verheimlicht – vertuscht – vergessen 2022 - Gerhard Wisnewski - E-Book

verheimlicht – vertuscht – vergessen 2022 E-Book

Gerhard Wisnewski

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Beschreibung

Was 2021 nicht in der Zeitung stand

Preisfrage: Was war noch wahnsinniger als das Jahr 2020, in dem die »Corona-Krise« begann? Antwort: das Jahr 2021, auf das dieses Enthüllungsbuch zurückblickt. In bewährter und routinierter Manier seziert Bestsellerautor Gerhard Wisnewski mit seinem neuen Jahrbuch verheimlicht, vertuscht, vergessen 2022 zum 15. Mal das jeweilige Vorjahr und nimmt den Leser mit auf einen atemberaubenden Ritt durch das »Jahr 2 n.C.« (nach Corona). Während Silvesterböller verboten bleiben, zündet Wisnewski ein Feuerwerk der Recherchen und präsentiert einen bunten Strauß aus unterdrückten und haarsträubenden Nachrichten aus dem Jahr 2021:

  • warum deutsche Behörden den verstorbenen angeblichen Attentäter von Hanau im Meer versenkten,
  • warum plötzlich reihenweise afrikanische Staatschefs das Zeitliche segneten,
  • wie man die Menschen von Ahrweiler ertrinken ließ,
  • was die rätselhaften Todeslisten der berüchtigten Deagel-Website wert sind,
  • wie Dschingis Khan mit Völkermord das Klima schützte,
  • wie und wodurch der Containerfrachter Ever Given im Suezkanal hängen blieb,
  • warum die deutschen Lande schon bald wieder versumpfen sollen,
  • wie sich der Autist Bill Gates als Assistent Gottes aufspielt,
  • wie ein Nobelpreisträger gerade rechtzeitig vor der »Corona-Pandemie« starb,
  • wie die AfD beinahe einen Ministerpräsidenten stellte,
  • warum Afghanistankrieg und 9/11 in Wirklichkeit eine große Party waren (außer für die Soldaten und die »kleinen Leute«),
  • wie Normalbürger zu Unmenschen gemacht werden, u.v.a.m.


Dieses Buch beginnt dort, wo herkömmliche Jahresrückblicke enden: Es hakt nach, schaut hinter die Kulissen und deckt auf, was uns an Nachrichten innerhalb eines Jahres vorenthalten wurde. Erfolgsautor und Enthüllungsjournalist Gerhard Wisnewski zeigt, was hinter den Schlagzeilen aus Presse, Funk und Fernsehen steckt: Wer setzt die Nachrichten, für die wir uns interessieren sollen, in die Welt? Welche Interessen werden mit dem Lancieren bestimmter Themen verfolgt? Warum verschwinden manche Ereignisse so schnell aus der Berichterstattung?

Begleiten Sie den Autor bei seiner kritischen Zeitreise durch das Jahr 2021.

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1. Auflage Januar 2022 2. Auflage Februar 2022 Copyright © 2022 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Covergestaltung: Nicole Lechner Lektorat, Satz und Layout: Agentur Pegasus, Zella-Mehlis ISBN E-Book 978-3-86445-868-2 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

»Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten, Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch wertvoll. Das Gewissen ist um 180 Grad drehbar.«

Erich Kästner

Statt eines Vorworts |verheimlicht – vertuscht – vergessen 2021: der heimliche Beststeller

21. Januar 2021: Hurra! verheimlicht – vertuscht – vergessen ist auf Platz 8 der Spiegel-Bestsellerliste! Ein großer Erfolg, für den ich meinen Lesern sehr dankbar bin. Seit dem erstmaligen Erscheinen 2008 standen die jährlichen Ausgaben meistens unter den Top 10. Aber ohne mich selbst loben zu wollen: Was wenige wissen, ist, dass dieser Erfolg in Wahrheit wahrscheinlich noch viel größer ist. So wie es aussieht, sind die Bestsellerplatzierungen von verheimlicht – vertuscht – vergessen (vvv) weit untertrieben.

»Wärenwohl auf Platz 1«

Wie das? Ganz einfach: Laut buchreport werden die Spiegel-Bestsellerlisten auch mithilfe der Verkaufszahlen von Onlineshops ermittelt. Mindestens ein Onlineshop fehlt allerdings: Wie die Nachrichtenseite 1984 Magazin aufdeckte, gibt es bei der Spiegel-Bestsellerliste anscheinend einen gewaltigen Haken, nämlich den, dass die Verkaufszahlen eines der größten Buchhändler Deutschlands gar nicht berücksichtigt werden, nämlich des Kopp Verlages. Und der Kopp Verlag ist nun einmal der größte Verkäufer des Jahrbuches verheimlicht – vertuscht – vergessen. Die meisten Käufer hätten das Jahrbuch »beim Kopp Verlag bestellt. Wir gehen von etwa 90 Prozent aus«, schrieb das 1984 Magazin. »Wenn also 10 Prozent [anderswo] verkaufte Bücher ausreichen, um auf Platz 8 zu kommen, sollte an unserer Behauptung in der Schlagzeile, ›Gerhard Wisnewskis verheimlicht – vertuscht – vergessen 2021 ist in Wahrheit das meistverkaufteste Buch Deutschlands‹, kein Zweifel mehr bestehen« (siehe unten). Gegenüber dem 1984 Magazin bestätigte mein Verleger Jochen Kopp denn auch: »Ja, das stimmt. Wir wären wohl auf Platz 1« (1984magazin,https://19vierundachtzig.com, 31.01.2021). Und zwar Jahr für Jahr, jeweils Anfang des Jahres. Und das würde natürlich verdammt auffallen, und zwar unangenehm.

Keine Antwort auf meine Fragen

Aber ich will ja nicht nur von mir reden: Da mit Kopp eine große Buchhandlung der Republik ignoriert wird, fallen natürlich auch viele andere Bücher bei der Bestsellerermittlung unter den Tisch – vor allem Bücher, die bei Kopp Bestseller sind. Mit anderen Worten könnten die Spiegel-Bestsellerlisten dadurch insgesamt stark verzerrt sein. Ist die Spiegel-Bestsellerliste gar »eine Farce«, wie das 1984 Magazin schreibt?

Natürlich wollte ich wissen, ob das alles stimmt, und habe bei buchreport nachgefragt:

Warum werden die Verkäufe des Kopp Verlages nicht berücksichtigt?

Auf welchem Platz stünde der Titel vvv 2021, wenn sie mitgezählt würden?

Da der Kopp Verlag eine der größten deutschen Buchhandlungen ist und selbst viele Bestseller herausbringt, müssten die Bestsellerlisten durch seine Nichtberücksichtigung doch insgesamt stark verzerrt sein?

Ist buchreport bereit, die Verkäufe von Kopp künftig zu berücksichtigen und die Bestsellerlisten entsprechend zu korrigieren?

Leider traf auf diese Fragen bisher keine Antwort bei mir ein. Vorerst sieht es also so aus, als stünden wir hier wirklich vor einem satten Skandal: Sind die Spiegel-Bestsellerlisten demnach das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen? Aber Gott sei Dank: Wie wir in der Einleitung gleich besprechen werden, gibt es ja gar keine Skandale mehr …

P.S.: Noch ein Hinweis zur Benutzung dieses Buches: In den Chronologien zu Beginn jedes Monats sind die in dem jeweiligen Monat behandelten Themen fett gedruckt. Themen, die im Rahmen eines anderen Kapitels behandelt oder erwähnt werden, tragen zusätzlich einen Seitenverweis.

Einleitung

Herzlich willkommen bei der Moped-, quatsch: Fahrrad-, nein: Roller-, nein: Rikscha-Messe in München! Puh – gar nicht so einfach. Jetzt aber: Herzlich willkommen bei der IAA Mobility! Doch was heißt das eigentlich? »Mobility«, also Mobilität, ist klar: Es steht für Fahrräder, Roller, Rikschas, Straßenbahnen und Busse. Unter anderem. Denn was bedeuten die rätselhaften Buchstaben IAA? Egal, wir werden es herausfinden. Erst einmal laufe ich den Amiraplatz in München Richtung Brienner Straße entlang, vorbei an Ständen mit Mopeds, Rollern und Fahrrädern. Überall interessiertes Publikum und engagiertes Fachsimpeln. Über den Ständen steht beispielsweise »Seat« oder »Bosch« – früher waren das einmal Autohersteller beziehungsweise – zulieferer. »Jetzt Probefahren«, kann man da lesen – allerdings kein Auto, sondern E-Roller. Als ich in die Brienner Straße einbiege, kommt mir eine Rikscha entgegen. Außerdem begrüßen mich hier drei große blaue Flaggen mit der Aufschrift »IAA Mobility« und ein großes, über der Brienner Straße angebrachtes Banner mit demselben Text. Was IAA nun ausgeschrieben bedeutet, kann ich aber immer noch nirgends lesen. Vielleicht Internationale Anachronismus-Ausstellung? Internationales Aussteiger-Areal? Internationaler Antiquierten-Aufmarsch? Egal: Ein großes elektronisches Display zeigt einen Menschen, der einen Rennfahrerhelm trägt. Allerdings nicht zum Rennfahren, sondern zum Seilspringen. Lustig. Auf dem Wittelsbacher Platz steht ein großer schwarzer Würfel, der einer Kaaba ähnelt, mit den olympischen Ringen darauf (nanu, was machen die denn hier?).

