Running The Family Business - Mia Kingsley - E-Book

Running The Family Business E-Book

Mia Kingsley

4,0

Beschreibung

Schlechte Angewohnheiten treiben andere Leute in den Ruin – mich treiben sie in Carmine Mancinis Arme … Jeder weiß, dass man keine Geschäfte mit Männern der Mafia machen sollte. Warum lehne ich also nicht ab, als mir Enzo Mancini fünftausend Dollar für jeden Wutanfall bietet, den ich bei seinem älteren Bruder Carmine provoziere? Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

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Seitenzahl: 127

Veröffentlichungsjahr: 2024

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RUNNING THE FAMILY BUSINESS

THE MANCINI BROTHERS

BUCH EINS

MIA KINGSLEY

DARK MAFIA ROMANCE

Copyright: Mia Kingsley, 2024, Deutschland.

Covergestaltung: Mia Kingsley

Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de

ISBN: 978-3-910412-50-7

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

INHALT

Running The Family Business (The Mancini Brothers 1)

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

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Über Mia Kingsley

RUNNING THE FAMILY BUSINESS (THE MANCINI BROTHERS 1)

Schlechte Angewohnheiten treiben andere Leute in den Ruin – mich treiben sie in Carmine Mancinis Arme …

Jeder weiß, dass man keine Geschäfte mit Männern der Mafia machen sollte.

Warum lehne ich also nicht ab, als mir Enzo Mancini fünftausend Dollar für jeden Wutanfall bietet, den ich bei seinem älteren Bruder Carmine provoziere?

Dark Mafia Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. Alle Teile der Reihe sind in sich abgeschlossen und durch wiederkehrende Figuren verbunden.

KAPITEL1

LAUREN

Die meisten meiner Stammgäste waren längst aus der Tür getaumelt und ich machte mich bereit, gleich auch das letzte Duo, Jerry und Sean, nach draußen zu kehren. Die beiden hielten sich tapfer an ihren fast leeren Gläsern fest und verspürten offenbar nicht die geringste Lust, nach Hause zu gehen. Ganz im Gegensatz zu mir. Ich sehnte mich nach meinem Bett, wollte mir die Decke über den Kopf ziehen und nur noch schlafen.

Stattdessen würde ich mich erst einmal hinsetzen und über die Buchhaltung sehen müssen. Vor allem durfte ich dabei nicht darüber nachdenken, dass ich so gerade eben schwarze Zahlen schrieb und es trotzdem vorne und hinten nicht reichte, um die laufenden Kosten zu decken, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und die Kredite zu bedienen.

»Können wir noch einen haben, Lauren?«, fragte Jerry mit einem sehnsüchtigen Ton in der Stimme und hob sein Glas.

Mein Blick wanderte zu meinem Handy, das unter dem Tresen lag. Ich musste das Display bloß antippen, um die Uhrzeit sehen zu können. Eigentlich war es schon spät, aber gerade bei meinen Stammgästen war es vermutlich hilfreich, ihnen ein bisschen entgegenzukommen.

»Aber natürlich«, flötete ich, griff nach der Bourbonflasche und öffnete sie.

Jerry kam mit beiden Gläsern in der Hand und einem Grinsen auf den Lippen zum Tresen. »Du bist die Beste, Lauren.«

»Ich weiß«, erwiderte ich und nahm sein Geld entgegen.

»Stimmt so«, sagte er. »Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, wie wunderhübsch du aussiehst?«

»Habe ich dir heute eigentlich schon gesagt, dass du immer noch mindestens vierzig Jahre zu alt für mich bist?« Ich hob meine Augenbraue.

Jerry grinste bloß gutmütig. »Ich werde trotzdem nie aufhören, es zu versuchen.«

»Wo kämen wir da auch hin?«

Er schlurfte zurück zum Tisch und setzte sich wieder zu Sean, der genau wie sein Freund alt genug war, um mein Opa zu sein. Die beiden hatten ihren siebzigsten Geburtstag wahrscheinlich auch hier in der Bar gefeiert, als mein Vorgänger noch der Besitzer gewesen war.

Ich polierte ein paar Gläser, die eigentlich nicht poliert werden mussten, und fegte schon mal in den hinteren Ecken, als die Tür aufging und Enzo hereinkam.

Er nickte mir zu, sein übliches lässiges Lächeln auf den Lippen. Mit der Hand fuhr er sich durchs Haar und ging zur Bar.

Ich lehnte den Besen an die Wand und folgte ihm. »Lass mich raten«, sagte ich, während ich den Tresen umrundete. »Wodka Tonic.«

In gespielter Überraschung riss er die Augen auf. »Woher weißt du das?« Er schob einen Zwanzigdollarschein in meine Richtung, öffnete sein Jackett und setzte sich.

