650 Jahre freies Markten und Handeln in Werne - Martina Meier - E-Book

650 Jahre freies Markten und Handeln in Werne E-Book

Martina Meier

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Beschreibung

„650 Jahre freies Markten und Handeln“ in Werne – so lautete das Thema eines Schreibwettbewerbs für Kinder und Jugendliche, den Papierfresserchens MTM-Verlag in Zusammenarbeit mit der Stadt Werne, der Stadtbibliothek und dem Stadtmarketing zum Jubiläumsjahr 2012 ausschrieb. Schirmherr des Wettbewerbs ist Bürgermeister Lothar Christ. Die schönsten Beiträge sind in diesem Buch zusammengefasst!

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650 Jahre freies Markten und Handeln in Werne

Martina Meier (Hrsg.)

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.papierfresserchen.de

© 2023 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Bearbeitung: CAT creativ - www.cat-creativ.at

Titelillustrationen: Constantin König, Werne

ISBN: 978-3-86196-149-9 - Taschenbuchausgabe erschienen 2012

ISBN: 978-3-96074-753-6- E-Book

*

Inhalt

Grußwort

Vorwort:

Die Marktfreiheit für Werne

Die Klavierkatze

Der wandelnde Schutzengel

Wie schön ist Werne?

Das Beten und Beichten im Kloster

Der Werner Wunsch

Beim Kinderfest

Werne, das kleine Städtchen an der Lippe

Der Schokoladenliebhaber

Von Mäusen und Burgen

Die Feier meines 7. Geburtstags

In Werne geht nichts verloren

Ein neues Kino im Solebad

Sim-Jü in Werne

Die Entstehung Wernes

Was sollen wir in Capelle?

Sehenswertes in Werne

Bens Besuch in Werne

Werne am Abend

Werne in Versen

Werne kann nicht besser sein

Im Werner Rathaus

Die Besonderheiten der Stadt Werne

Münzen, Brunnen und Currywurst

Klein, aber fein: Werne

Das Kapuzinerkloster

Loblied auf Werne

Duftendes Werne

O Werne

Werne ist toll

Mein Werne

Leben in Werne

Werne früher

Kirmes in Werne

Höhensicht im Riesenrad

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Grußwort

Mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche anlässlich des Stadtjubiläums „650 Jahre Marktrechte in Werne an der Lippe“ zu ermuntern, unsere Stadt aus ihrem ganz speziellen Blickwinkel zu beschreiben, wurde in Zusammenarbeit zwischen der Stadtbücherei, dem Stadtmarketing sowie dem Papierfresserchens MTM-Verlag ein attraktiver Schreibwettbewerb ausgelobt.

Insgesamt 36 Textbeiträge sowie verschiedene Fotos und Zeichnungen bilden die Grundlage für das vorliegende Buch, das über eine große sprachliche wie inhaltliche Bandbreite verfügt: Sachtexte wechseln sich mit Erzählungen zur Historie ab, Gedichte reihen sich an Fantasy-Geschichten und nicht zuletzt ein spannender Krimi beschäftigt sich mit den „dunklen Seiten“ unserer Stadt.

All dies war es wahrlich wert, in einem ansprechend gestalteten Rahmen zusammengefasst und inhaltlich aufbereitet zu werden. Dafür gebührt den Initiatoren an dieser Stelle mein herzlicher Dank.

Nicht nur die jungen Autoren und Einsender dürften viel Freude an der vorliegenden Textsammlung haben. Umso mehr da sich manch unbekannter Blick auf unsere gleichermassen lebens- wie liebenswerte Stadt eröffnet.

Ich bedanke mich bei allen jungen Autoren, die mit ihren Kurzgeschichten und Bildern zum Gelingen des Vorhabens beigetragen haben und wünsche allen Lesern möglichst neue, interessante und spannende Einblicke.

Herzlichst

Ihr

Lothar Christ

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Vorwort

„Welch kreative junge Köpfe gibt es doch in unserer Stadt!“

Dies war mein erster Gedanke bei Durchsicht der Textbeiträge für den Schreibwettbewerb anlässlich des 650-jährigen Stadtjubiläums.

