Miezefeine Mausgeschichten Band 1 - Martina Meier - E-Book

Miezefeine Mausgeschichten Band 1 E-Book

Martina Meier

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Beschreibung

Mäuse sind lustige Nager und nicht nur in Geschichten, die wir alle kennen, wahre Helden. In diesem Buch haben Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren aus aller Welt nun miezefeine Mausgeschichten zusammengetragen – und das in einem internationalen Schreibwettbewerb.

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Miezefeine Mausgeschichten

Martina Meier (Hrsg.)

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.papierfresserchen.de

© 2023 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflage erschienen 2016/2019.

Herstellung: CAT creativ - www.cat-creativ.at

ISBN: 978-3-86196-898-6 - Taschenbuch

ISBN: 978-3-99051-190-9

*

Inhalt

Die Maus Holly Amber Smith

Alles wegen einer kleinen Maus

Die Feldmaus und die ungewöhnliche Gesellschaft

Kimiko

Der Käseräuber

Mausis Reise um die Welt

Die kleine Maus

Wär ich eine Maus

Auf Futtersuche

Das östliche Mäusekönigreich

Nie mehr Krieg!

Monsieur Clean

Das Katzenmäusebaby

Klein, aber stark

Hanniball

Mäuschen Mini und der mysteriöse schwarze Kater

Der Traum der Maus

Die Maus und ihr Besitzer

Der Ritter und die drei mageren Mäuse

Die Rache der Tunnelräuber

Das Käseparadies

Mausgeschichten

Die Friedenskämpferin

Robins Abenteuer

Die Mäusebande und die Katze Thomas

Das weiße Mäuschen

Der großartige Geruch für die Mäusefamilie

Die böse Katze

In der Schreibwerkstatt Flitzi

Mein Zuhause, der U-Bahnhof

Eine kleine Maus und ein großes Abenteuer

Ein Tag in der Großstadt

Die Gespenstermaus

Über eine etwas andere Freundschaft

Katerstrophe

Bob, die Maus, schließt Freundschaft

Die pfiffige Albinomaus – eine (fast) wahre Geschichte

Das hast du verdient!

Klaus, die Maus

Zwei Rennmäuse als letzte Hoffnung

Mäuschen Lotti auf Abwegen

Das Käsegewimmel

Lea und die Mäusefänger

Die Karatemaus

Zwei Mäusekinder in Gefahr

Fifi, wo steckst du denn?

Alarm in der Mäuseküche

Die weiße Maus

Mäusejagd

Tierischer Geburtstag

Die verzauberte Hütte

Feind oder Freund?

Das Mäuseabenteuer

Eine mausige Geschichte

Eine besondere Freundschaft

Die Maus Lilly und das Knotenmonster

Aufregung am Badesee

Drei kleine Mäuschen auf Abwegen

Die Falle

Eine kleine Maus auf Schatzsuche

Eine Reise in die Welt

Die Abenteuer von Prinzessin Mauseherzchen

Die Kriegermäuse

Miquel und der Rhythmus der Lebensfreude

Vanessa und die schneeweiße Maus

Aufregung am See

Tobi findet einen Freund

Katze Berti und Maus Lillli

Die Flitzmaus

Freddy und die kleine Zweibeinerin

Der leckere Käse

Traum geplatzt und trotzdem traumhaft schön

Kalissa und Frostkuss

Eddie und Anna – eine Freundschaft fürs Leben

Der hungrige Kater

Die Mäusebande

Die kleine Maus

Rätsel um die kleine Maus

Wie Hund, Katz und Maus sich anfreunden

Der letzte Ausweg

Moderne Mäuse

Rabenschwarzes Nachtigallblau

Die allein gelassene Maus

Die hartnäckige Mausefalle

Alles Käse

Die sieben Mäuse

Mollys großes Abenteuer

Max Maus und der Schatz des Mäusekönigs Karl

Der Weihnachtsstreich

Eine kleine Maus mit großem Talent

Ein aufregender Tag im Park

Das eiserne Mauseloch

Die Mausejagd

Die Freunde

Die Reise nach Hause

Der Mausetag

Feinde oder Freunde?

Der Käsemarathon

Schnips, schnaps, pups

Dummes Mäuschen Arinchen

Das Sternmäuschen

Die Maus auf dem Mars

Die Maus allein zu Haus

Zwei unterschiedlich gleiche Freunde

Die Expedition

Tagebuch einer kleinen Maus

Die Forschermaus Theo

Tom, die Ninjamaus

Mäuserich Karl der Große

Flucht aus dem Labor

Ein Abenteuer in großer Höhe

Der Mausianer

Der Kampf der Katzen und Mäuse

Die Supermaus

Eine Mäusefamilie erlebt ihr größtes Abenteuer

Noch mal gut gegangen

Lilly und Lisa

Die Krone der Prinzessin

*

Die Maus Holly Amber Smith

„Otto, schau mal!“, sagte ich leise.

„Wow ...“, schrie er laut und energisch.

Ich begann zu stöhnen. Die Menschen auf der Straße blickten zu uns herüber, es war wahrscheinlich kein alltägliches Ereignis, eine Maus mit einer riesengroßen Brille zu sehen, welche Vorträge über Tintenkleckse hielt.

„ Weißt du, dass vor 5000 Jahren die Ägypter mit Binsen auf Papyrus schrieben und dass die Chinesen 2600 vor Christus ...“

Ich hatte beinahe Tränen in den Augen, weil ich mir seit fünf Jahren immer die gleichen Fakten meines Bruders anhören musste.

„Ich halte das nicht mehr aus“, sagte ich zu mir selbst. Als ich mich umdrehte, war Mäuserich Otto Smith weg.

„Oh nein, Otto!“ Ich begann, panisch zu zucken, als ich mich umdrehte und eine schwarze Katze mit einem sprechenden Otto im Maul vor mir sah. Ich begann schon, Pläne für seine Rettung zu schmieden, und zählte bis zehn. Da wurde mein halb verdauter Bruder wieder ausgespuckt. Nun musste ich mir ewig anhören, wie die Speiseröhre der Katze ausgesehen hatte und wie er wieder herausgekommen war. Als er beim Wurmfortsatz angelangt war, erklang ein Klirren.

„Hast du das gehört, Holly?“

„Ja, hab ich“, sagte ich kleinlaut.

Aus der Gasse sprangen wie aus dem Nichts fette Ratten, sie steckten uns in Säcke und sperrten uns in ein Verlies. Ich flehte immer wieder um unsere Freilassung, die jedoch ignoriert wurde.

Nach ein paar Stunden setzte ich mich und mein Blick streifte die Decke. Es stand in fast unleserlichen Buchstaben darauf: Egal, ob Ratten unsere Feinde sind, egal, ob wir lachen oder weinen, es gibt immer einen Ausweg.

Ich schaute in den Himmel, Wolken bildeten eine kleine Maus. Dann wanderte mein Blick zu Otto, er schlief.

Der Typ, der diesen Spruch an die Decke geschrieben hatte, hatte recht. Ich wollte hier raus, so oft weinte ich, weil Otto mich nervte. So oft lachte ich, weil Otto seine Brille falsch herum aufhatte. Aber vor allem wollte ich hier raus und endlich anfangen zu leben!

Alina Aydin (11)aus Wiesenau / Deutschland

*

Alles wegen einer kleinen Maus

Es ist früher Morgen in Mouseville. Alles ist wunderbar, die Sonne scheint und die Vögel zwitschern.

Doch es ist sehr ruhig. Zu ruhig. Es scheint, als wäre es eine Geisterstadt. Weit und breit ist keine Spur von Menschen zu erkennen. Man hört keine Kinder auf den Straßen spielen und es fahren auch keine Autos . Nein, nein! Irgendetwas stimmt hier nicht!

Sehr gut erkannt. Diese Stadt ist keine besondere Stadt. Mouseville ist etwas ganz und gar Außergewöhnliches!

Es gibt sie nur einmal auf der Welt, und zwar in Wien, Österreich. Sie befindet sich in einem alten, verlassenen Haus auf dem Dachboden – ja, richtig gehört!

Und es kann dort keine Menschen geben, es können keine Autos fahren und alles andere, was für uns als ganz normal gilt, gibt es dort ebenfalls nicht, denn es ist eine Mäusestadt, in der alle Mäuse der Welt versammelt sind.

Moment! Das stimmt so doch nicht ganz.

Diese Stadt auf dem Dachboden hat ein Einkaufscenter, ein Rathaus, in dem der Bürgermeister und seine Sekretärsmäuse vielleicht zu genau diesem Zeitpunkt diskutieren, ob Mouseville um ein Museum oder doch um ein Kino ergänzt werden soll. Hierzu dürfen die Bürger natürlich auch ihre Meinung abgeben, denn Mouseville ist eine fortschrittliche Stadt mit Demokratie, Wissenschaft, Kunst und sehr vielen anderen tollen Dingen.

Eigentlich würde man diese Stadt nie verlassen wollen, oder? Hast du Extrawünsche, welche dir diese Stadt nicht erfüllen kann? Ich glaube eher nicht.

Aber ... doch! In Mouseville gibt es wirklich eine Maus, die genau das tun will. Diese wunderbare Stadt einfach zu verlassen und etwas anderes zu sehen, ist ihr allergrößter Wunsch. Der Name jenes Mäuserichs ist Cleo. Und so fing alles an :

Cleo lag gerade gemütlich in seinem Bett, obwohl die Schule bald anfing.

