Neil: Nägel und ein Neuanfang - Fel Fern - E-Book

Neil: Nägel und ein Neuanfang E-Book

Fel Fern

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Beschreibung

Aufgrund seiner gestohlenen Kindheit glaubt der Werwolf-Alpha Nash, dass niemand einen gebrochenen Alpha als Gefährten akzeptieren würde. Er hat gesehen, wie alle seine Brüder ihre Gefährten gefunden haben, doch er weiß, dass das gleiche Glück nicht für ihn gilt ... bis ein verführerischer und gutaussehender Praktikant namens Neil in sein Leben tritt. Neil ist ein Praktikant bei Alpha Wreckers. Um von seinem Ex wegzukommen, der sich kaum für ihn interessiert hat, zieht Neil mit seiner Tochter in eine neue Stadt. Neil will einen Neuanfang, hat jedoch Probleme bei der Arbeit wegen einem übergriffigen Vorgesetzten. Ein Unfall führt ihn zu Nash, dem Firmenchef, der zu seinem unerwarteten Retter wird. Es ist nicht nur ein Job, den Nash ihm anbietet. Neil spürt von Anfang an, dass Nash anders ist, dass ihre Beziehung das Potenzial hat, mehr zu sein. Beide Männer haben Angst, diese Grenze zu überschreiten, aber sobald sie den Schritt nach vorne wagen, sind Funken unvermeidlich. Wird Nash seine Schutzschilde senken, um einen entschlossenen Menschen in sein Herz zu lassen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 26.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER FEL FERN

LESEPROBE:

Neil:

Nägel und ein Neuanfang

Aufgrund seiner gestohlenen Kindheit glaubt der Werwolf-Alpha Nash, dass niemand einen gebrochenen Alpha als Gefährten akzeptieren würde. Er hat gesehen, wie alle seine Brüder ihre Gefährten gefunden haben, doch er weiß, dass das gleiche Glück nicht für ihn gilt ... bis ein verführerischer und gutaussehender Praktikant namens Neil in sein Leben tritt.

Neil ist ein Praktikant bei Alpha Wreckers. Um von seinem Ex wegzukommen, der sich kaum für ihn interessiert hat, zieht Neil mit seiner Tochter in eine neue Stadt. Neil will einen Neuanfang, hat jedoch Probleme bei der Arbeit wegen einem übergriffigen Vorgesetzten. Ein Unfall führt ihn zu Nash, dem Firmenchef, der zu seinem unerwarteten Retter wird. Es ist nicht nur ein Job, den Nash ihm anbietet. Neil spürt von Anfang an, dass Nash anders ist, dass ihre Beziehung das Potenzial hat, mehr zu sein.

Beide Männer haben Angst, diese Grenze zu überschreiten, aber sobald sie den Schritt nach vorne wagen, sind Funken unvermeidlich. Wird Nash seine Schutzschilde senken, um einen entschlossenen Menschen in sein Herz zu lassen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 26.000 Wörter

FEL FERN

Neil:

Nägel und ein Neuanfang

Alpha Wreckers 4

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Nailing Neil“:

Fel Fern

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

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Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Prolog

Vor fünfundzwanzig Jahren

Da er so lange im Dunkeln gehalten wurde, begann Nash zu knurren, als das Licht durch den dunklen, feuchten Raum drang. Die Geräusche, die er machte, weckten auch die anderen auf. Tierisches Knurren und Wimmern folgten. Nicht tierisch, erinnerte sich Nash, sondern wie er selbst. Gestaltwandler.

Es war so leicht zu vergessen, dass ein Teil von ihm auch menschlich war, denn an jedem Tag, den er in diesem Hundekäfig verbrachte, hatte sein Wolf ihm zugeflüstert, dass es leichter wäre, ganz zum Tier zu werden. Die Bestie das Sagen haben zu lassen.

Nash war sich darüber im Klaren, dass es nicht die klügste Entscheidung wäre, seinem Wolf die volle Kontrolle zu überlassen. Trübe Erinnerungen stiegen auf. Vor nicht allzu langer Zeit hatte Nash noch Eltern gehabt, ein Rudel, bis Paranormale hassende Menschen in ihr Gebiet eingedrungen waren, die Erwachsenen getötet und die Kinder mitgenommen hatten, um sie zu verkaufen. Hatten sich diese Ereignisse wirklich zugetragen?

Manchmal hatte es sich angefühlt, als würde man einen wirklich alten Film sehen, wenn Nash sich an diese Szenen zurückerinnerte. Da er in einem Käfig lebte, war es für ihn schwer, sich daran zu erinnern, ob es sich dabei wirklich um seine Erinnerungen handelte und nicht etwa um die von jemand anderem.

