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Tracy Einstein hat sich nach dem Tod ihres Mannes zurückgezogen und lebt allein. Nur umgeben von ihren elektronischen "Freunden". Das ändert sich auch nicht, als sie wieder gerufen wird, um der Regierung zu helfen. Tracy weigert sich. Sie will ihr einsames Leben nicht aufgeben. Bis Jacob Webster in ihr ruhiges Leben platzt und alles durcheinander bringt. Der Mann möchte, dass Tracy für ihn arbeitet und ihre Erfindungen zusammen mit ihm vermarktet. Auch da weigert sich Tracy. Jeden Tag geraten sie beide in Streit darüber. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Tracy und Jacob werden vom Secret Service entführt und gezwungen, für die Regierung zu arbeiten. Jetzt müssen Tracy und Jacob zusammenhalten.
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Seitenzahl: 98
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Tracy
Einstein
Liebe in Bits und Bytes
Prolog
„Nein, ich werde nicht wieder für sie arbeiten.“ Schrie ich fast ins Telefon. Man, war ich wütend. Was fiel dem Vizepräsenten ein, mich unter Druck zu setzen, dachte ich. Wütend siezte ich den Mann, denn ich wusste, andere Menschen hörten mit. Da musste ich formell bleiben. Auch, wenn mir einige unschöne Worte auf der Zunge lagen. Ich wollte mit dem Mann nichts mehr zu tun haben. Und das wusste Peter Malfoy gut. Trotzdem rief er mich an, dachte ich.
Ich hatte vor drei Jahren alles hingeworfen und war gegangen. Und das aus gutem Grund. Deswegen würde ich mich auch nicht wieder dazu überreden lassen, für die Regierung zu arbeiten. Um keinen Preis der Welt, dachte ich bitter. Doch Peter Malfoy gab nicht auf. „Bitte überlegen sie es sich noch einmal, Miss Einstein. Ihre Hilfe ist dringend von Nöten. Wir brauchen ihren brillanten Verstand und ihre unkonventionelle Art zu denken. Das beides hat uns in der Vergangenheit doch schon so manches Mal den Arsch gerettet. Sagen sie nicht gleich nein, Miss Einstein. Sie helfen uns. Und im Gegenzug finanzieren wir ihre Forschung. Dafür haben sie doch Fördergelder beantragt, oder? Ihr detaillierter Antrag liegt mir vor.“ Sagte der Vizepräsident streng. Doch ich hörte den bestimmten Ton in seinen Worten. Unwillig räusperte ich mich. Ich musste mich beruhigen, denn ich konnte den zweitmächtigsten Mann des Landes nicht wieder anschreien. Sonst würde ich auf Nimmerwiedersehen in einem Gefängnis verschwinden. „Ich verstehe. Helfe ich ihnen nicht, gibt es kleine Fördergelder. Nette Art, mich zu erpressen, Mister Vizepräsident.“ Sagte ich etwas leiser. Ich schluckte kurz. „Pech ist nur, dass ich mich nicht erpressen lasse. Ich habe bereits eine Alternativlösung, falls mir die Fördergelder verwehrt werden. Das bedeutet, dass ich auf sie oder ihre Gunst nicht angewiesen bin.“ Erklärte ich lächelnd. Ich dachte an den superreichen Milliardär, der von meinen Erfindungen erfahren hatte. Der Mann hatte mich vor zwei Wochen persönlich kontaktiert. Seine dunkle, leicht rauchige Stimme hatte sympathisch geklungen. Doch das konnte auch seine Masche sein, Menschen für sich zu gewinnen, überlegte ich. Denn ich las mich klug über den Mann. Er galt in der Finanzwelt aus rücksichtslos, direkt und gnadenlos. Was er wollte, bekam der Mann, so hieß es. Und jetzt wollte er meine Forschungen finanzieren, um die Rechte daran zu erhalten. Das würde ich natürlich nicht zulassen. Deswegen reagierte ich seit Tagen nicht mehr auf seine Anrufe.
