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Halten Sie sich fest für eine weitere verrückte Fahrt in den Belchester Chronicles!! Ein Krimi um Lady Amanda Golightly vom Autor von The Falconer Files – der zweite in der Reihe mit einem unglaublich ungleichen Paar Amateurdetektive. Eine herrliche Aneinanderreihung von Exzentrizitäten der englischen Oberschicht mit dem einen oder anderen Mord dazwischen. Schauen Sie vor Verlegenheit zusammen, wenn Lady Amanda Golightly sich angesichts einer Familienkrise wie ein schlecht gelauntes fünfjähriges Kind verhält. Feuern Sie sie an, wenn sie und ihr Freund Hugo Cholmondley-Crichton Crump, mit dem sie in den Belchester Towers zusammenlebt, ein neues Geschäftsvorhaben für das alte Haus planen. Verbringen Sie Weihnachten mit ihnen und wünschen Sie ihnen dann viel Glück, wenn sie einen Probelauf für ihr neues Unternehmen starten. Keuchen Sie dann über Lady Amandas Reaktion (Entzücken!), als die Leiche eines toten Gastes entdeckt wird, der zusammengesunken auf dem Bibliothekstisch gefunden wurde und FÜNF MAL ermordet wurde! Lady Amanda und Hugo sind wieder unterwegs, auf einer ihrer verrückten Ermittlungen, entschlossen, den Ruf ihrer verrückten Freunde zu retten, und kommen dem mürrischen Inspektor Moody zuvor, als es darum geht, den Täter – oder sollte man Täter sagen? – zu entlarven, während ihr Butler Beauchamp seelenruhig Cocktails serviert (Rezepte am Ende des Buches!).
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Inhaltsverzeichnis
DRAMATIS PERSONAE
Prolog
Kapitel Eins
Kapitel Zwei
Kapitel Drei
Kapitel Vier
Kapitel Fünf
Kapitel Sechs
Kapitel Sieben
Kapitel Acht
Kapitel Neun
Kapitel Zehn
Kapitel Elf
Kapitel Zwölf
Kapitel Dreizehn
Kapitel Vierzehn
Kapitel Fünfzehn
Kapitel Sechzehn
Cocktail-Rezepte
Impressum
WHITE CHRISTMAS WITH A WOBBLY KNEE
Ein Lady Amanda Golightly Kriminalroman
Die Belchester Chroniken: Buch Zwei
ANDREA FRAZER
Copyright © 2014 bei Andrea Frazer
Diese Übersetzung Copyright © 2024 bei JDI Publications
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Diese Geschichten sind fiktive Werke. Namen, Charaktere, Orte und Vorfälle sind entweder Produkte der Fantasie des Autors oder werden fiktiv verwendet. Jede
Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen, Orten oder Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig.
AndereBüchervon Andrea Frazer
Kommissar Falconers Mordfälle
Tod eines alten Knackers
Abgewürgt
Tintiger als das Schwert
Pascal Leidenschaft
Mord in The Manse
Musik zum Sterben
Streng und eigenartig
Weihnachtstrauer
Die Grabsteine
Tod in hohen Kreisen
Glashaus
Glocken und Düfte
Schatten und Sünden
Hochzeitsopfer
Falconer Files - Kurze Fälle
Liebe mich zu Tode
Ein Beiwagen namens Ableben
Zu Tode paniert
Giftiger Klatsch
Dazu getrieben
Allerheiligen
Ausgeschrieben
Tod einer Pantomimenkuh
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Choral Mayhem
Down and Dirty in der Dordogne
A Fresh of Breath Air
Die Belchester-Chroniken
Strangeways to Oldham
White Christmas with a Wobbly Knee
Snowballs and Scotch Mist
Old Moorhen’s Shredded Sporran
Caribbean Sunset with a Yellow Parrot.
BEWOHNER VON BELCHESTER TOWERS
Lady Amanda Golightly - Eigentümerin
Hugo Cholmondley-Crichton-Crump - ihr alter Freund
Beauchamp - Diener und Mädchen für alles
Lady Edith Golightly - Mutter von Lady Amanda, seit zwanzig Jahren für tot gehalten
GÄSTE
Oberst Henry und Mrs Hilda Heyhoe-Caramac - alias Bonkers und Fluffy
Sir Jolyon und Lady Felicity ffolliat DeWinter - alias Blimp und Fifi
Major Montgomery und Mrs Madeleine Mapperley-Minto alias Monty und Maddie
Hauptmann Leslie und Mrs Lesley Barrington-Blyss - alias Popeye und Porky
Sir Montacute und Lady Margaret Fotherington-Flint - alias Cutie und Daisy
Oberstleutnant Aloysius & Mrs Angelica Featherstonehaugh-Armitage - alias Stinky und Donkey
ANDERE
Enid Tweedie - Haushälterin und gelegentliche Kellnerin
Dr. Anstruther - ein älterer Hausarzt
Dr. Campbell Andrew - ein jüngerer Hausarzt Diverse Hausangestellte, etc.
POLIZEI
Kriminalkommissar Moody - von der Belchester Kriminalpolizei
Polizeimeister Glenister - von der Belchester Polizei
Anmerkung des Autors zur Aussprache der Namen
»Beauchamp« ist ein schöner französischer Name, wird in England aber von allen als »Beecham« ausgesprochen, mit der bemerkenswerten Ausnahme von Lady Amanda, die auf der französischen Aussprache besteht.