„Cleo? Cleo! Du bist ja immer noch nicht fertig! Was soll das bloß mit dir werden?“, rief seine Mutter aufgeregt.

Cleo zog genervt die Decke über seinen Kopf. „Jetzt schon?“, hörte man es unter der Decke murmeln.

„Na, du kannst natürlich auch zwei Stunden später zur Schule, wenn du dich vor deiner Klasse blamieren möchtest, aber die Uhr zeigt Viertel vor acht an“, entgegnete seine Mutter.

Noch einmal hörte man ihn wild fauchen und protestieren, dann warf Cleo seine Decke zur Seite, stolperte aus seinem Bett und steuerte auf das Badezimmer zu. Es war bereits zehn vor acht. Cleo stand vor dem Spiegel und versuchte, seine Mähne einigermaßen ordentlich aussehen zu lassen. Dann lief er die Treppe hinunter, nahm sein Frühstück vom Tisch, gab seiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange und lief aus dem Haus.

Cleo ging den gewohnten Weg zur Schule, doch irgendwie hatte er ein flaues Gefühl im Magen. „Ich hab gar nicht Danke fürs Frühstück gesagt. Habe ich überhaupt alles mit? Mein Frühstück, meine Schlüssel ... meine Stifte? Doch, die auch. Scheint, als hätte ich alles.“

Plötzlich blieb Cleo abrupt stehen. „Meine Bücher!“

Er lief, so schnell er konnte, zurück nach Hause. Doch was war hier los? Die Haustür stand offen, an der Treppe wartete seine Mutter und hatte seine Bücher in der Hand.

„Beeil dich! Es ist schon fast acht Uhr, du kommst zu spät!“, rief sie ihm zu. Als Cleo sie endlich erreichte, nahm er seine Bücher und bedankte sich.

Er war zwar neugierig und abenteuerlustig, aber auch faul und vergesslich. Doch lasst uns ehrlich sein: Jeder Mensch hat gute und schlechte Seiten. Was habe ich da gesagt? Natürlich haben auch Mäuse gute und schlechte Seiten.

Cleo kam an diesem Tag tatsächlich zu spät zur Schule und wurde von seinen Mitschülern geärgert, denn es war nicht das erste Mal, dass das passierte. Und so beschloss Cleo etwas. Etwas, was seine ganze Zukunft verändern würde. Und noch etwas viel, viel Wichtigeres.

Es war Nachmittag und Cleo war auf dem Weg von der Schule nach Hause. Es regnete.

„Toll! Genau das richtige Wetter, um meine Laune zu beschreiben“, dachte er, als er am Kindergarten vorbeilief und den Weg durch den Park nahm. Hier war es sehr angenehm, denn die dichten Bäume fingen den Regen auf und man konnte die frische Luft genießen oder die Bienen und Käfer beobachten, die eilig von einer Blume zur anderen flogen. Bei diesem Anblick hellte sich Cleos Stimmung gleich wieder auf. Er vergaß, was heute passiert war, ließ es einfach hinter sich. Dann überquerte er eine alte Brücke, lief über eine Wiese und kam schließlich zum Forschungslabor von Mouseville.

Was war denn das für ein Plakat? Darauf stand: Außerhalb von Mouseville – eine bessere Welt?

War das Werbung? Nein, bestimmt nicht. Vielleicht rätselten die Wissenschaftler ja an dieser Frage. So was wie „Wir leben auf einer Müllkippe, obwohl das Paradies nur wenige Meter von uns entfernt ist“. Das musste es sein!

Cleo raste nach Hause. Er hatte nur einen Gedanken im Kopf: „Raus aus Mouseville und eine neue Welt erkunden.“ Als er ankam, schilderte er alles seiner Mutter. Jedes kleinste Detail.

„Und deswegen muss ich heute schon aufbrechen. Du musst das verstehen!“, flehte er seine Mutter an. Eine Weile sagte keiner was.

Cleo guckte verständnislos seine Mutter an. Sie tat tatsächlich so, als würde sie gerade über diese Bitte nachdenken. Eigentlich hatte Cleo das nicht erwartet, schließlich war sie immer sehr streng. Aber genau das wollte Cleo ja – Verständnis für seine Bitte und eine Erlaubnis.

Jetzt hob seine Mutter langsam die linke Augenbraue und fing an, wie verrückt zu lachen. „Oh, Schatz! Das war echt lustig! Woher wusstest du, dass ich eine kleine Aufmunterung gebraucht habe? Mein Tag war echt anstrengend“, brachte sie kichernd heraus.

Cleo konnte es nicht fassen. Er hatte so große Hoffnung gehabt! Ihm stiegen Tränen in die Augen und er rannte in sein Zimmer.

„Ich gebe nicht auf! Ich werde es schaffen! Ich verlasse Mouseville und werde ein großer Abenteurer!“ Das hatte er sich fest vorgenommen.

Und so schrieb Cleo einen Brief:

Liebe Mami!

Ich muss wissen, was es außerhalb von Mouseville gibt. Es ist zwar eine wunderbare Stadt, doch es kann sein, dass es irgendwo anders etwas noch Unglaublicheres gibt. Ich muss es einfach wissen. Tut mir leid. Aber ich komme bald zurück, darauf kannst du dich verlassen. Bis dahin werde ich etwas Tolles finden und viele Abenteuer erleben.

Wir sehen uns bald wieder und mach dir keine Sorgen, denn ich werde gut auf mich aufpassen.

Dein Cleo

Cleo begab sich in dieses Abenteuer – ob ihr es glaubt oder nicht! Zuletzt fand er zwar nicht das Paradies, doch er lernte viele neue Freunde kennen und erkundete viele andere Städte. Ja, genau! Städte mit Menschen und Autos. Städte, so wie wir sie kennen.

Als Cleo nach einer Weile nach Hause kam in seine richtige Heimat Mouseville, gab es Mäuse, die ihn verachteten und für einen Betrüger hielten. Doch es gab auch welche, die seinem Beispiel folgten und ihn als Vorbild ansahen.

So wurden überall auf der Welt Städte von mutigen Mäusen erbaut und es entwickelten sich sogar verschiedene Mäusearten. Genauso wie wir es heute kennen. Und dafür war eine kleine Maus verantwortlich. Eine Maus, die zwar faul und vergesslich war, aber auch, und das war viel wichtiger, mutig und neugierig! Eine Maus, die Chancen sah, nie aufgeben wollte und alles riskierte, was sie hatte.

Vielen Dank, Cleo!

Mäuse sollten vielen ein Vorbild sein.

Angelina Pavlenko (15) aus NRW / Deutschland

*

Die Feldmaus und die ungewöhnliche Gesellschaft

Die kleine weiße Feldmaus Pieps wohnte auf einem großen Feld. Jeden Tag spielte sie mit ihren Geschwistern, während Mutter kochte.

Eines Tages vor dem Winter mussten alle auf Vorratssuche gehen. Nach einer Stunde etwa wusste Pieps nicht mehr, wo es zurück nach Hause ging. Verzweifelt rannte er durch den dunklen Wald, bis er an ein Häuschen kam und durch einen Schlitz hineinschlüpfte. Als er aufsah, entdeckte Pieps einen großen weißen Kopf mit freundlichen schwarzen Augen.

„Hallo, ich heiße Flöcki und bin ein Pferd. Was bist denn du für ein Tier? Und wie heißt denn du?“, fragte das Geschöpf munter.

„I..-ich b...bin eine M...m...maus. I...ich heiße P...p...pieps“, stotterte er.

„Ich brauche ein bisschen Gesellschaft. Bleibst du hier?“, fragte Flöcki.

Also blieb Pieps bei seiner neuen Freundin. Immer wenn es kalt war, schlief Pieps im Fell des Ponys. Und wenn die Maus hungrig war, fraß sie Hafer oder andere Körnerarten. Pieps hatte dort eine schöne Zeit.

Eines Tages betrat der Besitzer von Flöcki den Stall. Genau in dem Moment schlief Pieps gerade tief und fest. Das Pony wieherte, so laut es konnte, um die Maus zu wecken. Aber sie schlief weiter. Natürlich erwischte der Besitzer Pieps deshalb, griff nach der Maus und warf sie auf den Boden.

Schließlich nahm er das Halfter des Pferdes und führte Flöcki in eine Box, die viel kleiner war als die andere. Eigentlich war sie fast wie ein Zimmer. Als die Stute hinausschauen wollte, traf sie mit der Nase auf das kalte Glas.

In der Zwischenzeit war Pieps auf Flöckis Sattel geklettert. Die Maus beobachtete, wie der Besitzer aus dem Auto kletterte und dass er einen Käfig in der Hand hatte.

Er machte die Käfigtür auf und heraus sprang eine milchweiße Katze, zu der der Besitzer sagte: „Hier läuft eine Maus herum. Schnapp sie dir!“

Zielsicher ging die Katze zu Flöckis Sattel und schaute die kleine Maus an. Mit ihren schwarzen Augen. Freundlichen schwarzen Augen.

„Ich bin Vegetarier“, sagte die Katze leise.

In diesem Moment hörten sie ein Klappern. Es stammte von Flöcki, die gerade wieder in ihre alte Box geführt wurde.

Und seit diesem Tag waren Maus, Katze und Pony beste Freunde.

