Vom Vogelsberg und dessen Umgebung vergangenen Tagen - Erik Schreiber - E-Book

Vom Vogelsberg und dessen Umgebung vergangenen Tagen E-Book

Erik Schreiber

0,0
4,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dieses Buch ist eine Dissertation und beschreibt das Siedlungswesen der Bevölkerung am Vogelsberg. Mit Informationen über die Siedlungsformen sowie die Verkehrswege von etwa 1880 bis 1900. Einleitung. A. Die Verteilung der Siedlungen über den Vogelsberg. B. Die geographische Lage der Vogelsbergorte 1. Verkehrswege des Mittelalters und der Neuzeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. 2. Die Bahnen des heutigen Verkehrs. 3. Verkehrslage der Vogelsbergorte. C. Die topographische Lage der Vogelsbergorte 1. Allgemeines. 2. Die Typen der Ortslage im Vogelsberg, a. Beschreibung der Typen. b. Ihre Verteilung über das Gebirge

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 62

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Herausgeber

Erik Schreiber

Historisches Deutschland

e-book 110

Vogelsberg

© Saphir im Stahl 01.03.2022

Verlag Erik Schreiber

An der Laut 14

64404 Bickenbach

www.saphir-im-stahl.de

Titelbild: Simon Faulhaber

Vertrieb: neobook

Die geographische und topographische

Lage der Siedlungen des Vogelsbergs.

DISSERTATION

zur Erlangung der Doktorwürde

bei der philosophischen Fakultät

der Grossherzoglich Hessischen Ludwigs -Universität

zu Giessen

eingereicht von

WALTHER DIEMER

aus Grossen-Linden.

Mit zwei Karten und sieben Lageplänen im Text.

Giessen 1908.

von Münchow'sche Hof- und Universitäts-Druckerei (O. Kindt)

Genehmigt durch das Prüfungskollegium am 3. Februar 1908.

Referent: Dr. Sievers.

Inhaltsübersicht.

Einleitung.

A. Die Verteilung der Siedlungen über den Vogelsberg.

B. Die geographische Lage der Vogelsbergorte.

1. Verkehrswege des Mittelalters und der Neuzeit bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

2. Die Bahnen des heutigen Verkehrs.

3. Verkehrslage der Vogelsbergorte.

C. Die topographische Lage der Vogelsbergorte.

1. Allgemeines.

2. Die Typen der Ortslage im Vogelsberg,

a. Beschreibung der Typen.

b. Ihre Verteilung über das Gebirge

Einleitung

Die vorliegende Arbeit ist ein Teil einer grösseren Abhandlung über die „Besiedelungsverhältnisse des Vogelsbergs", die der Verfasser auf Anregung des Herrn Professor Dr. Wilhelm Sievers vor mehreren Jahren begann.

Der Umstand, dass die folgenden Ausführungen aus einem grösseren Ganzen herausgegriffen wurden, lassen es erklärlich erscheinen, dass die sonst üblichen und notwendigen einleitenden Bemerkungen über Bodengestalt und Klima des zu behandelnden Gebiets fehlen. Ebenso wurde der erste Hauptteil der Arbeit über den „räumlich - zeitlichen Verlauf der Besiedlung des Vogelsbergs" zurückgehalten. Der Grund dafür, dass gerade der zweite, vorliegende Teil zuerst veröffentlicht wird, ist darin zu sehen, dass er wegen seines rein geographischen Charakters als zu Dissertationszwecken am geeignetsten erschien. Es möge hier darauf hingewiesen werden, dass die Arbeit in ihrer Gesamtheit in den „Geographischen Mitteilungen aus Hessen", Heft 5, herausgegeben von Prof. Dr. W. Sievers - Gießen, erscheinen wird.

Einer Erklärung bedarf noch die Karte: Sie wurde so entworfen, dass sie nicht nur die im folgenden auseinandergesetzten Verhältnisse darstellt, sondern dass sie auch zur Veranschaulichung des Ganges der Besiedlung dient. Von einer Trennung der Karte in zwei Einzelkarten, von denen die eine den Besiedlungsverlauf, die andere die geographische Lage veranschaulicht haben würde, wurde abgesehen, weil dies die Kosten des Druckes in unverhältnismässig hohem Masse vergrössert hätte.

