Stimmen aus der Notrufzentrale - Robert Harler - E-Book

Stimmen aus der Notrufzentrale E-Book

Robert Harler

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Beschreibung

Stimmen aus der Notrufzentrale. Von Robert Harler. In "Stimmen aus der Notrufzentrale" tauchen die Leser in die Welt eines medizinischen Mitarbeiters ein, der in einer Hausnotruf- und Ärztlichen-Notrufzentrale arbeitet. Der Leser begleitet den Protagonisten durch seinen stressigen Arbeitstag, in dem er Anrufe von Menschen entgegennimmt, die Hilfe in Notfällen oder medizinischen Situationen benötigen. Der Verantwortliche in der Zentrale muss mit Ruhe und Präzision jeden Anruf entgegennehmen, die Lage einschätzen und den Notdienst oder die richtigen Mitarbeiter entsenden. Dabei wird er mit verschiedenen Emotionen und Situationen konfrontiert, von dramatischen Notfällen bis hin zu einfacheren Anfragen. Das Buch zeigt auch die physische und emotionale Belastung, die dieser Job mit sich bringt, sowie die kleinen Erfolge und Niederlagen, die Teil des Alltags eines Zentralisten sind. "Stimmen aus der Notrufzentrale" bietet einen faszinierenden Einblick in die Arbeit in einer Notrufzentrale und im Einsatz und zeigt die wichtige Rolle, die Zentralisten bei der Koordination von Rettungsdiensten und medizinischer Hilfe spielen. Es ist eine Hommage an diejenigen, die im Hintergrund arbeiten, um anderen in Not zu helfen, und zeigt die Höhen und Tiefen dieses anspruchsvollen Berufs.

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Seitenzahl: 123

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Sterbender in der Marktstraße

Schlaganfall

Selbstmörder 1

Selbstmörderin

Ein Selbstmord durch Autoabgase

Magen-Darm-Grippe: Ansteckungsgefahr

Ein Sonntag voller Herausforderungen

Wespenstich

Ausgekugelter Arm

Nackenschmerzen

Wolfsstunde

Neue Schicht

Nasenbluten

Totenschein

Seelenschmerzen

Erkältung

Magen-Darm-Virus

Bronchitis

Randale

Einsamkeit

Offene Wunde

Stammkunden

Reizhusten

Frieden

Erste-Hilfe-Ausbildung

Was tun bei einem Schwerverletzten?

Kreislaufprobleme

Rippenbruch

Gedächtnistraining

Sturz

Diabetes Fuß

Psychiatrische Krise

Einführung zum Sachbuch.

Stimmen aus der Notrufzentrale.

Von Robert Harler.

In "Stimmen aus der Notrufzentrale" tauchen die Leser in die Welt eines medizinischen Mitarbeiters ein, der in einer Hausnotruf- und Ärztlichen-Notrufzentrale arbeitet. Der Leser begleitet den Protagonisten durch seinen stressigen Arbeitstag, in dem er Anrufe von Menschen entgegennimmt, die Hilfe in Notfällen oder medizinischen Situationen benötigen.

Der Verantwortliche in der Zentrale muss mit Ruhe und Präzision jeden Anruf entgegennehmen, die Lage einschätzen und den Notdienst oder die richtigen Mitarbeiter entsenden. Dabei wird er mit verschiedenen Emotionen und Situationen konfrontiert, von dramatischen Notfällen bis hin zu einfacheren Anfragen. Das Buch zeigt auch die physische und emotionale Belastung, die dieser Job mit sich bringt, sowie die kleinen Erfolge und Niederlagen, die Teil des Alltags eines Zentralisten sind.

"Stimmen aus der Notrufzentrale" bietet einen faszinierenden Einblick in die Arbeit in einer Notrufzentrale und im Einsatz und zeigt die wichtige Rolle, die Zentralisten bei der Koordination von Rettungsdiensten und medizinischer Hilfe spielen. Es ist eine Hommage an diejenigen, die im Hintergrund arbeiten, um anderen in Not zu helfen, und zeigt die Höhen und Tiefen dieses anspruchsvollen Berufs.

Sterbender in der Marktstraße.

Es war ein ruhiger Sonntag für den ärztlichen Notdienst. Der Disponent in der Zentrale war beunruhigt. Zum dritten Mal prüfte er, ob die Telefonleitungen funktionierten. Plötzlich rief der diensthabende Arzt an und fragte: „Was ist los? Schläft die Stadt? Es kann doch nicht sein, dass alle gesund sind!“

Der Zentrallist antwortete: „Nach dem nachmittäglichen Kaffee wird es losgehen.“ Dann redeten die besuchenden Kinder auf ihre alten Eltern ein und forderten sie auf, bei Unwohlsein oder Schmerzen den Notdienst zu rufen.