»Cholmondley-Crichton« wird als »Chumley-
Cryton« ausgesprochen.
»Featherstonehaugh« wird als »Fanshaw« ausgesprochen.
»Bradshaigh« wird als »Bradshaw« ausgesprochen.
Jemand sollte es wirklich Enid Tweedie sagen! Sie dachte, sie könnte Englisch lesen!
Eine Rave aus dem Grab
Die sehr alte Dame machte es sich in einem Ohrensessel bequem, hob ihr Glas und schlug einen Toast vor. »Auf die Rückkehr des verlorenen Kindes!«, sagte sie und trank ihren Champagner-Cocktail in einem Zug. »Ich hätte gerne noch einen, wenn ich bitten darf, Beauchamp«, sagte sie herrisch und reichte ihr Glas dem unerschütterten Diener.
»Jawohl, gnädige Frau«, intonierte er, nahm das Glas und machte Anstalten, wegzugehen.
»Moment mal, Beauchamp, wir müssen hier etwas in Bezug auf die Anrede klären. Ich schlage vor, dass Sie mich, solange ich hier bin, mit 'Euer Ladyschaft' ansprechen und meine Tochter mit 'gnädige Frau'. Das sollte etwaige Missverständnisse im Vorfeld klären.«
Lady Amanda, die Hand vor Schock an die Wangen gehoben und mit weit aufgerissenen Augen, sagte: »Aber Mami, du bist doch seit zwanzig Jahren tot. Wie um alles in der Welt kannst du hier sein? Du bist doch bei diesem Autounfall mit Daddy ums Leben gekommen, oder verliere ich jetzt den Verstand?«
Lady Edith und ihr Ehemann waren vor etwa zwanzig Jahren bei einem Autounfall während der London-Brighton-Rallye ums Leben gekommen, oder zumindest hatten das damals alle geglaubt, und Amanda war zu Lady Amanda und der Herrin von Belchester Towers geworden.
Belchester Towers war seit seinem Bau durch einen ihrer Vorfahren im frühen 19. Jahrhundert im Besitz ihrer Familie. Es war ein rotes Ziegelsteingebäude in Form einer Burg, das in seinen frühen Jahren sogar einen Wassergraben und eine Zugbrücke besaß, bevor alles mit Lieferungen und dem Aufkommen des Automobils zu schwierig wurde.
Lady Amanda hatte es gerne übernommen und führte ihr Anwesen nur mit der Hilfe ihres Dieners und Faktotums Beauchamp und der gelegentlichen Unterstützung einer Armee von Leuten aus dem nahe gelegenen Belchester, die regelmäßig kamen, um dem Ort einen »gründlichen Durchgang« zu verpassen. Beauchamp regelte all dies, ebenso wie er dafür sorgte, dass die Ländereien gemäht und gepflegt wurden und in einem respektablen Zustand blieben.
Die einzige regelmäßige Hilfe war eine Frau aus den windigen Hintergassen von Belchester namens Enid Tweedie gewesen, die Lady Amanda sehr ans Herz gewachsen war, eine echte Freundin in schwierigen Zeiten. Und an Schwierigkeiten hatte es in der jüngsten Vergangenheit nicht gemangelt. Lady Amanda hatte nicht nur ihren alten Freund Hugo in einem Belchesterer Pflegeheim vor sich hin moderndernd entdeckt, sondern auch einen anderen alten Freund, der gerade erst von Menschenhand zum Allmächtigen befördert worden war.
Die darauffolgenden Ereignisse, zu denen der Umzug Hugos nach Belchester Towers gehörte, die Konsultation eines richtigen Arztes anstelle des trotteligen alten Narren, den er bisher aufgesucht hatte, die Auswirkungen des Mordes und ihre Ermittlungen dazu, hatten ihr Leben bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Und nun war Lady Amandas angeblich längst verstorbene Mutter tatsächlich in ihre alte Umgebung zurückgekehrt und übernahm die Situation, wie sie es zu Lebzeiten immer getan hatte. Womit hatte Lady Amanda das verdient, fragte sie sich, noch immer unfähig zu glauben, dass dies kein Albtraum war, aus dem sie bald erwachen und im Licht des Tages darüber lachen würde. Sie wartete völlig ungläubig auf die Erklärung ihrer Mutter, wie sich die Ereignisse nun entwickelten und offenbar in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt hatten.
»Ach, Manda«, erwiderte ihre Mutter völlig ungerührt, »du warst schon immer naiv und leichtgläubig. Jemand ist bei diesem Autounfall gestorben, aber ich war es ganz sicher nicht; nicht wahr, Beauchamp?«, fügte sie hinzu.
»Nein, Euer Ladyschaft«, bestätigte Beauchamp, ohne mit der Wimper zu zucken.
»Du meinst, du wusstest davon, Beauchamp, und hast die ganze Zeit kein Wort darüber verloren?«
»Das ist korrekt, gnädige Frau«, antwortete Beauchamp mit unbewegter Miene.