Wie im hessischen Hügellande überhaupt, so ist auch in seinem südwestlichsten Gliede, dem Vogelsberg, weitaus die Mehrzahl der Siedelungen vor 1200 n. Chr. entstanden. Fragt man sich nach den Überlegungen, welche die Ansiedler in jener frühen Zeit bei der Anlage einer Siedelung leiteten, so kommt man zu dem Schlüsse, dass die Faktoren, die bei der Entstehung von Niederlassungen im Vogelsberg in Betracht kamen, rein landwirtschaftlich-topographischer Natur gewesen sind, während verkehrs- geographische Rücksichten hierbei vollständig einflusslos waren. Ausschliesslich die Bodenart und die Bodengestalt begünstigten all gewissen Stellen die Anlage von Orten und legten ihr an anderen Stellen wiederum bedeutende Schwierigkeiten in den Weg. Eine Folge dieser Wirkung der beiden Faktoren ist die Verteilung der Siedlungen über das Gebirge. Die Aussichten auf eine stetige Entwicklung waren anfangs für alle diese Orte annähernd gleich; denn die Unterschiede in der Bewohnerzahl waren gering, und der Boden stellte seinen Bebauern eine sichere Existenz in Aussicht. In der Verteilung der Ortschaften über den Vogelsberg — bei vollständiger Vernachlässigung der Bevölkerungsziffern — sehen wir demnach die Bewertung, welche Bodengestalt und Bodenart an den verschiedenen Stellen des Gebirges in der Zeit der Besiedlung gefunden haben.

In der Tat ist, wie zu erwarten war, die Entwicklung der meisten Orte nicht allzusehr voneinander verschieden gewesen. Naturgemäss zeigte sich allerdings in der Folge der Boden der einen Niederlassung ertragreicher als der einer anderen; es entstanden so die geringen Unterschiede zwischen grossen und kleinen Bauerndörfern. Man wurde stellenweise wohl sogar zum Aufgeben einer schon bestehenden Niederlassung gezwungen, im grossen und ganzen aber waren die in der verschiedenen Güte des Ackerbodens und in der Topographie begründeten Unterschiede nur gering. Wie erklärt sich nun aber die Entwicklung mancher Siedlungen zu heute nicht unbedeutenden Städten? Die landwirtschaftlichen und topographischen Faktoren kommen hier nur in beschränktem Masse in Betracht; denn eine einzig und allein auf landwirtschaftliche Vorteile gegründete Entwickelung kann eine eng gezogene obere Grenze nicht überschreiten, und auch die topographischen Faktoren haben keinen entscheidenden Einfluss. Es müssen also bei der Heranbildung jener Orte andere Gründe mitgesprochen haben, und diese werden vor allem in den verkehrsgeographischen Verhältnissen,- dem Handel und seinen Bahnen zu suchen sein. Hier und da haben Bergbau, Industrie und Heilwässer u. s. f. Die Entwicklung von Städten stark beeinflusst, in den meisten Fällen ist jedoch eine geeignete Verkehrslage die notwendigste Forderung für das Entstehen einer Stadt gewesen.

Nur verhältnismässig wenige Orte zeichnen sich durch ihre Verkehrslage aus; die Lage der meisten Siedlungen steht zum Verkehr und seinen Bahnen in keiner Beziehung. Dagegen kommt allen noch so unbedeutenden Niederlassungen eine gewisse topographische Lage zu-: ein jeder Wohnplatz zeigt Beziehungen zum Boden,, auf dem er entstanden ist.

In Verfolgung des hier angegebenen Gedankengangs wird zunächst die Verteilung der Siedlungen über das Gebirge beschrieben als das Ergebnis der Wirkung der landwirtschaftlich topographischen Faktoren. Hierauf soll der Einfluss des Verkehrs auf die Entwicklung der Orte des Vogelsbergs betrachtet werden. Zum Schlüsse wird dann eine vergleichende Betrachtung der topographischen Lage der Vogelsbergorte folgen.

Die Verteilung der Siedelungen über den Vogelsberg

Wie schon erwähnt wurde, hängt die Verteilung der Niederlassungen über ein Gebiet vollständig ab von den landwirtschaftlichen und topographischen Verhältnissen. Da diese nicht an allen Stellen des Vogelsbergs die gleichen sind, kann die Verteilung der Orte nicht gleichmässig sein. Wie verteilen sich nun die Dörfer über unser Gebiet und welches sind die Gründe für diese Anordnung der Orte über das Gebirge?

Am deutlichsten fallen auf der Karte sofort die Gebiete in die Augen, die überhaupt keine Orte aufzuweisen haben. Hierher gehört vor allem der Oberwald, dessen Ortslosigkeit sich schon von selbst aus der Höhenlage und den damit verbundenen Nachteilen sowie aus den Geländeschwierigkeiten ergibt. Hier ist auch kaum jemals der ernstliche Versuch gemacht worden, Niederlassungen zu gründen.