Windräder oder Mercedes-Sterne

Vor dem Odeonsplatz wurde eine Art künstliche Alm aufgebaut: eine begrünte Hochbühne, auf die breite, von grünem Gras flankierte Publikumstreppen hinaufführen. In die Grasböschungen wurden einige kleine Windräder gepflanzt, die wie Mercedes-Sterne aussehen – oder umgekehrt. Witzig, nicht? Was oben, am Ende der Publikumstreppen, steht, kann man von unten nicht erkennen. Im Sonnenlicht sieht man nur etwas Glas und Metall blitzen. Darüber wurde ein riesiges Netz in Regenbogenfarben aufgespannt. Gegenüber im Hofgarten, auf einem blauen Banner, sehe ich jetzt wenigstens das Motto der »IAA«: »What will move us next.« Dahinter wurde eine endlos lange Reihe aus E-Bikes und Lastenrädern aufgebaut. Ich gehe noch ein Stück die Leopoldstraße hoch. Da: Jetzt hab’ ichs! Bosch scheint inzwischen eine Holzhandlung zu sein. Jedenfalls wurde auf der Leopoldstraße ein ganzer Bosch-Pavillon aus Holz errichtet. Dasselbe auch bei Webasto, einem anderen früheren Automobilzulieferer: Auch diese Firma präsentiert sich in einem holzbeplankten Pavillon. Wahrscheinlich verkaufen die jetzt Blockhütten. Oder vielleicht »Tiny Houses«? Oder ist alles bloß Tarnung? Geht da drinnen vielleicht etwas ganz Gemeines vor? Inzwischen habe ich nämlich gerüchteweise erfahren, was das erste »A« in IAA bedeuten soll: Automobil. Ja, Automobil! Ist denn das zu fassen?

Görlitzer Park der Autoindustrie

Entwarnung: In der Holzhütte von Bosch stehen nur Fahrräder und Dreiräder herum. Doch was ist das? Unter dem Gerüst der begrünten Hochbühne drücken sich ganz versteckt ein paar Leute um ein schimmerndes Etwas herum. Schweigend. Vorne trägt das Ding ein Schild mit der Aufschrift »ECB 350 4Matic«. Oder so ähnlich. Eine kurze Google-Suche ergibt: ein Auto! Ach was: ein SUV! Also ein regelrechter PS-Porno! Die Türen stehen offen, und Mütter und Väter lassen gedankenlos Kinder ein- und aussteigen! Ich bin fassungslos: Kinder! Sind die nicht besonders ansteckungsgefährdet? Nebenbei erfahre ich auch noch, dass die Ringe auf der schwarzen Kaaba gar nicht die olympischen Ringe, sondern das Logo von Audi waren! Wo bin ich hier bloß hingeraten! Ein schlecht getarnter Kontakthof, wo hinter einem Haufen Fahrrädern und Rikschas versteckte Autodealer mit künftigen Kunden anbandeln! Ein Görlitzer Park der Automobilindustrie, wo in dunklen Ecken Kinder angefixt werden!

Eine vergessene Gangart

Soweit ein kleiner Vorgeschmack auf eine der vielen Possen des Jahres 2021: die Internationale Automobilausstellung vom 7.–12. September in München (IAA Mobility). Ansonsten muss ich Ihnen zu Beginn dieses Buches etwas verraten: Es gibt keine Skandale mehr. Sie werden fragen: aber warum denn nicht? Um uns herum wimmelt es doch nur so vor Skandalen: geklaute Doktortitel, geschönte Lebensläufe, versenkte Steuergelder in Milliarden- wenn nicht Billionenhöhe, fehlgeplante Flughäfen, die jahrzehntelang leerstehen und nur Steuergelder verschlingen. Da gibt es doch genug! Nein, es gibt nicht genug – sondern es gibt zu viele Skandale. Seit ich mein journalistisches Dasein begonnen und erst recht seitdem ich 2008 1 diese Buchreihe begonnen habe, findet eine regelrechte Inflation des Skandals statt. Eine Ministerin, die ihren Doktortitel erschwindelte, ist da nur Kleinkram. Der Rücktritt ist eine Gangart, die unsere Politiker in den vergangenen 16 Jahren weitgehend verlernt haben. Wahrscheinlich ist es so, dass man, wenn man vor lauter Skandalen nicht mehr laufen kann, eben auch nicht mehr zurücktreten kann. Viele kennen nur noch eine Richtung: nach vorne – um anschließend weiter Karriere zu machen. Kein Witz: Der Tag ist nicht mehr fern, an dem ein falscher beziehungsweise »bequem« erlangter Doktortitel zur Einstellungsvoraussetzung wird. Das (oder die) Kabinett(e) Merkel war(en) da wegweisend: Denken wir zum Beispiel an Ursula von der Leyen, die nach der Feststellung von Plagiaten in ihrer Doktorarbeit noch EU-Kommissionspräsidentin werden konnte. Oder an Franziska Giffey (SPD), die im Zuge ihrer Plagiatsaffäre im Mai 2021 als Ministerin zurücktrat, aber (Stand Oktober 2021) nunmehr Regierende Bürgermeisterin der deutschen Hauptstadt werden wird – eine Absicht, die sie auch dann nicht aufgab, als auch ihre Magisterarbeit unter Plagiatsverdacht geriet. »Die Masterarbeit ist in großen Teilen ein Flickenteppich aus Plagiaten«, befand Professor Anatol Stefanowitsch, Sprachwissenschaftler an der FU Berlin. Und: »Aus meiner Sicht ist dieser Masterabschluss nicht verdient.« Womit die ehemalige »Dr.« Giffey überhaupt keinen akademischen Abschluss hätte. Oder nehmen wir den CSU-Mann Andreas Scheuer, der nach dem unerlaubten Führen eines tschechischen Schmalspur-Doktortitels (und anderen Skandalen) noch Bundesverkehrsminister werden konnte. Oder die enge Merkel-Freundin Annette Schavan, die nach dem Entzug ihres Doktortitels und ihrer Demission als Ministerin deutsche Botschafterin beim Vatikan wurde.

Mengenrabatt für Skandale

Oder denken wir nur an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Skandale, Fehlleistungen und Katastrophen füllen inzwischen ganze Bücher: Energiewende, Strompreisexplosion, Versorgungslücken, Rettungspakete, Migranteninvasion, annullierte Wahlen, Afghanistanrückzug oder Corona-Putsch gegen das Grundgesetz. Egal, welche Großkatastrophe die Frau vom Zaun gebrochen hat: An Rücktritt dachte sie nie, jedenfalls nicht, dass wir wüssten. Im Gegenteil: Nach dem Motto »anything goes« zog für Politiker unter Merkel endgültig die große Narrenfreiheit ein. Das alltägliche Wirken unserer Politiker ist ein einziger Skandal. Ja, der Skandal ist der Normalfall. Was soll da noch groß auffallen? Das gilt auch für Außenminister Heiko Maas, der vom Vormarsch der Taliban in Kabul völlig überrascht wurde und diesen anschließend auch noch Geldzahlungen in Aussicht stellte. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs völlig ungeniert. 2021 kandidierte für die SPD mit Olaf Scholz ein Mann als Kanzler, der in zahlreiche Affären verstrickt ist: »Betrachtet man die politische Laufbahn des Hanseaten, gibt es drei große Skandale, die am Image des Kanzlerkandidaten kratzen«, meinte beispielsweise die Kreiszeitung (online, 29.09.2021):

den zur Gewaltorgie eskalierten G20-Gipfel in Hamburg. Während Helmut Schmidt die Hansestadt 1962 vor den Fluten der Elbe rettete, lieferte Scholz Hamburg 2017 den Kolonnen der linken Chaoten aus.

