Robert Hallstrom und der Todeshauch des Pharao: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 4 - Horst Weymar Hübner - kostenlos E-Book

Robert Hallstrom und der Todeshauch des Pharao: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 4 E-Book

Horst Weymar Hübner

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Beschreibung

Der Auftrag: Seit Howard Carter im November 1922 das Grab des Pharaos Tutenchamun fand und öffnete, haben rätselhafte Todesfälle unter den beteiligten Forschern Anlass zu Spekulationen gegeben. Sind die Todesfälle lediglich eine Verkettung unglücklicher Umstände, oder steckt hinter der Bedeutung des Fluches des Pharaos ein tieferer Sinn, und wurden die Wissenschaftler die späten Opfer einer Vorsichtsmaßnahme altägyptischer Priester? Reisen Sie an den Nil und überprüfen Sie die Vorgänge bei der Öffnung des berühmten Grabes. Das Konsortium der Sieben

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Horst Weymar Hübner

Robert Hallstrom und der Todeshauch des Pharao: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 4

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Inhaltsverzeichnis

Robert Hallstrom und der Todeshauch des Pharao: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 4

Copyright

Prolog

Zeitkugel-Lexikon

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Robert Hallstrom und der Todeshauch des Pharao: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 4

von Horst Weymar Hübner

Der Auftrag:

Seit Howard Carter im November 1922 das Grab des Pharaos Tutenchamun fand und öffnete, haben rätselhafte Todesfälle unter den beteiligten Forschern Anlass zu Spekulationen gegeben. Sind die Todesfälle lediglich eine Verkettung unglücklicher Umstände, oder steckt hinter der Bedeutung des Fluches des Pharaos ein tieferer Sinn, und wurden die Wissenschaftler die späten Opfer einer Vorsichtsmaßnahme altägyptischer Priester? Reisen Sie an den Nil und überprüfen Sie die Vorgänge bei der Öffnung des berühmten Grabes.

Das Konsortium der Sieben

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

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Alles rund um Belletristik!

Prolog

Am 5. Juli 1984 glückte Professor Robert Hallstrom das wahrhaft phantastische Experiment, winzige Substanzteile zu ent- und zu rematerialisieren. Und er errechnete, dass diese Substanzteile im Zustand der Körperlosigkeit mit ungeheurer Geschwindigkeit in der 4. Dimension zu reisen vermochten - also nicht nur durch den Raum, sondern auch in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Mit seinem Assistent Frank Jaeger und dem Ingenieur Benjamin Crocker begann er, diese Entdeckung für die Praxis auszuwerten. Er wollte ein Fahrzeug bauen, das sich und seinen Inhalt entmaterialisieren, dann in ferne Räume und Zeiten reisen, sich dort wieder rematerialisieren und nach dem gleichen Verfahren wieder an den Ursprungsort und in die Ursprungszeit zurückkommen konnte. Doch nach vier Jahren musste der Professor seine Versuche aus Geldmangel einstellen.

Die superreichen Mitglieder vom „Konsortium der Sieben“ in London boten ihm aber die fehlenden Millionen unter der Bedingung an, dass sie über den Einsatz der Erfindung bestimmen könnten. Der Professor erklärte sich einverstanden, konnte weiterarbeiten und vollendete am 3. Mai 1992 sein Werk: Die Zeitkugel. Seit diesem Tag reisen der Professor, sein Assistent und der Ingenieur im Auftrag des „Konsortiums der Sieben“ durch die 4. Dimension.

Dieser Roman erzählt die Geschichte der Ausführung eines derartigen Auftrags.

Zeitkugel-Lexikon

Die Zeitkugel - ist ein aluminiumfarbener, fensterloser Ball mit einem Durchmesser von fünf Metern, der die Ent- und Rematerialisierungsapparatur, ein Panoramascope und Sitzgelegenheit für drei Passagiere enthält.