Die Stadt mit den Augen von Kindern und Jugendlichen betrachtet: wichtige Anlässe und Institutionen wie Sim-Jü, mittelalterliche Stadtführungen oder das Kloster finden sich in den Geschichten wieder. Die jungen Autoren sprudelten vor Ideen: neben Sachtexten, Schilderungen persönlicher Erlebnisse, Gedichten, historischen, lustigen oder Fantasy-Geschichten gibt es auch einen Krimi mit viel Lokalkolorit.

Die Jury musste nicht lange überlegen, welche Texte in diesem Buch erscheinen sollen. Wir waren der Meinung, dass alle Beiträge der Mädchen und Jungen aus Werne es wert sind, publiziert zu werden. Dies ist unser Dankeschön für die vielen kreativen Ideen und den Mut, Geschichten zum Schreibwettbewerb einzureichen.

Ich wünsche allen jungen und jung gebliebenen Leserinnen und Lesern viel Spaß bei der Lektüre dieses Buches. Vielleicht seht Ihr / sehen Sie vieles in unserer Stadt künftig aus einem anderen Blickwinkel.

Danken möchte ich dem Team des Papierfresserchens MTM-Verlag und insbesondere der Geschäftsführerin Martina Meier für die Anregungen zum Schreibwettbewerb, für die gute Zusammenarbeit und für die Gestaltung des Buches.

Gerlinde Schürkmann

Stadtbücherei Werne

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Die Marktfreiheit für Werne

Als der Bischof von Münster nach Werne kommen sollte, waren die Werner Einwohner sehr aufgeregt. Der Bischof wollte sich Werne angucken. Im Rathaus war ein Riesentumult.

„Stopp!“, schrie der Bürgermeister durch den Saal. Alle Blicke richteten sich auf ihn. „Steht da nicht so rum, sagt allen Leuten Bescheid, dass sie alles feierlich schmücken sollen, na los!“, schrie der Bürgermeister zum zweiten Mal.

Alle Leute verließen reihenweise den Saal.

Später kamen sie aus den Häusern mit dem Schmuck, den sie fanden, zurück. Sie schmückten feierlich das Rathaus mit Girlanden und hell funkelnden Sternen. Überall, wo man hinsah, war alles bunt und festlich.

Der Bürgermeister ging zum Koch und sagte: „Mach ein Festmahl für den Bischof, das aus einem hellen Brathuhn, den besten Weinen, frisch gebackenem Brot und dicker Leberwurst besteht. Und zum Nachtisch serviere eine riesengroße, bunt verzierte Weintorte.“

Genau nach Anweisung bereitete der Koch das Festmahl zu. In der Zwischenzeit machten sich die Bürger bereit. Auch der Bürgermeister zog seinen feinsten schwarzen Anzug an. Schließlich wollte er ja schön aussehen vor dem Bischof, der in einer Stunde kam. Endlich war der Bischof da. Er stieg aus seiner goldenen Pferdekutsche. Der Bürgermeister bat ihn zu Tisch und sie genossen ein köstliches Mahl.

Dabei beschlossen sie die Marktfreiheit von Werne. Um im Mittelalter eine Stadt zu werden, brauchte man die Verleihung des Marktprivilegs. Werne durfte jetzt mit Waren frei handeln.

Die Einwohner freuten sich, als sie das Marktrecht 1362 von Bischof Adolph von Münster erhielten. Daraus entstand der Simon-Juda-Markt. Der Name ist von den beiden Heiligen Simon und Juda abgeleitet, derer am 28. Oktober gedacht wird.

Deswegen wird jedes Jahr Sim-Jü gefeiert.

Sophie Sendermann (9 Jahre), Klasse 4a, Wiehagenschule

*

Die Klavierkatze

Es war einmal ein Mädchen. Es hieß Charlotte und hatte einen Kater. Er hieß Emil. Charlotte wohnte mit ihrem Bruder Maximilian Jasper und ihren Eltern in Werne an der Lippe. Sie war sieben, fast schon acht Jahre alt und besuchte die zweite Klasse der Uhlandschule.

Ihr Kater Emil war eine ganz besondere Katze!

Er hatte vor nichts und niemandem Angst, war gut befreundet mit den Katzen und Menschen der Nachbarschaft und spielte gern Streiche. Wenn Charlotte mit ihrer Familie einen Spaziergang im Stadtwald machte, lief er immer neben ihnen her und guckte sich alles genau an. Besonders die Enten auf dem See hinter dem Krankenhaus interessierten ihn sehr.