Anna Malin Lenschow (11) aus Oslo / Norwegen

*

Kimiko

Tief unter der Erde lebte einst in einem Bau mit unzähligen Gängen und Winkeln ein Mäusestamm. Hunderte dieser Tiere hausten dort und jede Familie hatte ihr eigenes kleines Höhlenabteil. Genau wie Familie Grau. Die Eltern Gismo und Nicky hatten zwei Kinder, Filou und Tini. Zusammen lebten sie in ihrem spärlich eingerichteten Abteil im Zentrum der Höhle.

Familie Grau führte ein relativ langweiliges Leben, doch als der Tag der Beutesuche kam, sollten sie schon bald in ein fantastisches Abenteuer verwickelt werden.

Im vorigen Monat hatte Filou das Ende seines ersten Lebensjahres erreicht, was bedeutete, dass er am Tag der Beutesuche endlich mit den Älteren nach draußen durfte. Für ihn war das ein fantastisches Erlebnis, da er sonst immer nur zusehen durfte, wie die erwachsenen Mäuse Unmengen an Futter in den Bau schleppten und danach ein herrliches Festmahl veranstaltet wurde. Doch jetzt durfte er endlich mit nach draußen, mit auf die Suche.

Als es endlich so weit war, konnte er sich kaum zügeln, nicht vor dem Signal des Meisters aus der Höhle zu flitzen. Als der Aufruf endlich ertönte, schoss Filou aus seinem Stammloch und überholte sogar die Stammesältesten.

Nachdem er gefühlte 20 Meilen gerannt war, beschloss er, sich nun auf die Futtersuche zu machen, er wollte ja seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Er tapste gerade um einen Baum herum, als er plötzlich fürchterlich erschrak. Auf dem Waldboden lag eine Babyeule. Sie war kaum größer als er und blutete am rechten Flügel.

Filou hatte so viel Mitleid mit dem Tier, dass er nach seinem Vater suchte und ihn anflehte: „Bitte, Papi! Bitte, können wir sie mitnehmen?“

Gismo dachte angestrengt nach, sodass seine Ohren zuckten.

„Das geht nicht. Die Eule könnte gefährlich für uns werden“, warf ein anderer ein.

Filous Vater schien davon überzeugt zu sein, als die Eule plötzlich den Kopf wandte und ihm direkt in die Augen blickte. „Na gut“, seufzte er, „wir nehmen sie mit und pflegen sie gesund, doch sobald sie größer wird, setzen wir sie wieder in der Wildnis aus.“

Doch dazu kam es nie ...

Die Eule wurde zwar gesund, doch mit der Zeit freundete sie sich so gut mit Familie Grau an, dass Gismo ein extra großes Abteil und einen breiten Gang in die Freiheit für die Eule baute. Sosehr die Familie die Eule mochte, den Rest des Stammes konnten sie von dieser Ansicht nicht überzeugen, und so wurde die Eule, die die Kinder Kimiko getauft hatten, immer trauriger, weil alle ihr aus dem Weg gingen. Der Mäusestamm hatte Angst. So wurde beschlossen, dass Kimiko die Höhle verlassen musste.

„Ich werde dich vermissen“, flüsterte Filou ihr ins Ohr, als es Zeit war, sich von ihr zu verabschieden.

Es war eine traurige Angelegenheit. Nicky sowie Tini kullerten schon die ersten Mäusetränen über das weiche Fell. Ein paar armselige Worte später verschwand Kimiko mit ausgebreiteten Flügeln am Himmel.

Die nächsten Wochen waren unerträglich. Der Abschied von der Eule hatte tiefe Spuren in Filous Mäuseherz hinterlassen. Sein langweiliges Leben nahm wieder seinen Lauf und alles schien noch öder als zuvor.

Doch dann passierte es. Er saß gerade beim Mittagessen, ohne Appetit und mit hängenden Schultern, als das Signal des Meisters durch die Gänge hallte. „Alarmstufe Rot! Angriff auf den Bau. Bitte bleibt ...“

Der Rest der Ansage ging in panischem Mäusegequieke unter. Der ganze Stamm rannte wie wild geworden durch die Höhle. Es war das reinste Chaos.

Natürlich hatte auch Filou die Katastrophe mitbekommen. Komplett verängstigt rannte er durch die Höhle, um seine Eltern zu suchen, doch es war vergebens. Nirgendwo war eine Spur von ihnen. Was sollte er denn ohne seine Familie machen?

Panische Angst kam in ihm auf. Er musste sie finden! Doch der Mäusestrom trieb ihn erbarmungslos an die Oberfläche, zum Ausgang der Höhle.

„Nicht nach draußen!“, wollte er gerade schreien, da war es schon zu spät.

Der Kopf einer riesigen Schlange tauchte wie aus dem Nichts über ihm auf. Nur eine Millisekunde später schnappte sie nach den Mäusen. Filou konnte im letzten Moment ausweichen und die Zähne der Schlange schlugen ins Gras.

Das Mäusekind atmete erleichtert auf, doch im selben Moment bäumte sich der Angreifer erneut auf und senkte den Kopf mit einer solchen Geschwindigkeit nieder, dass es zu spät war, um noch einmal zur Seite auszuweichen, und die Schlange ihn mit ihren Giftzähnen streifte. Der Schmerz war so stark, dass er regungslos auf dem Boden liegen blieb.

Plötzlich, mit großem Gekreische, kam eine Eule von der Seite angerast. Kimiko. Filou nahm alles nur verschwommen wahr, dass es ihm beinahe vorkam, als würde er träumen. Die Eule stürzte sich auf den Angreifer, senkte ihre Krallen tief in das Fleisch der Schlange. Im nächsten Moment lag sie tot auf dem Boden.

An der Grenze zur Ohnmacht sah Filou Kimiko auf sich zufliegen und hörte den Vogel flüstern: „Ich werde immer da sein, egal, was passiert.“ Und ein paar Flügelschläge später war die Eule schon im tiefen, tiefen Wald verschwunden.

Anna Maja Stumpp (13) aus Stuttgart / Deutschland

*

Der Käseräuber

Auf dem Tisch steht Gouda.

Der Lieblingskäse der kleinen Maus Lara.

Sie wittert ihn und das Wasser läuft ihr im Mund zusammen.

Lara denkt sich: „Was riech ich denn da? Gouda, hurra!“

Sie schleicht sich an den großen Tisch heran

und knabbert den Käse an.

Er schmeckt ihr super,

doch da kommt Maus Rupar!

Er nimmt Lara den Käse weg,

sogar mit dem Besteck.

Das lässt sich Lara nicht gefallen.

Sie zeigt Rupar ihre Krallen.

Da ist der Mäuserich weg,

aber wirklich weg vom Fleck.

Jetzt ist der Käse wieder da

und Lara ruft ganz laut: „Hurra!“

Annegret Sommer (12) aus Hettstedt / Deutschland

*

Mausis Reise um die Welt

Es war einmal ein Mausilein,

das war nicht groß,

sondern ganz klein,

und hatte einen Traum:

Es wollte weg

von seinem Ort,

denn dort war nichts.

Von and’ren Tieren kein Gehäuse,

keine Flüsse, keine Seen,

keine and’ren Mäuse

und trotzdem war es schön.

Wenn der Wind sang,

dann dauerte es nicht lang

und die Bäume tanzten,

tanzten zum Gesang.

Doch Mausi wollte reisen

zu Fröschen, Bienen, Ameisen

nach Polen, Thailand und an die See,

nach Japan, Fidschi und in den Schnee.

Nach einiger Zeit kam ein Tag.

Da reiste Mausilein nach Prag.

Es sah Hradschin und goldenes Gässchen

und probierte Prager Bier vom Fässchen.

Doch Mausi sagte: „Ich werde gehn.

Ich will noch mehr von der Welt sehn!“

Kanada, das war der nächste Halt.

Dort sah Mausi viel vom Wald.

Ahornsirup gab es immer,

doch die Kälte, die war schlimmer.

Mausi meinte: „Ich werde gehn.

Ich will noch mehr von der Welt sehn!“

Überall Sand,

das gibt es in Ägypten, Afrikas Rand.

Pyramiden, Sphinx und Nil,

Tal der Könige – Mausilein sah viel.

Doch es sagte: „Ich werde gehn.

Ich will noch mehr sehn!“

Buckingham Palace, Big Ben und London Eye,

das sah Mausilein im Mai.

In London war es regnerisch.

Außerdem gab’s Tee zu Tisch.

Auch von hier wollte Mausi weggeh’n

und mehr von der Welt sehn.

Nach Brasilien, Indien und Namibia dachte die Maus:

„Ich hab Heimweh und will nach Haus.

Dort ist zwar nicht viel, doch ich will zurück.

In mir ist’s, als fehle ein Stück!“

Als Mausi zu Haus war, sprang es vor Glück.

„Die Welt ist schön, doch nun bin ich zurück.

Vielleicht werde ich wieder gehn,

um noch mehr von der Welt zu sehn.

Doch komm ich immer wieder

und hör die alten Lieder!“

Annika Katschinski (11)aus Halle / Deutschland

*

Die kleine Maus

Es war einmal eine kleine Maus,

die lebte in einem riesigen Haus.

Ihre Wohnung war ein Loch

in einem Käse von ’nem Koch.

Ihr liebstes Hobby, das ist klar,

war Käse essen – wunderbar!

