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Im sechsten und letzten Teil meiner Buchreihe über Fabeln, Mythen und Legenden finden Sie den zweiten Teil der deutschsprachigen Fabeldichter, orientalische Fabeldichter, Fabeldichter aus der Türkei, dem Gesta Romanorum, die Carmina Burana, Carmina amatoria, Carmina potoria, Carmina moralia et satirica (satrico) und einen kleinen Abschnitt des Minnegesang.
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Seitenzahl: 164
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Im letzten Teil meiner „Bücher zum Träumen“ Reihe beschäftige ich mich mit einigen Fabeldichtern der Geschichte. Im sechsten und letzten Teil meiner Buchreihe über Fabeln, Mythen und Legenden finden Sie den zweiten Teil der deutschsprachigen Fabeldichter, orientalische Fabeldichter, Fabeldichter aus der Türkei, die Gesta Romanorum, die Carmina Burana, Carmina amatoria, Carmina potoria, Carmina moralia et satirica (satrico) und einen kleinen Einblick in den Minnegesang.
Einige der Fabeln wurden von mir so geschrieben, wie es in den Zeiten, indem die Fabeln entstanden sind, üblich gewesen ist. Ich Ehre damit die alten, großen Fabeldichter!
Viel Spaß auf Eurem „Traumweg“!
Johann Heinrich Pestalozzi
Die zwei Bären
Nur noch nicht jetzt
Der Kröten Trost
Martin Luther
Vom Hunde
Von der Maus und dem Frosch
Novalis
Die Ephemeris
Der Philosoph – Verzug schadet selten
Die Milbe
Die Übel
Die Schnecken
Gottfried August Bürger
Die Schatzgräber
Christian Fürchtegott Gellert
Das Testament
Der Arme und das Glück
Abraham a Santa Clara
Bauer, Fuchs und Jäger
Bäume und Hopfenstange
Eichbaum und Haselnuss
Friedrich von Hagedorn
Die Einbildung und das Glück
Das Gelübde
Das Delphische Orakel und der Gottlose
Wallraff und Traugott
August Friedrich Ernst Langbein
Der Kranzräuber
Der Tageszeiten Rangstreit
Lilith
Proschko Franz Isidor
Die Aprikose und der Lederapfel
Der Paradiesvogel
Symbol
Kraus Joseph
Der Zensor und das Manuskript
Gottfried Konrad Pfeffel
Der Fuchs und das Eichhorn
Der Retter
Der Ochs und der Esel
Der Reformator
Abraham Emanuel Fröhlich
Geprüfte
Die Geschliffnen
Ergebung und Kampf
Karl Wilhelm Ramler
Der Irrwisch und der Wanderer
Die beiden Kornähren
Apoll und die Nachtigall
Der Bischof und der Bettelbube
Johann Gottlieb Willamov
Der junge Bock, der Löwe, der Büffel und der Wolf
Die Gans und der Fuchs
Die beiden Maler
Der Kettenhund und der Pudel
Der Fuhrmann und das Wagenrad
Christoph August Tiedge
Der Pfau und die Krähe
Der Hofmann und der Esel
Das Privilegium
Ignaz Franz Castelli
Der Delinquent
Der Panther
Der Bullenbeißer und der Spitz
Systeme und Wahrheit
Johann Kaspar von Wörndle
Der Mond und die Sterne
Die gefährliche Wunde
Die Giftpflanze
Karl Friedrich Kretschmann
Die notwendige Dornenhecke
Das Totenopfer
Der blinde Star
Die Versöhnungsheirat
Der Nachtsänger
Hans Wilhelm Kirchhof
Von eines Kamels Glück und Unglück
Saumross und Esel
Von einer Laus und einem Floh
Daniel Stoppe
Die zwei Schlüssel
Der Star
Das Tal und die Berge
Friedrich Adolf Krummacher
Der himmlische und der irdische Adler
Der Marder, der Iltis und die Henne
Die Wölfin mit den Zwillingen
Johann Heinrich Merck
Die vier Feen
Das Kindertribunal
Prometheus und Jupiter
Merkur und Amor
Johann Benjamin Michaelis
Prolog
Friedrich Hoffmann
Morgengesang der Nachtigall
Danken
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Der Fabeldichter und das Würmchen
Der Löwe, der Tiger und der Wandersmann
Die Füchse, Dachse und der Bär
Johann Adolf Schlegel
Das Almosen
Die Menge der Freunde
Der Stricker
Der Hofhund und die Jagdhunde
Die Fliege und der Glatzkopf
August Gottlieb Meißner
Die Luft und der Erdboden
Der Kraken und der Schiffer
Der Seidenwurm und sein Besitzer
Johann Friedrich Kazner
Cerberus und der Mops des Fürsten
Die rechte und die linke Hand
Das Licht und die Lichtschere
Orientalische Fabeln
Saadi
Ein unschuldig zum Tode Verurteilter wird errettet
Papagei und Rabe
Von einem klugen Ringer
Nuschirwan will, dass seinen….
