Robert Hallstrom und die Händler des ewigen Lebens: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 9 - Horst Weymar Hübner - kostenlos E-Book

Robert Hallstrom und die Händler des ewigen Lebens: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 9 E-Book

Horst Weymar Hübner

0,0
0,00 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Man hatte den Tod besiegt. Aber nur für wenige. Denn wer nicht sterben wollte, musste töten. Oder er ließ im Auftrag töten. Das setzte voraus, dass er Einfluss, Macht und Geld besaß. Denn nur die Reichsten der Reichen waren in der Lage, sich das ewige Leben zu erkaufen und im Körper anderer weiterzuexistieren. Die Experimente mit dem ewigen Leben waren längst verboten, denn sie bargen zwei Gefahren - die Übervölkerung der Erde und die fortschreitende Manipulation der Gene, also eine biologische Bombe mit doppelter Wirkung. Skrupellos setzten sich viele Reiche und Mächtige über das Verbot hinweg. Sie fanden willige Mediziner, die ihrem Gehirn das Fortbestehen ermöglichten, und sie versicherten sich listenreicher Händler, die das benötigte Material auf Menschenzuchtfarmen bereitstellten oder von der Straße wegfingen. Diesen Händlern des ewigen Lebens erschienen die drei Zeitkugel-Reisenden als geeignete Objekte, als die einen Sprung in das Jahr 2250 ausführten und in der Epoche des großen Verschwindens landeten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 120

Veröffentlichungsjahr: 2025

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Horst Weymar Hübner

Robert Hallstrom und die Händler des ewigen Lebens: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 9

UUID: 4136873a-7527-4cce-8808-37edaa1a026d
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Robert Hallstrom und die Händler des ewigen Lebens: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 9

Copyright

Prolog

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

Robert Hallstrom und die Händler des ewigen Lebens: Science Fiction: Robert Hallstroms Zeitkugel 9

von Horst Weymar Hübner

Man hatte den Tod besiegt. Aber nur für wenige. Denn wer nicht sterben wollte, musste töten.

Oder er ließ im Auftrag töten. Das setzte voraus, dass er Einfluss, Macht und Geld besaß. Denn nur die Reichsten der Reichen waren in der Lage, sich das ewige Leben zu erkaufen und im Körper anderer weiterzuexistieren.

Die Experimente mit dem ewigen Leben waren längst verboten, denn sie bargen zwei Gefahren - die Übervölkerung der Erde und die fortschreitende Manipulation der Gene, also eine biologische Bombe mit doppelter Wirkung.

Skrupellos setzten sich viele Reiche und Mächtige über das Verbot hinweg. Sie fanden willige Mediziner, die ihrem Gehirn das Fortbestehen ermöglichten, und sie versicherten sich listenreicher Händler, die das benötigte Material auf Menschenzuchtfarmen bereitstellten oder von der Straße wegfingen. Diesen Händlern des ewigen Lebens erschienen die drei Zeitkugel-Reisenden als geeignete Objekte, als die einen Sprung in das Jahr 2250 ausführten und in der Epoche des großen Verschwindens landeten.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Folge auf Facebook:

https://www.facebook.com/alfred.bekker.758/

Folge auf Twitter:

https://twitter.com/BekkerAlfred

Zum Blog des Verlags!

Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

https://cassiopeia.press

Alles rund um Belletristik!

Prolog

Am 5. Juli 1984 glückte Professor Hallstrom das phantastische Experiment, winzige Substanzteile zu ent- und zu rematerialisieren. Er errechnete, dass diese Substanzteile im Zustand der Körperlosigkeit mit ungeheurer Geschwindigkeit in der 4. Dimension zu reisen vermochten — also nicht nur durch den Raum, sondern auch in die Vergangenheit und in die Zukunft. Mit seinem Assistenten Frank Jaeger und dem Ingenieur Ben Crocker begann er, diese Entdeckung für die Praxis auszuwerten. Er wollte ein Fahrzeug bauen, das sich und seinen Inhalt entmaterialisieren, dann in ferne Räume und Zeiten reisen, sich dort materialisieren und nach dem gleichen Verfahren wieder an den Ursprungsort und in die Ursprungszeit zurückversetzen konnte. Nach vier Jahren musste der Professor seine Versuche aus Geldmangel einstellen.

