Sicher und glücklich verpaart - Fel Fern - E-Book

Sicher und glücklich verpaart E-Book

Fel Fern

0,0
3,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Um sein Tier davon abzuhalten, dem Wahnsinn zu verfallen, betreibt der gebrochene Werbär-Alpha Van die Howl4Alphas-Hilfshotline und die dazugehörige Notunterkunft mit seinen beiden besten Freunden. Van hat kein Interesse an der Liebe und seine Arbeit ist alles für ihn. Eine unerwartete Veränderung kommt in Gestalt seines Kindheitsfreundes Travis. Travis sucht Schutz, aber Van hegt unausgesprochene Gefühle für den Mann. Doch Travis ist in seiner Nähe nicht sicher, besonders nicht, wenn Vans Bär außer Kontrolle ist. Der Omegawolf Travis ist gerade aus einer gewalttätigen Beziehung geflohen. Er sehnt sich nach einem Neuanfang, und welcher Ort wäre besser dafür geeignet als die Notunterkunft, die sein Langzeit-Schwarm Van führt? Travis ist nicht auf der Suche nach einem Seitensprung. Seit er ein Welpe war, weiß er, dass Van für ihn der Einzige ist, doch der sture Werbär sieht das anders. Ihre Beziehung mag zwar durch äußere Einflüsse behindert werden, doch weder Van noch Travis können dem Paarungsdrang widerstehen. Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 29.000 Wörter

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Epilog

ÜBER FEL FERN

LESEPROBE:

Sicher und glücklich verpaart

Um sein Tier davon abzuhalten, dem Wahnsinn zu verfallen, betreibt der gebrochene Werbär-Alpha Van die Howl4Alphas-Hilfshotline und die dazugehörige Notunterkunft mit seinen beiden besten Freunden. Van hat kein Interesse an der Liebe und seine Arbeit ist alles für ihn. Eine unerwartete Veränderung kommt in Gestalt seines Kindheitsfreundes Travis. Travis sucht Schutz, aber Van hegt unausgesprochene Gefühle für den Mann. Doch Travis ist in seiner Nähe nicht sicher, besonders nicht, wenn Vans Bär außer Kontrolle ist.

Der Omegawolf Travis ist gerade aus einer gewalttätigen Beziehung geflohen. Er sehnt sich nach einem Neuanfang, und welcher Ort wäre besser dafür geeignet als die Notunterkunft, die sein Langzeit-Schwarm Van führt? Travis ist nicht auf der Suche nach einer flüchtigen Affäre. Seit er ein Welpe war, weiß er, dass Van für ihn der Einzige ist, doch der sture Werbär sieht das anders. Ihre Beziehung mag zwar durch äußere Einflüsse behindert werden, doch weder Van noch Travis können dem Paarungsdrang widerstehen.

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 29.000 Wörter

FEL FERN

Sicher und glücklich verpaart

Howl4Alphas: Notruf Alpha 2

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „Safe, Sound and Mated“:

Fel Fern

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2022

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Prolog

11 Jahre zuvor

Als er schwere Fußtritte auf den Bodendielen seines Zimmers hörte, rollte Travis Daniels sich zu einer kleinen Kugel zusammen. Jetzt gerade wünschte er, er könnte sich unsichtbar machen. Sein innerer Wolf wich verängstigt zurück. Sein Herz hämmerte vor Angst und er stieß mit dem Rücken an die Hinterwand seines Kleiderschrankes, als das Geräusch näher kam. Das Grauen wand sich durch seine Eingeweide. Jeden Augenblick würde sein Dad ihn finden. Ein Schluchzen bahnte sich den Weg aus seiner Kehle, doch er hielt den Mund fest geschlossen.

Nur das kleinste Geräusch würde den Alten zu seinem Versteck führen. Sein Vater trank gerne. Das letzte Mal, als es passiert war, war sein Vater betrunken gewesen und hatte ihn nicht gefunden. Das war schon ein Kunststück an sich. Es brauchte eine beachtliche Menge an Alkohol, um die Sinne eines Werwolfes zu betäuben.

