BlackTop21 - Joshua Hardon - E-Book

BlackTop21 E-Book

Joshua Hardon

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Beschreibung

Neue Stadt, neue Möglichkeiten! Der junge Niam, gerade erst nach Hamburg umgezogen und an einer glänzenden Karriere in einer renommierten Versicherungsagentur bastelnd, weiß, was er will. Schon an seinem ersten Wochenende in der Hansestadt stellt er klar, wo seine Stärken liegen. So kommt es zu einer spritzigen Grindr-Begegnung, deren ganzes Ausmaß er erst am Montag danach erahnen wird und zu einem Nachbarschaftsdienst, der auch nicht ohne Folgen bleibt. Hendrik, solider und erfolgreicher Mittvierziger, geschieden und Vater von zwei Teenagern, schnuppert unschuldig und unbedarft erste Luft als Sklave und Sub und kann dort endlich das ausleben, wovon er schon so lange träumt. Im schokoladebraunen wahrgewordenen Traum von einem Jungkerl, den er über Grindr kennengelernt hat, sieht er nicht nur einen Lehrmeister und Gebieter, sondern auch den Menschen, der ihm dabei helfen könnte, seinen Platz im Leben zu finden. Ob das eine erste harmlose Date mehr ist als nur sinnentleerter Druckabbau? Wie das mit dem Arbeitsleben der beiden zu vereinbaren ist? Für welche Überraschungen der eigentlich heterosexuelle Nachbarsbengel Max noch sorgen wird? BlackTop21 lädt euch ein auf einen Besuch im aufregendsten Club der Stadt, mit sexy Burschen, Doms und Sklaven, rau, roh und ungezuckert, lasst euch überraschen!

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Seitenzahl: 242

Veröffentlichungsjahr: 2022

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BlackTop21

Joshua HardonImpressum

Joshua Hardon

BlackTop21

Gay Hardcore

Copyright © Joshua Hardon, 2022

Cover by Putilich/Dreamstime.com

ALLE RECHTE VORBEHALTEN

Alle Handlungen, Namen und Lokalitäten in dieser Geschichte sind frei erfunden. Diese Story beinhaltet Sexszenen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern sowie die Beschreibungen von gewaltvollen Handlungen, die für Leser unter 18 Jahren nicht geeignet sind. Im wirklichen Leben gilt natürlich immer das Safer-Sex-Prinzip.

E-Mail: [email protected]

Über den Autor:

Wer im Lexikon den Begriff Badass nachblättert, wird dort ziemlich sicher seinen Namen finden. Joshua Hardon ist tatkräftig daran beteiligt, dass sein Heimathafen Hamburg den Ruf Stadt der Sünde auch weiterhin verteidigt und wer ihm je im Fitnessstudio, auf dem Fußballfeld, im Ring oder im Schwimmbad begegnet ist, weiß, warum er die Figuren in seinen Geschichten gerne in schweißtreibende Situationen bringt. Neben seiner Begeisterung für Sport, Medien und Wirtschaft findet Joshua auch immer wieder Zeit, mit seinen Trainingspartnern auf Tuchfühlung zu gehen, hautnah zu recherchieren und Ideen für seine Bücher zu sammeln ...

Hendrik

Ich muss mich arg zusammenreißen, um meine DeLonghi Kaffeemaschine nicht zusammenzufalten und zu entsorgen, aber ich schreibe mir eine geistige Notiz, dass ich das spätestens am Wochenende machen werde. Ich bin jetzt zwei Jahre recht zufrieden gewesen damit, doch seit gestern gibt sie außer ein paar Geräuschen nichts mehr von sich, vor allem nicht den köstlichen Arabica-Kaffee, für den sie ja eigentlich erfunden wurde und zuständig ist. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich auf meinem Weg zur Arbeit beiCoffee Worldvorbeikomme, einem kleinen Café mit hauseigener Rösterei. Ein Tag, speziell ein Morgen, ohne Kaffee ist ungefähr so wie ein Job ohne Bezahlung. Dass ich mir um Geld zum Glück keine Sorgen machen muss, verdanke ich meinem Ehrgeiz und dem Unternehmen, für das ich arbeite.Pignus Versicherungenhat sich im norddeutschen Raum in den letzten 30 Jahren als zukunftsorientierte Versicherungsagentur mehr als bewährt und hat den Hauptsitz in Hamburg. Ich leite die Außenstelle in der Hafencity und betreue dort ein kleines Team von fünf Agenten, die sich um einen Kundenstock kümmern, den wir zu einem großen Teil auch mir verdanken. Tradition, Vertrauen und der Zeit voraus, das sind die Schlagwörter, die wir unseren Kunden vermitteln und dass es funktioniert, zeigen die Zahlen.

