Mr. Heartbreaker - Klaus Enser-Schlag - E-Book

Mr. Heartbreaker E-Book

Klaus Enser-Schlag

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Beschreibung

Linda lebt in einer unglücklichen Beziehung. Sie fühlt sich einsam und vernachlässigt. Eines Nachts chattet sie im Internet und lernt ihren Traumprinzen kennen: Sein Nickname: Mr. Heartbreaker. Er ist charmant, einfühlsam und sieht zudem traumhaft aus. Linda, empfänglich für alle positiven Signale, verliebt sich Hals über Kopf in den schönen Inder Sekar Khan. Doch beide trennen über 6000 Kilometer und Sekar ist 15 Jahre jünger als Linda. All das scheint nebensächlich, doch dann lernt Linda plötzlich die Schattenseiten dieser Liebe kennen: Unerklärliche Todesfälle, schreckliche Albträume und das unheimliche Gefühl, dass mit ihrem Freund etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Illusion einer märchenhaften Liebe verwandelt sich in blanken Horror.... Klaus Enser-Schlag, Autor von Krimi-Kurzhörspielen und Short-Stories, verbindet in seiner neuen Erzählung Romantik mit Phantastik und Grusel. Die Story zeigt, wie gefährlich es sein kann, wenn ein Mensch an etwas glauben will, was es in der Realität niemals geben kann.

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Seitenzahl: 42

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Mr. Heartbreaker

TitelseiteImpressum

Liebe Leserinnen, liebe Leser

wir alle haben Wünsche, Träume und Sehnsüchte. Sie entstehen aus den unterschiedlichsten Situationen und Motivationen. Eine der größten Herzenswünsche für viele von uns ist eine glückliche und erfüllende Liebesbeziehung. Heute versprechen entsprechende digitale Medien ein schier unerschöpfliches Angebot an „richtigen“ Partnern. Es ist „in“, sich online zu verlieben. Durch die Digitalisierung ist längst eine Parallelwelt entstanden, welche mit der Realität leider nicht immer Hand in Hand geht. Sogenannte „Faker“ sind im undurchdringlichen digitalen Dschungel auf der Jagd. Oft hinterlassen sie eine Spur aus Leid, Enttäuschung und tiefem Schmerz. Wie oft lassen auch wir uns von dem schönen Schein dieser scheinbar märchenhaften Welt täuschen! Wir wollen an unseren Illusionen festhalten und klammern die Wirklichkeit deshalb aus. Gefühl und Verstand sind nicht immer in Einklang zu bringen. Das war die Intention zu dieser Geschichte. Eine Frau, die durch ihre unglückliche und lähmende Beziehung überaus empfänglich für „Märchen“ ist, muss erleben, dass der schöne Schein gewaltig trügen

kann. Ich habe mich bei dieser Geschichte romantischer und phantastischer Elemente bedient, um den Kontrast von Illusion und Realität deutlich hervorzuheben.

Mein besonderer Dank gilt

Mr. Deep Khicher aus Indien, der mir die freundliche Genehmigung erteilte, sein Foto für das Cover dieses E-Books zur Verfügung zu stellen.

Hi Deep, thanks for your support! You’re a real buddy! All the best for you.

Klaus

Mr. Heartbreaker

Müde und ausgelaugt kamen Linda Gerber und Dietmar Krug von ihrer Urlaubsreise heim. In den 3 Jahren ihrer Beziehung waren sie insgesamt 5 Mal an der Nordsee gewesen. Der gleiche Ort, das gleiche Hotel, die gleichen Unternehmungen. Linda, eine geschiedene Lehrerin von 42 Jahren, hatte ihren Kollegen Dietmar zunächst gar nicht bemerkt, zumindest nicht als Mann. Krug war Mathematiklehrer, während Linda ihre Schüler in Geschichte und Deutsch unterrichtete. Bei einem Schulfest vor drei Jahren waren sich beide näher gekommen und schließlich, nach einem halben Jahr – zogen sie in eine gemeinsame Wohnung. Im Kollegenkreis wunderte man sich über die Beziehung der beiden. Während Dietmar Krug als „zuverlässig“ und „bodenständig“ galt (eine charmante Umschreibung von „langweilig“ und einfallslos“), wurde Linda als offen, unternehmungslustig und phantasievoll angesehen. Was fand diese Frau in ihren besten Jahren nur an dem  blassen Krug? Linda sprach über dieses Thema jedoch nie, auch nicht mit ihrer besten Freundin Irene, welche der Beziehung zu Dietmar schon am Anfang keine lange Überlebensdauer eingeräumt hatte.

