verheimlicht – vertuscht – vergessen 2024 - Gerhard Wisnewski - E-Book

verheimlicht – vertuscht – vergessen 2024 E-Book

Gerhard Wisnewski

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Beschreibung

Was 2023 nicht in der Zeitung stand

Wir müssen reden! Und zwar über das vergangene Jahr 2023: War das nun eine Geisterfahrt, ein Horrorfilm oder ein Aufenthalt in einer Nervenklinik?

  • Einen Tag vor Neujahr starb der Papst - dafür regiert jetzt ein Anti-Papst.
  • In den USA wechselte ein Amokläufer mittendrin die Schuhe - aber warum?
  • In Deutschland wollten Reichsbürger den Staat übernehmen - aber mit nur einer Waffe.
  • In China fanden Feuerbestattungen auf den Straßen statt - aber wo waren die Leichen?
  • Im Nordatlantik sank ein Tauchboot mit fünf Menschen an Bord - und danach hatten alle schon vorher Bescheid gewusst.
  • In New York klärte der Journalist Seymour Hersh die Nordstream-Sprengung auf - und verlor danach die Nerven.
  • Im Sommer gab es einen Sexskandal um die Band Rammstein - aber wo war der Sex?
  • Im August waren die Jahrestage der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki - aber welche Atombomben?
  • Im September begründete Microsoft ein digitales Feudalsystem - mit den Nutzern als Leibeigenen.
  • Im Oktober überfiel die Hamas Israel - war das der Startschuss für die Ankunft des Messias?
  • u. v. a. m.


Immer wenn wieder einmal 365 Tage vorüber sind, nimmt sich der Enthüllungsjournalist das vom Mainstream schön zurechtgeschminkte Vorjahr zur Brust und zerlegt es nach allen Regeln der Kunst. Mit verheimlicht - vertuscht - vergessen 2024 stellt er die nunmehr 17. Ausgabe der inzwischen legendären Jahrbuchreihe vor - mit vielen Antworten auf immer atemloser werdende Fragen: Wo wurde gelogen, verdreht, aufgehübscht, parfümiert und verschwiegen? Und natürlich: Hat Deutschland noch eine Zukunft?

Begleiten Sie den Autor bei seiner kritischen Zeitreise durch das Jahr 2023.

Dieses Buch beginnt dort, wo herkömmliche Jahresrückblicke enden.

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1. Auflage Januar 2024

Copyright © 2024 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Covergestaltung: Nicole Lechner Redaktion: Andrea Wisnewski Lektorat, Satz und Layout: Agentur Pegasus, Zella-Mehlis

ISBN E-Book 978-3-86445-986-3 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Zitate

»Es ist nicht die Hassrede, sonderndie Rede, die sie hassen.«

Unbekannt

»Politisch unkorrekt ist nicht die Meinung,sondern die Unterdrückung der Meinung.«

Gerhard Wisnewski

Vorwort

Das Rad der Geschichte hat sich ein Jahr weitergedreht – oder etwa das Rad des Irrsinns? Während die Mühlen der Geschichte nämlich nur langsam mahlen, schreitet der Wahnsinn schnell und dynamisch voran: In China brannten 2023 angeblich Coronaleichen auf den Straßen, in Deutschland wurden ein paar Rentner als gefährliche Reichsbürger vorgeführt, und in Rom regiert ein Antipapst. Und während die Welt Angst vor einem Atomkrieg hatte, wurde in Wirklichkeit ein anderer Krieg geführt: nämlich der gegen die Sonne. Die Sonne ist angeblich der neue Staatsfeind Nummer 1 der Menschheit, der den Planeten erwärmt und uns alle zu Krebspatienten macht. Atombomben dagegen gab und gibt es vielleicht gar nicht, zumindest nicht die von Hiroshima und Nagasaki – stellte sich anlässlich der Jahrestage der Bombardierung der beiden Städte im August heraus. Sachen gibts! Im Nordatlantik implodierte das Tauchboot Titan, in Mallorca machen sich hauptsächlich Deutsche auf die Socken, um Frauen zu vergewaltigen, und in New York wurde der Journalist Seymour Hersh gesprengt – journalistisch natürlich. Schon im Februar beschleunigte ein Erdbeben in der Türkei möglicherweise den NATO-Beitritt von Finnland und Schweden, in Nashville wechselte ein Attentäter mitten in seinem Amoklauf die Schuhe, und in der Schweiz, in Deutschland und Österreich tragen immer mehr Schulkinder Windeln. Spätestens seit dem 30. September will Microsoft digitale Leibeigene aus uns machen, und beim Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober stellte sich unsere Staatsspitze ohne deutsche Flagge zum Gruppenfoto auf – ein mehr als deutliches Signal, dass Deutschland zu existieren aufhört. Und schließlich, am 7. Oktober, wurde im Nahen Osten ein Krieg angezettelt, der möglicherweise den finalen Weltenbrand auslösen soll – ob mit oder ohne Atomwaffen. Das sind nur einige Kapitel aus dem neuen verheimlicht – vertuscht – vergessen 2024. Es wird also bestimmt nicht langweilig in diesem Jahrbuch.

Ich wünsche uns allen, dass vieles davon nicht eintrifft oder sich wieder bessert und dass wir im Wesentlichen ein friedliches und sicheres Jahr 2024 erleben werden.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Gerhard Wisnewski

München, 30. November 2023

P.S.: Noch ein Hinweis zur Benutzung: In den Chronologien zu Beginn jedes Monats sind die jeweils behandelten Themen fett gedruckt. Themen, die im Rahmen eines anderen Kapitels behandelt oder erwähnt werden, tragen zusätzlich einen Verweis auf das entsprechende Kapitel.

Einleitung

Wo wurde uns 2023 mal wieder nicht die Wahrheit gesagt – jedenfalls nicht die ganze? Gegenfrage: Wo soll man da anfangen? Tatsächlich wurde so viel gelogen, dass einem die Richtigstellung mitunter im Halse steckenblieb. Man kam einfach nicht mehr nach. Auch 2023 heizte uns die Lügenmaschine wieder kräftig ein, zum Beispiel mit der Behauptung, in China würden Coronatote auf den Straßen verbrannt, die Russen hätten einen Staudamm gesprengt, sogenannte »Reichsbürger« wollten die Regierung stürzen, im Sommer drohe uns eine Hitzekatastrophe und die Sonne sei für immer mehr Krebstote verantwortlich – um nur einige Themen herauszugreifen. Ebenso verlogen war die monatelange Treibjagd auf die weltberühmte deutsche Band Rammstein und ihren Frontmann Till Lindemann, der plötzlich im Fokus eines Missbrauchsskandals stand. Bei einem Konzert in Vilnius (Litauen) sollte Lindemann eine junge Frau … ja, was denn eigentlich? Egal: Die Öffentlichkeit wurde aufgepeitscht, auf den Straßen forderte ein Frauen-Mob den Abbruch der Europatournee – mithin das Ende von Rammstein. Doch die journalistoiden Scharfrichter von Spiegel und Co. versagten diesmal. Alles weitere darüber am 10. Juni.

Auch Tauchfahrten beschäftigten uns 2023, zum Beispiel die des Tauchbootes Titan, das fünf Menschen zum Wrack der Titanic bringen sollte und dabei verunglückte. Eine gute Woche lang hielt uns dieses »Ticking-Clock-Szenario« in Atem, bis die Trümmer des Bootes vom Ozeanboden geborgen werden konnten. Ob man uns dabei die ganze Wahrheit über das Unglück gesagt hatte, dem werden wir in dem entsprechenden Kapitel nachgehen. Glasklar schien dagegen ein anderer Fall zu sein, nämlich dass es die Amerikaner waren, die 2022 die Nord-Stream-Gasleitungen zwischen Russland und Deutschland gesprengt hatten. Alles schien darauf hinauszulaufen, bis 2023 ein Journalist namens Seymour Hersh mit einer äußerst suspekten Beweisführung wieder Zweifel an der »amerikanischen Version« weckte. Im Kapitel über den Juni begeben wir uns auf die Tauchfahrt in die Tiefen der Desinformation, von der wir hoffentlich schlauer wieder zurückkehren werden.

