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Chronologische Geschichte des Römischen Reiches. 2 Jahrhundert - Jahr 100 bis 199. Ausführliche Beschreibung der Daten und Ereignisse der Geschichte des Römischen Reiches chronologisch nach Jahren geordnet und mit Beiträgen der aktiken Geschichtsschreiber ergänzt. Lebensdaten der Kaiser, Lebensläufe und Stammbäume. Kaiser Trajan bis Septimius Severus.
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Seitenzahl: 633
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Chronologie des Römischen Reiches
2. Jahrhundert n. Chr.
Jahr 100 bis 199
Martin Klonnek
Impressum:
Chronologie des Römischen Reiches
2 Jahrhundert - Jahr 100 bis 199Martin Klonnek
Vers. 2.0 – Juni 2023
Copyright: © 2023 Martin Klonnekpublished by: epubli GmbH, Berlinwww.epubli.de
ISBN 978-3- 7375-0702-8
Inhaltsverzeichnis
Das Römische Reich im 2. Jh.:
Das Römische Reich im Jahr 100:
Römische Kaiser im 1. und 2. Jh.
Marcus Ulpius Nerva Traianus - Kaiser Traian
Vita - Marcus Ulpius Nerva Traianus
Jahr: 100
Jahr: 101
Jahr: 102
Jahr: 103
Jahr: 104
Jahr: 105
Jahr: 106
Jahr: 107
Jahr: 108
Jahr: 109
Jahr: 110
Jahr: 111
Jahr: 112
Jahr: 113
Jahr: 114
Jahr: 115
Jahr: 116
Jahr: 117
Titus Aelius Hadrianus - Kaiser Hadrian
Vita - Kaiser Hadrian
Aelius Spartianus – Das Leben des Kaisers Hadrian
Das Römische Reich im Jahr 117:
Jahr: 118
Jahr: 119
Jahr: 120
Jahr: 121
Jahr: 122
Jahr: 123
Jahr: 124
Jahr: 125
Jahr: 126
Jahr: 127
Jahr: 128
Jahr: 129
Jahr: 130
Jahr: 131
Jahr: 132
Jahr: 133
Jahr: 134
Jahr: 135
Jahr: 136
Jahr: 137
Jahr: 138
Titus Aurelius Fulvius Boionius Arrius Antoninus – Kaiser Antoninus Pius
Vita - Kaiser Antoninus Pius
Das Römische Reich im Jahr 138
Jahr: 139
Jahr: 140
Jahr: 141
Jahr: 142
Jahr: 143
Jahr: 144
Jahr: 145
Jahr: 146
Jahr: 147
Jahr: 148
Jahr: 149
Jahr: 150
Jahr: 151
Jahr: 152
Jahr: 153
Jahr: 154
Jahr: 155
Jahr: 156
Jahr: 157
Jahr: 158
Jahr: 159
Jahr: 160
Jahr: 161
Kaiser Marcus Aurelius
Vita - Marcus Aurelius
Julius Capitolin - Das Leben des Kaisers Marcus Antoninus
Lucius Ceionius Commodus - Kaiser Verus
Vita - Kaiser Verus
Das Römische Reich im Jahr 161:
Jahr: 162
Jahr: 163
Jahr: 164
Jahr: 165
Jahr: 166
Jahr: 167
Jahr: 168
Jahr: 169
Jahr: 170
Jahr: 171
Jahr: 172
Jahr: 173
Jahr: 174
Jahr: 175
Jahr: 176
Jahr: 177
Jahr: 178
Jahr: 179
Jahr: 180
Lucius Aurelius Commodus - Kaiser Commodus
Vita - Lucius Aurelius Commodus - Kaiser Commodus
Das Römische Reich im Jahr 181
Aelius Lampridius - Das Leben des Kaisers Commodus
Jahr: 181
Jahr: 182
Jahr: 183
Jahr: 184
Jahr: 185
Jahr: 186
Jahr: 187
Jahr: 188
Jahr: 189
Jahr: 190
Jahr: 191
Jahr: 192
Jahr: 193 – Zweites Vierkaiserjahr
Publius Helvius Pertinax - Kaiser Pertinax
Vita – Publius Helvius Pertinax - Kaiser Pertinax
Marcus Didius Severus Iulianus - Kaiser Didius Iulianus
Vita - Kaiser Didius Iulianus
Lucius Septimius Severus - Kaiser Septimius Severus
Vita - Kaiser Septimius Severus
Gaius Pescennius Niger
Vita - Gaius Pescennius Niger
Jahr: 194
Jahr: 195
Decimus Clodius Septimius Albinus
Vita - Clodius Albinus
Jahr: 196
Jahr: 197
Jahr: 198
Jahr: 199
Zu Beginn des 2. Jh. befand sich das Römische Reich fast am Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung.