Die superreichen Mitglieder vom „Konsortium der Sieben“ in London boten ihm aber die fehlenden Millionen unter der Bedingung an, dass sie über den Einsatz der Erfindung bestimmen könnten. Der Professor erklärte sich einverstanden, konnte Weiterarbeiten und vollendete am 3. Mai 1992 sein Werk: Die Zeitkugel. Seit diesem Tag reisen der Professor, sein Assistent und der Ingenieur im Auftrag des „Konsortiums der Sieben“ durch die 4. Dimension. Dieser Roman erzählt die Geschichte der Ausführung eines derartigen Auftrags.

1

Der Materialisierungsschmerz war teuflisch. Es war der Tribut, den sie für die Sprünge mit der Zeitkugel zahlen mussten. Ächzend löste Professor Robert Hallstrom die Anschnallgurte und richtete sich auf.

Er hörte dumpf hallende Schritte und eine murmelnde Männerstimme.

Beides war unmöglich. Die Zeitkugel war schalldicht.

Alarmiert wandte er sich um. Die beiden Konturensessel nebenan waren leer. Ben Crocker und Frank Jaeger kauerten bereits vor einer Konsole. Sie hatten die Außenübertragungsanlage eingeschaltet.

Das erklärte Hallstrom immerhin die Laute und Geräusche, die sein Gehör empfing. Wie seine beiden Mitarbeiter allerdings so rasch den Schmerz der Materialisierung überwunden hatten, setzte ihn einmal mehr in Erstaunen. War es einfach die Gewöhnung, oder konnten sie die unangenehme Nebenerscheinung verdrängen?

Der Sessel machte ein Geräusch, als er sich erhob. Ben Crocker wandte den Kopf, grinste flüchtig und hob ruckartig die Hand. Aus dem Lautsprecher in der Konsole klangen jetzt klar verständliche Worte. Die tappenden Schritte waren verstummt.

„Diese verdammten Hunde!“ Die Stimme des Mannes war voller Panik. Er atmete hastig und abgerissen, als sei er eine beträchtliche Strecke gerannt. „Und ich kriege auch dieses Tor auf, wartet nur ab!“

Ein Stück Metall schlug zu Boden. Das Geräusch weckte ein geisterhaftes Echo.

Einen Augenblick später knackte es in der Wandung der Zeitkugel. Mit schrillem Kratzen glitt ein Werkzeug ab. Der Mann draußen knurrte. Dann hämmerte er mit einem Gegenstand heftig gegen die Außenhaut. Die Zelle dröhnte wie eine Glocke.

Hallstrom rieb sich die Schläfen. Das beschleunigte die Überwindung des Schmerzes. Besorgt lauschte er dem Klingen und Schwingen der Kugel und den immer heftiger geführten Schlägen.

War denn der Kerl draußen von allen guten Geistern verlassen? Ganz dicht konnte er in der Tat nicht sein, wenn er eine Kugel nicht von einem Tor unterscheiden konnte. Am Ende brachte er es wirklich fertig, ein Loch in die Wand zu schlagen!

Ben neigte den Kopf der Konsole entgegen. In das Dröhnen und Klingen und den Krach der Schläge und ihres Echos mischte sich das ferne Tappen von Schritten.

Ein widerliches Schmatzen wurde hörbar.

Der seltsame Laut erweckte in Hallstrom die Vorstellung von einem furchteinflößenden Tier, das hinter dem Mann draußen her war. Eine passende Gattung fiel ihm dazu nicht ein.

Die Schritte kamen näher. Jetzt hörte sie auch der Mann. Er hämmerte nicht mehr wie besessen gegen die Wandung der Kugel, was Hallstrom dankbar zur Kenntnis nahm. Er ließ sein Werkzeug fallen und stieß einen grauenhaften Schrei aus.

Hallstrom zuckte zusammen, Frank fuhr aus der Hocke hoch. Ben tastete nach den Schaltern der Bildübertragungsanlage. Es war ihm unheimlich, nur die Geräusche zu hören. Er wollte etwas sehen, wollte wissen, was draußen vorging.

Plötzlich krümmte er sich zusammen, stöhnte qualvoll und kippte nach vorn. Er schlug mit dem Kopf gegen die Konsole, bevor er die Schalter betätigt hatte.

Hallstrom spürte, wie seine Haare zu Berge standen. Er sah Ben unter die Konsole fallen und sich dort am Boden winden. Etwas hatte Ben getroffen, das nicht zu sehen und nicht zu hören und auch nicht zu begreifen war.

Franks Gehirn löste Alarm aus.

