Reckless Heiress - Mia Kingsley - E-Book

Reckless Heiress E-Book

Mia Kingsley

5,0

Beschreibung

Willkommen in der Familie Falcone. Vier mutige Schwestern, vier skrupellose Männer und zahllose gebrochene Gesetze.   Als in meinem Horoskop etwas von einem geheimnisvollen Fremden und einem Abenteuer stand, hätte ich gleich zu Hause bleiben sollen. Mit drei willensstarken Schwestern, einem kürzlich ermordeten Vater und meiner Position im »Familienunternehmen« ist meine To-do-Liste lang genug. Ich habe keine Zeit für einen attraktiven Fremden mit dunklen Augen, einem hervorragenden Sinn für Humor und einem Körperbau, der mich zu schmutzigen Gedanken anstiftet. Vermutlich ist es besser, wenn ich diesen Flirt direkt beende und nach Hause gehe. Ich sollte nach Hause gehen. Ich sollte wirklich … Ach, Mist!   Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

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RECKLESS HEIRESS

THE FALCONE SISTERS

BUCH ZWEI

MIA KINGSLEY

DARK ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2023, Deutschland.

Covergestaltung: Mia Kingsley

Korrektorat: http://www.swkorrekturen.eu

ISBN: 978-3-910412-26-2

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Reckless Heiress (The Falcone Sisters 2)

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

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Über Mia Kingsley

RECKLESS HEIRESS (THE FALCONE SISTERS 2)

Willkommen in der Familie Falcone. Vier mutige Schwestern, vier skrupellose Männer und zahllose gebrochene Gesetze.

Als in meinem Horoskop etwas von einem geheimnisvollen Fremden und einem Abenteuer stand, hätte ich gleich zu Hause bleiben sollen.

Mit drei willensstarken Schwestern, einem kürzlich ermordeten Vater und meiner Position im »Familienunternehmen« ist meine To-do-Liste lang genug. Ich habe keine Zeit für einen attraktiven Fremden mit dunklen Augen, einem hervorragenden Sinn für Humor und einem Körperbau, der mich zu schmutzigen Gedanken anstiftet.

Vermutlich ist es besser, wenn ich diesen Flirt direkt beende und nach Hause gehe.

Ich sollte nach Hause gehen.

Ich sollte wirklich …

Ach, Mist!

Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

KAPITEL1

REBECCA

Als Wassermann lieben Sie die Kunst des Flirtens. Leidenschaft und Lust sind ebenso unverzichtbar wie die Luft zum Atmen. Dabei soll es aber bitte von beiden Seiten unverbindlich sein, denn Sie binden sich nicht gern.

Wie gut, dass heute ein Abenteuer auf Sie wartet, das Sie so schnell nicht vergessen werden. Halten Sie Ausschau nach einem attraktiven Fremden, der Ihnen einige atemberaubende Stunden schenken wird.

Ich drückte Amandas Finger und ließ ihre Hand los, als wir aus dem Wagen stiegen. Mein Herz klopfte ein wenig schneller, als mir lieb war, aber ich wusste, dass ich nicht mit Amanda darüber reden konnte. Sie würde sich zu große Sorgen machen.

Es war wahrscheinlich nichts – abgesehen von meinem Hang zum Dramatischen, wenn es um Horoskope ging. Mir war nicht einmal klar, warum ich diese blöde Angewohnheit nicht abschütteln konnte.

Morgens griff ich immer als Erstes nach meinem Handy, um mein Horoskop zu lesen. Und wenn es schlecht war, dann wurde meine Laune schlecht. Ich wusste, dass es absoluter Unsinn war, mich dermaßen davon beeinflussen zu lassen, und trotzdem …

Ich seufzte und folgte Amanda über die breiten Stufen nach oben zur Haustür. Warum konnte ich nicht aufhören, über den vermeintlich mysteriösen Fremden nachzudenken, den mein Tageshoroskop heute erwähnt hatte?

Wahrscheinlich weil mein letztes Abenteuer mehr als ein Jahr zurücklag. Weil meine jetzige Situation alles andere als rosig und die Zukunft ungewiss war. Die Aussicht, von einem Fremden auf ein Abenteuer entführt zu werden, ein bisschen Sex und ein paar nette Orgasmen abzustauben, um alles für ein paar Stunden zu vergessen, klang … himmlisch. Schlicht und ergreifend himmlisch.