»Wie konntest du nur! Und wer genau ist dann in diesem Auto gestorben, denn sie haben sicherlich jemanden beerdigt, und alle - mit Ausnahme des verschwiegenen alten Beauchamp hier - dachten, du wärst es gewesen. Ich verliere den Verstand - das weiß ich genau. Das ist alles eine Halluzination, und ich werde in der Klapsmühle aufwachen!«
»Das war mein persönliches Dienstmädchen, Manda. Ist dir nicht aufgefallen, wie heimlich sie und dein Vater sich verhielten, wenn sie im selben Raum waren? Sie schlichen auch immer davon. Oh, ich wusste, dass sie eine Affäre hatten. Deshalb bin ich in der Nacht vor dem Tag der Rallye weggelaufen. Ich hatte Wind davon bekommen - vielen Dank dafür, Beauchamp -, dass sie bei dieser Rallye gemeinsam durchbrennen wollten, und ich hatte nicht vor, hier festzusitzen, mit nur dieser grässlichen Landbevölkerung als Gesellschaft.«
»Und wo warst du die ganze Zeit?«
»Na, an der Riviera natürlich, Manda. Ich hatte bereits eine Menge Geld auf dem Kontinent beiseitegeschafft, und ich musste nur noch mit ein paar meiner Kleider und meinem Schmuck rauskommen. Dein Vater hat sicher nicht einmal bemerkt, dass ich weg war. Wir hatten schließlich getrennte Schlafzimmer. Ich ließ mich einfach mitten in der Nacht von jemandem zum Bahnhof fahren, und ich hatte alle meine Vorkehrungen für das andere Ende per Brief und Telefon getroffen. Übrigens, nochmals vielen Dank, Beauchamp, für deinen Part als geheimer Chauffeur.«
»Ich kann das einfach nicht glauben!«, empörte sich Lady Amanda. »Meine eigene Mutter und mein eigener Diener, unter einer Decke, haben mich zwei Jahrzehnte lang getäuscht, und ich habe nichts geahnt.«
»Nun, je weniger man sagt, desto schneller ist es vergessen«, kommentierte ihre Mutter und spielte eine neue Melodie auf einer alten Leier.
»Und zweifellos erwartest du, wieder als Lady Edith bekannt zu sein?« Manda begriff schnell.
»Nun, es ist mein Name, und ich habe das Recht, ihn zu benutzen, als Witwe, jetzt wo dein Vater tot ist.«
»Und wo genau lässt mich das?« (Es könnte Ärger geben - Einsatz Geigen!)
»Genau an der Stelle, an der du jetzt bist und in den letzten zwanzig Jahren warst«, sagte die Witwe und schenkte ihrer Tochter den Hauch eines Lächelns. Sie hätte wissen müssen, dass der erste Gedanke ihrer Tochter ihrer eigenen Position gelten würde.
»Na gut, dann ist ja alles in Ordnung. Aber wie lange hast du vor zu bleiben? Du ziehst doch nicht für immer ein, oder?« Damit verriet Lady Amanda Gefühle, die sie besser unterdrückt hätte, aber Lady Edith war eine dickfellige Frau und ignorierte die kleine Spitze einfach.
»Nur bis sie die Renovierung meiner neuen Wohnung in Monte Carlo abgeschlossen haben. Ich bin kürzlich umgezogen, weißt du. Es werden nur ein paar Wochen sein - höchstens ein paar Monate.«
Lady Amanda wusste nicht, ob sie erleichtert oder entsetzt sein sollte. Wie würde sie damit fertig werden, dass ihre Mutter wieder hier war und zweifellos versuchen würde, ihr Leben erneut zu bestimmen? Sie musste doch steinalt sein. Mit welchem Recht tauchte sie hier aus dem Grab auf und sah so munter aus?
»Ich denke, du solltest lieber drei – nein, vier – weitere Champagner-Cocktails machen, Beauchamp. Und sag mir, warum besteht Manda darauf, dich Beauchamp zu nennen? Ich hab das nie getan.«
»Nein, Mylady, aber Ihr Gemahl bestand immer auf der französischen Aussprache, also nehme ich an, sie führt einfach die väterliche Tradition fort.«
»Papperlapapp. Nun, hol diese Drinks, sei ein guter Mann, bevor ich hier noch verdurste!«
Lady Amanda war von dieser Bemerkung stark in Versuchung geführt, schaffte es aber mit enormer Willensanstrengung, ihre Gedanken für sich zu behalten.
»Es ist schön, Sie wiederzusehen, Lady Edith.« Hugo sprach zum ersten Mal, seit Lady Amanda die Haustür geöffnet und mit dem konfrontiert worden war, was sie zunächst für den Geist ihrer Mutter gehalten hatte. »Ich habe meine Besuche in Belchester Towers immer genossen.«
»Du bist aber ziemlich spät dran, oder? Wann fährst du nach Hause?« Lady Edith war noch direkter als ihre Tochter und verschwendete keine Zeit mit Smalltalk.
Hugo sah Lady Amanda vielsagend an, da er der Meinung war, sie sollte ihrer Mutter die aktuelle Situation erklären. »Hugo wohnt jetzt hier, Mami«, sagte sie, kam aber nicht weiter.
»Was, ihr zwei lebt ›wild‹ zusammen in eurem Alter? Ihr solltet euch schämen.«
Das brachte ihre Tochter wirklich auf die Palme. »Es ist überhaupt nicht so, Mami, und ich hätte gedacht, du wüsstest es besser, als so etwas vorzuschlagen. Ich habe Hugo in einem grauenhaften Pflegeheim gestrandet vorgefunden, weil die Arthritis in seinen Hüften und Knien so schlimm geworden war, dass er zu Hause nicht mehr allein zurechtkam.