Das Schlimme waren aber nicht nur neue Lügen, sondern auch die alten, die inzwischen selbstverständlich geworden sind und seit vielen Jahren unbeachtet herumliegen, bis man irgendwann schmerzhaft über sie stolpert. Zu den Jahrestagen der ersten (und bisher letzten!) Atombombeneinsätze von Hiroshima und Nagasaki im August werden wir deshalb auf der Reise mit der Achterbahn der Lügen einen neuen Höhepunkt erreichen – nämlich dass Hiroshima und Nagasaki 1945 mit Nuklearwaffen angegriffen worden sein sollen. Dabei sollen Personen und Gebäude pulverisiert und verbrannt worden sein und Menschen jahrzehntelang unter Folgen wie beispielsweise Genschäden gelitten haben. Nicht, dass Letzteres falsch wäre. Aber was heute niemand mehr weiß: Selbst hochrangige amerikanische Militärs und Fachleute wunderten sich damals über das konventionelle Schadensbild der angeblichen Superwaffen. Die gängige Geschichte der Atombombe könnte »durchaus ein Anwärter auf den größten Schwindel aller Zeiten sein«, schrieb der weltberühmte Molekularbiologe und Genetiker Franklin Stahl. Alles Weitere dazu im August.

Eine alte Lüge ist zum Beispiel auch der Rücktritt von Papst Benedikt XVI., dessen 10. Jahrestag am 11. Februar 2023 begangen wurde (nachdem der Papst einen Tag vor Neujahr verstorben war). »Päpste treten nicht zurück, sie sterben im Amt«, schrieben aus diesem Anlass die Vatican News. Und: »Das war ungeschriebenes Gesetz in der katholischen Kirche bis zu jenem 11. Februar vor 10 Jahren, als der deutsche Papst Benedikt XVI. es mit Mut und Demut brach.« Heute, 10 Jahre später, ist es an der Zeit, sich diesen sogenannten Rücktritt einmal genauer anzuschauen. Die Frage ist nämlich, warum dieses »ungeschriebene Gesetz« nicht auch schon früher gebrochen wurde – von Päpsten, die es viel nötiger gehabt hätten, als Benedikt XVI. Zum Beispiel Johannes Paul II., der sich bis zu seinem Tode schwer krank am Petrusstab festklammerte. Benedikt dagegen lebte nach seinem Rücktritt noch 10 Jahre bei guter Gesundheit – und war Beobachtern zufolge in besserer Verfassung, als sein »Nachfolger« Franziskus. Aber warum »Nachfolger« in Anführungszeichen? Lesen Sie alles darüber unter dem 11. Februar.

Schließlich beschäftigen wir uns auch mit dem neuen Nahostkrieg, der am 7. Oktober 2023 »ausbrach«. Eine Reihe von Merkwürdigkeiten wirft dabei eine Menge Fragen auf. Vor allem: Wie konnte es die Hamas schaffen, den schwer bewachten Zaun zwischen Gazastreifen und Israel zu überwinden? Warum wurden die Hamas-Kämpfer nicht sofort von der israelischen Armee gestoppt? Wie kommt es, dass sie anscheinend stundenlang morden und Geiseln nehmen konnten, ohne dass irgendjemand einschritt? Und: Wem nützte das alles? Diese Frage kann ich hoffentlich in dem entsprechenden Abschnitt über den Oktober ausreichend beantworten …

Dezember 2022

»Pope emeritus Benedict XVI. in 2019« | https://en.wikipedia.org/wiki/File:Meeting_with_Benedict_XVI_on_10_August_2019_(cropped).jpg | This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license. Attribution: © H. Elvir Tabakovic, Can. Reg./Propstei St. Michael, Paring.

Thema des Monats

31.12. Im Vatikan stirbt der deutsche Papst Benedikt XVI.

2.12. Bundestag beschließt neues Aufenthaltsrecht für langjährig geduldete Migranten – 7.12. Eine Razzia gegen sogenannte »Reichsbürger« versetztdie Republik in Aufregung – 9.12. Evdoxia »Eva« Kaili, Vizepräsidentin des Europaparlaments, wird wegen Korruptionsverdachts festgenommen – 16.12. Der Ukraine und ihrem Präsidenten Selenskyj wird der Karlspreis zugesprochen – 23.12. Der frühere Frankfurter Oberbürgermeister Feldmann wird wegen Korruption zu einer Geldstrafe verurteilt – 31.12. ImVatikan stirbt der deutsche Papst Benedikt XVI. im Alter von 95 Jahren

7. Dezember 2022Reichsbürger-Razzia: »Viel Getöse um wenig Putsch«

Schreck lass nach! Die Reichsbürger wollen den Staat übernehmen! Doch wirklich: »Eine Gruppe aus ›Reichsbürgern‹ und Verschwörungsideologen soll einen Putsch in Deutschland geplant haben«, berichtete am 8. Dezember 2022 der WDR auf seiner Website. »Nach Ansicht der Generalbundesanwaltschaft wollten sie das politische System in Deutschland stürzen, mit Waffengewalt eine neue Regierung installieren und dabei auch Tote in Kauf nehmen.« Das darf doch nicht wahr sein! Oh doch: Am 7. Dezember überfielen tatsächlich 3000 schwer bewaffnete Vermummte bei einer generalstabsmäßig geplanten Aktion etwa 150 Objekte in Deutschland und versetzten die Menschen damit in Angst und Schrecken. »Wir haben es mit Terroristen zu tun, und sie hatten konkrete Umsturzpläne«, berichtete der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, von der Front: »Unsere Demokratie ist wehrhaft, aber die Sicherheitsbehörden müssen nun nachlegen« (rbb24, online, 17.12.2022). Das kann man wohl sagen: Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle war nichts dagegen. Das heißt: Warten Sie mal! Die 3000 Vermummten waren ja gar keine Reichsbürger – sondern die Polizei! Tja, da kann man ganz schön durcheinanderkommen. Denn Umsturzabsichten haben in Deutschland in Wahrheit die Politiker und ihre Organe. Und den Staatsstreich hat es in Wirklichkeit schon längst gegeben. Man denke an den Putsch der seinerzeitigen Bundeskanzlerin Merkel gegen die Wahl des FDP-Mannes Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten 2020. Zitat Merkel: »Das Ergebnis muss rückgängig gemacht werden« (Tagesspiegel, online, 06.02.2020). Oder man denke daran, dass während der sogenannten »Coronapandemie« der Föderalismus durch eine Konferenz der Ministerpräsidenten (Länder) mit der Bundeskanzlerin (Bund) aufgehoben und die Macht in den Händen der Letztgenannten beziehungsweise ihres »Gesundheitsministers« konzentriert wurde: »Ich halte es aus verfassungsrechtlichen Gründen für einen unhaltbaren Zustand, dass Entscheidungen über Grundrechtsfragen weiterhin in einem Gremium getroffen werden, das die Verfassung nicht vorsieht«, kritisierte das damals der Bundestagsvizepräsident und Rechtsanwalt Wolfgang Kubicki (FDP; Preußische Allgemeine Zeitung, online, 24.02.2021). Und das war noch äußerst milde formuliert – so milde, dass es für die berühmte Katz’ war. Wie so vieles, was der »Young Global Leader« Kubicki von sich gibt.

