TEUFELSJÄGER 031: Nur der Tote spielt sein Lied - W. A. Hary - E-Book

TEUFELSJÄGER 031: Nur der Tote spielt sein Lied E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

TEUFELSJÄGER 031: Nur der Tote spielt sein Lied - von W. A. Hary: "…und bittet zum Tanz!"   "Hilfe!" schrie jemand am Telefon. Ich erschrak. Es schnürte mir die Kehle zu. Meine Hand umklammerte den Hörer so fest, daß die Knöchel weiß hervortraten. Ich bemerkte es nicht einmal. "Hilfe, Mark Tate!" Endlich überwand ich mein Erschrecken, war ich fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. "Wer sind Sie? Was ist los? Von wo rufen Sie an?" Das waren die fundamentalen Fragen. "Ich...", ein Gurgeln, "...ich bin in Helsinki und..." Ein Knacken in der Leitung. Die Verbindung war unterbrochen. Ich wollte es nicht wahrhaben, weshalb ich noch mehrmals in den Hörer rief: "Hallo, hallo! So melden Sie sich doch!" Die Leitung blieb tot. Langsam legte ich den Telefonhörer auf die Gabel zu­rück.     Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate und seine Freunde. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Auch jede Druckausgabe ist jederzeit nachbestellbar.   eBooks – sozusagen direkt von der Quelle, nämlich vom Erfinder des eBooks!   HARY-PRODUCTION.de brachte nämlich bereits im August 1986 die ersten eBooks auf den Markt – auf Diskette. Damals hat alles begonnen – ausgerechnet mit STAR GATE, der ursprünglichen Originalserie, wie es sie inzwischen auch als Hörbuchserie gibt.   Nähere Angaben zum Autor siehe Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

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W. A. Hary

TEUFELSJÄGER 031: Nur der Tote spielt sein Lied

"…und bittet zum Tanz!"

Nähere Angaben zum Autor siehe Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._HaryBookRix GmbH & Co. KG80331 München

Wichtiger Hinweis

Diese Serie erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Seit Band 21 wird sie hier nahtlos fortgesetzt! Jeder Band ist jederzeit nachbestellbar.

 

TEUFELSJÄGER 031

Nur der Tote spielt sein Lied

W. A. Hary: „…und bittet damit zum Tanz!“

 

»Hilfe!« schrie jemand am Telefon.

Ich erschrak.

Es schnürte mir die Kehle zu. Meine Hand umklammerte den Hörer so fest, daß die Knöchel weiß hervortraten. Ich bemerkte es nicht einmal.

»Hilfe, Mark Tate!«

Endlich überwand ich mein Erschrecken, war ich fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

»Wer sind Sie? Was ist los? Von wo rufen Sie an?« Das waren die fundamentalen Fragen.

»Ich...«, ein Gurgeln, »...ich bin in Helsinki und...« Ein Knacken in der Leitung. Die Verbindung war unterbrochen.

Ich wollte es nicht wahrhaben, weshalb ich noch mehrmals in den Hörer rief: »Hallo, hallo! So melden Sie sich doch!«

Die Leitung blieb tot.

Langsam legte ich den Telefonhörer auf die Gabel zu­rück…

 

Impressum

Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3329

Copyright dieser Fassung 2014 by www.HARY-PRODUCTION.de

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

Coverhintergrund: Anistasius

Lektorat: David Geiger

 

1

 

May Harris drehte sich verschlafen im Bett herum und sah mich an. Plötzlich war sie hellwach.

»Mein Gott, Mark, was hast du denn?«

Ich brauchte eine Weile, bis ich mich einigermaßen gefangen hatte.

»Ein Hilferuf«, klärte ich sie auf. »Ein Hilferuf aus Helsinki. Der Mann sprach Englisch.«

»Ein Engländer also? Wer war es?«

Ich zuckte die Achseln.

»Leider kam er nicht mehr da­zu, mir das zu sagen. Jemand oder etwas hat es verhindert.«

May Harris warf die Decke bei­seite und sprang auf. Flüchtig glitt mein Blick über ihre nackte, schlanke Gestalt. Ich fand sie schön. May war meine Freundin - mehr als das sogar: Meine große Liebe, Lebensgefährtin! Ja, wir liebten uns.

May kam zu mir, packte mich an den Schultern, forschte in meinem kreidebleichen Gesicht.

»Hast du die Stimme wenigs­tens erkannt?«

»Ich bin nicht sicher!«

May Harris war eine Weiße Hexe. Oft genug hatte sie ihre Fä­higkeiten unter Beweis gestellt. Jetzt setzte sie Magie ein, um meine Gedanken zu unterstützen. Ich ließ sie gewähren.

Es war früh am Morgen, zu einer Zeit also, da sich Weiße Ma­gie gut entfalten konnte.

