verheimlicht – vertuscht – vergessen 2023 - Gerhard Wisnewski - E-Book

verheimlicht – vertuscht – vergessen 2023 E-Book

Gerhard Wisnewski

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Beschreibung

Was 2022 nicht in der Zeitung stand

Das Jahr 2022 ist also vorbei: Kaum zu glauben, dass wir da noch mit einem blauen Auge davongekommen sind. Wir hätten hierzu noch ein paar Fragen:

  • Wem nützt eigentlich der Ukraine-Krieg, und wer hat ihn wirklich angefangen?
  • Warum werden uns überhaupt immer neue Schocks verabreicht: Corona, Krieg, Atomkrieg, Inflation, Energiepreisexplosion, Blackout, Nahrungsmittelknappheit, Grundsteuererhöhung, Lastenausgleich?
  • Außerdem: Was hat das Wetter mit Krieg und Politik zu tun?
  • Können Tote telefonieren?
  • Wer bezahlt den Klebstoff für die »Klimakleber«?
  • Wer ist Annalena Baerbock?
  • Was steckt wirklich hinter den grassierenden Geschlechtsumwandlungen?
  • Warum gehen die Bauern auf die Barrikaden?
  • Warum wollte der Münchner Oberbürgermeister das Oktoberfest behindern?
  • Wie starb eigentlich die US-Schauspielerin Anne Heche?


Diesen und vielen weiteren Fragen geht Gerhard Wisnewskis neues Jahrbuch verheimlicht - vertuscht - vergessen 2023 nach.

Immer wenn wieder einmal 365 Tage vorüber sind, nimmt sich der Enthüllungsjournalist das vom Mainstream schön zurechtgeschminkte Vorjahr zur Brust und zerlegt es nach allen Regeln der Kunst. Mit verheimlicht - vertuscht - vergessen 2023 stellt er die nunmehr 16. Ausgabe der inzwischen legendären Jahrbuchreihe vor - mit vielen Antworten auf immer atemloser werdende Fragen: Wo wurde gelogen, verdreht, aufgehübscht, parfümiert und verschwiegen? Und natürlich: Hat Deutschland noch eine Zukunft?

Begleiten Sie den Autor bei seiner kritischen Zeitreise durch das Jahr 2022.

Dieses Buch beginnt dort, wo herkömmliche Jahresrückblicke enden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 399

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1. Auflage Januar 2023 2. Auflage Januar 2023

Copyright © 2023 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Covergestaltung: Nicole Lechner Lektorat, Satz und Layout: Agentur Pegasus, Zella-Mehlis

ISBN E-Book 978-3-86445-912-2 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Widmung

»Ein Mensch hat immer zwei Gründefür sein Handeln – den guten und den wahren.«

Sprichwort

»Ziviler Ungehorsam ist nicht unser Problem, sondern ziviler Gehorsam.«

Howard Zinn

Vorwort

Finden Sie nicht auch, dass wir von einer Schockstarre in die nächste fallen: Coronapandemie, Ukraine-Krieg, Inflation, Gas- und Spritpreisexplosion sowie Grundsteuerreform? Zuvor gab es schon den 11. September 2001 und davor das Ozonloch, das Waldsterben, die Klimakatastrophe, die Vogelgrippe und die AIDS- und SARS-Krise. Ja, hört denn das niemals auf? Nein, denn dazu sind diese Schocks viel zu wertvoll, und zwar für die führenden globalen Negativ-Eliten. So sind wir viel besser steuerbar. Deshalb werden fast alle diese Schocks künstlich gemacht. Und wenn es wirklich ein gefährliches Ereignis gibt, dann wird es absichtlich aufgeblasen. Gerade zurzeit kulminieren die Schocks. Warum? Weil die globale Gesellschaft umgewälzt werden soll – und man die Menschheit daher in einen Dauerschockzustand versetzen muss. Deshalb dürfen wir alle gar nicht mehr zur Besinnung kommen. Aber sobald wir das durchschauen, geht es uns besser, und die Schocks zerplatzen wie ein Luftballon, an den man eine glühende Zigarette hält. Und diese glühende Zigarette ist dieses Buch: An passender Stelle werden wir der Schockstrategie der Herrschenden die Luft herauslassen, und diese Abschnitte sind wahrscheinlich die wichtigsten des ganzen Buches.

Also: Ich hoffe, es lohnt sich für Sie auch diesmal, dieses Buch zu lesen. Und ich danke Ihnen für den Kauf und Ihre treue Unterstützung.

Eine spannende und befreiende Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Gerhard Wisnewski

München, am 30. November 2022

P.S.: Noch ein Hinweis zur Benutzung: In den Chronologien zu Beginn jedes Monats sind die in dem jeweiligen Monat behandelten Themen fett gedruckt. Themen, die im Rahmen eines anderen Kapitels behandelt oder erwähnt werden, tragen zusätzlich einen Seitenverweis auf das entsprechende Kapitel.

Einleitung

Was würden Sie davon halten, wenn jemand auf die Idee käme, Ihnen Meinungen zu »implantieren«? Oder Sie glauben zu machen, dass Schnee schwarz ist? Oder in Ihnen gar den Glauben an richtig oder falsch auszulöschen? Unmöglich? Unerhört? Nicht doch. Das alles sind Ideen, die spätestens seit den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Großbritannien kursierten und schließlich zur Gründung eigener Thinktanks und Institute führten, wie beispielsweise der Tavistock-Klinik und des Tavistock-Instituts für zwischenmenschliche Beziehungen. Gruselig, nicht? Und ob – denn diese Institute und ihr – 75 Jahre nach ihrer Gründung – heute weltumspannendes Netzwerk bestimmen seitdem zunehmend unser ganzes Denken und unsere Realität. Es ist das, was ich in einem früheren Jahrbuch als »Negative« beschrieben habe: Weltbilder, in denen alles auf den Kopf gestellt ist und wo schwarz weiß und weiß schwarz ist (siehe verheimlicht – vertuscht – vergessen 2011, Seite 9 ff.). Den Glauben an Recht und Unrecht wollte uns zum Beispiel ein Psychiater des britischen Tavistock-Instituts namens George Brock Chisholm austreiben, zufällig der erste Generaldirektor der »Weltgesundheitsorganisation« WHO. Also jener Organisation, die uns ab 2020 mit einer erfundenen Pandemie zu traktieren begann. Käuflich waren Institute wie Tavistock schon immer; von Anfang an wurden sie bezahlt – zum Beispiel von den Rockefellerund Macy-Stiftungen. Heute wird die WHO unter anderem von dem Impfstoff-Tycoon Bill Gates finanziert. Tja – da muss man sich nicht wundern, wenn die Leute wie die Schafe zu den Impfstationen rennen, denn dafür wurden sie ja programmiert. Ein wichtiges Mittel dafür ist der Schock: Bilder von Menschen in Schutzanzügen zum Beispiel. Oder von Patienten auf Intensivstationen. Kurz: Mit der richtigen Angst kann man uns alles verkaufen: Kriege, Pandemien, Migrationsströme, Steuererhöhungen, »Lastenausgleiche« und anderes mehr. Man kann uns Meinungen genauso »implantieren« wie uns davon überzeugen, dass Schnee schwarz ist (so der britische Philosoph Bertrand Russell).

Tavistockoder Tavischock?