Es waren nicht die Folgen der Materialisierung, unter denen Ben litt. Es war ausgeschlossen, dass sie mit solcher Verzögerung auftraten. Ben kämpfte offensichtlich gegen etwas, das auf ihn eindrang, das Besitz von ihm ergreifen wollte. Er vollführte heftige Abwehrbewegungen mit den Armen und trat mit den Beinen um sich.

Frank kroch unter die Konsole und warf sich auf Ben. Er hielt ihn mit dem Körpergewicht nieder und umklammerte seine Handgelenke, damit er sich bei den irrsinnigen Abwehrschlägen nicht verletzte.

Aus dem Lautsprecher in der Konsole drang eine andere Männerstimme, leise und voller Misstrauen: „Was hat er da gefunden? Kannst du erkennen, was es ist?“

„Sieht wie ein verbogenes Tor aus“, war die Antwort eines weiteren Mannes. Seine Stimme gewann an Kraft. „Lash, es war dumm von dir, einfach davonzulaufen. Leg das Metall auf den Boden und komm zu uns her. Zwinge uns nicht, den freundlichen Wächter loszulassen. Vor ihm hast du Angst oder nicht?“

Wieder ertönte das widerliche Schmatzen. Etwas schabte an einer Wand entlang.

Lash war also der Mann, der auf die Zeitkugel losgehämmert hatte.

Ein Metallstück klirrte auf den Boden. Lash atmete keuchend. Vor dem freundlichen Wächter schien er gewaltigen Respekt zu haben. Er machte zwei schlurfende Schritte.

Dann blieb er stehen und sagte aufsässig: „Ich gehe nicht in den weißen Raum! Ich will da nicht hinein. Ich weiß, was ihr mit uns macht.“

Ben bäumte sich auf. Frank musste alle Geschicklichkeit aufbieten, um nicht abgeworfen zu werden.

Hallstrom starrte verstört auf seine beiden Ingenieure am Boden und auf die Konsole. Ein fürchterlicher Verdacht begann sich in seinem Gehirn zu formen.

Nervös blickte er auf seinen Radar-Timer. Noch eine Minute Frist blieb ihnen, bis die Kugel entmaterialisierte.

Jetzt jedoch auszusteigen war der pure Wahnsinn. Draußen ging etwas vor, das auf Ben einwirkte. Wenn sie die Kugel verließen, wurden sie womöglich alle dem unerklärlichen Einfluss unterworfen.

Er zerrte ein streichholzschachtelgroßes schwarzes Gebilde aus der Brusttasche seiner Kombination und legte den Daumen auf einen herausstehenden Knopf. Er musste den in wenigen Augenblicken einsetzenden Entmaterialisierungsvorgang rechtzeitig unterbrechen und um fünf Minuten versetzen.

Entschlossen drückte er den Knopf ein. In den Speicher- und Umformerbänken unterhalb der Schirme der Panoramagalerie rasteten klickend Relais ein.

Fünf zusätzliche Minuten im Schutz der Kugelhülle waren gewonnen.

Hallstrom hoffte, dass sie ausreichten. Vorsichtshalber behielt er den kleinen schwarzen Kasten in der Hand.

Draußen schmatzte wieder der freundliche Wächter. Zögernde Schritte tappten näher. Einer der Männer sprach Lash an.

„Du bist mit den Nerven herunter. Kein Wunder nach zwei Tagen in diesem Labyrinth. Es geschieht dir nichts, Lash, wirklich. Es gibt keinen weißen Raum.“

„Doch, ich habe ihn gesehen!“ Lash widersprach energisch. „Auch den Stuhl. Und die durchsichtigen Behälter.“

Wieder bäumte sich Ben heftig auf.

Hallstrom nagte an der Unterlippe. Zwischen diesem Lash und Ben bestand eine Verbindung. Lash hatte vor etwas entsetzliche Furcht.

Diese Furcht übertrug er auf Ben und bereitete ihm damit Höllenqualen.

Projektion! Hallstrom begriff es plötzlich.

Es handelte sich um Gedankenprojektion.

In Augenblicken höchster Gefahr entwickelte nahezu jeder Mensch unbewusst übermächtige Kräfte. Den einen befähigten sie dazu, einen Baum, eine Mauer oder einen anderen unerreichbar erscheinenden Rettungspunkt zu erklimmen, wo er sich dann fragte, wie er überhaupt hinaufgekommen war. Der andere sandte ungewollt starke Gedankenimpulse aus und peinigte einen zufällig in der Nähe weilenden Empfänger bis aufs Blut.

