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Verspannungen, zum Beispiel im Nacken, und Schmerz, wie Spannungskopfschmerz und Rückenschmerz, sind uns leider oft bekannt. Körperlicher und auch psychischer Schmerz - beides tut nicht gut und manchmal sogar sehr weh. Das kennst du sicher auch. Krisen, ja auch Krisen gibt es viele im Leben, ob privat, beruflich oder gesundheitlich. Während einer Stressphase oder auch in einer Krise ist es nicht weit zu Verspannungen. Auch der Alltag selbst bringt die eine oder andere Herausforderung mit sich, das kennst du sicherlich gut. Du musst funktionieren, ob du willst oder nicht. Was das alles mit dem inneren Kind zu tun hat, versuche ich in diesem Buch zu erklären. Ich bin sicher nicht klüger als du, aber ich hatte während Erkrankung auch viel Zeit zum Nachdenken und viele Erfahrungen sammeln dürfen, die auch nicht immer angenehm waren.
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Seitenzahl: 104
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Andrea Weise
Ich hoffe, es ist richtig, dich in dem Buch mit „du“ anzusprechen.
Dieses Buch ist für dich, ich habe es für dich geschrieben.
Ich bin bestimmt nicht klüger als du, aber ich hatte viel Zeit zum Nachdenken während Erkrankung. Ich bin kein Arzt oder Therapeut.
Wenn du dich krank fühlst oder es dir seelisch schlecht geht, bist du selbst verantwortlich, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.
Du selbst bist verantwortlich für dein körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden.
Ich gebe hier in diesem Buch meine Erfahrungen nach bestem Wissen und Gewissen weiter, die ich auch nach Erkrankung gesammelt habe.
Mir liegen die Menschen am Herzen und ich möchte anderen helfen, das Leben lebenswert(er) zu machen.
Generell gilt: Gegen etwas mehr Lebensfreude im Alltag ist doch nichts einzuwenden?!
Mein Motto nun, nach all den Erfahrungen: Es gibt (fast) immer mindestens zwei Seiten und auch einen zweiten Weg aus der Misere, doch manchmal sieht man (noch) nicht einmal den ersten Weg der Lösung. Hinterher ist man immer schlauer…
Ich habe in meinem Leben selbst schon viel Schmerz erlebt. Körperlich und auch psychischen Schmerz, beides tut nicht gut und manchmal sogar sehr weh. Das wirst du sicher auch kennen. Auch Verspannungen, ob im Nacken oder als Spannungskopfschmerz, Rückenschmerz, sind uns allen leider bekannt. Krisen, ja auch Krisen gibt es viele im Leben, ob privat oder beruflich oder gesundheitlich. Während einer solchen Krise gilt es oft, nach einem Motto, wie „Zähne zusammenbeißen“, „Augen zu und durch“ äußerste Kraftanstrengung auszuüben. Da ist es nicht weit zu Verspannungen, denn die Kiefermuskulatur wird zu sehr beansprucht, wenn wir im wahrsten Sinne die Zähne zusammenbeißen, nur um etwas zu bewältigen, wie Trauer, Sorgen, Nöte, Stress, Ärger. Freude hingegen wird uns entspannen. Nur bringt auch der Alltag selbst die eine oder andere Herausforderung mit sich, das kennst du sicherlich gut. Du musst funktionieren, ob du willst oder nicht.
Klar, ich habe auch gesagt, dass ich Pflichten in Familie, mit den pflegebedürftigen Eltern und auf Arbeit habe und es nicht anders geht. Bis dann gar nichts mehr ging, ich nur noch liegen konnte, und dann musste es auch ohne mich weitergehen und – es ging, die Welt drehte sich weiter. Auch jetzt muss ich meine Kraft gut einteilen und meine Grenzen kennenlernen und diese möglichst nicht überschreiten.
Deshalb ist dieses Buch hier für mich selbst wie eine Art Fibel des Lebens (wie in der 1. Klasse der Schule). Das Buch müsste ich täglich lesen, um zu trainieren und mir immer wieder klarzumachen, wie wichtig das ist, einen Ausgleich zu schaffen und auch meine Denkweise immer wieder zu überprüfen. So wie Muskeln trainiert werden, so muss auch die Denkweise und das Hineinspüren trainiert werden. Dieses Hineinspüren, was ich eigentlich will und kann, was realistisch ist.