Vor fünf Jahren konnte ich mir meinen großen Traum von einer Wohnung in der Hafencity erfüllen, der Blick direkt auf die Elbe hat schon so manchem Besucher ein respektvolles Raunen entlockt. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer, denn kurze Zeit später hat meine Frau mich verlassen, die beiden Kinder mitgenommen und mich alleine zurückgelassen. Geschieden sind wir zwar nicht, aber wir haben ein stillschweigendes Übereinkommen, welches Nora und auch die Kids ganz gut absichert und mich trotzdem noch recht angenehm leben lässt. Auseinander gelebt haben wir uns schon vor längerem, aber irgendwann hat Nora gemeint, ich stehe ihr nur im Weg und hätte auch viel zu wenig Zeit für die Beziehung, womit sie ja nicht ganz Unrecht hat. Heute mixt sie Verjüngungscremes, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren. Nun, wer’s braucht.

Vorletztes Silvester habe ich dann zum ersten Mal in einer Schwulenkneipe gefeiert und bin mit einem der Kellner im Bett gelandet. Wie genau es dazu gekommen ist, kann ich heute nicht mehr sagen, es waren auf jeden Fall ein paar Cocktails zu viel und so bin ich auf den Geschmack gekommen, nein, nicht auf das klebrig-süße Alkoholzeugs, sondern auf Kerle. Bis auf One Night Stands ist seither aber nichts Nennenswertes passiert, auf das ich stolz sein könnte. Die Grindr-Eroberungen sorgen für den Spaßfaktor in meinem Leben, während die Arbeit nach wie vor eine schöne Herausforderung ist. Wenn ich auch mit 41 deutlich spüre, dass jüngere Kollegen oft den längeren Atem haben. Zwar halte ich mich mit regelmäßigem Schwimmen und Walken fit, aber ich bin eben keine 20 mehr.

Da der Anblick meiner grauen Haare und vor allem deren Überzahl irgendwann einfach nur mehr deprimierend war, habe ich mir eine Glatze rasieren lassen, trage eine modische Brille und achte auf meinen Kleidungsstil. Da ich beruflich ohnehin nicht viele Wahlmöglichkeiten habe, zeige ich mich auch an den Wochenenden ganz gerne mit Anzug und Krawatte, am liebsten shoppe ich meine Mode bei Burberry und Boss und alles in allem kann ich nicht klagen, was mein Leben betrifft. Es gehen sich unterm Strich zwei schöne Urlaube aus, die zwar alleine nur der halbe Spaß sind, aber fürs heurige Jahr habe ich mir vorgenommen, meine Fühler auszustrecken. Nur in welche Richtung, das weiß ich noch nicht genau, zumal mir die Dates mit Kerlen und Jungs mittlerweile deutlich mehr geben und zusagen als die Techtelmechtel mit Frauen. So spaßig diese Abenteuer auch sein mögen und klar, sie bieten perfekten Druckabbau, so sehr sehne ich mich aber auch nach einem Menschen an meiner Seite, welcher vielleicht doch mal über Nacht bleibt und mit dem man ein paar vernünftige Worte wechseln, eventuell sogar lachen kann. Aber in Zeiten von Instagram und Twitter und wenn ich mir anschaue, wie schnelllebig alles geworden ist, zählt für viele nur mehr der Moment. Der Kick. Und gerade in der Gayszene, wenn ich auch nicht viel Ahnung davon habe, wartet ja bereits der Nächste hinterm nächsten Nickname oder Profil.

Auf Grindr lautet mein Username Sternschnuppe,was mir schon die eine oder andere schräge Anfrage eingebracht hat. Die Anmachen, ob ich denn eine echte Stute sei, weil ja immerhin einige Pferde so heißen, sind noch die harmloseren. Den Spitznamen habe ich deshalb gewählt, weil One Night Stands wie Sternschnuppen verglühen und das anscheinend die einzige Möglichkeit ist, jemandem näher zu kommen.

Ich lasse meinen Audi in der Garage, weil das Büro ungefähr 15 Gehminuten von meiner Wohnung entfernt ist. Ich schlendere den Überseeboulevard entlang und hole mir im Coffee Worldeinen Cortado ohne Zucker, gebe gutes Trinkgeld und setze mir die Ohrhörer wieder auf, die mir mithilfe des mp3-Players ein altes Album von den Kinks wiedergeben.

Das Büro befindet sich im zehnten Stock eines schicken Gebäudes, das von außen aufgrund seiner besonderen Fenster, die so designt sind, dass sie in die Fassadefließen,an zeitgenössische Kunst erinnert. Klaudia, meine verrückte Kollegin mit der Dauerwelle, für die man eigentlich einen Waffenschein bräuchte und die an Julia Roberts Anfang der Neunziger erinnert, grinst mir schon entgegen und überreicht mir die Nachricht, dass ein Kundentermin am Vormittag ausfällt. Warum verrückt? Das ist schnell erklärt. Sie hat ein sehr fragwürdiges Faible fürs Mittelalter, besucht Ritterfeste und spielt in einer Schauspielgruppe mit, die an den Wochenenden outdoor Stücke aufführt. Hat sie mir mal bei einem Mittagessen erzählt, ich habe dann aber gar nicht weiter nachgefragt, was für Theaterstücke das sind und was sie so im Wald treiben. Man muss nicht alles wissen. Wobei ich ja sage, wenn es ihr Spaß macht, soll sie. Das passt schon. Trotzdem ist sie ein bisschen verrückt. Gregor ist auch schon in Amt und Würden und hackt was auch immer in sein Notebook. Gregor ist der einzige im Team, dessen Zahlen schon seit längerem nicht ganz optimal sind. Ich habe auch schon das eine oder andere Mal mit ihm darüber geredet und bin mir sicher, dass er die Flaute in den Griff bekommen wird.