Lash war einer von diesen anderen.

Und Ben war ein Empfänger. Dass er über schwache Para-Gaben verfügte, war Hallstrom bekannt. Dass er aber derart heftig auf eine zufällige Gedankenprojektion reagierte, hätte er niemals für möglich gehalten.

Wenigstens zwei Faktoren mussten unglücklich zusammengewirkt haben. Einmal Bens Widerstandskraft, die durch den Zeitsprung ohne Zweifel erheblich geschwächt war, und dann Lashs fürchterliche Angst, die die Wirkung einer telepathischen Explosion ausübte.

Dieser weiße Raum, der Stuhl und die durchsichtigen Behälter, die er gesehen hatte, mussten eine entsetzliche Bedeutung haben.

Frank rang unter der Konsole mit Ben. Gegen die Bärenstärke des Freundes unterlagen seine Kräfte.

„Gerechte Milchstraße!“, keuchte er, als Ben mit einem blitzschnellen Ruck seine Arme aus den klammernden Griffen befreite und ihm die Hände um den Hals legte.

„Ich bringe euch um!“, kreischte draußen Lash. Metall klirrte über harten Boden.

Ein dumpfer Schlag drang über die Kommunikationsanlage in die Kugel. Das Tier brüllte auf. Lash musste es getroffen haben.

„Du armseliger Narr!“, sagte einer der Männer.

Ein scharfes Schnappen war zu hören. Dann wurde etwas zermalmt. Es klang wie brechende Knochen.

Hallstrom hatte sich geistesgegenwärtig gebückt und Ben an den Füßen unter der Konsole hervorgerissen. Seine Absicht war es, ihn zum Konturensessel zu schleppen und festzugurten.

Bens Hände hatten sich nicht von Franks Hals gelöst. Frank war mitgeschleift worden.

Ganz plötzlich löste sich der Würgegriff.

Frank warf sich vorsichtshalber zur Seite und lehnte sich gegen die Konsole. Er massierte den Hals, atmete keuchend und beobachtete misstrauisch den Freund. Er verstand nicht, was in Ben gefahren war. Er rechnete sogar mit einem neuen Angriff.

Aber Ben lag jetzt ganz still und friedlich. Er atmete etwas hastig.

Hallstrom ließ seine Füße los und lauschte den Worten aus dem Lautsprecher.

„Das ist ein Verlust von tausend Solar“, sagte der eine Mann erbost. „Von den bisherigen Kosten will ich gar nicht reden. Er war schon verkauft.“

Der andere widersprach. „Wir hätten ihn austauschen müssen. Das Gesicht war verletzt. Er muss irgendwo eine Leiter heruntergefallen sein. So wäre er nicht abgenommen worden. Pech für uns.“

„Nimm das Werkzeug mit. Wo hat er das bloß her?“

„Oben liegt es massenhaft herum, er brauchte sich nur zu bedienen. - Hast du schon mal so ein Tor gesehen? Vor einem Monat war es noch nicht da.“

Ein weicher Schlag brachte die Kugel sanft zum Klingen. Der Mann hatte die Faust genommen.

„Die Verwaltung der Museen baut doch dauernd irgendwo, um den alten Krempel zu konservieren. Sei froh, dass er aufgehalten wurde. Wenn er sich oben in die Besucherströme gemischt hätte, wäre er für alle Zeiten verschwunden. Geredet hätte er natürlich auch.“ Eine Hand klopfte anerkennend auf das vermeintliche Tor.

„Er wäre nie nach oben gelangt. Zweihundert Schritte weiter befindet sich ein uraltes Gittertor. Dort habe ich schon zwei Träger eingefangen. - Hm, das Ding ist rund und glatt und eiskalt. Ein sehr merkwürdiges Tor. Wir sollten mal nachhören, warum sie es eingebaut haben.“

Unwirsch versetzte der andere: „Wir haben wirklich andere Sorgen. Für Lash muss Ersatz her.“

Sie lasen das Werkzeug zusammen. Das Schmatzen klang in die Geräusche. Tappende Schritte entfernten sich.

Hallstrom war mit einem Satz vor der Konsole und drückte die Knöpfe für den Infrarottaster.

Die Schirme der Panoramagalerie erwachten zum Leben. Neun Schirme zeigten nur die streifige Struktur von kaltem Stein. Nicht ein Wärmepunkt befand sich dazwischen.