Gouda, Bergkäse, Parmesan

schmecken sogar ’nem Pavian.

Später ging die kleine Maus

aus ihrem leck’ren Käsehaus.

Draußen dann

ging sie ins Kino mit ihrem Mäusemann.

Marlene Reuter (10) aus Merzig / Deutschland

*

Wär ich eine Maus

Wär ich eine Maus und du ’ne Giraffe,

wär ich so winzig und du riesengroß.

Wärst unerreichbar,

nie für mich da.

Könnt nur zu dir hochschau’n,

doch was macht mich aus?

Wer achtet schon auf eine kleine Maus?

Würdest du dich je hinunterbeugen,

mir leise ins Ohr flüstern,

ja, mich versteh’n?

Freundschaft kann keine Größen seh’n.

Lilli Reuter (13)aus Merzig / Deutschland

*

Auf Futtersuche

Mäuse fressen furchtbar gerne

Backobst, Käse und viele Kerne.

Brot und Speck nicht zu vergessen.

Ja, ihr Magen ist so groß wie Hessen.

Ich muss noch einmal kräftig schnaufen,

weil alle in den Supermarkt laufen

und dort was Gefährliches kaufen.

Wenn die Maus dies sieht, wird sie verschwinden,

denn was muss sie im Keller finden?

Was steht in der Garagenhalle?

Eine Mausefalle !

Die Maus zieht jetzt weiter

und die Leute sind wieder heiter.

Vielleicht ist die Maus heute schon bei dir daheim.

Schau genau hin, denn sie ist klitzeklein.

Annika Viktoria Blatt (12)aus Nonnweiler / Deutschland

*

Das östliche Mäusekönigreich

Der heiße Sommer war auf der italienischen Insel Sardinien eingetroffen, denn die Sonne brannte. Am vergissmeinnichtblauen Himmel kreisten die Möwen über dem türkisfarbenen Meer und eine warme Brise streichelte die goldfarbenen Kornfelder, die auf dem guten Boden der Insel gediehen.

In einem dieser Felder im Osten der Insel lebten Hunderte von Wühlmäusen im unterirdischen Mäusekönigreich Am östlichen Weizenfeld. Das Dorf bestand aus mehr als hundert Gängen und noch mehr Kammern, der größte und zentralste Tunnel war das Schloss, in dem der weise Mäusekönig Corragio über das große Mäusedorf regierte.

„Cattivo! Es ist Zeit für den Unterricht“, schrillte die Stimme der Mäusedienerin Lavanda durch die Gänge. „Schließlich willst du ja mal deinen Vater auf dem Thron vertreten!“

Cattivo schreckte aus seinen Abenteuerträumen auf. „Oh nein! Bloß kein Königsunterricht!“ Der kleine Mäuserich rieb seine noch ganz von Schlafsand bedeckten Augen und kletterte aus seinem Bett, das ein gemütlicher Strohhaufen war.

Cattivo hasste den Königsunterricht so sehr wie nichts anderes auf der Welt, sogar mehr als das westliche Mäusekönigreich, mit dem sie verfeindet waren. Er wollte noch nicht mal König werden, er wollte lieber von allen Pflichten frei sein und in der Welt herumkommen wie die Pilgermäuse, ganz im Gegensatz zu seiner kleinen Schwester Nuvola, die Feuer und Flamme für den Beruf der Königin war. Sie sollte später mal an den Mäuseprinzen Buono aus dem südlichen Mäusekönigreich verheiratet werden. Für Cattivo wiederum war eine Ehe mit der jüngsten Mäuseprinzessin Fiore aus dem nördlichen Mäusekönigreich geplant, die er noch nicht mal kannte.

Die tapsenden Füße Lavandas kamen näher. Cattivos Eltern Corragio und Alleviare sagten immer, dass er nicht alleine rausgehen dürfte, weil das zu gefährlich sei, aber Cattivo war schon oft alleine draußen gewesen, an seinem Lieblingsplatz am Strand: einem großen Felsen in der Bucht. Dorthin verzog er sich immer, wenn er sich vor dem Königsunterricht drücken wollte, aber bis jetzt war noch nie etwas passiert. Er wusste, dass sich dort kaum jemand hintraute, weil der Platz in der Nähe des südlichen Wildkatzenkönigreichs lag und ihn deshalb dort keiner suchen würde.

Cattivo wusste zwar, dass, wenn er sich vor dem Königsunterricht drückte, er es eigentlich nur aufschob, weil er so oder so König werden musste, aber heute hatte Cattivo einfach den Drang, nach draußen an die frische Luft zu gehen und nicht die schöne Zeit mit langweiligem Unterricht zu vergeuden.

Leise huschte er aus seiner Kammer den Gang entlang zum Festsaal und versteckte sich dort hinter der Holzfigur, die die Nagermäuse in der Form seines Vaters genagt hatten. Er wartete, bis Lavanda durch den Festsaal in den Gang, der zu den Schlafsälen führte, eingebogen war. Bevor Lavanda merkte, dass Cattivo wieder abgehauen war, rannte dieser, so schnell er konnte, aus dem Schloss in den Hauptgang, der in die Freiheit führte.

Er hörte noch, wie Lavanda rief: „Cattivo, du machst deinem Namen alle Ehre!“

Er rempelte noch ein paar Untertanen an, bevor er aus dem Königreich Richtung Strand davonrannte. Obwohl die Sonne gerade am Aufgehen war, hatte sie jetzt schon mächtig Kraft.

Als Cattivo das Weizenfeld hinter sich gelassen hatte, verfiel er in ein langsameres Tempo und stolzierte über den Feldweg, der zum Strand führte. Der Tag war wunderschön, junge Schwalben lernten am strahlend blauen Himmel das Fliegen, auf einer Koppel graste ein alter Trakehner und an den Brombeersträuchern bekamen die Früchte eine schöne indigoblaue Farbe.

Cattivo liebte die Freiheit und das Gefühl, von allen möglichen Pflichten befreit zu sein. Er war viel zu glücklich und viel zu beschäftigt, die schöne Natur zu betrachten, um auf seine Umgebung zu achten. Auf halber Strecke wurde er plötzlich von hinten angefallen, und bevor er überhaupt realisieren konnte, was gerade geschah, wurde ihm schwarz vor Augen.

Als Cattivo seine Lider wieder öffnete, war das Erste, was er bemerkte, sein pochender Kopf. Vor seinen Augen war alles benebelt und verschwommen.

Als er langsam wieder richtig zu Bewusstsein kam, realisierte er, dass er getragen wurde. Er versuchte sich zu bewegen, doch sein gesamter Körper, außer seiner Nase, waren von festem Garn umwickelt. Er konnte nichts sehen außer einem Stück blauen Himmels. Er wollte etwas sagen, doch das Garn saß zu fest und Cattivo konnte nicht einmal den Mund öffnen.

Es war ein schreckliches Gefühl, nichts sehen, kaum was hören und sich nicht bewegen zu können. Von der schönen Welt zuvor war nichts mehr übrig, sie hatte sich in einen Albtraum verwandelt. Cattivo blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Warten auf etwas, wovon er keine Ahnung hatte.

Nach endlosen Minuten wurde es plötzlich dunkel. Cattivo bekam noch mehr Angst. „Was ist hier bloß los?“, fragte er sich erneut.

Endlich wurde er abgesetzt und das Garn wurde ihm vom Kopf genommen. Vier Mäuse blickten ihn düster an. Keine einzige hatte er bis jetzt schon mal gesehen.

Plötzlich trat ein großer Mäuserich zwischen die anderen. Cattivo stockte der Atem. Der große Mäuserich war Cupo, der König des westlichen Mäusekönigreichs, mit dem sein Volk verfeindet war.

Cupo grinste böse, als er Cattivo betrachtete. „Gut gemacht“, sagte er zu den anderen Mäusen. „Jetzt haben wir den Köder, den wir brauchen. Sobald Corragio, dieser Dümmling, erfährt, dass wir seinen Sohn entführt haben, muss er auf unsere Forderung eingehen: sein Sohn gegen sein Königreich! Dann wird unser Reich größer und als Nächstes knöpfen wir uns das nördliche Mäusekönigreich vor, bis wir die ganze Welt in unserem Besitz haben!“ Er grinste Cattivo hämisch an und verließ dann die Runde.

„Schließt den Käfig von dem Lümmel ab“, befahl er und verschwand im nächsten Gang.

Die vier Mäuse schoben die aus Draht geflochtene Käfigtür, hinter der Cattivo saß, zu und banden sie mit Garn fest.

„Ihr Schweine!“, schrie Cattivo ihnen hinterher und versuchte sich irgendwie von dem stabilen Garn zu befreien, doch es saß zu fest. Durchnagen konnte er es auch nicht, denn er konnte seinen Hals nicht so weit hinunterbeugen.

„Ich hätte lieber am Königsunterricht teilnehmen sollen“, dachte Cattivo traurig. Wie sollte er hier nur wieder rauskommen, ohne dass sein Vater das ganze Königreich hergeben musste?

Er versuchte, zur Tür zu robben, um dort das Garn, das die Tür geschlossen hielt, durchzunagen, doch er konnte sich kein bisschen bewegen.