Gegen 16 Uhr meldete sich eine aufgeregte Frauenstimme: „Hilfe, mein Mann hat Schwindel. Er taumelte in der Wohnung. Meine Tochter und ich haben ihn aufgefangen, bevor er auf den Boden gefallen ist!“

Der Zentrallist notierte Name und Adresse und informierte den Arzt. Gemeinsam fuhren sie zu dem Patienten, der mitten in der Stadt in einem vierstöckigen Haus mit 20 Wohneinheiten lebte. Mit dem Aufzug gelangten sie in den vierten Stock. Die Frau und ihre Tochter empfingen die beiden am Aufzug: „Kommen Sie schnell, meinem Vater, meinem Mann geht es schlecht!“

Himmelsfalter.

Als sie den Flur und das Wohnzimmer betraten, fiel ihr auf, dass der Wohnraum mit Möbeln von Ikea ausgestattet war. Ein schmalbrüstiger, kleiner Mann saß wie ein verängstigtes Kind am Rande der Couch. Der Arzt begrüßte ihn, fühlte den Puls und maß den Blutdruck, der plötzlich auf null absackte. Rolf, der Zentrallist, rief sofort die 112 und forderte einen Notarzt sowie einen Rettungswagen an.

Mutter und Tochter gerieten in Panik und schrien: „Tun Sie was! Tun Sie was!“ Sie fühlten sich schuldig, weil sie jahrelang ihrem Mann und Vater geraten hatten: „Eine Flasche Bier reicht am Abend, gehe öfter spazieren, treffe dich mehr mit deinen Freunden! Schau nicht so viel Fernsehen!“ Als Rentner wusste er nicht, wie er seine Zeit nutzen sollte.

Durch abwechselnde Herzdruckmassage gelang es dem Arzt und dem Helfer, den Mann wiederzugeben-leben. Der Arzt sagte: „Es besteht eine große Chance, Ihren Mann am Leben zu halten.“ Nach zehn Minuten trafen der Notarzt und die Sanitäter mit dem Rettungswagen ein. Die Notfallsanitäter führten ein Elektrokardiogramm (EKG) des Patienten durch, um einen möglichen Herzinfarkt zu erkennen und dessen Schwere einzuschätzen.

Der Patient wurde auf einer Trage fixiert und ins Rettungswagen gebracht, wo die Sanitäter die erförderlichen medizinischen Maßnahmen ergriffen. Der Notarzt gab Anweisungen und beobachtete den Zustand des Patienten während des Transports.

Inzwischen beruhigte der Arzt vom ärztlichen Notdienst die aufgeregten Frauen und erklärte ihnen, dass sie alles richtiggemacht hatten, indem sie schnell reagiert und den medizinischen Notdienst kontaktiert hatten. „Ihr Mann ist in guten Händen. Vielleicht ist er in 14 Tagen wieder zuhause!“

Der Rettungswagen fuhr mit Blaulicht und Sirene zum nächstgelegenen Krankenhaus, um den Patienten in die Obhut der Spezialisten zu übergeben.

Im Krankenhaus angekommen, wurde der Erkrankte sofort in die Notaufnahme gebracht, wo ein Team von Ärzten und Pflegekräften auf ihn wartete. Anhand des EKG-Ergebnisses wurde der Schweregrad des Herzinfarkts ermittelt, und entsprechende Maßnahmen wie Medikamentengabe oder eine Herzkatheter Untersuchung wurden eingeleitet.

Zechensiedlung in Gladbeck

Die Frau und die Tochter des Patienten wurden zu Hause von einem Seelsorger betreut, den Rolf informiert hatte, um ihnen in dieser schweren Situation beizustehen und sie zu unterstützen. Sie wurden darüber informiert, dass sie regelmäßig über den Zustand ihres Mannes auf dem Laufenden gehalten werden.

In den folgenden Stunden und Tagen wurden weitere Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt, um den Patienten zu stabilisieren und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Die Ärzte und das medizinische Personal setzten alles daran, dass Leben des Patienten zu retten und ihn auf dem Weg zur Genesung zu begleiten.