Nachdem sich die Bank M.M. Warburg an unberechtigten Steuerrückforderungen (Cum-Ex-Geschäften) bereichert hatte, wollte Scholz’ Hamburger Finanzbehörde den Bankstern allein für das Jahr 2009 Rückzahlungen in Höhe von 47 Millionen Euro erlassen. Eine Finanzbeamtin verneinte eine Einflussnahme »von oben«.

In Sachen des insolventen Finanzdienstleisters Wirecard wird dem Finanzminister und Kanzlerkandidaten vorgeworfen, angesichts der milliardenschweren Bilanzfälschung bei dem Kreditkartenkonzern zu lange weggesehen zu haben. Kurz vor den Bundestagswahlen 2021 fand in Scholz’ Bundesfinanzministerium gar eine Hausdurchsuchung wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt statt (beim Zoll, der dem Finanzministerium unterstellt ist).

Je mehr Skandale, desto besser

Ein bisschen viel für einen Kanzlerkandidaten, aber wie gesagt: je mehr Skandale, desto besser – und zwar, weil der einzelne Skandal dann schrumpft. Die öffentliche Wahrnehmung gewährt dann quasi Mengenrabatt. Bei den Bundestagswahlen am 26. September 2021 konnte man denn auch keinerlei Auswirkungen auf den Erfolg des SPD-Kanzlerkandidaten feststellen. Aber natürlich betrifft die Inflation der Skandale nicht nur den SPD-Mann Scholz. Ich schätze, dass etwa die Hälfte aller heutigen Politiker nach den moralischen Maßstäben von – sagen wir – 1970 heute längst nicht mehr im Amt wäre.

Aber Deutschland hat nicht nur keine Skandale mehr, sondern auch keine Probleme. Oder haben Sie in letzter Zeit irgendwann einmal die Wortkombination »Deutschland/Problem« gehört? Zumal aus regierungsamtlichem Munde? Eben. Womit bewiesen wäre: Nach 16 Jahren Merkel sind die Probleme einfach weg! Wenn das nicht eine überzeugende Bilanz ist! Stattdessen gibt es nur noch »Herausforderungen«. Selbst wenn das Land vor einer einzigen Katastrophe steht, ist das nicht etwa ein Problem, sondern eben eine Herausforderung. Beispiel Corona-Krise: In der entsprechenden Fernsehansprache der Bundeskanzlerin vom 18. März 2020 kam das Wort »Problem« nicht vor. Schon deshalb nicht, weil Corona erst durch die Regierungen zum wirklichen Problem wurde. Stattdessen sagte sie: »[…] seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.« Der Klimawandel ist für Merkel »eine, wenn nicht die zentrale, Herausforderung unserer Zeit« (bundesregierung.de, 30.08.2021). Migration: Herausforderung, Russland: Herausforderung, China: Herausforderung. Und so weiter und so fort. Und trifft Merkel mal den Papst, erörtert sie auch mit ihm nicht etwa die Probleme, sondern die Herausforderungen dieser Welt. Gut, nicht? Das Leben kann so einfach sein! Und deshalb hatte auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier recht, als er zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2020 sagte: »Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gab.«

Dezember 2020

© Marina Demidiuk/Shutterstock.com

Thema des Monats

17.12. Wie Schwangere zur Covid-Impfung überredet wurden

1.12. Amokfahrt in der Fußgängerzone von Trier; fünf Tote, 24 Verletzte – 12.12. Der UN-Generalsekretär fordert alle Länder zur Ausrufung des Klimanotstands auf (siehe auch 14./15. Juli: Ahr-Hochwasser und »Klimamobilisierung« S. 165) – 13.12. Die verfassungswidrige Bund-Länder-Konferenz verhängt ab 16. Dezember einen verschärften »Lockdown« und verbietet den Verkauf von Silvesterfeuerwerk – 14.12. Joe Biden wird von der Wahlmännerversammlung zum US-Präsidenten gewählt – 15.12. Laut einemSpiegel-Bericht wurde die Leiche des sogenannten Hanau-Attentäters im Meer versenkt – 17.12. Medizinische Influencer animieren Schwangere zur Corona-Impfung – 21.12. Der Biontech-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 erhält in der EU eine bedingte Zulassung und wird am 26.12. erstmals verimpft – 21.12. Der Halle-Attentäter Stephan Balliet wird zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt – 31.12. Aufgrund von Ausgangssperren begeht Deutschland Silvester unter Hausarrest

15. DezemberÀ la bin Laden: Leiche des angeblichen Hanau-Attentäters im Meer versenkt

Gerade, wenn man denkt, es könnte nicht noch schlimmer kommen, trifft eine Nachricht ein, die dem Fass den Boden ausschlägt: Die Leiche des angeblichen Hanau-Attentäters Tobias R., der am 19. Februar 2020 neun Menschen und anschließend seine Mutter und sich selbst erschossen haben soll, soll nicht etwa beerdigt, sondern von den Behörden »seebestattet«, also im Meer versenkt, worden sein. Man habe ihm, »ohne ihn zu fragen«, so Hans-Gerd R., der Vater des angeblichen Attentäters, die Leiche seines Sohnes weggenommen und ins Meer geworfen. Die Behörden hätten den Leichnam demnach also entführt und ihn à la Mafia irgendwo »im Teich« versenkt. Das heißt: beseitigt. So steht es zumindest im Spiegel vom 15. Dezember 2020 (online). Ein atemberaubender Vorgang? Nicht doch: »Die Behörden wollten damit verhindern«, so Der Spiegel, »dass das Grab geschändet oder von Rechten zur Pilgerstätte erkoren wird.« Fragt sich nur, seit wann, statt der Hinterbliebenen, an erster Stelle Behörden über das Begräbnis eines Verstorbenen bestimmen dürfen. Selbst die 1977 verstorbenen Mitglieder der Rote Armee Fraktion wurden noch ordentlich beerdigt. Nach dem Tode hört bekanntlich jede Feindschaft auf – sagte damals jedenfalls Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel. Zum Begräbnis fanden sich zwar »Hunderte RAF- Sympathisanten auf dem Friedhof ein – und ebenso viele Sicherheitskräfte. Entgegen Befürchtungen wurde das Grab« jedoch »nicht zur Anlaufstelle von RAF-Anhängern« (Deutschlandfunk, online, 08.08.2016).

Tod in der Wohnung

Am 10. Februar 2021 sieht man Hans-Gerd R. auf einem Foto der Bild-Zeitung auf einem Gehsteig stehen: ein älterer, etwas korpulenter Mann mit grauem Anorak, grüner Hose und mit einem Schäferhund an der Leine. Vor etwa einem Jahr hat der Mann seine Frau und seinen 43-jährigen Sohn Tobias verloren. Interessiert hat das emotional niemanden, denn Tobias R. wird ja beschuldigt, am Abend des 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen vor Shisha-Bars erschossen zu haben – und anschließend zu Hause seine Mutter und sich selbst. Jedenfalls lagen in der Nacht des 19. Februar 2020 beide plötzlich tot in der Wohnung. Der Vater gab an, erst vom Blaulicht des Polizeikommandos aufgewacht zu sein, das angeblich die Spur seines Sohnes vom Tatort aus aufgenommen und die Wohnung gestürmt hatte (siehe vvv 2021, S. 90). Die Frage ist nur: Wenn das stimmt, warum ist der Vater nicht schon durch die Schüsse seines Sohnes aufgewacht? Ist er vielleicht schwerhörig? Aber warum sind dann nicht wenigstens die Reihenhausnachbarn wach geworden? Hat sein Sohn für den Mord an seiner Mutter und seinen Selbstmord etwa einen Schalldämpfer benutzt, um den Vater nicht im Schlaf zu stören? Sehr rücksichtsvoll. Zuvor, bei seinen angeblichen Mordtaten in oder bei den Shisha-Bars am Abend des 19. Februar 2020, wird aber nichts von einem Schalldämpfer berichtet.

Weltweite Geheimdienstorganisation?