Mein Smartphone macht sich bemerkbar, was mich daran erinnert, dass ich vergessen habe, den Akku aufzuladen. Ich schließe die Tür hinter mir und nehme am Schreibtisch Platz, versorge das Handy mit Strom und aktiviere kurz die Grindr App. In dem Moment klopft Klaudia an und kommt in mein Büro.

„Du hast doch hoffentlich daran gedacht, das Geburtstagsgeschenk für deinen Sohn zu besorgen?“

Nein, habe ich nicht. „Nein“, schnaufe ich. Ich greife mir an die Schläfe und lege das Smartphone beiseite. Moritz wird heute 16, ein großer Tag, ein wichtiger Geburtstag. „Ich werde den Plattenspieler am Nachmittag besorgen, danach habe ich noch immer genug Zeit, um pünktlich zum Essen zu kommen. Danke, Klaudia!“

Ich habe zwei Kinder, Celine ist 14 und weiß bereits ganz genau, dass sie einmal Musiklehrerin werden will und Moritz ist der Rebell in der Familie. Wir haben zwar nicht den schlechtesten Draht zueinander, aber ich konnte es nicht verhindern, dass wir uns fremd geworden sind.

„Na so lange du daran denkst, dass wir am Montag den Neuen zum Einschulen bekommen, ist ja alles gut.“ Klaudia lächelt gütig und lässt mich mit in Falten gezogener Stirn zurück.

Nein, vergessen habe ich es nicht, dass wir einen neuen Mitarbeiter bekommen, der unser Team unterstützen soll, aber ich habe den Fall ehrlich gesagt auf meinem Schreibtisch ganz unten in meinen Stapel Arbeit geschoben. Ich werfe einen kurzen Blick aufs Memo und bin zum zweiten Mal verwundert, weil der Neuling sehr jung ist. Foto liegt keines bei, die Schulnoten sind vorbildlich und ich gehe einfach davon aus, dass der große Boss, mein Vorgesetzter, den Kandidaten nicht ohne Grund ausgewählt hat.

Der Dienst verläuft unspektakulär, beim Elektrohändler um die Ecke gebe ich viel zu viel Geld für eine Hi-Fi-Anlage aus, aber was tut man nicht alles für seinen Sprössling und immerhin ist es der 16. Geburtstag und das Essen in einem feinen Restaurant am Hafen ist wider Erwarten lustig und schön. Selbst Nora scheint einen guten Tag zu haben und die Gespräche verlaufen ohne Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Kurz bringen wir das Thema zur Sprache, das besonders Moritz gerne meidet, nämlich seine Pläne für die Zukunft. Nicht dass man mit 16 schon wissen muss, wo man sich nach dem Abitur sieht, aber zumindest ein Ansatz wäre nett.

Ich bin so konservativ und altmodisch, dass ich schon seit 20 Jahren für ein und dieselbe Firma arbeite, etwas, was heute definitiv vom Aussterben bedroht ist. Moritz verkündet, dass er darüber nachdenkt, ein Jahr nach Kanada zu gehen, um sich selbst zu finden, bevor er in die Arbeitswelt eintreten oder zu studieren beginnen will. Das ist die neue Generation, ich weiß nicht, ob es so etwas in meiner Jugendzeit gegeben hätte. Aber ich lasse jetzt den Altklugen raushängen und das will ich eigentlich nicht. In dieser Geschichte geht es nämlich um etwas ganz Anderes und wie eben dieses Andere mein Leben verändert hat. Begonnen hat alles mit dieser Grindr App. Klingt lustig, ist es auch. Aber lest selbst!

Am Abend, als ich müde, leicht angetrunken und nachdenklich in meinem King Size liege und mir die neu angemeldeten User auf der interaktiven Gay Plattform anschaue, wird es eng in meiner Hose und so ändere ich meinen Status dahingehend, dass alle anderen Benutzer sehen können, dass ich es auf einen Fick anlege. Nicht mehr und nicht weniger. Simpel und unkompliziert. Ich will so sehr mit einem knackigen Date ins Wochenende starten, dass ich ungeduscht und noch mit Hemd bekleidet irgendwann gegen 23 Uhr einschlafe und erst am nächsten Morgen durch das Geräusch meines Telefons geweckt werde.

Niam

Ein Umzug in eine neue Stadt ist immer spannend, vor allem wenn es einen in eine Weltstadt wie Hamburg zieht und man selbst aus einer eher kleinen Stadt wie Lüneburg kommt. Klar war ich schon ein paar Mal zum Feiern in der Hansestadt, aber hier fix0 zu leben und sich ein neues Umfeld aufzubauen, ist sicher die größte Herausforderung in meinem noch jungen Leben.

