Amsterdam Fighters 1 - Joshua Hardon - E-Book

Amsterdam Fighters 1 E-Book

Joshua Hardon

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Beschreibung

Unter ziemlich ungewöhnlichen Umständen begegnen sich an einer Amsterdamer Universität der junge Kleinkriminelle Dennis und der gut situierte Professor für Soziologie, Bert. Auf den ersten Blick scheinen sie auch nicht wirklich viel gemeinsam zu haben, bis der Akademiker den Jungspund mit in einen geheimen Club im Untergrund nimmt, in dem Männer Kampfsport unter Berücksichtigung weniger Regeln betreiben. Der hitzköpfige Bengel leckt im wahrsten Sinne des Wortes Blut und ist schnell Feuer und Flamme für den intensiven Körperkontaktsport. Aber hat er eine reale Chance in einer für ihn völlig neuen Welt, in der es nicht unbedingt um Fairness, sondern vor allem um Macht, Sex und Geld geht? Zwischen fliegenden Fäusten, knochenhartem Training, folgeschweren Begegnungen im Ring, einem jungen schwarzen Clubchef und einer russischen Kampfmaschine entscheidet sich Dennis ungewisse Zukunft und das ist erst der Beginn einer Reihe spannender Abenteuer!

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Seitenzahl: 152

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Amsterdam Fighter 1

Joshua HardonImpressum

Joshua Hardon

Amsterdam Fighters 1

Gay Hardcore

Copyright © Joshua Hardon, 2022

Cover by Rostislav Rangizzz/Dreamstime.com

ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Alle Handlungen, Namen und Lokalitäten in dieser Geschichte sind frei erfunden. Diese Story beinhaltet Sexszenen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern sowie die Beschreibungen von gewaltvollen Handlungen, die für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet sind. Im wirklichen Leben gilt natürlich immer das Safer-Sex-Prinzip.

E-Mail: [email protected]

Über den Autor:

Wer im Lexikon den Begriff Badass nachblättert, wird dort ziemlich sicher seinen Namen finden. Joshua Hardon ist tatkräftig daran beteiligt, dass sein Heimathafen Hamburg den Ruf Stadt der Sünde auch weiterhin verteidigt und wer ihm je im Fitnessstudio, auf dem Fußballfeld, im Ring oder im Schwimmbad begegnet ist, weiß, warum er die Figuren in seinen Geschichten gerne in schweißtreibende Situationen bringt. Neben seiner Begeisterung für Sport, Medien und Wirtschaft findet Joshua auch immer wieder Zeit, mit seinen Trainingspartnern auf Tuchfühlung zu gehen, hautnah zu recherchieren und Ideen für seine Bücher zu sammeln ...

Dennis

Heute ist mein erster Tag an der Uni. Eine Tatsache, die vermutlich das Herz jeder Mutter mit Glücksendorphinen überschütten würde, aber in meinem Fall sprechen zwei Gründe dagegen, dass mein Gang zum Bildungstempel etwas mit Glück zu tun hat.

Erstens liegt es daran, dass meine Mutter eine verdammte Schlampe ist, die mir schon als Kind klargemacht hat, dass es ihr lieber gewesen wäre, wenn mein Vater, ein One-Night-Stand, seine Spermaladung gegen den Wagon einer S-Bahn gespritzt hätte anstatt sie zu schwängern.

Zweitens werde ich an der Uni keine Vorlesungen besuchen und Prüfungen ablegen und nein, ich werde auch nicht unterrichten. Ich bin dazu verdonnert worden, meine Sozialstunden hier abzuleisten, welche ich bekommen habe, weil man mich bei einem kleinen Freundschaftsdienst aufgegriffen hat. Das, was ich an Koks in der Tasche hatte, ging schwer als Eigenbedarf durch, war aber auch nicht genug, um mich dauerhaft hinter schwedische Gardinen zu bringen. So ist heute also der erste Tag meiner Strafe, wo ich mich beim Hausmeister melde und vermutlich meine wertvolle Zeit damit verschwenden werde, Fußböden zu wischen oder Kaugummis vom Boden zu kratzen, weil es der Stadt besser gefällt, dafür Kleinkriminelle damit zu beauftragen als von den Steuergeldern Mindestlohn zu bezahlen und damit etwas gegen die Arbeitslosigkeit zu tun.