Zack Daniels mochte im Rudel zwar nur einen mittleren Rang belegen, doch das war immer noch besser, als ein Omegawolf zu sein. Travis schloss die Augen und zählte stumm die Sekunden. Wenn er leise genug war, würde sein Vater ihn vielleicht völlig vergessen und einen anderen Sündenbock finden.

„Wo bist du, du kleiner Scheißer?“

Er hatte kein Glück.

Travis wagte es nicht, zu antworten. Er steckte die Hand in die Tasche seiner Jeans und zog das kleine, verknitterte Foto hervor. Eine glückliche Familie lächelte ihn daraus an. Eine vollständige Familie, mit Dad, Mom und seinem älteren Bruder Terrence. Damals hatte die Welt noch einen Sinn ergeben. Dann hatte sich das Blatt gewendet. Seine Mutter war gestorben. Terrence ging zur Armee und kehrte in einem Leichensack zurück und überließ Travis der Gnade seines betrunkenen Vaters.

Zack hatte nicht immer so viel getrunken. Die zwei Verluste halfen nicht. Sein Vater war danach nie ganz der Alte. Doch Travis hatte kein Mitleid, nicht mehr. Er schob das Foto zurück an seinen Platz. Er hielt an diesem Foto fest wie an einem Talisman und hoffte, dass sein Leben sich eines Tages ändern würde.

„Ich kann dich riechen.“

Travis wimmerte und schlug die Hand vor den Mund. Stille, dann riss sein Vater die Tür auf. Licht flutete in den winzigen Raum. Eine riesige Hand erschien in seinem Blickfeld. Bevor er reagieren konnte, packte sein Vater ihn am Oberteil und zerrte ihn hervor. Der Schwung warf ihn vorwärts auf den Boden seines Zimmers. Ein Knochen splitterte, als seine Nase auf das Holz traf. Schmerz jagte durch seinen Schädel.

Er stöhnte.

„Halt die Klappe. Steck die Schläge ein wie ein Mann!“, schrie sein Vater.

Er blickte Travis finster an, die Augen golden vor Wut. Sein Wolf war an der Oberfläche, und dieses Mal sah Travis Mordlust in den Augen des alten Mannes. Sein Dad würde ihn umbringen, und niemand würde einschreiten, nicht Terrence oder das Rudel. Teufel, sein verdammtes Rudel glaubte, dass sein Vater ihn nur abhärtete, denn Omegas, die in der echten Welt überleben wollten, brauchten ein starkes Rückgrat.

In seinem Kopf drehte sich alles, doch sein Selbsterhaltungstrieb schlug an. Sein Vater trat nach ihm, zielte auf die Rippen, und Travis rollte sich in der letzten Sekunde zur Seite. Sein Dad rutschte aus und verfluchte ihn. Travis kam stolpernd auf die Füße und rannte zur Tür hinaus.

Als einer der seltenen Omegas des Rudels waren ihm viele Horrorgeschichten über Omegas ohne Beschützer erzählt worden. Er war gewarnt worden, dass jeder Räuber da draußen ihn ausnutzen würde.

Natürlich geborene Gestaltwandler waren selten, und nur Omegas konnten gebären. Dem Rudel zufolge würde Travis in der echten Welt ohne einen Beschützer nicht überleben.

Scheiß drauf. Travis würde es darauf ankommen lassen. Es war besser, sich mit eigenen Augen von der Schrecklichkeit der Welt zu überzeugen, als hierzubleiben. Früher oder später würde sein Vater erfolgreich sein und ihn umbringen. So lange würde Travis ganz sicher nicht warten.

„Komm zurück!“, brüllte sein Vater.

Travis rannte die Treppe hinab. Sekunden später kam ein lautes, schauriges Heulen aus seinem Zimmer.

„Scheiße“, flüsterte er.