»Nur so eine Ahnung«, behauptete ich und griff nach der Wodkaflasche. In Wahrheit wusste ich es natürlich, weil Enzo seit drei Jahren ungefähr zweimal in der Woche kam und nie etwas anderes trank.

Am Anfang war ich ihm gegenüber mehr als nur skeptisch gewesen – Enzo entsprach nicht meiner üblichen Kundschaft mit seinen maßgeschneiderten Anzügen, dem teuren Haarschnitt und der protzigen Uhr. Außerdem schnappte ich als Barkeeperin genug Gerüchte und Tratsch auf, sodass ich genau wusste, wer er war.

Enzo Mancini. Bruder des legendären Carmine Mancini, des gefürchtetsten Mafiabosses der Stadt. Enzo war der dritte der vier Brüder und anfangs hatte ich ihn hier absolut nicht haben wollen, doch mir war kein guter Grund eingefallen, ihn rauszuwerfen, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Denn wenn ich eines wusste, dann, dass man die Familie Mancini besser nicht verärgerte.

Meine Sorge war unbegründet gewesen. Enzo wollte offenbar bloß seine Ruhe. Er kam her, setzte sich an den Tresen, trank einen oder maximal zwei Drinks, gab großzügige Trinkgelder und verschwand wieder. Er sprach außerdem höchstens mit mir, mit den anderen Gästen hatte ich ihn noch nie reden sehen.

Im Grunde dachte ich mir, dass es letztlich nicht schaden konnte, einen Mancini zu kennen, der mich auch noch mochte, sollte ich irgendwann einmal in eine Situation kommen, die … illegale Maßnahmen erforderte.

Enzo nahm seinen Drink dankend entgegen, trank einen Schluck und sah sich um. »Du machst gleich zu, nehme ich an?«

»Ja, aber das heißt nicht, dass du dich hetzen musst. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger kommt es nicht an.«

»Gut. Ich bin nämlich hier, um ein wenig deiner Zeit zu beanspruchen.«

Mein Herz klopfte unwillkürlich schneller. Bei einem Mann wie ihm konnte das alles heißen und nichts davon musste gut sein. Ich schaffte es trotzdem, mein Lächeln beizubehalten. »Das klingt aber ominös.«

»Es ist nichts Schlimmes«, behauptete er. »Ich wollte dich bloß um einen Gefallen bitten.«

Scheiße. Jetzt wurde ich wirklich nervös, weil ich mich bereits mit einer Leiche im Kofferraum durch die Nacht fahren sah. Enzo gehörte zur Mafia – niemals im Leben wollte er etwas Positives und vermutlich würde ich nicht einmal ablehnen können. Niemand verweigerte den Mancinis, was sie wollten.

»Wir kennen uns jetzt schon eine Weile«, sagte er und sah mich eindringlich an. »Richtig?«

Ich starrte wie ein hypnotisiertes Kaninchen in seine braunen Augen. »Richtig.« Meine Kehle war vollkommen zugeschnürt.

Enzos Lächeln vertiefte sich, als er in seine Jacketttasche griff und eine Rolle Geldscheine hervorholte, die er auf den Tresen stellte, bevor er sie in meine Richtung schob. Auf den ersten Blick konnte ich nicht einmal ausmachen, wie viele Scheine da von dem braunen Gummiband zusammengehalten wurden.

Okay. Das konnte … einiges bedeuten. Ich riss mich zusammen, um mir nicht auf der Unterlippe herumzukauen, während ich versuchte abzuschätzen, wie viel Geld das wohl tatsächlich war. Und was man für die Mafia tun musste, um so viel Geld zu bekommen.

Enzo nickte in Richtung des Geldes. »Das ist deins, wenn du ein möglichst sexy Kleid anziehst und mich für einen Abend begleitest.«

Ich hatte nicht gewusst, dass es möglich war, doch ich wurde im gleichen Moment lockerer und angespannter. Er wollte schon mal nicht, dass ich ihm half, eine Leiche loszuwerden. Das war gut. Weniger gut war die Sache mit dem sexy Kleid, denn ich verspürte nicht das geringste Verlangen, für Geld Sex zu haben. Auch nicht mit einem Mancini.