Mein Name ist Dennis und ich bin vor sechs Tagen 18 Jahre jung geworden. Ich bin in Amsterdam geboren und habe diese Stadt auch bis heute noch nie verlassen. Mein Taschengeld und meine Miete verdiene ich mir mit kleinen Botengängen und Aushilfsjobs auf der Baustelle und beim Gerüstbauen. Ansonsten vertreibe ich mir meine Zeit im Fitnessstudio, beim Skaten oder mit Ficken, wobei letzteres definitiv mein liebstes Hobby ist.

Mir kommt schon das Rührei vom Frühstück hoch, als ich vor dem prunkvollen Gebäude stehe und die ganzen Kids sehe, die sich für was Besseres halten, nur weil sie einfach etwas Glück im Leben hatten und vermutlich gut behütet bei Mama und Papa aufgewachsen sind. Weicheier!

Ich schiebe mich an dem kompletten Univolk vorbei und suche nach dem Büro des Hausmeisters, welches sich direkt neben dem Haupteingang befindet. Ich atme durch und klopfe an die Tür und höre dann von hinter mir eine Stimme.

„Was gibt’s?“, tönt es tief, kehlig und so unsympathisch, dass sich bereits aufgrund des Tonfalls meine Finger zu einer Faust ballen. Ich atme tief durch, so wie ich es in meinem Anti-Agressionskurs gelernt habe und drehe mich um.

„Mein Name ist Dennis und ich soll hier ab heute meine Sozialstunden abarbeiten“, sage ich so freundlich wie es mir angesichts der Situation möglich ist.

„Hier sollte heute einer für Sozialstunden aufschlagen, der sollte aber pünktlich um acht Uhr hier sein“, erwidert der Hausmeister gleichgültig, der vom Äußeren her etwas an Al Bundy erinnert und ich schaue auf die Uhr und schnaufe.

„Sie können mir die vier Minuten gern vom Gehalt abziehen“, knurre ich den Hausmeister an und als dieser nur grinst, beginnen meine eben schon zur Faust geballten Finger zu kribbeln.

„Herzlichen Glückwunsch, ich habe seit heute drei Neue am Start, die hier für Ordnung und Sauberkeit sorgen sollen, und da du als letzter angekommen bist, hast du das große Los gezogen, den Job zu erledigen, auf den die anderen beiden keinen Bock hatten“, sagt der Al-Bundy-Verschnitt. Er macht eine Kopfbewegung, die mir zeigt, dass ich ihm folgen soll und da ich keine andere Wahl habe, folge ich ihm über die inzwischen Gott sei Dank leeren Flure. Der Hausmeister geht direkt auf eines der Herren-WCs zu, öffnet die Tür und macht eine Handbewegung, als würde er mich direkt auf ein Candlelight-Dinner ins Four Seasons einladen und nicht auf eine Universitätstoilette. Ich ahne Schreckliches, als ich auf dem Boden zwischen den Pissoirs zwei Eimer mit weißer Farbe sehe und ein paar Rollen und Pinsel.

„Brauchst du eine Einweisung oder bekommst du das alleine hin?“, schnauzt der arrogante Knacker mich an.

Ich frage mich ernsthaft, ob man es wohl auf mich zurückführen könnte, wenn ich ihm hier und jetzt eine aufs Maul haue und seine Körperteile der Reihe nach die Toilette runterspüle, aber vermutlich wäre ich in einem solchen Szenario der Hauptverdächtige, daher nicke ich nur und verkneife mir alles, was mir an frechen Antworten einfällt, in der Hoffnung, dass der Hausmeister wegen der verfickten Verspätung kein Fass mehr aufmacht. Eine Hand wäscht die andere, heisst es schließlich und ich hoffe, dass der hässliche Kerl diesen Spruch kennt.

„Übrigens, wir können, da wir auf dem anderen Klo auf dieser Etage einen Rohrbruch haben, leider die Anlage hier nicht dichtmachen, aber ich denke, du bekommst es hin, dich mit den Studenten zu arrangieren“, schließt der Hausmeister seine Rede und verlässt das WC.