Mein Name ist Niam, ich bin 21 Jahre alt und wie der Name schon vermuten lässt, habe ich nicht zwei deutsche Eltern, sondern einen Vater aus Ghana und eine Mutter, die aus Berlin stammt, eine Tatsache, die mir einen schokofarbenen Teint verpasst.

Vor zwei Wochen habe ich meine Ausbildung als Jahresbester abgeschlossen, zur Belohnung bekam ich das Angebot, nach Hamburg zu gehen, etwas, das ich schon lange wollte, denn ein Ort wie Lüneburg kann einem recht schnell zu klein werden, aber das ist ein Kapitel, welches ich hinter mir lassen will und daher ist es gut, wenn ich meiner Vergangenheit den Rücken zukehren kann.

Ich habe eine kleine Einzimmerwohnung in der Neustadt gefunden, nichts Spannendes, aber immerhin ein Dach überm Kopf, und besser als eine Wohngemeinschaft mit anderen Leuten, wo es jeden Tag nur darum geht, wem der angebissene Donut im Kühlschrank gehört und wer heute mit Kloputzen dran ist.

Heute ist Freitag, der dreizehnte und es wird wohl ein Glückstag, denn heute ist der Tag des Umzuges. Ich habe mein ganzes Hab und Gut in einen 3,5-Tonner verstaut und finde, wie es in der Hamburger Neustadt leider üblich ist, keinen Parkplatz und so stelle ich den Transporter in eine Kurve, welche sich etwa 300 Meter vom Hauseingang entfernt befindet.

Ich bin froh, dass Hamburg so extrem gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln vernetzt ist, so dass ich mich entschieden habe, kein eigenes Auto zu kaufen, sondern meinen Führerschein, den mir meine Eltern zum 18ten Geburtstag geschenkt haben, für die hier ansässigen Car Sharing Anbieter zu nutzen und ansonsten auf die öffentlichen Verkehrsmittel auszuweichen.

Ich greife mir den ersten Karton, gehe in Richtung Hauseingang und bastle mir aus einer alten Coca-Cola-Dose einen Türstopper, indem ich sie platt trete und unter die Tür schiebe.

Ich trage den Karton in den zweiten Stock, schließe die Tür zu meinem neuen Zuhause auf und das erste, was mir entgegenkommt, ist ein Schwall heißer stickiger Luft. Ich stelle den Karton ab, gehe direkt zu den beiden großen Wohnzimmerfenstern und sorge für Durchzug, indem ich sie weit aufreiße.

Ich trage die ersten sechs Kartons einzeln in die Wohnung und natürlich bleibt mir nicht verborgen, dass sich auf den Balkonen die Bewohner versammeln und ich ihre neugierigen Blicke ernte.

Im ersten Stock, aus der Wohnung direkt unter meiner, schaut ein junger blonder Bursche mit Chaoslookfrisur zu mir hoch, nippt an seinem Kaffee und zieht mich mit seinen Blicken aus.

Ich schaue runter und sehe sofort, wie sich der Bursche ertappt vorkommt.

Ich grinse und versuche das, was ich immer versuche, nämlich das ökonomische Prinzip anzuwenden, um genau zu sein das Minimal-Prinzip, welches grob erklärt darin besteht, ein vorgegebenes Ziel mit dem geringsten Aufwand zu erreichen.

Ich lächle Blondie also süß an und wische mir den Schweiß von der Stirn.

„Ein Umzug im Hochsommer, ich könnte mir echt Besseres vorstellen. Mein Name ist Niam“, sage ich und schaue zu meinem neuen Nachbarn.

Der blonde Bengel wirkt etwas überfordert, dass ich ihn so direkt anspreche, fängt sich aber nach ein paar Sekunden. „Hey, ich bin Maximilian, meine Freunde nennen mich Max“, erwidert der Sweetie.

„Hey Max, ich hab noch mein Bett im Transporter. Du hast nicht zufällig etwas Zeit, um mir zu helfen?“, frage ich direkt und als ich merke, dass Max zögert, greife ich den Saum meines T-Shirts und ziehe es mir über den Kopf. Ich schaue wieder runter und sehe, wie Max mir auf mein Sixpack starrt und ich bin mir sicher, dass der Bursche leichte Beute ist. Ich meine, es ist sicher nicht der schlechteste Start, einen ganz ansehnlichen jungen Mann zu testen, der im Notfall nur ein paar Treppen entfernt ist.

„Gib mir fünf Minuten“, kommt dann auch die Stimme vom Balkon unter mir. Ich laufe runter vors Haus und setze mich mit freiem Oberkörper auf die Ladefläche des geliehenen Transporters.

Es dauert zwei Minuten bis Max vor mir steht und mit seinen zerzausten Haaren und den leicht abstehenden Segelohren sieht er aus der Nähe noch um einiges heißer aus als aus der Entfernung.

