1,99 €
Ein weiteres Wesen in einem Hightech-Körper mit dem Print taucht auf. Syeel durchlebt, ausgelöst durch die mysteriösen VR-Strahlen, genauso wie Zeno und Tarja seine Vergangenheit. Sein Leben wird ebenso bestimmt durch den schrecklichen Usurpator Mreckk’saah Mahl, wie auch durch das in den Äonen der Geschichte untergegangene Volk der Kshatriyas, dem Syeel seine besonderen Fähigkeiten verdankt. Er kämpft mit seinen beiden getreuen Begleitern S’schrack und Z’schuck gegen das herrschende Gewaltsystem von Mreckk’saah Mahl.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 82
Veröffentlichungsjahr: 2022
Jens Fitscher
STERNEN COMMANDER
Band15
Syeel
© 2022 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
1.Auflage
ISBN: 978-3-96674-507-9
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Sei dir nie zu sicher im Leben. Deine Gefühle werden bestimmt durch Äußerlichkeiten, die du selbst nur zum Teil beeinflussen kannst und das Delta dabei ist dein Schicksal. Etwas Demut in deinem gesamten Handeln gibt die Gewähr, den richtigen Pfad in deinem Leben zu beschreiten, unabhängig von Erfolg oder Misserfolg.
Inhaltsverzeichnis:
Prolog
In den Katakomben
Flucht ins Ungewisse
Flucht von MALAKUR
Der Tyrann
Die Sklavin
Dvija
Gestrandet im Reich Estrato
Kampfgefährten
Plötzlich verschwommen die Bilder vor meinen Augen. Eben noch befand ich mich in den Katakomben von MALAKUR, jetzt stand ich in einer Schiffkabine.
Was ging hier vor sich? Nur langsam wurde mir bewusst, dass ich gerade dabei gewesen war, die SOWALLON zu verlassen, um mich zu einer Audienz bei König Haastak I zu begeben.
Wieso stand ich dann immer noch hier in meiner Kabine? Ich entschloss mich zunächst die Schiffsbrücke aufzusuchen. Ich wollte gerade die Kabine verlassen, als das Schott sich öffnete und S’schrack vor mit stand.
„Syeel, du bist wieder aktiv? Sehr gut. Wir dachten schon, du bist endgültig zu deinen Ahnen heimgekehrt!“
Ich schaute ihn zunächst verständnislos an. S’schrack und sein Partner Z’schuck waren die letzten noch existierenden Überbleibsel meiner Vergangenheit in menschlicher Form.
Dieser verdammte Usurpator der Repbs. Er war der Grund, weshalb wir mit dem Schiff abgestürzt sind und Altrea dabei umgekommen ist.
Ganz zu schweigen von der Umwandlung meines Körpers in ein Hightech Monstrum.
Mir war, als hätte ich diese ganze, bereits vergangene Odyssee gerade erst erlebt. „König Haastak I wartet. Wir sprechen später über diesen merkwürdigen Vorfall!“
Als S’schrack keine Anstalten machte, mir den Weg durch das geöffnete Schott freizumachen, wurde ich nervös.
An der Mimik des Repbs war nicht zu erkennen, was er in diesem Moment dachte. Dazu war mir diese Spezies immer noch zu fremd. S’schrack und Z’schuck waren mir mittlerweile gute Freunde geworden, sodass sein Verhalten keinen aggressiven Grund haben konnte. Ich schaute ihn fragend an. „Syeel, das geht nicht. Wir befinden uns nicht mehr im Planetensystem ARCMON!“
„Wieso?“ Meine Gedanken überschlugen sich und ich fühlte mich auf einmal ungut.
„Als der Funkspruch aus dem Regierungspalast kam und man wissen wollte, weshalb du die Audienz bei König Haastak I nicht wahrgenommen hast, waren wir zunächst ziemlich erstaunt. Wir hatten nämlich angenommen, dass du bereits längst schon die SOWALLON verlassen hast, nämlich auf deine eignen Art und Weise!“
Er meinte natürlich meine Fähigkeit der Teleportation, die ich durch den DVELLA Cortex des untergegangenen Volks der Kshatriyas erhalten hatte.
Als Z’schuck und ich auf der Suche nach dir deine Kabine betraten, haben wir dich hier gefunden. Du warst nicht ansprechbar und wir wussten zunächst nicht, was wir tun sollten. Auch das Bordgehirn der SOWALLON war nicht in der Lage, zu erkennen, was mit dir ist. Dein Hightech-Körper widerstand jedem Scan. Dann erinnerten wir uns an das, was du uns über die Chron-Bastion TILMUN auf dem Planeten Soleit im Sonnensystem SOSEMT einst erzählt hast, und wir beschlossen dieses System anzufliegen. Vielleicht konnte uns die Chron-Bastion in Bezug auf deinen Zustand weiterhelfen.“
Ich verstand sofort, dass meine sogenannte Traum-Sequenz einen bestimmten Zeitraum in Anspruch genommen hatte.