Meine ältere Schwester neigte kaum merklich den Kopf, als sie ihr Ziel für den heutigen Abend entdeckt hatte, und ich verzog mich an die Bar. Wahrscheinlich würde ich nur ein paar Minuten bleiben, da ich lediglich ausspionieren wollte, wer hier zu interessiert an Amanda wirkte.

Seit unser Dad umgebracht worden war, standen meine drei Schwestern und ich praktisch mit angehaltenem Atem da und warteten darauf, dass die Bombe explodierte. Wann würde sich der Mörder zu erkennen geben? Hatte er Dad aus dem Weg geräumt, um Amanda heiraten zu können? Die Haupterbin und neue Anführerin der Falcone-Familie – oder war der Plan viel teuflischer als das?

Ich setzte mich an die Bar, und es dauerte keine Sekunde, bis der Barkeeper sich mir zuwandte.

»Was darf es sein?«

In mir stritten Vernunft und Vergnügungssucht. Es war so lang her, dass ich die Zügel lockergelassen hatte.

Mein Horoskop kam mir in den Sinn. Ich musste einen klaren Kopf behalten. »Einen Espresso, bitte.«

»Kommt sofort.«

Ich widerstand dem Impuls, mein Handy aus der Tasche zu holen und mein Horoskop zum tausendsten Mal zu studieren. Möglicherweise hatte es sich ja vielleicht in den letzten neunzig Sekunden maßgeblich verändert.

Stattdessen drehte ich mich um, schlug die Beine übereinander und stützte die Ellbogen auf den Tresen hinter mir, während ich die Anwesenden musterte.

Etliche Männer starrten Amanda an, doch ich konnte nicht beurteilen, ob sie ihr böse gesinnt waren oder nur davon träumten, meine hübsche Schwester flachzulegen.

Da fiel mir ein – ich ließ meinen Blick schweifen, bis ich Sidonio Rado entdeckte. Natürlich war er auch hier. Es war jetzt etwas mehr als zwei Jahre her, dass Amanda den Fehler gemacht hatte, mit ihm ins Bett zu gehen, und danach nur knapp einer Heirat mit ihm entkommen war.

Sidonio studierte sein Handy und schien nicht auf seine Umgebung zu achten. Außerdem kam er auch nicht als Mörder unseres Vaters infrage.

Ich bemerkte einen Mann, der Amanda mit purer Verachtung auf dem Gesicht anstarrte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, bis sich Amanda mit Bacco Dondero entfernte. Der Mann starrte jedoch weiter unverhohlen in die Richtung, und mir wurde klar, dass es der Gastgeber des heutigen Abends war, den er anschaute, neben dem Amanda gerade noch gestanden hatte. Der Mann mit dem wütenden Gesichtsausdruck war nicht im Geringsten an Amanda interessiert. Ich atmete leise aus.

»Rebecca«, sagte eine Stimme neben mir, und ich riss mich zusammen, um nicht zu erschauern, weil ich Pancario leider sofort erkannte. Dazu musste ich ihn nicht ansehen. Ich wollte ihn auch nicht ansehen, weil er die Definition eines schleimigen Wiesels war.

Seine Augen standen ein bisschen zu nah zusammen, seine Zähne waren einen Hauch zu spitz und seine Haare mit viel zu vielen Stylingprodukten nach hinten gekämmt, sodass sie an seinem irgendwie merkwürdig länglichen Kopf klebten.

»Mein Beileid«, hauchte er, als wäre es ein unanständiges Kompliment.

Bevor ich ihn hindern konnte, umfasste er meine Hand und presste seine überraschend kalten Fischlippen auf meine Fingerknöchel.

»Danke.«

»Ihr Espresso, Miss«, sagte der Barkeeper in diesem Moment.

Glücklich über den Vorwand drehte ich mich von Pancario weg und hoffte, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand.

Ich hätte es besser wissen müssen, denn Pancario Luca ignorierte bereits seit einem Jahr nicht bloß den Zaunpfahl, sondern den gesamten drei Meter hohen, mit Stacheldraht und Minen versehenen Zaun.

»Wie geht es dir?«, fragte er und wischte zu meinem Entsetzen eine meiner Haarsträhnen über meine Schulter nach hinten.