Er fletschte die Zähne, als der Geruch weiterer Menschen, die den Raum betraten, in seine Nase stieg. Das gesamte Fell an seinem Körper richtete sich auf. Nash konnte die Guten nicht mehr von den Bösen unterscheiden, aber er erinnerte sich an etwas aus seiner Vergangenheit, nämlich daran, dass die Guten blaue Uniformen getragen hatten, wie dieser Mann es tat. Der Mann vor ihm kniete nieder und sah ihm in die Augen. Nashs Nackenhaare richteten sich weiter auf. Dieser Mann war wie er, denn ein Tier lebte in seiner Haut.

„Hallo, Kleiner. Bist du noch da drin?“ Die Stimme war beruhigend, unerwartet sanft, obwohl Nash spürte, dass dieser Mann auch eine dominante, gefährliche Kreatur in sich trug.

Nash verstummte, unsicher, wie er reagieren sollte. Sein Wolf war aggressiv und misstrauisch gegenüber Fremden geworden, aber das Tier dieses Mannes reckte sich ihm entgegen, beruhigte ihn. Trotzdem hielt Nash seine Wachsamkeit aufrecht.

„Es wird alles gut“, sagte der Mann. „Wir sind von der Sonderpolizei für Paranormale. Wir werden dich und die anderen hier rausholen, und dann werden wir euch dabei helfen, euch an das normale Leben zu gewöhnen. Irgendwann wird das alles nur noch eine Erinnerung sein.“

Worte bedeuteten für Nash nichts. Versprechen konnten gebrochen werden, und er wusste tief im Inneren, dass sein Wolf gebrochen war. Es hatte das Tier in seinem Inneren zerrissen, in einem engen Raum mit Gittern gefangen zu sein, wo es doch sonst die Freiheit gewohnt gewesen war. Nash schloss die Augen, sah die Wälder in seinem Kopf, die schiere Freude, mit einem anderen Rudelkameraden zu laufen. Zuhause. Dieses Wort war für ihn jetzt völlig fremd.

Nash hatte kein Zuhause mehr, in das er zurückkehren konnte. Sein Wolf fühlte sich verloren, unsicher. Nur Wut war ein Gefühl, das er noch verstand.

Ein weiterer Mann gesellte sich zu dem ersten. „Was ist mit dem hier, George? Ist er verwildert?“

George zögerte. „Das glaube ich nicht, aber ich versuche immer noch, zu ihm durchzudringen. Dieser Wolf ist stark, das weiß ich, aber selbst wir erwachsenen Gestaltwandler können unter solchen Bedingungen zusammenbrechen. Gib mir mehr Zeit.“

Der andere Mann nickte mit grimmigem Gesicht. „Die anderen haben nicht so viel Glück. Die meisten der Opfer sind bösartig geworden.“

Bei diesen Worten lief Nash ein Schauer über den Rücken.

George richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. „Du musst mit mir zusammenarbeiten, Junge. Ich muss sicher sein, dass du wieder zum Menschen werden kannst, also hilf mir. Ich schließe den Käfig jetzt auf. Okay?“

Nash knurrte, fletschte die Zähne und war sich plötzlich über Georges Absichten unsicher. Was, wenn George wie die Jäger war, die ihn in den Käfig gesteckt hatten? Es war so schwer zu denken, einer anderen Seele zu vertrauen. George machte aus seiner Hand teilweise eine Klaue. Nashs Wolf fragte sich, wie ihre Chancen auf eine Flucht stehen würden.

Seine Lungen zogen sich in seiner Brust zusammen. Es war so schwer, hier drin zu atmen. Die ganze Zeit hatte es sich so angefühlt, als würde Nash nach Luft ringen, er sehnte sich nach dem Gefühl der Bergbrise in seinem Fell, nach seinen Rudelkameraden in der Nähe. Jetzt war alles weg. Er begann, mit seinem Körper gegen die Gitterstäbe zu schlagen.

„Benimm dich“, ermahnte George ihn. „Sonst denken sie, du wärst ein Wilder geworden. Ich weiß, dass du noch da drin bist, Junge. Ich kann den Schmerz in deinen Augen sehen, die Intelligenz.“

George stand auf, kappte das silberne Schloss, woraufhin die Tür aufsprang. Nash sprintete hinaus, ohne sich zu kümmern, und überlegte, ob er George angreifen sollte. Nein, entschied sein Wolf. Ein Jungwolf konnte es nicht mit einem ausgewachsenen Mann aufnehmen. Nash verengte die Augen, als er Gewehre in seine Richtung gerichtet sah.