Ich schnaufe, ziehe mir die einmal Handschuhe an und beginne damit die Ränder der Keramikpissbecken abzukleben, damit ich diese nicht mitanmale. Ich öffne den ersten Farbeimer und weil ich weiß, dass es keinerlei Sinn macht sich aufzuregen, beginne ich mit meiner Arbeit und verteile die weiße Farbe so gleichmäßig wie möglich an der Wand. Ich komme gut voran, immerhin ist es nicht die erste Wand, die ich streiche, und es dauert etwa eine halbe Stunde bis zum ersten Mal die Tür aufgeht und ein Student mich anstarrt als wäre ich gerade auf seinem Planeten gelandet. Ich ignoriere ihn so gut ich kann, obwohl mir nicht entgeht, dass der Bursche mich offensiv mustert.

Ich schnaufe laut, als ich höre, wie sein Pissstrahl ins Becken trifft und schlucke alle dummen Ansagen runter, die ich gerne bringen würde, allerdings verfüge ich nur über ein sehr begrenztes Maß an Geduld, was mir in der Vergangenheit schon so manches Problem eingehandelt hat. So schaue ich zu dem Burschen, als er, nachdem er sich leergepisst hat, weiterhin am Pissoir steht. Ich glaube zu halluzinieren, als ich sehe, dass der Bengel mich wie ein Stück Filet in der Frischfleischtheke scannt und seinen steifen Pisser in der Hand langsam wichst.

„Echt jetzt?“, schnaufe ich genervt und der Spasti grinst nur breit.

„Hast du mal in den Spiegel geschaut?“, fragt mich der Student und irgendwie gefällt mir seine direkte Art.

Ich betrachte mir den Jungen jetzt etwas genauer und stelle fest, dass er gar nicht so übel aussieht, auch wenn ich ihn vermutlich bei einer größeren Auswahl an Partnern nicht direkt auswählen würde.

Ich frage mich, was eigentlich dagegenspricht, die Pflichtaufgabe hier mit etwas Angenehmem zu verbinden und mache eine Kopfbewegung in Richtung Kabinen und sehe, wie der dunkelblonde Boy lächelt und hinter einer der abschließbaren Türen verschwindet. Ich folge ihm und nutze nur zu gern die Schließvorrichtung der Tür und da der Bursche wie ich etwa 190 Zentimeter groß ist, schauen wir uns in die Augen und da ihm im Vergleich zu mir schätzungsweise 20 Kilo an Masse fehlen, denke ich, dass ziemlich klar ist, wer hier auf die Knie gehen muss, auch wenn der Bursche kurz versucht das Blickduell zu gewinnen.

Ich lege meine Hand auf seine Schulter und drücke ihn auf die Knie. Der Bengel geht schnell runter und scheint von meiner Power etwas überrascht zu sein, da man diese unter meinem Kapuzenpulli nicht so wirklich erkennen kann.

Ich öffne den Knopf meiner Jeans und hole meinen Schwanz raus. Der Bursche schaut hoch wie ein Opferlamm, greift meinen Pisser und massiert meine Eier, was immerhin dafür reicht, dass sich mein Schwanz langsam mit Blut füllt und so seine Maximalgröße von etwas mehr als 19 Zentimetern erreicht.

Mir dauert das alles zu lange, denn zum einen fürchte ich, dass es nicht wirklich gut kommt, wenn der Hausmeister seine Kontrollrunde macht und mich mit einem Studenten in einer abgeschlossenen Kabine findet und zum anderen habe ich keinen Bock, dass hier gleich die Pausenglocke läutet und sich das Klo mit Studenten füllt. Daher greife ich den Boy am Kiefer und drücke sein Maul auf. Ich schiebe meinen Brecher ins Maul des jetzt völlig überforderten Bengels und knurre.

„Service!“ Ich verpasse dem Studenten eine sanfte Ohrfeige, die eher dazu dient, ihm seinen Job klarzumachen als dass sie ihm wirklich wehtun soll. Ich spüre, wie der Bursche an meinem Schwanz nuckelt wie ein Kalb, das vermutlich zum ersten Mal die Zitzen seiner Mutter entdeckt hat und schnaufe genervt.

