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Zärtlich streichelt Marie ihrem neugeborenen Sohn über das rosige Gesichtchen, und eine einsame Träne tropft aus ihrem Augenwinkel auf den Babykopf. Tausend Gedanken gehen der jungen Mutter in diesem Moment durch den Sinn, der der glücklichste und gleichzeitig auch der traurigste Augenblick ihres Lebens ist. Wie sehr hat Marie Silas’ Geburt herbeigesehnt - doch sie hat den Kleinen gemeinsam mit Lars, seinem Vater, im Leben willkommen heißen wollen, nicht allein! Bis zum letzten Moment hat Marie gehofft, sich wieder mit Lars zu versöhnen, aber der erfolgreiche Musiker will nicht länger Teil ihres Lebens sein.
Auch wenn sie nicht aufhören kann, sich nach Lars zu sehnen, nimmt Marie ihr Leben als alleinerziehende Mutter entschlossen in die Hand - bis ihre Welt zum zweiten Mal zerbricht. Und da ist nur noch ein Mensch an Maries Seite: Dr. Andrea Bergen, die Notärztin aus dem Elisabeth-Krankenhaus ...
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Seitenzahl: 123
Veröffentlichungsjahr: 2021
Cover
Der beste Teil meines Lebens
Vorschau
Impressum
Der beste Teil meines Lebens
Ich kann unsere Ergotherapeutin Marie Pfeiffer nur bewundern! Obwohl für sie eine Welt zusammengebrochen ist, als ihr Freund Lars sich von ihr trennte, erfüllt sie die Nachricht von ihrer Schwangerschaft mit unbändiger Freude. Sie scheint aus dem Gedanken, bald Mutter zu werden, sogar neue Kraft und Zuversicht zu ziehen. Dem Baby zuliebe will sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen, und sie ist fest entschlossen, es auch ohne Lars zu schaffen. Zum Glück weiß ich Marie bei Christian Rehm, ihrem Freund aus Kindertagen, gut aufgehoben. Er wird ihr und ihrem Kind helfen, den Stürmen des Lebens zu trotzen ...
Gerade ist etwas Furchtbares geschehen! Ein leichtsinniger Autofahrer hat an unübersichtlicher Stelle überholt und ist frontal mit Christian Rehms Wagen zusammengestoßen! Christian ringt mit dem Tod, und Marie weiß vor Angst und Sorge um ihn weder ein noch aus ...
»Sie müssen das einfach verstehen, Marie.« Kühl und abweisend blickte Margot Freymuth auf die junge Besucherin mit den langen blonden Haaren. »Lars ist nicht mehr der kleine Gitarrist, der in diversen Bistros oder gar auf der Straße spielt, er ist Frontman einer Band, die über Nacht berühmt wurde. Das bringt Verpflichtungen mit sich. Und diese Verpflichtungen führen zwangsläufig zu Veränderungen. Lars tourt mit seiner Band gerade durch die Vereinigten Staaten, er hat Aufritte in Philadelphia, New York, Chicago ...« Sie machte einen Schritt auf Marie zu und blickte sie aus ihren kühlen grauen Augen zwingend an. »Da bleibt es natürlich nicht aus, dass man neue Menschen kennenlernt und plötzlich ein ganz neues Leben führt. Ein neues Leben, in dem alte Dinge keinen Platz mehr haben.«
Marie Pfeiffer wich unwillkürlich ein Stück zurück. In Margot Freymuths Blick lag ein Ausdruck, den sie sich nicht erklären konnte. War es Hass? Es schien fast so.
Zumindest war es ein feindseliger, drohender Ausdruck. Aber warum sollte Lars' Mutter ihr auf einmal feindlich gesonnen sein? Gut, sie war zwar von Anfang an ihr gegenüber ziemlich reserviert gewesen, aber diese kalte Feindseligkeit hatte Marie bisher noch nicht an ihr erlebt.
Marie schluckte. Ein neues Leben, in dem alte Dinge keinen Platz mehr haben ... Bezog sich das auf sie? War sie ein Ding, ein Gegenstand, den man nach einem Umzug nicht mehr brauchte?
