Weiße Kastanie - Bernd Rosarius - E-Book

Weiße Kastanie E-Book

Bernd Rosarius

0,0
3,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Eine (meine) wahre Geschichte! Nach 58 Jahren habe ich dich nicht vergessen, meine kleine französische Straßenmalerin. Gott hab dich selig. Ich habe nicht unsere Liebe vergessen. Ich habe auch nicht vergessen, wie sehr ich dich verletzt habe. Bernd Rosarius

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 44

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nach fünfundfünfzig Jahren.

Ich habe dich nicht vergessen, meine kleine französische Straßenmalerin.

Ich habe nicht vergessen, wie sehr ich dich geliebt habe.

Ich habe nicht vergessen, wie sehr ich dich verletzt habe.

Ich habe nicht vergessen, wie feige und unehrlich ich war.

Ich habe nicht vergessen, wie sehr du mich geliebt hast.

Bernd Rosarius

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Sechs Freunde

Traum oder Wirklichkeit

Montmartre

Und dann kam sie

Innere Zerrissenheit

…und das Schicksal nahm seinen Lauf

Epilog

Die Straßenmalerin

Prolog

Sechs Freunde waren wir einmal.

Der Lebensraum war unser Tal, das eigens für uns hingestellt, bedeutend war für uns als Welt. Ein Tal mit einer großen Wiese, es wehte eine frische Brise.

Die Natur in Farbenpracht. Helles Licht auch in der Nacht. Um das Tal die Außenwand. Der Himmel fasste ihren Rand. Die Welt sollte ausgeschaltet sein. Wir wollten bleiben ganz allein.

Doch der Kontakt nach draußen blieb, nadelfein wie durch ein Sieb, durfte nur der Wind ins Tal, jederzeit und allemal.

Er brachte uns die Weltenkunde, in die abgeschirmte Runde.

Wer waren diese sechs Gesichter. Es waren zwei der sechs als Dichter. Ein Musikant, ein Zirkusclown.

Ein Architekt wollt Traumschloss bauen, und als Flakschiff unserer Crew, kam eine Malerin hinzu.

Mit Windes Lüftchen kühl, sogen ein wir das Gefühl, zur Befreiung unsrer Seelen, doch ich möchte nicht verhehlen, Träumer haben kurze Leben, weil sie dem Traum ihr Leben geben.

Doch wir fühlten uns grandios, machten unsere Seelen groß.

Weit empfänglich für die Gaben, großer Kunst von großen Namen. Für uns zählten jene Werte, die man damals gerne hörte.

Für das Schöne, für das Zarte, für das Reine.

Nicht für das Böse, für das Schlechte und Gemeine, So führten wir dann unsere Geister, auf die Spuren alter Meister.

Wir alle wurden sacht geküsst, von Wagner, Beethoven und Liszt.

Auch Literaten jener Jahre, immer gegenwärtig waren.

Wir prägten durch ihren Lebensspiegel, unseren Boheme Siegel.

Nächstens sitzend um den Ofen, wurden wir zu Philosophen.

Unsere Lyrik nahm der Wind, zärtlich wie ein schwaches Kind, mit nach draußen in die Welt, wo nur Macht zählte und Geld.

Wir sechs doch blieben unter uns, für ein Leben mit der Kunst.

Jeder Traum findet ein Ende.

Beschwörend hoben wir die Hände.

Es brachen Steine aus der Mauer, und die Winde wurden rauer.

Die abgestürzten Mauerbrocken, klangen schon wie Todesglocken. Als die Mauer nicht mehr stand, sahen weit wir raus ins Land, wo niemand sich zurecht mehr fand. Wir wurden wahllos hingestellt, in eine für uns fremde Welt.

So wie die Mauer schließlich brach, zerbrach die Gruppe auch danach. Einer starb danach im Ort, alle anderen zogen fort.

Wir mussten neu das Laufen lernen, für unseren Weg in neue Fernen.

Der Gedanke unserer Gruppe, war das Salz in unserer Suppe.

Es ist wichtig dies zu nennen, will man die Geschichte kennen.

Als Träumer wurden wir bezeichnet, und waren fortan auch gezeichnet.

Still und leer war unser Tal, für alle Zeit und allemal.

Doch treu blieb uns der Wind, mit ihm wir stets verbunden sind.

© BR

Sechs Freunde

Wie kann man das zwischenmenschliche Miteinander besser erklären als durch den vorgeschalteten Prolog. Ich schrieb ihn an jenem Tag, als wir einen Freund zu Grabe tragen mussten. Er kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Freunde zeigen eine starke Bindung, wenn sie von einem gemeinsamen Interesse getragen werden. Unsere Altersstruktur bewegte sich zwischen 18,19, und 20 Jahre. Wir hatten unsere Lehren gerade abgeschlossen und prüften unsere beruflichen Möglichkeiten in der Parallelität zu unserer komplizierten Weltanschauung. Wir trafen uns jede Woche einmal in unserer Stammkneipe „Zum Bären“. Wir benebelten dort unsere Sinne mit Alkohol, wollten mit den verkrusteten Strukturen unserer Gesellschaft brechen, was den Studentenrevolten der späteren Achtundsechziger Jahre gelungen war, uns aber nicht. Wir schrieben das Jahr 1964, es war der Monat April. Da gab es den Andreas, ein geschickter Comiczeichner der später den Beruf des Grafikers ausübte. Barthold war ein Maler, der mit einem abstrakten Farbspiel neue Stilrichtungen kreierte. Er wurde an der Kunstfachschule nicht angenommen und schloss eine Lehre als Bankkaufmann ab. Peter war ein Hans Dampf in allen Gassen. Er spielte Gitarre, versuchte Lieder zu komponieren und sang so schön oder schlecht wie Willi Hagara oder Gerhard Wendland zu jener Zeit. Später verdiente er sein Geld als KFZ-Mechaniker und spielte in einer Freizeitband. Martin schrieb lyrische Briefe an eine unbekannte Schöne, eine Frau, die nur in seiner Fantasie existierte, die er aber mit fantastischen Texten bedachte, in einer blumenreichen lyrischen Spra