Trotz seines Bierbauches und den Trinkgewohnheiten konnte sein Vater immer noch ein paar Pfund stemmen, und in Wolfsgestalt war er richtig gefährlich. Travis mit seinen dürren fünfzehn Jahren hatte keine Chance gegen ihn. Er rief nach seinem Wolf und flehte die Bestie an, hervorzukommen. Auf vier Pfoten konnte er besser weglaufen als auf zwei Beinen. Naja, sein Vater wäre immer noch schneller und stärker, doch in Wolfsgestalt konnte er vielleicht noch ein paar kostbare Sekunden herausschlagen.

Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, während er die Stufen hinab rannte. Sein alter Herr würde ihn irgendwann einholen. Travis brauchte Hilfe, doch es war zwecklos, zu den anderen Rudelmitgliedern zu gehen. Das hatte er schon einmal versucht und die Schläge waren nur schlimmer geworden. Das Rudel glaubte, dass der Herr des Hauses dafür zuständig war, seinen Nachwuchs zu disziplinieren.

Ein Name blitzte in seinem Kopf auf.

Van. Der beste Freund seines Bruders, auf den er schon lange stand.

Doch Van war nicht Teil des Rudels, kein Wolf, sondern ein Grizzly. Wenn Travis zu Van ging, würde er dessen Status als Einzelgänger in der Stadt gefährden. Van wurde vom Rudel sowieso schon kaum toleriert, aber Travis hatte keine Wahl. Nur Van hatte versucht, ihn zu kontaktieren, nachdem sein Bruder gestorben war, doch sein Vater und das Rudel hatten ihn vertrieben. Mit seiner Stärke war Van ein potentieller Alpha, doch er war immer noch ein einzelgängerischer Bär.

Van lebte am Stadtrand. Travis hatte sich selbst nie für stark gehalten. Als Omega war er kleiner und schwächer und ihm fehlte die Ausdauer für das Laufen langer Strecken, doch er musste es versuchen. Wenn er nur von seinem Vater wegkäme, würde Van ihm helfen.

Er rief erneut nach seinem Wolf, doch die Bestie weigerte sich, hervorzukommen.

„Verdammtes Biest“, flüsterte er.

Er schloss die Haustür auf. Frische Nachtluft peitschte ihm ins Gesicht. Das Knurren seines Vaters wurde lauter und warnte ihn, dass der alte Mann dicht hinter ihm war. Er war mit einem Fuß aus der Tür, als er Zähne an seinem Knöchel spürte, die Jeansstoff zerrissen und über seine Haut kratzten.

Travis stolperte vorwärts, doch er hielt nicht an, sondern kroch nach draußen. Wenn es seinem Vater gelang, ihn wieder hinein zu zerren, gab es keinen Ausweg mehr.

„Beweg dich nicht!“, rief sein Vater, als er sich befreien konnte.

Travis wusste, dass es zwecklos war, sich zu wehren, dass er die Prügel einfach einstecken sollte. Einen Tag weiterleben. Doch er wollte es nicht. Wenn er nichts änderte, würde er eines Tages sowieso unter der Erde landen. Er kroch weiter und streckte sich aus, nur um verwirrt zu blinzeln, als eine große Hand sich um sein Handgelenk schloss und ihn nach vorne zog.

Als er wieder auf den Beinen war, prallte er gegen einen breiten, warmen Brustkorb.

„Du bist jetzt in Sicherheit“, sagte eine tiefe, männliche Stimme. Van.

Der Grizzlywandler strich ihm über den Kopf. Einen Moment lang verließ alle Luft seine Lungen und er sackte erleichtert in Vans Arme.

„Halt dich da raus, verfluchter Bär!“, schrie sein Vater, doch er griff Van nicht blindlings an. Vielleicht wusste er, dass Van kein Raubtier war, gegen das er leicht gewinnen konnte.

Van schob Travis hinter sich. Travis wurde bewusst, dass er die Fäuste in Vans Shirt gekrallt hatte.