»Ich habe ihn gerettet und hierher gebracht, und er hat meinen eigenen Arzt gesehen und hatte seinen ersten Termin beim orthopädischen Facharzt im Krankenhaus. Hugo und ich sind platonische Freunde; wir waren nie und werden nie etwas anderes sein.«
»Braves Mädchen! Sag, haben wir noch diesen alten Carstairs-Invalidenstuhl? Ich werde die Gründe noch einmal genießen, wenn ich einen von euch dazu bringen kann, mich darin herumzufahren. Und ich kann ein bisschen schwerhörig sein. Ist Ur-Großmamas Hörrohr noch auf dem Dachboden? Ich werde Beauchamp bitten, es für mich zu holen. Die Batterie in meinem Hörgerät ist leer, und ich werde etwas brauchen, um durchzuhalten, bis ich dich auf einen Botengang schicken kann, um mir neue zu besorgen. Habt ihr noch meine alten Dreiräder?«
»Natürlich haben wir die, Mami. Ich benutze das schwarze, und ich habe Hugo beigebracht, dein rotes zu fahren. Ich habe sogar Beauchamp«, (sie betonte den Namen besonders), »den Motor von Pappas Fahrrad darauf übertragen und die notwendigen Änderungen vornehmen lassen.
»Beauchamp hat auch den alten Aufzug wieder zum Laufen gebracht, sodass du dein altes Zimmer im ersten Stock zurückbekommen kannst.«
Beauchamp kehrte in diesem Moment mit einem frisch beladenen Tablett zurück, und Hugo rief aus: »Cocktailzeit, alle zusammen!«
Eingewöhnungszoff und andere Streitereien
Beauchamp machte Lady Ediths Bett und bereitete ihr Zimmer vor. Nachdem sie sich knarrend im Aufzug nach oben begeben hatte, blieben Lady Amanda und Hugo allein zurück, um über ihre drastisch veränderte unmittelbare Zukunft nachzudenken.
»Ich weiß nicht, wie ich wieder mit ihrer Herrschsucht und Einmischung zurechtkommen soll«, beschwerte sich Lady Amanda.
»Ich weiß, wie du dich fühlst«, stimmte Hugo zu, dachte dabei aber nicht unbedingt an diese Eigenschaften bei Lady Edith.
»Was soll ich nur tun, Hugo, alter Junge?«, jammerte sie.
»Du hast doch immer noch mich«, versicherte ihr Hugo.
»Ja«, erwiderte sie und seufzte schwer. »Ich weiß!«
Es gab natürlich unangenehme Momente in dieser Eingewöhnungsphase.
»Es heißt 'Beauchamp'!«, verkündete Lady Amanda mit Inbrunst.
»Nein, tut es nicht. Es heißt 'Beecham'!«, argumentierte Lady Edith ebenso leidenschaftlich.
»Beauchamp!«
»Beecham!«
»Beauchamp!«
»Beecham. Warum beharrst du auf dieser lächerlichen französischen Aussprache?«, fragte Lady Edith, deren Hackles sich sträubten.
»Weil Daddy ihn immer 'Beauchamp' genannt hat!« Lady Amandas Hackles konnten sich ebenfalls sträuben, und ihre waren Jahre jünger als die ihrer Mutter.
»Beecham!«
»Beauchamp!«
»Beecham!«
»Ja, meine Damen?«, antwortete besagtes Individuum, das wie durch Zauberei an ihrer Seite erschien.
»Verdammt!«, fluchte Lady Amanda untypischerweise und stampfte in ihr Zimmer, um zu schmollen.
»Ich verstehe nicht, wie du hier so offensichtlich lebendig stehen kannst, wenn ich deine Sterbeurkunde in meinem Sekretär habe.«
»Nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben steht!«, erwiderte ihre Mutter stur.
»Ich hab sie immer noch, und du solltest aufpassen, sonst verpfeife ich dich vielleicht bei den Bullen.«
»Gebrauche nicht solch entsetzlichen Slang, Mädchen! Ich werde ihnen einfach sagen, dass ich mich seit dem Unfall an nichts erinnert habe, bis vor kurzem, da ich all die Jahre an Amnesie gelitten habe.«
»Das würdest du nicht wagen!«
»Fordere mich nur heraus, mein Mädchen!«
»Wie willst du der Königin erklären, dass sie in ein paar Jahren ein Telegramm an eine längst verstorbene Frau schicken muss? Sie wird dich wahrscheinlich in den Tower stecken.«
»Ich werde sagen, dass die Gerüchte über meinen Tod etwas übertrieben waren, aber dass es mir jetzt viel besser geht, danke der Nachfrage.«
»Oh, Mami, du bist einfach unmöglich!«
»Aber du musst gehen, Mami. Ich habe jetzt mein eigenes Leben zu leben, wo du tot bist. Und wenn du dich nicht wieder auf den Kontinent zurückziehst, werde ich öffentlich machen, dass du hier während des Krieges ein Bordell für die amerikanischen Soldaten betrieben hast. Und ich werde von Daddys Schwarzmarktgeschäften erzählen. Und was wäre, wenn bekannt würde, dass er nach dem Krieg als Waffenhändler gearbeitet hat? Was würden die Leute dazu sagen? Wenn all deine Geheimnisse herauskämen, abgesehen von der Tatsache, dass du einfach nicht TOT bist, wo wärst du dann?« Lady Amanda war wütend und hatte einen ihrer Wutanfälle.