Unsere Blicke trafen sich. Ich spürte die Resonanz in ihrem In­nern. Im Geiste klangen die Worte des unbekannten Anrufers wider. May Harris vernahm sie.

Wir dachten an diesselbe Per­son:

Steve Candall! Besser: Dr. Steve Candall, ein Archäologe. Er war dabei gewesen, als die Ruine von Ardon nahe Kairo ausge­graben worden war. Diese Ruine war vor Tausenden von Jahren Kultstätte der Dämonen gewesen. Jetzt gab es sie nicht mehr. Mein Schavall, das geheimnisvolle Amulett, das ich stets bei mir trug, hatte sie vernichtet.

Zuvor jedoch hatte Dr. Helen Sanders, ebenfalls Archäologin, die magischen Energien, die in dem Gemäuer steckten, auf sich vereint.

Helen Sander lebte - falls man das überhaupt noch Leben nennen durfte - und sie war derzeit unser primärer Feind.

Und Helen Sanders hatte mit Steve Candall ein besonderes Verhältnis!

»Wir müssen nach Helsinki!« sagte May Harris brüchig. Der Kontakt schwand. »Wir müssen hin - koste es, was es wolle!«

Ich nickte nur.

 

2

In aller Eile zogen wir uns an. Für die morgendliche Hygiene nahmen wir uns weniger Zeit als normal. Denn ein kurzer Anruf am Flughafen trieb uns zur Eile an. Hoffentlich schafften wir es noch, die Maschine nach Skandi­navien zu erreichen. Dann waren wir spätestens am Mittag in Hel­sinki, der Hauptstadt Finnlands.

Ehe wir gingen, rief ich noch kurz auf Schloß Pannymoore an. Gestern erst hatten wir uns von Lord Frank Burgess und Don Cooper getrennt. Wir hatten ge­meinsam mit den beiden zum Schloß hinausfahren wollen, es uns jedoch anders überlegt, um die Gelegenheit wahrzunehmen, einmal allein zu sein: May Harris und ich, Mark Tate.

Dieser Umstand hatte es erst ermöglicht, diesen Anruf zu erhalten.

Purer Zufall.

Vielleicht rettete er Steve Candall das Leben?

Obwohl - bis wir in Helsinki waren, mochte es dennoch zu spät sein. In dem Hilferuf hatte alle Verzweiflung gelegen, deren ein Mensch fähig sein konnte.

Don Cooper war am Apparat. Mit knappen Sätzen klärte ich ihn auf, während May in der offenen Tür stand und drängte.

»Wenn du uns brauchst, Mark - Anruf genügt! Wir kommen so schnell wie möglich nach!«

Das glaubte ich ihm aufs Wort. Don Cooper hatte einen Pi­lotenschein. Erforderlichenfalls charterte er eine Maschine.

Ich machte Schluß und eilte May Harris nach, die bereits den Fahrstuhl gerufen hatte.

Wir stiegen ein, und dann ging es abwärts. Viel Gepäck hatten wir nicht - soviel wir halt in der kurzen Zeit zusammenkramen konnten. Lange würde unser Auf­enthalt in Helsinki sowieso nicht dauern.

Das glaubten wir zumindest.

3

Dr. Steve Candall schrie wie am Spieß. Er war vornüber­gefallen, direkt auf das Telefon. Dadurch war die Verbindung un­terbrochen worden. Er schrie und preßte beide Fäuste gegen die Stirn.

Das Schränkchen mit dem Telefon kippte um. Er landete am Boden, schrie immerfort, bis er nach Luft schnappen mußte. Und da hörte er das Klopfen an der Tür.

»Mr. Candall?« Eine sehr besorgte Stimme. »Mr. Candall, was ist denn los?« Die Stimme einer Frau. »Mr. Candall, so ant­worten Sie doch!«

Steve Candall konnte sich an nichts erinnern. Verständnislos und mit glasigen Augen schaute er sich um. Er sah das Durchein­ander, erhob sich ächzend.

»Was - was...?« stotterte er. Mühsam kam er auf die Beine.

»Dr. Candall?« Das war die Stimme von Gilberte Bujold, einer Kollegin. Sie wohnte im Zimmer nebenan. Es war üblich unter ih­nen, sich nicht mit Titeln anzu­sprechen. Das hatten sie nach ih­rer gemeinsamen Arbeit in Ägyp­ten so ausgemacht. Nur Professor Barlow bildete darin eine Aus­nahme.

Wenn Gilberte Bujold, die Französin, Doktor zu Candall sagte, dann stimmte etwas nicht.

Candall wankte zur Tür, öffne­te.