Als mit Kaiser Domitians gewaltsamer Beseitigung im Jahr 96 die Zeit der Dynastie der Flavier (Vespasian, Titus, Domitian) zu Ende ging und der greise Kaiser Nerva aufgrund fehlender eigener Nachkommen den fähigen Traianus adoptiert hatte, begann für das Römische Reich die neue Epoche des Adoptivkaisertums.
Nervas Adoptionsentscheidung als Auswahl des Bestgeeigneten zur Nachfolge, wurde Vorbild für die nächsten Thronprätendenten (Traianus, Hadrian, Antoninus Pius) und sicherte so das Imperium vor etwaigen Thronwirren.
Tatsächlich war aber das Fehlen eigener, geeigneter Nachkommen der
Grund für diese Neuerung.
Der letzte Adoptivkaiser, Marcus Aurelius, brach dann im Jahr 177 mit dieser Tradition, um seinen leiblichen Sohn Commodus, als Nachfolger zu bestimmen.
Zu Recht kann man das Zeitalter der Adoptivkaiser, vom Jahr 98 bis 180,
als Glanzzeit und als die glücklichste des Römischen Imperiums bezeichnen, die auch als die Epoche der „5 guten Kaiser“ (Nerva, Trajan, Hadrian, Antoninus Pius, Marcus Aurelius) bekannt ist.
Diese Ära wurde auch tatsächlich von den Zeitgenossen als glücklich empfunden: Die zahlreichen Inschriften, mit denen die Regierungsjahre dieser Kaiser als „felicia tempora“ gepriesen wurden, waren keine Propaganda, sondern die Beschreibungen der gelebten Realität.
Besonders die Regierung des Kaisers Antoninus Pius (138 – 161) war aus der Sicht der Zeitgenossen und der antiken Nachwelt durch innere Ruhe und äußere Stabilität gekennzeichnet und galt als glanzvolle Epoche des Friedens und des Wohlergehens.
Im Jahr 117, nach dem erfolgreichen Abschluss des Partherkrieges und der Eroberung Armeniens, Mesopotamiens und vor allem des Dakerreiches, erreichte unter der Regierung des Kaisers Traianus das Römische Reich seine größte Ausdehnung.
Kaiser Hadrian konnte anschließend die eroberten Gebiete absichern.
Es begann eine militärisch entspannte Epoche innerer und äußerer Konsolidierung, infrastrukturellen Aufbaus und wirtschaftlicher Prosperität.
Unter Kaiser Marcus Aurelius (161 – 180) machten sich die ersten Anzeichen der bevorstehenden Völkerwanderung bemerkbar.
Nur unter großen Anstrengungen gelang es dem "Philosophen am Kaiserthron", die Machtstellung des Römischen Imperiums zu halten.
Nach der Ermordung seines Sohnes Commodus am 31.12.192 begann das Zweite Vierkaiserjahr der Römischen Geschichte (das erste Vierkaiserjahr war 69 n. Chr. nach dem Tod des Kaisers Nero).
Die vier ausgerufene Kaiser waren: Pertinax, Didius Iulianus, Septimus Severus und Pescenius Niger.
Septimus Severus konnte sich im Jahr 197 schließlich durchsetzen und das Reich in den folgenden Jahren stabilisieren.
Augustus
19. Aug. 14
Tiberius
Aug. 14
16. März 37
Caligula
März 37
24. Jan. 41
ermordet
Claudius
Jan. 41
13. Okt. 54
vergiftet
Nero
Okt. 54
11. Juni 68
Selbstmord
Galba
Juni 68
15. Jan 69
ermordet
Otho
Jan. 69
16. April 69
Selbstmord
Vitellius
April 69
20. Dez. 69
ermordet
Vespasian
Juli 69
23. Juni 79
Titus
Juni 79
13. Sept. 81
Domitian
Sept. 81
18. Sept. 96
ermordet
Nerva
Sept. 96
27. Jan. 98
Trajan
Jan. 98
8. Aug. 117
Hadrian
Aug. 117
10.07.138
Antoninus Pius
Juli 138
07.03.161
Marcus Aurelius
März 161
17.03.180
Verus (Mitregent)
März 161
Jan. 169
Commodus
März 180
31.12.192
ermordet
Pertinax
Jan. 193
28.03.193
ermordet
Didius Iulianus
März 193
02.06.193
ermordet
Septimius Severus
Apr. 193
04.02.211
Pescennius Niger (Gegenkaiser)
Apr. 193
Apr. 194
ermordet
Clodius Albinus (Gegenkaiser)
Ende 195
19.02.197
Selbstmord
Marcus Ulpius Nerva Traianus - Kaiser Traian
Regierungsdauer: 25.01.98 bis 07.08.117; 19 Jahre, 6 Mon.