»Ich wäre eine gebrechliche alte Dame mit Gedächtnisverlust, oder, wenn ich fliehen würde, einfach ein Produkt deiner Fantasie. Du hingegen würdest, sollte all dies offiziell bekannt werden, deines Titels enthoben werden, und ich bin sicher, das Finanzamt wäre mehr als glücklich, auch dein komfortables Bankkonto zu plündern, um all die unbezahlten Steuern aus Daddys und meinen illegalen Aktivitäten zu decken. Na, wie gefällt dir das?« Lady Edith lächelte engelsgleich ihre Tochter an, leckte dann ihren rechten Zeigefinger und zog eine vertikale Linie in die Luft. »Mein Hauspunkt, denke ich, meine Liebe!«
»Ich halte es einfach nicht mehr aus, Hugo. Jedes Mal, wenn jemand ins Haus kommt, muss ich Mama hinter eine Tür oder in einen Schrank schieben, falls jemand sie sieht und dahinterkommt, was hier oben vor sich geht. Sie scheint es für einen Riesenspaß zu halten, aber es macht meine Nerven völlig fertig. Mein Leben scheint ein endloses Spiel 'Suche den Pantoffel' zu sein, wobei Mama der Pantoffel ist: und sie hat auch noch Räder. Was, wenn sie es für einen lustigen Streich hält, sich selbst ins Blickfeld zu rollen? Dann wäre der Braten gestrichen fett, und wir würden alle im Knast landen - außer dir natürlich - mit einer ellenlangen Liste von Anklagen gegen uns. Ich halte die Spannung einfach nicht mehr aus: Ich bin ständig mit Adrenalin überflutet.«
»Darf ich mehr Cocktails vorschlagen«, schlug Hugo vor und betrachtete diese Idee mit schräg gelegtem Kopf. »Es wird die Situation natürlich überhaupt nicht ändern, aber es wird wahrscheinlich deine Fähigkeit, dich darüber aufzuregen, verringern und dir eine ruhigere und entspanntere Sicht der Dinge geben.«
»Was? Und meine Mutter mich zu einer tobenden Alkoholikerin machen lassen?« Sie dachte einen Moment nach und erklärte dann: »Na ja, bis sie geht, ist es wohl keine schlechte Idee. Guter Mann, Hugo! Nimm einen Grasshopper! BEAUCHaaargh!
Gütiger Gott, Mann, meine Nerven sind schon völlig zerrüttet. Um Himmels willen, würdest du bitte aufhören, dich so an mich heranzuschleichen. In meinem jetzigen Zustand könnte ich einen Herzinfarkt bekommen, und wo wäre dann dein Job? Beantworte mir das mal!«
»Ich werde etwas Bargeld brauchen, bevor ich gehe. Du weißt, wie teuer ein Umzug ist ... Natürlich weißt du das nicht! Du hast nie woanders als hier gelebt, aber ich kann dir versichern, es ist eine sehr kostspielige Angelegenheit, und ich könnte etwas Aufstockung gebrauchen, wenn du so freundlich wärst«, bat Lady Edith eines Tages nach dem Nachmittagstee.
Erfreut über den Gedanken, ihre Mutter loszuwerden, fragte Lady Amanda, wie viel sie benötige, während Hugo mit großem Interesse zusah.
»Etwa eine Million sollte reichen, denke ich. Fürs Erste«, antwortete die uralte Witwe.
Hugos Mund klappte vor Erstaunen und Entsetzen auf. Wie sie nach all den Jahren des Totseins die Unverfrorenheit haben konnte, ihre Tochter um eine solch enorme Geldsumme zu bitten, konnte er sich nicht vorstellen.
»Ich hole nur schnell mein Scheckbuch, und ich werde morgen früh den alten Knaben in der Bank anrufen, um ihn wissen zu lassen, dass ich diese Summe von meinem Konto freigebe«, sagte Lady Amanda und ging los, um ihr Scheckbuch zu holen. Sie rief zurück: »Du musst mir sagen, auf wen ich ihn ausstellen soll, da ich nicht die geringste Ahnung habe, unter welchem geschmacklosen Alias du die letzten zwanzig Jahre gelebt hast.«
Hugo hatte nicht geahnt, dass sich sein Mund noch weiter öffnen konnte, aber er tat es, was ihn denken ließ, dass, wenn er in diesem Zustand einen weiteren Schock bekäme, sein Kinn buchstäblich den Boden berühren könnte.