Doch Linda wusste, wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, dass sie mit Dietmar niemals die ganz große Liebe erleben würde. Nach ihrer Scheidung war sie vor Einsamkeit und Enttäuschung fast krepiert. Dietmar Krug erschien ihr damals, nach Jahren der Demütigungen durch ihren Ex-Ehemann, wie ein Rettungsanker. Seine ruhige, manchmal zu ruhige Art gab ihr in den Zeiten nach der Trennung einen gewissen Halt, vermittelte Sicherheit und Wohlbefinden. Doch mit der Zeit merkte Linda, dass es wohl ein Fehler gewesen war, für den Rest ihres Lebens nach einem mittelmäßigen Sicherheitsgefühl zu streben. Und manchmal, wenn sie nach dem Sex mit Dietmar noch lange wach lag, schnarchte ihr Freund wie ein Presslufthammer und gab schmatzende Geräusche von sich. Er war im Bett weder besonders einfallsreich, noch ließ er sich auf Neues ein. Es war immer dasselbe: Kurzes Vorspiel bestehend aus lauwarmen Zungenküssen und dem Streicheln ihrer Brüste, danach das abrupte Eindringen seines kleinen Schwanzes. Spätestens 2 Minuten nach diesem Naturereignis kam er schon, stöhnte laut auf, rollte sich von ihr ab und blieb keuchend auf dem Rücken liegen. Mit seiner rechten Hand fummelte er dann noch wie abwesend kurz an ihrem Oberschenkel herum (ein Trauer-Nachspiel), um dann sofort aufzuspringen und zu duschen. Ja, Leidenschaft sah wohl anders aus.

Irene, Lindas beste Freundin, besaß den sogenannten siebten Sinn. Sie merkte genau, wenn es Linda auch niemals offen aussprach, wie unglücklich ihre Freundin im Grunde war.

„Warum verlässt du ihn nicht einfach und schaust dich anderweitig um?“, fragte Irene Linda einmal unvermittelt.

Linda zuckte zusammen, als ob sie ein Stromschlag getroffen hätte.

„Was soll das heißen?“, entgegnete sie ärgerlich.

„Komm schon“, meinte Irene und nahm Linda in den Arm. „Ich weiß doch, dass du nicht glücklich bist. Dietmar ist ein netter Kerl, sicher. Aber für dich ist er ganz einfach nicht der Richtige. Und „Nett-sein“ ist doch keine dauerhafte Basis für eine Beziehung. Zumindest ist sie es nicht allein“.

„Bitte Irene, verschone mich mit deiner Hausfrauen-Psychologie!“, erwiderte Linda wütend. „Wenn du als Single glücklich bist, so ist das deine Angelegenheit. Ich möchte aber nicht alleine leben“.

„Ach und deshalb gehst du faule Kompromisse ein?“, schoss Irene zurück.

Die beiden Frauen gerieten sich daraufhin in die Haare und Linda verließ wütend das Haus ihrer Freundin. Beide hatten regelmäßig Krach, doch war ihre Freundschaft auch stark genug, all diese Streitigkeiten zu tragen, gemäß dem Motto: Ein Gewitter reinigt die Luft.

Doch dann, ein halbes Jahr später, merkte Linda, dass es mit Dietmar so nicht weitergehen konnte. Auf die Frage nach einem Winter-Kurzurlaub schlug ihr Freund zum 6. Mal die Nordsee vor. Das gleiche Hotel, den gleichen Ort.

„Sag mal, gibt es eigentlich noch irgendeinen anderen Ort auf der Welt als ausgerechnet das verschlafene Bad Bederkesa?“, rief Linda böse. Dietmar sah sie erstaunt an.

„Aber, ich dachte, dass…“

„Du dachtest?“, fuhr Linda zornig fort. „Dann würde ich an deiner Stelle aber noch mal besonders scharf nachdenken! Meinst du denn, dass es schön ist, immer am selben Ort Urlaub zu machen? Mittlerweile kenne ich dort ja schon jede einzelne Möwe mit Vor- und Zunamen!“