Wie es dazu kam, werden wir in dem entsprechenden Kapitel über das Tavistock-Institut erfahren (siehe 5. September). Oder sollte ich sagen: Tavischock? Einer dieser Schocks ist natürlich der Ukraine-Krieg, mit dem uns ganz viel verkauft wird, sogar unser eigener Untergang. In diesem Buch müssen wir deshalb auch über den Krieg reden – oder über das, was dafür gehalten wird: über geplanten Krieg, künstlichen Krieg, gefakten Krieg, hybriden Krieg und anderes mehr. Das ganze Februar-Kapitel steht deshalb im Zeichen eines einzigen Tages, nämlich des 24., an dem Russlands bewaffneter Angriff auf die Ukraine begann (oder die »militärische Operation«, wie der russische Präsident Wladimir Putin das nennt). Die uns vorgesetzten Feindbilder sind wie immer einfach und klar – doch sind sie auch richtig? Oder etwa nur »implantiert«? Wer kämpft hier wirklich gegen wen, und wem nützt das alles? Wir werden es herausfinden und zu überraschenden Ergebnissen kommen.

Natürlich wollen wir auch wissen, wer eigentlich die vorgeschobenen Bauern in diesem Schachspiel sind, als da zum Beispiel wären die Waffennärrin Annalena Baerbock, die »grausame Eminenz« Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Wolodymyr Selenskyj, der »unbeugsame« Kriegsherr der Ukraine. Die entsprechenden Kapitel werden dem nachgehen. Schließlich wollte man uns auch in diesem Jahr weismachen, dass wir zu viele Menschen auf der Erde sind und beging daher am 4. Mai Selbstmord – Quatsch: den »Erdüberlastungstag«. Botschaft: Mindestens jeder zweite Mensch ist hier überflüssig. Dabei ist »Selbstmord« gar nicht so weit hergeholt, denn die irdische Titanic steuert genauso bewusst auf den Untergang zu wie jene am 14./15. April 1912. Ja, der Titanic-Untergang vom 15. April 1912, der sich dieses Jahr zum 110. Mal jährt, ist geradezu eine Parabel auf unsere heutige Situation. Auch da gab es eine Legende, nämlich den Eisberg, während unsere heutigen Eisberge Corona und Putin heißen. In Wirklichkeit war die Brücke damals jedoch von Kriminellen besetzt, die das Schiff mit voller Absicht ins Verderben fuhren.

Darüber hinaus untersuchen wir die Hintergründe

der überall propagierten Geschlechtsumwandlungen und deren eigentliches Ziel,

der sogenannten Klimakleber und ihrer Verkehrsblockaden,

des weltweiten Rummels um Prinz Andrew und sein angebliches Missbrauchsopfer Virginia Giuffre,

von seltsamen Wetterphänomenen, wie zum Beispiel des Wechsels der Hauptwindrichtung mit dem Beginn des Ukraine-Krieges,

des Olympia-Attentates am 5. September 1972, das sich nun zum 50. Male jährte,

des bizarren Todes der bekannten US-Schauspielerin Anne Heche und vieles andere mehr.

Eine weitere Parabel auf unsere heutige Welt ist übrigens der sogenannte Massenselbstmord der Jones-Sekte im guyanischen Urwald, der sich am 18. November 2023 zum 45. Mal jähren wird. Es ist die Geschichte eines Dschungeldiktators, der in seiner Urwaldkolonie eine eigene kleine New World Order installierte und schließlich mit seinen Anhängern Selbstmord beging. Wer nicht mitmachte, wurde von amerikanischen Spezialkommandos beseitigt …

Dezember 2021

© Gerhard Wisnewski

Thema des Monats

1.12. Hausdurchsuchung: Beweise nichtnötig

1.12. Hausdurchsuchung bei dem Autor Gerhard Wisnewski – 1.12. In Stockholm wird der sogenannte Alternative Nobelpreis verliehen – 2.12. Zapfenstreich für Bundeskanzlerin Angela Merkel – 6. 12. Der Landtag von Sachsen stellt eine »epidemische Notlage« fest – 7.12. Die SPD, Die Grünen und die FDP unterzeichnen den »Ampel«-Koalitionsvertrag auf Bundesebene – 8. 12. Der Bundestag wählt Olaf Scholz zum Bundeskanzler – 9.12. Coronageimpfte strahlen angeblich Bluetooth-Signal aus –14. 12. In Berlin tagt der neu gegründete »Coronaexpertenrat« der Bundesregierung – 16. 12. Mit der Übergabe des letzten gebauten Airbus A380 an die Fluggesellschaft Emirates endet die Produktion dieses Flugzeugtyps – 21. 12. Die Doktor-Betrügerin Franziska Giffey wird Regierende Bürgermeisterin von Berlin – 30. 12.US-Freund Claus Kleber beendet seine Karriere beim heute journal

1. DezemberHausdurchsuchung: Beweise nichtnötig

Dieses Buch wird immer mehr selbst zum Thema. Kaum hatte ich die letzten Korrekturen am 30. November 2021 beim Verlag abgeliefert, schneite am nächsten Tag auch schon die Polizei bei mir herein. Mitten in der Vorweihnachtszeit. Wahrscheinlich wollten sie herausfinden, wie man ordentlich recherchiert. Als ich am 1. Dezember 2021 mit einem Handwerker zu meiner Wohnung zurückkehrte, hing da ein roter Zettel an der Tür: »Mitteilung über Wohnungsöffnung«: »Ihre Wohnung […] wurde von der Polizei geöffnet. Dabei wurde das Türschloss geöffnet, und die neuen Wohnungsschlüssel wurden bei der örtlich zuständigen Polizeiinspektion hinterlegt […]. Mit freundlichen Grüßen.« Ich staunte nicht schlecht. Und der Handwerker erst! Kopfschüttelnd zog er von dannen und fragte sich wohl, welche Art Kunden er da an Land gezogen hatte. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Einen Wunschzettel hatte die Polizei auch geschrieben. Ich bekam ihn später auf der Polizeistation zu sehen: »Lieber Weihnachtsmann«, hieß es da, »wir hätten gern mal die EDV von diesem Wisnewski mitgenommen, um ihn auszuspionieren und ihm ordentlich etwas anzuhängen.« Quatsch – »Beschluss« stand da zu lesen: Ohne vorherige Anhörung werde »die Durchsuchung der Person und der Wohnung des Beschuldigten nach folgenden Gegenständen angeordnet: Mobiltelefon, EDV und Software nebst dazugehörigen externen Speichermedien (Server, USB-Sticks in offener oder versteckter Form, externe Festplatten, CDs, DVDs, Disketten und so weiter) sowie Hardware, die den Zugang zum Internet ermöglicht.« Tja, mit dieser Wunschliste wären die Beamten (und vor allem die Beamtinnen, natürlich!) wohl besser zu MediaMarkt gegangen. Denn bei mir gabs nichts. Alles »aus«. Nicht einmal einen mickrigen USB-Stick konnten die Spürnasen ergattern. Deshalb wurde das die wohl kürzeste Hausdurchsuchung aller Zeiten – und wahrscheinlich ein trauriges Weihnachten für die Polizei. Wie das?