Die aufgeregte Situation verdeutlichte, wie wichtig es ist, bei medizinischen Notfällen schnell zu handeln und den ärztlichen Notdienst zu kontaktieren. Eine zügige Reaktion und das Einleiten lebensrettender Maßnahmen können den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Es ist notwendig, ruhig zu bleiben und den Anweisungen der medizinischen Fachkräfte zu folgen, um die bestmögliche Hilfe zu gewährleisten.

Schlaganfall.

Es ist ein herrlicher Frühlingstag. Nach einem langen, kalten und nasskalten Winter erwärmt die Sonne die Körper und Seelen der Menschen. Stundenlang herrscht Frieden auf Erden. Neid, Gier und Machtstreben scheinen eine Pause einzulegen.

Ein Notruf geht von einer älteren, nervösen Frau ein. Mit zittriger Stimme sagt sie: „Mein Mann liegt auf dem Boden. Er hat einen Schlaganfall.“

Der Zentrallist reagiert sofort und fragt nach ihrem Wohnort und Namen. Aufgrund ihrer Aufregung kann sie sich nicht erinnern. Der Angestellte erkennt die Dringlichkeit der Situation und versucht, ruhig zu bleiben, um die benötigten Informationen zu sammeln. Er informiert Rolf, der die Feuerwehr alarmiert und einen Rettungswagen sowie einen Notarzt anfordert.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr machen sich umgehend mit Blaulicht auf den Weg zu einer Siedlung am Stadtrand. Dort angekommen, betreten sie das bescheidene Wohnzimmer, in dem der Schlaganfall stattgefunden hat. Der Notarzt und sein Team führen eine Anamnese durch, um wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten zu gewinnen. Sie ergreifen alle notwendigen Maßnahmen, um dem Mann zu helfen, überwachen seine Vitalfunktionen, verabreichen Medikamente, leiten gegebenenfalls eine Reanimation ein und sorgen dafür, dass er stabilisiert wird.

Der Notarzt untersucht den Zustand des Patienten und überprüft relevante Vitalfunktionen wie Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung.

Beurteilung des Schlaganfalls: Anhand der Symptome und der medizinischen Untersuchung kann der Notarzt einschätzen, ob es sich um einen Schlaganfall handelt. Er achtet auf typische Anzeichen wie plötzliche Taubheit, Schwäche oder Lähmung einer Körperseite, Sprach- und Verständnisstörungen sowie einseitige Sehstörungen.

Sofortige Versorgung: Abhängig von der Beurteilung des Patienten kann der Notarzt Maßnahmen ergreifen, um den Schlaganfall zu behandeln. Dazu gehören die Gabe von Medikamenten zur Blutverdünnung oder Blutdrucksenkung, um den Blutfluss zum Gehirn wiederherzustellen und weitere Komplikationen zu verhindern. Falls notwendig, kann der Notarzt auch eine Beatmung des Patienten mit Sauerstoff und einer Maske einleiten.

Nach der Erstversorgung ist der Notarzt dafür verantwortlich, den Patienten ins Krankenhaus zu bringen, damit dort spezifischere Diagnose- und Behandlungsmethoden durchgeführt werden können. Hierfür kommt ein Rettungswagen oder ein Rettungshubschrauber zum Einsatz.

Während der Fahrt ins Krankenhaus bemühen sich die Sanitäter, die aufgeregte Frau zu beruhigen. Der Notarzt überwacht den Zustand des Patienten während des Transports weiterhin und ergreift gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Stabilisierung.

Der Notarzt nimmt Kontakt mit dem Krankenhauspersonal auf, um Informationen über den Patienten zu übermitteln und die weitere Behandlung vorzubereiten. Im Krankenhaus wird der Patient in einem spezialisierten Schlaganfallzentrum weiter untersucht und behandelt.

Dort stehen Ärzte und Pflegepersonal bereit, um mithilfe bildgebender Verfahren wie einer Computertomografie (CT) oder einer Magnetresonanztomografie (MRT) den genauen Ursprung und das Ausmaß des Schlaganfalls festzustellen. Basierend auf den Ergebnissen werden weitere Behandlungsmaßnahmen eingeleitet.

Die Behandlung des Schlaganfalls umfasst in der Regel die Gabe von Medikamenten zur Auflösung von Blutgerinnseln, um den Blutfluss im Gehirn wiederherzustellen. In einigen Fällen kann eine Neurochirurgie erforderlich sein, um ein Blutgerinnsel zu entfernen oder eine blutungsbedingte Erkrankung zu behandeln.

