Alias Billy the Kid - Michael Franzen - E-Book

Alias Billy the Kid E-Book

Michael Franzen

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Beschreibung

Billy the Kid gilt bis in die heutige Zeit hinein als einer der berühmtesten Outlaws des amerikanischen Wilden Westens, der bereits zu seinen Lebzeiten einen legendären Ruf genoss. Als skrupelloser Revolverschütze soll er 21 Menschen – für jedes seiner Lebensjahre einen – erschossen haben und galt als die herausragendste Figur im sogenannten Lincoln-County-Krieg in New Mexico des 19. Jahrhunderts. Doch kann die Legende der Wahrheit um seine Person am Ende tatsächlich standhalten? Der Autor begibt sich in seinem Buch auf Spurensuche, um das wirkliche Leben des jugendlichen Outlaws zu ergründen, das in großen Teilen so ganz anders war, als es uns die zahlreichen verklärten Spielfilme und Groschenromane am Ende weismachen wollen.

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EPUB
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Seitenzahl: 98

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Michael Franzen

Alias Billy the Kid

Leben und Sterben des Henry McCarty

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Der junge Henry

Flucht aus Silver City

In New Mexico

Die Regulatoren

Die Schlacht von Lincoln

Gejagt

Kampf und Aufgabe

Das Ende

Nachtrag

Der unsterbliche Billy

Bibliografie

Impressum neobooks

Vorwort

Das Leben von Billy the Kid war bereits von Geburt an geheimnisumwittert. Das galt sowohl für den Tag und Ort seiner Geburt, seine genaue Abstammung als auch nicht zuletzt für die Ansammlung seiner vielen Vor- und Nachnamen. Da gab es zum einen den Henry McCarty, Henry Antrim, William H. Bonney, Billy El Chivato, Bilito, The Kid sowie rund ein Dutzend weiterer Namen, nicht zu vergessen natürlich auch Billy the Kid, unter dem er schließlich zu weltweitem, wenn auch mehr oder weniger ungewolltem Ruhm gelangte.

Gleichwohl viele Romane, Bücher und Geschichten über ihn geschrieben und eine große Anzahl an Filmen über ihn gedreht wurden, konnte das Phänomen dieses jungen, stets zu Scherzen aufgelegten, schlaksigen jungen Mannes, der für jedes seiner 21 Lebensjahre einen Menschen getötet haben soll, bis heute nie vollständig geklärt werden. Ein Heer von Historikern und Geschichtsschreibern – mich eingeschlossen – hat sich bis in die heutige Zeit hinein die Zähne daran ausgebissen, und zukünftigen Autoren dürfte es dabei wahrscheinlich ähnlich ergehen.

Als eine von vielen populären Identifikationspersonen des amerikanischen Wilden Westens, die die Freiheit des Individuums vor den geschäftlichen Machenschaften eines korrupten Wirtschaftssystems zu verteidigen versuchten, wurde Billy the Kid zu einer berühmten, am Ende aber auch tragischen Figur bei der Eroberung des amerikanischen Westens, der weit über die regionalen Grenzen seines Wirkens hinaus zu weltweitem Ruhm kam und der zum amerikanischen Selbstverständnis und einem (wenn auch manchmal irrationalen) persönlichen Selbstwertgefühl dazu gehört, wie z. B. Robin Hood bei den Briten oder wie bei uns, der heldenhafte Drachentöter aus der Nibelungensage Siegfried (Billy the Kid), der von dem schurkischen Hagen (Pat Garrett) hinterrücks gemeuchelt wurde, wenngleich Hagen statt mit einem Revolver „lediglich“ mit einem Speer bewaffnet gewesen war.

Den Spuren Billy the Kids zu folgen, fällt dabei um so schwerer, da es in seinem Leben immer wieder einige größere Lücken gibt, die zu füllen es eine Menge an Recherchearbeit, aber auch einer guten Portion Fantasie und einer Prise Spekulationskunst bedurfte, ehe dieses Buch schließlich fertiggestellt war, ohne dass ich dabei den Anspruch erheben möchte, den einzigen und wahrhaftigen Billy herausgekehrt zu haben, was Historikern nach mir zur Gänze gerne gelingen möge.