Wenn Schritte unheimlich hallen …

Nun, ganz einfach: Als die Beamten am 1. Dezember um circa 7:00 Uhr morgens an meiner Tür klingelten, wurden sie erst einmal ordentlich auf die Folter gespannt. Denn da niemand zu Hause war, mussten sie zunächst auf den Schlüsseldienst warten. Vermutlich deswegen konnte die Durchsuchung auch erst beginnen, nachdem endlich das Schloss aufgebohrt worden war: um 7:45 Uhr. Kaum schwang die Tür auf, hatten sie, da es noch dunkel war, wahrscheinlich erst einmal nach dem Lichtschalter getastet. Schon da mussten die tapferen Ordnungshüter (in diesem Fall Ordnungshüterinnen!) geahnt haben, dass dieser Tag nicht so verlaufen würde, wie sie sich das vorgestellt hatten. Schon dass niemand an die Tür gekommen war, war so eher nicht vorgesehen – denn normalerweise öffnet ja ein noch bettschwerer Beschuldigter oder Angehöriger, um dann schlagartig wach zu werden. Und als die wackeren Detektive (Pardon: -innen) nun den Lichtschalter betätigten, um endlich Licht ins Dunkel der finsteren Machenschaften des Autors zu bringen, tat sich gar nichts. Im fahlen Schein des Ganglichts sagte ihnen ein Blick auf ihre Füße, dass es hier nicht nur kein Licht gab, sondern sich hier auch nicht einmal ein Fußbodenbelag befand. Im unheimlichen Hall ihrer Schritte auf dem bloßen Estrich erkannten sie, dass die Wohnung komplett leer war. Auch das Stromnetz war nicht verkabelt. Im Schein der Taschen- oder Handylampen war die Durchsuchung dann auch relativ schnell beendet: Beginn 7:45 Uhr, Ende 8:00 Uhr, stand im Einsatzbericht. Kurz: Die Münchner Sherlocks hatten eine totale Niete gezogen, denn die Wohnung befand sich in der Renovierung: »Wohnung komplett leer: Nicht bewohnt«, vermerkt der Durchsuchungsbericht verschnupft. Bei der Durchsuchung war demgemäß »nichts Verdächtiges gefunden worden«.

»Wer ist dieses schmutzige …schwein?«

Aber natürlich war ich erpicht darauf zu erfahren, was mir denn eigentlich vorgeworfen wurde. Also fuhr ich am nächsten Tag zur Polizei, wo mir zwei mehr oder weniger charmante Damen den Durchsuchungsbeschluss aushändigten. Und siehe da: Ich sollte den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder beleidigt haben! Mit dem Beweis machten sie es ein wenig spannend und veranstalteten mit mir ein kleines Memory-Spielchen: Ich durfte nur einen ganz kurzen Blick auf einen Ausdruck werfen, höchstens ein paar Sekunden. Und was musste ich da sehen: den Ausdruck eines Telegram-Posts mit einem Bild von unserem geliebten Landesvater, wie er sich gerade eine FFP2-Maske überzog (oder abnahm – das konnte man natürlich nicht erkennen). Darunter stand in großen Buchstaben sinngemäß: »Wer ist dieses schmutzige …schwein?« (wörtlich darf ich hier nicht zitieren – Ermittlungsakte). Und direkt darunter standen noch mein voller Name und meine Adresse, als hätte ich mit dieser Beleidigung gleich noch meine Visitenkarte abgegeben, damit einige Zeit später die Polizei bei mir hereinmarschieren konnte. Das Nächste, was an dieser Signatur auffiel: Es handelte sich ausschließlich um Absenderangaben, die im Internet zu finden waren und somit jedermann bekannt sein konnten: Name, E-Mail-Adresse und die Nummer eines Anrufbeantworters. Aber: keine Wohnanschrift, keine Büroanschrift – nichts. »Völlig logisch«, dachte sich jedoch die scharfsinnige Ermittlungsrichterin und schickte mir die Ordnungshüter auf den Hals. Doch als Grundlage für die Durchsuchung fanden sich in dem Beschluss keinerlei nähere Tatsachenfeststellungen oder Beweise. Es wurde nicht hinreichend dargelegt, woraus hervorgehen sollte, dass der beleidigende Post von mir stammen würde. Denn wenn im Internet ein Name benutzt wird, heißt das eben noch rein gar nichts. Die Urheberschaft muss schon so glaubwürdig sein, dass sie einen Einbruch in eine Wohnung rechtfertigt. Stattdessen meinte man laut Beschluss ganz genau zu wissen, dass ich damit meine Verachtung gegenüber Söder zum Ausdruck hätte bringen wollen. Aber auch dafür wurden in dem Beschluss keine Belege angeführt.

Herr Söder schreibt an HerrnSöder

Selbstredend waren meine Anwälte und ich auf die Akteneinsicht gespannt. Erst auf eindringliche Mahnungen hin ließ sich die Polizei herab, ihr sagenhaftes Beweismaterial zu präsentieren. Und ich muss sagen: Da kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Angezeigt hatte mich tatsächlich Markus Söder! Himself! Anfang Februar 2022 schrieb die Bayerische Staatskanzlei an das Bayerische Innenministerium (also letztlich Söder an Söder), Herr Söder wolle Strafantrag stellen. Herr Söder hatte dafür natürlich volles Verständnis und kam dem Wunsch von Herrn Söder umgehend nach. Demzufolge hätte ich ihn im November 2020 in einer Telegram-Gruppe gröblichst beleidigt! Und nicht nur ihn, sondern auch noch den Innenminister eines Bundeslandes. In der Telegram-Gruppe von zwei bekannten Querdenkern hätte ich Söder und seinen Politikerkollegen mit einer groben Schmähung bedacht, die ich hier nicht wörtlich wiedergeben darf. Jedenfalls war es eine Beleidigung von der Sorte, wie ich sie niemals von mir geben würde. Schon gar nicht öffentlich. Und ich war ziemlich fassungslos, wie man wegen eines solchen offensichtlichen Blödsinns meine Wohnung aufbrechen konnte, als sei ich ein gefährlicher Terrorist. Im Internet kann rein technisch gesehen schließlich jeder jeden beleidigen und die Schmähung dann mit einem x-beliebigen Namen unterzeichnen. Genauso wie irgendjemand einen Kanal mit den Namen der beiden erwähnten Querdenker eröffnen kann. Eine Begründung für eine Hausdurchsuchung ist das meiner Meinung nach nicht. Denn die drastische Maßnahme steht in keinem Verhältnis zur Dürftigkeit des Verdachts. Die beiden angeblichen Kanalinhaber hatten zum Zeitpunkt meiner Hausdurchsuchung denn auch schon längst ihrerseits Strafanzeige wegen des Missbrauchs ihrer Namen gestellt. Und ich konnte die Beleidigung schon deshalb nicht in dieser Gruppe veröffentlicht haben, weil ich dort gar keine Schreibberechtigung besitze – etwas, was offenbar weder Polizei und Staatsanwaltschaft noch die Ermittlungsrichterin bedacht hatten. Dann wäre die Durchsuchung nämlich bereits fraglich gewesen. Um eine Wohnung aufzubrechen, braucht es schließlich belastbare Verdachtsmomente. Bisher jedenfalls.