„Cool, dass du mir hilfst!“ Gemeinsam heben wir mein altes englisches Bett an, welches aus massivem Holz ist und daher auch ein ganz gutes Gewicht hat.

Wir schleppen das Teil hoch, stellen es ab und ich lächle Max an. „Danke, Mann, das hätte ich alleine nie geschafft. Bock und Zeit, mir mit der Matratze und den restlichen Kartons noch zu helfen? Ich hab auch ein paar Bier eingekühlt, falls du danach Lust auf eine Erfrischung hast“, sage ich und Max nickt.

Wir tragen den Rest in meine Wohnung, ich suche einen vernünftigen Parkplatz für den Transporter und setze mich dann mit Max auf mein Bett und wir stoßen an.

„Du hast gar kein Sofa“, stellt Max fest.

„Wozu ein Sofa? Alles was man auf einem Sofa machen kann, kann man im Bett noch viel besser machen“, gebe ich spontan zurück und lache. „Wohnst du alleine hier?“, frage ich Max.

„Nein, ich wohne hier mit meiner Freundin zusammen“, entgegnet der Sweetie und ich kann mir ein freches Lachen nicht verkneifen.

„Weiß deine Freundin, dass du bi bist?“

Max starrt mich an, als hätte ich ihn dabei erwischt, wie er sich vom Papst höchstpersönlich einen blasen lässt.

„Wie kommst du da drauf?“

„Na du starrst mich an wie ein Hund die Wursttheke beim Schlachter“, erwidere ich und sehe wie Max kurz lächelt.

„Du bist süß“, füge ich leise hinzu, greife Max‘ Kopf und gebe ihm einfach einen Kuss.

Max versucht im ersten Moment sehr halbherzig, mich wegzudrücken, keine zehn Sekunden später spüre ich schon seine Zunge in meinem Mund.

Ich greife das T-Shirt und ziehe es Max über den Kopf.

„Lecker“, grunze ich, als ich den flachen Bauch und den weißen Body sehe. Max ist nervös, was ein sicheres Zeichen dafür ist, dass ich voll auf meine Kosten kommen werde, denn Max ist weder ein erfahrener Bottom, noch rechne ich damit, dass er groß Widerstand leisten wird.

Ich stelle mich vor das Bett, knöpfe meine Jeans auf und hole meine harten 21 mal 6 unbeschnittenes Schwanzfleisch raus.

„Na komm, du hast es dir als Belohnung verdient“, sage ich grinsend und haue Max spielerisch meinen Schwanz links und rechts in die Fresse. Wie nicht anders zu erwarten, schnappt sich Max meinen Pisser mit seinen Lippen und ist scheinbar selbst überrascht, als er die Hälfte meines Kolbens im Maul hat und bereits an seine Grenzen stößt.

Ich schaue runter und unsere Blicke treffen sich, auch wenn Max meinem Blick keine zwei Sekunden standhält.

JACKPOT!

Ich greife Max an seinen süßen Segelohren, ziehe seinen Kopf hart auf meinen Schwanz und sofort massiert sein Würgreflex meine Eichel und gibt mir damit perfekten Service.

„Nice, so kann man gut in der neuen Wohnung starten“, keuche ich vor Geilheit, während ich spüre, wie ein Gemisch aus Rotze und Tränen meinen Schwanz und meine Eier runter läuft und auf den Laminat-Fußboden tropft. „Auf eine gute Nachbarschaft“, ergänze ich noch und beginne Max die Kehle aufzuficken.

Am nächsten Morgen werde ich um acht Uhr wach. Ich brauche dafür inzwischen keinen Wecker mehr, ich kann mich da zu hundert Prozent auf meine innere Uhr verlassen. Die erste Nacht in der neuen Wohnung war ungewohnt, aber ich denke, ich werde mich schnell eingewöhnen.

Ich gehe ins Bad, pisse mich leer und betrachte mich im Spiegel. Eine zweite Sache, auf die ich mich in meinem Leben verlassen kann, ist das Teil zwischen meinen Beinen. Nicht nur, dass er mich noch nie im Stich gelassen hat, er streckt mir auch jeden Morgen zur Begrüßung seine Spitze entgegen.

Ich ziehe mir nur eine Shorts und ein Muskelshirt über, steige in meine Sneakers und mache mich los zu meiner morgendlichen Joggingrunde, die ich zeitgleich dazu nutze, die Gegend etwas besser kennenzulernen.

Als ich aus der Haustür laufe, habe ich schon meine Playlist namens Jogging auf den Ohren, welche einen Wechsel aus schnellen und ganz schnellen Songs beinhaltet, und welche ich eigentlich meist für Steigerungsläufe nutze, aber heute werde ich es gemütlich angehen.