Da stand sie, die zierliche Ar­chäologin aus Frankreich, völlig verstört. Sie betrachtete Steve Candall von Kopf bis Fuß, erwartete offensichtlich, etwas Furchtbares zu sehen. Aber Candall erschien heil, wenn auch mitgenommen.

Pfeifend ließ sie die Luft entweichen.

»Oh, Gott, Mr. Candall, Sie haben so geschrien! Was ist denn passiert?

Ihr Blick ging an ihm vorbei ins Zimmer. Aus ihrer Perspektive konnte sie das umgefallene Schränkchen nicht sehen.

»Geschrien?« echote Steve Candall irritiert. »Aber ich bitte Sie, ich...«

»Ja, doch, Mr. Candall!« be­harrte Gilberte Bujold. Sie reckte den Hals und sah jetzt das Schränkchen doch. Ihre Augen weiteten sich.

Ehe sie etwas sagen konnte, eilte Professor Barlow herbei. Sie waren alle in diesem Gang ein­quartiert.

»Mann, was machen Sie denn für Sachen?« rief er atemlos und reichlich unkonventionell. »Sie bringen ja das ganze Hotel durch­einander - und das morgens um diese Zeit.«

Auch er erwartete, etwas Schlimmes zu sehen und ent­deckte auch nur das Schränk­chen.

Steve Candall, der junge, breitschultrige und sehr sportli­che Wissenschaftler, wirkte sehr ratlos. Er zuckte die Achseln.

»Ehrlich, ich habe keine Ahnung. Ich schlief tief und fest und fand mich drüben am Boden wieder.«

Professor Barlow atmete auf.

»Ein böser Traum, was?« Er klopfte Steve Candall auf die Schulter. »Na, ist ja nicht so tra­gisch. Die Wände sind schalliso­liert in dem vornehmen Kasten hier. Hat bestimmt außer uns niemand mitgekriegt, sonst wäre der Gang voll mit Schaulustigen.«

»War es denn so schlimm?« erkundigte sich Steve Candall un­gläubig.

»Wenn Sie das nicht wissen...« Professor Barlow schob sich an ihm vorbei, sah sich im Zimmer um. Das Bett war zerwühlt, Steve Candall war noch in seinen Schlafanzug gekleidet. Der Professor ging zum Schränkchen und stellte es an seinen Platz. Kurz lauschte er am Telefonhörer. Er überlegte. Dann drückte er die Taste.

»Rezeption Hotel Royal!« meldete sich eine Stimme.

»Sagen Sie, wurde von diesem Telefon aus gesprochen?«

»Moment, Sir - ja, Sir, bis vor einer Minute!«

»Haben Sie die Nummer?«

»Nein, Sir, ich - äh, Sir, warum fragen Sie?«

»Hier Professor Barlow. Ich rufe im Auftrag von Mr. Candall an. Ihm wurde schlecht. Er ist im Moment nicht ansprechbar.«

»Aber, das ist ja schlimm, Professor. Ich rufe sofort einen Arzt!«

»Nicht notwendig!« bremste der Professor. »Wir kümmern uns schon um ihn. Beantworten Sie doch endlich meine Frage!«

»Aber natürlich, Professor. Moment, ich sehe nach. Wissen Sie, ich habe den Anschluß nicht selber vermittelt, sondern der Nachtportier. Soeben war Schichtwechsel.« Er deckte an­scheinend die Hand auf die Sprechmuschel. Es rauschte. Man hörte entfernte Stimmen. Dann meldete sich der Portier wieder.

»Ja, Sir, es wurde tatsächlich von Dr. Candall telefoniert. Aber mein Kollege hat ihm nur das Amt vermittelt. Nach den Gebüh­reneinheiten zu urteilen war es ein Gespräch ins Ausland.«

»Danke, das wollte ich wissen.« Professor Barlow legte auf.

Unterdessen waren die beiden ins Zimmer getreten. Barlow ging an ihnen vorbei, blickte auf den Flur hinaus. Keine Men­schenseele zu sehen. Sorgfältig schloß er die Tür.

Seine Miene war sehr ernst, als er sich an seinen Mitarbeiter Steve Candall wandte.

»Was hat das zu bedeuten?«

Steve gab sich völlig durchein­ander. Er begriff überhaupt nicht, was um ihn herum vorging.

Barlow klärte ihn darüber auf, was der Portier gesagt hatte, und schloß: »Es war nur so eine Idee. Deshalb habe ich gefragt.«

»Um Gottes willen, das muß ein Irrtum sein!« verteidigte sich Steve Candall. »Ich müßte doch wissen, ob ich telefoniert habe oder nicht!«

Professor Barlow ging ein paarmal auf und ab und blieb vor Candall stehen. Gilberte Bujold rührte sich nicht von der Stelle. Sie sah einmal den Professor an und zum anderen Mal Steve Candall. Dabei schien sie zu überlegen, welcher von beiden nun den Verstand verloren hatte.