»Mach das bitte nicht«, sagte ich und stellte die Espressotasse mit einem lauten Klacken wieder ab, ohne einen Schluck getrunken zu haben.

»Was soll ich nicht machen?«, wollte er scheinheilig wissen, obwohl der fiese Zug um seine wieseligen Augen ihn verriet. Ihm war eindeutig klar, wie aufdringlich er sich benahm.

»Mich anfassen. Ich möchte das nicht.«

Seine Augen weiteten sich. »Ich wollte dir keinesfalls zu nahetreten, Rebecca.« Er begleitete seine Worte damit, die Hand auf meine Schulter zu legen.

Bevor ich ihn bitten konnte, mich gefälligst loszulassen, grollte eine tiefe Stimme: »Sie hat sich ziemlich klar ausgedrückt, als sie gesagt hat, dass sie nicht angefasst werden will. Sei kein Arschloch, Mann.«

Pancarios Blick glitt zu dem Fremden, der ihn soeben zurechtgewiesen hatte, und auch ich schaute hin.

Oh nein. Meine Kehle schnürte sich zu und mein Horoskop tanzte in blinkenden Neonbuchstaben vor meinen Augen. Da war er, mein attraktiver Fremder, der Garant für leidenschaftliche Stunden.

»Wer zum Teufel bist du?«, fragte Pancario, da er den Mann offensichtlich ebenfalls nicht kannte.

»Roman Ivanovich«, gab der Fremde ruhig zurück. Vor ihm stand ein bauchiges Glas mit einer klaren Flüssigkeit, seine langen Finger spielten mit dem Stiel. Seine langen, überaus tätowierten Finger.

»Ivanovich?« Pancario kniff die Augen zusammen. »Das klingt …«

»Russisch.« Roman lächelte, aber es war alles andere als freundlich. »Ich bin auf Einladung des Gastgebers aus Philadelphia hergekommen. Geschäftsbeziehungen pflegen. Mein Partner schwirrt hier irgendwo herum.«

Ivanovich. Russisch. Philadelphia.

Einfach nur hervorragend. Mein attraktiver Fremder hatte definitiv Beziehungen zur Bratwa. Oder er war Teil der Bruderschaft. So oder so sollte ich auf die rund vier Dutzend Alarmsirenen hören, die in meinem Kopf schrillten.

Pancario dachte nach, lang und gründlich, ehe er zu dem Schluss kam, dass heute doch nicht der richtige Abend war, um sein Glück bei mir zu versuchen.

»Rebecca.« Er nickte mir knapp zu und ging mit steifen Schritten davon.

Meine Finger zitterten ein wenig, als ich nach meiner Espressotasse griff. »Danke«, sagte ich zu Roman.

Er schaute mich kaum an, zuckte bloß mit den Achseln und bedeutete dem Barkeeper, sein Glas nachzufüllen.

Ich nippte an meinem Espresso und ignorierte das Ziehen in meiner Magengegend. Warum hatte ich so fest damit gerechnet, dass Roman jetzt mit mir flirten würde? Dass er eine Gegenleistung für meine »Rettung« verlangen würde?

Weil ich eine Idiotin war und auf Horoskope hörte. Deshalb. Und eventuell sehnte sich ein Teil von mir danach, von einem Fremden verführt zu werden.

Ich sollte einfach die neue Information abspeichern, dass unser Gastgeber, Sergio Fabbri, jetzt offenbar Geschäfte mit der Bratwa machte, was kein gutes Zeichen war, und nach Hause gehen. Im besten Fall saß ich hier noch zwei Stunden herum und langweilte mich, ohne neue Erkenntnisse zu gewinnen, im schlimmsten Fall trank Pancario sich Mut an und würde sich dann nur schwerer abschütteln lassen.

Ja, nach Hause zu gehen wäre vernünftig.

Warum warf ich dem Russen – der übrigens vollkommen ohne Akzent sprach – also verstohlene Blick zu und zerbrach mir den Kopf über passende Gesprächsthemen?

Eigentlich hatte ich nicht einmal eine Vorliebe für massiv gebaute Männer. Roman wirkte wie … ein Panzer. Seine breiten Schultern füllten das Jackett perfekt aus, unter dem Kragen ragten martialische Tattoos hervor, Schädel, Rosen, Dolche, Knochen und Blutstropfen, so weit das Auge reichte. Als er nach seinem Glas griff, sah ich, wie sich sein Bizeps anspannte. Wahrscheinlich hatte er genug Kraft, das schwere Kristallglas zwischen seinen Fingern zu zerbrechen.