„Okay, Zeit für Plan B“, grunze ich, greife den Kopf des Bottoms und drücke meinen Schwanz direkt auf Anschlag in seinen Rachen. Ich spüre und höre, wie er zu würgen beginnt und sehe, wie sich sein Kopf knallrot färbt. Ich beginne zu ficken, denn zum Heiraten habe ich keine Zeit und meine randvollen Eier klatschen jetzt rhythmisch gegen das Kinn des zitternden Studenten, der es inzwischen vermutlich bereut, mich herausgefordert haben und mich somit zu diesem Maulrape angestiftet zu haben. Ich schaue runter und sehe das knallrote Gesicht und die verheulten Augen der Slut und ich grinse zufrieden, als ich sehe, dass er seinen eigenen bockharten Schwanz aus seiner Designerhose gezogen hat und seinen verhältnismäßig kleinen Pimmel wichst, als gelte es einen Preis zu gewinnen.

Ich ficke sein Maul wie das einer kleinen, billigen Hure, denn für mich stellt er nichts anderes dar. Der Sound, wenn sein Hinterkopf gegen die Kabinenwand knallt, wenn ich ihm einen Stoß in die enge Kehle verpasse, kickt mich immens.

Ich bin froh, dass mir nach einigen Minuten der Saft aus den Eiern in den Ständer pumpt und ich grunze genüsslich, als ich den Hals der Bitch flute und gleichzeitig sehe, wie mein Opfer seinen zähen Sackschleim auf dem Toilettenboden verteilt. Ich lasse mir den Riemen sauberlecken und verpacke ihn wieder sicher hinter dem Reißverschluss, während der Bursche noch etwas braucht, um sich wieder zu fangen. Ich öffne die Tür der Kabine und schaue in das hämisch grinsende Gesicht eines etwa einen Kopf kleineren Muskelpaketes, welcher sich vermutlich gerade erleichtert hat und durch das laute Hämmern auf uns aufmerksam geworden ist.

Er schmunzelt selten dämlich, beinahe wie ein Kind, das gerade der Mutter gesteckt hat, dass sein kleiner Bruder Süßigkeiten aus der Keksdose geklaut hat und die Arroganz in seinem Blick sorgt zusätzlich dafür, dass die Endorphine, die der Maulfick eben in mir erzeugt hat, innerhalb von Sekunden zu schlechter Laune mutieren. Die Pausenglocke läutet und das kleine Muskelpaket schaut mich abfällig an und spuckt mir vor die Füße.

„Schwuchtel“, blafft er mich an, dreht mir den Rücken zu und will die Toilette verlassen. Ich habe wirklich alles versucht, um nicht unangenehm aufzufallen, jedoch ist meine Geduld jetzt mehr als aufgebraucht und so kicke ich dem Arschlock mit einem gezielten Tritt in den Nacken, als er die Tür aufmacht. Er fliegt er direkt auf den Gang der Universität, welcher jetzt komplett mit Studenten gefüllt ist. Ich folge dem Burschen, packe ihn am Kragen und schaue ihm in seine schockierte Fresse, als ich meine rechte Faust erhebe, mit der ich ihm am liebsten eine verpassen würde und ihm im besten Fall für ihn die Nase und im besten Fall für mich den Kiefer brechen würde, als ich spüre, dass jemand meine Faust greift und dabei zu meiner Überraschung so viel Power an den Tag legt, dass mein Vorhaben im Keim erstickt wird.

„Genug“, sagt ein Kerl, der vom Alter und vom Aussehen her sicher kein Student ist und ich schnaufe und fahre meinen Puls, wenn auch widerwillig, langsam runter, während das Großmaul vor mir zittert und dankbar seinen Retter anschaut, weil er weiß, dass ich ihn sonst zu Hackfleisch verarbeitet hätte.