Oder hat jemand anderes einen Schalldämpfer benutzt? Oder fanden Mord und »Selbstmord« gar nicht in der Wohnung statt? Der überlebende Vater Hans-Gerd R. hatte nämlich eine ganz andere Vermutung:

»Laut den Vernehmungsprotokollen«, schreibt Der Spiegel, »die dem Spiegel vorliegen (Anmerkung G.W.: Wieso eigentlich? Kontakte zur Polizei?), behauptet R. senior, sein Sohn sei das Opfer einer weltweit agierenden Geheimdienstorganisation geworden.« Unerhört! So etwas gibt’s bestimmt gar nicht! »Agenten hätten seinen Sohn im Wald getötet und seine Leiche im Haus der Familie abgelegt. Währenddessen habe ein als sein Sohn verkleideter Agent die neun Morde begangen.« Sein Sohn habe vor seinem »rassistischen« Attentat sogar »mehrere Anzeigen beim Generalbundesanwalt und der Staatsanwaltschaft Hanau erstattet, in denen er sich über eine ominöse Geheimorganisation beschwerte, die ihn angeblich beobachte«.

Natürlich hört dem Vater niemand mehr zu, denn er war nach dem Tod seiner Familienmitglieder ja in der Psychiatrie. Und ein »Verschwörungstheoretiker« ist er obendrein. Und ein Nazi. Beweis: Er läuft mit einem Schäferhund herum. Allerdings mag das auch daran liegen, dass seine Frau und sein Sohn nicht nur plötzlich tot in der gemeinsamen Wohnung lagen, er selbst in die Psychiatrie verfrachtet und später auch noch seine Autos angezündet und abgefackelt wurden. Sondern dass ihm überdies die Leiche seines Sohnes weggenommen und »seebestattet« wurde, wie er sagt. Weniger vornehm würde man sagen: beseitigt wurde – genauso wie übrigens der angebliche bin Laden nach seiner letalen Festnahme am 2. Mai 2011 von den US-Militärs »seebestattet« (das heißt: beseitigt) wurde. Kurz: Der 73-jährige Senior Hans-Gerd R. befindet sich im Kriegszustand. Zumindest könnte er das subjektiv so empfinden. Ich würde mir da auch einen Schäferhund zulegen.

Dass sein Sohn am 19. Februar 2020 zehn Menschen (einschließlich seiner Mutter) und am Schluss sich selbst erschossen habe, müssen die »Ermittler« nicht beweisen, denn Tobias R. ist ja tot. Ob es eine Obduktion und eine forensische Untersuchung gegeben hat (zum Beispiel auf Schmauchspuren an den Händen), ist nicht bekannt. Eine Exhumierung und eine unabhängige Obduktion kann es nicht geben, denn die Leiche von Tobias R. wurde schließlich ins Meer geworfen. Rein zufälligerweise eine auch bei Killern gebräuchliche Verfahrensweise. Und gegebenenfalls eine beispiellose Verrohung und Barbarisierung des Staates. Vermutlich deshalb – nämlich wegen des von ihm behaupteten Leichendiebstahls – hat R. senior laut Spiegel auch Anzeige wegen Störung der Totenruhe erstattet.

Leiche weg, Beweise weg

Demnach fehlt für den gesamten Vorgang also das zentrale Beweismittel:

Wie viele Schusswunden wies der Leichnam auf, und an welchen Stellen?

Hatte Tobias R. Schmauchspuren und Blutspritzer an den Händen?

Handelte es sich um Nah- oder Fernschüsse?

Mit welcher Waffe hat sich – oder wurde – Tobias R. erschossen?

Da kein Gerichtsverfahren gegen Tobias R. ansteht, wird es darauf wohl keine Antworten geben, und ohne die Leiche lässt sich das auch nicht mehr unabhängig klären.

Viele meiner Leser kennen das ja schon, aber leider ist man gezwungen, es immer und immer wieder zu erwähnen: Normalerweise kann jemand erst nach einem rechtskräftigen Gerichtsurteil als Mörder bezeichnet werden. Bis dahin hat er als unschuldig zu gelten. Bei Verstorbenen braucht man sich daran praktischerweise nicht zu halten. Möglicherweise geht Hans-Gerd R., der Vater und Witwer, laut Medienberichten deshalb gegen Gedenkstätten für die Todesopfer des Anschlages vor, weil er darin eine Hetze gegen seinen nie verurteilten verstorbenen Sohn sieht. Es wäre auch spannend, einmal zu überprüfen, inwieweit die Behauptungen und Presseberichte über den Sohn den Tatbestand der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§ 189 StGB) erfüllen, da die Schuld des Sohnes nicht gerichtlich erwiesen wurde. Sie ist also nur eine Behauptung von Polizei, Politik und Staatsanwaltschaften. Wenn das genügen würde, bräuchten wir keine Verteidiger und auch keine Gerichte mehr. Jeden Tag aber werden Behauptungen von Polizei und Staatsanwaltschaften vor deutschen Gerichten als Lügen, Irrtümer oder Übertreibungen entlarvt – und viele Angeklagte freigesprochen. Nur für Verstorbene gilt das nicht.

Was die angebliche Seebestattung von Tobias R. angeht, habe ich natürlich auch bei der Stadt Hanau nachgefragt:

»Da der Vorgang im öffentlichen Interesse ist, erlaube ich mir, Sie gemäß § 3 Hessisches Pressegesetz zu fragen:

Hat die Stadt Hanau Tobias R. ›auf See‹ bestattet?

Falls ja: warum?

Falls ja: Wurde dazu die Zustimmung des hinterbliebenen Vaters eingeholt?

Oder fand in Hanau eine anderweitige Bestattung des Tobias R. statt?«

In der Antwort wird dem oben zitierten Spiegel-Bericht nicht widersprochen. Die Seebestattung wird sogar ausdrücklich zugegeben: »Richtig ist, dass eine Seebestattung erfolgt ist«, hieß es in der E-Mail vom 25. Oktober 2021. Wo und auf wessen Veranlassung wollte man mir auf Rückfrage allerdings nicht mehr sagen …

17. DezemberWie Schwangere zur Covid-Impfung überredet wurden

Das Bild ist bizarr: Eine offensichtlich schwangere Frau sitzt auf einem Stuhl, hält sich den dicken Bauch und lässt sich den Pfizer-Impfstoff gegen Covid-19 verabreichen. Unverantwortlich, dachten viele noch im Dezember 2020. Denn nicht nur, ob und wie der Impfstoff wirkt, war unklar, sondern auch, welche Nebenwirkungen er hervorrufen kann – vor allem bei Schwangeren und Ungeborenen.

Fürchtet Euch nicht – das Endebeziehungsweise die Impfung ist nahe

Egal: Die Frau lächelt, als bekäme sie gerade das reinste Manna gespritzt. Und das, obwohl es sich um eine Ärztin handelt. »Habe heute meine Impfung erhalten – als Anästhesistin in der 35. Schwangerschaftswoche«, strahlt Dr. Candice Cody (38) aus McLean, Virginia, am 17. Dezember 2020 auf Twitter und bekennt: »Ich werde meine Antikörper an das Baby weitergeben.« Sicher – und die möglichen Nebenwirkungen des Impfstoffes auch. Ist das wirklich ein Grund zur Freude? Und ob, denn: Sie ist der Wissenschaft dankbar und stolz darauf, »Teil des Endes der Pandemie zu sein«. Und bloß kein Neid: »An diejenigen, die noch warten müssen: Habt Geduld!« Denn seht: Das Heil wird über Euch kommen und Euch von dieser schrecklichen Pest erlösen! »An diejenigen, die unsicher sind: Lest Primärquellen!« Und fürchtet Euch nicht! Denn siehe: Nur die Primärquelle stammt von den gekauften Wissenschaftlern und Impfstoffentwicklern, die sich eine goldene Nase verdienen. In Sekundär- und anderen Quellen äußern sich dagegen nur arme Schlucker über die Impfung, die nichts daran verdienen und deshalb bestimmt keine Ahnung haben. Und fürchtet Euch nicht beziehungsweise »lasst Euch nicht von der Angst beherrschen«. Denn Dein ist das Impfstoff-Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Das Verhalten dieser Ärztin verwundert umso mehr, als werdende Mütter normalerweise ziemlich vorsichtig sind und sich dreimal überlegen, ob und was sie zu sich nehmen oder sich verabreichen lassen. Der Contergan-Skandal lässt grüßen. Die meisten suchen bei jeder Kleinigkeit im Internet, was dem Fötus vielleicht schaden könnte: Medikamente, Alkohol, Nikotin, Nahrungsmittel, Sport, körperliche Tätigkeiten und, und, und. Dazu kommt, dass der erwähnten Schwangeren als Ärztin die Umstände dieser »Impfung« nur allzu bekannt sein dürften.

Vom Dach springen oder nicht?

