Professor Zamorra 1302 - Thilo Schwichtenberg - E-Book

Professor Zamorra 1302 E-Book

Thilo Schwichtenberg

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Beschreibung

"Du hast recht, das Feuer ist nicht heiß genug." Der Finger rutschte höher bis zur Augenklappe, fuhr darunter und stach in die Schwärze.
In ihr explodierte alles. Ihre Gedanken, alles schien zu bersten! Sie stöhnte laut, doch ein Schrei gelang ihr nicht.
"Leiden sollst du, nicht lächeln", tadelte ihr Gegenüber und nahm den Finger aus der Augenhöhle. Die Gestalt drehte sich um, verließ das Feuer, schnippte mit den Fingern — und die Hitze der Flammen verdoppelte sich augenblicklich.

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Inhalt

Cover

Personenliste

Die Ausgeburt

Leserseite

Vorschau

Impressum

Die Hauptpersonen des Romans sind

Professor Zamorra deMontagne: Der Meister des Übersinnlichen hat einen Dhyarra berührt, der sich in der Phase der Aufstockung befand und wurde dadurch wahnsinnig.

Nicole Duval: seine Lebensgefährtin, hat unter fremden Einfluss, mit der Aufstockung ihres Dhyarras von der achten auf die neunte Ordnung begonnen. Dafür ist sie eine Art Symbiose mit dem Sternenstein eingegangen. Da sie den Prozess in Gang gesetzt hat, muss sie das Werk zu Ende bringen, da sonst ihr Verstand in Mitleidenschaft gezogen wird.

Stygia: Herrin der Hölle, hat als Zeichen der Liebe eine Flammenrose erhalten. Sie rätselt, wer ihr diesmal eine Falle stellen will und vor allem, wie sie aussehen wird. Außerdem arbeitet sie an einem Experiment: Die zu Ende gefolterten Seelen bleiben nicht länger auf den Seelenhalden, sondern verschwinden von dort einfach. Sie will herausfinden, wohin die Seelen entschweben.

Kyra: obwohl die Raub-Fyderra eine Dämonin ist, lebt sie auf Château Montagne; sie wird von Discordia in die Kellergewölbe entführt und dort gefoltert.

Thomas: englischer Butler auf Château Montagne, durfte als Betreuer von Nicole Duval mit nach Caermardhin reisen.

Madame Claire: Köchin und gute Seele von Château Montagne, durfte als Betreuerin von Professor Zamorra ebenfalls nach Caermardhin reisen.

Teri Rheken: Silbermond-Druidin, die sich bei Sara Moon in Caermardhin aufhält.

Sara Moon: Tochter Merlins und nach dessen Tod die Herrin von Caermardhin, ist dem Geheimnis nach dem Ursprung des Multiversums auf der Spur.

Lama Gyungo Tensöng: ehemaliger tibetischer Lehrmeister; von ihm erlernte Professor Zamorra vor über fünfzig Jahren den »Unsichtbarkeitstrick«; seit der Zerstörung seines Klosters wohnt der Lama auf Château Montagne

Discordia: ehemalige Co-Chefin von Demonic World und der Liga der amerikanischen Dämonenjägerinnen. Ihre Eltern wurden während einer schwarzen Messe vom Erzdämon Astaroth eigenhändig umgebracht, während die menschlichen Sektenmitglieder jubelnd zusahen. Aus diesem Grund hasst sie Menschen wie Dämonen. Eigentlich vom Erzdämon persönlich umgebracht, scheint sie durch eine andere Macht in letzter Sekunde vor dem Untergang gerettet worden zu sein. Abermals wird sie auf Kyra angesetzt.

sowie: mehrere Überraschungsgäste

Die Ausgeburt

von Thilo Schwichtenberg

»Du hast recht, das Feuer ist nicht heiß genug.« Der Finger rutschte höher bis zur Augenklappe, fuhr darunter und stach in die Schwärze.

In Discordia explodierte alles. Ihre Gedanken, alles schien zu bersten! Sie stöhnte laut, doch ein Schrei gelang ihr nicht.