»Bevor du weitersprichst«, sagte ich und verschränkte die Arme, »würde ich dich gern darauf hinweisen, dass unter dem Tresen eine Schrotflinte liegt – und dass ich nicht käuflich bin.«

Zu meiner Überraschung wirkte er vollkommen zufrieden. »Davon bin ich auch nicht ausgegangen. Du sollst mich wirklich nur begleiten. Mein Bruder Carmine will, dass ich heirate, um … das Familiengeschäft voranzutreiben. Da du nicht dumm bist, gehe ich davon aus, dass du weißt, wer Carmine ist. Ich bin der Meinung, dass er die Frau genauso gut selbst heiraten kann, wenn es ihm so wichtig ist, statt mich dazu zu zwingen. Sein Geburtstag ist demnächst und ich dachte mir, dass es ein nettes Statement wäre, wenn ich mit einer unwiderstehlichen Frau am Arm auftauche. Bonuspunkte gibt es für alles, was mein verkniffener Bruder als nicht ›standesgemäß‹ erachtet.«

Fast hätte ich nach meinem Haar getastet, aber ich hatte mich im Griff. »Du meinst mein Aussehen.«

»Korrekt. Wenn ich mit dir auftauche, bekommt Carmine wahrscheinlich seinen ersten Herzinfarkt.«

Die Vorstellung entlockte mir beinahe ein Lachen, allerdings nur beinahe, denn ich hatte nicht die geringste Ahnung, ob ich Enzo trauen konnte.

Er schien meine Bedenken zu erahnen, denn er holte eine zweite Geldrolle aus der Tasche. »Die erste ist übrigens nur, damit du ernsthaft darüber nachdenkst, mich zu begleiten. Und weil ich weiß, dass ich viel verlange, gibt es die zweite, wenn du tatsächlich mitkommst.«

Okay, ich musste einfach fragen, ich konnte nicht anders. »Wie viel … ist in einer Rolle?«

»Fünftausend«, erwiderte Enzo vollkommen lässig, als wäre das nicht verdammt viel Geld.

Ich spürte bereits, wie ich schwach wurde. Zwei der Rollen, also zehntausend Dollar, würden reichen, um wenigstens einen der beiden Kredite abzulösen. Das wäre zumindest eine riesige Sorge weniger. In meinem zweiten Jahr als Besitzerin der Bar war hier ein Feuer ausgebrochen – natürlich hatte sich die Versicherung geweigert, für den Schaden aufzukommen, und mir grobe Fahrlässigkeit unterstellt, sodass mir keine andere Wahl geblieben war, als einen Kredit für die Renovierung aufzunehmen, denn ohne die Bar konnte ich meinen Lebensunterhalt nicht bestreiten. Wie das immer so war, hatten sich die Renovierungsarbeiten hingezogen und waren teurer geworden als geplant, sodass ich noch einen zweiten Kredit zur Überbrückung gebraucht hatte.

Zehntausend Dollar. Mir wurde fast ein bisschen schwindelig.

Nur mit Mühe riss ich mich vom Anblick des Geldes los und zwang mich, stattdessen Enzo zu fixieren. Sein charmantes Lächeln ließ ihn fast harmlos wirken, doch ich wusste, wozu die Mancinis fähig waren. Nicht aus erster Hand zwar, aber es gab für mich keinen Grund, die Geschichten über ihre Skrupellosigkeit und die blutigen Taten anzuzweifeln.

»Wo ist der Haken?«, wollte ich wissen.

»Es gibt keinen Haken«, behauptete er.

Ich deutete auf das Geld. »So etwas kommt immer mit einem Haken.«

»Nun, du kennst meinen Bruder nicht. Carmine ist … nennen wir es … verstockt. Er hasst es, wenn die Dinge nicht so laufen, wie er es will. Und er will, dass ich mich einer gewissen Lady widme, statt mich mit einem Wildfang wie dir herumzutreiben.«

»Wildfang?« Ich rümpfte die Nase.

»Komm schon.« Enzo breitete die Arme aus. »Du weißt, wie du aussiehst – nicht gerade, als würdest du sonntags in die Kirche gehen.«

»Du übertreibst.« Das Geld führte mich in Versuchung. So sehr in Versuchung.

»Lauren, ich schwöre, dass da nicht mehr dahintersteckt. Ich kenne meinen Bruder und ich weiß, worauf er steht. Du bist zwar absolut das Gegenteil von dem, wie sich Carmine seine zukünftige Frau vorstellt, aber so heiß, dass er unter Garantie Schaum vorm Mund bekommt, wenn er dich sieht.«

Ich kapitulierte und griff nach der ersten Geldrolle. »Du bist ein harter Verhandlungspartner – das muss ich dir lassen. Und die Kombination aus Komplimenten und Geld hilft immens.«

»Ironischerweise habe ich das von Carmine gelernt. Etwas, das er hoffentlich bald bereuen wird.«

»Okay, ich denke ernsthaft darüber nach mitzukommen. Wie würde das Ganze ablaufen?«

»Ich hole dich ab, du begleitest mich, Carmine sieht uns, bekommt Bluthochdruck und einen mittelschweren Wutanfall, du gehst wieder nach Hause. Ich schwöre, dass das kein enorm umständlicher Plan ist, um dich ins Bett zu bekommen. In dem Fall würde ich einfach fragen und mir das Geld sparen.«

»Ich warne dich trotzdem. Ich habe einen Taser«, sagte ich. »Und wenn du auf dumme Ideen kommst, grille ich deine Hoden.«