»Mit Kanonen auf Spatzen geschossen?«

Aber das nur nebenbei. Die sogenannten »Reichsbürger« jedenfalls waren eine echte Gefahr für den Staat: Laut tagesschau.de vom 7. Dezember 2022 52 Mann hoch (wovon nur die Hälfte festgenommen wurde), taufrisch, körperlich topfit und bis an die Zähne bewaffnet. Wenn es stimmt, dass das Leben erst mit 64 anfängt, war der Anführer Prinz Reuß mit seinen 71 Lenzen zum Beispiel gerade einmal 7 Jahre alt! Quasi ein Kindersoldat! Auch seine angeblichen Komplizen sollen ähnlich frisch gewesen sein: »Auffällig ist, dass bekannte Mitglieder älter als 50, 60 oder gar 70 sind«, beobachtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (online, 22.03.2023). »Haben Deutschlands Sicherheitsbehörden wirklich die große Reichsbürger-Verschwörung vereitelt, oder haben sie womöglich mit Kanonen auf Spatzen geschossen?«, dämmerte es sogar der Neuen Zürcher Zeitung. »Der historische Großeinsatz und die flankierende Medienberichterstattung werfen Fragen auf« (online, 07.12.2022). Nichts da: Schließlich fiel Heinrich XIII. Prinz Reuß »bereits in der Vergangenheit mit kruden Thesen auf«, so der WDR (online, 08.12.2022). Und das reicht für eine Verhaftung im »besten Deutschland, das es jemals gab« (Bundespräsident Steinmeier) schließlich allemal aus. Zum Beispiel soll er gesagt haben: »Wir in Deutschland sind seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen.« Eindeutig irre, der Mann. Doch halt! Das war ja gar nicht Reuß, sondern der seinerzeitige Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), und zwar bei einem Vortrag im Jahr 2011! Dass die Polizei daraufhin bei Schäuble vorbeigeschaut und ihn als Reichsbürger eingebuchtet hätte, ist allerdings nicht überliefert. Vielleicht sollte man das nachholen. Denn der schreckliche Reichsbürger-Chef Prinz Reuß hatte sich schließlich auch nicht sehr viel anders geäußert: »2019 sprach er als Redner auf einem ›Worldwebforum‹ und behauptete unter anderem, Deutschland sei seit dem Zweiten Weltkrieg kein souveräner Staat mehr, sondern werde von Alliierten verwaltet«, zitierte ihn der WDR (ebenda). Na bitte. Ganz im Gegensatz zu Reuß blieb Schäuble jedoch auf freiem Fuß beziehungsweise Rad. Zwar sei ihm das natürlich gegönnt – niemand sollte schließlich für seine Meinung eingesperrt werden. Es wäre nur schön, wenn das nicht nur für Finanzminister gelten würde.

»Wir haben keinen Staat zu errichten«

Papperlapapp! Die 25 festgenommenen Reuß- beziehungsweise Reichsbürger waren schließlich eine hochgefährliche Truppe: »Die selbsterklärten Reichsbürger vertreten aberwitzige Positionen, etwa die, dass der deutsche Staat gar nicht existiere«, alarmierte die Neue Zürcher Zeitung ihre Leser (ebenda). »Von einem Staat im legitimen Sinne des Wortes« sollte man nur sprechen, »wo es sich um das Produkt eines frei erfolgten konstitutiven Gesamtaktes eines souveränen Volkes handelt«, soll der Prinz fabuliert haben. Und: »Wo das nicht der Fall ist, wo ein Volk sich unter Fremdherrschaft und unter deren Anerkennung zu organisieren hat, konstituiert es sich nicht – es sei denn gegen die Fremdherrschaft selbst –, sondern es organisiert sich lediglich, […] aber nicht als Staat im demokratischen Sinn.« Demnach wäre die Bundesrepublik Deutschland also kein Staat. Wahrlich irre. Das heißt, Moment: Diese Zeilen stammen gar nicht von dem »irren Prinzen«, sondern von einem hochverehrten Vater unseres Grundgesetzes, nämlich von dem Staatsrechtler Carlo Schmid (SPD), der das Grundgesetz nach dem Zweiten Weltkrieg mit ausgearbeitet hat. In seiner berühmten Rede aus dem Jahr 1948 sagte er: »Wir haben keinen Staat zu errichten.« Einbuchten, den Mann – ach so, er ist ja schon längst verstorben: »Wir haben etwas zu schaffen, das uns die Möglichkeit gibt, gewisser Verhältnisse Herr zu werden, besser Herr zu werden, als wir das bisher konnten. Auch ein Staatsfragment muss eine Organisation haben, die geeignet ist, den praktischen Bedürfnissen der inneren Ordnung eines Gebietes gerecht zu werden« (»Was heißt eigentlich: Grundgesetz?«, Rede des Abgeordneten Carlo Schmid im Parlamentarischen Rat, 8. September 1948, StenBer. S. 70 ff.). Mit »Staatsfragment« waren die drei westlichen Besatzungszonen gemeint, die zu einer Organisationseinheit zusammengeschlossen werden sollten, nämlich zur BRD, während die sowjetische Besatzungszone von den Sowjets an den Ostblock angeschlossen und zur »DDR« wurde.

Besiegt und besetzt am Boden

Dazu kamen drittens noch große, von Polen und anderen Ländern besetzte Gebiete, die formal zu keiner Besatzungszone gehörten, aber gleichwohl zum Deutschen Reich. Unter anderem deshalb war Grundgesetz-Schöpfer Schmid der heute politisch verfolgten Auffassung, dass das Deutsche (nicht das Dritte!) Reich nach 1945 weiterexistierte. Aber das ist natürlich Quatsch: Deutschland lag völlig zerbombt, besiegt und besetzt am Boden – wo sollte da noch ein Staat gewesen sein? Eben. Aber: »Nach Völkerrecht wird ein Staat nicht vernichtet, wenn seine Streitkräfte und er selbst militärisch niedergeworfen sind«, so Schmid weiter. »Die debellatio [das durch einen vollständigen Sieg herbeigeführte Ende eines Krieges] vernichtet für sich allein die Staatlichkeit nicht, sie gibt lediglich dem Sieger einen Rechtstitel auf Vernichtung der Staatlichkeit des Niedergeworfenen durch nachträgliche [also weitere] Akte.« Dafür gebe es »nach Völkerrecht nur zwei praktische Möglichkeiten. Die eine ist die Annexion. Der Sieger muss das Gebiet des Besiegten annektieren, seinem Gebiet einstücken. Geschieht dies, dann allerdings ist die Staatlichkeit vernichtet. Oder er muss zur sogenannten Subjugation schreiten, der Verknechtung des besiegten Volkes. Aber die Sieger haben nichts von dem getan. Sie haben in Potsdam ausdrücklich erklärt, erstens, dass kein deutsches Gebiet im Wege der Annexion weggenommen werden soll, und zweitens, dass das deutsche Volk nicht versklavt werden soll. Daraus ergibt sich, dass zum mindesten aus den Ereignissen von 1945 nicht der Schluss gezogen werden kann, dass Deutschland als staatliches Gebilde zu existieren aufgehört hat« – mithin also das Deutsche (nicht das Dritte!) Reich. War der Vater des Grundgesetzes also ein Reichsbürger?

Fehldiagnose Staatsstreich

Nichts da, denn Schmid wurde nie mit einer Knarre gesichtet, ganz im Gegensatz zu den heutigen Reuß- beziehungsweise Reichsbürgern: »Diese Gruppe plante unter anderem offenbar den Deutschen Bundestag in Berlin zu stürmen, und zwar mit Waffengewalt«, hieß es in einem Medienartikel (entwicklungsstadt.de, 27.02.2023). Genau: Dem Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, stand schon der Schweiß auf der Stirn: »Menschen, die diesen Kreisen angehörten, seien aber besonders gefährlich, da sie Waffen besäßen, die sie auch einsetzten […]«, meinte er laut rbb24 zu den Durchsuchungen (online, 17.12.2022). Absolut: Die Reuß-Truppe besaß nach dem ersten Ergebnis der Durchsuchungen immerhin eine scharfe Waffe. In Ziffern: 1 (JungeFreiheit, online, 08.12.2022). Die Website des Senders rbb zeigte zwar ein Foto eines furchterregenden Arsenals, doch dummerweise stammte dieses Bild von einem Einsatz 2019. Überdies handelte es sich auch nicht um Sturmgewehre, sondern hauptsächlich um sogenannte Seitenspanner, also Luftgewehre. Puh – was für ein Jammertal! Ob das einzelne Schießeisen bei dem geplanten Putschversuch etwa herumgereicht werden sollte, wurde bisher nicht bekannt. Das heißt – warten Sie mal: da wären ja schließlich noch ein paar Schreckschusswaffen gewesen und ein paar Tausend Euro in der Kriegskasse. Allerdings muss man das ja noch auf die 150 durchsuchten Objekte umrechnen. Nehmen wir einmal an, wir würden in Deutschland 150 x-beliebige und per Zufall ausgewählte Wohnungen und Häuser durchsuchen: Würde man allein dabei nicht schon wesentlich mehr scharfe Waffen, Schreckschusspistolen und Geld finden? Garantiert. Dagegen erschienen die mutmaßlichen Reichsbürger mit ihrem »Arsenal« ja wie die reinsten Heiligen. Nicht einmal, was genau davon überhaupt illegal war, war klar: Bargeld, Preppervorräte und Schreckschusswaffen per se schon einmal nicht. Auch von der erwähnten »Schusswaffe« wurde nicht bekannt, ob ihr Besitz illegal war oder nicht. Und einige Tausend Euro Bargeld findet man locker in einem einzigen wohlhabenden Haushalt – wobei nicht klar ist, warum das überhaupt verwerflich gewesen sein soll. Ein besseres Führungszeugnis hätte man den »Reichsbürgern« zunächst also gar nicht ausstellen können. Machen Sie doch einmal 150 Hausdurchsuchungen im Frankfurter Bahnhofsviertel oder in München-Grünwald. Das Ergebnis dürfte wohl ähnlich aussehen: Drogen, Bargeld, Waffen.