„Wieviel Zeit ist seit meinem Blackout vergangen?“
„Etwa 15 Zeiteinheiten. Wir befinden uns gerade am Rande des SOSEMT Systems.“
Fünfzehn Zeiteinheiten, also etwas mehr als einen halben Tag meiner alten Zeitrechnung. Das war in Bezug auf meine Traumerlebnisse nicht viel. Dort hatte ich Tage, ja sogar Wochen erlebt. Ein Traum, der mich zurück in die Zeit meiner Entführung von meinem Heimatplaneten gebracht hatte. Damals begann meine Odyssee, die letztendlich dazu führte, dass ich meinen menschlichen Körper verlor.
Unvermittelt veränderte sich die Wellenlänge der Kabinenbeleuchtung und pendelte zwischen 420 und 490nm.
„Annäherungsalarm!“
S’schrack verließ bereits meine Kabine und ich beeilte mich, ihm zu folgen. Wir erreichten gemeinsam die Brücke. Der Alarm wurde nicht gegeben, wenn es sich um Asteroiden oder Planetoiden, also astronomische Kleinkörper, die sich um die Sonne bewegten, handelte.
In diesem Fall agierte das Schiffsgehirn vollkommen autonom. Auch ein fremdes Raumschiff würde keinen solchen Annäherungsalarm auslösen. „Es wurden zwei Objekte in unserer Flugrichtung geortet. Ihre Größe ist vernachlässigbar, jedoch zeigt der Mental-Scanner, dass es sich um intelligentes Leben handelt. Die Objekte bewegen sich mit 55.000 Stundenkilometer in den freien Raum hinaus!“
Z’schuck hatte den Commander-Pult verlassen und kam auf uns zu.
„Geschwindigkeit anpassen. Wir nehmen sie an Bord.“
Die Ortung ergab, dass es sich nur um zwei Mammalianer in ihren Raumanzügen handeln konnte. Was machten sie soweit hier draußen und vor allem, wie waren sie hierhergekommen?
„Es sind keine weiteren Schiffe innerhalb des SOSEMT Systems auszumachen. Es scheint gerade so, als hätte man sie bewusst ausgesetzt!“
Ich starrte S’schrack irritiert an. Wenn man sich ihnen hätte entledigen wollen, dann doch wohl ohne Raumanzug.
„Wir werden es gleich wissen!“
Ich drehte mich um und wollte die Brücke verlassen, als mein Unterbewusstsein mich zur Eile antrieb. Es war plötzlich regelrecht schummrig geworden, dann merkte ich erst, dass ich mich nicht mehr auf der Brücke befand.
Wir rannten jetzt bereits gewiss schon eine Stunde lang. Mahl oder besser gesagt, der vom Thron gestürzte Usurpator Mreckk’saah Mahl und ich befanden uns tief unterhalb des eigentlichen Regierungspalastes.
Wir waren durch eine Geheimtür den Schergen von Drako’lehhr’Suramah, dem alten als auch neuen Präsidenten von MALAKUR, entkommen.
Ich hatte überhaupt keine Wahl gehabt, mich zu entscheiden, Mreckk’saah Mahl zu folgen, oder im Palast zu bleiben. Die Widerstandskämpfer machten keinen Unterschied zwischen einem Menschen oder einem leguarischen Untergebenen der Monarchie. Für sie waren wir alle zumindest Mitläufer und demnach schuldig.
Jetzt konnte ich nicht mehr und hielt an. Ich hatte Seitenstechen und japste nach Luft.
„Ihr schwächlichen Primatenabkömmlinge, keine Ausdauer, kein Kampfwille, nur als Sklaven zu gebrauchen!“
Mreckk’saah Mahl blickte mitleidig aus seinen geschlitzten Reptilienaugen auf mich herab.
Für mich hatte sein Blick etwas Lauerndes an sich. Er wölbte seine Brust nach vorne streckte den Körper. Mit seiner Körpergröße von zwei Metern zwanzig war er selbst für einen Repbs ziemlich groß.
Aus der vorgeschobenen Schnauze konnte ich dünne, aber messerscharfe Zähne erkennen, als er seinen lippenlosen Mund fletschte.
Für ihn schien es eine beruhigende Geste zu sein, für mich sah es sehr bedrohlich aus.
„Wir sind doch längst in Sicherheit. Wozu dann die Eile?“
Ich erhob mich langsam aus der Hocke und streckte ebenfalls meinen Körper.
„Man ist nie wirklich in Sicherheit, mein kleiner Mensch. Das hast du doch selbst auf deinem primitiven Planeten gesehen. Aber keine Angst, du wirst nicht mehr weit laufen müssen. Hinter der nächsten Gangkreuzung gibt es einen kleinen, verborgenen Raum. Ich habe ihn selbst nur zufällig entdeckt. Dort ist zunächst unser Ziel!“
Ein zischender Laut verließ nach dem letzten Wort seine Kehle und es klang wie das Niesen eines Hundes.