Ich starte gerade um die Ecke, als ich abrupt stoppen muss, denn Max kommt mir händchenhaltend mit einem Mädchen, das nicht wirklich seinem Kaliber entspricht, entgegen und fast hätte ich die Alte umgerannt. Ich grinse Max zu, ziehe mir einen meiner Ohrstöpsel heraus und grüße ihn. Mein Pisser zuckt bei dem Gedanken an den geilen Maulfick vom Vortag und bei dem Kopfkino, was ich mit dem Kleinen noch so alles vorhabe. Max grüßt mich freundlich zurück und ich sehe, dass er mich gierig mustert. Seine Flamme hingegen schaut mich eher abfällig an, zieht den Boy mit den zuckersüßen Segelohren weiter und hält es nicht mal für nötig, sich mir vorzustellen.

Ich drehe meinen Kopf etwas und betrachte nochmal Max‘ kleinen Bubblearsch und weiß, dass mich die Alte null interessiert, weil wenn ich mit ihrem Kerl fertig bin, wird er kein Interesse mehr an ihr haben.

Ich laufe etwa eine Dreiviertelstunde durch die Neustadt, St. Pauli und Altona, bevor ich mir bei einem kleinen Bäcker zwei belegte Brötchen und einen Espresso Macchiato zum Mitnehmen bestelle. Ich muss dringend einkaufen und mir eine Erstausstattung an Getränken und fester Nahrung zulegen!

Wieder in meinem neuen Zuhause angekommen, ziehe ich Shirt und Shorts aus und hänge beides zum Trocknen auf mein Balkongeländer. Nur mit der nassgeschwitzten Boxershorts an, setze ich mich in die Küche, genieße meinen Kaffee und spiele ein bisschen auf meinem Handy herum.

Ich öffne die Grindr-App und logge mich auf meinem Account ein, denn immerhin muss man ja seinen Marktwert checken und ich bin ja nicht in die große Stadt gezogen, um brav zu werden. Ganz im Gegenteil.

Auf meinem AccountBlackTop21habe ich öffentlich nur ein Bild von meinem Body und meiner Beule in einer weißen Emporio Armani Unterhose. Sollte es dann spannender werden, habe ich natürlich auch noch welche mit Gesicht und komplett nackt, ich denke allerdings, dass das nicht jeder sehen muss.

Die Nachrichten kommen sofort, als ich die App starte, dennBlackTop21, hat gleich zweimal die 21, die dafür sorgt, dass ihm eine Menge der Großstadtgays zu Füßen liegen. Da sind natürlich zum einen die 21 Zentimeter hartes Schwanzfleisch, die dafür sorgen, dass die meisten Bottoms sabbern und quieken. Und dann ist da natürlich das Alter. Ich weiß nicht warum die Schwulen sich immer was Junges zum Ficken suchen, ich meine, okay, die Aktion gestern mit Max war geil, aber ich stehe eher auf etwas reifere Kerle, die fest im Leben stehen.

Daher antworte ich auch den meisten Usern, die mich anschreiben, gar nicht erst. Entweder sind mir die Burschen zu jung, nicht passiv genug oder von der Kategorie, dass sie mit ihrem Gesicht die verlässlichste Art der Verhütung betreiben.

Ich mache mich also selbst auf die Suche und finde gar nicht so weit von mir entfernt ein ziemlich interessantes Profil. Ich betrachte mir das Foto, das nicht wirklich viel verrät, aber trotzdem meine Neugierde weckt. Zu sehen ist ein Körperbild mit Anzug, der alles andere als billig aussieht. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich ein ähnliches Exemplar mal bei Boss gesehen, als ich da ein Praktikum im Verkauf gemacht habe.

Das Alter des Users ist mit 41 angegeben und damit zwar am oberen Ende meiner Altersspanne, aber durchaus noch in meinem Beuteraster. Vor allem stehe ich auf Geschäftsmänner, die erfolgreich sind und das auch nicht verbergen. Ich habe schon so einigen Anzugträgern und Businesskerlen gezeigt, wozu ein junger schwarzer Top fähig ist. Da ich im Leben nichts geschenkt bekommen habe, geilt es mich einfach umso mehr, diesen Typen zu zeigen, dass ich in einer Disziplin allen haushoch überlegen bin, und ich liebe es, wenn jemand, der die ganze Woche Leute faltet und Aufgaben delegiert, abends darauf angewiesen ist, dass ich ihn nicht an meinem Schwanz im Hals ersticken lasse.

Ich habe als Mischlingskind jede Menge Dresche einstecken müssen und vielleicht ist genau das der Grund, warum ich heute so bin ich wie bin. Seit ich 14 bin, gehe ich vier Mal die Woche ins Fitnessstudio, und schon als ich 16 war, hat in meiner Gegenwart keiner mehr das Maul aufgemacht und einen dummen Spruch gelassen wegen meiner Hautfarbe, aber ich will das nicht weiter vertiefen, weil ich mich nicht über die Herkunft meiner Eltern definieren will, auch wenn es mir sicher gerade in sexueller Hinsicht viele Türen öffnet.

Ich schreibe alsoSternschnuppe, so der Nickname des Users, der mich interessiert, direkt an.

Hey, Sternschnuppe, brauchst du jemanden, der deinen Stern so richtig zum Glühen bringt?, tippe ich ins Handy, lege es zur Seite und gönne mir eine ausgiebige Dusche. Als ich nach dem Gang ins Bad wieder zu meinem Handy greife, hab ich schon die Antwort auf dem Display.