»Schmierenkomödie historischen Ausmaßes«

Welche Gegend in Deutschland muss man sich hingegen heraussuchen, um ein derartig mageres Ergebnis zu erzielen? Immerhin sollte diese »Stichprobe« ja das Resultat von Ermittlungen und Verdachtsmomenten gewesen sein. Aber ergeben hat sie praktisch gar nichts – so ähnlich wie eine Krebsbiopsie in einem durch und durch gesunden Organ. Rein statistisch gesehen deutete das Resultat darauf hin, dass in Wirklichkeit gar nicht so viele Hausdurchsuchungen stattgefunden haben können. Tatsächlich konnten sich die Medien auch nicht recht darauf einigen, wie viele es nun tatsächlich gewesen sein sollen: 180, 150, 130 oder 120? Dass jemand mit einer Schusswaffe und 25 beziehungsweise 52 Leuten einen Staatsstreich plant, erschien zudem als äußerst unglaubwürdig. »Immer mehr Medien beginnen zu zweifeln«, schrieb denn auch die Junge Freiheit, »ob die Rekordrazzia wirklich angemessen war«. »Ich habe heute mit etlichen Kollegen aus anderen Medien gesprochen«, zitierte das Blatt den Chefredakteur des Cicero, Alexander Marguier, »auch solcher Medien, die bei der überschäumenden Umsturzplan-Berichterstattung ganz vorne mit dabei waren. Unisono (und natürlich nur im Vertrauen) hieß es: Uns kommt das alles auch völlig übertrieben vor, aber wenn die Konkurrenz so dramatisch reagiert, können wir die Sache nicht auf kleiner Flamme kochen« (Junge Freiheit, online, 08.12.2022). »Was sich gestern in Deutschland, Österreich und Italien von 6 Uhr morgens bis Mitternacht abgespielt hat, war eine Schmierenkomödie historischen Ausmaßes«, urteilte die Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld. »Da kreißte ein Gebirge und gebar ein winziges Mäuslein« (vera-lengsfeld.de, 08.12.2022). Selbst das regierungstreue Blatt Stern räumte ein: »Tatsächlich lässt sich der Vorwurf einer Inszenierung nicht ganz von der Hand weisen. Wie etwa der Berliner Tagesspiegel berichtet, wussten ungewöhnlich viele Menschen schon Tage vor den Razzien, dass etwas passieren würde« (Stern online, 09.12.2022). »Die kindische Inszenierung der Razzia, mit der ein ›Staatsstreich‹ gerade noch mal verhindert werden konnte, ist eigentlich eher zum Lachen«, schrieb die Website TichysEinblick. Und: »Dass Beamte, Behörden und Medien mitspielen, ist beschämend – und es zeigt, wie gefährdet unsere Demokratie wirklich ist.« Es sei »schwer zu übersehen, dass es sich hier um ein Drehbuch handelt, bei dem eine Ministerin [Faeser] den Staatsapparat einsetzt und Polizisten als Komparsen missbraucht für eine alberne, durchschaubare, allenfalls für ZDF und ARD filmreife Inszenierung. Der Verdacht liegt auf der Hand, dass dies gezielt war auf den Tag, an dem die Ampel vor genau einem Jahr die Regierungsgewalt übernahm und seither in kürzester Zeit eine katastrophale Bilanz vorgelegt hat« (08.12.2022). Kurz und gut: Der Operettenputsch drohte bei der Kritik durchzufallen. Das Ganze schien sich zu einer gewaltigen Blamage für Politik und Behörden auszuwachsen. Am 13. Dezember 2022 sprach die AfD-Vorsitzende Alice Weidel bereits von einem »Rollatorputsch«.

Das Ausland lacht sich krank

Und auch das Ausland lachte sich krank, insbesondere der böse Feind im Osten: »Seit einem Tag beobachte ich mit angehaltenem Atem das wahre Drama, das sich in Deutschland abspielt«, japste die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa. »Neulich wurden dort 25 Personen verhaftet, die der Vorbereitung und Unterstützung eines Staatsstreichs verdächtigt wurden. Man kann nicht in Worte fassen, wie sehr wir um die Grundlagen der verfassungsmäßigen Ordnung in der BRD, die beinahe einem Putsch zum Opfer gefallen wäre, mitfühlen. […] Weder die 200000 Mann starke Bundeswehr, noch der Stützpunkt Ramstein mit seinem 30000 Mann starken amerikanischen Unterstützungskontingent, noch die Nachrichtendienste BND und BfV hätten die Wiederbelebung der preußischen Monarchie und des Deutschen Reiches verhindern können. Doch Berlin hielt gegen 25 Revolutionäre stand. Gut gemacht, bravo. Stehende Ovationen«, zitierte der Politiker und Geopolitikexperte Erkan Dinar Marija Sacharowa (Telegram, 11.12.2022).

Die Vermehrung der Reichsbürger

Medien und Behörden mussten deshalb dringend nachlegen. Und siehe da: Schon wenige Tage später fand plötzlich eine wundersame Vermehrung der Reichsbürger und ihrer Waffen statt. Hinzu kamen zum Beispiel plötzlich »Schusswaffen, die bei Dieter W. sichergestellt wurden, einem Beschuldigten, der Waffenhändler ist, weshalb die bei ihm gefundenen Schusswaffen zunächst nicht mitgezählt wurden, da er legal mit ihnen handelt« (tagesschau.de, 17.12.2022). So kann man es natürlich formulieren. Oder auch so: Indem der Waffenhändler kurzerhand in die Reuß-Truppe eingemeindet wurde, wurde deren Waffenarsenal schlagartig drastisch vergrößert. Auch die Zahl der Verdächtigen wurde kräftig aufgepolstert: »Demnach sieht es danach aus, dass die Gruppe tatsächlich mehr als doppelt so groß sein könnte als bis dahin angenommen«, berichtete die Tagesschau auf ihrer Website (ebenda). Man beachte die vorsichtigen Konjunktive. Nach dem anfänglichen Aufschlag »kommen die beteiligten Medien nicht mehr raus aus dieser Rolle«, vermutete Tichys Einblick. »Sie müssen den Putsch aufblasen, weil sie sich sonst selbst korrigieren müssten. Und das glauben sie sich nicht leisten zu können. So werden sie zu schreibenden Komparsen der Inszenierung und dröhnen das Land weiter in das Drama eines Operettenputsches« (zitiert nach gloria.tv, 10.12.2022).

Aufstand ab 2029?