Regierungsantritt mit 45 Jahren
* 18.09.53 in Italica (Spanien)
+ 07.08.117 in Selinus (Kilikien) am Schlaganfall, im Alter von 63 Jahren
Vater: Marcus Ulpius Traianus
Mutter: Marcia
Ehefrau: Pompeia Plotina
Kinder: ?
18.09.53
Marcus Ulpius Traianus wird in Italica (Spanien) geboren.
75
Heirat mit Pompeia Plotina.
Legat in Syrien unter dem Kommando seines Vaters als Statthalter.
“tribunus militum laticlavius” am Rhein und später am Euphrat.
78
Questor
84/85
Praetor
86
Legat der Legio VII. Gemina in Leon/Spanien.
89
Umzug mit den Truppen an den Rhein um die Rebellion des Saturninus niederzuschlagen, die jedoch schon beendet war.
01.01.91
1. Konsulat (bis 30.04.)
Statthalter von Moesia inferior.
Ende 96
Statthalter der Germania superior (legatus Aug. pro praet. prov.Germaniae sup.).
27.10.97
Adoption durch Kaiser Nerva.
28.10.97
Imperator und tribunicia potestas.
Nov. 97
Aufenthalt an der Rheingrenze; Titel „Germanicus“.
28.01.98
Kaiser Nerva stirbt. Traianus wird neuer Kaiser.
02.02.98
Regierungsantritt des Kaisers Trainaus:
Ihm werden die Titel "Pontifex Maximus" (Oberster Priester) sowie "Pater Patriae" (Vater des Vaterlandes) zuerkannt.
98
Inspektion der Truppen an Rhein, Donau und Moesien.
2. Konsulat (bis Juni)
Winter 98/99
Aufenthalt an der Donau
Herbst 99
Rückkehr nach Rom.
25.03.101
Aufbruch Kaiser Traians zum 1. Dakerkrieg.
Herbst 102
Rückkehr nach Rom. Triumph und Beiname Dacius.
01.01.103
5. Konsulat (bis 13.01.)
06.06.105
Aufbruch zum 2. Dakerkrieg.
26.05.107
2. Triumph über die Daker.
28.01.108
Decennalienfeier
22.6.109
Einweihung der Thermen und am 24.06. der Wasserleitung Aqua Traiana
11.11.109
Einweihung der Naumachia.
01.01.112
Kaiser Traian weiht sein Forum und die Basilica Ulpia ein.
29.08.112
Seine Schwester Ulpia Marciana stirbt, Consecrationsbeschluss (Diva Marciana).
03.09.112
Beisetzung seiner Schwester (funus censorium).
12.05.113
Kaiser Traian weiht den Venustempel auf dem Forum Caesaris und die Trajanssäule ein.
27.10.113
Aufbruch zum Partherkrieg.
07.01.114
Ankunft Kaiser Traians in Antiochia.
Mesopotamien-Feldzug.
Aug. 114
Annahme des Titels Optimus.
13.12.115
Erdbeben während Kaiser Traian in Antiochia überwintert.
20.02.116
Er nimmt den Ehrennamen Parthicus an.
Der Sieg über die Parther wird mit dreitägigen Zirkusspielen gefeiert.
116
Kaiser Traian erobert Adiabene und Ktesiphon wird dann aber bei Hatra besiegt.
117
Übergabe des Kommandos wegen Krankheit an Hadrian und Rückkehr.
07.08.117
Kaiser Traian stirbt in Selinus/Kilikien am Schlaganfall.
Herbst 117
Consecrationsbeschluss und postumer Triumph.
Sommer 118
Consecratio: Divus Traianus Parthicus.
Kaiser : Traian
Consuln: Imp. Caesar Nerva Traianus Augustus III, Sextus Iulius Frontinus III
Cos.suf.: Titus Vestricius Spurinna (III) (für Frontinus),
Lucius Herennius Saturninus, Titus Pomponius Mamillianus,
Gaius Plinius Caecilius Secundus, Gaius Iulius Cornutus Tertullus,
Lucius Roscius Aelianus Maecius Celer,
Tiberius Claudius Sacerdos Iulianus
Herrscher:
Bischof Rom:
Clemens
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Pacorus II.