Parallel dazu erhalten Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, umfassende Rehabilitationsmaßnahmen, um die Wiederherstellung verlorener Funktionen zu unterstützen. Dazu gehören physiotherapeutische Übungen zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Kraft, Ergotherapie zur Verbesserung der Koordination und Feinmotorik sowie logopädische Übungen zur Wiederherstellung der Sprachfähigkeiten.

Die medizinische Versorgung eines Patienten mit Schlaganfall erfordert ein umfassendes Team aus Notärzten, Krankenhauspersonal, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden. Ihr Ziel ist es, den Patienten bestmöglich zu versorgen, mögliche Folgeschäden zu minimieren und ihn in seinem Genesungsprozess zu unterstützen.

Selbstmörder 1.

Eine 30-jährige Türkin ruft aufgeregt die Zentrale des ärztlichen Notdienstes an: „Hilfe, kommen Sie schnell, mein Vater will sich mit einem Gewehr umbringen!“

Der Zentrallist des ärztlichen Notdienstes und der diensthabende Arzt fahren sofort mit Blaulicht zu dem Lebensmüden, der am Stadtrand in einem achtstöckigen Hochhaus wohnt.

Die beschriebene Situation ist tragisch und stellt den ärztlichen Notdienst vor eine schwierige Entscheidung. Als sie den Notruf erhalten, sind sie unsicher, ob es sich um einen Ernstfall handelt oder die Person einfach nur Aufmerksamkeit erregen möchte. Angesichts der prekären Wohnsituation und früheren Einsätzen in der Gegend, die von vielen Problemfamilien geprägt ist, kommen Zweifel auf.

Nachdem sie die Wohnung erreicht haben, werden sie von der Tochter empfangen, die ihnen aufgeregt mitteilt, dass ihr Vater sich umbringen möchte, da seine Frau ihn verlassen hat. Als sie die Wohnung betreten, sehen sie den Vater am Tisch sitzen. Das Gewehr liegt direkt vor ihm.

Er schreit: „Wenn Sie näherkommen, schieße ich!“

Der Arzt versucht, ihn zu beruhigen, und mindert die Ernsthaftigkeit der Situation, indem er darauf hinweist: „Millionen von Männern verlieren ihre Frauen, und alle Probleme können gelöst werden!“

Durch geschicktes Zureden gelingt es dem Arzt, den Vater zu überzeugen, ihm die Waffe zu übergeben. Er bedankt sich und verabreicht ihm eine Beruhigungsspritze, die er vor der Abfahrt vorbereitet hatte.

Der Arzt glaubt, die Situation unter Kontrolle zu haben, und entscheidet, den Vater in die Psychiatrie einzuweisen. Der Vater fleht ihn wiederholt an, ihn nicht mitzunehmen und versichert, dass es nicht mehr vorkommen wird. Das Bitten und Flehen wiederholt sich eine halbe Stunde lang. Letztlich lässt sich der Arzt von den Schwüren des Vaters überzeugen und fährt, nach vielen Ermahnungen, zum nächsten Einsatz.

Später in der Nacht ruft die Tochter mit tränenerstickter Stimme an und teilt mit: „Mein Vater hat sich erschossen!“

Das Ende dieser Geschichte verdeutlicht die tragischen Konsequenzen der Entscheidung des Arztes. Er ist erschüttert und trifft die Entscheidung, nicht weiter für den ärztlichen Notdienst zu fahren. Der Vorfall veranschaulicht die schwierigen Situationen, mit denen Ärzte im Notdienst konfrontiert werden können. Sie müssen schnell Entscheidungen treffen und die Ernsthaftigkeit der Lage einschätzen.

In diesem Fall hatte der Arzt den Ernst der Situation nicht erkannt und wurde von den verzweifelten Worten des Vaters in die Irre geführt. Es ist eine traurige Geschichte, die die Schwierigkeiten und emotionalen Belastungen im Notdienst aufzeigt. Rolf wurde einen Tag später von der Polizei vernommen. Seine Aussagen wurden hinterfragt und protokolliert. Er war tieftraurig und fühlte sich schuldig.

Selbstmörder 2.

Ein Sohn, nach der Stimme etwa 16 Jahre alt, ruft in der ärztlichen Notdienstzentrale mit überschlagener Stimme an: „Kommen Sie schnell, mein Vater will sich erschießen.“ Der Zentrallist beruhigt ihn: „Bitte langsam, wie heißt dein Vater und wo wohnt er?“ Nach dreimaligem Nachfragen gelingt es ihm, die nötigen Daten zu erfassen. Rolf verständigt den diensthabenden Arzt. Sie fahren mit Blaulicht zu dem Lebensmüden.