- Die Reise mit der Zeitkugel ist stets vorprogrammiert. Die Vorprogrammierung bestimmt das räumliche und zeitliche Ziel, die Dauer des dortigen Aufenthaltes und den Zeitpunkt der Rückkehr. Änderungen nach dem Start sind nicht möglich. Zum Schutz der Zeitkugel entmaterialisiert sie sich fünf Minuten nach der Ankunft am Zielort und rematerialisiert wieder eine Stunde vor der Abreise. Das Mitbringen von Gegenständen aus fernen Räumen und anderen Zeiten ist nicht möglich, da der Umwandlungsprozess nur Dinge erfasst, die beim Beginn der Reise an Bord waren. Die Ent- und Rematerialisierung sowie die Reise werden von den Passagieren nicht wahrgenommen, da sie während dieser Phasen bewusstlos sind.

- Der Radar-Timer wird von den Passagieren der Zeitkugel wie ein Armband getragen und ist eine Kompass-Uhr-Kombination, die stets die Richtung zur und die Entfernung von der Zeitkugel und zudem die verbleibende Zeit bis zur Rückreise zeigt.

- Die Kleidung der Zeitkugel-Passagiere besteht aus einer helmartigen Kapuze und einem silbrigen, hautengen Overall, der sowohl vor Hitze als auch vor Kälte schützt.

- Der Sprach-Transformer (auch Dolmetscher genannt) ist in der helmartigen Kapuze untergebracht und übersetzt jede Sprache ohne Verzögerung.

1

Vom nahen Wüstendorf herüber drang ein schauriger Schrei. Er kam so unverhofft und klang derart merkwürdig, dass Frank Jaeger und Ben Crocker zusammenfuhren.

Bald eine Minute lang geisterte das Echo durch die zerklüfteten Berge am Rande der Libyschen Wüste und verebbte schließlich in der trostlosen Felseneinöde.

„Eine lausige Nacht ist das vielleicht“, sagte Ben Crocker und spuckte über den Felsabsturz in die Tiefe hinunter. Seiner Stimme war das Unbehagen anzumerken, das ihn erfüllte. „Direkt auf komische Gedanken kommt man da.“

Frank Jaeger suchte sich einen bequemeren Sitzplatz und stieß versehentlich gegen einen Stein, der davonrollte und über die Felskante stürzte. Er riss weiter unten Geröll mit. Das Rauschen und Klackern der Steine musste in der Nacht kilometerweit zu hören sein.

„Mist!“, brummte Frank und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine verwitterte Felskanzel. „Hoffentlich haben sie uns nicht gehört.“ Er spähte zum Tal der Könige hinüber, das links von ihnen und der Bergspitze lag.

Die Nacht war mondlos, aber hell genug, um das geheimnisvolle Tal erkennen zu können, in dem viele Pharaonen in tiefen Felsengräbern beigesetzt worden waren. Die dunklen Schacht- und Grabeingänge wirkten wie samtene Löcher in einer kahlen Wüstenschlucht.

In der Nähe dreier großer Schuttberge - Abraum vorangegangener Ausgrabungen - brannte ein Feuer und beleuchtete eine Arbeitshütte und zwei Zelte. Und einen Mann, der zur Bergspitze herüberschaute.

Frank lachte verhalten. „Nicht einmal gegen den Nachthimmel könnte er uns sehen. Das müsste Richard Bethell sein, Carters Sekretär. Der Mann soll drei Wochen lang Nacht für Nacht dieses neu entdeckte Grab mit den unversehrten Siegeln bewacht haben. Hoffentlich hat ihn der Steinschlag nicht zu sehr erschreckt.“

„Oder der Schrei“, sagte Ben dumpf. „So was habe ich noch nie gehört, und ich bin weit herumgekommen. Mir ist richtig mulmig geworden.“

Franks Kleidung raschelte, als er sich bewegte. „Das war ein Schakal, der ums Dorf herumgeschlichen ist und hoffte, etwas erbeuten zu können. Eine Ziege vielleicht.“

„Das war kein Schakal“, widersprach Ben. „Schon eher ein Mensch, dem der Teufel begegnet ist. Wir sollten nachsehen.“

„Bist du verrückt? Wir brechen uns in diesem zerklüfteten Gelände das Genick und sämtliche Knochen! Die Steine sind derart verwittert und zermürbt, die zerbröckeln uns unter den Fingern. Wir bleiben hier, wie Hallstrom es wünscht, und beobachten das Ausgräberlager. - Da, jetzt kommt jemand aus dem Zelt!“ Neben dem Mann, den sie für Richard Bethell hielten, trat ein Mann in heller Hose und hellem Hemd. Es war ein Weißer, vermutlich auch ein Engländer, der zu Carters Ausgrabungsteam gehörte.