Bert

Ich bin mit meinen 46 Jahren eindeutig zu alt, um mich über die neue Regelung an der Weten-Uni in meiner Heimatstadt Amsterdam zu ärgern, die besagt, dass wir für die Instandhaltung des Gebäudes keine Fachkräfte mehr bekommen, sondern jugendliche Straftäter, die ihre Sozialstunden bei uns abarbeiten müssen. Deshalb wundere ich mich auch gar nicht, dass es, kaum dass die erste Vorlesung vorüber ist, zu einem Zwischenfall kommt. Aber beginnen wir von vorne.

Ich unterrichte seit zehn Jahren an diesem Bildungsinstitut und habe keinen Tag davon bereut, zumal die Bezahlung alles andere als übel ist. Ich bin Professor für Soziologie und auch wenn dies sicher nicht das spannendste Fach ist, das man studieren kann, so entscheiden sich erstaunlich viele junge Leute dafür. Ich bin mit meinen auf 195 Zentimeter Höhe gut verteilten 110 Kilogramm recht zufrieden mit körperlicher Fitness und Kondition und habe sowohl eine Hochzeit als auch eine Scheidung glücklich hinter mich gebracht. Beides ereignete sich in einem Zeitraum von acht Jahren, eine Leistung, mit der ich wohl ganz gut in eine Durchschnittsstatistik falle. Dass meine Ex sich in ihre beste Freundin verliebt hat, hat meinem Ego zum Glück nie geschadet, immerhin weiß ich, dass wir eine gute Zeit hatten und dass wir im Guten auseinandergegangen sind. Es gibt Dinge, die kann ein Mann einer Frau eben nicht geben und damit finde ich mich ab. Zum Glück waren wir beide nie die typischen Vorstadtmenschen, die sich mit dem Kinderkriegen besonders beeilt haben, so blieb die Ehe kinderlos und ich habe mich, nachdem die Scheidung durch war und eines Abends besoffen in einen zwielichtigen Club in De Wallen gestolpert bin, einem neuen Hobby zugewandt.

Dass ich überhaupt dort reingekommen bin, verdanke ich dem glücklichen Zufall, dass Nico, der Türsteher der schäbigen Spelunke, in jener Nacht frei hatte. Weiters hat mich auch der erste Kinnhaken, den ich für mein unerlaubtes Eindringen kassiert habe, nicht davon abgehalten, das Weite zu suchen. Ganz im Gegenteil.

Auf meiner Suche nach einer Toilette, um den Gin wieder loszuwerden, den ich in einer anderen Bar in rauen Mengen getrunken habe, bin ich durch die Tür ins Innere einer stillgelegten Kellerbar. Rauch und Schweißgerüche erfüllten die siffige Luft. Ein Teil von mir hat sich sofort wohlgefühlt da. Die Neugier trieb mich dazu, die Treppe nach unten zu gehen, um mir ansehen zu können, was hier so vorgeht. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ein paar gut gebaute, muskulöse Kerle im Kreis um zwei kämpfende junge Burschen herumstehen. Plötzlich schnauzte mich einer von hinten an und fragte mich direkt, was ich hier verloren hätte. Ich brachte keinen ganzen Satz heraus, was dem Alkohol geschuldet war und so wurde ich nicht gerade höflich darauf hingewiesen, dass ich das Weite suchen soll. Ich wollte gerade fragen, ob ich das Klo benutzen dürfe, als ich einen brennenden Schmerz in meinem Gesicht verspürt habe. Ich habe mich aufgerappelt und meinem Angreifer eine gescheuert, dass dieser kurz um den Weiterbestand seiner Vitalfunktionen fürchten musste. Immerhin dürfte ihn das so beeindruckt haben, dass ich eine ganz besondere Einladung bekommen habe. Nämlich jene, als Gast den Fight Club zu betreten. Ich habe weder eine Kampfsportausbildung noch laufe ich jeden Tag ins Studio. Allerdings habe ich viele Freizeitstunden meiner Jugend damit verbracht, auf dem Hof meiner Eltern in der Nähe von Den Haag Holz zu hacken und diesem Umstand verdanke ich meine recht stolzen Ärmel. Auch hat es bestimmt nicht geschadet, dass ich in die eine oder andere Rauferei während meiner Militärzeit verwickelt war und ich muss wohl nicht erwähnen, dass meine Kollegen stets den Kürzeren gezogen haben. Im direkten Nahkampf habe ich stets die Nase vorn gehabt, vermutlich weil ich schnell, geschickt und vorausdenkend agiere. Aber ich schweife ab. Der Kellerraum, in den es mich damals verschlagen hat, es ist nun schon zwei Jahre her, war dunstig-blau, es stank nach Pisse und kein Möbelstück, egal ob Hocker oder Wandvertäfelung, war noch heil. Alles, unabhängig davon, aus welchem Material es war, hatte Dellen und Risse. Der erste Eindruck war, dass hier ein Übungsplatz für Mitglieder der Aggressionsbewältigungstherapie war. Ein recht drahtig aussehender dunkelhäutiger Bengel belehrte mich aber eines Besseren. „Mein Name ist Jaap, herzlich willkommen, du hast einen guten Schlag drauf!“, begrüßte mich der Bursche.