Nabatene:
Rebel II.
Dacien:
Decebalus
Ereignisse der Jahres 100:
01.09.100
Zum Anlass seines Amtsantritts als Suffektkonsul, hält Plinius der Jüngere, vor dem Senat und bei Anwesenheit des Kaisers Trajan, den Panegyricus.
Es ist eine Lob-und Dankesrede auf den Kaiser und die nach der Schreckensherrschaft Domitians durch Nerva und Trajan eingeleitete Ära.
Plinius schreibt Trajan zahlreiche Taten und Tugenden zu und grenzt ihn von den schlechten Kaisern, insbesondere von Domitian, ab.
Der Bau der Donausüdstraße (von den Donauquellen bei Donaueschingen bis Rumänien) wird beendet.
Aus diesem Anlass wird für Kaiser Traian die Inschrift der "Tabula Traiana" in den Fels des Eisernen Tores (Kladovo/Serbien) eingemeiselt.
Kaiser : Traian
Consuln: Imp. Caesar Nerva Traianus Augustus IV, Quintus Articuleius Paetus
Cos.suf.: Sextus Attius Suburanus Aemilianus (für Traianus),
Quintus Servaeus Innocens, Marcus Maecius Celer
Herrscher:
Bischof Rom:
Clemens / Evaritus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Pacorus II.
Nabatene:
Rebel II.
Dacien:
Decebalus
Ereignisse der Jahres 101:
25.03.101
Kaiser Traianus stellt die jährlichen Zahlungen an die Daker ein.
Die Daker fallen daraufhin unter ihrem König Decebalus in das Donaugebiet ein.
Kaiser Traian bricht von Rom nach Dakien auf.
Sommer 101
Erster Dakerkrieg:
Kaiser Traian überschreitet bei Viminacium (Kostolac/Serbien) die Donau auf zwei Schiffsbrücken mit 7 Legionen sowie zahlreichen Auxiliarverbänden in zwei getrennten Heeressäulen.
Sept. 101
Dakerkönig Decebalus stellt sich den Römern bei Tapae zur Feldschlacht, wird aber besiegt und muss sich zurückziehen. Die Römer erleiden dabei aber auch schwere Verluste.
Kaiser Traian lässt seine Truppen über den Eisernen-Tor-Pass vorstoßen und dort ein großes Lager errichten, wo das Heer überwintert.
Clemens, der Bischof von Rom stirbt.
Nachfolger wird Evaristus.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 6
"Nachdem er einige Zeit in Rom verweilt hatte, zog er gegen die Dacier, indem er bedachte, was sie sich zu Schuld kommen ließen und dass sie mit den Geldern, die man ihnen jährlich schimpflicher Weise entrichtete, ihre Streitkräfte vermehrten und übermütiger wurden.
Als Decebalus von seinem Anzug hörte, geriet er in Furcht, da er sich wohl bewusst war, dass er früher nicht die Römer, sondern den Domitian besiegt hatte und es jetzt mit den Römern und dem Kaiser Trajan zu tun bekomme: denn dieser war durch Gerechtigkeitsliebe, Tapferkeit und Einfachheit der Sitten gleich ausgezeichnet.
Er stand in voller Manneskraft, da er erst zweiundvierzig Jahre alt war und sich allen Beschwerden des Krieges gleich den anderen unterzog und eben so kräftig war auch sein Geist, so dass er weder durch jugendliche Hitze sich hinreißen ließ, noch durch die Schwäche des Alters untätig war. Keinen beneidete, keinen entzog er der Bahn des Ruhmes, sondern ehrte und hob jeden Verdienst; und brauchte so keinen zu fürchten, keinen mit Hass zu verfolgen. Verleumdern traute er nicht und ließ sich nicht durch Leidenschaften hinreißen. An fremdem Gut vergriff er sich eben so wenig, als er Unschuldige hinrichten ließ."
Kap. 7
"Große Summen verwendete er auf die Kriege, große auf die Werke des Friedens, wenn er aber auch an Straßen, Seehäfen und öffentlichen Gebäuden sehr viele nötig gewordene Ausbesserungen vornehmen ließ, so durfte doch keiner sterben, um sein Vermögen hierfür aufzuwenden.