Er verzog das Gesicht und dachte ganz offensichtlich über die betreffenden Körperteile nach. »Ich werde mich benehmen. Um ehrlich zu sein, machst du mir ein bisschen Angst.«

»Gut.« Ich schob die Geldrolle in meine Hosentasche. »Wann und wo findet das Ganze statt?«

»Gib mir deine Nummer und ich melde mich. Ich muss mir erst einen Weg einfallen lassen, dich ins Haus zu schmuggeln. Carmine mag keine Außenseiter und er ist ein Kontrollfreak.«

»Er wird mir aber nicht direkt die Kehle durchschneiden, wenn er mich sieht, oder?«

Enzo schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht vor den Gästen. Er würde niemals eine Szene machen. Dazu ist er zu kontrolliert. Wobei man es auch ›verkniffen‹ nennen könnte. Aber wahrscheinlich wird er dich konfrontieren, fragen, wer du bist und so weiter.«

»Okay, das dürfte kein Problem sein.«

»Das hoffe ich doch sehr.« Enzos Augen leuchteten auf. »Carmine hasst es übrigens, wenn er keine direkte Antwort bekommt und noch mal nachfragen muss.«

Mein Mund wurde staubtrocken, als Enzo auf mich zeigte und sagte: »Ich bin bereit, einen Bonus von weiteren fünftausend Dollar draufzulegen – für jeden Wutanfall, zu dem du meinen Bruder treibst.«

Ich ahnte, dass es eine unfassbar dumme Idee war, doch als Enzo mir die Hand hinhielt, schlug ich ein.

»Deal«, sagte ich. »Sexy Kleid auftreiben, Wutanfälle provozieren – das bekomme ich hin.«

Enzos Lächeln wirkte dermaßen zufrieden, dass es mir hätte Sorgen bereiten sollen. Allerdings hatte ich mindestens zehntausend Gründe, das ungute Gefühl zu ignorieren.

KAPITEL2

CARMINE

Ich sah auf meine Uhr und gab mein Bestes, um nicht vor lauter Unmut zu schreien. »Wo zum Teufel ist Enzo? Er sollte seit einer Viertelstunde hier sein.«

Adameo zuckte mit den Achseln. »Du weißt, wie er ist. Es passt ihm nicht, dass es nicht seine Idee war, die Irin zu heiraten, und jetzt … stellt er sich stur.«

»Wenn er sich weiter so benimmt, dann gehen die Geschäftsbeziehungen mit den Iren den Bach runter, ehe sie überhaupt richtig angefangen haben. Sobald ich ihn in die Finger bekomme, bringe ich ihn um.«

Adameo lachte, ging zur Bar und signalisierte dem Kellner, dass er zwei Drinks wollte. Mein Bruder versuchte ganz offensichtlich, mich zu besänftigen, damit ich Enzo nicht den Hals umdrehte.

»Das sagst du mindestens dreimal am Tag.« Adameo stützte sich am Bartresen ab und studierte das Getränkeangebot.

»Dieses Mal meine ich es aber so.«

»Das sagst du auch jedes Mal.« Adameo nahm die Gläser entgegen und kam zu mir.

Ich seufzte. »Ich sollte nichts trinken, bevor die Gäste kommen.«

»Richtig. Nachher will jeder mit dem Boss anstoßen und du bist in Rekordgeschwindigkeit voll bis unter die Dachrinne.« Adameo lachte gehässig, woraufhin ich ihm mit einem Schnauben das Glas wegnahm und es in einem Zug leerte.

Ich hatte ohnehin schon keine Lust auf die ausschweifende Party zu meinem Geburtstag. Uns war allen klar, dass es den Gästen nicht wirklich darum ging, dass ich ein Jahr älter geworden war, sondern darum, zu sehen und gesehen zu werden. Hier würden gleich Geschäfte gemacht, Gerüchte verbreitet und Geheimnisse ausgeplaudert werden – und ich durfte für das Essen und die Getränke bezahlen.

Ein weiterer Blick auf die Uhr brachte meine Laune auf den absoluten Gefrierpunkt. Die Iren würden jetzt jeden Augenblick eintreffen und vom Bräutigam war keine Spur zu sehen, damit er seine Braut kennenlernen konnte. Ich würde Enzo umbringen. Langsam und mit großem Genuss. Dann hätte ich wenigstens ein Problem weniger.

Ich hörte Gelächter im Garten und drehte mich um, die Stirn gerunzelt.

»Ha«, machte Adameo neben mir und klang ebenso verwirrt, wie ich mich fühlte. »Ist das nicht …?«

»Sloane O’Boyle? Ja, das ist sie«, bestätigte ich.

»Und ihr Bruder Cormac.« Adameo schnalzte mit der Zunge. »Enzo scheint seinen gesamten Charme spielen zu lassen.«