Von einem reichen Geizhals
Hitopades
Vom Ungeheuer mit der Glocke
Vom leichtsinnigen Affen
Vom Löwen, der Maus und der Katze
Lokmán
Die Hasen bitten die Füchse um Hilfe wider die Adler
Ein schwarzer Mann reibt sich mit Schnee ein
Sonne und Wind streiten wegen ihrer Stärke
Eine Spinne will gern Honig machen
Ein Knabe, der bald ertrunken wäre
Eine durstige Taube fliegt nach Wasser
Pandit Wischnu Scharma
Kalilah und Dimna
Die Kaufmannsfrau und der Maler
Der Falkenträger und die Papageien
Das zurechtgewiesene Weib
Der Eisvogel und der Meeresgott
Der Löwe und das Kamel
Bidpai
Das Buch der Beispiele alter Weisen
Der Mönch und die verschmitzten Diebe
Der Mann und sein Schatz
Der Kaufmann und der Dieb
Einige Schriftsteller aus der Türkei
Nasreddin
Der Topf
Das Mehl auf der Wäscheleine
Billige Esel
Der Mund ist kein Sack, dass man ihn zubinden könnte
Glaubst du dem Esel oder mir
Gänsebeine
Hat der Dieb gar keine Schuld
Ich habe das Rezept
Yunus Emre
Nachtigall
O Herr
Liebe
Liebe Hand
Mevrana Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī
Gedicht von Rumi
Wir haben schwer gesündigt
Mit uns
Das Herz
Gesta Romanorum
Der Ruhm des Mörders
Der Seeräuber aus Armut
Das Gebet für den Tyrannen
Die geteilte Sühne
Der verlorene Sohn
Die Carmina Burana
Von Glückes Zufall
Carmina amatoria – Frühlings und Liebeslieder
Freut euch
Ich lindere meine Not
Die Erde
Carmina potoria – Trinklieder und Spielerlieder
Epikur
Wer Ohren hat
Gewinn
Carmina moralia et satirica – Moralische Dichtungen
Geld-Verse
Beweint Beweinenswertes
Sieh der Anstand
Minnegesang
Die zwölf alten Meister
Walther von der Vogelweide
Nun will ich mich
Frauenlieder
Tagelied oder Wächterlied
Liederbuch der Clara Hätzlerin
Hätte ich nur ein warmes Stübchen
Geb.: 12. Januar 1746, Zürich; Schweiz
Gest.:17. Februar 1827, Brugg; Schweiz
Johann Heinrich Pestalozzi war ein Schweizer Pädagoge. Außerdem machte er sich als Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph sowie Politiker einen Namen.