»Und so ist es eben passiert, dass Lars sich in seine Background-Sängerin verliebt hat«, hörte sie seine Mutter weiterreden. Etwas wie Triumph lag dabei in ihrer Stimme. »Die beiden ergänzen sich wunderbar. Gleiche Interessen verbinden eben. Und sie sind ja auch ständig zusammen.«
Marie hatte das Gefühl, als stieße man ihr einen Dolch mitten ins Herz. Hart biss sie sich auf die Lippe, um nicht vor Schmerz aufzuschreien.
Deshalb also hatte Lars so lange nichts mehr von sich hören lassen! Nicht, weil er zu beschäftigt war, sondern weil er nicht wusste, wie er ihr die Nachricht beibringen sollte, dass es eine andere Frau in seinem Leben gab.
Sie lügt!, schoss es Marie im nächsten Moment durch den Sinn. Seine Mutter musste lügen, anders konnte es gar nicht sein. Lars und sie liebten sich doch! Zwar hatten sie noch keine Zukunfts- oder gar Heiratspläne geschmiedet, aber es war klar gewesen, dass sie zusammenbleiben wollten. Zumindest für sie ...
»Nehmen Sie es nicht so tragisch, Marie!«, meinte Margot Freymuth gönnerhaft. Ein sparsames Lächeln spielte um ihre Lippen. »Solche Dinge passieren jeden Tag. Und nehmen Sie bitte keinen Kontakt mehr zu Lars auf! Er könnte sich sonst Ihnen gegenüber verpflichtet fühlen und in einen schlimmen Konflikt geraten, was seiner Karriere zweifellos schaden würde. Und das wollen Sie doch sicher nicht, oder?«
Wieder dieser zwingende Blick, der Marie durch und durch ging! Schwer lag ihr das Herz in der Brust. Ach, Lars!, flüsterte sie im Stillen. Das kann doch alles nicht wahr sein. Wir haben uns doch so geliebt! Und ich liebe dich immer noch so sehr ...
»Im Übrigen wird er nach seiner Konzerttour durch die USA mit den Mitgliedern seiner Band nach London ziehen, wo sie ein neues Album aufnehmen werden«, bemerkte seine Mutter wie nebenbei. »Und nun entschuldigen Sie mich bitte, ich habe zu tun.« Auffordernd öffnete Margot Freymuth die Haustür, die sie nur angelehnt hatte. Sie hatte Marie auch nicht hereingebeten und sie nur in den Hausflur gelassen.
Marie warf das lange blonde Haar in den Nacken.
»Danke für die Aufklärung, Frau Freymuth«, sagte sie bitter. Ohne Abschiedsgruß drehte sie sich um und ging durch den Vorgarten zu ihrem Auto, das vor dem gepflegten Einfamilienhaus parkte.
Das war also das Ende – aus und vorbei!
Marie liefen die Tränen über die Wangen, als sie den Motor anließ und langsam die Straße hinunterfuhr. Sie hatte Lars' Mutter aufgesucht, weil sie so lange nichts von ihm gehört hatte und erfahren wollte, ob er sich bei ihr gemeldet hatte. Und nun das!
Mühsam schluckte sie den Tränenkloß in ihrem Hals hinunter, während sie sich automatisch in den Verkehr einfädelte und dann vor einer roten Ampel zum Stehen kam.
Wieder wurde sie das Gefühl nicht los, dass Margot Freymuth gelogen hatte. Natürlich wollte sie dann nicht, dass sie Kontakt zu Lars aufnahm. Doch damit wollte Marie sich nicht abspeisen lassen. Sie musste mit Lars reden, wollte aus seinem Mund hören, dass es zwischen ihnen aus war, weil eine andere Frau für ihn wichtiger geworden war.
Die Ampel sprang auf Grün um. Marie fuhr weiter, ohne sich wirklich auf den Verkehr zu konzentrieren.