»Leiden sollst du, nicht lächeln«, tadelte ihr Gegenüber und nahm den Finger aus der Augenhöhle. Die Gestalt drehte sich um, verließ das Feuer, schnippte mit den Fingern – und die Hitze der Flammen verdoppelte sich augenblicklich.

Château Montagne, Frankreich

Alles war trist, öde und jammervoll.

Dafür sorgte allein schon der bleigraue Himmel, der fett und schwer allem Anschein nach damit begonnen hatte, das Gemäuer in den Hügel zu drücken. Dort wo die Wolkenmassen nicht ganz so stark quollen, drohte sich etwas Krankes in Form von schwefelgelber Trübnis Bahn zu brechen. Konnte man dort oben überhaupt noch atmen? Doch Pest und Cholera wurden vom Sturm immer wieder unbarmherzig miteinander vermengt, sodass der Betrachter meinen musste, das Zeitalter der Selbstmörder sei angebrochen.

Wolken und Schloss schienen den bewaldeten Hügel niederzudrücken. Weiter unten vegetierte der kleine Ort Saint-Cyriac vor sich hin. Grau die Dächer, verwahrlost manch Gehöft. Landflucht auch hier ein Thema.

Schwarzgrüne Fichten wogten vor der Wehrmauer wie die Brandung der See. Etwas unterhalb schloss sich Mischwald an, durch den sich unbarmherzig die asphaltgraue Serpentinenstraße fraß. An den seitlichen Hängen begannen die Weinberge, die schwer und träge bis zur blauschwarz schwappenden Loire hinabführten.

Erste Hagelkörner stanzten Löcher in die Blätter der Rebstöcke und rissen manche junge Traube mit sich zu Boden.

Château Montage besaß ein Haupthaus, das von zwei übermächtigen Türmen eingeengt wurde. Seitlich nach hinten flohen der Nord- sowie der Südtrakt. Wenn man genau hinsah, zeigten sich aufgrund all der drückenden Feuchtigkeit die ersten Risse im Gemäuer.

Das Pflaster vor dem Haupteingang schimmerte feucht und glitschig. Der Eimer im Ziehbrunnen schlug gegen das nasse Holz wie ein Klöppel in der Glocke.

Hinter dem steinernen Palais riss der Sturm an den uralten, knorrig-knotigen Bäumen. Äste krachten splitternd zu Boden, bereit, jeden zu erschlagen, der sich unvorsichtiger Weise über die schmalen Wege des Parks begab.

Drückten die Wolken noch länger auf das Gemäuer, bestand durchaus die Gefahr, dass der von Gängen und Kavernen zerfressene Hügel nachgeben und das Schloss samt seiner Bewohner ein für alle Mal verschlingen würde.

Aber, so musste man sich fragen, war das nicht vielleicht das bessere Übel, befanden sich doch die Schlossinsassen allesamt in einer schier ausweglosen Situation ...

Vor ein paar Minuten

Erwachsene!

Immer mussten sie einem etwas vorschreiben. Doch das Beste war, dass sie es dann hinter dem Deckmäntelchen, es nur gut mit einem zu meinen, verstecken wollten.

Mache dies, mache das, mache jenes aber nicht. Pah!

Sie widersprachen sich, sie waren sich so gut wie nie einig, aber Vorschriften machen, das konnten sie. Zur Not, zur Sicherheit und für das eigene Selbstwertgefühl galten dann eben alle erlassenen Gebote.

Sie wussten alles und zur Not auch besser.

Pah! Er war ihnen weit voraus!

Er, Henry, hatte nämlich drei Gehirne. Es verfügte nicht über die Weisheit eines Fünfzehnjährigen, sondern eines dreimal Fünfzehnjährigen! Was fünfundvierzig Lenze ergab. Oder noch besser! Im Grunde genommen potenzierte sich sein Wissen. Was eine unglaubliche Weisheit von 3375 Jahren ergab. Und das, fand der Teenager, reichte ja wohl aus, um ihn zu einem gestandenen Mann zu machen! Einzig dieser Silbermond-Druide Gryf war mit seinen gut achttausend Jahren etwas älter.