Er war so hochsinnig und großherzig, dass er an den Circus, der baufällig geworden, von ihm größer und prachtvoller wieder aufgeführt worden war, die Inschrift setzen ließ: "dass er ihm die dem Römervolk gebührende Pracht gegeben habe;" deswegen wollte er mehr die Liebe des Volkes als Auszeichnung verdienen; mit dem Volk verkehrte er herablassend und wusste gegen den Senat seine Würde zu behaupten, so dass er von allen geliebt und von niemand außer den Feinden gefürchtet war. Er nahm Teil an Jagdpartien, an Gelagen, an Entwürfen und Ausführung derselben, an scherzhaften Neckereien seiner Untertanen; auch fuhr er oft selbst mit ihnen aus, kam zu ihnen zum Teil selbst ohne Bedeckung ins Haus und war guter Dinge.
Streng wissenschaftliche Ausbildung in der Beredsamkeit besaß er nicht, das Wesentliche jedoch hatte er inne und sprach gut. Überhaupt zeichnete er sich in allen Städten aus. Zwar weiß ich wohl, dass er Knaben liebte und gerne Wein trank; er wäre aber hierin nur zu tadeln, wenn er sich dabei zu Schändlichkeiten und Lastertaten hätte verleiten lassen, so aber konnte er einmal viel Wein trinken ohne betrunken zu werden und brauchte in der Liebe keinen Zwang.
Wenn er kriegsliebend war, so begnügte er sich an dem Ruhm des Sieges, an der Vernichtung der ärgsten Feinde und der Erhöhung des Glückes der Seinigen, ohne dass er deshalb, wie dies sonst zu geschehen pflegt, die Soldaten übermütig und zügellos werden ließ, sie vielmehr wohl im Zaum zu halten wusste.
Decebalus hatte demnach alle Gründe, sich vor ihm zu fürchten."
Kaiser : Traian
Consuln: Lucius Iulius Ursus Servianus II, Lucius Licinius Sura II
Cos.suf.: Lucius Fabius Iustus (für Sura), Lucius Publilius Celsus,
Lucius Antonius Albus, Marcus Iunius Homullus
Herrscher:
Bischof Rom:
Evaritus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Pacorus II.
Nabatene:
Rebel II.
Dacien:
Decebalus
Ereignisse der Jahres 102:
Erster Dakerkrieg:
Die Römer erobern die dakischen Städte, auch die Hauptstadt Sarmizegethusa.
Dem General Manius Laberius Maximus gelingt es, die dakische Königsburg zu erobern und die Schwester des Dakerkönigs Decebalus, gefangen zu nehmen. Decebalus muss um Frieden bitten.
Kaiser Traian stellt folgende Bedingungen:
- Auslieferung der Kriegsmaschinen der Daker und Rückkehr der römischen Militäringenieure, die Kaiser Domitian im Rahmen des Friedens, im Jahr 89, den Dakern geschickt hatte.
- Abtretung der eroberten Gebiete an die Römer und Schleifung der Festungen.
- Verpflichtung, die gleichen Freunde und Feinde zu haben wie das Römische Volk.
- Decebalus muss seine Krone abgeben und sie kniend wieder aus der Hand des Kaisers Traian empfangen.
Herbst 102
Rückkehr des Kaisers Traian nach Rom.
Er feiert einen Triumphzug über die Daker, dafür wird für ihn ein Triumphbogen errichtet.
Traian erhält vom Senat den Titel "Dacicus" verliehen.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 8
"Als Trajan gegen die Dacier zu Felde zog und sich Tapae, wo die Feinde im Lager standen näherte, wurde ihm ein großer Erdschwamm gebracht, auf dem mit lateinischen Buchstaben geschrieben stand, dass sowohl die anderen Bundesgenossen, als auch die Burrer dem Trajanus rieten sich zurückzuziehen und Frieden zu halten. Trajanus aber lieferte die Schlacht und hatte zwar viele Verwundete, richtete aber unter den Feinden ein großes Blutbad an.
Als es am nötigen Verbandszeug fehlte, schonte er seines eigenen Gewandes nicht und ließ es in Streifen schneiden, den in der Schlacht Gebliebenen zu Ehren aber einen Altar errichten und ein jährliches Totenopfer bringen.
Während er nun nach dem höheren Bergland hinzog, sich nicht ohne Gefahr einer Anhöhe nach der anderen bemächtigte und sich dem dacischen Königssitz näherte, griff Lustus von einer anderen Seite an, tötete viele Feinde und nahm noch mehr gefangen, worauf Decebalus Gesandte schickte."