Sie hatte große Angst vor diesem Gespräch mit Lars. Angst davor, dass seine Mutter doch die Wahrheit gesagt haben könnte und er es ihr nur bestätigen würde. Würde sie es überhaupt ertragen können, seine Stimme zu hören und zu wissen, dass es zwischen ihnen aus war? Was war, wenn er kurz angebunden und unpersönlich war?
Marie fiel ein, dass sie gar keine Telefonnummer von ihm hatte. Als einzige Kontaktmöglichkeit hatte sie seine E-Mail-Adresse und das Kontaktformular auf der Webseite der Band. Dort standen auch alle Informationen über ihre Konzerttour durch die USA.
London! Würde Lars gar nicht mehr nach Hause an den Rhein kommen? Hielt er es für überflüssig, ihr persönlich zu sagen, dass es aus war zwischen ihnen?
Marie zerriss es beinahe das Herz bei der Vorstellung, dass nichts mehr so wie früher sein würde. Keine gemeinsamen zärtlichen Stunden mehr mit Lars, keine romantischen Spaziergänge am Rheinufer, keine Kino- und Restaurantbesuche mehr, die sie beide so geliebt hatten.
Über all diesen quälenden Gedanken erreichte Marie die Straße, in der sie wohnte. Sie wollte gerade in die Tiefgarage ihres Apartmenthauses einbiegen, da überlegte sie es sich anders. Ihr graute davor, nach Hause zu kommen und mit ihrem Kummer allein zu sein. Langsam fuhr sie weiter, nicht sicher, was sie jetzt tun wollte. Wenn nur Christian da wäre, ihr guter Freund, der schon seit Kindergartentagen eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielte! Doch er war für mehrere Wochen in Australien bei seinem Bruder und kam erst Anfang des nächsten Monats wieder zurück.
Wie gut würde es ihr jetzt tun, mit ihm zusammenzusitzen und ihm von ihrem Kummer zu erzählen! Christian war ihr Vertrauter gewesen, solange sie zurückdenken konnte. Er hatte immer Rat und Trost für sie gehabt. Marie wusste, dass er sie schon lange liebte. Doch für sie war er immer nur der große Bruder und gute Freund gewesen.
Richard wird sich freuen, wenn ich vorbeischaue, dachte sie. Schon von Kind an war Christians Onkel auch ihr »Onkel« gewesen. Er betrieb eine Imkerei, und Christian half ihm in seiner Freizeit mit den Bienen. Auch Marie hatte schon oft mitgeholfen.
Bei dem Gedanken, zur Honig-Farm hinauszufahren, fühlte sie sich ein wenig besser. Ein Besuch bei Richard und seinen Bienen würde sie ablenken.
***
»Oh, Verzeihung!« Henriette Fink, langjährige Zugehfrau der Arztfamilie Bergen, griff nach einer Serviette und tupfte den verschütteten Kaffee von der Tischdecke.
»Lassen Sie nur, Henriettchen!«, meinte Hilde Bergen freundlich. »Die stecken wir dann gleich in die Wäsche.«
Henriette stellte die Kaffeekanne, aus der sie gerade allen nachgeschenkt hatte, wieder ab. Vor zehn Minuten war sie zur Arbeit in der Villa der Bergens erschienen, und wie üblich war sie eingeladen worden, sich mit an den Frühstückstisch zu setzen.