Plötzlich hörte er jemanden schreien: „Das südliche Wildkatzenkönigreich greift an!“

Schon krachte und knackte es über Cattivo. Erde bröckelte von der Decke, dann stürzte sie ein. Der Käfig, in dem Cattivo saß, hielt glücklicherweise den Schutt ab, ansonsten wäre der kleine Mäuserich darunter begraben worden. Katzen zertrampelten die Gänge und Kammern und suchten alles nach den Mäusen ab, die es fast geschafft hatten zu flüchten.

Ein grauer Kater entdeckte Cattivo als Erstes. „Was haben wir denn da?“, schnurrte er. „Einen Gefangenen? Das wird der Nachtisch unseres Königs Gatto. Nehmen wir ihn mit!“ Der Kater zerschnitt mit seiner Kralle das Garn und packte mit dem Maul Cattivo.

„Ich würde dich zwar gerne selber essen, aber ich glaube nicht, dass Gatto das dulden würde“, nuschelte er „habt ihr noch was gefunden?“, fragte er die anderen Katzen, doch die schauten ihn nur fragend an. Der Kater seufzte, legte Cattivo aus dem Maul und wiederholte: „Habt ihr noch was gefunden?!“ Ein paar Katzen sprangen zu dem grauen Kater und zeigten ihm ihre gefangenen Mäuse.

„Gut gemacht, Coda, du hast sogar den König!“, sagte der graue Kater zu einer braunen Katze, nahm Cattivo wieder ins Maul und verschwand mit den anderen Eindringlingen aus dem westlichen Mäusekönigreich.

Es war ein schreckliches Gefühl, im Maul eines Tieres zu baumeln. Cattivo, Cupo und die anderen Mäuse wurden von den Katzen in einen trockenen Kiefernwald getragen, der neben dem Strand lag. Von Weitem hörten sie, wie einige Katzen „Sie kommen!“ riefen.

Die Entführer legten die Mäuse in die Mitte einer Wildkatzenversammlung und hielten ihre Beute mit den Pfoten fest. Da trat ein mächtiger schwarzer Kater vor, es war der Wildkatzenkönig Gatto.

„Meine lieben Untertanen“, sprach er mit lauter Stimme, „ich danke euch, dass ihr zu unserem traditionellen Mäusefest gekommen seid! Dieses Jahr werden wir gemäß euren Wünschen die Mäuse ertränken und dann verspeisen!“

Die Katzenmenge jubelte.

„Seid ruhig!“, rief Gatto. „Wie jedes Mal wird der Spaß eröffnet, wenn ich eine Maus nach Wahl roh und lebendig verspeist habe!“

„Jaaaaaaaaaa!“, schrie die Menge.

Gespannt schauten die Wildkatzen zu, wie Gatto skeptisch jede einzelne Maus betrachtete. Beim grauen Kater blieb er stehen und sagte: „Grigio, ich nehme deine Maus.“

Cattivo brach der Angstschweiß aus. Grigio trat stolz zurück, damit Gatto Cattivos Fesseln mit seiner Kralle durchschneiden konnte. Gatto packte Cattivo und warf ihn hoch, bevor er zielsicher in seinem Maul landete. Doch ehe Gatto zu kauen anfangen konnte, biss Cattivo instinktiv, so fest er konnte, in Gattos Zunge. Der Katzenkönig ließ einen Schmerzensschrei los, wodurch Cattivo aus seinem Maul fiel.

Schnell rannten die Wildkatzen zu Gatto, um ihm zu helfen. Dabei ließen sie die gefangenen Mäuse los, die hinter Cattivo in die Freiheit rannten.

Die Sonne am Horizont hatte bereits eine dunkelrote Farbe angenommen. Es fühlte sich unglaublich gut an, sich wieder bewegen zu können, fand Cattivo.

In der Dunkelheit begleitete er seine Leidensgenossen zu ihrem kaputten Zuhause. Die anderen Mäuse, die vorher hatten entwischen können, hatten inzwischen einen vorübergehenden Unterschlupf gefunden und nahmen die Entflohenen freudig auf.

Cupo klopfte Cattivo auf die Schulter. „Ich schulde dir was, mein Junge“, sagte er mit zittriger Stimme.

Cattivo nickte. „Macht’s gut!“, rief er den Mäusen im Gehen zu und verschwand in der Dunkelheit.

Auf dem Heimweg musste Cattivo sehr gut aufpassen, nicht zur Beute eines Eulenkönigreichs zu werden. Jetzt in der Dunkelheit ...

Er fand einen kleinen Bach und trank gierig daraus. Während er nach einem Schlafplatz suchte, dachte er darüber nach, ob er nicht vielleicht doch König werden wollte anstatt Pilgermaus. Seine Eltern hatten recht, es war einfach zu gefährlich, alleine rauszugehen.

Er kuschelte sich in einen Hibiskusstrauch und schloss seine müden und erschöpften Augen. Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen.

Am nächsten Morgen wurde er von seinem knurrenden Magen geweckt, ihm fiel ein, dass er gestern gar nichts gegessen hatte. Erst jetzt nahm er die tiefen Striemen wahr, die das festgezogene Garn bei ihm hinterlassen hatte.

Er kletterte aus dem sicheren Hibiskusstrauch hervor und setzte seinen Weg nach Hause fort. Unterwegs fand er einen großen Brombeerstrauch und stillte daran seinen Hunger. Bald darauf erreichte er das vertraute Weizenfeld und rannte so glücklich wie noch nie nach Hause.

Annika Wurst (13)aus Gärtringen-Rohrau / Deutschland

*

Nie mehr Krieg!

Hallo, ich heiße Noki und das ist meine Geschichte:

Bumm! Ich schrecke auf. Schade, ich habe gerade so schön geträumt: von einer Welt, in der alle Tiere – von Affen und Nasenbären bis hin zu Zebrahaien und Ziegen – friedlich zusammenleben. Doch die Realität sieht im Moment ganz anders aus.

Hier in Faunaland herrscht nun schon seit mehreren Monaten Krieg. Die Wildkatzen unterdrücken uns Nager und bald werden uns die letzten Kräfte verlassen.

Aber auch in den dunkelsten Zeiten findet man etwas, worauf man sich freuen kann. Ich zum Beispiel treffe heute meinen Kumpel Jamie! Heimlich natürlich, denn Jamie ist ein Kater.

Unser Treffpunkt liegt auf einem kleinen bewaldeten Hügel, in dem es viele Naturwunder und einen von Fischen bewohnten See mit unglaublich klarem Wasser gibt. Beim Schwimmen spielen mein Kumpel und ich mit den Fischkindern Fangen.

„Endlich bist du da!“, empfange ich Jamie enthusiastisch, bis ich die Platzwunde entdecke, die sich von seinem rechten Augenwinkel bis zu seinem rechten Mundwinkel zieht. „Was ist denn passiert?“

Verlegen schaut Jamie auf den Boden. „ Ach, nichts ...“

„Bist du in eine Schlägerei geraten? Sag schon!“

Jamie lacht. „Beruhige dich. Ich erzähle es dir gleich.“ Gespannt schaue ich den Kater an. „Also, das war so: Ich schlich mich aus dem Haus, und als ich am Hühnerhof vorbeikam, sind ein paar Küken auf mich losgegangen und haben mir ins Gesicht gepikst, bis einer der Füchse gekommen ist und sie verscheucht hat.“

Ich pruste los. „ Du hast dich von ein paar Küken fertigmachen lassen? Nicht dein Ernst, oder?“

Jamie grinst verlegen und senkt den Kopf. Mir wird klar, dass er nicht scherzt, und fange an zu kichern. Fünf Minuten später brüllen wir gemeinsam vor Lachen.

Nachdem wir uns wieder beruhigt haben, diskutieren wir über den endlos scheinenden Krieg zwischen Nagern und Katzen.

Als es schließlich Zeit ist, nach Hause zu gehen, haben wir uns geeinigt, dass wir etwas unternehmen müssen, um diesem Krieg ein Ende zu setzen.

Beim Abendessen spreche ich mit meiner Mutter darüber. Mein Vater ist an die Front gerufen worden und sie sorgt sich sehr um ihn. Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als dass wir erfolgreich wären und Papa zurückkommen könnte.

Im Schlaf finde ich tatsächlich die Lösung.

Am nächsten Tag besuche ich unseren Bürgermeister und Freund Nicky Maus und schlage ihm vor, den Samtpfoten einen Friedensbotschafter zu schicken.

Diese Idee gefällt ihm, doch als er das Funkeln in meinen Augen sieht, fügt er hinzu: „Denk nicht mal daran!“

Nicky kommt danach zu uns zum Mittagessen. Wir weihen meine Mutter in unsere Pläne ein, und obwohl unser Freund es bereits abgelehnt hat, bestehe ich darauf, die Aufgabe zu übernehmen. Meine Mutter versucht gar nicht erst, es mir auszureden. Sie weiß, dass ich versuchen muss, Vater zurückzuholen.

Zu Beginn meiner Mission habe ich die Friedensbotschaft, Schutzkleidung und ein Taschenmesser im Gepäck. Ich hoffe, dass ich es nicht brauchen werde.

Bei der Verabschiedung weint meine Mutter und wünscht mir viel Glück. Ich unterdrückte meine Tränen. Bevor ich es mir anders überlegen kann, marschiere ich los.

Um ins Lager des Kommandanten der Raubkatzen, Kater Karlo, zu gelangen, wähle ich den Weg durch den Wald. Als ich am See anlange, erinnere ich mich an all die schönen Momente, welche ich mit Jamie hier erlebt habe.