»Sie können sich wirklich an nichts erinnern?«

Candall schüttelte heftig den Kopf.

»Wissen Sie, Doktor, was ich glaube?«

Candall blieb die Antwort schuldig. Barlow fuhr fort: »Ich glaube, der höllische Reigen be­ginnt erneut!«

»Was?« riefen Gilberte und Ste­ve wie aus einem Mund.

Barlow beschwichtigte mit beiden Händen.

»Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen. Es erscheint mir auch besser, wenn außer uns niemand davon erfährt. Aber setzen wir uns und zählen die Fakten zu­sammen.«

Sie gehorchten. Professor Barlow sagte: »Es begann bei der Ruine von Ardon nahe Kairo. Aus unerklärlichen Gründen war das Gemäuer vollkommen erhalten, ohne nennenswerte Witterungs­einflüsse. Später fanden wir her­aus, warum das so war: Die Ruine war eine dämonische Kult­stätte im tiefsten Altertum, vollge­laden mit magischer Energie. Bis zu diesem Zeitpunkt glaubten wir alle nicht an so etwas. Jetzt gab es den Beweis. Unsere Aufgabe war es nun, das Geheimnis der Ruine zu hüten, um uns nicht lä­cherlich zu machen, zumal die Ruine inzwischen spurlos ver­schwun­den war - vernichtet von einem gewissen Mark Tate und dessen Amulett mit Namen Schavall. Die gesamte Fachwelt hätte uns nicht nur verlacht, son­dern man hätte dafür gesorgt, daß wir in eine Heilanstalt ge­kommen wären.

Das ist die Ausgangsposition. Es gelang uns, die Geschichte lange hinauszuzögern. Jetzt beschlossen wir, doch damit an die Fachwelt heranzutreten - im Rahmen des Archäologen­kongresses hier in Helsinki. Es ist der Grund unserer Anwesenheit. Heute abend soll der Kongreß be­ginnen. Wir sind gut vorbereitet.

Noch etwas: Eine aus unserer Mitte verschwand damals eben­falls spurlos. Später starb sie un­ter geheimnisvollen Umständen. Ich betone das Wort geheimnis­voll, denn offiziell hieß es, daß sie im Kugelhagel der ausnahms­weise mit Schußwaffen ausge­rüsteten Londoner Polizei starb. Sie habe mit Terroraktionen von sich reden lassen.

Nun, wir wissen es besser: Dr. Helen Sanders wurde damals zur Hexe! Seitdem dienten ihr die ma­gischen Energien der Ruine von Ardon - denn die wurden damals von Mark Tate nicht vernichtet! Und als ihr Körper starb, blieb vielleicht ihr dämonischer Geist am Leben.«

Steve Candall wagte zum ersten Mal, den Professor zu un­terbrechen. »Sie meinen doch nicht etwa, die Hexe sei hier und versuche, unsere geplante Aktion zu verhindern?«

Professor Barlow nickte ernst.

»Es ist ein Umstand, den ich immer wieder in Betracht zog, ob­wohl ich niemals etwas in dieser Richtung äußerte. Und jetzt scheint meine schlimmste Ahnung bestätigt zu sein. Beden­ken Sie, was wir mit Mark Tate abgesprochen haben. Wir fragten ihn, ob die Hexe nunmehr ausge­schaltet sei. Er bejahte es - zu dem damaligen Zeitpunkt. Vielleicht aber sieht es gegen­wärtig anders aus? Vielleicht mußte Mark Tate seine Meinung berichtigen - nur hat er uns dann nicht mehr erreichen können, weil wir bereits hier in Helsinki waren - ohne Nachricht über un­seren Aufenthaltsort zu hin­terlassen. Wir mußten schließlich in aller Ruhe alles Zusammenge­tragene auswerten.«

Steve Candall stöhnte auf. Er lehnte den Kopf zurück, schloß die Augen. Noch einmal zogen die Geschehnisse vor seinem geis­tigen Auge vorüber. Sie waren so wach in seiner Erinnerung, als sei alles erst gestern geschehen.

Denn Helen Sanders, die Frau, die zur schrecklichen Hexe und nach dem Tode ihres Körpers laut Barlows Theorie gar zur Dä­monenhexe reifte, war seine Geliebte gewesen!

Niemand wußte es sicher, doch sie ahnten es.

Er hatte die Frau verloren, die er mit jeder Faser seines Daseins geliebt hatte. Inzwischen glaubte er, den Schmerz überwunden zu haben, und hier in Helsinki hatten sich die Kollegen rührend um ihn bemüht. Das taten sie im Moment ja auch.