Damen mit Doktortiteln

Des Weiteren stieß ich in der Akte auf haufenweise Frauen in Gestalt von Polizistinnen, Staatsanwältinnen und Ermittlungsrichterinnen, die sich dieses Kriminalfalls angenommen hatten – natürlich versehen mit haufenweise Doktortiteln. Aber offenbar hatten die Damen und die Doktorhüte das Niveau der bayerischen Justiz nicht wirklich heben können, indem sie etwa irgendeine tragfähige Begründung für die Hausdurchsuchung hätten zusammenzimmern können. Ja, schlimmer noch: Der Akte zufolge sollte mein beleidigender Beitrag dort im November 2020 erschienen sein. Laut tgstat.com, einer Seite, die den Messenger Telegram statistisch auswertet, erschien der letzte Post dort allerdings bereits im August. Demnach konnte ich den Beitrag im November 2020 also überhaupt nicht veröffentlicht haben. Und wenn ich in der Lage war, diesen Umstand in 5 Minuten herauszufinden, sollte man doch erwarten, dass die Polizei das auch »ermitteln« konnte. Noch seltsamer war die Kanalbeschreibung, die die unbekannten (!) Telegram-Kanalbetreiber dem Kanal hinzugefügt hatten. In seiner eigenen Beschreibung benutzte er militärische Ausdrücke und erwähnte eine Verbindung zum Nachrichtendienst und zur Polizei. War das nur ein Witz, oder handelte es sich hierbei um einen Provokationskanal der Behörden, auf dem im Namen von bekannten »Querdenkern« Beleidigungen geäußert wurden, um sie hinterher strafrechtlich verfolgen zu können? Kurz: Um ein Ticket zur Durchsuchung ihrer Räumlichkeiten und zur Beschlagnahme ihrer EDV zu bekommen? Also Potemkinsche Dörfer unserer Polizei? Aber natürlich weiß jeder, dass diesen Kanal eine beliebige Person eröffnet und diese Beschreibung hineingeschrieben haben kann. Ich meinerseits würde nun keine Hausdurchsuchung bei der Polizei veranlassen.

Rekapitulieren wir:

Auf irgendeinem völlig unbekannten und dubiosen Kanal mit angedeuteten Bezügen zu Polizei und Geheimdiensten wird eine drastische Beleidigung gegenüber einem Politiker gepostet.

Unter der Beleidigung hat sich der vermeintliche Täter mit vollem Namen und weiteren (öffentlich verfügbaren) Absenderangaben zu der Beleidigung bekannt.

Das windige Verdachtsmoment dient als Ticket für eine Hausdurchsuchung und als Rechtfertigung für die Beschlagnahme der EDV.

Belastbare Beweise hat man also keine, diese soll erst die Hausdurchsuchung erbringen – und zwar egal, auf welchem Gebiet. Denn hat man erst einmal einige Gigabyte Daten, wird man schon etwas finden, so das Kalkül: völlig einerlei, ob das etwas mit der ursprünglichen Beleidigung zu tun hat. Vielleicht wird man auf den Datenträgern etwas anderes finden – zum Beispiel Raubkopien, verfassungsfeindliche Symbole, schwarze Konten, Indizien für Steuerhinterziehung oder was auch immer. Am besten natürlich Kinderpornografie.

Damit wäre der Ruf des Journalisten ruiniert.

Die windige Begründung für die Hausdurchsuchung interessiert dann niemanden mehr, weil diese zumindest im Nachhinein gerechtfertigt erscheint.

Die Beschlagnahme der gesamten EDV versetzt dem unliebsamen Medienvertreter auch technisch einen erheblichen Schlag, von dem er sich nur schwer erholen kann. Sämtliche Texte und Recherchen wären weg. Und auch ein Back-up würde nichts nützen, solange es sich am selben Ort befunden haben sollte – denn dann wird es natürlich ebenfalls beschlagnahmt.

Durch die »Sicherstellung« der gesamten EDV erhalten die Behörden Einblick in die komplette Arbeit und in alle Kontakte des Journalisten.

Sämtliche aktuellen Projekte des Beschuldigten würden stark beeinträchtigt oder zerstört.

Das alles sind schwere Grundrechtseingriffe und Eingriffe in die Pressefreiheit, und auf diese Art und Weise versucht man hierzulande, einen unliebsamen Journalisten zu vernichten. Ist das etwa die »Methode Söder«? Nur aufgrund des totalen Scheiterns der Hausdurchsuchung stehen die Behörden nunmehr ohne Hosen da. Sie besitzen keinerlei brauchbare Beweismittel, um

die Hausdurchsuchung zu rechtfertigen,

den Vorwurf der Beleidigung zu belegen,

neue Vorwürfe zu konstruieren.

Womit ihre windige Begründung in den Mittelpunkt rückt. Und das ist auch der Grund, warum ich über meine Rechtsanwältin Beate Bahner Strafanzeige gegen die Ermittlungsrichterin erstattet hatte: wegen Verfolgung Unschuldiger, falscher Verdächtigung und allen anderen infrage kommenden Straftaten. Denn es kommt noch ein gewichtiger Umstand hinzu: Dass es sich bei der Telegram-Gruppe, die die Beleidigungen beinhaltete, um einen Fake-Kanal handelte, war den Ermittlungsbehörden bekannt. So schrieb die Staatsanwaltschaft Berlin schon im April 2021 an einen der angeblichen Betreiber, es gebe keine erfolgversprechenden Ermittlungsansätze, »um den Betreiber des Fake-Telegram-Kanals ausfindig zu machen«. Was die bayerischen Behörden nicht daran hinderte, auf Basis desselben Fake-Kanals Hausdurchsuchungen durchzuführen …

10. DezemberBluetooth: Tote telefonieren nicht

Einfach gruselig! An diesem Tag taucht auf dem Facebook-Kanal einer gewissen Tamarii Maohi ein Video mit folgendem Inhalt auf: Ganz am anderen Ende der Welt, in Französisch-Polynesien, hat sich die junge Frau in Begleitung ihrer Mutter auf den Weg zu einem Friedhof gemacht. Auf dem Kopf trägt sie einen traditionellen Blätterkranz. Zweck des Unternehmens ist festzustellen, ob Tote Bluetooth-Signale aussenden können. Seit einiger Zeit geht nämlich das Gerücht um, dass mit einem Coronaimpfstoff Geimpfte danach eine Bluetooth- oder MAC-Adresse haben, also eine Adresse, unter der man Geräte in einem Netzwerk findet: Computer, Kopfhörer, Smartphones und so weiter. Ohne diese MAC-Adresse könnte ein Apparat nicht in ein Netzwerk eingebunden werden. Und nun also auch Geimpfte? Oder gar Leichen? Denn angeblich hört das Phänomen auch mit dem Tod nicht auf! Stirbt also eine geimpfte Person, kann man ihre Bluetooth-Signale auch noch auf dem Friedhof empfangen.

Eine Reihe solcher Videos sorgte im Internet für Aufregung. Die Bluetooth-Adressen auf den Displays wirkten wie Nachrichten aus dem Jenseits und hatten das Zeug, rund um den Globus zu gehen. Schließlich sah alles sehr plausibel aus: Ein einsames Handy auf einem ansonsten menschenleeren Friedhof empfängt plötzlich mehrere MAC-Adressen … In einem anderen Filmchen spazierte ein Mann mit einem Handy im Anschlag über einen offenbar deutschen Gottesacker und starrte angestrengt auf den Bildschirm. Er war leer. Doch plötzlich, bei einem bestimmten Grab, erschien auf dem Handy-Display ein seltsamer Zahlencode: 60:6D:C7:7C:7C:B2. Es war der Code eines Bluetooth-Senders, wie er auch von Handys ausgestrahlt wird (MAC-Adresse).