Ich bücke mich, um Wasser zu trinken, und siehe da, im See spiegelt sich das Gesicht des Katers. Er grinst verschmitzt, wie er es immer tut.

Ich drehe mich um. „Hey, was machst du hier?“

„Na ja, ich habe von deinem Vorhaben erfahren und hoffte, du würdest hier vorbeikommen.“

Jamie will mir den Weg zeigen. Mit seiner Hilfe gelange ich tatsächlich binnen weniger Stunden zu Kater Karlo. Als ich im Lager der Katzen erscheine, fangen die Soldaten an, auf mich zu schießen, bis ich mein kleines weißes Taschentuch hervorkrame.

Eine der Kugeln hat mich am Arm erwischt und mein T-Shirt zerfetzt. Die Wunde brennt höllisch, dabei hat mich das Geschoss nur gestreift!

Als ich nun vor dem Befehlshaber der Katzen stehe, trage ich mein Anliegen vor. „Sehr geehrter Feldherr Karlo, ich komme im Auftrag der Nager, um diesem Krieg ein Ende zu setzen.“ Abermals wühle ich in meiner Tasche und holte den Vertrag raus. „Im Namen der Nager bitte ich Sie, dass Sie dieses Friedensangebot unterschreiben.“ Demütig knie ich mich vor Kater Karlo nieder.

Er scheint erleichtert zu sein, diesem grausamen Krieg ein Ende setzen zu können, und unterschreibt den Vertrag ohne weitere Diskussion.

Wir mussten es einfach nur versuchen – beide Seiten wollten den Frieden, doch niemand traute sich, den ersten Schritt zu machen!

Mein Herz rast vor Freude. Jamie und ich fallen uns erleichtert um den Hals.

So schnell ich kann, laufe ich nach Hause. Als ich in meinem Dorf ankomme, sehe ich, dass ein großes Fest vorbereitet worden ist.

Nicky dankt mir im Namen aller Bürger und die schönste Überraschung ist – ich kann es gar nicht fassen –, mein Vater ist bereits zurückgekehrt!

Diesmal lasse ich meinen Tränen freien Lauf.

Mein Vater ist zu Hause und es sind keine Heimlichtuereien mehr nötig, um meinen besten Freund zu sehen. Schöner hätte es nicht kommen können!

Anouk Herscovici (11)aus Wien / Österreich

*

Monsieur Clean

Würg! Ich ersticke fast an meiner Cola, watschele über den Schulhof und versuche verzweifelt, mit der Rechten an mein Smartphone heranzukommen.

Mist! Ich kann es nicht finden!

Ich drehe mich um und lasse meinen Blick suchend über den Schulhof schweifen. Plötzlich fallen mir fast die Augen aus dem Kopf, und zwar nicht, weil das auf dem harten Boden liegende Handy absolut keinen Kratzer abbekommen hat, sondern aufgrund der Tatsache, dass direkt daneben eine dicke Katze sitzt. Und diese liest gerade einen Artikel über Putzmittel!

Quatsch, Katzen können doch gar nicht lesen ...

Ich starre das Tier eine Weile verdattert an, bis es mit mir zu reden beginnt. „Sprichst du auch?“

Ich gewinne meine Fassung wieder. „Lass mein Smartphone in Ruhe!“, fauche ich.

„Genau genommen ist es nicht dein Smartphone, sondern das deiner Mutter“, bemerkt die Katze beiläufig. „Da sind Spuren von blauem Nagellack, die du unbedingt entfernen solltest. Sehr unhygienisch!“ Sie leckt an ihrer Pfote. „Warum überhaupt so mies gelaunt?“

Mein Gesicht verdüstert sich noch mehr. „Eine Vier im Diktat, weil ich so unsauber geschrieben habe.“

„Oh Gott“, die Katze fasst sich an die Stirn, „wie kann man denn bloß unsauber schreiben?“

Oh nein ... mit einem Mal sehe ich meine Mutter durchs Schultor kommen. Nicht auch noch das!

Ich rechne damit, dass sie in Ohnmacht fällt, wenn sie die sprechende Katze bemerkt. Doch zu meiner Überraschung plaudern die beiden geschlagene fünf Minuten darüber, wie unordentlich und unsauber sich Kinder in ihren Häusern benehmen und was man dagegen tun kann.

Während sie redet, schleckt sich die Katze etwa alle 30 Sekunden genüsslich ab. Ich habe den Eindruck, sie benimmt sich viel feiner als andere Katzen. Das nervt!

Dann kommt auch noch Roland, mein bester Freund, und brüllt über den halben Schulhof: „Hey Flori, was machtdenn die Katze da?“

Irgendwie gelingt es mir, seine Frage nicht beantworten zu müssen und meine Mutter zu überreden, dass die Katze und Roland zu uns nach Hause dürfen.

Im Auto sitzend finde ich es gar nicht lustig, dass die Katze (oder ist es ein Kater?) am laufenden Band Witze reißt. „Gehen ein Putzmann, ’ne Putzfrau ...“

Endlich sind wir da. Gerade noch rechtzeitig, bevor Roland vor lauter Lachen erstickt.

Schnell flüchte ich, von dieser Hygienekatze in den Wahnsinn getrieben, die Treppe hoch in mein Zimmer und lasse mich auf mein Bett fallen. Diese Katze ist dermaßen nervig. Ich hasse Sauberkeit! Warum verkaufen wir sie nicht einer Putzfrau?

Obwohl mein Freund hier ist, muss ich erst mal schlafen, um meine Gedanken zu ordnen, und falle in ein Kurzkoma.

Ich stehe mit der Katze auf einer Straße und halte einen MP3-Player in meiner Hand, dessen Kabel zu Kopfhörern führen, die die Katze auf den Ohren trägt. So eine Art Leinenersatz! Und weil die Katze Rockmusik liebt, probiert sie zu tanzen, stolpert über ihre eigenen Füße und knallt mit dem Gesicht gegen eine verkrustete, stinkende Backsteinmauer.

Keuch! Ich werde rot im Gesicht und lache laut los, bis ich umkippe. Jetzt dreht sich die Katze zu mir. Ich trommele mit beiden Fäusten auf den Boden. Sie sieht aus wie ein Mops! Ihre Schnauze ist platt gedrückt und schmutzverschmiert.

„Scheer witschich!“ Die Katze stolziert beleidigt weiter und knallt mit dem Kopf gegen einen Laternenpfahl.

Ich liege, alle viere von mir gestreckt, auf dem Boden und sterbe fast vor Lachen. Nachdem die Katze auch noch lauthals pupsen muss, werde ich ohnmächtig ... und wache auf.

Herrlich erfrischt gehe ich die Treppe hinunter. Draußen im Garten sitzen die Katze, Mama, Papa und Roland am Tisch und spielen Mau-Mau. Die Katze beschwert sich gerade darüber, dass auf einer ihrer Karten ein Dreckfleck ist. „Dann soll sie doch woanders spielen“, denke ich und setze mich zu ihnen.

Als Roland „Mau“ ruft, maunzt die Katze neidisch: „Das heißt miau! Wer ist dafür, dass Roland drei Zusatzkarten ziehen muss?“

Obwohl das nicht den Regeln entspricht, heben alle die Hand, außer Roland und der Katze selbst.

Jetzt grunzt sie erfreut und zieht ein Regelbuch hervor. „Ihr wolltet gegen die Regel verstoßen, deshalb zieht jetzt jeder von euch fünf Karten!“ Zufrieden schleckt sie sich ab.

„Sehr witzig“, bemerke ich schlecht gelaunt.

„Gibt es in eurem Haus eigentlich kein ordentliches Badezimmer? Ich muss dringend mein tägliches Bad nehmen.“

Ich hätte der Katze am liebsten in ihren glänzenden Hintern getreten. Ich hasse dieses Vieh, es passt mit seinem Hygienefimmel einfach nicht zu mir.

„Du kannst später baden“, gifte ich es an.

Um das Thema zu wechseln, fragt Papa schließlich die Katze: „Wie heißt du denn eigentlich?“ Sie nuschelt daraufhin etwas Unverständliches.

„Wie bitte?“, frage ich gereizt.

„Ich habe keinen Namen“, nuschelt die Katze etwas lauter.

„Wie wär’s mit Monsieur Clean?“, schlage ich vor, um sie zu ärgern. „Du bist doch die ganze Zeit so hygieneversessen.“

Aber der Katze gefällt der Name.

Jetzt meldet sich Mama zu Wort. Sie hat ihr Ich-habe-eine-tolle-Idee-Gesicht aufgesetzt.

„Du, Flori, was hältst du davon, zusammen mit Monsieur Clean die Stadt zu erkunden? Denn er ist ja jetzt dein Haustier. Ich bringe inzwischen Roland nach Hause.“

„Och, Mama“, stöhne ich. „Ich würde mir lieber zusammen mit Roland Cats vs. Dinosaurs im Kino anschauen. Bitte, bitte, bitte!“ Ich habe keinen Bock auf diese Katze! Aber Widerstand hat keinen Zweck ...

Eine Stunde später.

„Wann kommt denn unser Zug?“, frage ich lustlos die Katze und setze mich auf die Bank im Bahnhof.