Araber waren keine da unten am Feuer. Die Leute waren furchtsam und abergläubisch und mieden nach Sonnenuntergang dieses Tal des Todes, wie sie es nannten. In ihren Köpfen spukte jene Sage herum, die vom Fluch der Pharaonen handelte und der jeden traf, der die Grabesruhe der alten ägyptischen Könige störte.

Möglicherweise war das purer Unsinn. Andererseits war nicht von der Hand zu weisen, dass eine Reihe von Wissenschaftlern, die sich mit der Erforschung der alten Königsgräber befassten, unter recht geheimnisvollen Umständen gestorben waren - manche mitten in ihrer Arbeit.

Die beiden Engländer neben dem Feuer beobachteten noch eine ganze Weile die Bergspitze, bis sie sich schließlich ins Zelt begaben. Sehr undeutlich drang Lichtschein durch die Stoffbahnen. Als Lichtquelle schien eine Petroleumlampe zu dienen. Manchmal wurde der Schatten eines umhergehenden Mannes gegen die Zeltwand geworfen.

„Das ist noch einmal gut gegangen“, sagte Ben schnaufend und schlug sich die Hände um die Oberarme, um die Blutzirkulation in Schwung zu bringen und für die Erwärmung seines Körpers zu sorgen.

Aus der Libyschen Wüste herüber pfiff ein ordinärer eiskalter Wind. Unten in den Felsenklüften und Schluchten war er nicht zu verspüren, dort hatte das Gestein die Tageshitze gespeichert. Hier oben auf der Bergspitze aber wurde es von Minute zu Minute kälter.

„Eine Lungenentzündung werde ich mir nicht holen, nur weil Hallstrom irgendeinen Verdacht hat, der durch nichts untermauert ist“, schimpfte Ben. „Er sitzt sicher und warm im Hotel, aber wir zwei Idioten lassen uns überreden, eine nächtliche Bergtour zu unternehmen. He, hat er dir gesagt, worauf er eigentlich scharf ist?“

„Er hat nur Andeutungen gemacht“, erklärte Frank und zog sich den Burnus, den er sich von einem Hotelbediensteten ausgeborgt hatte, fester um die Gestalt. Der kalte Wind ging wirklich durch bis auf die Knochen.

„Und welcher Art waren diese Andeutungen?“, fragte Ben begierig.

„Das hängt mit dem Pharaonengrab zusammen, das Carter in zwei Tagen da unten öffnen wird. Und mit den vielen mysteriösen Todesfällen unter den beteiligten Wissenschaftlern, die bald eintreten werden. Hallstrom ist der Meinung, dass sich die Leute eine überaus seltsame Vergiftung im Grab des Tutenchamun holen werden ...“

„Das, ist ein uralter Hut“, unterbrach Ben ihn unwillig. „Und deswegen müssen wir hier oben erfrieren?“

„Lass mich doch erst mal ausreden! Hallstrom hat sich so ausgedrückt, dass er nicht glaubt, dass dreitausend Jahre alte Gifte aus der Grabkammer und den Nebenkammern diese Todesfälle bewirkt haben. So lange könne sich kein Gift wirksam erhalten, vor allem nicht Gifte, wie sie den Ägyptern bekannt waren. Die hatten ja noch keine supermoderne Chemie.“ Frank verstummte und rieb sich die kalten Finger.

„Sondern?“ Bens Stimme war ganz dunkel und vibrierte etwas.

„Dass diese grauenhaften Todesfälle eine sehr neuzeitliche Ursache haben. Er deutete die Möglichkeit an, dass die Grabräuber-Cliquen, die um ihre Existenz bangen müssen, vielleicht ein giftiges Pflanzenpulver in den Schutt praktizieren könnten, und dass der beim Forträumen aufgewirbelte Staub den Wissenschaftlern in die Atemwege gerät und seine Wirkung tut. Immerhin ist das auch eine Möglichkeit.“

Einen Moment saß Ben wie erstarrt. Seine Gedanken schwirrten.