„Warum gehst du nicht wieder rein, Zack? Travis schläft heute Nacht bei mir.“

„Wo denn?“, fragte sein Vater spöttisch. „In dieser dreckigen Wandlerunterkunft?“

Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Travis wusste, dass Van ein Pflegekind gewesen und zum Militär gegangen war, sobald er die Volljährigkeit erreicht hatte.

In letzter Zeit hatte er gehört, dass Van bei der Wandlerunterkunft in der Stadt aushalf. Diese Notunterkunft bedeutete ihm viel.

„Das geht dich nichts an.“

„Er ist mein Sohn. Travis gehört dir nicht. Ich kenne solche wie dich, du willst Travis nur, weil er ein Omega ist“, beschwerte sein Vater sich.

Travis musste sich auf Zehenspitzen stellen, um zu sehen, wie sein angepisster Vater Van anfunkelte. Der Alte hatte die Hände an seinen Seiten zu Fäusten geballt und sein Gesicht war wutverzerrt. Das würde nicht gut ausgehen. Er wollte gerade etwas sagen, um einzugreifen, doch als hätte er gewusst, was Travis dachte, streckte Van die Hand aus und drückte ihm das Handgelenk.

Travis schloss den Mund, als Van beruhigend über seinen Puls strich.

„Ich werde mich nicht wiederholen, Zack. Schlaf drüber und wenn du nüchtern bist, bringe ich Travis zurück.“ Van klang vernünftig, freundlich und völlig furchtlos.

Travis bewunderte das an Van. Er wirkte immer stark, unbesiegbar, heldengleich, doch auch Van war menschlich geworden, als Travis’ Bruder gestorben war. Als alle Beerdigungsgäste gegangen waren und sie allein in dieser Kirche gesessen hatten, hatte Travis Van zum ersten und vermutlich einzigen Mal weinen sehen.

Sein Vater schnaubte, scheinbar unbeeindruckt und nicht überzeugt. „Du wagst es, mir zu drohen, Bär? Das Rudel steht hinter mir. Wenn sie erst herausfinden, dass irgendein dreckiger Außenseiter-Werbär mir meinen Sohn weggenommen hat, dann bringen sie dich zur Strecke.“

Travis hielt den Atem an. Eine Todesdrohung hätte jeden davon überzeugt, abzuhauen, doch Van wich nicht von der Stelle.

„Wenn du nicht die Eier hast, dich mir jetzt gleich von Angesicht zu Angesicht zu stellen, dann lasse ich es drauf ankommen“, antwortete Van gleichgültig.

Sein Vater ließ eine Reihe von Flüchen vernehmen. Van rührte sich kein Stückchen. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, doch endlich stampfte sein Vater zum Haus zurück und knallte die Tür zu. Van drehte sich zu ihm um.

„Warum hast du das gemacht? Bist du lebensmüde? Du weißt, dass er sich beim Rudel beschweren wird“, wisperte Travis.

Insgeheim war er froh, dass Van sein Versprechen eingehalten hatte. Es brauchte Mut, sich seinem Vater entgegenzustellen, und davon hatte Van mehr als genug. Außerdem war es cool, zur Abwechslung einmal zu sehen, wie sein Vater sich duckte. Sein alter Herr tyrannisierte nur die Schwachen, doch wenn es um einen richtigen Kampf mit einem starken Gegner ging, fand er Ausreden und sprach Drohungen aus.

„Es ist getan und ich bereue meine Entscheidung nicht. Komm.“ Als er weiter auf das Haus starrte, nahm Van seine Hand und zog daran.

Travis blinzelte und schaute auf Vans riesige Hand, die sich um seine kleinere schloss. Er fühlte sich wieder wie ein Kind, das sich im Schatten seines Bruders versteckte. Doch er sah Van nicht als Bruder. Selbst sein Wolf sah den Werbären als mehr als einen Freund, was nicht richtig war, denn Gestaltwandler gingen nicht mit Wandlern anderer Spezies aus. Dem Rudelgesetz nach war es tabu, besonders für einen Omega.