Kap. 9
"Zwar hatte er vor der Niederlage Gesandte geschickt, allein die jetzigen erschienen nicht mehr mit bloßem Haupt, sondern waren die angesehensten derer, die Hüte trugen. Sie warfen ihre Waffen weg und sich selbst auf den Boden nieder und baten den Trajanus, dem Decebalus zu erlauben sich zu einer persönlichen Besprechung bei ihm einzufinden, da er bereit sei, sich in alles zu fügen; wo nicht, so möchte er einen Gesandten abschicken, um den Frieden abzuschließen.
Es wurden auch wirklich Sura und der Obrist der Leibwachen Claudius Livianus abgeordnet; es wurde aber nichts ausgerichtet. Decebalus traute sich auch mit diesen in keine Besprechung einzulassen, sondern schickte Leute an sie ab.
Trajanus nahm jetzt die Bergschanzen ein und fand daselbst Waffen, Kriegsmaschinen, Gefangene und das unter Fuscus eingebüßte Feldzeichen vor. Diese Fortschritte und die zu gleicher Zeit erfolgte Gefangennahme seiner Schwester durch Maximus, so wie die Eroberung eines festen Platzes, machten den Decebalus bereitwillig auf alle Friedensbedingungen einzugehen, nicht als ob er sie wirklich hätte erfüllen wollen, sondern nur um sich von den derzeitigen Verlusten wieder erholen zu können. Er willigte ein, die Waffen, Kriegsmaschinen und die Maschinenbaumeister, so wie auch die Überläufer auszuliefern, die Festungen zu schleifen, das eroberte Land zu räumen und Feinde und Freunde mit den Römern gemeinsam zu haben; ferner keinen der ersteren bei sich aufzunehmen, noch Soldaten aus dem Römischen Reich in seine Dienste zu nehmen. Er wusste nämlich die meisten und besten von dorther durch Versprechungen an sich zu ziehen.
Er fand sich selbst bei Trajanus ein, tat einen Fußfall vor ihm, um ihm seine Verehrung zu bezeigen und warf die Waffen weg. Auch ordnete er Gesandte an den Senat ab, um den Frieden von ihm bestätigen zu lassen. Nachdem er auf solche Weise Frieden geschlossen, in Sermizegethusa ein Truppencorps und auch in anderen Plätzen Besatzungen zurückgelassen hatte, kehrte Trajan nach Italien zurück."
Kaiser : Traian
Consuln: Imp. Caesar Nerva Traianus Augustus V,
Manius Laberius Maximus II
Cos.suf.: Quintus Glitius Atilius Agricola (II) (für Traianus),
Publius Mertilius Sabinus Nepos (II)
Herrscher:
Bischof Rom:
Evaritus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Pacorus II.
Nabatene:
Rebel II.
Dacien:
Decebalus
Ereignisse der Jahres 103:
Römische Truppen beginnen mit dem Bau der Trajansbrücke über die Donau (Drobeta/Rumänien).
Der berühmte Architekt, Apollodor von Damaskus, wird mit der Planung der Brücke beauftragt.
Sie blieb, sowohl hinsichtlich ihrer Gesamtlänge mit 1.135 m, als auch ihrer Bogenspannweite, über ein Jahrtausend lang die längste erbaute Brücke der Welt.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 10
"Die Gesandten des Decebalus wurden in den Senat geführt, legten die Waffen nieder, hielten, als Kriegsgefangene die Hände über die Brust gekreuzt, einen flehentlichen Vortrag und erhielten so den Frieden bewilligt, worauf ihnen ihre Waffen wieder zugestellt wurden.
Trajanus hielt einen Triumph und wurde der Dacische genannt. Bei dieser Gelegenheit gab er im Theater Gladiatorenspiele, an denen er großen Gefallen hatte; auch führte er die Pantomimen wieder auf die Bühne; denn einer von ihnen, Pylades, war sein Lustknabe.
Dass er aber ein Mann des Krieges war, hinderte ihn nicht an der Fürsorge für andere Gegenstände und am Rechtsprechen: bald saß er auf dem Forum des Augustus, bald in der Livianischien Säulenhalle, bald anderswo auf dem Richterstuhl.
Kap. 13
"Trajanus ließ eine steinerne Brücke über die Donau bauen, worüber ich ihn nicht genug bewundern kann. Zwar sind auch seine anderen Werke höchst prachtvoll, dies aber übertrifft doch alles. Pfeiler von Quadersteinen sind es zwanzig; ihre Höhe über dem Grund beträgt hundert, die Breite sechzig Fuß. Sie stehen von einander je hundert und siebzig Fuß ab und sind durch Bögen miteinander verbunden.