Mir wurde heiß, und ich ahnte, dass ich jetzt besser gehen sollte, bevor ich etwas Dummes tat. Roman wusste eindeutig nicht, wer ich war, und er kam nicht aus New York, was ihn zu dem perfekten Kandidaten für einen unverbindlichen One-Night-Stand machte.

Wenn ich 364 Tage im Jahr ein Musterbeispiel an Vernunft war, durfte ich mich dann wenigstens für eine Nacht dumm benehmen?

»Gefällt dir, was du siehst?«, fragte er in dieser Sekunde, und mir wurde klar, dass ich ihn alles andere als dezent gemustert hatte. Vermutlich tropfte mir längst Speichel vom Kinn. Verdammt, ich musste wirklich einen Weg finden, öfter Sex zu haben.

Ich beschloss, ehrlich zu sein. »Leider ja.«

»Leider?« Er lachte leise und trank einen Schluck, bevor er das Glas wegstellte. »Autsch.«

»Komm schon.« Ich rollte mit den Augen. »Russisch, Philadelphia, Bratwa – wir wissen beide, dass das eine dumme Idee für ein anständiges Mädchen wie mich ist.« Was tat ich hier? Warum flirtete ich mit ihm? Ich sollte einfach aufstehen und gehen, aber meine Füße wollten mir nicht gehorchen.

Sein Lächeln vertiefte sich. »Also bitte, Rebecca. Rebecca ist richtig, oder?«

»Ja.« Scheiße, ich klang bereits jetzt viel zu atemlos.

»Wir kennen uns zwar nicht, Rebecca, aber ich weiß genau, woran du gedacht hast, während du mich wie ein Stück Fleisch beäugt hast. Und es waren keine anständigen Gedanken – wie es sich für ein anständiges Mädchen gehören würde.«

»Glücklicherweise kannst du das nicht beweisen.« Ich hätte es besser wissen müssen, als einladend mit den Wimpern zu klimpern.

»Das stimmt. Aber ich kann dir zumindest sagen, dass ich nicht zur Bratwa gehöre. Ich bin eher … so eine Art Vermittler. Mein Vater war Russe, meine Mutter Amerikanerin – ich saß schon immer zwischen den Stühlen.«

»Aber du kehrst sicher bald nach Philadelphia zurück – in deiner Funktion als Vermittler.«

Er nickte. »Morgen früh.«

Ich rang mit mir – bis ich daran dachte, dass Amanda gerade mit einem Mann sprach, der alt genug war, um unser Vater zu sein, damit er sie heiratete. Mir war klar, dass Amanda das nur machte, weil sie dachte, ihre Schwestern auf diese Weise beschützen zu können. Sie opferte sich im Grunde, und ich spielte mit dem Gedanken, mich leichtsinnig und dumm zu verhalten? Nein, das ging nicht.

»Sorry, Roman. Ich würde liebend gern, aber … ich kann nicht. Nicht heute.« Ich stieg von dem Barhocker, nahm meine Handtasche und strebte auf den Ausgang zu. Es wurde dringend Zeit, dass ich nach Hause ging.

Ich war halb durch den Flur, als Pancario aus einer Nische trat und sich mir in den Weg stellte.

»Du willst doch nicht etwa schon gehen, oder? Wir hatten noch gar keine Zeit, uns richtig zu unterhalten. Warum gehen wir nicht irgendwohin, wo wir mehr für uns sind?« Er deutete zur Treppe, die in den ersten Stock führte, und sein Gesichtsausdruck machte klar, dass er mir keine Wahl lassen würde.

KAPITEL2

ROMAN

Sie verbringen heute etwas Zeit mit einer neuen Bekanntschaft. Vor allem am Nachmittag oder Abend verheißt der Kosmos Ihnen schöne Stunden zu zweit. Die körperlichen und seelischen Bedürfnisse eines Widders möchten gehört werden. Machen Sie, was Ihnen gerade Lust bereitet!

Ich leerte mein Glas und fragte mich, wie dumm es wohl wäre, der hübschen Lady hinterherzugehen. Rebecca mit den dunklen Augen und den vollen Lippen.