BlackTop21, das klingt genau nach dem, was ich jetzt brauche, antwortet mir die Schnuppe und beendet die Nachricht mit einem Zwinkersmiley, etwas, das ich schon seit etwa zwei Jahren nicht mehr in meinem Chatverlauf gesehen habe.

Wenn du jemanden brauchst, der es dir so richtig besorgt und mehr kann als das Übliche, und du auch gut was verträgst, schick mir deine Adresse und ich bin in 30 Minuten bei dir, schreibe ich zurück, und aus Erfahrung weiß ich, dass das der Punkt ist, wo ungefähr die Hälfte der Kerle nicht mehr antworten. Einfach, weil es für die meisten einfacher ist, sich in ihrer Phantasiewelt auszuleben.

Umso mehr bin ich überrascht, als nach nicht einmal 30 Sekunden mein Handy erneut vibriert, die Nachricht mir eine Adresse anzeigt und sogar eine Handynummer mitgeschickt wird.

Ich ziehe mir ein Basketballshirt an und eine weite Shorts, beides eher Hip Hop Style, auf die Unterwäsche verzichte ich komplett. Ich gebe die Adresse in das Navi meines Smartphones ein und bin nicht wirklich überrascht, als ich sehe, dass der Anzugkerl in der Hafencity wohnt, da wo nur die reichen Kerle wohnen. Ich mache mich zu Fuß auf den Weg und stehe etwa 30 Minuten später vor einem Mehrparteienhaus welches, wie ein Schild an der Tür mir verrät, erst vor fünf Jahren gebaut wurde.

Ich suche nach der von der Sternschnuppe angegebenen Türnummer und klingle. Eine tiefe männliche Stimme ertönt durch die Gegensprechanlage und sagt mir, dass ich in den dritten Stock kommen soll. Ich verzichte auf den Fahrstuhl und gehe durch das Treppenhaus nach oben Als ich im dritten Stock ankomme ist bereits auf der linken Seite eine Tür nur angelehnt.

Hendrik

Ich gehe nicht davon aus, dass der junge Bengel, mit dem ich auf Grindr schreibe, real ist. Fotos und coole Ansagen sind noch lange kein Beweis dafür, dass jemand genau das ist, was er vorgibt zu sein oder dass er es ernst meint. Wenn man die blauen Seiten kennt und diverse andere Gay Plattformen, lernt man, Zusagen und Versprechen nicht ganz so ernst zu nehmen. Dass ich trotzdem hoffe, dass das Profil des süßen Burschen kein Fake ist, ist eine andere Geschichte.

Als ich aus dem Bad komme, mache ich auf meinem 98 Zöller einen Sportsender an und staune mal wieder über die endgeile Bildqualität, die sogar das Detail zeigt, wenn einer der Soccerjungs sich morgens beim Rasieren geschnitten hat. Ich trage meine bequemen blauen Puma Shorts, obenrum nichts und nehme mir ein Naturjoghurt aus dem Kühlschrank. Mit einer Mischung aus möglichst niedrigen Erwartungen, Gleichgültigkeit und Neugierde setze ich mich auf meine weiße Couch, die den Mittelpunkt meiner Wohnzimmereinrichtung bietet. Ich bin kein großer Freund von Krimskrams und vermeide es bewusst, einen Raum mit Kunst und Möbeln vollzustopfen. Gerade als ich mich mit Eierkraulen und dem Futtern des cremigen Milchproduktes entspanne, klingelt es. Oha, das kann jetzt eigentlich nur der Grindr Kerl sein! Ein Blick zur Fensterfront zeigt mir, dass die Sonne längst untergegangen ist und die Hafencity erstrahlt in ihrem sanften, diffusen künstlichen Licht.

Ich betätige den Türöffner und gebe dem Boy die Anweisung, dass er in den dritten Stock kommen soll.

Ich müsste lügen, wenn ich jetzt sagen würde, dass mein Herz nicht zu rasen beginnt. Ich höre seine Schritte bereits, als er am Gang steht und gerade, als ich eine Schallplatte von Massive Attack auflege und meine Stereoanlage mit tiefen, komplexen Bässen und Tönen fordere, betritt der Bengel mein Appartement und die Tür fällt hinter ihm ins Schloss. Der SongVoodoo in my Bloodwummert aus den Boxen, ich drehe mich um und mein Herz rutscht mir in die Unterhose.

Vermutlich klappt sogar meine Kinnlade runter, ganz genau kann ich das jetzt gar nicht sagen.

„Moinsen, Sternschnuppe!“ Der Grindrboy steht da mit einem weiten Basketballshirt, das in den 90ern so in war und jetzt wieder voll angesagt ist, und ein herausforderndes Lächeln umspielt seinen Mund. Eine Geste, die mich mitten ins Herz trifft.

BlackTop21 leckt sich die Lippen und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen.