Dann brach es entrüstet aus ihn heraus: „Der hat einen ausgewachsenen Vogel, wenn du mich fragst. Die Abderrasuls sind eine erfolgreiche Grabräuber-Familie wie die anderen Cliquen aus El Kurna auch, und wahrscheinlich sind sie das schon seit Generationen. Für Massenmörder halte ich sie nicht.“

„Du brauchst mich deswegen nicht anzufauchen, es ist ja nicht meine Idee“, verwahrte sich Frank. „Bringe deine Zweifel Hallstrom zu Gehör.“

„Darauf kannst du dich verlassen. - Ah, der schlaue Bursche hat gedacht, irgendein paar Grabräuber würden die letzte Gelegenheit nutzen, seit bekannt ist, dass Lord Carnarvon in zwei Tagen eintrifft, und noch schnell so ein vertracktes Giftpulver heimlich und bei Nacht in den Grabungsschutt mischen! Mein lieber Mann, da hat Hallstrom aber eine Theorie ausgebrütet! Ohne Saft und Kraft und Hirnschmalz. Welchen Nutzen könnten sich die Grabräuber ausrechnen, wenn sie zwei Dutzend Wissenschaftler vergiften? Dass die Leute plötzlich Angst bekommen und mit den Ausgrabungen aufhören und eventuell noch vorhandene Gräber den Arabersippen zur Ausplünderung überlassen?“

„Das wäre doch denkbar, oder nicht?“

„Dazu gehört aber schon eine sehr abartige Phantasie, das will ich dir sagen. Mensch, das hätte ich früher wissen müssen, dass wir auf einen derart dünnen Gedanken hin eine Wache in eiskalter Nacht schieben müssen, nur um nachzuprüfen, ob nicht heimlich ein paar Grabräuber, auftauchen und etwas da unten unter den Aushub rühren. Dem hätte ich was erzählt, darauf kannst du dich verlassen.“

„Das kannst du immer noch nachholen.“

„Vielleicht bin ich dann schon erfroren“, nörgelte Ben. „Außerdem wette ich, dass keine Araber kommen werden - weder diese Nacht noch in einer der folgenden.“

Da Frank nichts darauf erwiderte, brummte Ben noch eine Weile vor sich hin und blickte mehrmals sehnsüchtig nach Osten, wo ein paar spärliche Lichter das Vorhandensein der Stadt Luxor verkündeten.

Ben wäre viel lieber da drüben gewesen. In Luxor war es derzeit zwar auch noch langweilig, aber doch nicht so trostlos kalt und unfreundlich wie auf der Bergspitze.

Er überlegte, ob er nicht allein aufbrechen und auf Franks Begleitung verzichten sollte, wenn er nach dem Wüstendorf Biban el Moluk schlich, um die Ursache des seltsamen Schreies zu ergründen.

Als ob Frank Jaeger seine geheimsten Gedanken erraten hätte, sagte er plötzlich: „Es ist zu kalt, um einzuschlafen, und zu dunkel, um den Saumpfad zu finden. Du brauchst nicht darauf zu hoffen, unbemerkt davonschleichen zu können.“ Er lachte verhalten.

„Das hatte ich nicht vor“, dementierte Ben ohne rechte Überzeugung.

„Du hast mit dem Gedanken gespielt, streite es nicht ab“, hielt ihm Frank vor. „Ich kenne dich. Es passt dir nicht, sozusagen untätig hier herumzusitzen.“

„Letzteres stimmt haargenau“, bekannte Ben. „Ich ...“ Er verstummte und beugte sich lauschend vor.

Aus der Tiefe unterhalb des steilen Felsabsturzes drang ein schleifendes Geräusch.

Auch Frank vernahm es und rückte von der verwitterten Felskanzel ab, um mit den Ohren näher an die Kante heranzugelangen.

Doch das Geräusch kehrte nicht wieder.

Unten blieb es still.