Verspannung tritt im täglichen Alltag auf, während wir stundenlang einseitige Tätigkeiten verrichten, wie Sitzen im Büro, schweres Heben und Tragen von Lasten oder wenn wir grübeln in Endlosschleife.
Aus Verspannungen werden immer stärkere Schmerzen. Dein Körper zeigt es durch Schmerzen. Schmerz an sich ist ein perfektes Warnsystem des Körpers, um sich selbst zu schützen und der uns durch Schmerzen bewusst machen soll, dass es so nicht weiter gehen kann, sonst drohen ernste Schäden.
Die Dosis macht auch hier das Gift. Im Alltag ist es nicht leicht, einen Ausgleich für die Überbeanspruchung zu schaffen. Auch in Krisensituationen, wie Trennung, Scheidung, Trauer usw. kommt man aus diesem Modus nicht leicht heraus.
Wir ziehen den Hals ein, die Schultern hoch und mit enormer Kraftanstrengung versuchen wir, im Leben zu funktionieren.
Vorsichtige Dehnung, tiefe Atmung (Körper) und Umdenken (Geist), Hineinspüren (Seele) würden ab und zu Entlastung bringen, nur dafür haben wir keine Zeit, es scheint wichtigere Dinge im Moment zu geben, die erledigt und bewältigt werden müssen.
Hinzu kommt die altmodische Denkweise und Glaubensmuster (Geist), wie „Indianer kennen keinen Schmerz“ und „hab dich nicht so, du Weichei“. Wir wollen nicht zeigen, dass wir eigentlich müde und kaputt sind. Stärke zu zeigen ist doch modern.
Wenn man wirklich endlich zur Ruhe kommt, senken sich auch die Schultern und die Entkrampfung setzt ein, auch durch tiefe Atmung. Wir merken oft nicht, dass wir die ganze Zeit den Atem fast angehalten und sehr flach geatmet haben, gerade so, dass es zum Leben reicht.
Doch mit den Pflichten im Kopf gelingt das kaum. Auch nach einem Urlaub ist sehr schnell wieder alles wie vorher. Deshalb ist der Alltag so wichtig. Er muss für uns erträglich gestaltet werden, auch am Arbeitsplatz. Akute Stressphasen müssen nach Durchleben dieser auch ausgeglichen werden. Soweit die Theorie.
Warum merken wir erst, wenn wir zur Ruhe kommen, wie kaputt wir eigentlich sind? Ganz einfach: Stressphase ist Angst, es nicht schaffen zu können und in der Angst befindet sich der Körper in einem Alarmzustand und funktioniert automatisch. Hinzu kommt dann bei stärker werdendem Schmerz und Erkrankung noch die finanzielle Sorge, und die Abwärtsspirale der Angst steht somit bereit. Also ist es nicht mehr nur der Körper, sondern auch hier die Seele und auch der Geist, die zusammenspielen. Die Abwärtsspirale muss unbedingt durchbrochen werden, sonst bekommst du sehr ernsthafte Probleme!
Wir Menschen (aus Körper-Geist-Seele) haben schon einen genialen Selbstheilungsmechanismus und Selbsterhaltungswillen. Aber wir müssen uns auch genügend Ausgleich und Ruhe schaffen. Wir sind keine Maschinen und selbst die müssen gewartet und gepflegt werden. Wenn der Motor einer Maschine überhitzt ist, schaltet auch der sich ab. Wenn dein Körper lange Zeit überarbeitet ist, zeigt er es durch Verspannung und Schmerz oder Krankheiten. Krankheiten, da durch länger anhaltenden Stress die Selbstheilungsmechanismen des Menschen nicht mehr genug Kraft haben.
Physiotherapie mit Massagen und Sport helfen schon, aber es muss an der alltäglichen Lebensweise etwas verändert werden. Wenn ich auf der Massageliege bin und während oder kurz nach Massage wieder an Pflichten denke, versteift sich der Nacken sofort wieder. Je länger du in höherem Stresslevel bist, um so mehr Massagen bräuchtest du und es dauert viel länger, um in den Normalzustand zu gelangen. Dein Körper sieht dieses Stresslevel schon als normal an und dennoch zeigt er dir mit Schmerz, dass es höchste Zeit ist, etwas zu ändern. Bis zu einem gewissen Grad kompensiert der Körper das, er leistet so viel.