Stopp! Wenn Henry es recht betrachtete, war er beinahe sechzehn. Also konnte man fast schon sagen, er besaß die Weisheit von knapp 4096 Jahren. Und mit zwanzig hatte er diesen Gryf bereits überholt! Zufrieden gab er einen leisen Grunzlaut von sich.

Von wegen, du bist noch klein und dumm und nicht berechtigt deine Meinung einzubringen!

Fast wäre er auf Pascal Lafitte aufgelaufen, war der doch abrupt stehen geblieben. Der Mittfünfziger drehte sich zu ihm um. »Was ist passiert?« Die Stimme klang besorgt.

»Nichts«, zischte Henry, »was soll denn passiert sein?«

»Ich weiß es nicht«, Pascal musterte ihn von oben bis unten, »aber du hast gegrunzt.«

»Ich vernahm es ebenfalls«, meldete sich nun auch Butler William zu Wort, der hinter ihnen lief.

»Was soll mir denn passieren?«, knurrte Henry abermals, »ich bin doch die Wurst im Sandwich. Ich bin bestens behütet.«

»Sandwich?«, fragte Pascal.

»Er pflegte gerade erneut zu grunzen«, bemerkte William.

Der Teenager verdrehte die Augen. »Du gehst vorn, William hinten. Entweder wirst du angegriffen oder unser Butler. Aber nicht ich. Wie denn auch, denn ich laufe in der Mitte. Sandwich. Jetzt verstanden? Mann«, Henry schüttelte den Kopf. »Können wir jetzt endlich weitersuchen?«

»Okay.« Pascal sah ihn prüfend an und nickte. »Wir können bei dieser Gelegenheit gleich die LED-Lampen einschalten. Wir wechseln in den eher unerforschten Bereich der Kelleranlagen. Ab jetzt gibt es kein elektrisches Licht mehr.«

Pascal und William wechselten noch einen Blick, holten die Lampen hervor und schalteten sie ein. Der Bibliothekar des Schlosses setzte sich wieder in Bewegung.

Diese Blickkontakte! Als wenn er das nicht bemerken würde. Was die immer alle hatten. Gott, er war doch kein Baby mehr.

Henry verzog den Mund. Jetzt durfte er also nicht einmal mehr grunzen.

Missmutig folgte er Pascal.

Der knapp Sechzehnjährige besaß noch immer einen eher schmächtigen Körperbau. Was aber nicht weiter verwunderlich war, benötigten doch die drei Gehirne in seinem Kopf die meiste Energie.

Die halblangen schwarzen Haare kämmte er sehr sorgsam hinter die Ohren. Dazu kamen ein Seitenscheitel, der die auffallend hohe Stirn nur mäßig verdeckte und eine ebenso schwarze Hornbrille, die ihm das Aussehen eines Strebers verlieh. Den Mund trug er gespitzt und die Augenbrauen nach oben gezogen. Und kerzengerade wie ein Großherzog bewegte er sich durch die Welt.

Seine Eltern waren früh gestorben. Er besaß nur wenige Erinnerungen an sie. Doch sie waren voller Wärme und Glück. Und so war er zu einem Onkel mütterlicherseits oder besser direkt in die Hölle gekommen.

Dort war der Junge durch ein übersinnliches Experiment mit drei Gehirnen ausgestattet worden. Der ambitionierte, magisch versierte Onkel hatte sich zuerst an ihm vergriffen. Doch während Henry am Ende mit drei Gehirnen überleben konnte, war dem Onkel in seiner Gier nach Wissen und Macht der Kopf regelrecht zerborsten. Fünf Gehirne waren einfach zu viel für einen Menschen.

Das alles war eine unvorstellbare Vergewaltigung für Henry gewesen. Die erweiterte Speicherkapazität war Fluch und Segen zugleich. Segen, weil Henry dasTraumata dadurch besser überstanden hatte. Doch der Fluch überwog.