Probleme mit Handwerkern und postoperative
Verstimmungen
Hugos erste Hüftoperation hatte im Herbst stattgefunden. Lady Edith hatte sich bis dahin schon gut eingelebt, und wenn Lady Amanda so höflich wie möglich nachfragte, wann sie die alte Schachtel endlich loswerden würden, hatte sie immer eine Ausrede parat; zum Beispiel: »Der Klempner ist für drei Wochen im Urlaub, und der Elektriker kann nicht mit seiner Arbeit anfangen, bis der Klempner zurück ist«, oder »Der Stuckateur ist wegen eines dringenden Auftrags in Paris und wird mindestens einen Monat weg sein.«
»Du scheinst ja eine Menge Pech mit deinen Handwerkern zu haben, Mami«, hatte Lady Amanda säuerlich kommentiert, aber an der alten Dame perlte das einfach ab wie Wasser an einer Ente. Ihre Tochter nahm die Dinge öffentlich bemerkenswert gut hin, wenn man bedenkt, dass sie noch vor wenigen Monaten die »Königin des Scheißhaufens« gewesen war, wie Lady Edith es derb ausdrückte, und jetzt war sie wieder unter den Argusaugen ihrer Mutter, während Hugo sie die ganze Zeit vollzwitscherte; aber ihre äußere Geduld würde nicht ewig anhalten.
Im Moment hatte jedoch Hugo Priorität. Da er nur wenige Tage nach seiner Operation aus dem Krankenhaus entlassen worden war (»Wir brauchen die Betten, mein Herr«), gab es einige heikle Probleme zu lösen, was seine Mobilität während der Genesung betraf.
Das Sozialamt hatte freundlicherweise einen Nachtstuhl für Hugo geschickt, und dieser war es, der den aktuellen Ausbruch von Rebellion verursacht hatte: das und die Metallkrücken, die damit angekommen waren.
»Ich werde dieses Ding NICHT benutzen!« Hugo hatte sich noch nie zuvor mit solcher Lautstärke und Wut ausgedrückt, und er zeigte auf den Gegenstand seines Zorns, den Nachtstuhl, als er schrie. »Ich werde DIESES DING nicht in meinem Schlafzimmer haben, mit seinem Töpfchen, das für alle sichtbar durch den Sitz ragt. Ich mag zwar alt sein, aber ich bestehe darauf, meine Würde zu bewahren.«
Lady Amanda wagte sich vor, die Finger hinter dem Rücken für Glück gekreuzt, und machte einen Vorschlag. »Wir haben einen sehr alten Nachtstuhl auf dem Dachboden. Er sieht einfach aus wie ein Würfel aus geschnitztem Holz - ein bisschen wie eine große, verzierte Kiste. Niemand würde je erraten, dass es ein Nachtstuhl ist.«
»Das klingt akzeptabler, aber ich muss ihn erst sehen«, erwiderte Hugo, leicht besänftigt und hoffend, dass Lady Amanda ihn wie üblich retten würde.
»Ich werde Beauchamp bitten, ihn für dich herunterzuholen«, beruhigte sie ihn.
»Und ich werde auch nicht mit diesen verdammten Dingern laufen«, sagte Hugo und zeigte auf die Krücken.
»Warum denn nicht?«, fragte sie.
»Weil ich damit wie ein alberner alter Mann aussehen werde, der hingefallen ist und sich verletzt hat. Ich werde nicht herumlaufen und wie ein Opfer meines Alters aussehen! Und das ist endgültig! Davon hatte ich genug mit diesem verdammten Rollator.«
»Beau ...«
»Schon hier, gnädige Frau.« Beauchamp sprach leise direkt hinter ihrer rechten Schulter.
»Oh, du hast mich erschreckt! Ich habe dir doch gesagt, du sollst nicht so herumschleichen. Das ist sehr beunruhigend.«
»Ja, gnädige Frau. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
»Erstens kannst du den geschnitzten Nachtstuhl vom Dachboden holen, und zweitens, hast du noch das Gestell mit den Spazierstöcken in deiner Speisekammer?«
»In der Tat, gnädige Frau«, antwortete der Diener.
»Dann könntest du die vielleicht auch mitbringen? Der Nachtstuhl ist für Hugos Schlafzimmer, und die Spazierstöcke können hierher gebracht werden, zur Begutachtung. Er mag die zweckmäßigen Krücken nicht und hätte gerne etwas weniger 'Medizinisches' als Gehhilfe.«
»Sehr wohl, gnädige Frau.«
Beauchamp war wirklich ein Prachtstück von einem Hausbediensteten, dachte Lady Amanda, als er sie verließ, um seinen Auftrag auszuführen.
Etwas später inspizierte Hugo mit Begeisterung die vielen feinen Spazierstöcke, die ihm zur Verfügung standen. Er hatte den »Pisspott«, wie Lady Edith es vulgär nannte, bereits abgesegnet und wählte nun die Stöcke aus, die er gerne »Probe laufen« wollte.
»Dieser hier gefällt mir wirklich gut, mit dem silbernen Windhundkopf. Er hat genau die richtige Höhe, ist kerzengerade und liegt gut in der Hand.«
Während er die Stöcke durchging, gab Lady Edith, die zu ihnen gestoßen war, als sie hörte, wie Beauchamp sie ins Wohnzimmer brachte, einen laufenden Kommentar darüber ab, wem sie in der Vergangenheit gehört hatten.
»Der da gehörte Großonkel Wilbur. Er liebte es, zur Hunderennbahn zu gehen. Schrecklicher Spieler, weißt du. Gut, dass mein Jonathan zur rechten Zeit in die Familie kam. Wo wären die Familienfinanzen ohne Golightly's Gesundheitsprodukte?«
»Ach, halt doch den Mund, Mami, um Himmels willen, und lass Hugo in Ruhe auswählen.« Es war erstaunlich, wie die Anwesenheit ihrer Mutter eine Frau ihres Alters in das quengelige Kind verwandeln konnte, das sie einst gewesen war.