Der Sanitäter sagt zu dem neuen Arzt: „Erst letzte Woche hatten wir einen ähnlichen Fall. Ihr Kollege hat den Depressiven nicht einweisen lassen, weil er schwor, sein Leben nicht zu beenden. In der Nacht hat er sich erschossen.“

Daraufhin zieht der Arzt eine starke Beruhigungsspritze auf: „Ich möchte lange leben und gehe kein Risiko ein.“

Bei ihrer Ankunft treffen sie auf den aufgeregten Sohn, der ihnen mitteilt, dass sein Vater aus dem Wohnzimmer schreit und sie bedroht, ihn abzuschießen, falls sie näherkommen. Der Sanitäter ist erschrocken, als er den Mann mit einer Pistole in der Hand sieht; seine Angst droht, ihn zu überwältigen.

Der Arzt betritt das Wohnzimmer, und der Lebensmüde richtet die Waffe auf ihn. Rolf spricht zu ihm: „Tun Sie es nicht! Ihr Sohn wird bis zu seinem Lebensende von Ihrer Tat traumatisiert sein!”

Der Vater flucht und offenbart weinend seine eigene Frustration im Leben. Schließlich legt er die Waffe auf den Tisch, und der Sohn nimmt sie und rennt nach draußen. Der Vater reagiert nicht. Der Arzt nutzt die Gelegenheit, um ihm die Beruhigungsspritze zu verabreichen.

Als der Vater nachgibt, flucht er: „Nichts ist beschossener, als jeden Tag acht Stunden Autoreifen zu wechseln.“ Der Arzt nickt verständnisvoll: „Ich verstehe, dass Sie frustriert sind und das einfache Leben als Automechaniker für Sie nicht erfüllend ist. Aber glauben Sie mir, es gibt so viele andere Wege, ein erfülltes Leben zu führen. Es wäre schade, Ihre begrenzte Zeit hier auf Erden zu beenden.“

Der Vater blickt ihn mit tränenden Augen an und fragt: „Was schlagen Sie vor?“ Leicht lächelnd antwortet der Arzt: „Ich bin der richtige Ansprechpartner. Wir haben in der Nähe eine Beratungsstelle, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützt. Dort finden Sie Experten, die Ihnen helfen können, neue Wege zu entdecken und Ihre persönlichen Ziele zu definieren.“

Der Vater überlegt einen Moment: „Vielleicht sollte ich mir das tatsächlich einmal ansehen. Mein Sohn braucht mich, das habe ich verstanden.“

Die Situation beruhigt sich allmählich, und das kleine Team beschließt, den Mann in die örtliche psychiatrische Klinik zu überweisen, wo er weiter betreut wird. Der Vater hört zu und nimmt sich vor, aus der Krise gestärkt hervorzugehen und die angebotene Unterstützung anzunehmen. Es ist ein weiter Weg, bis er sein Leben und seine Ziele neu ausrichten kann. Er wundert sich, dass es Menschen gibt, die bereit sind zu helfen und Verständnis zu zeigen. Diese Geschichte zeigt, dass rechtzeitiges Eingreifen und einfühlsame Gespräche Leben retten können. Sie erinnert uns daran, dass wir alle Verantwortung füreinander tragen und füreinander da sein sollten, wenn jemand in Not ist.

Rolf, der innerhalb eines Monats sowohl mit einem Gewehr als auch mit einer Pistole bedroht wurde, fragt sich im Nachhinein, wozu er sich trotz seiner höheren Ausbildung für einen Mindestlohn in Lebensgefahr begibt. Er braucht das Geld für die Miete, weil sich seine Bücher schlecht verkaufen.

Selbstmörderin.

Der Sanitäter Rolf hat Dienst in der Hausnotrufund in der ärztlichen Notdienstzentrale, als eine junge, aufgebrachte, ängstliche Frau anruft: „Kommen Sie schnell, meine Schwester steht im vierten Stock auf dem Balkon und will sich hinunterstürzen!“ Rolf fragt nach dem Namen und der Adresse. Er informiert den diensthabenden Arzt ausführlich: „Die Lebensmüde hatte eine Frühgeburt.

Der Junge sollte ihr Lebensinhalt werden, nachdem ihr Freund sie während der Schwangerschaft verlassen hatte. Sie arbeitet an der Kasse eines Discounters! Soll ich die Polizei und die Feuerwehr verständigen?“