Ich blickte verblüfft und angewidert auf die nasse Stelle am Boden. Etwas wie ein Schleimbrocken war ihm aus den Nüstern artigen Einkerbungen seiner Schnauze entwischen. Mreckk’saah Mahl benahm sich nicht wie ein Kaiser, eher wie ein Tier.
Er war bereits wieder losgegangen und ich beeilte mich, zu ihm aufzuschließen. Immer wieder waren in diesen Katakomben merkwürdige Geräusche und Töne zu hören.
Mannschmal glaubte ich sogar, aus ihnen menschliche Stimmen herauszuhören. Stimmen, die all ihr Leid, ihre Angst und ihren Schmerz in die Welt hinausschrien. Es war mehr als gespenstig.
Jetzt stellte sich mir die Frage, was hatte Mreckk’saah Mahl dazu bewogen, früher öfters diese unterirdischen Hallen aufzusuchen?
Dass er es getan hatte, hatte sich klar aus seiner letzten Bemerkung ergeben.
Der angeblich verborgene Raum war mit einer massiven Stahltür verschlossen.
Der Usurpator nestelte an seiner ziemlich ramponierten Kleidung herum und brachte einen altertümlich wirkenden Schlüssel zum Vorschein.
Er gab einen gackernden Ton von sich und schloss die Tür auf.
Ich war nun wirklich gespannt, was sich dahinter befand. Zunächst sah ich nur ein dunkles Loch.
Mreckk’saah Mahl verpasste mir einen heftigen Stoß und ich stolperte über die hohe Türschwelle und fiel auf den Boden. Es roch muffig und meine Handflächen fühlten lose Erde.
„Was soll das? Ich wäre dir auch so gefolgt. Was blieb mir sonst auch anders übrig!“
Wieder vernahm ich ein Gackern.
„Ich vergaß, dass ihr Primaten in der Dunkelheit nicht sehen könnte. Das ist natürlich wieder ein klarerer Nachteil eurer Rasse und setzt mich über dich an die Nahrungsspitze!“
Er grunzte, gackerte und zischte wie ein Wilder und schien sich überhaupt nicht mehr zu beruhigen.
Als es mir zu bunt wurde, rief ich laut: „Ist ja gut, ich habe es verstanden. Kannst du trotzdem etwas Licht machen? Für mich ist es hier stockfinster.“
Ich stand auf und streckte beide Arme aus, um nicht unbeabsichtigt gegen den Repbs zu stoßen.
„Das ist nicht möglich. Es existiert keine Energiequelle!“
Ich verstand nicht wirklich, was er überhaupt hier unten wollte.
„Du musst große Angst vor Präsident Drako’lehhr’Suramah haben, wenn du dich in ein solches Loch verkriechst.“
Ich wollte ihn aus der Reserve locken, musste aber vorsichtig sein, mit dem, was ich sagte. Seine aufbrausende Art war mir bereits zu Genüge bekannt. Ein laues Krollen kam von rechts.
„Du kannst froh sein, dass du mir das Leben gerettet hast, obwohl ich im Nachhinein wohl davon ausgehen muss, dass es nicht mehr als um einen Zufall gehandelt hat. Sonst hätte ich dich schon längst in Stücke zerrissen.“
Es gab einen lauten Knall und etwas flog an mir vorbei und krachte gegen die Wand. Ich spürte noch den Luftzug an meiner rechten Wange.
„Das hier ist das wahre Geheimnis dieser Gruft, du Wurm. Es ist eine Schande, dass ich es an dich, einem Primaten ohne Verstand, verraten muss, aber ich bin durch deine Tat immer noch an dich gebunden. Aber glaube mir, das wird nicht mehr lange so sein!“
Ich wurde unvermittelt am Arm gegriffen und nach vorne gezogen.
Dann gab der Boden unter meinen Füßen nach und ich rutschte auf einer schrägen Ebene abwärts.
Mreckk’saah Mahl hatte mich wieder losgelassen und ich vernahm mehrmals seine grell gackernde Laute, die jetzt von weiter unten kamen. Ich wagte nicht, mit den Händen die Seitenwände zu berühren, da ich mich immer noch in Bewegung befand.
Ich hätte mir womöglich die Hände an spitzem Gestein verletzt. Ich krümmte meinen Körper so dicht wie möglich zusammen und hoffte, dass die Rutschpartie bald vorbei war.
Tatsächlich erreichte ich bereits nach wenigen Sekunden das Ende und fiel aus einer Höhe von zwei Metern dem Usurpator direkt vor die Füße.
Ein abgehacktes Gackern und Zischlaute zeigten mir, dass er an meinem Anblick Spaß hatte.