»Unsere Regierung muss große Angst haben, wenn nun zu solchen Aktionen gegriffen wird«, hieß es bei »Anwälte für Aufklärung« beim Messenger Telegram (09.12.2022). Nun müsse »zügig und konkret über eine Verschärfung des Waffenrechts diskutiert werden«, meinte der GdP-Vorsitzende Kopelke. Und: »So wenig Waffen wie möglich in der Bevölkerung machen die Republik sicherer« (rbb, online, 17.12.2022). Keineswegs, denn illegale Waffen werden so auch nicht verschwinden. Um den Schutz des Bürgers geht es dabei kein bisschen, sondern um den Schutz des Politikers. Denn sonst würde man sich auch weniger über Schusswaffen, sondern mehr über Messer und Macheten unterhalten, mit denen Zuwanderer ein Massaker nach dem anderen unter den Bürgern anrichten. Aber wenn die Anti-Waffen-Initiative nicht auf bewaffnete Kriminelle und auch nicht auf stechfreudige Zuwanderer zielt – wer bleibt dann noch übrig? Antwort: natürlich der deutsche Bürger, der an Recht und Grundgesetz glaubt. Woraus sich der Schluss ziehen lässt, dass die Bevölkerung von Leuten wie Kopelke als gefährlich angesehen wird. Aber wäre denn anzunehmen, dass sich plötzlich massenhaft Bürger zusammenschließen, um die Regierung zusammenzuschießen? Natürlich nicht. Daran glaubt in Wirklichkeit kein Mensch – außer der Regierung. Oder warum sollte sie dauernd die Waffengesetze verschärfen, Bürger zur freiwilligen Waffenabgabe auffordern und außerdem noch einen bizarren Graben um den Reichstag ziehen? Die Regierung rechnet fest mit anhaltendem Unmut der Bürger. Weitere staatliche Übergriffe stehen ja auch bereits bevor: Geldentwertung, Fahrverbote, Enteignungen, Stromausfälle, Nahrungsmittelknappheiten, Wohnraumbewirtschaftung, Vertreibung, Entrechtung und anderes mehr. Auch neue »Pandemien« sind geplant. Und daher befürchtet man, dass die Bürger irgendwann zu ihren Waffen greifen und sich wehren könnten. Der geplante Schützen- beziehungsweise Schutzgraben um den Reichstag spricht da Bände. Den gab es nicht einmal zu Zeiten des Dritten Reiches. Der Graben wird in Form eines sogenannten »AHA« angelegt: also ein Graben, der aus der Ferne nicht sichtbar ist, sondern erst, wenn man unmittelbar davorsteht. Das heißt, dass hier staatliche Transparenz, Offenheit und Bürgernähe vorgetäuscht werden, wo sie gar nicht existieren. Der Baufortschritt des Grabens ist ein Anhaltspunkt, ab wann die Reichstagsbewohner mit einem Aufstand rechnen. Geplante Fertigstellung: 2029.

Unfreiwillige Statisten?

Die totale Entwaffnung und Verteufelung von Schusswaffen ist eine Vorsichtsmaßnahme – allerdings nicht gegenüber Kriminellen, sondern gegenüber dem Bürger. Tatsächlich wollte auch Innenministerin Nancy Faeser nach der Reichsbürger-Razzia sofort das Waffenrecht verschärfen. Die Frage war nur wie: indem nun auch Kaffeelöffel zu den gefährlichen Waffen gezählt werden? Denn viel gibt es da ja nicht mehr zu verschärfen. Nach ungefähr einem Dutzend »Amokläufen« seit dem Jahr 2000 und nachfolgenden Gesetzesänderungen allein in Deutschland ist vom Recht auf Waffen nicht mehr viel übrig geblieben. Auch »mehr als 1000 Reichsbürgern seien ihre Waffengenehmigungen schon entzogen worden«, berichtete die Website des Rundfunksenders BR24: »Dafür sei der maximale Druck aller Behörden gebraucht worden.« – »Die Regierung werde deshalb das Waffenrecht ›in Kürze weiter verschärfen‹, sagte Faeser […].« »Trotz der Reformen der letzten Jahre kommen Verfassungsfeinde zu leicht an legale Waffen«, meinte der Obmann der Grünen im Innenausschuss des Bundestages (BR24, online, 11.12.2022). Das kann man wohl sagen. Und zwar die Verfassungsfeinde in Legislative und Exekutive.

»Viel Getöse um wenig Putsch«

Selbst bei den angepassten Medien fiel die Reichsbürger-Komödie von Bundesanwaltschaft und Polizei also durch. »Viel Getöse um wenig Putsch«, resümierte die Berliner Zeitung: »Die Razzia gegen den Prinzen und seine Rentner-Revolte soll der ›größte Anti-Terror-Einsatz in der BRD-Geschichte‹ gewesen sein. Dabei wurden nur 25 vergreiste Verwirrte festgenommen.« Nach einem tiefen Knicks vor den Sicherheitsbehörden mäkelte das Blatt: »[…] die ganze Aktion wirkt nicht wie die Vereitelung eines bevorstehenden Staatsstreichs, der die Bundesrepublik in ihren Grundfesten hätte erschüttern können, sondern wie ein gut orchestrierter PR-Stunt des Bundesinnenministeriums und der Sicherheitsbehörden.« Wie wahr: »Die Behörden haben die wichtigsten Medien schon 2 Wochen vor der bevorstehenden Aktion informiert. Das bestätigte auch die Linke-Bundestagsabgeordnete und Extremismusexpertin Martina Renner gegenüber n-tv: ›Ich selbst wusste seit Mitte letzter Woche bereits davon und weiß außerdem von mehreren Medien, die schon seit 2 Wochen Kenntnis hatten. Es waren die Namen der Beschuldigten bekannt, ihre Adresse und der geplante Zeitpunkt des Zugriffs.‹« Unfassbar. »Das Problem ist nur, eine echte staatszersetzende Gefahr ist von den Verschwörern um den Prinzen zu keinem Zeitpunkt ausgegangen« (n-tv, online, 08.12.2022). Dem würde wohl jeder vernunftbegabte Mitbürger zustimmen – nur der Bundesgerichtshof nicht. Der ordnete für 22 Beschuldigte Mitte Juli die Fortdauer der Untersuchungshaft an, darunter auch Prinz Reuß …

31. Dezember 2022Der Papst ist tot!

Der Papst ist tot – es lebe der Papst! Und das ist kein Widerspruch, denn schließlich gab es zwei Päpste: Am 31. Dezember 2022 verstarb der emeritierte Papst Benedikt XVI., während sein Nachfolger am selben Abend zum Jahresausklang das traditionelle feierliche Abendgebet zelebrierte. Die seltsame Konstellation war entstanden, weil Papst Benedikt XVI. vor 10 Jahren, am 11. Februar 2013, zurückgetreten war – etwas, das seit 729 Jahren nicht mehr vorgekommen war. Denn normalerweise werden Päpste nur durch Gott persönlich aus dem Amt entlassen – nämlich indem sie sterben. So war das nunmehr 729 Jahre lang gewesen, seitdem Papst Coelestin V. 1294 auf sein Amt verzichtet hatte. »Päpste treten nicht zurück, sie sterben im Amt«, schrieben auch die Vatican News am 11. Februar 2023. »Das war ungeschriebenes Gesetz in der katholischen Kirche bis zu jenem 11. Februar vor 10 Jahren, als der deutsche Papst Benedikt XVI. es mit Mut und Demut brach.« Falsch – denn in Wirklichkeit war und ist es ein geschriebenes Gesetz, wie wir gleich sehen werden. Deshalb war der Rücktritt von Papst Benedikt rechtswidrig. Nach Kirchenrecht war er weiter im Amt und der neue Papst Franziskus in Wahrheit ein Antipapst. Denn das Ganze funktionierte nur durch einen glatten Bruch des Kirchenrechts – also gar nicht. Dazu komme ich noch, und zwar am 10. Jahrestag von Benedikts Rücktritt, dem 11. Februar 2023.