„Hey“, bringe ich gerade so heraus und der Kloß in meinem Hals wird nicht unbedingt kleiner. Die Härchen auf meinen Armen stellen sich auf und mein Pisser beginnt Blut zu pumpen.

In ein paar Metern Entfernung steht der so ziemlich attraktivste Bursche, der mir je untergekommen ist. Präzise geschnittener Undercut mit einem kohlschwarzen Büchel Haupthaar in der Mitte vom Kopf, eine Frisur, die sofort klarmacht, dass er ein Checker ist und so richtig zum Durchwuscheln einlädt. Augen, so klar und tief und durchdringend wie die eines Pumas, ein wilder Mix aus furchteinflößend, wach und sanftmütig. Der Body eine perfekte Ergänzung zum stolzen Gesicht, trainiert, strahlt Disziplin und Selbstbewusstsein aus. Spannend, dass er sich für lockere Basketballmode entschieden hat, wo das Muskelprofil doch geradezu perfekt für enge Sportswear wäre. Die braune Haut, die einen Kakaoanteil von mindestens 60 bis 70 Prozent aufweist und damit ins Zartbitterschema fällt, ist rein und straff, wie sie nur in jungen Jahren sein kann, eine Eigenschaft, die über 30 dann langsam verloren geht. Ich komme nicht umhin, die perfekten Beine und Füße zu bewundern. Riesige knallrote Puma Sneakers zieren die 45er Füße, die eventuell sogar 46er sein könnten, je mehr ich darüber nachdenke.

Der Bengel kommt auf mich zu, hält mir seine rechte Hand zum Gruß hin und schiebt seine Unterlippe zu einem weiteren entwaffnenden Lächeln vor. „Bin Niam. Nette Bude!“ Er nickt anerkennend.

„Hendrik, freut mich“, stammle ich, komplett neben der Spur stehend.

Niam geht zum Fenster und begutachtet die Aussicht. Was mir einen Blick auf sein Heck ermöglicht. Trotz der weiten Shorts, die er trägt, erahne ich die kompakte Beschaffenheit seines Schokoladenarsches. Die breiten Schultern und das perfekt geformte Kreuz, wie nur ein Sieger es haben kann, tragen das ihrige dazu bei, dass ich vor Ehrfurcht verstumme.

Der junge Top erblickt den halbvollen Becher Joghurt und grinst. Sagt aber nichts.

„Möchtest du etwas trinken?“, frage ich kleinlaut.

Niam kommt auf mich zu, bleibt so vor mir stehen, dass nur wenige Zentimeter Distanz zwischen unseren Gesichtern bleibt und ich spüre seinen frischen, wohlriechenden Atem auf meiner Nase. Der Black ist einen halben Kopf größer als ich und fixiert mich mit seinem Blick. Innerlich schüttelt es mich vor Erregung und ich bekomme sofort Gänsehaut.

„Nein, aber du könntest mir dein Schlafzimmer zeigen“, erwidert der Bengel frech.

Meine Knie, jetzt ganz weich, geben fast nach, als ich nicke, mich umdrehe und vorangehe in Richtung Schlafzimmer. Ich atme schwer, mache das Licht an und versuche auf dem Weg zum anthrazitfarbenen Boxspringbett vor lauter Aufregung nicht zu stolpern.

Niam beobachtet mich ganz genau, lächelt schief und steckt die Hände in die Hosentaschen seiner Shorts, die jetzt mittig eine beachtliche Wölbung zeigen. „Ich hoffe, du hast nicht gedacht, dass wir jetzt Fußball schauen und bis in die frühen Morgenstunden Milch trinken und uns gegenseitig die Fingernägel mit Neonfarben lackieren.“

Ich mache einen Schritt zu viel und plumpse rücklings ins Bett. Stütze mich mit den Ellbogen ab und gebe mich so ruhig wie nur irgendwie möglich. „Eher nicht.“

Der selbstbewusste Bursche nimmt mir sanft meine Lesebrille ab und legt sie sorgfältig auf den kleinen Nachttisch. „Na dann.“

Mir entgeht das süffisante Schmunzeln nicht, als Niam einen Blick auf die Briefchen mit Gleitgel und die Kondome wirft, die auf der anderen Seite der Matratze liegen. Er steht jetzt direkt am Bettrand und kickt meine Beine auseinander. Beugt sich über mich und küsst mich. Einfach so und ohne Vorwarnung. Spüre seine herrlich dicken und weichen Lippen und die wendige Zunge direkt an meinem Maul. Ich erwidere sofort, vielleicht zu schnell. Was mich natürlich enttarnt. Als willige Bitch, die ich vermutlich tief im Inneren auch bin.

Niam schmeckt süß, seltsam unschuldig und gleichzeitig nach etwas Undefinierbarem. Er duftet sehr männlich, eine eigenwillige Mischung aus etwas Herbem wie Moschus und etwas sehr Weichem, fast wie Vanille mit einem Hauch von Weihrauch. Der Duft steigt mir in meine Nase und bringt meine Sinne auf ein Level, das ich bisher noch gar nicht kannte.