Signale aus dem Jenseits?

Doch bis auf den Besucher war hier niemand mehr am Leben. Und Tote telefonieren bekanntlich nicht. Mich hat jedenfalls noch keiner angerufen. Auch eine Bluetooth-Box habe ich aus einem Grab noch nie wummern hören. »Wo kommt diese Adresse her?«, fragte der Mann also sich und seine Zuschauer. »Naja, es ist ja egal, wer es ist – aber: nicht von uns! Nicht von irgendeinem Bluetooth-Gerät hier drumrum – ich glaube nicht, dass da eins ist. Es kann nur von dieser verstorbenen Frau sein, die am 7. März verstorben ist … und schickt da noch eine MAC-Adresse.« Herrje! Zwar läuft heute jeder Lebende mit einem Bluetooth-Sender herum – aber nun auch noch die Toten? Das geht jetzt wirklich zu weit. Wobei die Verstorbenen natürlich gar nicht mehr laufen – aber auf Bluetooth wollen sie anscheinend nicht verzichten. Gespenstisch! Obwohl: Eigentlich ist das ja ein echter Fortschritt: Schluss mit all den Seancen und dem ganzen Hokuspokus, mit dem man bisher versuchte, Tote zu beschwören. Anrufen genügt!

Von wegen »Grabesstille« …

Aber was ist wirklich dran an diesen Geschichten? Nehmen wir beispielsweise das eingangs zitierte Video der Polynesierin: Während sie behauptet, sich auf einem abgeschiedenen Friedhof zu befinden, entdeckt man in ihrem Filmchen in Wirklichkeit nicht das kleinste Merkmal einer Begräbnisstätte. Denn die filmende Mutter zeigt ihre Tochter ausschließlich vor einem unidentifizierbaren Hintergrund. In dem engen Bildausschnitt sieht man weder ein Grab noch ein Kreuz oder andere Attribute eines Friedhofs. Darüber hinaus erfährt man nicht den Namen des Ortes, an dem die Szene aufgenommen wurde – denn sonst hätte man diese bei Google Maps & Co. sehr leicht in Augenschein nehmen und feststellen können, wie der Drehort wirklich aussah. Überdies hörte man im Hintergrund das Leben pulsieren: Erst ratterte ein Moped vorbei, dann vernahm man Hupgeräusche und das Knirschen von Autoreifen auf einem Kiesweg und schließlich gackernde Hühner. Von Totenruhe und Grabesstille keine Spur. Die ganze »Atmo« klang nach Bebauung und Verkehr. Entweder sehen Friedhöfe in Polynesien ganz anders aus als hierzulande, oder wir befanden uns gar nicht auf einem Gottesacker. Tatsächlich erblickte man, wenn man genau hinsah, im Hintergrund auch Teile einer Bebauung.

»… mit eigenen Augen niemanden gesehen«

Fazit: Der Beweiswert des Videos war gleich null. Von einem wissenschaftlichen Versuch war es so weit entfernt, wie eine Rede von Karl Lauterbach von der Wahrheit. Denn wo Bebauung und Fahrzeuge sind, können heutzutage natürlich auch Bluetooth-Sender sein: Telefone, Kopfhörer, Smartwatches, Navigationsgeräte und anderes mehr. Von dem Handy der filmenden Mutter ganz zu schweigen. Schon dieses wäre die erste mögliche Bluetooth-Quelle.

Aber da wäre ja noch unser Mann vom Anfang! Der befand sich ja nun wirklich auf einem Friedhof! Und kurz bevor er sich dem erwähnten Grab genähert hatte, rief er noch einmal laut »Hallo, ist da jemand?!« über die Begräbnisstätte. Aber um ihn herum herrschte absolute Stille. Nichts und niemand gab einen Mucks von sich. Bis auf die MAC-Adresse, die er an dem genannten Grab nach einer Weile empfing. Diese könne »nur von dieser verstorbenen Frau sein, die am 7. März verstorben ist …«. Aber auch das ist von einem wissenschaftlichen Versuch so weit entfernt wie eine Rede von … Naja, Sie wissen schon. Zunächst einmal erfahren wir weder den Namen des Videofilmers noch den Ort des Friedhofs, sodass wir die Quelle und Umgebung nicht beurteilen können. Aber müssen wir das überhaupt? Denn wir haben in dem Video doch »mit eigenen Augen niemanden gesehen« (falls das überhaupt geht). Und geantwortet hat auf das »Hallo« ebenfalls niemand! Schließlich hat ein Bluetooth-Sender, wie man in jeder Bedienungsanleitung lesen kann, eine Reichweite von etwa 10 Metern, und wenn sich in diesem Radius niemand aufhält, ist da auch keiner, basta!

Die1-Million-Dollar-Frage

Ein Problem besteht tatsächlich darin, dass die meisten Leute glauben, dass die Bluetooth-Reichweite wirklich lediglich 10 Meter beträgt – ganz einfach, weil das in den Bedienungsanleitungen vieler Bluetooth-Geräte so angegeben wird. Woraus der Fehlschluss resultiert: Wenn sich innerhalb dieser 10 Meter niemand befindet, der ein solches Gerät bei sich haben könnte, dann muss die Quelle des Signals wohl unter der Erde liegen. Dabei sind die berühmten 10 Meter nur die Mindestreichweite, die auch unter ungünstigsten Bedingungen erzielt werden kann. Um sicherzugehen, geben die Hersteller eine viel geringere Reichweite an, als sie in Wirklichkeit maximal betragen kann. Fragen wir also einmal die richtigen Experten, zum Beispiel die Entwickler der globalen Bluetooth-Standards von Bluetooth SIG Inc., einer weltweiten Gemeinschaft von mehr als 36000 Unternehmen, die sich auf die Bluetooth-Standards geeinigt haben. Sie müssten es ja wissen. »Es gibt eine Menge Verwirrung in Bezug auf die Reichweite von Bluetooth«, sagt Mohammad Afaneh von Bluetooth SIG Inc. in einem Video, »und deshalb bin ich heute hier, um auf einige Missverständnisse einzugehen und die 1-Million-Dollar-Frage zu beantworten: Wie groß ist die Reichweite von Bluetooth? Die kurze Antwort ist: zwischen weniger als 1 Meter bis zu 1 Kilometer.« Wie bitte? Bis zu 1 Kilometer? Da haben wirs: Die 10 Meter sind also tatsächlich nur ein Mindestwert, der in den meisten Situationen erreicht wird. Es kann aber auch weniger sein oder aber viel mehr – zum Beispiel auf freier Fläche wie auf einem Friedhof, sodass man auch Signale aus viel größerer Entfernung empfangen könnte (Videoquelle: »Was ist die Reichweite der Bluetooth-Technologie?«, www.bluetooth.com).