Ist der Aufwand auf dieses Werk nicht erstaunenswert? Ist nicht die Kunst zu bewundern, wie dieselben in den wirbelvollen Wasser und dem lehmigen Boden aufgeführt wurden, da man den Fluss nirgends ableiten konnte. Ich führte die Breite des Flusses an, nicht weil sie überhaupt so viel beiträgt (an einigen Stellen ist er zweimal, ja dreimal so breit), sondern weil selbst die schmalste und zum Bau der Brücke bequemste Stelle in der Gegend noch so breit ist. Aber je schmäler das Bett ist, in das die Donau aus dem breiteren zusammenläuft und je breiter es dann wieder auseinander geht, desto reißender und tiefer ist es hier, so dass auch dadurch die Schwierigkeit des Baus der Brücke noch erhöht werden musste.
Der großartige Sinn des Trajanus lässt sich hieraus abnehmen; die Brücke selbst aber ist für uns gegenwärtig von keinem Nutzen mehr. Zwar stehen die Pfeiler noch, sind aber nicht mehr verbunden und scheinen nur dafür gemacht, um zu zeigen dass der menschlichen Kunst nichts unmöglich sei.
Trajanus ließ die Brücke schlagen, um den Übergang über den Fluss zu erleichtern, weil er befürchtete, die jenseits stehenden Römer möchten, wenn der Strom zufröre, den Angriffen der Feinde ausgesetzt sein.
Hadrian aber besorgte im Gegenteil, die Feinde möchten, die Wachposten überwältigend, leichter in Mösien eindringen können und ließ deshalb die obere Belegung der Brücke abtragen."
Kaiser : Traian
Consuln: Sex. Attius Suburanus Aemilianus II, Marcus Asinius Marcellus
Herrscher:
Bischof Rom:
Evaritus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Pacorus II.
Nabatene:
Rebel II.
Dacien:
Decebalus
Ereignisse der Jahres 104:
Die Daker unter ihrem König Decebalus erheben sich erneut gegen die Römer.
Brand des Oppius-Hügels und der Domus Aurea in Rom.
Baubeginn der Traians-Thermen über den Ruinen der Domus Aurea.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 10
„Als jedoch die Kunde eintraf, dass Decebalus die Friedensbedingungen vielfach verletze, zum Krieg rüste, Überläufer aufnehme, die Schanzen wieder herstelle, an die Nachbarn Gesandtschaften schicke und denen, welche früher nicht zu ihm hielten, Abbruch tue, den Jazygen sogar Land abnehme, das Trajan auf die Bitte derselben nicht zurückgegeben, so erklärte ihm der Senat von Neuem den Krieg und Trajan übernahm wieder persönlich die Führung des Krieges und überließ ihn nicht Unterfeldherren."
Kaiser : Traian
Consuln: Tiberius Iulius Candidus Marius Celsus II,
Gaius Antius Aulus Iulius Quadratus II
Cos.suf.: Gaius Iulius Quadratus Bassus, Gnaeus Afranius Dexter,
Quintus Caelius Honoratus (für Dexter),
Marcus Vitorius Marcellus,
Gaius Caecilius Strabo
Herrscher:
Bischof Rom:
Evaritus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Pacorus II.
Nabatene:
Rebel II.
Dacien:
Decebalus
Ereignisse der Jahres 105:
06.06.105
Aufbruch des Kaisers Traian zum Zweiten Dakerkrieg.
Kaiser Traian überschreitet erneut die Donau auf der neu erbauten Brücke und dringt mit 15 Legionen in Dakien ein.
Zweiter Dakerkrieg:
Dakerkönig Decebalus hält die Friedensbedingungen nicht ein, betreibt Wiederaufrüstung und geht ein Bündnis mit den Parthern ein.
Er plant auch Kaiser Traian zu ermorden, doch der Anschlag missglückt.
Schließlich greift er die römischen Legionärslager an und nimmt auch den Legaten Pompeius Longinus hinterrücks gefangen.