„Jetzt drohen sie mir, Miss Einstein. Aber das kenne ich ja schon von ihnen. Zum Glück besitze ich da Humor. Bitte überlegen sie es sich noch einmal. Ich bettele jetzt schon, merken sie es? Sie sind schlichtweg die beste in ihrem Fach. Und wir brauchen die beste.“ Sagte der Vizepräsident jetzt kratzig. Der Mann wurde aber nicht konkreter, das ließ mich stocken. Ich spürte die Angst, die hinter seinen Worten stand. Das ließ mich zögern. Der gewichtige Mann hatte furchtbare Angst, dachte ich stockend. Doch dann fiel mir wieder das letzte Mal ein, da ich den Vizepräsidenten getroffen hatte. Auf Tims Beerdigung, dachte ich bitter. Ich erzitterte und schwieg etwas. Ich hörte, wie der Vizepräsident seine Bürotür schloss. Er war also allein. Ich ahnte, was jetzt kommen würde.
„Hör zu, Tracy. Ich bin auch nicht auf ein Wiedersehen scharf. Das musst du mir glauben. Das reißt nur alte Wunden auf. Bei uns beiden. Das muss nicht sein. Und ich will dir auch nicht deine Gelder vorenthalten. Aber das hier ist ein brisanter Fall. Wir brauchen wirklich deine besonderen Fähigkeiten. Dafür müssen wir unsere privaten Probleme zurückstellen. Ich würde dich nicht bitten, wenn es nicht so schlimm wäre.“ Erklärte der Mann finster. Ich holte tief Luft. „Dasselbe hast du vor drei Jahren auch gesagt, Peter. Und das Ende davon kennen wir beide.“ Sagte ich und legte auf. Betroffen lehnte ich mich an den Tisch. Ich, Tracy Einstein, hatte es gewagt, während einem Gespräch mit dem Vizepräsidenten, einfach aufzulegen. Stumm starrte ich auf das Telefon. Ich sollte mir eine neue Nummer zulegen, überlegte ich. Doch auch die würde der Mann schnell rausfinden. Er war immerhin der Vizepräsident, dachte ich bitter. Der Man bekam, was er wollte. Ich kämpfte mit den Tränen.
„Was für ein Idiot. So mit dir zu reden. Als seist du ein Kind. Lass deinen Kopf nicht hängen, Liebes.“ Sagte Bernd, er rasselte mit seinem Rosten. „Du hast gut reden, Bernd, Tracy ist traurig. „Soll ich dein Lieblingslied spielen, Süße?“fragte Rosie mitfühlend. Das Radio ging leise an.„Ich koche dir einen Kaffee. Der muntert dich wieder auf. Schön stark, wie du ihn magst.“Schlug Kelly vor. „Der Vizepräsident ist wirklich ein Idiot. Er wurde als Kind zu heiß gewaschen.“ Mischte sich Wanda ein.
Endlich konnte ich wieder lächeln. Meine Freunde munterten mich immer wieder auf, dachte ich glücklich. Mit ihnen allen, war ich nie einsam. Auch wenn ich hier ganz allein in der großen, alten Villa war. „Danke, Freunde. Ich werde mich etwas hinlegen. Schlaf wird mir guttun, denke ich.“ Sagte ich und löschte das Licht in der Küche. Nachdenklich ging ich die Treppe hoch. Es musste wirklich sehr wichtig sein, wenn mich der Vizepräsident wieder anrief, dachte ich. Das tat der wichtige Mann doch nicht freiwillig. Er wusste doch, dass ich mich von allem zurückgezogen hatte. Da musste etwas unglaublich Großes im Gange sein. Und nun kämpfte ich mit meiner Neugierde und meiner Abneigung gegen diesen Mann. Tim, dachte ich. Würde er noch leben, könnte er mir raten. So. wie er es immer getan hatte. Doch jetzt war ich allein.
1 Kapitel
Das Haus war nicht leicht zu finden. Die merkwürdige Frau wohnte wirklich versteckt und einsam. Aber das war etwas, dass Jacob noch nie aufgehalten hatte. Er wollte diese Nerd- Frau kennenlernen und versuchen, sie für sich, nein seine Firma, zu gewinnen. Für die Firma musste er sich wieder sagen. Er dachte kurz an seine Tochter und seufzte. Er tat es für Sabine dachte er still.