Hugo wählte nun einen mit einem Bulldoggenkopf aus: Elfenbein mit Rubinaugen. »Meine Güte, das ist wirklich ein feines Stück. Ich denke, ich könnte damit ganz schön Eindruck machen, wenn ich damit unterwegs bin«, frohlockte er und untersuchte ihn auf Schäden und Eignung.
»Der gehörte Großvater Golightly - dem Vater deines Vaters, Manda, Liebes«, krähte Lady Edith, entzückt, einen so alten Freund wiederzusehen. »Er züchtete Bulldoggen.«
»Woher weißt du, dass er ihm gehörte? Er war schon tot, als du Daddy geheiratet hast.« Lady Amanda steigerte sich in eine großartige Schmolllaune hinein.
»Weil dein Vater es mir erzählt hat, meine Liebste«, erwiderte ihre Mutter mit dem süßesten Lächeln, das garantiert ihre Tochter ärgern und unter ihre Haut gehen würde.
»Oh, ich hab genug davon! Ich gehe und mache etwas anderes. Die Stöcke sind normalerweise in der Buttlerspeisekammer, falls du einen von ihnen austauschen möchtest, Hugo. Ich lasse dich einfach mit Mami Liebste allein.«
Neue Horizonte
Während seiner Genesungszeit und darüber hinaus schlug Hugo Lady Amanda ständig vor, einen Teil des Hauses für die Öffentlichkeit zu öffnen. Er wusste, dass sie das Geld nicht brauchte, aber sie brauchte etwas, das ihr Interesse weckte - etwas, in das sie sich verbeißen konnte und das sowohl ihren Geist als auch ihren Körper aktiv hielt. Ihre Mutter trieb sie in den Wahnsinn, und sie hatte zu wenig zu tun.
Nach all den Veränderungen, mit Hugo, der eingezogen war, und der Arbeit an der Lösung von Mordfällen, hatte sich das Leben, mit Ausnahme des Stachels in ihrer Seite, der ihre weibliche Elternperson war, zu einer nagenden Langeweile entwickelt.
»Warum bringen wir diesen Ort nicht ein bisschen auf Vordermann - nur einen Teil davon, weißt du - und wir könnten kleine Führungen für die Öffentlichkeit anbieten. Jemand könnte sie durch die von dir ausgewählten Bereiche führen und ihnen die Geschichte des Ortes und der Familie Golightly erzählen, und vielleicht könnten wir auch Cream Teas servieren; sie durch das Gelände spazieren lassen, so etwas in der Art, verstehst du?«, schlug er eines Morgens nach dem Frühstück vor, als Lady Edith darum bat, ihr Mahl auf einem Tablett in ihrem Zimmer serviert zu bekommen.
»Was?«, erwiderte Lady Amanda. »Du meinst, den Ort mit langfingrigen Plebejern füllen?«
»Natürlich nicht, Manda. Wenn du eine anständige Eintrittsgebühr verlangst, werden die Plebejer nicht dafür bezahlen wollen, um sich umzusehen. Wenn du die Führungen selbst machen kannst, könntest du einen ordentlichen Batzen verlangen, mit deinem Titel und allem. Es wird dir einen Lebenszweck geben.«
»Mir war nicht bewusst, dass ich einen Lebenszweck brauchte, Hugo. Was lässt dich denken, dass ich einen brauche?«
»Nun, zum einen treibt dich deine Mutter in den Wahnsinn. Du könntest ihr erklären, dass sie sich gut versteckt halten muss, wenn sie noch hier ist, wenn die Führungen beginnen, falls jemand sie sieht und erkennt. Es ist in Ordnung, dass sie an der Riviera und in Monaco herumstolziert. Es ist unwahrscheinlich, dass sie dort jemanden von hier trifft, und selbst wenn, könnte sie es als einen Fall von Verwechslung abtun.
»Wenn jemand sie in Belchester Towers selbst sähe, hätte sie keine Verteidigung. Es gibt keinen so großen Zufall, dass ihr Doppelgänger so lange nach dem Tod deiner Mutter hier wohnen sollte. Sie muss daran denken, dass sie in den Augen der Einheimischen zu den lieben Verstorbenen gehört, und das muss so bleiben, bis ihre Wohnung fertig ist und sie uns in Frieden verlassen kann.«
»Da hast du sicherlich einen Punkt, Hugo. Ich glaube, die Idee beginnt mir zu gefallen«, sagte sie ihm. »Lass uns heute Morgen einen Rundgang durch den Ort machen und sehen, welche Teile wir für das zahlende Publikum aufpolieren könnten. Ja, ich wärme mich definitiv für die Idee auf. Wann denkst du, könnten wir bereit sein?«
»Wir müssen erst sehen, wie viel getan werden muss und wie viel vom Ort du bereit bist zu zeigen«, riet ihr Hugo, der nicht wollte, dass sie voreilige Entscheidungen traf, die ihnen zu viel Arbeit und zu wenig Zeit zur Verfügung lassen würden.
»Gute Idee, alter Knabe! Das Einzige, was noch mehr Spaß machen würde, wäre ein weiterer Mord.« »Gott bewahre!«, erwiderte Hugo.