Unser Körper ist wirklich genial, unsere Verdauung ist, wie der ganze Mensch überhaupt, ein Wunder. Wir schlingen unser Essen hinunter, essen am Arbeitsplatz nebenbei und wundern uns, dass wir dann Magenkrämpfe bekommen.
Fragen sollten wir uns: Was kann ich von meinen Pflichten abgeben, um die akute Phase in meiner Krise oder meines Stresslevels zu minimieren, um nicht zu erkranken. Bin ich in Trauerzeit, muss ich mir die Zeit der Ruhe auch gönnen. Verlangsamung des Lebens ist da nötig.
Es dauert auch seine Zeit, denn, was über lange Jahre hinweg falsch gemacht wurde, kann nicht von heute auf morgen beseitigt werden. Speicherung erfolgt in Faszien und Muskeln, sogar Zellen sind wie eine Art Speicher-Chips.
Schmerz ist ein Alarmsystem und eigentlich perfekt. Er zeigt uns, dass wir mehr auf uns und unseren Körper achten sollen. Irgendetwas ist aus dem Ruder gelaufen. Vielleicht haben wir uns zu viel zugemutet, aber Schmerz ist auch häufig Ursache von Verspannung des Körpers. Manchmal merken wir nicht, wo es herkommt, denn da ist die Seele (Psyche) im Spiel.
Erst in den letzten Jahren ist bekannt geworden, wie stark bei der Gesundheit und Gesundwerden die Rolle der Seele und des Geistes (Verstand) ist, also Körper-Geist-Seele insgesamt als Mensch zu sehen, auch durch die Menge der psychosomatischen Erkrankungen in unserer stressgeplagten Lebensweise. Wer keinen Stress hat, ist nicht modern.
Sehr wichtig ist also auch die Änderung der Denkweise (Geist). Deine Glaubensmuster, wie sehr du dich also anstrengen musst, um kein Versager zu sein, wer sagt dir das? Dein Verstand hat dies aufgenommen in der kindlichen- und jugendlichen Prägungsphase. Du willst noch heute der brave Junge oder das liebe Mädchen sein und dich anpassen an die Umgebung.
Es wurde dir vorgelebt von deinen Eltern und naher Umgebung. Du hast es nicht besser gewusst und hast dies förmlich in dich einpflanzen lassen. Die Eltern und anderen Leute um dich herum haben es auch nicht besser gewusst, das soll kein Vorwurf sein.
Damals musstest du es glauben, dass nur dieser Weg richtig ist. Heute weißt du es besser, hast eigene Erfahrungen gemacht. Es gibt auch nichtdenrichtigen oderdenfalschen Weg. „Es gibt mehrere Wege, die nach Rom führen“.
Angst, nicht gut genug zu sein, bedeutet, es fehlt an Selbstwert und führt zu Überanstrengung. Woher kommt diese Angst? Wer sagt, dass du nicht gut genug bist? Hat man dir dies als Kind gesagt? Sicher weißt du das nicht mehr, denn die Prägung ist in den ersten Jahren der Kindheit besonders stark. Aber diese Angst ist tief in uns verwurzelt. Aber wir wissen nicht, dass es diese Angst gibt, die uns antreibt, über das gute Maß hinaus zu agieren.
Da die Kindheit auch der Beginn unseres Daseins hier auf der Erde ist, beginne ich auch mit dem inneren Kind. Welche Bedeutung unser Innerstes für uns und die Verspannungen sowie den Schmerz und auch für die Bewältigung von Krisen hat, das ist mir nach und nach auch klar geworden. Und ich lerne immer noch, es ist scheinbar ein lebenslanges Lernen.
Beginnen wir also mit dem inneren Kind. Schlummert es noch in uns? Man kann dies zunächst nicht glauben. Ich gehe auf Spurensuche, komm gerne mit …
Inneres Kind: Kindheit, die uns heute (im Erwachsenenalter) jeden Tag, also im Alltag auch, noch beschäftigt.