Auch wenn ihm der Werdegang dieser faszinierenden Frau wirklich interessierte. Ihr Lebenslauf wies einige Lücken auf. Jacob vermutete da mehr hinter. Doch das ging ihm nichts an, sagte er sich wieder und wieder. Er musste seine Neugier im Zaum halten. Hatte er sich nicht das letzte Mal erst die Finger verbrannt? Leise grunzend dachte er an seine Exfreundin, die Trennung hatte ihm eine hübsche Summe Geld gekostet. Und jetzt jede Menge Ärger, wenn er sein Kind sehen wollte. Jacob grunzte wütend. Und seine letzten Eroberungen waren auch alle Reinfälle gewesen. Seine Mutter hatte recht, dachte Jacob. Er wurde nie erwachsen. Jedenfalls nicht in der Beziehung Frauen.
Warum musste er ausgerechnet jetzt daran denken? Jetzt, da er im Begriff war, in das einsam gelegene Haus einzubrechen? Das war eine Straftat. Mehr oder weniger. Zum Glück kannte Jacob da einige Tricks, die ihm helfen konnten, das komplizierte Schloss zu knacken. Für eine angeblich so talentierte Wissenschaftlerin und Ingenieurin, hatte die Frau ihr Haus aber schlecht gesichert, dachte Jacob und öffnete die schwere Haustür mit Leichtigkeit. Da machte sich seine „bewegte“ Jugend wieder bezahlt, dachte Jacob grinsend. Und das hier, das war ja kein Einbruch im herkömmlichen Sinn. Er wollte nichts stehlen. Ganz im Gegenteil, wollte er endlich die geniale Frau kennenlernen, deren Ideen und fiktiven Erfindungen vielleicht die Welt verändern konnten. Jacob wünschte sich, ein Teil von dem Programm zu werden. Sich an der Entwicklung dieser fantastischen Ideen beteiligen zu können. Deshalb hatte der Milliardär Tracy Einstein viel Geld geboten und sie zu sich eingeladen. Doch bislang war keine Reaktion auf sein Angebot eingegangen. Und seine Anrufe wurden ignoriert. Deswegen nahm er das Schicksal jetzt in seine eigene Hand.
„Wenn sie schon nicht wissen, wie man eine Klingel benutzt, Mister Jacob Webster, dann schließen sie die Haustür wieder richtig zu. Wissen sie eigentlich, wieviel Energie durch schlecht geschlossene Haustüren jedes Jahr verloren geht?“wurde Jacob streng angesprochen. Geschockt erstarrte Jacob und sah sich vorsichtig um. Stand jemand mit einer Waffe hinter ihm? Zuzutrauen wäre es der Besitzerin. Immerhin war er hier eingebrochen. „Ähm, Hallo? Ich rief an, doch niemand reagierte. Ich machte mir nur Sorgen.“ fragte Jacob unsicher. Er sah sich um, niemand zu sehen. Merkwürdig, dachte Jacob. Er war doch ganz allein im Flur.„Hier oben, die Überwachungskamera im Türrahmen, Mister Webster. Der Steinwächter am Tor hat sie bereits angekündigt. Ich hatte eigentlich gehofft, sie wären so freundlich die Klingel zu benutzen. Aber so ist es auch gut. Tracy schläft endlich etwas. Das ist selten genug. Gehen sie fünfzehn Schritte geradeaus. Dann ist links die Küche. Sie werden dort bereits erwartet.“Hörte Jacob die strenge Stimme weiter sagen. Eine Überwachungskamera, die ihm zusammenstauchte? Die ihm sagte, was er zu tun hatte? Das war doch nur ein Witz, dachte Jacob und folgte dem Befehl. Er ging weiter und stand kurze Zeit später in einer großen, hellen Küche.
„Guten Morgen, Mister Jacob Webster. Tracy sagte, dass sie irgendwann hier auftauchen würden. Diese Aktion entspricht genau ihrem Charakter. Das hat Tracy ausgerechnet und gesagt, wir sollen freundlich zu ihnen sein. Ich habe mir erlaubt, ihnen einen Kaffee zuzubereiten. Mokka, mit einer Prise Zucker. Wie sie es mögen. Becher finden sie oben rechts im Schrank. Haben sie Hunger?“wurde Jacob gefragt. Überrascht sah er sich in der Küche um. Auch hier konnte er niemanden sehen.Was passierte hier? Wurde er gerade verarscht? Unwohl schluckte Jacob hart. Wieder schrak er zusammen,
„He, Alter! Gib Ton! Kelly hat sie etwas gefragt! Es ist unhöflich, nicht darauf zu antworten. Haben sie Hunger! Soll ich ihnen Toast zuzubereiten oder nicht.“Wurde er jetzt angeschnauzt. Das war genug, dachte Jacob. Er war eingebrochen, ja. Aber er wollte doch nichts stehlen. Er wollte nur diese Tracy sprechen. Die Frau, von der er schon so viel gehört hatte. „Jetzt reicht der Scherz aber. Ich lasse mich doch nicht verarschen.“ Sagte Jacob jetzt verärgert. „Zeigt euch. Wer redet hier mit mir.“ Schnauzte er zurück. Wieder zuckte er zusammen.