Er war auch ein ziemlich frecher und neugieriger Kater. Die Nachbarn in der Friedrich-Hebbel-Straße fuhren zum Beispiel das Auto aus der Garage. Wenn sie dann kurz ausstiegen und die Garage zumachten, sprang Emil oft blitzschnell durch die offene Wagentür in das Auto und überlegte, welchen Streich er spielen könnte.

Den Hebel vom Scheibenwischer drücken? Die Warnblinkanlage einschalten? Die Krallen tief in die Autositze hauen und sie dort wetzen und schärfen? Emil kannte das ja alles aus dem Auto von Charlottes Papa, in dem er schon oft mitgefahren war. Er sprang dann aber lieber immer schnell wieder aus dem Auto des Nachbarn, da er keine Lust hatte, irgendwohin mitzufahren und vielleicht sogar noch entdeckt zu werden.

Als Max und Charlotte einmal zu Halloween zu den Nachbarn gingen und sie in ihren Kostümen erschreckten, ging Emil mit von Haus zu Haus und erschreckte die Leute auch, wenn sie die Tür aufmachten. Dann machte er den schönsten Buckel, den er konnte, hob eine Pfote und zeigte seine Krallen. Dabei saß er auf Maximilians Schulter und tat so, als würde er ganz böse und gefährlich gucken.

Beim Apotheker Karrasch sprang er sogar ins Haus und versteckte sich im Schlafzimmer unter dem Bett, und als Frau Karrasch ihn nach unten bringen wollte, machte er im Dunkeln ganz glühende Augen, aber nur ganz kurz, denn Frau Karrasch ist ja total nett und er wollte ihr keine Angst machen. Deshalb fauchte er auch lieber nicht.

Charlotte kann gut Klavier spielen, denn sie hat schon zwei Jahre Unterricht. Der Kater mag es, wenn sie zu Hause auf dem alten Klavier von ihrer Uroma übt.

Bevor sie anfängt, ruft sie immer: „Emil, komm, Klavierstunde!“, und dann sitzt er immer ganz gerade oben auf dem Klavier, hat den Schwanz ordentlich um die vier Pfoten gelegt und hört aufmerksam zu – mit großen Augen und gespitzten Ohren.

Immer, wenn Charlotte sich verspielt, wackelt er mit dem Schnurrbart, macht große Augen wie ein strenger Klavierlehrer und sagt leise: „Miau.“

Wenn Charlotte gut gespielt hat, springt Emil mit einem Satz auf die Tasten, läuft darauf hin und her und spielt ein Stückchen Katzenmusik für vier Pfoten. Dabei schnurrt er laut und lächelt Charlotte freundlich an. Charlotte klatscht dann immer und ruft: „Bravo, Emil Mozart, bravo!“

Heute einmal wieder hatte Charlotte ein Klaviervorspiel im Alten Rathaus Werne.

„Ich bin schon ganz aufgeregt“, sagte sie, aber Emil guckte sie an, als würde er sagen: „Ach was, du hast doch deine Stücke gut geübt. Mir jedenfalls gefällt es. Miau.“

Trotzdem war Emil natürlich auch ganz gespannt. Dann rief Charlottes Papa: „Charlotte, wir müssen fahren! Hast du die Noten?“

Charlotte und ihr Bruder Maximilian kletterten auf den Rücksitz des Autos und fuhren mit den Eltern los.

In diesem Moment raste Emil mit angelegten Ohren aus dem Vorgarten heraus, sprang mit einem großen Satz auf das Dach des Autos und hielt sich mit seinen Krallen am Schiebedach fest. Es machte ihm Spaß, heimlich mitzufahren und sich den Wind um die Ohren pfeifen zu lassen.

Als sie auf dem schönen neuen Marktplatz in Werne angekommen waren, schlich Emil hinter ihnen her und versteckte sich hinter den Torbögen des Rathauses.

Vor dem Eingang zum großen Bürgersaal, wo das Vorspiel stattfinden sollte, sagte Charlotte: „Ich bin schon ganz gespannt, ob meine Freundinnen alle da sind.

---ENDE DER LESEPROBE---