Der einzige deutsche Papst

Zunächst die Frage: Welcher Papst war hier eigentlich vor 10 Jahren zurückgetreten und jetzt, am 31. Dezember 2022, gestorben? Die Antwort: Papst Benedikt passte so wenig in die Zeit wie der verhasste US-Präsident Donald Trump. Schon Benedikts Wahl zum Papst am 19. April 2005 war wohl ein kleiner »Unfall«. Denn seit dem Pontifikat von Hadrian VI. (1522–1523) war er der erste deutsche Papst seit 500 Jahren. Was heißt »deutsch«: »Wenn das Deutschsein im Sinne der deutschen Staatsangehörigkeit oder im Rahmen eines deutschen Nationalbewusstseins verstanden wird, war Benedikt XVI. der einzige deutsche Papst in der gesamten Geschichte der katholischen Kirche« (Wikipedia, abgerufen am 25.10.2023). Und das ging nun gar nicht. Denn global waren die Weichen bereits ganz anders gestellt, nämlich in Richtung der Schwächung und Abwicklung Deutschlands. Ein Deutscher als Oberhaupt der größten Weltreligion, der über 2 Milliarden Menschen angehören, war ein zu dicker Strich in der globalen Rechnung. Eine derartige Stärkung Deutschlands und der Deutschen passte überhaupt nicht ins Programm. Deutschland hatte sein globales und europäisches Reich verloren, jede weltliche Macht war ihm aus der Hand geschlagen worden, und nun sollte es das katholische Glaubensreich mit rund 2,5 Milliarden Gläubigen erobern? Aus der Sicht der Globalisten der reinste Wahnsinn.

Der Kampf um die Kirche

Aber die Kardinäle hatten Benedikt 2005 nicht umsonst gewählt, sondern mit einem klaren Kampfauftrag: Nämlich die katholische Kirche zu retten – und letztlich die Welt. Deshalb war es auch weit mehr als eine leere Floskel, als Benedikt nach seiner Wahl vor mehreren Hunderttausend Gläubigen auf dem Petersplatz von einem »unerhörten Auftrag« sprach, »der doch alles menschliche Vermögen überschreitet« (siehe: Predigt des Heiligen Vaters Benedikt XVI., Petersplatz, 24.04.2005). Wie wahr: Es war der vermutlich letzte Aufstand der katholischen Kirche und eines großen Deutschen gegen den globalen Irrsinn – bevor »Papst« Franziskus kam. Aus der Sicht der globalen Mafia widersprach Benedikts Wahl erstens eklatant dem hybriden Krieg gegen Deutschland, die zivilisierte Welt und die Menschheit überhaupt. Und zweitens widersprach sie diametral der geplanten Umgestaltung des Menschen, den Genexperimenten, dem Genderwahn und anderem mehr. »Kritiker beklagen einen Stillstand der katholischen Kirche während seines Pontifikats«, meinte denn auch der Deutschlandfunk (online, 31.12.2022). Richtig – denn das waren sowohl sein Ansinnen als auch sein Auftrag: Die schleichende Umgestaltung der Kirche und des Menschen aufzuhalten. Laut Deutschlandfunk war Benedikt »ein katholischer Hardliner, der gegen den Zeitgeist ankämpfte« – ebenfalls nachvollziehbar, wenn auch nicht korrekt (ebenda). Denn in Wirklichkeit glich Benedikt einem Bankdirektor, der sich angesichts einer Panzerknackerbande verzweifelt an dem Tresor mit den Kronjuwelen festklammerte. Und zwar nicht allein mit den Kronjuwelen der Bank beziehungsweise der Kirche, sondern auch mit denen ihrer »Kunden«, nämlich der Menschheit, der zentrale Werte und Lebensgrundlagen genommen werden sollen. Denn offen ist ja auch die Frage, wer eigentlich der ominöse »Zeitgeist« ist. Während Politik und Medien den Eindruck erwecken, der Zeitgeist sei so etwas wie ein Naturereignis oder eine spontane tektonische Verschiebung der geistigen und kulturellen Erdplatten, gegen die wir nichts ausrichten können, wird der sogenannte »Zeitgeist« ja gemacht – und zwar von der Panzerknackerbande, welche die Menschheit ihrer Natur und ihrer Lebensgrundlagen berauben will. Darüber wurde in dieser Buchreihe schon ausführlich geschrieben. Zuletzt habe ich auf das britische Tavistock-Institut hingewiesen, das die menschliche Gesellschaft umkonstruiert und die Menschheit seit Jahrzehnten mithilfe von immer neuen Schocks steuert (siehe verheimlicht –vertuscht – vergessen 2023).

Ein Gefecht an vielen Fronten

Bei den Einflüsterern der schönen neuen Welt heißt das »Modernisierung«: Benedikt aber »stemmte sich gegen eine Modernisierung der Kirche, was ihm viel Kritik einbrachte«, so die Süddeutsche Zeitung (online, 31.12.2022). »Bald war er als Großinquisitor verschrien und lenkte die Kirche eher zurück als nach vorn«, jammerte auch der Deutschlandfunk. »Er bekämpfte die linke Befreiungstheologie, betrieb den Ausstieg der Deutschen Bischöfe aus der Schwangerschaftskonfliktberatung, vertrat eine rigide Sexualmoral und stemmte sich gegen Reformen« (online, 31.12.2022). Worin diese »Modernisierung« und diese »Reformen« bestehen sollten, wurde in der Zwischenzeit ja klar erkennbar: Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen, Anerkennung von Homosexualität und Homoehen, Auflösung der Familie und von Männer- und Frauenrollen, Auslieferung der Kinder an staatliche Strukturen, Überflutung Europas mit muslimischen Migranten, Auflösung der indigenen Bevölkerungen und der Nationalstaaten und anderes mehr. Das heißt: Benedikt kämpfte an vielen Fronten. 2006 verpasste er dem Islam gar eine indirekte Ohrfeige, indem er einen byzantinischen Kaiser mit den Worten zitierte: »›Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du‹, so sagt er, ›nur Schlechtes und Inhumanes finden, wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten‹« (faz.net, 10.10.2006). Oder durch die Machete, je nachdem.

Nachhilfe für den Bundestag

Nun ja, zwar sind die Gräuel des Christentums auch nicht von schlechten Eltern, aber solche Worte aus dem Munde eines Papstes ließen vor dem Hintergrund der sich anbahnenden Migrantenkatastrophe doch aufhorchen. Auch mit den Politikern hatte er ein Hühnchen zu rupfen. Am 22. September 2011 trat er im Deutschen Bundestag auf. Ein historisches Ereignis, so der CDU-Bundestagsabgeordnete Franz-Josef Holzenkamp aus Garthe, denn immerhin war es »die erste Rede eines Papstes vor einem gewählten deutschen Parlament« (Wikipedia, ebenda). »Es ist wahrlich ein historisches Ereignis«, befanden auch das Domradio und viele andere Medien: »Papst Benedikt XVI. spricht im Rahmen seines offiziellen Staatsbesuchs im Bundestag zu den deutschen Volksvertretern.« Deren Freude dürfte sich jedoch in Grenzen gehalten haben, denn der Papst redete unserer Legislative ins Gewissen und gab ihr Nachhilfe in Sachen Rechtsbildung und Humanität: »Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande?«, watschte er die Abgeordneten mit den Worten des heiligen Augustinus ab – und beschrieb damit exakt den Zustand, in dem wir uns heute befinden. »Wir Deutsche wissen es aus eigener Erfahrung, dass diese Worte nicht ein leeres Schreckgespenst sind. Wir haben erlebt, dass Macht von Recht getrennt wurde, dass Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten hat und dass der Staat zum Instrument der Rechtszerstörung wurde – zu einer sehr gut organisierten Räuberbande, die die ganze Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds treiben konnte. Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers« (Ansprache von Papst Benedikt XVI., Berliner Reichstagsgebäude, 22.09.2011). Wie weise. Denn inzwischen werden wir alle immer mehr zu Opfern dieser Räuberbande, während das Recht zerfällt.