Wenn Van ihn irgendwie schwängern sollte, würden sie nicht wissen, ob das Baby einen Bären oder einen Wolf in sich trug. Wie würde es sich anfühlen, der Gefährte eines so starken, beschützenden und doch warmherzigen Mannes wie Van zu sein? Travis’ Erfahrungen mit potentiellen Gefährten beschränkten sich auf die eingebildeten dominanten Wölfe des Rudels, die ihn nur als ein praktisches Ding wahrnahmen. Teufel, sein eigener Vater sah ihn als ein Druckmittel an. Einmal hatte er dem Rudel-Alpha sogar vorgeschlagen, Travis einem anderen, benachbarten Rudel als Friedensangebot zu präsentieren.

Wie ein Vater seinen eigenen Sohn an einen Haufen Fremde abgeben konnte, ging über Travis’ Verstand. Nur sein Bruder und Van hatten dieser schrecklichen Idee ein Ende bereitet. Wenn er Van gehörte, müsste er sich über solche Dinge keine Sorgen machen. Er könnte aufhören, in Angst zu leben. Vans Gefährte zu sein– Shit.

Was dachte er da nur?

Travis stieg das Blut in die Wangen, doch Van schien sein Dilemma nicht zu bemerken. Er führte ihn zum Straßenrand, wo seine alte, aber gut erhaltene Harley geparkt war. Sein Bruder hatte Travis immer davor gewarnt und ihm geraten, Vans Motorrad fernzubleiben, da die Maschinen gefährlich seien. Doch sein Bruder war tot. Es war selbstsüchtig von ihm, so zu denken, doch sein Bruder hatte ihn ihrem verrückten Dad überlassen. Nur Van war übrig, und er war Travis’ einzige Rettung.

„Schon mal mit so einer gefahren?“, fragte Van und ans hintere Ende des Fahrzeugs. Der Werbär öffnete das Gepäckfach und warf Travis einen Helm zu.

„Nein, aber ich würde gerne.“

Van grinste. „Keine Sorge, ich bin ein vorsichtiger Fahrer. Hattest du schon Abendessen? Du siehst ganz schön dünn aus.“

In diesem unpassenden Moment knurrte sein Magen. Er wurde noch röter.

„Lass uns erst etwas essen“, sagte Van und stieg auf.

Travis setzte sich vorsichtig hinter ihn.

„Arme um meine Taille“, befahl Van.

Travis schlang die dünnen Arme um Vans muskulösen Körper. „Gott, hast du irgendwie noch mehr Muskeln bekommen?“

Vans leises Lachen wärmte ihn von innen. Mit Van fühlte es sich so an, als würde alles in Ordnung kommen. Scheiß auf seinen Schlägervater und sein gleichgültiges Rudel. Für den Moment wollte Travis in diesem einen, perfekten Augenblick leben.

* * * *

Van wich zurück, bis sein Fell den Eingang in der Felswand hinter ihm streifte. Das schien die Wölfe nur noch zu ermutigen. Für ihn sahen sie alle genau gleich aus, goldäugig mit schäumenden Lefzen, wilde Tiere, die ihn zerreißen wollten. Es war schwer, sich in Erinnerung zu rufen, dass diese Wölfe auch Männer waren, und er spürte nichts als mörderische Absichten von ihnen ausgehen.

Doch Van war weder schwach noch leichte Beute. Sein Bär war aufgekratzt und bereit, diese Wichser alle zur Hölle zu schicken. Er stellte sich auf die Hinterbeine und brüllte herausfordernd. Er bereute es nicht, Travis geholfen zu haben; es war das Mindeste, was er für Terrence tun konnte.

Er erinnerte sich daran, wie Travis sich auf der Couch seiner Mietswohnung zu einer winzigen Kugel zusammengerollt und sich so klein wie möglich gemacht hatte.

---ENDE DER LESEPROBE---