„Verdammt, wagt es ja nicht, ihn zu erschießen. Waffen runter“, brüllte George.

Da sich ihm keine Bedrohung in den Weg stellte, rannte Nash weiter. Tagelang, wochenlang eingesperrt, waren alle Muskeln in seinen Pfoten erschlafft, aber er ging an seine Grenzen, begierig darauf, den hellen Himmel über sich zu sehen, keine von Menschenhand geschaffene Decke. Weitere Uniformierte keuchten. George rief hinter ihm, dass sie ihn in Ruhe lassen sollten, und bestand darauf, dass er nicht vorhatte, jemanden zu verletzen.

Nash rannte an weiteren Kisten, nein, Containern vorbei – ein Lagerhaus, wie er erkannte. Direkt hinter ihm ertönte ein weiteres Heulen, ein anderer Gestaltwandler, der das Gleiche wie er suchte – die Freiheit. Als er Krallen an seiner Flanke spürte, drehte er sich um die eigene Achse, nur um mit dem anderen Werwolf zusammenzustoßen, der viel größer war als er, bösartiger, und an dessen Schnauze sich Schaum gebildet hatte.

Er erinnerte sich an diesen. Ihre Entführer hatten ihn in den ersten paar Tagen gebrochen. Aus diesen wilden gelben Augen blickte keine Menschlichkeit zurück, sondern nur das Tier. Der Instinkt zu überleben wurde ausgelöst, und Nash kämpfte, während sein Wolf und seine Seele in ihm weinten. Der Junge in ihm hatte Angst vor dem, was als Nächstes kam, aber sein Tier wusste es bereits. Krallen und Zähne stachen durch sein Fell, seine Kehle.

Heulend überließ er dem Wolf die Kontrolle, zumindest für den Augenblick, obwohl seine Kontrolle über ihn so brüchig war, dass sie jeden Moment brechen konnte. Die Pranken des bösartigen Werwolfs bohrten sich in seine Kehle und verfehlten nur knapp seine Halsschlagader. Nash knurrte, reagierte, nicht sicher, woher seine neu gewonnene Kraft kam.

Schließlich schleuderte er das größere Tier von sich. Es wimmerte und starrte ihn aus jämmerlichen Augen an. Nash erblickte einen uniformierten Polizisten an der Seite, der mit zitternder Hand eine Waffe hielt. Seine Kehle blutete, aber er kämpfte weiter und schloss die Augen, als er den Schuss hinter sich hörte.

Schon in seinem alten Rudel war es die Pflicht des Alphas gewesen, bösartige Gestaltwandler zur Strecke zu bringen, denn sie griffen immer diejenigen an, die ihnen am nächsten gestanden hatten. Sein Herz schmerzte noch ein wenig mehr, aber er vergrub diese Erinnerungen, legte sie in eine Kiste, wollte sie nicht wiedersehen, genau wie die nächtlichen Jäger, die sein Rudel abgeschlachtet hatten.

Er konnte jetzt die Luft schmecken. So nah. Er drängte sich an weiteren Erwachsenen vorbei, quetschte sich durch die Öffnung der Tür. Nashs Pfoten drohten ihm den Dienst zu versagen, doch er ging weiter, bis er das Rauschen von Wellen hörte.

Er blickte auf und sah endloses Schwarz. Der Nachthimmel, so stellte er fest, war von einem Dutzend Sternen erleuchtet. Es war nicht das Himmelblau, das er sich gewünscht hatte, aber es passte. Besser als die Dunkelheit des Raumes, in dem er gefangen war. Schließlich sah er sich um. Noch mehr Lagerhäuser. Er war an einer Art Dock. In der Nähe schlugen die Wellen gegen den Steg.

Er keuchte und wünschte sich Bäume, Berge, den Duft der Erde unter sich. Alles weg, stellte er schließlich fest. Er brach am Rande eines Stegs zusammen, die Pfoten unter sich verschränkt, als wäre er ein neugeborener Welpe. Nashs Seele, sein Wolf, weinte in ihm, als ihm die Erkenntnis dämmerte. Er würde seine Eltern, sein Rudel nie wieder sehen. Sie waren alle tot und hatten ihn zurückgelassen.

Was nützte also die Freiheit?

Es war so schwer, wie sich daran zu erinnern, wie man Fahrrad fährt, aber Nash zerrte an der menschlichen Hälfte, die in ihm begraben war. Der Wolf jaulte, aber schließlich wich das Fell der Haut, Knochen und Organe formten und verschoben sich. Ein magerer, zerschundener Menschenjunge ersetzte den Wolf.