Der Junge hatte nie eine richtige Kindheit erleben dürfen. Obwohl er ständig Wissen aufnahm, schien er wissenstechnisch zu verdursten. Allem Anschein nach hatte sich die Gehirnkapazität nicht verdreifacht, sondern wirklich potenziert.

Doch je mehr Wissen er aufnahm, umso mehr kombinierte er das Wissen, zog Schlussfolgerungen und Zusammenhänge, die auf Grund seiner fehlenden Lebenserfahrung falsch sein konnten.

Eine behütete Aufnahme fand er im Collegio Tommaso d'Aquino in Rom. Parisi kümmerte sich aufopferungsvoll um ihn, aber hin und wieder brauchte auch der Leiter des Collegio eine kurze Auszeit. Denn Henry war nur einer unter vielen dort gewesen. Parisi konnte ihm einfach nicht den Vater ersetzen, so sehr er das selbst auch wollte.

Und so war Henry Gast auf Château Montagne geworden und — geblieben. Denn Parisi war der Leiter einer großen Schule, während Professor Zamorra der Leiter einer privaten Minischule war. Hier fühlte sich Henry wohl, auch und gerade deshalb, weil er Zamorra und Nicole viel näher sein durfte und bald schon das eingetreten war, was er sich insgeheim immer erhofft hatte. Er hatte endlich neue Eltern gefunden.

Und nun waren ihm schon wieder die Eltern genommen worden! Sicher, beide lebten noch, doch war ihr Befinden auf Dauer kein ertragbarer Zustand. Zumindest nicht für ihn.

Die anderen, die Erwachsenen, taten so, als sei das alles völlig normal. Ja, Zamorra war bereits über achtzig Jahre alt, obwohl er optisch wie ein Enddreißiger aussah. Und demzufolge hatte er als hoher Streiter für das Licht bereits einige Rück- und Tiefschläge erleiden müssen. Das bestätigte allein schon die Logik der Mathematik, dass so ein langes Leben nicht ständig voller Glück und Harmonie währen konnte.

Aber wahnsinnig? Wahnsinnig war der Professor noch nie gewesen! Und Nicole, die kurz davor stand, wohl ebenso wenig.

Wie also konnten die Erwachsenen, die sich doch Zamorras Freunde nannten, auch nur im Mindesten davon ausgehen, dass er wieder vollständig genesen würde?

Er, Henry, musste etwas für Zamorra und Nicole tun! Das war seine Pflicht. Quasi als Ziehsohn, als Schüler, der so lange schon im Schloss leben durfte.

Begonnen hatte das Desaster vor ein paar Tagen, als Nicole, wohl unter fremden Einfluss einer übermächtigen Entität, plötzlich und unerwartet mit der Aufstockung ihres Dhyarras begonnen hatte. Das waren Sternensteine, die ihre Kraft und ihre Macht aus den Weltraumtiefen zogen. Sie existierten von der ersten bis zur dreizehnten Ordnung, wobei bei der zehnten Ordnung normalerweise Schluss war. Wurde ein Kristall über die zehnte Ordnung gehoben, wurde er fast automatisch zur dreizehnten Ordnung und damit zum sogenannten Machtkristall. Mit der ersten konnte man mühelos ein kleines Auto auf ein Hausdach heben. Mit der dreizehnten Planeten zerstören.

Nicht jedes Wesen im Multiversum konnte jede Ordnung benutzen. Dafür musste man ein gewisses Para-Potenzial besitzen, was nicht gleichzusetzen mit Para-Fähigkeiten oder magischen Kräften war. Ein zu starker Kristall brannte dem Nutzer geradezu das Gehirn aus und tötete ihn günstigenfalls. Schlimmer jedoch, und das hatte Professor Zamorra am eigenen Leibe erfahren, war unheilbarer Wahnsinn.