»Ich werde aber auch immer ungeschickter«, schimpfte sie mit sich selbst. Seufzend massierte sie ihre Finger, dann streckte sie die Hände aus. »Sehen Sie sich nur diese hässlichen Knoten an! Und weh tun sie auch. Manchmal kann ich gar nicht mehr richtig zupacken.«
»Tja, wir werden eben alle älter«, meinte Hilde Bergen, die im selben Alter war. »Da bleiben Wehwehchen leider nicht aus.«
»Sie können froh sein, dass Sie noch so rüstig sind, Henriettchen«, bemerkte Andrea Bergen, die junge Notärztin. Sie hatte heute Tagesdienst und kam somit in den Genuss, mit ihrer Familie zu frühstücken. »Ich kenne Leute, die haben schon mit fünfzig allerlei gesundheitliche Probleme und jammern nur noch.«
»Jammern gibt's bei uns nicht«, sagte Hilde energisch. »Wir tragen unsere kleinen Leiden mit Würde. Nicht wahr, Henriettchen?«
»Das sagen Sie so einfach.« Henriette Fink, eine ebenso rundliche Mittsechzigerin wie Hilde Bergen, seufzte wieder. »Wer weiß, welches Missgeschick mir als Nächstes passieren wird, und dann bin ich meine Stelle los!«
Hilde lachte herzlich. »Aber nein, so schnell werden wir uns ganz bestimmt nicht von Ihnen trennen. Dazu verrichten Sie Ihre Arbeit viel zu gut, und außerdem gehören Sie ja schon fast zur Familie.«
»Das hört man gern.« Henriette lächelte breit. »Ich werde mir auch Mühe geben und versuchen, weitere Missgeschicke zu vermeiden. Vielleicht gibt es ja auch eine spezielle Massage oder irgendwelche Übungen, um meine Finger gelenkig zu halten.«
»Bestimmt gibt es das.« Nachdenklich blickte Hilde Bergen von ihrer Schwiegertochter auf ihren Sohn. »Wozu haben wir zwei Ärzte in der Familie?«
Werner Bergen hob abwehrend die Hände.
»Sieh mich nicht so an, Mutter! Ich bin Pädiater und kein Geriater. Als Kinderarzt bin ich über geriatrische Krankheiten, zu denen Arthritis ja gehört, nicht so informiert. Obwohl ich sagen muss, dass Arthritis inzwischen auch im Kindesalter auftritt, und das gar nicht mal so selten.«
»Im Kindesalter?« Hilde hob erstaunt die Augenbrauen, und auch Henriette schaute verblüfft drein.
Werner nickte. »Richtig. Als Folgeerscheinung von falscher Ernährung und Übergewicht. Bisher hatte ich in meiner Praxis noch keinen solchen Fall, aber die Kollegen von der Kinderstation haben zurzeit einen dreizehnjährigen Jungen auf der Station liegen, der über zwei Zentner wiegt und eindeutig Arthritis in den Knien und Zehen hat.«
Dr. Werner Bergen, der Mann der Notärztin, war Kinderarzt und besaß in der Bergen'schen Villa eine gut gehende Praxis. Darüber hinaus war er Belegarzt auf der Kinderstation des Elisabeth-Krankenhauses, wo seine Frau in der Notaufnahme arbeitete und bei Einsätzen mit dem Rettungswagen mitfuhr.
»Das ist furchtbar, so was.« Hilde Bergen schüttelte den Kopf.
Andrea Bergen setzte ihre Kaffeetasse ab und wandte sich Henriette zu. »Vielleicht sollte ich Sie mal zu unserer Marie schicken«, meinte sie. »Zu unserer Ergotherapeutin. Sie ist wirklich sehr gut und hat schon vielen Patienten geholfen.«
»Und was genau macht so eine Ergotherapeutin?«, wollte Henriette wissen.
Andrea erklärte es ihr. »Sie macht mit Menschen, die durch eine Krankheit oder einen Unfall in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind, ergotherapeutische Übungen. Dazu gehören auch Gymnastik, Massagen und Bäder. Koordinationstraining ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Ergotherapie.«
»Ah, wie in einer Reha-Klinik.« Henriette nickte.