Aber die Götter mögen es nicht, herausgefordert zu werden, und können recht widerspenstig sein, sollten sie Lust verspüren, sich in menschliche Angelegenheiten einzumischen.
Ihre eigene persönliche Hausführung belohnte sie mit vielen nützlichen Informationen für ihr geplantes Vorhaben in der Tourismusbranche. Die Struktur des Gebäudes war von Lady Amanda während ihrer Herrschaft hier in gutem Zustand gehalten worden, und es gab keine sichtbare Feuchtigkeit.
»Das ist der Vorteil davon, dass der Ort nicht tausend Jahre alt ist«, erklärte sie ihm, während sie herumgingen. »Dies wurde erst vor zweihundert Jahren gebaut, und ich glaube, es wurden keine Kosten gescheut, um es gegen das Eindringen von Feuchtigkeit und allgemeinem Schimmel unempfindlich zu machen. Daddy hat auch viel Arbeit geleistet, als es ein Problem in der Banketthalle gab, und er hat das Dach immer in gutem Zustand gehalten, genauso wie ich. Tatsächlich war es Daddy, der diese Familie wieder auf die Beine gestellt hat, aber darüber erzähle ich dir ein andermal.«
Zurück zum Thema des Hauses sagte Hugo fröhlich: »Es gibt also recht viel, was du zeigen könntest, wenn man die Staubhüllen entfernt und ein bisschen sauber macht.«
»Es gibt eigentlich zu viel zu zeigen, meiner Meinung nach. Ich bin völlig erschöpft«, jammerte Lady Amanda, als sie endlich zurück ins Wohnzimmer kamen und sie sich in einen Sessel fallen lassen konnte, um ihre Füße auszuruhen.
»Das ist sogar noch besser, Manda«, kommentierte Hugo kryptisch.
»Wieso ist das besser? Meine Füße fühlen sich an, als wären sie stundenlang mit Bambusstöcken geschlagen worden.«
»Du könntest zwei oder drei verschiedene Touren anbieten, für verschiedene Tage oder verschiedene Wochen. So könntest du die Leute dazu bringen, zwei- oder dreimal herzukommen und jedes Mal zu bezahlen, wenn sie wiederkommen.«
»Hugo, du bist ja ein richtiger kleiner Unternehmer, nicht wahr?«
»Vielen Dank, Manda. Es ist sehr freundlich von dir, das zu sagen.«
»Was ist das?«, quäkte eine Stimme von einem Stuhl an der Tür, den sie nicht bemerkt hatten, dass er besetzt war.
»Oh, Mummy, du hast mich fast zu Tode erschreckt. Du wirst genauso schlimm wie Beauchamp.«
»Beecham! Und ich konnte nicht umhin zu überhören. Was habt ihr zwei vor? Etwas Aufregendes?«, fragte Lady Edith.
»Nichts, was dich betrifft, Mummy, oder tatsächlich betreffen könnte. Ich denke darüber nach, das Haus für die Öffentlichkeit zu öffnen, und wir könnten unmöglich riskieren, dass du lebend gesehen wirst, also wirst du dich einfach fernhalten müssen, wann immer wir es tun, oder ich werde gezwungen sein, dich zu ermorden.«
»Ich sage! Das ist verdammt unfair und gar nicht wie du, Manda. Ich hätte mir vorgestellt, du würdest die Idee hassen, dass die Öffentlichkeit über dein Familienheim herfällt, ihre klebrigen Fingerabdrücke überall hinterlässt und die Nippes mitgehen lässt.«
»Ganz und gar nicht, Mumsy. Hugo hat einen Weg vorgeschlagen, wie wir es machen können, ohne unter dem Pöbel leiden zu müssen, und du kannst es einfach ertragen oder dich in deine Wohnung in Monte Carlo verziehen und uns in Frieden lassen.«
»Das ist keine Art, mit deiner armen, alten Mutter zu sprechen, Manda!«, tadelte Lady Edith sie.
»Einverstanden! Aber ich spreche ja nicht mit meiner armen alten Mutter, oder? Ich spreche stattdessen mit meiner ziemlich wohlhabenden und bald noch wohlhabenderen toten Mutter, und glaub mir, das macht einen riesigen Unterschied.«
»Genau! Sperr mich einfach auf dem Dachboden ein, mit nur Brot und Wasser zum Leben. Behandle mich wie eine Gefangene in meinem eigenen Haus. Kinder können heutzutage so grausam sein.« Lady Edith zeigte wirklich eine Fülle von Selbstmitleid, die Lady Amanda ihr nicht zugetraut hätte, hätte sie sich nicht daran erinnert, dass ihre Mutter einst Teil der Belchester Players gewesen war, einer Amateurtheatergruppe, die gelegentlich Stücke im Theater der Stadt aufführte.
»Na, bäh, buh und Pustekuchen!«, rief Lady Amanda sehr kindisch aus und verließ prompt den Raum auf der Suche nach einem Cocktail, obwohl es noch nicht einmal Mittagszeit war.
Enid Tweedie wurde (natürlich!) für die Vorbereitungen zur Öffnung des Hauses herbeigerufen und war bald allen unter den Füßen zu finden, mit einem Wischmopp und Eimer, während sie alte Eurovision-Song-Contest-Nummern viel zu laut und dramatisch falsch sang.