Denn diese verfügte nur über eine bedingte beziehungsweise Notzulassung: Laut einem Dokument der Centers for Disease Control vom 13. Dezember 2020, also 4 Tage vor Codys Pfizer-Biontech-Impfung, »gibt es keine Daten über die Sicherheit von Covid-19-Impfstoffen bei Schwangeren« (Amanda Cohn/Sarah Mbaeyi: »What Clinicians Need to Know About the Pfizer-BioNTech COVID-19 Vaccine«, 13. Dezember 2020). Hat sich die Ärztin da vorher nicht schlaugemacht? Immerhin ging das auch durch die Presse. Der Pfizer-Biontech-Impfstoff zum Beispiel werde für Schwangere und stillende Mütter vom Beipackzettel ausdrücklich nicht empfohlen, berichtete in Deutschland etwa die Bild-Zeitung (Bild, online, 16.12.2020). Erstaunlich, wie? Und trotzdem lässt sich eine schwangere Ärztin damit impfen? Studien mit Tieren und Menschen waren lediglich »geplant« oder noch nicht abgeschlossen. Eben – denn diese Studien liefen ja gerade erst an, und zwar meistens an nichts ahnenden Menschen: Da bis dahin keine ausreichenden Tests an Menschen stattgefunden hatten, handelte es sich bei der angeblichen »Covid-Impfung« in Wirklichkeit um Arzneimitteltests. Aus gutem Grund wurden solche Arzneimitteltests ohne ausreichende Zustimmung und Aufklärung der Patienten nach den Menschenversuchen im Dritten Reich verboten (Nürnberger Codex). Dazu kommt, dass dies die ersten gentechnisch veränderten (mRNA-)Impfstoffe überhaupt waren, die je bei Menschen eingesetzt – und erprobt – wurden. Ja, mehr noch: Die deutsche Firma Biontech hatte sogar noch nie zuvor überhaupt irgendein Medikament zugelassen, nicht einmal eine Kopfschmerztablette. Am 26. Januar 2021 stoppte die Weltgesundheitsorganisation den Coronavirus-Impfstoff von Moderna für schwangere Frauen sogar explizit – aufgrund mangelnder Daten. »Obwohl eine Schwangerschaft ein höheres Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung darstellt, wird die Verwendung dieses Impfstoffs bei schwangeren Frauen derzeit nicht empfohlen, es sei denn, sie haben ein hohes Expositionsrisiko«, also zum Beispiel Kontakt mit Corona-Patienten, zitierte die New York Post (online, 26.01.2021) aus einem offiziellen Statusbericht der WHO. Wenn eine Schwangere zum Beispiel zum medizinischen Personal gehöre, dann könne sie sich »für eine Impfung entscheiden«. Klar – schließlich kann man alles Mögliche tun, zum Beispiel auch vom Dach springen und dann sehen, was alles kaputtgeht. Wer unsicher ist, der könne ja eine Diskussion mit einem »Gesundheitsdienstleister« führen, so Hilda Razzaghi von der Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention; reliasmedia.com, 01.08.2021), um »eine fundierte Entscheidung zu treffen«. Nämlich nicht vom Dach zu springen.

Ruhe in Frieden, mein Engel …

Leider hat diese Entscheidung auch eine andere Ärztin nicht getroffen, und zwar Sara Beltrán Ponce aus Milwaukee. Am 28. Januar 2021 meldete sie noch begeistert auf Twitter: »14 Wochen schwanger und vollständig geimpft! Ich habe die Covid-Impfung bekommen, um mich, mein Baby, meine Familie, meine Patienten und meinen Umkreis zu schützen. Falls sie für Sie verfügbar ist, tun Sie es auch! Als Ärztin fühle ich mich verantwortlich, die Krebspatienten, die ich täglich sehe, speziell die, deren Immunsystem unterdrückt wurde, zu schützen.« Vorbildlich, kann man da nur sagen. Praktisch ein ärztlicher Selbstversuch. Nur sollte man einen solchen Stoff anderen nicht vor dem Resultat empfehlen. Derartige Selbstversuche hatten bisher ja gerade den Sinn, unerprobte Medikamente oder Substanzen nicht an Unbeteiligten zu testen. Am 5. Februar, nachdem sie die Impfung auf diese Weise bereits Tausenden von anderen Menschen empfohlen hatte, berichtete Ponce auf Twitter: »Ich habe als Medizinerin immer offen über die Reise meiner Mutterschaft berichtet, und so muss ich meiner #MedTwitter-Familie schweren Herzens berichten, dass ich nach vierzehneinhalb Wochen eine Fehlgeburt erlitten habe. Mein Mann und ich sind niedergeschmettert, aber gesegnet, dass wir uns und unsere kleine Eva haben. Ruhe in Frieden, mein Engel.« Nun ist das zwar noch kein kausaler Beweis für einen Zusammenhang zwischen der Impfung und der Fehlgeburt, aber ein seltsamer Zufall ist es doch. Eigentlich sind spontane Fehlgeburten nach der 12. Schwangerschaftswoche eher selten. Während das Risiko einer Fehlgeburt in den ersten 8 Wochen noch relativ hoch ist, nimmt es anschließend stark ab. Etwa um die 12. Schwangerschaftswoche ist die Gefahr eines Spontanaborts signifikant gesunken – laut einer Analyse der Website Aktiv mit Kindern von 9,4 Prozent in der 7. Schwangerschaftswoche auf nur noch 0,7 Prozent in der 11. Schwangerschaftswoche (online, 17.09.2017).

Aber siehe da: Kurz nach der Fehlgeburt twitterte Ponce schon wieder ihre privatesten Gefühle in die Welt hinaus, diesmal ihre Emotionen über den Abort: »Nach einer #Fehlgeburt an Babys zu denken, ist seltsam, denn es ist sowohl das, was man sich am meisten auf der Welt wünscht, als auch das, was einem am meisten Angst macht […] Das erste Mal aufzuwachen, ohne mein Baby in mir zu haben, ist eine unbeschreibliche Leere. […] Wir müssen diese Gefühle normalisieren und offener über die Kämpfe sprechen, die wir erleben. Es ist schrecklich – aber ich habe das Glück, ein wirklich starkes Unterstützungssystem zu Hause und auf der Arbeit zu haben.«

Ärztinnen, die an der Nadel hängen

Wobei sich die Frage stellt, wie schwangere Ärztinnen überhaupt dazu kommen, sich mit einem nicht ausreichend getesteten Impfstoff impfen zu lassen. Denn tatsächlich tingelten zahlreiche junge propere Medizinerinnen durch die sozialen Medien und hielten ostentativ den Bauch beziehungsweise den Arm zur Impfung hin. Und wenn der Bauch noch nicht hinreichend entwickelt war, präsentierte man eben stolz ein Ultraschallbild des Ungeborenen. Mit anderen Worten reden wir hier de facto von Influencern und Testimonials wie in der Waschmittelwerbung: Seht her, die Impfung ist auch für Schwangere ganz toll und sicher, ich bin Ärztin und muss es ja wissen! Auch der britische Independent hat beobachtet: »Unter dem Hashtag #covidvaccine teilen Krankenschwestern und Mitarbeiter des Gesundheitswesens Jubelfotos von Impfungen« (online, 18.12.2020). So sah man jede Menge Ärztinnen und auch Krankenschwestern mit der Nadel im Arm – und danach mit zuversichtlichen bis glücklichen Statements.

Da wären zum Beispiel:

Dr. Jane Martin, eine hübsche Blondine, die neben ihrem Mann mit ihrem Neugeborenen auf dem Arm inmitten einer glücklichen Familie auf dem Sofa sitzt und strahlt. Testimonial: »Ich hatte danach keine Nebenwirkungen. Rosemary war ein sehr aktives Baby, und sie blieb auch nach den beiden Impfungen im Mutterleib sehr aktiv, sodass ich wusste, dass sie beide Impfungen gut vertragen hat.« Martin feierte sich und ihre augenscheinlich kerngesunde Familie auch in großen Homestorys, zum Beispiel auf der Website Women’s Health: »Ich bin eine schwangere Gynäkologin und habe mich deshalb in der 34. Woche gegen Covid-19 impfen lassen« (17.02.2021).

Dr. Austin Dennard, eine schwangere Ärztin aus Dallas, Texas, deren »Impfbild« schnell viral ging, versicherte, sie fühle sich wohl mit dem Covid-19-Impfstoff, und zwar aufgrund der grundlegenden Prinzipien, »nach denen mRNA-Impfstoffe eine virale Immunität aufbauen«. Testimonial: »Als Ärztin und Mutter ist die Impfung eine weitere Möglichkeit, mich für die Gesundheit meiner Patienten, meiner Gemeinschaft und meiner Schwangerschaft einzusetzen« (UT South Western Medical Center, 17.12.2020).