Unübersehbare Zahl vonAnwendungen

Auf der Website bluetooth.com kann man sich die Reichweite spezifischer Bluetooth-Typen berechnen lassen. Zum Beispiel beträgt sie bei dem Bluetooth-Low-Energy-125-Kilobit-Verfahren in freiem Gelände 90–125 Meter, in Büroumgebungen 17–23 Meter und zu Hause 33– 45 Meter. Wenn man die Sendeleistung sehr niedrig ansetzt, kommt man auf die bekannten 12–15, abgerundet also 10 Meter. Verfügt man bei demselben Verfahren über höchste Sende- und Antennenleistungen, erzielt man eine Reichweite von bis zu 2 Kilometern. Nimmt man die Extreme weg, dann dürften die Reichweite-Angaben des oben zitierten Bluetooth-Experten für 95 Prozent der Bluetooth-Geräte zutreffen: zwischen 1 Meter und 1 Kilometer. Damit sind wohl die meisten Selbstversuche auf Friedhöfen und anderen vergleichbaren Freiflächen hinfällig. Außerdem müsste man dabei in Betracht ziehen, wo überall ein Bluetooth-Sender eingebaut sein könnte. Bluetooth ist schon längst nicht mehr ausschließlich Sache von Computern, Handys, Smartwatches und Kopfhörern. Selbst in der alternativen Medien- und Aufklärungsszene macht sich deshalb bereits Skepsis gegenüber den angeblichen »Bluetooth-Impfungen« breit. So unternahm die in Poing bei München lebende Aktivistin Angela Wrobel einen Waldspaziergang mit ihrer Familie, von der vier Personen geimpft waren. Ergebnis: Keine der vier Personen emittierte eine MAC-Adresse (siehe YouTube: »Geimpfte senden Bluetooth-Codes?!?«, 16.07.2022).

Die Fritz!Box im Nanoformat

Nicht doch: Schließlich gibt es doch noch ein berühmtes Video, gepostet von einem Jeffery Montgomery am 21. Mai 2021 auf Facebook. Überall, wo er hingehe, versuchten sich Bluetooth-Geräte mit ihm zu verbinden, sagt der Mann in dem Filmchen. Dabei zeige sein Handy den folgenden Gerätenamen an: »AstraZeneca_ChAdOx1-S« – also den Namen eines Impfstoffherstellers! Das Problem ist nur, dass jeder den Bluetooth-Namen seines Handys ändern kann (anders als die MAC-Adresse!). Zum Beispiel kann man im Betriebssystem Android unter dem Menüpunkt »Über das Telefon« auf den Gerätenamen zugreifen und einfach einen anderen eintippen. Schon kann das Telefon »AstraZeneca«, »Biontech« oder »Johnson & Johnson« heißen. Man spürt die Absicht und ist verstimmt: Das alles sind also keine Beweise für irgendetwas. Halt! Schließlich gibt es im Internet noch hochwissenschaftliche Studien, was es mit dem Bluetooth-Phänomen auf sich haben und was dahinterstecken soll. Als Goldstandard gilt beispielsweise die Abhandlung eines gewissen Mik Andersen, die in zahlreichen anderen Texten und Videos zitiert wird. Zur Erklärung des Phänomens der »sendenden Menschen« führt der Text tief in die Welt der Nanopartikel, also in eine Welt voller Teilchen, die wir nicht sehen können und die uns daher genauso paranoid machen wie Viren. Leute mit Elektronenmikroskopen können uns bekanntlich viel erzählen, genauso wie Leute mit Raumkapseln (siehe »Mondlandung«). Dieser Mik Andersen also hat ein eindrucksvolles Video produziert, in dem er die Hintergründe des Bluetooth-Phänomens ausführlich erklärt. Alles beruht demnach auf Graphen (sprich: »Grafehn«), einem Gitter aus Kohlenstoffatomen, das den Impfstoffen heimlich hinzugefügt worden sein und im menschlichen Körper allerlei Eigenaktivitäten entwickeln soll. Kaum gespritzt, beginne es »intrakorporale« Netzwerke aus allerlei »Nanogeräten« aufzubauen, darunter auch sogenannte Nanorouter – sozusagen die Fritz!Box im Super-Mini-Format. Das sei der Grund, warum nicht bereits der Impfstoff Bluetooth-Signale emittiere – weil sich nämlich alles erst im Körper »selbst organisiert«. Darüber hinaus soll das erklären, warum dann nicht alle mit einem Impfstoff Geimpften dieselbe MAC-Adresse haben – weil sich das »intrakorporale Nanonetzwerk« erst mithilfe der DNA des Geimpften eine unverwechselbare Identität verschaffe. Anschließend sende die »Fritz!Box« auch eine MAC-Adresse nach draußen, sodass es möglich sei, sowohl Daten aus dem Körper zu empfangen als auch Daten an den Organismus zu senden (siehe odysee.com: »Covid Vaccine Nanotechnology – The Intra Body Nano Network«, 15.08.2022).

Merkwürdige bizarre Gebilde

Angebliche elektronenmikroskopische Aufnahmen von merkwürdigen bizarren Gebilden, die aussehen wie die Ergebnisse des Bleigießens an Silvester, sollen diese Behauptungen untermauern. Widerspruch zwecklos, denn eine eindrucksvolle Literaturliste am Ende des Videos suggeriert höchste Wissenschaftlichkeit. Das Problem ist nur, dass das Video keine Fußnoten enthält, die bestimmte Behauptungen mit bestimmten Quellen verknüpfen würden, sodass man die jeweiligen Aussagen anhand der Quellen nicht nachprüfen kann. Sehr merkwürdig, denn wer dem Zuschauer die Quellen zur Verfügung stellen wollte, würde sie mit den entsprechenden Behauptungen verknüpfen. Des Weiteren ist diese wissenschaftliche Scheinautorität nur Schall und Rauch, da ein Mik Andersen gar nicht auffindbar ist. Der Name ist wohl ein Pseudonym, das Video wird von einer Computerstimme gesprochen, Andersens angebliche Website corona2inspect.net ist nicht zu erreichen, und sein Blog auf blogspot.com ist ebenfalls verschwunden – falls er jemals vorhanden gewesen sein sollte. Wer auch immer das Video produziert hat, zog es offenbar vor, nicht mit seinem Namen für diese »Erkenntnisse« geradezustehen. Bezeichnend ist auch, dass »Andersen« ebenfalls ein »Experiment« empfiehlt, das an die oben geschilderten Friedhofsbesuche erinnert und seine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit damit zerstört.

Ein »wissenschaftliches Experiment«

Es »besteht darin, einen Straßenabschnitt mit wenig Verkehr und niedriger Geschwindigkeit zu finden, auf dem kein regulärer Fußgängerverkehr herrscht. Stellen Sie sich an einen sicheren Ort, von dem aus Sie den Fahrzeugverkehr in beide Richtungen der Straße beobachten können. Aktivieren Sie Ihr Bluetooth, und Sie werden feststellen, dass die geimpften Personen in ihrem Fahrzeug erscheinen, wenn sie sich der Stelle nähern, an der Sie sich befinden, und verschwinden, wenn sie sich entfernen.« Wie bitte? Diese Beschreibung des Experimentes nimmt das Ergebnis ja vorweg: Die MAC-Adressen werden auf Geimpfte zurückgeführt, obwohl das ja gerade zu beweisen wäre. Schließlich fahren heutzutage auch die meisten Autos mit Bluetooth herum. Eine weitere Kostprobe von Andersens Beweisführung besteht in dem Satz: »Wenn wir davon ausgehen, dass das MAC-Phänomen bewiesen ist, dann scheint es logisch, dass Impfstoffe für diesen Effekt verantwortlich sind.« Übersetzt heißt das:

Wenn man annimmt (»davon ausgeht«), dass das MAC-Phänomen bewiesen ist (also, dass Menschen MAC-Adressen übertragen),

dann scheint es logisch, »dass Impfstoffe für diesen Effekt verantwortlich sind«.