-Info von Wikipedia-
Ein Bärenführer führte zwei Bären im Lande herum. Der eine davon war schon ausgewachsen, als er ihn in einer Grube fing, und es brauchte viele Wochen lang große Prügelgewalt, ehe er sich daran gewöhnen wollte, auf zwei Beinen zu stehen und nach der Trommel zu tanzen. Doch endlich und endlich ward er ein abgerichteter Tanzbär. Den Zweiten hatte er von einem Jäger bekommen, der ihn noch ganz jung aus seinem Nest genommen. Dieser lernte, dass auf zwei Beinen stehen und nach der Trommel tanzen, so viel als von sich selbst.
Er stand nicht nur sogleich auf seinen zwei Beinen, wenn der Meister ihm von Ferne einen Bissen Fleisch zeigte, er gewöhnte sich sogar daran, sobald der Meister nur um den Weg war, sogleich stundenlang auf seinen zwei Hinterfüßen vor ihm stehen zu bleiben, und so mit ihm herum zu gehen. Dadurch gewöhnte er sich aber auch das Auf-Allen-Vieren-Gehen endlich ganz ab. Er ging, wie der Orang Utan, den ganzen Tag mit einem Stocke in der Tatze seinem Meister nach, wo er immer zum Tanz ihn hinführte. So einen Tanzbären hatte die Gegend noch nie gesehen. Wenn er in ein Dorf kam, so liefen alle Bauern aus ihren Häusern! Der Schulmeister ließ sogar die Kinder aus der Schule, um den Wunderbären zu sehen.
Das schien für den Bärenführer ein großes Glück. Er gewann mehr, als noch je einer mit seinen Tanzbären gewonnen. Die Bauern fütterten ihm seine zwei Tiere umsonst; aber der Meister machte keinen guten Gebrauch von seinem Glücke; er besoff und überfrass sich jetzt alle Tage; damit schwächte er sich nur, bekam geschwollene Beine, und als er einst mit seinem Bären besoffen über einen Steg musste, glitschte ihm sein Fuß aus; er fiel in den Bach und verwundete sich tödlich am Kopfe. Beide Bären sprangen ihm nach, rissen ihn aus dem Wasser und leckten ihm seine Wunden. Aber es half nichts. Er starb unter ihrer Sorgfalt. Jetzt hatten die armen Tiere keinen Meister, keine Speise, den Hunger im Leibe und den Maulkorb um, so dass, wenn sie auch im Hunger den toten Meister hätten fressen wollen, es ihnen nicht möglich gewesen wäre.
Sie versuchten zwar mit ihren Klauen ihre Körbe vom Maul zu reißen; aber sie brachten die Körbe nicht los. Nun ertönte ihr Geheul weit und breit durch die waldige Einöde und lockte endlich einige ihrer freien Waldbrüder zu ihnen. Diese nahmen ihre Not zu Herzen und bissen ihnen mit ihren Bärenzähnen die Eisengitter entzwei, hinter denen die armen Tiere ohne diese Hilfe hätten verhungern müssen. Darauf gaben sie ihnen zu verstehen, sie müssen mit ihnen in die Tiefe des Waldes, wo sie Honig und Wildbret finden werden. Aber als der eine dieser Tanzbären mit der Vordertatze einen Stock vom Boden aufnahm, und so wie ein Mensch auf den Hinterbeinen ihnen in den Wald folgte, sahen sie dieses Gaukelwunder von einem Bären mit großem Erstaunen an, und einer sagte zu dem andern:
„Nein, solche widersinnigen Kunstnarren hätten wir doch nicht geglaubt, dass Tiere von unserer Kraft und von unserer Art werden könnten, wenn sie unter Menschenhände geraten. Die armen Tanzbären konnten, so sehr sie hungerten, nur nicht mehr wie die Waldbären zu ihrem Fraß hinlaufen. Diese mussten ihnen alle Augenblicke warten, damit sie ihnen nachkommen konnten. Aber als sie endlich zu einem Honigbaum gelangten, machten sie sich mit einem Eifer hinter den Fraß, dass ein Waldbär zum andern sagte: „Sie können doch auch noch wie wir fressen."