Ich beäugte ihn skeptisch, zumal er überhaupt nicht in das raue und schäbige Ambiente passte. Außerdem hatte ich eher erwartet, dass mir hier ein Bikerbär begegnet als ein durchtrainierter Schulabgänger.

Er lachte und bestellte ein Bier für mich. „Das ist ein Ort, den normalerweise niemand von außen zu Gesicht bekommen sollte. Einfach, weil wir uns hier keinem System unterordnen. Die einzige Regel, der wir folgen ist, dass es keine Regeln gibt. Zumindest nicht solche, wie sie die Gesellschaft da oben erfunden hat.“ Er deutete mit einer unbestimmten Handbewegung nordwärts und erinnerte mich daran, dass wir uns hier in einer Gasse befinden, die weit unter dem Meeresspiegel liegt und in die sich selten Normalos wie ich verirrten.

Ich trank den ersten Schluck Bier und schwieg. Zu sehr beschäftigten mich die Eindrücke, die sich mir boten. Aus den Augenwinkeln beobachtete ich die beiden Mittzwanziger, die sich innerhalb eines Rings prügelten. Der Sound der Rauferei ließ mich alles andere als kalt, denn ich darf unumwunden zugeben, dass Kampfsportler und Wrestler meine stille Bewunderung genießen.

Jaap grinste. „Wir sind unsichtbar für die Bewohner dieser Stadt, passen in kein Schema und leben hier etwas aus, was man im normalen Sport oder in Fitnesstempeln nie veranstalten könnte.“

„Ihr kämpft“, stellte ich nüchtern und ruhig fest.

„Es ist mehr als das“, erwiderte Jaap. „Das ist unser Leben.“

Ich zog beide Augenbrauen hoch. „Wie oft trefft ihr euch?“ Natürlich hatte ich schon von solchen Clubs gehört, aber mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass es so etwas auch in meiner Stadt gibt.

Der schokoladenbraune Twink leckte sich die Lippen. „Aktuell nur ein oder zweimal die Woche, für mehr reichen die finanziellen Mittel nicht aus, die wir brauchen, um die Polizei zu schmieren. Wir besitzen keine Konzession, um als Bar offiziell offen zu haben und an sechs Tagen unter der Woche ist das einfach nur ein abgebrannter Nachtclub, der keinen neuen Besitzer gefunden hat.“

„Und du hast das Sagen hier?“ Ich musterte ihn von oben bis unten und musste mich arg zusammenreißen, um nicht zu schmunzeln. Immerhin blickte ich in die Augen eines recht harmlos aussehenden Abziehbildes, das man aus einer Fernsehwerbung oder von einem Plakat geklaut hat.

Jaap nickte selbstbewusst. „Die Idee stammt von mir und ich sorge für Ordnung. Ich achte auch darauf, dass es ein geheimer Club bleibt.“

„Und wo versteckt ihr die Mädels?“

Der Black lachte herzlich. „Welche Mädels?“

„Na die, die ihr nach dem Kämpfen klarmacht!“ Ich trank mein Bier leer.

„Ist eine reine Männerrunde und das soll auch so bleiben.“

„Hm. Und ihr unterwerft euch absolut keinen Regeln?“ Ich holte tief Luft und war gespannt auf die Antwort.

„Fast. Aber dazu später mehr.“

Ich grinste.