»Apocalypse PMC Corporation«

Eine weitere Expertin auf diesem Gebiet ist eine angebliche Medizinerin namens »Kira Smith«. Laut dem (umstrittenen) Wissenschaftsportal ResearchGate beschäftigt sich Smith sowohl mit Bluetooth als auch mit Viren, zwei sehr weit voneinander entfernten Fachgebieten. Bei Research-Gate wird als ihre Referenz oder ihr Arbeitgeber eine »Apocalypse PMC Corporation« angegeben. Während »Apocalypse« wohl selbsterklärend ist, steht »PMC« für paramilitary corporation, also paramilitärisches Unternehmen. Googelt man »Apocalypse PMC Corporation«, stößt man wiederum ausschließlich auf Kira Smith. Andere Aktivitäten, als die Dame zu beschäftigen, scheint die Firma nicht zu verfolgen. Oder ist die Dame etwa selbst die Firma? Klickt man auf den angebotenen Link unter »Apocalypse PMC Corporation«, heißt es: »Seite nicht gefunden«. An anderer Stelle wird Smith als »Sicherheitsspezialistin für Sondereinsätze in der unkonventionellen Kriegsführung und im militärischen Nachrichtendienst« sowie »Special Tactics Team Leader« vorgestellt. Nur: Worin bestehen die »unkonventionelle Kriegsführung« und die »speziellen Taktiken«? Handelt es sich vielleicht um psychologische Kriegsführung mithilfe der Graphen- und Bluetooth-These?

Aus dem Diskurs katapultiert

Denn Fakt ist ja, dass die Bluetooth-These die kritische Öffentlichkeit intensiv beschäftigt. Das heißt: Die Leute reden und googeln sich die Köpfe heiß, was es damit wohl auf sich haben könnte. Zusätzlich katapultiert die bizarre Theorie deren Konsumenten und Vertreter weit aus dem öffentlichen und sogar privaten Diskurs, in dem solche Vorstellungen von anderen für vollkommen verrückt erklärt werden. Und letztlich lenkt sie von allen anderen Problemen ab, die die Impfstoffe ansonsten mit sich bringen.

Abseits der oben genannten seltsamen Personen und Papiere habe ich keine Forschungen über »selbstorganisierende Nanostrukturen« und Bluetooth-Sender gefunden. Mein Eindruck war, dass man schon glücklich ist, wenn sich sogenannte Nanotubes, also Kohlenstoff-Nanoröhren, zu größeren Leitungsnetzen zusammenschließen und eine LED zum Leuchten bringen, wobei die Energie mittels eines Tesla-Transformators von außen zugeführt werden muss. Demonstriert wurde das bisher meines Wissens auch nur in entmineralisiertem Wasser und nicht in Blut, wobei die LED natürlich konventionell hergestellt werden muss (also nicht via »Nanoröhren« oder Graphen). Wenn, dann geht es zumindest in diesem Versuch also nur um Leitungen, aber nicht um Funktionseinheiten wie LEDs, Bluetooth-Sender, Motoren oder Ähnliches. Ob ein Nanonetzwerk einen Bluetooth-Sender »bauen« kann, ist also zu bezweifeln. Ich habe mehrere Autoren entsprechender Forschungspapiere angeschrieben, darunter beispielsweise Dustin K. James von der Rice University in Texas, Co-Autor des Artikels »Teslaphoresis of Carbon Nanotubes« (Bornhoeft u. a., ACSPublications, online, 13.04.2016). Antwort: »Meiner Meinung nach hat das, was im Internet dazu gesagt wird, überhaupt keinen Wahrheitsgehalt und kann nicht realisiert werden.«

Dunkelmänner und Phantome

Das Bluetooth-Graphen-Gebiet ist offenbar ein Tummelplatz für Dunkelmänner und Phantome. Es wirkt wie eine Desinformationskampagne, bei der ein künstlicher Aufreger geschaffen wird, um von ganz anderen Problemen mit den »Impfstoffen« abzulenken. Schließlich entschloss ich mich noch zu einem eigenen Test und machte mich mit einem zweifach geimpften Freund auf den Weg, um festzustellen, ob er ein Bluetooth-Signal aussendet oder nicht (bei den beiden Impfungen wird es übrigens bleiben, da er kurz danach beunruhigende Nebenwirkungen verspürte). Die Fahrt endete etwa 31 Kilometer westlich vom Münchner Zentrum in einem Wäldchen bei Etterschlag.

Impfung: 2 Mal Biontech

Koordinaten: 48.099364, 11.187558

Handy-Typ: XPERIA L1

Bluetooth-Scanner-App: iBeacon & BLE Scanner

Dieser Bluetooth-Scanner hatte sich bisher als sehr empfindlich erwiesen; in der Stadt zeigte er zig Bluetooth-Quellen an. Aber hier befanden sich die nächsten Häuser in etwa 800–1000 Meter Entfernung. Also hielt ich das Handy mit dem Bluetooth-Scanner direkt an meine Versuchsperson. Ergebnis: »No devices found« – »keine Geräte gefunden« …

Januar 2021

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Thema desMonats

22.1. Missbrauchsskandal: der Prinz und das Mädchen

1.1. Verbot der Tötung männlicher Eintagsküken tritt in Kraft – 7.1. Die Autobahn GmbH des Bundes meldet, dass die Rahmedetalbrücke zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid wegen Tragwerksschäden nie wieder befahren werden kann – 13.1. Die Queen entzieht ihrem Sohn Prinz Andrew wegen eines Missbrauchsskandals in denUSAalle militärischen Ehrentitel und königlichen Schirmherrschaften (siehe auch 22. 1.: Der Prinz und das Mädchen) – 17. 1. Bundesjustizminister Marco Buschmann legt einen Gesetzentwurf vor, mit dem die Werbung für Schwangerschaftsabbrüche erlaubt werden soll – 20.1. Ein Gutachten über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche behauptet, der ehemalige Erzbischof und spätere Papst Benedikt XVI. habe in diesem Zusammenhang gelogen – 20. 1. Immer mehr Deutsche wandern aus – 22.1. Der Prinz und das Mädchen: Wie furchtbar war Prinz Andrew? – 24.1.Wikileaks-Gründer Julian Assange darf vor dem Obersten Gerichtshof Großbritanniens Berufung gegen seine Auslieferung an die USA einlegen – 29.1. Bündnis 90/ Die Grünen wählen Ricarda Lang und Omid Nouripour zu den neuen Bundesvorsitzenden nach Annalena Baerbock (siehe 9. 5.) und Robert Habeck

20. JanuarAuswanderer: Flucht vor demAlbtraum Deutschland

Neues Jahr, neues Glück. Viele Deutsche nehmen die Beine in die Hand, Kind und Kegel unter den Arm und verlassen ihre Heimat. »›Goodbye Deutschland‹ – das sagen immer mehr Menschen«, stand an diesem Tag in den Expat News zu lesen, einem »Nachrichten- und Serviceportal für Reisende, Expats und Auswanderer«. »Meine Wahrnehmung ist, dass es einen verstärkten Trend zur Auswanderung gibt – und zwar eine Auswanderung, die gesellschaftlich motiviert ist«, zitiert die Website an diesem Tag Rolf Schäfer von dem Wiesbadener Umzugsunternehmen Andreas Christ GmbH. »Normalerweise erhält er drei bis vier Anfragen pro Jahr von Personen, die Deutschland für immer den Rücken kehren wollen. ›In den letzten 12 Monaten waren es aber mindestens drei bis vier Anfragen pro Monat‹, berichtet Schäfer.« Und zwar nicht von Menschen, »die temporär und jobbedingt ins Ausland gehen, sondern in der Tat um Personen, die mit ihrem Leben in Deutschland unzufrieden sind und deshalb einen Neustart in einem anderen Land wagen wollen« (a.a.O., 20.01.2022).