Dr. Sarah Borders aus Lexington, Kentucky, posierte strahlend mit dickem Bauch im Ärztedress und einem großen Anhänger »Ärztin« an der Brust. Dazu hielt sie ihre Impfnachweise hoch. Dr. Borders sei in der 24. Woche schwanger und »zufrieden, ihre erste Impfdosis gegen Covid-19 zu erhalten«, hieß es dazu (WTVQ-TV, 18.12.2020).

Der Arzt- oder Apothekerkittel zählt schließlich zu den erfolgreichsten Werbe-Accessoires überhaupt. Der Arzt im Werbespot ist der Autoritätsbeweis schlechthin. Was wurde nicht schon alles im weißen Kittel vertickert: von der Zahnpasta (Dr. Best) und Mundduschen (Broxojet) über Waschmittel (Henkel) bis hin zu Zigaretten (Camel, Lucky Strike und andere). 1890 empfahl Dr. Batty »Asthma-Zigaretten« gegen Asthma, Bronchitis, Heuschnupfen, Grippe und Atemnot. Vielleicht wird man in 100 Jahren genauso über Ärztinnen lächeln, die einmal einen »absolut sicheren Impfstoff« verkaufen wollten.

Von der Krankenschwester zur kranken Schwester

Schließlich wurde auch schon so manche Krankenschwester nach der Impfung zur kranken Schwester, zum Beispiel eine gewisse Tiffany Dover vom CHI-Memorial-Krankenhaus in Chattanooga, Tennessee, die direkt nach der Impfung am 17. Dezember 2020 vor laufenden Kameras zusammenklappte. Und von der man danach nie wieder etwas hörte: Auf ihrem Facebook-Profil stammt der letzte Eintrag vom 12. Dezember 2020. Auch auf einem verwaisten Instagram-Profil, das unter ihrem Namen unterhalten wird, hat die früher sehr fotofreudige junge Frau keine neuen Bilder gepostet, und wenn, dann sieht man »sie« – oder wen auch immer – hauptsächlich im Ski-Anzug oder von hinten. Darunter finden sich Nutzerkommentare wie »Ich denke, wir wissen alle, was passiert ist«, »Ruhe in Frieden und alles Gute für Deine Familie« oder sogar »Ich bin verwirrt, warum kannst Du nicht einmal mitteilen, dass Du ok bist, wenn nichts schiefgelaufen ist?«. Eine lebendige Person würde das wohl aufklären und unangebrachte Beileidsbekundungen löschen. Ein Abonnent bittet sogar: »Bitte poste ein Video, falls Du noch lebst. Es gibt so viele Berichte, manche sagen, Du seiest tot, andere, dass Du lebst. Verdammt, was geht hier vor?« Aber das Video kam nicht.

Die Inspiration von leeren Städten

Doch zurück zu den Impfärztinnen beziehungsweise den geimpften Ärztinnen: Anscheinend schickte die Impf-Lobby eine Art Task Force aus schwangeren Ärztinnen als Qualitätszeugen in die sozialen Medien, um (anderen) Schwangeren die Covid-Impfung schmackhaft zu machen. Aber nicht nur diesen: Denn eine Impfung, die sogar schwangere Ärztinnen für sicher befinden, muss ja einfach gut verträglich sein. Blättert man zum Beispiel in Codys Twitter-Account weiter nach unten, findet man eine Lobeshymne auf Dr. Anthony Fauci, US-Präsidentenberater und Spinne im Netz der Corona-Pandemie, mit besten Verbindungen zur Pharmaindustrie und zur Bill-Gates-Stiftung. Mit einem Herzchen kommentierte Cody da einen Tweet mit einem Foto von Fauci im Schutzanzug: »Man denke 5 Jahre zurück, als Tony Fauci mit 74 Jahren selbst einen Ebola-Patienten behandelte, weil er ›seinen Mitarbeitern zeigen wollte, dass er sie nicht bitten würde, etwas zu tun, was er nicht selbst tun würde‹. So sieht Führung aus.« Im besten Stil des Weltwirtschaftsforums entzückte sich Cody auch über im Lockdown ausgestorbene Städte und verwaiste Straßen. Denn davon ist sie, kein Witz, »inspiriert«: »Ich bin so inspiriert von meinem morgendlichen Pendeln in der DMV/DC-Region. 2 LEERE Straßen […]«, schrieb Cody pathetisch im besten WEF-Stil. Und: »Bleiben Sie zu Hause. Helfen Sie mir, Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Freunden zu helfen. Sie alle machen jeden Tag einen großen Unterschied. Euer Opfer bleibt nicht unbemerkt. DANKE AN SIE ALLE!« (Twitter, 26.03.2020). Der Feind dagegen ist klar: »Geh’ nach Hause, du Narr, du bist betrunken«, schrieb sie zu einem Foto des damaligen US-Präsidenten Donald Trump. »Ärzte & jeder andere Frontline-Arbeiter haben persönliche Sicherheit & Familie riskiert, um sich um Patienten zu kümmern & halten das Land während einer Krise am Laufen. Alles, was Trump getan hat, ist weiterhin die Öffentlichkeit zu belügen […]« (Twitter, 31.10.2020). Nun – wer Schwangere zum Impfen mit nicht ausreichend erprobten Impfstoffen verführt, sollte nicht von Lügen sprechen.

Über tausend Fehlgeburten?

Laut dem Nebenwirkungsregister für Impfstoffe der USA (Vaccine Adverse Event Reporting System, VAERS) hatten bis zum 31. Mai 2021 knapp 400 Frauen »den Verlust ihres ungeborenen Kindes aufgrund der Covid-Impfstoffe gemeldet«, so die Nachrichtenseite The Daily Expose. Betrachten wir beispielsweise die VAERS-Datenbanknummer 924247:

»Ich war fünfeinhalb Wochen schwanger, als ich den Pfizer-Covid-Impfstoff erhielt. Alles schien gut zu laufen in meiner Schwangerschaft, bis ich etwa 4 Stunden nach der Impfung auf die Toilette ging und rosa Ausfluss auf dem Toilettenpapier sah. Dann begann ich, leichte Unterleibskrämpfe zu bekommen. Die Unterleibskrämpfe und vaginalen Blutungen wurden in den nächsten 24 Stunden immer stärker, bis ich schließlich am Abend des 31.12.2020 eine offensichtliche Fehlgeburt hatte. Ich kann mir nicht helfen, aber ich denke, dass der Impfstoff in irgendeiner Weise dazu geführt hat, dass mein Körper die Schwangerschaft abgestoßen hat. Zusammen mit der Fehlgeburt hatte ich auch extreme Müdigkeit mit Magen-Darm-Beschwerden vom 31.12.2020 bis zum 02.01.2021.«

Bei VAERS ID 958501 handelt es sich offenbar um den Bericht eines Arztes:

»Die Patientin war zum Zeitpunkt der Impfung schwanger. Sie hatte sich bei zwei Gynäkologen, die sie betreuen, erkundigt, ob sie den Covid-Impfstoff erhalten sollte. Beide sagten ja. Sie erhielt ihre erste Covid-Impfung am 14.01.2021 zwischen 12 und 13 Uhr in den linken Deltarand. Unmittelbar nach der Impfung traten bei ihr keine Komplikationen oder Nebenwirkungen auf. Sie wurde vorsichtshalber über 30 Minuten lang vom Pflegepersonal überwacht. Am 16.01.2021, dem Samstag nach der Impfung, bekam sie Krämpfe im Bauch und begann vaginal zu bluten. Sie konsultierte ihren Gynäkologen und wurde überwacht. Am 19.01.2021 erlitt sie eine Fehlgeburt.«

Hohe Dunkelziffer

Mit dem Stand 9. Juli 2021 sollen es bereits über tausend derartiger Fälle gewesen sein. Die Dunkelziffer dürfte jedoch viel höher liegen, denn

viele Nebenwirkungen werden von behandelnden Ärzten nicht gemeldet, da das Ausfüllen des entsprechenden Formulars einige Zeit in Anspruch nimmt;

nicht jeder (insbesondere frühe) Abort wird überhaupt als solcher erkannt;

nicht jeder erkannte Abort wird als mögliche Nebenwirkung des Impfstoffs in Erwägung gezogen.