„Ich bin es, Alter. Hier auf der Anrichte. Das blinkende Teil. Bernd der Toaster ist mein Name. Ich will wissen, ob du Hunger hast. Und Kelly hat dir Kaffee gemacht. Du kannst dich wenigstens bedanken, wenn du hier schon einbrichst.“Bekam Jacob finster zur Antwort. Er sah den Toaster an, dann die Kaffeemaschine. Beide Geräte blinkten jetzt auf. So als würden sie sich über Jacob lustig machen. Als rissen sie intern Witze über seine Bestürzung.
„Bernd, nicht so unhöflich. Sonst muss ich es Tracy petzen und sie bitten, deine Programmierung zu überarbeiten. Mister Webster ist kein Dieb. Seine Führungsakte ist seit Jahren sauber. Und seine Jugendsünden sind verjährt. Tracy sagte doch, dass der Mann auftauchen würde. Das hat sie errechnet und Tracy irrt sich nie. Wir wussten also, dass er vorbeikommen würde. Also, er will Tracy sprechen. Aber sie schläft noch. Möchten sie etwas warten, Mister Webster?“Jacob schoss herum. Hatte sich gerade der Kühlschrank in das Gespräch eingemischt? Wurde er von elektrischen Geräten zusammengestaucht? War er in einem Irrenhaus gelandet? Perplex musste Jacob sich setzen. „Was hat das alles zu bedeuten?“ fragte er fast hustend. Stellte er diese Frage tatsächlich Elektrogeräten? Ungläubig raufte er sich seine Haare.
„Was ist jetzt mit dem Kaffee. Ich halte ihn nicht länger warm, Mister Webster. Dieses Mokkazeug verklebt meine Leitungen. Hast du schon eine Nachricht ans Schlafzimmer gesandt, Candy? Ich meine, dass wir „Besuch“ haben? Oder soll Terry die Polizei benachrichtigen? Mister Jacob ist immerhin hier eingebrochen.“Mischte sich jetzt die Kaffeemaschine wieder ein. Jacob räusperte sich und erhob sich wieder. Er nahm sich einen Becher und schenkte sich den Kaffee ein. Den konnte er jetzt brauchen. Was für ein verrücktes Haus, dachte er jetzt schmunzelnd. Aber was hatte er erwartet. Tracy Einstein war eine geniale Erfinderin. Hatte die junge Frau tatsächlich ihr gesamtes Haus vernetzt? Und hatte jedes Gerät im Haus seinen eigenen Charakter? Unglaublich dachte Jacob. Aber das war der Grund seines Herseins, dachte er. „Ich möchte euch bitten, die Polizei nicht zu benachrichtigen. Ich bin hier sagen wir, unkonventionell eingedrungen. Aber Miss Einstein hat auf keine meiner Anfragen reagiert. Ich habe gestern mehrmals versucht, sie telefonisch zu erreichen. Als sie nicht reagierte, habe ich mir Sorgen gemacht.“ Sagte Jacob grinsend. Sein Lächeln hatte ihn schon aus manch schwierigen Lage befreit. Half es auch bei einem Haufen Elektroschrott? Er hoffte sehr.
„Der Mann hat gestern tatsächlich sechs Mal angerufen, Freunde. Tracy hat mir gesagt, ich solle seine Anrufe ignorieren. Aber der Rest seiner Geschichte ist gelogen. Sein Puls ist erhöht und er spannt die Muskeln in seinem Gesicht unnatürlich stark an. Sein Lächeln ist nicht echt. Ich plädiere dazu, die Polizei zu informieren.“Mischte sich jetzt das Telefon auf der Anrichte ein. Ein verärgertes Klingeln folgte.„Psst, Terry. Tracy schläft endlich mal länger als zwei Stunden durch.“Sagte die Kaffeemaschine böse.