„Aber mit dem Fressen suchen wird es schwerhalten", erwiderte der andere. Der erste aber meinte, sie werden die Mühe, fressen suchen zu müssen, gar nicht lange haben. Er sagte: sie können ja nicht gehen; der erste Jäger, der in den Wald kommt, schießt sie nieder. Indessen lernte der eine Tanzbär, der in der Jugend im Wald aufgewachsen, allmählich doch wieder schneller laufen, und sich hie und da etwas Fleisch erjagen; aber der andere lief ihm und jedem andern Bären, der an einem Fraß nagte, nach, und meinte, dass ihm jeder Bär aus Mitleiden etwas von dem, was er selber gerne fraß, zuwerfen müsse.
Das geschah auch zu Zeiten. Aber alle Bären verachteten ihn, und hießen ihn nur den Bärenbettler oder den Menschenaffen. Er hatte ein elendes Leben. Indessen geschah auch, was einer der Waldbären voraussagte. Sein Elend dauerte nicht lange.
Der erste Jäger, der in diesem Wald auf die Bärenjagd ausging, kam ihm bald auf die Spur, und schoss ihn nieder.
Die Woge schwoll; es war keine Rettung für das Dorf, als den Damm im Park zu durchschneiden und ihn mit allen seinen Rebhühnern, Rehen und Hasen den Wellen Preis zu geben.
Das Volk bat. „Nur noch jetzt nicht", erwiderte der Junker. Die Gefahr ward dringender. Das Volk kniete und bat: „Wir sind mit Haus und Hof, mit Weib und Kind verloren, wenn sie den Damm nicht durchschneiden lassen."
Aber der Junker liebte das Vieh im Park und kannte das Volk im Dorfe kaum. Darum schien ihm auch ihre Bitte eine sträfliche Unaufmerksamkeit auf den Parkschaden, den ihm die Durchbrechung des Damms zuziehen müsste.
Er hielt deswegen auch ihr Knien für eine unanständige Zudringlichkeit, schüttelte den Kopf darob und sprach ernst und unwillig: „Nur noch jetzt nicht — und noch einmal, nur noch jetzt nicht", war auf seinen Lippen, als der Damm brach und Land und Park und Rebhühner und Menschen mit einander verschlang.
Der verhärtete Welt- und Tiersinn erkennt die Zeit und Stunde nicht, die zu seinem Heil und Frieden dient.
Ein Land ward zum Sumpf, alles, was darin lebte, musste sterben, Kröten und Würmer wandelten einzig auf ihm herum, nur auf einem Felsen, lag noch ein Reh und ein Schaf, jammernd den Tod erwartend.
Eine Kröte, die sich unten im Sumpf blähte, quakte zu den leidenden Tieren hinauf: „Was jammert ihr so? Sterbt in Gottes Namen; warum seid ihr nicht Kröten geworden?"
„Kommt doch in unsere Stadt und wohnt bei uns", sagte einst ein Bürger einer Stadt, die ganz ominös Krötenburg hieß, zu einem Bauern, der ihm klagte, es sei so viel Not und so viel Armut in ihrem Dorf, und man könne mit allem Fleiß und aller Arbeitsamkeit kaum das liebe Brot erwerben.
„Nun, wie habt ihr es denn in eurer Stadt?", erwiderte der magere Bauer. Der fette Bürger antwortete: „Die Herren auf unserm Rathaus haben einen Gemeindsäckel, der so reich ist, dass sie jedem dummen Jungen und jedem Pflastertreter, der Bürger ist, eine Pfund geben können, und unser Spital hat so viel Einkünfte, dass er die ganze Stadt mit Wein, Fleisch und Brot versorgen könnte, und muss es tun, sobald ein Bürger nur um eine Armenpfund anhaltet.