Immer, sei es auf Arbeit, zu Hause mit der Familie oder allein und auch mit dem Partner!
Klingt dir diese Aussage zu provokant?
Dann beobachte einmal im Alltag Situationen um dich herum. Du wirst es sicher auch feststellen: Wir streiten und sind bockig am Arbeitsplatz oder im Supermarkt wie kleine Kinder, können uns freuen „wie ein kleines Kind“ und sind traurig mit tiefstem Weltenschmerz, ebenfalls wie ein kleines Kind.
Ich bin der Meinung, dass wir Erwachsenen alle im Inneren auch noch kleine Kinder sind. Es kann auch rein physiologisch gar nicht anders sein, denn wir alle tragen unsere Kinderzeit in uns.
Wir haben (vermeintlich) gute und schlechte Erfahrungen gemacht und fast alle, wenn nicht gar jeder Mensch, hat ein Trauma, mit unterschiedlicher Schwere, erlebt. Diese Prägungen aus unserer ersten Lebensphase begleiten uns nach wie vor, sind in uns „eingepflanzt“ und haben starke Wurzeln gebildet.
Denn, nachdem du geboren wurdest, war es doch so:
Du bist geboren, wie schön, willkommen auf der Welt!
Mit deiner Geburt bekommst du bereits ein Geschenk, dir wird dein Leben geschenkt. Manche sprechen zwar vom Geburtstrauma und es gibt auch schon vorgeburtliches Trauma. Diese können bei Ablehnung, Stress oder Ängsten der schwangeren Mutter auftreten und wir nehmen diese in uns auf, speichern sie ab und es bedeutet für den kindlichen Organismus Stress. Aber all das geschieht natürlich nicht bewusst. Und auch eine werdende Mutter, die durch ihr tägliches Umfeld geprägt wird, kann sich vielen Dingen gar nicht entziehen. Es gehört einfach zum Leben dazu.
Ja, Leben ist gefährlich – von Anfang an, sehen wir es ein.
Aber sehen wir deine Geburt nun als Geschenk, und zwar für deine Eltern und deine näheren Verwandten, Bekannten und Freunde. Ein süßes (nicht schreiendes) Baby entzückt fast jeden Menschen und bringt ein Lächeln in fast jedes Gesicht.
Sobald man als Kind geboren wird, das Licht der Welt erblickt, möchte man nur gemütlich in Frieden ungestört schlafen, satt essen (am Anfang trinken), also essen, schlafen, kuscheln, „kackern“. Ich würde mal sagen, das sind die Grundbedürfnisse eines Menschen überhaupt. Generell.
Etwas später möchte ein Kind in Ruhe spielen, auch mit netten anderen Kindern.
Und noch etwas später … ändert sich daran auch nicht viel. Denn wollen wir als Erwachsene nicht dasselbe? Ein Dach über dem Kopf, satt zu essen, gemocht und geliebt werden, ka… - naja.
Ich behaupte noch einmal wiederholend, dass wir auch als Erwachsene alle im Inneren noch kleine Kinder sind. Sieh dich doch einmal genauer im Alltag um, wir verhalten uns in der Angst wie kleine Kinder, wir streiten noch immer wie kleine Kinder oder wir freuen uns wortwörtlich „wie ein kleines Kind“. Wir sind zwar gewachsen (aus der kindlichen Größe erwachsen), aber innerlich hat sich vom Wesen her nicht viel geändert. Erlebnisse und Erfahrungen haben uns sehr geprägt und sind tief in unserem Innersten verwurzelt.
Sicher durch die Prägung der Familie und im Umfeld, in dem ich aufwachse, später dann durch Lehrer, Erzieher, Pfleger, dem Freundes- und Bekanntenkreis, Verwandte – werde ich „geformt“.
Aber zurück zum Kind. Als kleines Kind ist es mir zunächst einmal egal, ob ich in ein reiches Königshaus hinein geboren werde oder in eine arme Familie, ob ich eine krumme Nase habe und große Ohren. Es gibt hierfür, wie gut, keine Normvorschrift. Wer hat zu sagen, was die richtige Größe der Ohren ist?
Damit sind wir nun auch bei dem, was richtig oder falsch ist im Leben.