Vor allem dann nicht, wenn ein längerer Zeitraum zwischen Impfung und Fehlgeburt liegt: »Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass nur 1–10 Prozent der Nebenwirkungen tatsächlich an das VAERS-System gemeldet werden, und es gibt einen ernsthaften Rückstau aufgrund der riesigen Menge an Nebenwirkungen, die für die Covid-Impfstoffe gemeldet wurden« (theexpose. uk, 17.07.2021). Umgerechnet auf die oben genannten VAERS-Zahlen von tausend Fehlgeburten wären das aufgrund der Impfungen also zwischen 10000 und 100000 Fehlgeburten. Diskutiert wird auch die Möglichkeit, dass Frauen durch die Impfung sterilisiert, also von vornherein unfruchtbar gemacht werden könnten, indem die gebildeten Antikörper auch die befruchtete Eizelle angreifen – beziehungsweise von ihr benötigte Proteine. Diese Problematik haben Spezialisten wie beispielsweise der Seuchenexperte Dr. Wolfgang Wodarg angesprochen. Eine solche Autoimmunreaktion würde noch weniger auffallen als eine Fehlgeburt, da zunächst einmal überhaupt nichts passieren würde – außer, dass die Frau nicht schwanger werden könnte. Aber dafür gibt es schließlich viele mögliche Ursachen. Interessanterweise unterstützt ausgerechnet ein Geldgeber von Biontech, nämlich Bill Gates, gentechnische Sterilisierungsversuche mit Mücken, wobei diese erst in der nächsten Generation aussterben.

Jedenfalls sind die erwähnten Abortzahlen Grund genug, diesen Menschenversuch sofort abzubrechen (und die Verantwortlichen zu verhaften). Jedes Supermarktprodukt wird aus weit geringerem Anlass aus den Regalen genommen: Verdacht auf tausend Fehlgeburten durch ein Lebensmittel? Undenkbar! »Listerien im Käse, Kunststoffteilchen im Brot, Aflatoxine in Nüssen« – immer wieder kommt es zu Lebensmittelrückrufen: Bereits bei einem Verdacht auf Gesundheitsgefahren werden Produkte sofort aus den Regalen genommen, meistens, ohne dass auch nur eine Person geschädigt wurde. »Lebensmittel, die nicht sicher sind, dürfen nicht in den Verkehr gebracht werden. Die Risiken für die Lebensmittelsicherheit muss ein Unternehmen kennen und entsprechende Vorsorge treffen, dass nur sichere Lebensmittel die Verbraucher/innen erreichen« (Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: »Lebensmittelrückruf – wie funktioniert das?«, ohne Datum). Die Impfstoffhersteller haben keine Folgen zu befürchten. Denn sie haben Narrenfreiheit. Ihr Risiko – das heißt: die Haftung – trägt der Staat.

2433 Komplikationen

Am 29. September 2021 empfahl die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC die Impfung dringend, »um schwere Erkrankungen, Todesfälle und ungünstige Schwangerschaftsergebnisse zu verhindern«: »Das CDC empfiehlt dringend eine COVID-19-Impfung vor oder während der Schwangerschaft, da der Nutzen der Impfung für Schwangere und ihren Fötus oder ihr Kind die bekannten oder potenziellen Risiken überwiegt. Außerdem werden die Gesundheitsämter und Ärzte aufgefordert, Schwangere über die Vorteile der Impfung und die Sicherheit der empfohlenen Impfstoffe aufzuklären« (CDC Statement on Pregnancy Health Advisory Media Statement, 29.09.2021). Stand 29. Oktober 2021 fand die VAERS-Datenbank im Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung 2433 Fälle von Fehlgeburten, Eileiterschwangerschaften, Herzstillstand oder Tod des Fötus oder Frühgeborenen. Die Dunkelziffer dürfte, wie gesagt, zehn- bis hundertmal höher liegen. Am 7. November 2021 wurde das Video eines britischen Bestattungsunternehmers öffentlich, der sagte, »dass sich in den Kühlhäusern und Leichenhallen unzählige tote Babys und Neugeborene stapeln, die auf ihre Beerdigung warten (uncutnews. ch, 07.11.2021). »Und jetzt, sagt er, sieht er viele Neugeborene […], ›wirklich viele, etwa dreißig‹, während er sonst nur drei oder vier gesehen hat. Mit anderen Worten: Es sterben etwa zehnmal so viele Neugeborene, wie er es normalerweise erlebt hat – so viele, dass sie in der Erwachsenenabteilung untergebracht werden müssen, in der es mehr Platz hat. ›Offensichtlich handelt es sich entweder um Fehlgeburten oder Frühgeburten, aber darüber wird nicht viel geredet‹, sagt er.«

Sieben- bis achtmal mehr Fehlgeburten

Im November 2021 fanden zwei neuseeländische Wissenschaftler heraus, dass eine CDC-Studie zum Thema Schwangerschaft und Corona-Impfung »fälschlicherweise beruhigende Statistiken in Bezug auf das Risiko eines Spontanaborts in der Frühschwangerschaft« angeführt hätte. Die Analyse der Neuseeländer zeigte bei geimpften Frauen bis zur 20. Schwangerschaftswoche sieben- bis achtmal mehr Fehlgeburten als normal und als von den früheren, CDC-gesponserten Forschern angenommen: »In Anbetracht dieser Ergebnisse sind wichtige politische Entscheidungen auf der Grundlage unzuverlässiger und fragwürdiger Daten getroffen worden […] Wir empfehlen den sofortigen Verwendungsstopp von mRNA-Impfstoffen in der Schwangerschaft und in der Stillzeit sowie die Rücknahme von mRNA-Impfstoffen für Kinder oder Personen im gebärfähigen Alter in der Bevölkerung, bis überzeugende Daten zur Sicherheit und den langfristigen Auswirkungen auf Fruchtbarkeit, Schwangerschaft und Fortpflanzung in diesen Gruppen vorliegen« (Brock/Thornley: »Spontaneous Abortions and Policies on COVID-19 mRNA Vaccine Use During Pregnancy«, in: Science, Public Health Policy, and the Law, Volume 4:130–143, November 2021).

Ungeborenes Versuchskarnickel

Nicht nur Normalbürger, sondern erst recht Schwangere sollten sich eine Covid-Impfung also gut überlegen, denn sie handeln bereits für zwei. Und das gilt selbstverständlich auch für Frauen, die schwanger sein könnten. Eine Frau, die sich da nicht sicher ist, sollte zumindest einen Schwangerschaftstest absolvieren, bevor sie sich spritzen lässt. Wenn schon, dann sollte sie allein vom Dach springen und keinen erweiterten Suizid begehen. Für stillende Mütter gilt übrigens dasselbe. Besondere Vorsicht gilt auch für Frauen, die noch Mutter werden möchten, denn Langzeitstudien über die Impfstoffe lagen, wie gesagt, ebenfalls nicht vor. Das sollten freilich auch Ärztinnen wissen, sodass man sich fragt, wie sie dazu kommen, sich und ihr Ungeborenes der Impfung auszusetzen – und diese dann auch noch anderen Frauen zu empfehlen. Denn den Fötus können sie nicht gefragt haben, ob er zum intrauterinen Versuchskarnickel werden will …

31. DezemberStille Nacht, unheilige Nacht: Silvester mit Corona3

München, 22:50 Uhr, Ausgangssperre. Feierverbot. Als ich eine gute Stunde vor dem Jahreswechsel auf die Straße trete, höre ich nichts. Erzittert das Trommelfell um diese Zeit normalerweise schon unter dem einen oder anderen Böller und trifft man bereits auf lachende und feiernde Menschen, sehe und höre ich jetzt nichts dergleichen: kein Mensch auf der Straße. Ungläubig blicke ich um mich. Der totale Gehorsam überrascht mich. Soll heißen: Es genügten ein paar Bußgelddrohungen, um Millionen Menschen einzusperren. Und auch kein Auto wagt sich aus der Parklücke, um seine Insassen rechtzeitig bis um 12 Uhr zu Freunden oder Verwandten zu bringen. Verstohlen gehen wir zu zweit zu meinem Wagen. Als wir die Autotüren schließen, hallt das dumpfe Geräusch unangenehm laut durch die Straße. Unwillkürlich warte ich auf empörtes Gardinenrascheln politisch korrekter Nachbarn. Oder auf den Zugriff des Sonderkommandos, das garantiert schon auf der Lauer liegt, um »Ausgangssünder« dingfest zu machen und ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Den Motor anzulassen, ist praktisch ein revolutionärer Akt: Deutschland kurz vor dem Jahre 2 n. C. (nach Corona, früher 2020 n. Chr.).

Am I Legend?