Und der magere Bauer antwortete dem dicken Bürger: „Ich möchte bei allem dem doch nicht Bürger in eurer Krötenburg sein.
„Warum, warum?", fragte der Bürger.
Der Bauer aber schwieg und sagte ihm den Grund nicht, der darin bestand: Die Bürger von Krötenburg waren weit und breit in der ganzen Nachbarschaft als die dümmsten und anmaßendsten Tröpfe bekannt, die auf Gottes Erdboden herumgehen.
Geb.: 10. November 1483, Lutherstadt Eisleben; Deutschland
Gest.: 18. Februar 1546, Lutherstadt Eisleben; Deutschland
Martin Luther war der theologische Urheber der Reformation. Die Vorfahren Luthers waren Bauern, der Vater war ein Bergmann und später Ratsherr. Luther besuchte die Schulen ins Mansfeld, Magdeburg und Eisenach. Ab 1501 studierte er Philosophie in Erfurt und machte dort seinen Magister. Das anschließende Jurastudium brach er 1505 ab. Danach trat er ins Augustinerkloster ein. 1508 wurde er Professor für Moraltheologie in Wittenberg. Von 1510 bis 1511 hielt er sich in Rom auf. Er promovierte 1512 zum Professor der Theologie.
-Info von Wikipedia-
Es lief ein Hund durch einen Strom und hatte ein Stück Fleisch im Maul; als er aber das Spiegelbild vom Fleisch im Wasser sah, dachte er, es wäre auch Fleisch, und schnappte gierig danach.
Als er aber das Maul auftat, entfiel ihm das Stück Fleisch, und das Wasser trug es weg; also verlor er beides: das Fleisch und das Spiegelbild.
Eine Maus wäre gerne über einem Wasser gewesen und konnte doch nicht, da bat sie einen Frosch um treuen Rat. Der Frosch war hämisch und sprach: „Binde deinen Fuß an meinen, so will ich schwimmen und dich hinüberziehen." Da sie aber auf das Wasser kamen, tauchte der Frosch hinunter und wollte die Maus ertränken. Indem aber die Maus sich wehrt und arbeitet, fliegt eine Weihe daher und erhascht die Maus, zieht den Frosch auch mit heraus und frisst sie
Geb.: 2. Mai 1772, Wiederstedt; Deutschland
Gest.:25. März 1801, Weißenfeld; Deutschland
Novalis, eigentlich Georg Philipp Friedrich von Hardenberg, war ein deutscher Schriftsteller der Frühromantik und Philosoph.
-Info von Wikipedia-
Eine alte Ephemeris rief aus: „Ich habe nun 22 Stunden gelernt; meine Weisheit, meine Kenntnisse sind die größten die ein endlich Wesen erlangen kann.“ „Arme Törin!“ sprach ein Mensch, der sie hörte, „ein unerfahrener Knabe besitzt zehnmal mehr Kenntnisse und Einsicht.“
Räsoniert ein Sterblicher nicht oft ebenso weise, wie die Ephemeris.