Schritte hinter ihm. Nur George, der sich ihm vorsichtig näherte.

Er öffnete den Mund, aber es kam nur ein Heulen der puren Qual heraus. Nash fand keine Worte, weil er schon so lange nicht mehr gesprochen hatte. Er berührte seinen Hals, das trocknende Blut dort. Seine Gestaltwandler-Heilung begann einzusetzen, aber er biss die Zähne zusammen und zwang sie zum Stillstand.

Selbst ein Junge wusste, dass diese Wunden wichtig waren, eine Erinnerung daran, dass er überlebt hatte, während andere umgekommen waren, also würde er diese Zeichen als Ehrenzeichen tragen. Niemand würde um diesen grauen, bösartigen Werwolf trauern.

„Es wird alles gut“, wiederholte George und blieb ein paar Schritte von ihm entfernt stehen. George streckte eine Hand aus, ein Friedensangebot, wie er erkannte. „Ich kenne einen Mann, der ein Kind aufnehmen möchte. Isiah Mercer ist seit kurzem Witwer, ein guter Freund von mir, und er wird dir das Zuhause geben können, das du brauchst.“

Kapitel 1

Gegenwart

Nash starrte auf den Grabstein vor ihm. Seine Brüder besuchten ihren Pflegevater nur einmal im Jahr, weil Isiahs Tod immer noch schmerzhafte Erinnerungen weckte. Sie hatten einen guten Mann verloren, einen, der vier dominante, gefährliche, gebrochene Gestaltwandler-Jungen aufgenommen und sie zu anständigen Männern gemacht hatte. Nur Nash schaute oft bei Isiahs letzter Ruhestätte vorbei. Seine Kehle juckte, und geistesabwesend kratzte er an den alten Narben dort.

In letzter Zeit tat die alte Wunde das immer wieder. Vielleicht ein unheilvolles Omen?

In den letzten Wochen waren seine Besuche häufiger geworden, der Wolf in ihm war unruhig, voller aufgestauter Energie. Nash kannte die Ursache. Von seinen Brüdern war nur er unverpaart geblieben. Noch vor wenigen Monaten hatte sein Tier geglaubt, dass sie alle vier niemals einen Gefährten finden würden, und jetzt war nur noch er übrig.

Nash freute sich natürlich für Cole, Spencer und Malik. Er hatte Isiahs Rolle übernommen, nachdem dieser verstorben war. Die anderen waren noch auf dem College gewesen, mit Ausnahme von Malik, aber Isiahs Tod hatte sie alle erschüttert. Es war gut zu sehen, dass seine Brüder Fortschritte gemacht, ihre Gefährten gefunden und sich niedergelassen hatten. Natürlich nicht für ihn. Er glaubte nicht, dass ein Gefährte den gebrochenen Wolf in ihm verankern könnte, und so gut er seinen Brüdern auch beigebracht hatte, ihre jeweiligen Tiere zu kontrollieren, so sehr kämpfte er selbst damit, sein inneres Monster zu bändigen.

Er vertraute sich selbst nicht mit einer anderen Person. Jeder Versuch einer Beziehung würde seinem Geliebten auf lange Sicht nur schaden. Er seufzte und hoffte, hier ein gewisses Maß an Frieden zu finden. Am Ende wurde sein Wolf nur noch unruhiger.

Nash blickte zum nächsten Grab neben Isiah hinüber, dem von Isiahs Frau. Sie hatten sie nie kennengelernt, aber es waren Bilder von ihr im Haus. Es war ihr letzter Todeswunsch gewesen, dass Isiah Kinder adoptieren sollte, die sie nie haben konnte. Ohne sie wäre keiner von ihnen jetzt hier.

Das Klingeln seines Telefons ließ seine Nerven blank liegen. Er schaute auf die Uhr auf dem Bildschirm und knurrte vor sich hin. Er hatte gar nicht bemerkt, dass die Mittagspause schon vorbei war. Nash und seine Brüder hatten schließlich ein Unternehmen zu leiten, und obwohl sie gleichberechtigte Anteilseigner waren, sahen sie immer noch zu ihm als dem Big Boss auf. Der Anruf kam von einer unbekannten Nummer.

„Was?“

„Ähm, Mr. Mercer?“ Eine zögernde Stimme.

Nash hatte nicht vorgehabt, so hart zu klingen, aber sein Wolf war immer noch an der Oberfläche, begierig darauf, die menschliche Haut abzulegen und auf allen vier Pfoten zu stehen.

---ENDE DER LESEPROBE---