„Um 17.27 Uhr.“

„Okay“, antworte ich und lege mich ausgestreckt hin. Das hätte ich nicht tun sollen, denn es ist 17.27 Uhr! Vom Sog des Zuges werde ich von der Bank gezerrt und schlage mit meinem Gesicht auf dem Steinboden auf.

„Voll auf die Fresse“, jubelt die Katze.

Wenn die wüsste, was ich geträumt habe ...

Monsieur Clean, der vor sich hin kichert, und ich steigen schnell in den Zug. Wir finden ein Abteil nur für uns. Ich habe viele ungesunde Snacks dabei und wir sind schwer beschäftigt.

Auf einmal wird die Abteiltür aufgerissen. „Die Fahrausweise, bitte!“

Die Katze und ich bemühen uns, schnell hinunterzuschlucken. Ich will die Fahrkarte gerade hervorziehen, da brüllt die Monsieur Clean: „Sind Sie sich sicher, dass Sie diese Ausweise wirklich sehen wollen?“

„Ja, das bin ich“, erwidert der Schaffner gereizt.

„Die Fahrkarten sind aber ganz verschmiert!“

„Das ist egal“, sagt er gelangweilt. Da grabscht sich die Katze den Fahrschein, schaut, als würde sie jeden Moment sterben, holt tief Luft und frisst den Ausweis auf. „Widerlich“, würgt der Schaffner mit viel Mühe hervor und rennt davon.

Die Katze zwingt sich zu einem Lächeln und fragt: „Wollen wir ... äh ... Karten spielen?“

„Warum hast du das gemacht?“, frage ich erstaunt. „Du ekelst dich doch sonst immer so schnell.“

„Ach, sooo schlimm war das nun auch nicht. Dreck reinigt schließlich den Magen und außerdem hast du vergessen, unsere Fahrkarten abzustempeln.“ Das fällt mir jetzt auch wieder ein.

„Ja, stimmt“, grinse ich. „Saubere Aktion!“ Vielleicht ist die Katze ja doch nicht so blöd, wie ich gedacht habe. Ich möchte sie deshalb gebührend belohnen.

„Was hältst du von einem Trip ins Hygienemuseum?“, frage ich sie plötzlich sehr gut gelaunt. Ich nehme sie auf den Arm und streichle über ihr Fell. Das ist sooo schön sauber!

Anton Schanz (13) aus Biederitz / Deutschland

*

Das Katzenmäusebaby

Es war einmal eine Katze, die sehr alt war und noch kein Baby bekommen hatte.

Am Morgen heiratete das Katzenmädchen einen Mäusejungen. Und dann geschah es: Die Katze bekam ein Baby, das halb Katze war und halb Maus. Der Kopf war der einer Maus, die Beine und der halbe Schwanz auch. Der Oberkörper und der andere halbe Schwanz waren wie die einer Katze.

Dann starb die Mutter. Vater und Kind lebten fröhlich zusammen in einer Kaffeekanne.

Und noch ein Katzen-Elfchen:

Katze

und Maus

und das Katzenmausbaby

lebten sehr, sehr gut.

Toll.

Anna Schießler (7) aus Stephanskirchen / Deutschland

*

Klein, aber stark

Minimaus lebte mit vielen Tieren und einer Menschenfamilie auf einem Bauernhof hinter Berlin. Die Familie hatte vier Kinder: Johanna, Julia, Maxi und Anton.

Eines Tages spielten sie Zirkus im Stall. Anton war Fakir, die kleine Johanna Bauchtänzerin, Maxi war wie immer der Clown und Julia die gelenkige Akrobatin. Staunend beobachteten die Tiere die Kinder.

Als diese schlafen gingen, hatten die Tiere eine Idee: Sie wollten ebenfalls Zirkus spielen!

„Ich bin der Fakir!“, rief Tommy, der Hund.

„Immer willst du der Fakir sein“, grummelte Kater Falafel beleidigt.

„Nicht streiten!“, brüllte Minimaus, so laut sie konnte, aber es klang immer noch wie ein Piepsen. „Ihr könnt euch doch abwechseln.“

„Ich will die Bauchtänzerin sein!“, sagte Ute, die Kuh, und leckte sich über die Nase.

„Rüüülps! ’tschuldigung“, murmelte Angelika, die Ziege, der der Rest des Bauchtänzerinnenröckchens aus dem Mund hing. „Hat halt so lecker geschmeckt, vor allem der Stoff, die Klimperdinger waren so metallisch, schlecht für die Zähne.“

„Dann kannst du ja gleich der Clown sein“, sagte Ute beleidigt und zog sich den übrig gebliebenen rosa Büstenhalter über den Kopf.

Jeder bekam eine Rolle: Cookie und Ananas, die beiden Kaninchen, wurden Seiltänzerinnen, Schneewittchen, das Pferd, nahm sich den Hula-Hoop-Reifen und Berta, das Huhn, wurde die Zirkusdirektorin.

Minimaus war unglücklich. „Ja, und was soll ich sein?“ Sie blickte traurig in die Runde.

„Vielleicht“, überlegte Berta, „kannst du ja ein Zuschauer sein.“

„Na toll“, rief Minimaus beleidigt.

„Und außerdem, was willst du überhaupt machen?“, meinte Tommy überheblich. „Du bist doch viel zu klein und zu schwach.“

Die anderen Tiere lachten sie aus und Minimaus schlurfte mit Tränen in den Augen aus dem Stall.

Nach ein paar lustigen Stunden gingen die anderen Tiere schlafen. Nur Minimaus saß auf einem Heuballen und blickte traurig zum Stall hinüber. „Jetzt hab ich auch noch meine besten Freunde verloren, nur wegen dieses blöden Zirkus!“

Plötzlich hörte sie ein Weinen, dann sah sie einen Schatten. Es öffnete sich die sonst immer geschlossene Stalltür und wer trat heraus? Der Fuchs Friedrich!

Im Maul hielt er einen Sack, aus dem eine Stimme kam, die die Maus schon mal gehört hatte. „Hilfe! Hilfe! Hilfe! Hört mich denn keiner? Hilfe!“

Sofort erkannte Minimaus, dass das ihre Freundin Berta war. Sie versteckte sich, so schnell es ging, hinter dem Heuballen. Doch der Fuchs spazierte geradewegs in den Wald. Ohne zu zögern rannte Minimaus mit ihren kleinen Beinchen dem gemeinen Dieb hinterher. Anscheinend hatte keiner außer ihr den Diebstahl bemerkt.

Kurze Zeit später kam sie keuchend am Bau des Fuchses an. Der Sack mit Berta lag neben dem Eingang. Der Fuchs war wohl in den Bau gekrochen, um Salz und Pfeffer für den Festschmaus zu holen. Schnell rannte Minimaus zum Sack und nagte ihn auf, genauso wie sie es immer mit dem Käse tat.

Als Berta befreit war, rannten sie schnell zurück zum Bauernhof und versteckten sich im Heu.

„Du hast mich gerettet“, murmelte Berta.

Am nächsten Tag erzählte sie den anderen Tieren, dass Minimaus sie gerettet hätte. Und die anderen waren sprachlos.

Dann rief Schneewittchen in die Stille hinein: „Lang lebe Minimaus, die tapferste Maus auf der Welt!“

Ab jetzt durfte sich Minimaus immer zuerst aussuchen, was sie sein wollte.

Carla Kühnemund (9) aus Falkensee / Deutschland

*

Hanniball

Hanniball war ein junger Mäuserich. Er lebte mit seiner Mäusefamilie in einem großen Mauseloch in Transsilmauschen, die Menschen nannten Transsilmauschen Hannover, aber dafür gibt es keinen Grund.

Auf jeden Fall war in Transsilmauschen nie was los, das Einzige, was Hanniball den ganzen Tag tun konnte, war Käse zu suchen, sich um seine kleinen Geschwister kümmern und natürlich sich vor Katzen verstecken. Die fieseste aller Katzen war Einstein. Er war ein schneller, flinker Kater, der in ganz Transsilmauschen nur als der Tod bekannt war. Er konnte stundenlang Mäusen hinterherjagen, ohne müde zu werden.

Als Hanniball einmal erschöpft von einer langen Mäuseparty nach Hause kam, hätte Einstein ihn fast erwischt, aber in letzter Sekunde konnte Hanniball in sein Mauseloch flüchten.

Hanniball fand sein Leben, abgesehen von solchen Begegnungen, die natürlich sehr aufregend waren, eher langweilig. Er sah immer, wie die Menschenkinder in die Schule gingen, und war sich sicher, dass es nichts Schöneres geben konnte, als in die Schule zu gehen. Er träumte jeden Tag davon, dass eine Schule für Mäuse eröffnet werden würde.

Als Hanniball in einer Nacht plötzlich aufwachte, wurde ihm klar, dass es so mit ihm nicht weitergehen konnte. Er hatte seit Jahren jeden Tag daran gedacht, wie schön es wäre, wenn es für alle Mäusekinder in Transsilmauschen eine Schule geben würde.

Deshalb setzte er sich vor sein Mauseloch und schrie überzeugt in die Dunkelheit: „Ich werde eine Mäuseschule aufbauen! Und zwar in drei Tagen, das schwöre ich!“

Doch plötzlich hörte er eine raue Stimme neben sich: „Was schreist du hier so rum?!“

Hanniball drehte ganz langsam seinen Kopf und wäre vor Schreck fast umgekippt. Vor ihm saß ... EINSTEIN!