Ich mache die Handykamera klar, und wir fahren los. Fahrbahnen und Gehsteige liegen verlassen im fahlen Licht der Straßenbeleuchtung, als wären alle Menschen ausgestorben. Nicht einmal ein Spaziergänger oder ein Hund mit seinem Herrchen sind zu sehen. Unwillkürlich suche ich nach den Zombies aus dem Film I am Legend. Erste Station ist die Reichenbachbrücke. Der 24/7-Kiosk, der für gewöhnlich das Zentrum der Silvesterparty im Glockenbachviertel ist, erstrahlt wie immer hell erleuchtet, jedoch ohne eine Menschenseele. So, als hätte tatsächlich eine tödliche Krankheit alle Menschen dahingerafft, und der Kioskbesitzer hätte nicht einmal Zeit gehabt, das Licht auszumachen. Die Brücke ist normalerweise Abschussrampe und Feierhölle in einem: Schon vor Mitternacht bringen sich sonst Trauben von Menschen in Position, bewaffnet mit Sektgläsern, Flaschen und Raketen. Punkt 12 bricht dann das Inferno los: Die Brücke zuckt im Blitz der Feuerwerksbatterien und Kanonenschlagraketen; dichte Rauchschwaden ziehen dann über die Fahrbahn – einmal im Jahr Dampf ablassen. Wer das nicht mochte, der wurde nicht dazu gezwungen. Nur heute werden alle gezwungen – und zwar, zu Hause zu bleiben.

Eine merkwürdige Stellenbeschreibung

Nächste Station Gärtnerplatz – eine weitere »Partymeile«. Das große Mittelrondell bietet sonst genügend Platz für ausgelassene Fröhlichkeit von Hunderten von Menschen. Nur heute nicht. Silvester 2020/2021 bleibt stumm. Am Viktualienmarkt dasselbe Bild. Natürlich hätten die Marktbuden um diese Zeit ohnehin geschlossen, aber normalerweise nutzen die Menschen den Platz dennoch zum Zuprosten und Feiern. Nur jetzt liegen alle Buden im Dunkeln, wie schlafende bucklige Tiere. Die Sonnenstraße, eine sechsspurige Achse des Altstadtrings, ist wie leer gefegt. An einer roten Ampel fragen wir uns, ob es eigentlich keine Polizeikontrollen während der Ausgangssperre gibt. Da hält neben uns ein Zivilfahrzeug, und die Fahrerin hält eine Polizeikelle raus. Ich halte ihr das Presseschild meines Wagens entgegen, das interessiert sie aber nicht: rechts ranfahren, umständliche Kontrolle. Was wir hier machen, lautet die Frage. Dasselbe wie Sie, gebe ich zur Antwort: arbeiten. Aha. Eigentlich sollte der Presseausweis reichen, aber nun wird das gesamte Programm durchgezogen. Umständlich kontrollieren die Beamten Führerschein und Fahrzeugpapiere. Sie haben ja Zeit: Sonst befindet sich kaum ein Kontrollobjekt auf der Straße, und irgendwie müssen sie sich ja die Nacht vertreiben und dem Polizeipräsidenten ein paar Berichte mitbringen. Aus einer Polizei, die früher einmal kam, wenn man sie brauchte, wurde eine Polizei, die kommt, wenn sie kein Mensch benötigt. Eine merkwürdige Stellenbeschreibung. Ihre Freundlichkeit irritiert mich. Die Liebenswürdigkeit steht in einem krassen Gegensatz zu der Ungeheuerlichkeit, die diese Leute hier begehen: Unverdächtige Bürger an der Ausübung ihrer Freiheitsrechte hindern. Wie kann man den größten Irrsinn, den der Planet jemals gesehen hat, so freundlich abwickeln? Unwillkürlich fällt mir ein alter Cartoon von Seyfried ein: »Wir haben hier eine einstweilige Erschießung gegen Sie.« Schließlich stellt der Beamte auch noch die Frage, ob wir Alkohol getrunken hätten. »Müssen Sie hier wirklich Ihr ganzes Programm durchziehen?«, frage ich zurück. »Sie sehen doch, dass wir hier arbeiten.« Das sei schließlich eine Verkehrskontrolle, entgegnet der Beamte. Was mich auf eine Idee bringt: Werden diese »Ausgangskontrollen« in Wirklichkeit als ganz normale Verkehrskontrollen getarnt, weil vielleicht gar keine formale Handhabe besteht, Bürger zu kontrollieren, nur weil sie sich auf der Straße bewegen?

Das Leben der anderen

23:30 Uhr, 19. Stockwerk. Wir bauen unsere Kameras auf. Von hier aus, in einem der höchsten Häuser Münchens, hat man einen Blick in alle Himmelsrichtungen. Die Stadt liegt stumm und verlassen da, wie bei einer Verdunkelung im Zweiten Weltkrieg. Ganz fern im Süden ahnt man das Stadtzentrum. Im Westen liegen die Terrassen der anderen Wohnhäuser verlassen unter uns. Praktisch kein Laut dringt an unser Ohr. Nur hinter manchen Fenstern brennt Licht. Irgendwo hier muss Jutta Ditfurth sein und die beleuchteten Fenster zählen: »Von etwa sechzig Wohnungen, die ich aus meinem Fenster sehe, haben nur vier bis fünf das Licht an«, schrieb die Frau, die sich als »Public Intellectual« bezeichnet, an Weihnachten 2020 auf Twitter. Und: »Alle anderen sind offensichtlich ausgeflogen.« Viele User vermuteten dahinter Blockwartgehabe »und werfen der Politikerin jetzt eine Spitzelmentalität vor«, schrieb die Berliner Zeitung (online, 26.12.2020). Aber vor allem klang das einsam. Auf einen Blockwart mehr oder weniger kommt es auch gar nicht mehr an. Neben den Münchner Polizeibeamten gibt es in dieser Nacht schätzungsweise zehnmal so viele ehrenamtliche: Während manche Menschen still und leise essen und trinken, kriegt der eine oder andere Nachbar jetzt ganz große Ohren. Trotz der Stille gehen in der Notrufzentrale der Polizei Anrufe von Denunzianten ein: »Besorgte Bürger«, die beim ersten Kracher die Polizei rufen. Zu feiern wagt da keiner, denn der Mann oder die Frau hinter der nächsten Tür schläft nicht. Schließlich ist das Leben der anderen ja so spannend.

23:50 Uhr. Kurz vor zwölf. Normalerweise kündigt sich das Feuerwerk um diese Zeit wie die Eruption eines Vulkans mit dem einen oder anderen Funkenregen an. Doch nichts dergleichen geschieht.

24:00 Uhr. Die soziale Kontrolle wirkt. Um uns herum tut sich gar nichts. Erst ab etwa 10 Kilometern Entfernung, dort, wo es grüner und die Bebauung lockerer wird, zieht sich nun ein – wenn auch bescheidener – Feuerwerkskranz rund um die bayerische Landeshauptstadt. Irgendwie erinnert er an einen Springbrunnen, bei dem die innere Fontäne defekt ist. Das heißt: Halt! Auf der Ostseite, mitten im Dunkel der dortigen Industrie- und Gewerbebebauung, steigt plötzlich aus einem Kreis von Blaulichtern und heulenden Sirenen ein fröhliches Feuerwerk auf. Während Bürger auf der Straße belästigt werden, haben Polizei und andere Helfer dort eine Art Wagenburg gebildet, aus der heraus sie fröhlich ballern. Man gönnt sich ja sonst nichts. Viele Meter unter uns liefern sich zwei Streifenwagen ein lustiges Rennen und brettern mit einem Affenzahn über rote Ampeln. Der Rest der Autofahrer ist ja weggesperrt. Da kann man sich auch einmal richtig austoben.

0:30 Uhr. Wir bauen ab. Auf dem Heimweg blitzt plötzlich Blaulicht im Rückfenster. Wir halten an. »Führerschein, Fahrzeugpapiere«, bellt der Uniformierte am Seitenfenster. Macht muss ein schönes Gefühl sein. »Heißt das nicht ›Guten Abend‹ bei Ihnen?«, frage ich zurück. Auch diese beiden Staatsdiener wollen nach den Papieren noch Warndreieck, Warnwesten und Verbandskasten sehen. Das anarchische Chaos im Kofferraum lässt die Staatsmacht jedoch kapitulieren, und wir können weiterfahren. Zurück am Ausgangspunkt haben wir ein für die Münchner Innenstadt einmaliges Erlebnis: Der Parkplatz, den wir vor eineinhalb Stunden verlassen haben, ist noch frei …