Zwei Schirme boten einen Blick in einen Tunnel mit unterschiedlich starken Wärmequellen.

Zwei Lampen konnte Hallstrom zuerst ausmachen. Sie pendelten und entfernten sich. Neben den Lampen gingen zwei große Gestalten.

Ihnen folgte ein Tier mit beachtlicher Wärmeentwicklung. Es hatte die Schulterhöhe eines Bernhardiners, war allerdings um die Hälfte länger. Sein Kopf war eckig und wirkte irgendwie missgestaltet.

Die Männer, die Lampen und das Tier verschwanden um eine Tunnelbiegung.

Hallstrom sah die schwachen Wärmespuren auf dem Boden. Stiefelprofile und die Tapsen des Tieres. Es waren die Wärmeabdrücke gewaltiger Katzenpfoten.

Dicht bei der Zeitkugel lagen vier unförmige Gegenstände, die ebenfalls Wärme abstrahlten.

Hallstrom beugte sich gegen die Schirme.

Dann begriff er.

Die vier Wärmequellen dort draußen waren einmal der Mensch Lash gewesen.

2

Wo immer sie mit der Zeitkugel auch in einer Epoche der Zukunft auftauchten, irgendwo mussten sie zwangsläufig den Ortungsfächer der Bodenstationen durchbrechen. Diese Erfahrung hatten sie anlässlich mehrerer Zeitsprünge gesammelt.

Die Zahl der Bodenstationen hatte nach ihren Erkenntnissen ab dem Jahre 2050 rapide zugenommen. Eine Folge wiederum des Millionenheeres von kleinen und kleinsten Schwebegleitern, Plattformen und Kabinentransportern, die anfänglich wohl den Luftraum unsicher gemacht hatten.

Alle diese Fahrzeuge wurden mit Hilfe der Ortungsfächer geleitet, überwacht und erfasst, und zudem wurde ihnen die erforderliche Betriebsenergie zugestrahlt.

Das Netz der Bodenstationen registrierte jeden an der Erdoberfläche oder im Luftraum auftauchenden größeren Gegenstand.

Eine unbemerkte Landung mit der Zeitkugel war demnach nur möglich, wenn sie dieses Netz unterliefen.

Ben Crocker hatte sich animiert gefühlt, dieses Unterlaufen wörtlich zu nehmen. In Ermanglung eines Experimentierfalles war er auf die rein theoretische Überlegung ausgewichen, dass das alte Kanalsystem des einstmaligen Stadtteiles Manhattan ja unter der Erdoberfläche lag und somit dem Ortungsbereich der Bodenstationen entzogen war.

Die praktische Bestätigung für die Richtigkeit seiner Annahme lag vor. Sie waren angekommen. Und es hatte keinen bemerkbaren Alarm gegeben.

Die Ankunft war allerdings mit zwei nicht vorhersehbaren Pferdefüßen ausgestattet.

Einmal waren sie in einen höchst merkwürdigen Fall von Menschenjagd hineingeraten, bei dem das Opfer von einem Tier gehetzt wurde. Und zum anderen steckten sie in einem engen Abwassertunnel statt in der Vorfluterhalle, die Ben unter Berücksichtigung der bis zum Jahre 2250 eingetretenen Kontinentalverschiebung errechnet hatte.

Entweder waren die Kanalkarten von Manhattan fehlerhaft gewesen, oder die Kontinentaldrift war schwächer oder stärker wirksam geworden.

Was Hallstrom auf den Schirmen der Panoramagalerie sah, hatte jedenfalls keine Ähnlichkeit mit einer geräumigen Vorfluterhalle.

Er schluckte und wandte den Blick von den Schirmen.

Frank lehnte immer noch an der Konsole und war wachsam und misstrauisch, während er seinen misshandelten Hals massierte.

Ben setzte sich gerade auf und blickte verwirrt um sich.

Hallstrom beobachtete ihn scharf. Nachwirkungen konnte er nicht registrieren. Ben benahm sich natürlich wie ein Mensch, der am Boden zu sich kommt und nicht weiß, wie er da hingekommen ist.

„Ist mir schlecht geworden?“, fragte Ben rau.

Frank schaute beleidigt. „Der große Rappel ist über dich gekommen. Du warst drauf und dran, mir den Kragen umzudrehen.“

„Mach keine Witze!“

Als Frank nickte, schaute Ben hilfesuchend zu Hallstrom auf.