Er leckte sich seine Pfoten und tat ganz unschuldig. Hanniball war sich sicher, dass er gleich tot sein würde. Doch Einstein schaute ihn an und fragte: „Ist dir auch immer so langweilig? Hast du auch nie was Richtiges zu tun?“

Hanniball starrte Einstein panisch an, was konnte er tun? Er saß zwar direkt vor seinem Mauseloch, aber er wagte es nicht, sich zu bewegen. Er fragte ganz leise, um Einstein weiterhin zu beschäftigen, bis ihm etwas Brauchbares zur Flucht einfallen würde, wenn er überhaupt jemals wieder denken konnte: „Vor- oder Nachspeise?“

Einstein schaute ihn verwirrt an und alles, was er sagte, war: „Hä?“

„Ich will wenigstens wissen, ob ich deine Vorspeise oder dein Nachtisch bin. Für einen Hauptgang bin ich wohl zu klein.“

Einstein schaute ihn noch verwirrter an, dann lachte er laut. Er rief belustigt: „Ich bin schon satt. Ich möchte dich nicht fressen, sondern dir helfen, eine Schule zu gründen. Ich weiß nicht warum, aber ich mag dich.“

Hanniball starrte Einstein an, aber der war schon in seine Planungen vertieft.

„Was soll das mit den drei Tagen? Das wird ganz schön knapp. Na ja, zu spät“, murmelte er.

Hanniball war sich nun sicher, dass Einstein irgendwie krank war. Wieso half er einer Maus? Doch er hatte sich vorgenommen, in drei Tagen eine Mäuseschule zu gründen, und alleine würde er es niemals schaffen. Außerdem wusste er gar nicht, wie er Einstein wieder loswerden könnte, wenn er es wollte. Er entschloss sich also, mit dem Kater eine Schule zu gründen.

„Also“, sagte Einstein, „du machst eine Liste von allen jungen Mäusen in Transsilkatzchen, die in die Schule gehen wollen, damit wir sie in Klassen aufteilen können. Ich werde morgen losziehen und nach Lehrern suchen. Wir treffen uns um 18 Uhr genau hier. Okay?“

„Äh ... okay. Danke! Aber wieso Transsilkatzchen?“, fragte Hanniball verwirrt.

„Wir sind doch hier in Transsilkatzchen. Du solltest schon wissen, wo du lebst!“, rief Einstein empört.

Da verstand Hanniball: Nur bei den Mäusen hieß Transsilmauschen Transsilmauschen. Die Katzen sagten Transsilkatzchen. Als er es Einstein gerade erklären wollte, war der schon kopfschüttelnd um die Ecke verschwunden. Daraufhin ging Hanniball ins Bett und schlief sofort ein.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er sofort hellwach. Er sprang auf, zog sich an und frühstückte in aller Eile mit seinen Eltern und seinen Geschwistern.

Dann schnappte er sich einen Block und einen Stift und lief den ganzen Tag durch Transsilmauschen, um alle jungen Mäuse zu fragen, ob sie in die Schule gehen wollen. Am Ende hatte er 24 Namen auf seiner Liste.

Er flitzte zu seinem Mauseloch, wo Einstein schon auf ihn wartete. „Ich habe 24 Mäusekinder!“, rief der aufgeregte Hanniball dem Kater schon von Weitem zu.

Einstein ließ sich mehr Zeit, er wartete, bis Hanniball fast bei ihm angekommen war, bevor er verkündete: „Das passt gut, ich habe vier Lehrer gefunden. Herrn Pipps, Herrn Cheese, Frau Piepsi und, auch wenn es mir echt schwerfiel, Frau Cat-Enemy. Ich hasse diese Maus, schon wegen ihres Namens.“

Hanniball lachte und sagte: „So schlimm ist sie auch nicht. Und ihr Name ... na ja, ist halt ein unglücklicher Doppelname, so für dich als Katze. Auf jeden Fall super, dass du so viele Lehrer gefunden hast. Ich habe schon befürchtet, wir hätten am Ende eine Schule ohne Lehrer. Also dann, in jede Klasse werden sechs Schüler gehen.“

Sie teilten die 24 Mäusekinder in die vier Klassen auf. Als sie fertig waren, waren beide sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

„Was machen wir morgen?“, fragte Hanniball.

„Morgen erstellen wir Stundenpläne und übermorgen werden wir einen Platz für die Schule suchen. Toll, dass man in drei Tagen tatsächlich eine Schule gründen kann. Morgen um acht Uhr wieder hier, okay? Ach, und überleg dir mal einen Namen für die erste Mäuseschule der Welt“, antwortete Einstein.

Hanniball nickte, der Kater machte wirklich tolle Vorschläge. „Okay, dann bis morgen. Gute Nacht!“, rief er Einstein nach, als dieser sich auf den Heimweg machte.

Als Hanniball am Abend im Bett lag, grübelte er über einen passenden Namen für die Schule nach. Er dachte an Mäuseschule oder an Lernmäuse, aber diese Namen waren erstens langweilig und zweitens wollte er die Schule nach Einstein und sich selbst benennen.

Als er schon aufgeben wollte, hatte er plötzlich eine geniale Idee: Hanniballstein-Schule. Der Name war zwar lang und kompliziert, aber er war perfekt, denn es gab im Park einen Stein, der Hanniballstein hieß. Zufrieden schlief der Mäuserich ein.

Als er Einstein am nächsten Morgen von diesem Einfall erzählte, war dieser begeistert. Nicht nur, weil der Name gut war, sondern auch, weil sie damit einen Platz für die Schule hatten. Der beste Ort war natürlich rund um den Hanniballstein im Park.

Sie liefen dorthin und schrieben von vier Seiten jeweils einen Klassennamen auf den Stein. Das waren die Klassenzimmer, aber natürlich bauten sie keine Wände oder Decken, es sollte eine Outdoor-Schule sein.

Da ihr Zeitplan sowieso schon durcheinander war, fingen sie gleich mit den Stundenplänen an. Das war allerdings schwieriger als erwartet. Irgendwann, als es schon dunkel war, beschlossen sie, am nächsten Tag weiterzumachen.

Auch dann brauchten sie eine ganze Weile, doch irgendwann rief Einstein glücklich: „Juhu! Wir sind fertig, wir haben es in drei Tagen geschafft!“

Sie tanzten durch ganz Transsilmauschen. Oder Transsilkatzchen.

Ab dem nächsten Tag konnten alle Mäusekinder zur Schule gehen und niemandem war mehr langweilig. Einstein und Hanniball waren die besten Freunde geworden und machten nun alles zusammen.

Carlotta Monz (13) aus Berlin / Deutschland

*

Mäuschen Mini und der mysteriöse schwarze Kater

An einem wunderschönen Frühlingstag wurde auf einem kleinen Bauernhof abseits der Stadt Mäuschen Mini geboren. Schon von Anfang an wussten ihre Eltern, dass Mini etwas Besonderes war. Schon als kleines Mäuschen lehrte sie ihren Eltern das Fürchten, denn Mini hatte keine Angst, nicht einmal vor großen Katzen.

An einem Sommertag zum Beispiel spielte Mini mit ihren Mäusegeschwistern Fangen auf der großen Wiese. Da schrie die Mäusemutter: „Schnell in den Stall, die gefräßige Katze kommt!“

Aber anstatt zu flüchten, kletterte Mini auf einen Baum.

„Doch nicht auf den Baum!“, rief die Mäusemutter entsetzt.

Natürlich kletterte auch die Katze auf den Baum und versuchte, Mini zu fangen. Doch diese war schnell, schlau und mutig und schon befand sie sich auf dem äußersten Ende eines dünnen Astes, wo sie sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte. Sie lachte der Katze schadenfroh ins Gesicht, während ihre Eltern vor Furcht und Sorge fast vom Schlag getroffen wurden.

Verärgert zog die Katze ab und Mini wurde von ihren Geschwistern als Heldin gefeiert. Von da an wussten ihre Eltern, dass Mini ein besonderes Mäuschen war.

Mini war wahrhaftig mutig, doch bis jetzt kannte sie nicht mehr als den kleinen Bauernhof, auf dem sie geboren worden war. Deshalb wollte sie endlich mehr von der Welt sehen und genauso spannende Geschichten erleben, wie ihr Großvater sie ihr immer erzählt hatte.

Doch ihre Eltern waren unglücklich darüber. Sie versuchten, ihr zu erklären, wie gefährlich diese Idee war, denn die vielen Katzen warteten nur auf so ein unerfahrenes, kleines Mäuschen.

Mini jedoch wollte nicht hören und ihre Eltern wussten sich keinen anderen Rat, als ihr Hausarrest zu geben, zuerst nur eine Stunde, dann einen Tag.

Mini wurde immer trübseliger, außerdem war sie von ihren Eltern enttäuscht. Sie war fest entschlossen, die weite Welt zu erkunden, deshalb schrieb sie auf einen kleinen Zettel:

Liebe Mama, lieber Papa,

heute muss ich euch leider enttäuschen. Ich bin nun schon ein Jahr alt und damit erfahren genug, um in der großen, weiten Welt alleine zurechtzukommen.

Also habe ich beschlossen wegzugehen, um der Welt zu beweisen, dass Katzen und Mäuse Freunde sein können.

---ENDE DER LESEPROBE---