Wider die Genderideologie

Benedikt war auch ein entschiedener Gegner eines zentralen Programms der Neuen Weltordnung, nämlich der Relativierung und Abschaffung der Geschlechter. Er hatte etwas dagegen, dass an der Natur des Menschen und insbesondere der beiden Geschlechter herumgebastelt wird. Nach christlicher Auffassung sind Mann und Frau eben nicht irgendeine x-beliebige und verbesserungswürdige Laune der Natur und schon gar kein Produkt der Sozialisierung, sondern wurden von Gott so geschaffen. Nach dem biblischen Schöpfungsbericht gehöre es »zum Wesen des Geschöpfes Mensch, dass er von Gott als Mann und als Frau geschaffen ist«, sagte Papst Benedikt XVI. bei seiner letzten Weihnachtsansprache an die römische Kurie am 21. Dezember 2012, also nur kurz vor seinem »Rücktritt« (Ansprache von Papst Benedikt XVI. beim Weihnachtsempfang für das Kardinalskollegium, die Mitglieder der römischen Kirche und der päpstlichen Familie, Sala Clementina, 21.12.2012; siehe auch 11. Februar). »Diese Dualität ist wesentlich für das Menschsein, wie Gott es ihm gegeben hat«, so Benedikt weiter. Gerade »diese Dualität als Vorgegebenheit« werde nun aber »bestritten«, kritisierte der Papst und nahm damit Bezug auf den modernen Genderwahn, nach dem die Geschlechter angeblich anerzogen und nicht angeboren sind. Dabei bedarf es, um diese Vorstellung ad absurdum zu führen, nur eines Blickes auf den eigenen Unterleib: Lassen sich Penis und Vagina etwa »anerziehen«? Natürlich nicht. Und aufgrund ihrer biologischen Ausstattung können Mann und Frau gar nicht gleich sein, denn zu den unterschiedlichen Organen wurde den beiden Geschlechtern ein entsprechender Verhaltensapparat mitgegeben, der unter anderem von Hormonen gesteuert wird. Also von physiologischen Prozessen. Männliches und weibliches Verhalten sind also zum größten Teil biologisch determiniert.

Und er schuf sie als Mann und Frau

»Es gilt nicht mehr, was im Schöpfungsbericht steht«, fuhr der Papst im Dezember 2012 fort: »›Als Mann und Frau schuf ER sie‹ (Gen 1, 27). Nein, nun gilt, nicht ER schuf sie als Mann und Frau; die Gesellschaft hat es bisher getan, und nun entscheiden wir selbst darüber.« Mann und Frau würden »in ihrem Schöpfungsanspruch als einander ergänzende Gestalten des Menschseins bestritten«, so Benedikt. Und das habe weitreichende Folgen. Denn wenn es »die von der Schöpfung kommende Dualität von Mann und Frau nicht gibt, dann gibt es auch Familie als von der Schöpfung vorgegebene Wirklichkeit nicht mehr. Dann hat aber auch das Kind seinen bisherigen Ort und seine ihm eigene Würde verloren.« Mann, Frau, Vater, Mutter, Kind, Familie – all das wird also in der bisherigen Form nicht mehr existieren, und alle werden ihr warmes Nest verlieren, ihre Heimat und auch ihre Zukunft einbüßen. Da die biologischen Gegebenheiten und die daraus resultierenden sozialen Institutionen maßgeblich zum Aufstieg des Menschen, des Lebens und der Zivilisation überhaupt beigetragen haben, kann man sich »ausmalen«, wohin das führen wird – nämlich zum Untergang der Menschheit. Denn schließlich ist die Genderideologie auch nichts weiter als ein als modern verbrämtes Sterilisierungsprogramm, da »umoperierte« Menschen in der Regel unfruchtbar werden. Nicht einmal 2 Monate nach dieser Ansprache trat der Papst unter mysteriösen Umständen zurück (siehe 11. Februar) …

Januar 2023

»Cremation ceremony for covid-19 victims« | https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Coal_Fire_and_Covid_19.jpg | Author: Anis Mujahid Akbar | This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license.

Thema des Monats

5.1. In China werden angeblich Leichen auf offener Straße verbrannt

1.1. In der Silvesternacht kommt es in einigen Großstädten zu Krawallen, wobei Einsatzkräfte mit Feuerwerk angegriffen werden – 1.1. »Hartz IV« wird durch ein »Bürgergeld« abgelöst – 5.1. Laut Medien werden in ChinaLeichen auf offener Straße verbrannt – 5.1. Bestattung von Papst Bene-dikt XVI. in den vatikanischen Grotten (siehe 31. Dezember 2022 und11. Februar 2023) – 11.1. Räumung des von »Klimaaktivisten« besetzten Dorfes Lützerath beginnt – 15.1. Sogenannte »TSA-Schlösser« erweisensich als Humbug – 16.1. Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht tritt zurück. Nachfolger wird Boris Pistorius – 19.1. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern kündigt ihren Rücktritt zum 7. Februar an – 25.1. Bei einer Messerattacke in Brokstedt durch einen staatenlosen Palästinenser werden zwei Menschen getötet und fünf weitere teilweise schwer verletzt – 29.1. Ein gewisser Ali Dogan wird im Kreis Minden-Lübbecke zum ersten Landrat mit Migrationshintergrund in Deutschland gewählt

5. JanuarChina: Leichen brennen in den Straßen

Schockschwerenot! Die Bild-Zeitung wartet wieder einmal mit einem Knaller auf, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Sozusagen mit einem klassischen »Tavischock«, wie ich das einmal nach dem britischen Psycho-Institut Tavistock genannt habe. Und tatsächlich empfahl ja auch die Bundesregierung in einem internen Papier, den Leuten in Sachen Corona Angst einzujagen: »Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden«, hieß es da. Dazu empfahlen die Autoren, Horrorszenarien an die Wand zu malen, wie zum Beispiel erstickende Angehörige zu Hause, sterbende Eltern, die Kinder traumatisieren, sowie plötzliche Spättodesfälle durch Herzinfarkt oder Lungenversagen (VS – NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH: Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen, o.D., o. Verf.). Eine klassische Umsetzung der Tavistock-Strategien, Menschen durch Schocks zu beeinflussen – in diesem Fall sich impfen zu lassen. Und was die Bild-Zeitung am 5. Januar 2023 schrieb, schien geradewegs aus diesem Papier zu stammen: »Krematorien wegen Corona überfüllt«, hieß es in einer Riesenschlagzeile. Und: »In China werden Leichen auf der Straße verbrannt.« Bumm: Da war sie wieder, die Coronaangst. Jene Angst, die laut unserer Regierung gefördert werden soll.

14000 Tote pro Tag?

Auf der abstrakten Ebene handelte es sich bei den »brennenden Leichen« um dasselbe Muster wie bei den Videos von kollabierenden Chinesen vom Januar 2020 und den angeblichen Leichenkonvois in Bergamo, Italien, vom April 2020. Im Januar 2023 aber sah man auf einem großen Farbfoto Menschen im Halbkreis um eine längliche Feuerstelle stehen und Gegenstände in die Flammen werfen – genau so, wie man auch Blumen oder Erde in ein Grab werfen würde: »Weil Bestattungsunternehmen keine Aufträge mehr annehmen, verbrennen immer mehr chinesische Familien ihre verstorbenen Angehörigen selbst«, stand unter der Aufnahme zu lesen. Unvorstellbar! Aber warum? Antwort: »Experten« aus dem Lande Tavistock, nämlich Großbritannien, »schätzen, dass sich aktuell etwa 2 Millionen Menschen täglich mit Covid infizieren – und mehr als 14000 Menschen pro Tag sterben«, so Bild. »Die Lage ist so verheerend, dass Leichenhäuser und Krematorien in den Metropolen an ihren Grenzen sind. Anfragen werden abgewiesen, wie ›Bloomberg‹ berichtet. Den Menschen wird geraten, ihre Angehörigen selbst zu bestatten. Und so zeigen Videos auf Twitter, wie die Chinesen genau das tun: Ob in der Stadt oder am Straßenrand in ländlichen Gebieten – die Menschen sind gezwungen, die Verstorbenen zu verbrennen.«