Deutsche sehenin Deutschland keine Zukunft mehr

Kann nicht sein – denn wirft man einmal einen Blick in die Daten des Statistischen Bundesamtes, ist doch alles in Ordnung: 2021 verließen zwar 994000 Menschen das Land, dafür zogen aber über 1,3 Millionen neu zu, macht unter dem Strich also gut 300000 Neubürger! Na bitte: alles paletti. Stopp! Das Statistische Bundesamt hat das Ganze politisch unkorrekterweise noch weiter nach Nationalität aufgeschlüsselt: Während 2021 knapp 248000 Deutsche dem Land den Rücken kehrten, zogen demnach nur 183650 Teutonen (wieder) zu – macht ein Verlustgeschäft von rund 64000 für die Deutschen, das höchste Minus seit 2017! Kein Wunder. Denn der rasante Absturz der einst führenden Industrienation treibt die eine hohe Lebensqualität gewöhnten Ureinwohner aus dem Lande. Die Gründe liegen auf der Hand: obskure Coronaschikanen, miserable Bildung, überbordende Bürokratie und Steuern, Demokratieabbau, kollabierender Mittelstand, millionenfache Einwanderung von Migranten, düstere Zukunftsaussichten. Immer mehr Deutsche fürchten: Deutsche haben in Deutschland keine Zukunft mehr. Und nun, 2022, werden die Kriegsgefahr und drohende Enteignung die Zahlen noch weiter nach oben treiben, steht zu vermuten.

Keine Experimente mehr!

Tatsächlich hat sich die Klientel der Umzugsfirmen inzwischen geändert: »Früher waren die Personen, die für immer von Deutschland weg wollten, eher vom Typus Abenteurer«, so Umzugsunternehmer Schäfer im Januar 2022. »Diesen konnte das Ziel auch gar nicht weit genug entfernt sein, beispielsweise gingen sie nach Kanada, Australien, Neuseeland oder in die USA.« Die heutigen Auswanderer suchen dagegen eher nach Sicherheit, Verlässlichkeit und einer stabilen Existenz mit hohem Lebensstandard, stabiler Politik und niedriger Inflation. Das heißt: All das, was es in Deutschland nicht mehr geben wird. Statt der Suche nach einem Traum steht nun die Flucht vor einem Albtraum auf dem Programm: dem Albtraum Deutschland. Gefragt seien beispielsweise Irland, Skandinavien oder die Schweiz. Das heißt: keine Experimente mehr! »Häufig wollen komplette Familien mit schulpflichtigen Kindern oder Kleinkindern ins Ausland gehen. Und es handelt sich dabei um einen Abschied für immer«, fällt Umzugsunternehmer Schäfer auf. »Diese Familien geben alles auf, ihr Haus, ihre Wohnung und das soziale Umfeld.« Kein Wunder, denn die Verhältnisse in Deutschland brennen den Leuten auf den Nägeln. Besonders für Kinder wird das Leben in Deutschland zur Qual – und damit auch für die Eltern: Im Kindergarten und in der Schule leidet der Nachwuchs unter sexueller Belästigung (»Aufklärung«), Indoktrination, Verblödung und Misshandlung durch rücksichtslose Coronamaßnahmen. Außerdem sind deutsche Kinder immer öfter in der Minderheit und werden vom Migrantennachwuchs bisweilen gemobbt. Rette sich, wer kann!

Expats sind verletzbar

Deutsche »Novizen« sind im Ausland daher eine begehrte Beute. Spätestens dann, wenn »Expats« selbst finanziell am Ende sind, setzt quasi eine Art »Kannibalisierung« ein, und es beginnt die Logik des Fressens und Gefressenwerdens: Verzweifelt und manchmal auch alkohol- und/oder drogenabhängig, suchen sich gestrandete Auswanderer gerade Neuankömmlinge als Opfer, die soeben mit frischem Geld und frischen Illusionen eingetroffen sind. Schnell gehen sie mit den »Novizen« eine kurze Symbiose ein, denn sie selbst brauchen Geld und die Neuen Hilfe.

Frisches Geld und frische Illusionen

Aber auch dann, wenn Nord auf Süd und Reich auf Arm treffen, sind Probleme programmiert. Wenn Menschen aus den nördlichen Wohlfahrtsstaaten ein neues Leben im sonnigen Süden suchen, wollen Einheimische dasselbe im Norden. Für viele Menschen in Drittweltstaaten stammen Auswanderer aus dem Norden noch immer aus dem gelobten Teil der Erde. Millionen politischer und wirtschaftlicher Flüchtlinge zieht es jedes Jahr in die USA oder nach Europa, speziell nach Deutschland, das weltweit immer noch einen guten Ruf genießt – und nun kommen plötzlich Deutsche in den Süden, um sich dort niederzulassen? Schwer zu glauben. Zumindest scheint ausgemacht, dass diese Einwanderer jede Menge Geld haben müssen und es ihnen nicht schaden würde, wenn man sie ein wenig erleichtert. Fakt ist: »Immer mehr Deutsche wandern aus«, schrieb die Wirtschaftswoche schon 2020. Dieser Trend hat sich, wie eingangs gesagt, inzwischen verstärkt. Aber Auswandern ist ein komplexes Problem, bei dem sehr viele Faktoren berücksichtigt sein wollen. Oft kommt man vom Regen in die Traufe. In den zurückliegenden beiden Coronajahren zog es die Leute zum Beispiel nach Paraguay. »Das schlagende Argument: In Paraguay erwarte die Deutschen die absolute Coronafreiheit«, schrieb die Deutsche Welle am 19. Januar 2022 (online). »[…] ein Neuanfang in einem Land, das auf Eigenverantwortung setzt und sich nicht wie die alte Heimat angesichts des Virus in eine angebliche Diktatur verwandelt hat. Die Menschenfischer vergessen dabei allerdings das Pandemiegesetz mit der Nummer 6699 zu erwähnen, das gerade erst wieder verlängert wurde«, so der Sender schadenfroh. Dieses schreibe eine Maskenpflicht in Innenräumen und auch draußen vor, »wenn der Abstand von 2 Metern nicht eingehalten werden kann«. Die Strafen laut DW: »Bis zu 30 Tage Sozialdienst, ein hohes Bußgeld und für Ladeninhaber die Schließung des Geschäftes zunächst einmal für 10 Tage.«