»So ungefähr. Frau Pfeiffer – Marie, wie wir sie alle nur nennen – hilft auch Patienten, die im Rollstuhl sitzen oder eine Prothese tragen, bei alltäglichen Dingen wie dem Anziehen, Waschen, Essen und so weiter und zeigt ihnen, wie man sich durch Kompensation der gewohnten Handgriffe und mit Hilfsmitteln, die oft erstaunlich einfach sind, das Leben erleichtern kann. Letzthin habe ich ihr dabei zugesehen, wie sie bei einer älteren Patientin die Beweglichkeit der Finger mit Bällen trainiert hat. Das war richtig interessant.«
»Bälle, hm.« Henriette Fink schien sich das nicht recht vorstellen zu können. »Nein, so eine ergotherapeutische Behandlung brauche ich sicher noch nicht.«
»Wo bleibt eigentlich unsere Kleine?«, fragte Hilde Bergen stirnrunzelnd. Damit meinte sie ihre zwölfjährige Enkeltochter Franzi. »Sie wird noch zu spät zur Schule kommen, wenn sie sich nicht beeilt.«
»Bin schon da«, kam es im selben Moment leicht abgehetzt von der Tür her. »Guten Morgen!« Franzi winkte kurz in die Runde und ließ sich dann auf ihrem Stuhl nieder.
***
Marie putzte sich gerade die Zähne, als das Telefon klingelte. Sofort breitete sich ein nervöses Kribbeln in ihrem Bauch aus. Konnte es Lars sein? Sie sehnte sich schrecklich danach, seine Stimme zu hören, und hatte gleichzeitig Angst vor einem Gespräch mit ihm.
Hastig fuhr sie sich mit dem Handtuch über den Mund und lief ins Wohnzimmer, wo das Telefon auf einem Beistelltisch stand. Sie warf einen Blick auf das Display und atmete auf. Es war die Nummer von Christians Onkel, die angezeigt wurde. Gleichzeitig fiel ihr ein, dass sie vergessen hatte, ihn gestern Abend noch anzurufen.
»Guten Morgen, Richard«, meldete sie sich fröhlich.
»Guten Morgen, Schätzchen. Bist du gestern Abend gut nach Hause gekommen in dieser schrecklichen Waschküche?«
»Ja, aber ich musste teilweise ganz langsam fahren. Tut mir leid, dass ich gestern nicht mehr angerufen habe. Ich war so kaputt, dass ich gleich ins Bett gefallen bin.«
»Ich hätte dich nicht die schweren Honigkübel schleppen lassen sollen«, machte Richard sich Vorwürfe. »Aber du wolltest mir unbedingt helfen.«
»Unsinn, so schwer waren sie wirklich nicht«, widersprach Marie. »Die Heimfahrt im dichten Nebel war dagegen viel anstrengender. Aber ich bin gut heimgekommen.«
»Das wollte ich nur wissen. Dann wünsche ich dir einen angenehmen Tag, Marie.«
»Danke, Richard. Ich dir auch.«
Lächelnd legte sie auf und ging zurück ins Bad, um ihre Morgentoilette fortzusetzen.
Da war es wieder, dieses merkwürdige Ziehen in den Brüsten, das ihr schon beim Duschen aufgefallen war. Marie winkelte die Arme an und bewegte sie vor und zurück. Es fühlte sich wie ein Muskelkater an. Fast, aber nicht ganz.
Wahrscheinlich kommt es vom schweren Heben gestern, dachte sie. Die Honigkübel hatten doch ein ziemliches Gewicht gehabt.
Marie zog sich an und ging in die Küche, um zu frühstücken. Kurz darauf verließ sie ihre Wohnung und fuhr mit dem Fahrstuhl hinunter in die Tiefgarage.
Auf dem Weg zum Elisabeth-Krankenhaus wanderten ihre Gedanken wieder zurück zu dem gestrigen Abend bei Christians Onkel. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, zu ihm hinauszufahren, denn sie war für eine Weile von ihrem Kummer abgelenkt gewesen. Doch später, als sie zu Hause in ihrem Bett gelegen hatte, waren alle quälenden Gedanken um Lars und das Gespräch mit seiner Mutter wieder zurückgekommen.
Eine ganze Weile hatte sie in ihr Kissen geweint, bis schließlich neue Hoffnung in ihr aufgestiegen war, dass sie doch wieder zusammenkommen würden. Solange er ihr nicht selbst gesagt hatte, dass es aus war zwischen ihnen, war noch nicht alles verloren.