Zahl der Coronatoten in Wahrheit ein Rätsel

Dabei bleibe die Gesamtzahl der Coronatodesfälle in China seit Dezember »ein Rätsel, da die Behörden nur eine Handvoll Todesfälle bestätigt haben«, heißt es in ein und demselben Bericht. »Die offizielle Zahl der Todesopfer für die gesamte Pandemie lag am 24. Dezember 2022, als die Zählung zuletzt aktualisiert wurde«, gerade einmal bei 5241. In China! Bei 1,3 Milliarden Einwohnern! Aber bestimmt liegt das nur an chinesischer Geheimniskrämerei. Die britischen »Experten« wären da sicher ganz anderer Meinung. Der Höhepunkt der jetzigen Welle dürfte nämlich »am 23. Januar erreicht werden – mit etwa 25000 Toten pro Tag!« Wahnsinn! Und woher stammt diese Zahl? Antwort: aus »verschiedenen Modellrechnungen«. Naja, der Output eines solchen »Modells« wird vom Input bestimmt, und den kann man nach Belieben manipulieren. Trotzdem geisterte die Meldung von den brennenden Leichen in den Straßen durch die Medienlandschaft: Bild, ProSieben, RTL, 20 Minuten und viele andere mehr berichteten darüber. Aber tatsächlich stammte die Nachricht aus dem angloamerikanischen Sprachraum. Die dortigen Medien waren nämlich einen Tag früher dran. Daher hatten die deutschen Berichterstatter die Geschichte wohl nur abgekupfert (jeweils übersetzt):

»Chinesische Familien beginnen, die Leichen ihrer Angehörigen auf der Straße zu verbrennen, während sich die Toten in Krematorien und Bestattungsinstituten stapeln.« (DailyMail, 04.01.2023)

»Verbrannte Leichen in den Straßen Chinas, da die Zahl der Covidtoten stark ansteigt und die Bestattungsunternehmen überfordert sind.« (Daily Mirror, 04.01.2023)

»Videos zeigen, wie Leichen in China auf der Straße verbrannt werden, weil sich die Krematorien in der Covidwelle füllen.« (YahooNews, 04.01.2023)

»Leichenverbrennung in den Straßen Chinas: Bestattungsunternehmen sind mit Covidtoten überfordert.« (New York Post, 04.01.2023)

»Covidkrise in China: Pekinger Krankenhaus hat keine Betten mehr, weil die Zahl der Todesfälle steigt, verbrennen Familien Leichen auf der Straße.« (Fox News, 06.01.2023)

Wo ist die Leiche?

Und bekanntlich können sich so viele Medien und Qualitätsjournalisten unmöglich irren. Das heißt: Wer heute die Netzadresse des Bild-Artikels aufruft, erlebt eine Überraschung: Darunter findet man nunmehr einen gänzlich anderen Bericht. Von konkreten Leichenverbrennungen auf der Straße ist da nicht mehr die Rede: »Chinesen wollen ihre Verwandten selbst verbrennen«, heißt es jetzt in der Überschrift (Hervorhebung von mir; G. W.) »Wegen der Überforderung der Bestatter und der gestiegenen Kosten für Einäscherungen überlegen Menschen mittlerweile auch, ihre verstorbenen Verwandten selbst zu verbrennen.« Wieso »überlegen«? Hatte das Blatt zuvor nicht berichtet, dass derartige Leichenverbrennungen bereits stattfinden – untermauert von einem Videostandbild? Oder haben wir das etwa geträumt? Aber nein. Die Internetadresse des Artikels ist schließlich gleich geblieben: https://www.bild.de/politik/ausland/news-ausland/corona-in-china-werden-leichen-auf-der-strasse-verbrannt-82450546.bild.html. Na also! Was also war passiert? Ganz einfach: Das Ganze stank nach Tavistock. Der Bild-Artikel war eine kapitale Ente, die von der britischen Presse in die Welt gesetzt worden war. Und bei einem etwas eingehenderen Blick auf das entsprechende Video hätte man das auch sehr leicht herausfinden können, abgesehen von der mangelnden Plausibilität. Denn in Wirklichkeit würde eine ungenehmigte Leichenverbrennung in der Öffentlichkeit auch in China Feuerwehr und Polizei auf den Plan rufen. Und bei der von westlichen Medien aufgegriffenen »Leichenverbrennung« fehlte schon einmal die Hauptperson, nämlich die Leiche. Eine solche war beim besten Willen nicht zu erkennen, auch nicht schemenhaft. Vielmehr verbrannten die Menschen bunte Papiergebilde auf einem Haufen. Des Rätsels Lösung: Vermutlich handelte es sich bei dem Ereignis um das »Fest der hungrigen Geister«: »Was den Amerikanern Halloween ist, ist den Chinesen das Hungry Ghost Festival (auch bekannt als Zhong Yuan Jie auf Chinesisch), ein Fest zu Ehren der geliebten Verstorbenen«, heißt es auf der Website visitsingapore.com (Hungry Ghost Festival, o.D.). Und: »Gemäß der Tradition wandeln die Seelen der Toten während des Festes auf der Erde und könnten Schaden oder Unheil anrichten, falls man sie ignoriert. Um dies zu verhindern, werden ihnen während dieses Zeitraums im 7. Monat des Mondkalenders alle möglichen Gaben dargebracht […], wie Autos, Uhren und Schmuck in Papierform, die von den Verwandten verbrannt werden, um ihre verstorbenen Familienmitglieder zu besänftigen – und sich auf diese Weise auch nach dem Tod um ihre materiellen Bedürfnisse zu kümmern.«

Während also Bild den Blödsinn unauffällig abänderte, hielten die britischen Medien tapfer an der einmal veröffentlichten Ente fest. Bis heute (Stand: 28. August 2023) stehen die entsprechenden Berichte im Internet, und es sind wahrscheinlich Millionen Menschen der Meinung, dass in China Leichen auf der Straße verbrannt wurden. Die viel wichtigere Beisetzung, die von der »Leichengeschichte« glatt übertönt wurde, fand am selben Tage im Vatikan statt: nämlich die Begräbnisfeier für Papst Benedikt XVI., der anschließend in den Vatikanischen Grotten bestattet wurde …

15. JanuarTSA-Schlösser: Es tut mir leid, Dave, aber das kann ich nicht tun!

An diesem Tag erlebte ich schon wieder eine böse Überraschung. Nein: keine Schlagzeilen oder Horrornachrichten. Sondern es ging um die Tücke des Objekts: Gerade wollte ich meinen Rucksack mit meinen darin befindlichen Tablets öffnen, da funktionierte das Fingerabdruckschloss nicht. Und dabei ist dieser Rucksack schließlich nicht irgendein Rucksack – und billig war er auch nicht: stichfest verstärktes Gewebe und Gurte, sodass man auch mit einem Messer nicht an den Inhalt herankommt, sowie eine eingebaute Powerbank, falls dem Handy mal der Saft ausgeht. Das Beste ist allerdings das erwähnte Fingerabdruckschloss, ohne das sich der Rucksack nicht öffnen lässt: Erst wenn man den Finger auf einen Sensor gelegt hat, gibt es die Reißverschlüsse frei. Normalerweise. Heute aber nicht. So oft ich den Finger auch auf den Sensor drückte, das Schloss weigerte sich, mich an meine Computer heranzulassen. Unwillkürlich fiel mir die Dialogzeile mit dem Bordcomputer »HAL« aus Stanley Kubricks Film 2001 – Odyssee im Weltraum ein: »Es tut mir leid, Dave, aber das kann ich nicht tun!« (siehe auch 2. Februar). Wahrscheinlich hatte ich irrtümlich die Programmierung des Fingerabdrucks gelöscht. Was nun? Zwar kann man das Schloss auch mit einem Schlüssel öffnen, aber den hat nicht jeder. Denn es handelt sich um ein sogenanntes TSA-Schloss. TSA steht für Transport Security Administration. Diesen Schlüssel haben nur Zoll- und andere Behörden, damit sie unser Gepäck durchsuchen können, ohne es aufschneiden zu müssen. In den USA erkennt man diese Leute an den großen Buchstaben TSA auf dem Rücken. »Entspannt in den Urlaub reisen und sich keine Sorgen um das Gepäck machen müssen«, heißt es zum Beispiel auf der Website koffer-direkt.de: »Verlässliche Schlösser an Ihrem Reisegepäck sind dafür unerlässlich, um Diebstahl und Missbrauch durch Schmuggler zu vermeiden.« Eben. »Bei Reisen in den USA sollten Sie zusätzlich darauf achten, dass Ihr Koffer mit einem TSA-Schloss ausgestattet ist.«