Zamorra und Nicole waren in der Lage, die achte Ordnung anzuwenden. Bis vor ein paar Jahren besaßen beide jeweils einen der sehr rar gesäten Sternensteine. Doch den des Professors hatte Stygia, die Herrin der Hölle, an sich genommen. Ob sie ihn benutzen konnte, entzog sich der Kenntnis der Schlossbewohner.

Und nun hatte Nicole mit der Aufstockung begonnen. Was am Ende bedeuten würde, dass den Sternenstein künftig nur noch sie benutzen konnte. Und deswegen war ziemlich schnell klar gewesen, dass sie das nur unter dem Einfluss von fremden Mächten begonnen hatte.

Zamorra war also wahnsinnig geworden, und Nicole stand kurz davor. Als die beiden von Thomas und Kyra gefunden worden waren, war der Schlossherr bereits geistig umnachtet. Nicole befand sich in einer Art Koma. Also kontaktierten die erwachsenen Schlossbewohner Sara Moon, welche die beiden schnappte und sich mit ihnen auf und davon machte. Allein Madame Claire und Thomas durften sie nach Caermardhin begleiten.

Henry jedoch musste im Schloss bleiben. Er, obwohl vom geistigen Niveau her einer KI überlegen, war ja nur ein Kind. Pah!

Schon seit Stunden suchten die noch verbliebenen Schlossbewohner nach Kyra. Wer wusste schon, was mit der Raub-Fyderra passiert war?

Die Gute konnte überall sein. Im Wald oder eben in den unerforschten Kellergewölben.

Daher hatten sie sich aufgeteilt und zwei Suchtrupps gebildet. Zum ersten Suchtrupp gehörten William, Pascal und Henry. Zum zweiten Lama Gyungo Tensöng, Faolan und Brittany Adair.

Leider waren die TI-Gammas von Zamorra und Nicole mit nach Caermardhin gewechselt. Und nur ein einziges weiteres Exemplar befand sich noch im Château. Die anderen weilten bezüglich eines Updates gerade bei Tendyke Industries.

Also hatten sie kurzerhand Sam McTaggarts Funkgeräte mitgenommen, die Brittany und Henry trugen.

Mittlerweile war es stockduster in den Gängen geworden. Pascal leuchtete den Fußboden auf Spuren ab, während Henry an ihm vorbei in die Gänge leuchtete.

Immer wieder verzweigten sich die Gänge. Weiter hinten und mittlerweile wohl auch weiter unten, denn die Tunnel führten leicht in die Tiefe, schienen sie noch immer unberührt. Der Fußboden war bröckelig, teils auch staubig. Doch Spuren waren keine zu finden.

Sie betraten eine Art Halle. Mit den LED-Lampen suchten sie sie systematisch weiter nach Spuren oder anderen Hinweisen ab.

Die Wände waren glatt.

»Wozu mochte diese Höhle einst gedient haben?« Henry hatte sich bereits einige geistige Notizen gemacht. Er würde trotz aller Wirrnis spielend leicht wieder aus dem Labyrinth herausfinden.

Pascal berührte die Wände. »Wenn der Fels doch nur sprechen könnte.«

Henrys Lampe fuhr herum. Da war ein knackendes Geräusch gewesen, als wenn ein Stein vorsichtig auf einen anderen Stein geschlagen wurde und es leise klackte.

»Und nun?«, flüsterte der Teenager.

»Wir sind hier, um Kyra zu finden«, flüsterte William.

Pascal bedeutete Henry, hinter ihm zu bleiben. Zuerst wollte der Junge aufbegehren, entschied sich dann lieber um und blieb hinter dem Bibliothekar, der jetzt mit der Strahlwaffe in der Hand weiter vorwärts schritt.

Was würde sie, ohne sichtbare Fußspuren, erwarten? Die Lösung oder ein gänzlich neues Problem?

»Bleibt hinter mir!«, zischte Pascal.

Aber so sehr er die Ohren auch spitzte, so sehr sich Henry und William zurückhielten, das Klacken der Steine wiederholte sich nicht.

Der Lichtkegel riss eine mannshohe Öffnung aus der Dunkelheit. Was mochte sich dahinter befinden?