VieleHistoriker sind der Ansicht, dass Billy ein ungebildeter Mörder war und sie liegen damit zu 100 Prozent daneben, das beweisen nicht zuletzt seine intelligent geschriebenen Briefe, die er seiner Nachwelt hinterließ, als auch seine sprachliche Begabung, wobei er neben seiner englischen Muttersprache auch fließend Spanisch gesprochen hatte. Einer seiner damaligen Schulfreunde in Silver City, Chauncey Octavious Truesdell, sollte sich erinnern, dass Henry (und so wurde er zu der Zeit genannt) ein für sein Alter recht kleiner und eher dünner Junge war. Ein anderer, Anthony Conner, Jr., erinnerte sich, dass Henry ein begeisterter Leser war, der gerne Groschenromane und Polizeiberichte studierte und daneben als Küchenhelfer und Kellner in einer Metzgerei und in einem Hotel in Silver City gearbeitet sowie gute Musik geliebt hatte. Ein weiterer Zeitzeuge namens Louis Abraham sagte aus, dass Henry ein gewöhnlicher Junge war, wenn auch in seiner Art ein wenig schelmisch. Er galt als höflich und anständig und hatte anderen Menschen gegenüber, insbesondere den Mexikanern, keinerlei Vorurteile. Die wiederum mochten „The Kid“ sehr, was vornehmlich für die hübschen mexikanischen Señoritas galt. Er war höflich, tanzte und lachte und war stets zu Scherzen aufgelegt. Ein gebildeter, junger Mann, den man gerne zum Schwiegersohn gehabt hätte, und der lediglich das Pech gehabt hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort gelebt zu haben, wo zumeist „Samuel Colt“ das Recht und das Gesetz im Wilden Westen vertrat. Allerdings traf diese charakterliche Umschreibung auch auf viele andere Burschen in Billys Alter zu, ohne dass sich gleich ein jeder von ihnen auf die falsche Seite des Gesetzes geschlagen hätte. Auf der anderen Seite verfügte Henry über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und selbst wenn er in einen Kampf verwickelt wurde, war er zu Scherzen aufgelegt und völlig ruhig und abgebrüht gewesen, wobei er vor einem Mord oder Totschlag nicht zurückschreckte, wenn es die Situation erforderlich gemacht hatte. Von seinen Gegnern wurde Billy the Kid dann auch als ein skrupelloser und paranoider Outlaw und Mörder hingestellt, der lachte, tötete, lachte, tötete und der so am Ende seines Lebens 21 Tote zurückließ, was – um es gleich vorwegzunehmen – absolut nicht den Fakten entspricht. Die Wahrheit dürfte sich wahrscheinlich, wie so oft in der Geschichte, irgendwo zwischen diesen beiden Extremen befunden haben und demzufolge wollen wir dieser Wahrheit dann auch gleich auf den Grund gehen und den Fußspuren des jungen Desperados und „Freiheitshelden“ folgen, die in New York City ihren Anfang nahmen und die in einer der trostlosesten Ecken der USA jäh endeten.

Neumünster, im Mai 2025

- der Autor -

Der junge Henry

Henry McCartys Mutter, Catherine Devine, wurde vermutlich um das Jahr 1831 in Irland geboren, wobei der genaue Geburtsort unbekannt bleibt. Catherine selber gab kurz vor ihrem Tod im Jahre 1874 an, dass sie 45 Jahre alt sei, was ihr Geburtsdatum in das Jahr 1829 hinein vorverlegen würde und was, wenn ihre Aussage denn stimmt (und warum sollte man daran zweifeln?) dieses Jahr als das wohl wahrscheinlichste ihrer Geburt erscheinen lässt. Infolge der großen Hungersnot in Irland, die von 1845 bis in das Jahr 1852 hinein andauerte und die durch einen aus Amerika eingeschleppten Pilz ausgelöst wurde, der die Kartoffeln auf den Äckern Irlands zum Verfaulen brachte, starben rund eine Million Menschen und damit etwa 12 % der irischen Bevölkerung. Zwei Millionen weiteren von ihnen gelang die Auswanderung in die Vereinigten Staaten, um dort eine neue Heimat und Zukunft zu finden. Unter den vielen Emigranten befand sich eine große Anzahl von Devines, deren weibliche Bestandteile auch noch eine stattliche Anzahl von Catherines aufwiesen und die alle das gleiche Ziel hatten, nämlich in New York oder Boston amerikanischen Boden zu betreten. Wann und mit welchem Schiff nun Henrys Mutter den Hafen von New York erreichte, bleibt dabei allerdings im Dunklen der Geschichte verborgen, es dürfte aber mit ziemlicher Sicherheit vor dem Juli 1851 gewesen sein, jenem Monat, wo sie ihren Mann Michael Patrick Henry McCarty heiratete, womit sich Billys erster Nachname, in diesem Falle relativ einfach, erklären lässt.

Auch besagter Patrick H. McCarty stammte von der Grünen Insel, wo er vermutlich im Jahre 1812 geboren wurde, wobei der Geburtsort ebenfalls unbekannt bleibt. Er wanderte, wie auch Catherine, nach Amerika hin aus und genau wie bei ihr, kann man nur darüber spekulieren, wann und mit welchem Dampfer er die Fahrt über den Atlantik bis nach Castle Clinton in New York hin antrat. Ebenso unbeantwortet bleibt auch die Frage, ob er und Catherine sich da bereits kannten oder ob sie sich erst auf dem Schiff kennengelernt hatten, so sie denn beide auf dem selbigen die Reise nach Amerika hin angetreten hatten? Eine dritte Möglichkeit, die wohl auch die wahrscheinlichste ist, ist die, dass sie sich erst in New York kennenlernten. Am 15. Juni 1851 heirateten die beiden jedenfalls in der Church of St. Peter in der 16 Barclay Street in New York, wobei Pfarrer M. A. Madden die Zeremonie durchführte. Ihr erstes gemeinsames Kind, eine Tochter, wurde 1853 geboren und auf den Namen Bridget getauft. Mehr Informationen scheinen über sie nicht zu existieren, denn das Kind verstarb schon früh im zarten Alter von gerade einmal zwei Jahren.

Nach der Geburt von Joseph starb Patrick McCarty, möglicherweise (aber nicht sicher) zwischen dem 13. und 16. Juli 1863 oder irgendwann danach in New York, als es in der Stadt selber zu gewaltsamen Ausschreitungen wegen der Zwangsaushebungen für die Unionsarmee kam. Dabei sollen 120 (nach neueren Schätzungen sogar über 500) Bürger der Stadt von den aus Gettysburg abkommandierten Soldaten bei den Straßenkämpfen getötet und über 2.000 weitere verwundet worden sein. Möglicherweise war Patrick McCarty einer jener Aufrührer gewesen, die ihr Blut für die Sache der Iren in den Straßen von New York geopfert hatten.



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