„Lehre meinem Kanarienvogel“, sprach ein Tyrann zu einem Philosophen, „den Homer, dass er ihn auswendig hersagen kann, oder geh aus dem Lande; unternimmst du es, und es gelingt nicht, so musst du sterben.“
„Ich will es ihm lehren“, sprach der Weise, „aber ich muss zehn Jahre Zeit haben.“
„Warum warst du so töricht“, fragten ihn hernach seine Freunde, „und unternahmst etwas Unmögliches?“ Lächelnd antwortete er: „In zehn Jahren bin ich oder der Tyrann oder der Vogel gestorben.“
„Nichts ist gewisser“, sprach eine Milbe zu der andern, „als dass unser Käse der Mittelpunkt des erhabenen Weltsystems ist und dass wir die besonderen Lieblinge des Allmächtigen sind, weil er uns die vollkommenste Wohnung erschuf.“
„Törin“, sprach ein Mensch, indem er sie mit ihrem Käse verschlang. „Du denkst, wie viele meiner Brüder denken, du auf deinem Käse, sie auf den Ihrigen.“
Einst klagte ein Esel: „Ich Unglücklicher! Ich habe keine Hörner.“
Ein Fuchs stand dabei: „Ja! ich bin noch unglücklicher, ich habe keine langen Beine.“
„Schweigt“, rief der Maulwurf, „bin ich nicht gar blind.“
„Der ist sicher ein Tor“, sprach das weise Pferd, „der sich für den unglücklichsten hält.“
einst gingen zwei Jünglinge spazieren und fanden im Fahrweg einige Schnecken, die sie, besorgt, dass sie von einem Fuhrwagen zerdrückt werden möchten, in den Busch dabei warfen. „Ihr Mutwilligen“, riefen die Schnecken, „warum stört ihr uns aus unserer friedlichen Ruhe und werft uns so mutwillig hierher.“
Menschenbrüder, mit wem hadert ihr, wenn euch ein kleines Ungemach geschieht? Mit einem Allweisen? Oh! Ihr Kurzsichtigen!
Geb.: 31. Dezember 1747, Molmerswende; Deutschland
Gest.:8. Juni 1794, Göttingen Deutschland
Gottfried August Bürger war ein deutscher Dichter in der Zeit der Aufklärung, der dem Sturm und Drang zugerechnet wird. Bekannt geworden sind vor allem seine Balladen sowie die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen.
-Info von Wikipedia-
Ein Winzer, der am Tode lag, rief seine Kinder an und sprach: In unsrem Weinberg liegt ein Schatz; grabt nur danach! - An welchem Platz? Schrie alles laut den Vater an. - Grabt nur! - 0h weh! Da starb der Mann. Kaum war der Alte beigeschafft, da grub man nach aus Leibeskraft. Mit Hacke, Karst und Spaten ward der Weinberg um und um gescharrt. Da war kein Kloß, der ruhig blieb; man warf die Erde gar durchs Sieb. Und zog die Harken kreuz und quer nach jedem Steinchen hin und her. Allein, da ward kein Schatz verspürt, und jeder fühlt sich angeführt. Doch kaum erschien das nächste Jahr, so nahm man mit Erstaunen wahr, dass jede Rebe dreifach trug. Da wurden erst die Söhne klug und gruben nun jahrein, jahraus des Schatzes immer mehr heraus. Ihr lieben Leutchen, Schätzegräberei ist just nicht immer Narretei.
Geb.: 4. Juli 1715, Hainichen; Deutschland
Gest.: 13. Dezember 1769, Leipzig; Deutschland
Christian Fürchtegott Gellert war ein deutscher Dichter und Moralphilosoph der Aufklärung und galt zu Lebzeiten neben Christian Felix Weiße als meistgelesener deutscher Schriftsteller.
-Info von Wikipedia-
„Sohn“, fing der Vater an, indem er sterben wollte, „wie ruhig schlief ich jetzt nicht ein, wenn ich nach meinem Tod dich glücklich wissen sollte! Du bist es wert und wirst es sein. Hier hast du meinen letzten Willen; sobald du mich ins Grab gebracht, so brich ihn auf und suche ihn zu erfüllen, so ist dein Glück gewiss gemacht, versprich mir dies, so will ich freudig sterben.“
Der Vater starb, und kurz darauf brach auch der Sohn das Testament schon auf und las: „Mein Sohn, du wirst von mir sehr wenig erben, also etwa ein gutes Buch und meinen Lebenslauf, den setz ich dir zu deiner Nachricht auf. Mein Wunsch war meine Pflicht. Bei tausend Hindernissen befliss ich stets mich auf ein gut Gewissen. Verstrich ein Tag, so fing ich zu mir an: „Der Tag ist hin; hast du was Nützliches getan? Und bist du weiser als am Morgen?“