„Vielleicht ein Tier“, meinte Frank nach einer Weile. „Es soll hier eine ganze Menge Schakale geben.“

Das war nicht zu leugnen. Am späten Nachmittag, als Ben und Frank aus Luxor herübergekommen waren, hatten sie in der Nähe des bekannten Grabräuber-Dorfes El Kurna einige dieser Tiere herumschleichen sehen, die jedoch bei ihrem Erscheinen sofort das Weite gesucht hatten und irgendwo zwischen diesen Bergen rings ums Tal der Könige verschwunden waren.

„Du glaubst nicht daran, was?“, fragte Ben, als aus der Tiefe der Schlucht wirklich kein fremdartiges Geräusch mehr heraufdrang.

„Woran glaube ich nicht?“ Franks Stimme verriet den Grad seines Erstaunens.

„An den Fluch der Pharaonen.“

„Das ist ausgemachter Blödsinn“, erklärte Frank sehr überzeugt. „Du kannst es daran schon ermessen, dass die arabischen Grabräuber keinerlei Respekt und Furcht vor den alten Königsgräbern an den Tag legen, die sie seit langer Zeit mit leider sehr großem Erfolg ausplündern. An den Pharaonenfluch glauben nur die ganz einfachen Leute - die Flussbauern, die Hirten und Arbeiter. Howard Carter rekrutierte seine Ausgrabungsmannschaften aus diesen einfachen Bevölkerungsschichten. Jeden Abend laufen diese Hilfsmannschaften davon, um ja nicht die Nacht in der Gräberschlucht verbringen zu müssen. Aberglaube, mehr ist das nicht.“

„Die betuchten Grabräuber-Sippen glauben aber nicht an den Fluch, wenn ich dich richtig verstehe, was? Das ist sozusagen die aufgeklärte Schicht der Bevölkerung. Hallstrom kann ja denken, was er will - meinetwegen auch, dass die Grabräuber im Besitz eines geheimnisvollen und tödlich wirkenden Pulvers sind. Nehmen wir an, niemand von den Räuber-Cliquen versucht, sich Zugang zu diesem gerade entdeckten Grab oder überhaupt nur zum Ausgrabungsschutt zu verschaffen - dann ist seine Theorie aber fein geplatzt.“

Diesem Argument konnte Frank sich nicht verschließen.

„Dann allerdings ja“, stimmte er zu. „Und um das herauszufinden, sind wir ja hier.“

Ben lauschte noch mal in die Tiefe und sagte dann: „Hat Hallstrom sich eigentlich mal mit dem Gedanken angefreundet, eine Untersuchung darüber anzustellen, wie viele Mitglieder der Grabräuber-Familien urplötzlich und unerwartet gestorben sind?“

„Wozu sollte er das?“

„Könnte doch sein, dass nicht nur Wissenschaftler vom Fluch der Pharaonen ereilt werden, sondern auch solche Leute. Immerhin sind in den vergangenen hundert Jahren schon eine Reihe namhafter Forscher ganz überraschend gestorben, die sich mit der Erkundung von Königsgräbern und Pyramiden befasst haben. Davon, dass auch Einheimische und besonders Grabräuber von diesem Fluch betroffen wurden, habe ich kaum etwas gehört. Es müsste sich herausfinden lassen.“

„Du meinst ...?“

„Hat es auch unter den Grabräubern Tote gegeben, dann ist erwiesen, dass Hallstrom einem Hirngespinst nachjagt. Denn dann liegt das tödliche Geheimnis wirklich seit Jahrtausenden in den Grabkammern bewahrt und ist nicht einem ominösen Pulver zuzuschreiben, das jetzt erst ausgestreut wird.“

Frank dachte eine Weile über die Worte nach.

„Hallstrom hält nicht viel von Geheimnissen. Er braucht für alles eine ganz natürliche und plausible Erklärung“, sagte er schließlich. „Außerdem ist seine Vermutung hinsichtlich dieses Pulvers, oder was es auch immer sein mag, sehr ungenau und mehr der Versuch einer Theorie, wie er sich ausgedrückt hat.“

„Im Reden war er schon immer unschlagbar“, sagte Ben.