Dakerkönig Decebalus fordert für die Freilassung des Pompeius Longinus die Räumung aller römische besetzten Gebiete, doch Longinus begeht Selbstmord.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 11
"Der Abfall vieler Dacier zu Trajan und andere Gründe veranlassten den Decebalus nochmals um Frieden zu bitten. Weil er sich aber nicht dazu verstehen konnte, die Waffen zu strecken und sich an ihn zu ergeben, so begann er jetzt unverhohlen Streitkräfte zu sammeln und rief die umwohnenden Völkerschaften zu Hilfe, indem er ihnen vorstellte: wenn sie ihn im Stich ließen, so kämen sie selbst in Gefahr; leichter und sicherer würden sie, in Verbindung mit ihm, ehe sie selbst durch Verluste klüger wären, mit gewaffneter Hand ihre Freiheit behaupten, statt dass sie, gegen seinen Untergang gleichgültig, später, von keinen Bundesgenossen unterstützt unterjocht werden würden.
Decebalus hatte jedoch mit den Waffen kein Glück, hätte aber durch Tücke und Hinterlist den Trajanus beinahe um's Leben gebracht.
Er schickte nämlich einige Überläufer nach Mysien, welche versuchen sollten, ob sie ihn, der auch sonst leicht zugänglich war und jetzt im Krieg jeden, der ihn sprechen wollte, vor sich ließ, umbringen könnten. Sie konnten aber ihren Mordanschlag nicht ausführen, weil sie, von den Römern als verdächtig aufgegriffen, auf der Folter alles bekannten."
Kap. 12
"Decebalus ließ auch den Longinus, einen römischen Unterfeldherrn, der ihm viel zu schaffen gemacht hatte, zu einer Unterredung zu sich bitten, indem er sich ganz unterwürfig stellte, befahl ihn zu ergreifen und fragte ihn öffentlich über die Pläne des Trajanus. Als er nichts verraten wollte, behielt er ihn, jedoch ungefesselt, als Gefangenen und behandelte ihn gut, ließ dem Trajanus aber durch den Gesandten den Antrag machen, das Land bis zur Donau ihm einzuräumen und die Kriegskosten zu vergüten, wogegen er den Longinus wieder herausgeben wollte.
Als Trajan eine zweideutige Antwort gab, aus der er nicht abnehmen konnte, ob jener großen oder nur geringen Wert auf den Besitz des Longinus legte, um ihn weder zu opfern, noch sein Lösegeld zu erhöhen; so zögerte Decebalus, indem er nicht recht wusste, was er tun sollte.
Longinus wusste sich indessen durch seinen Freigelassenen Gift zu verschaffen und versprach, ihn mit Trajanus auszusöhnen, um ihm keinen Verdacht über sein Vorhaben zu geben und sich nicht eine strengere Gefangenschaft zuzuziehen. Er setzte auch wirklich eine Bittschrift an Trajanus auf und ließ sie den Freigelassenen überbringen, um ihn in Sicherheit zu bringen. Als er fort war, nahm er in der Nacht das Gift und starb.
Nun verlangte Decebalus den Freigelassenen von Trajan zurück, indem er die Leiche des Longinus neben zehn Gefangenen dafür zu geben versprach, sandte auch gleich den mit diesem gefangenen Centurio ab, um die Sache zu betreiben. Von ihm erfuhr Trajanus alles, was sich mit Longinus begeben hatte, sandte aber weder diesen zurück, noch lieferte er den Freigelassenen aus, indem er es der Ehre des Reiches schuldig zu sein glaubte, dem Leben desselben das Begräbnis Longins zum Opfer zu bringen."
Kaiser : Traian
Consuln: Lucius Ceionius Commodus, Sextus Vettulenus Civica Cerialis
Cos.suf.: Lucius Minucius Natalis,
Quintus Licinius Silvanus Granianus Quadronius Proculus
Herrscher:
Bischof Rom:
Evaritus / Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Osroes
Nabatene:
Rebel II.
Ereignisse der Jahres 106:
21.03.106
Nabatäerkönig Rebel II. stirbt.
Aulus Cornelius Palma Frontonianus, der Statthalter der Provinz Syria marschiert in das nabatäische Reich ein und erobert die Hauptstadt Petra.
Nabatäa wird zur römischen Provinz Arabia mit Bosra als Hauptstadt.
Zweiter Dakerkrieg:
Die römischen Legionen kämpfen sich systematisch gegen die dakische Hauptstadt Sarmizegetusa vor.
Ein Kapitulationsangebot des Decebalus wird abgelehnt, so dass der Dakerkönig gezwungen ist zu fliehen. In einer entlegenen Festung, versucht er mit einigen Vertrauten den letzten Widerstand zu organisieren.
Schließlich versucht er nach Norden zu entkommen, wird aber von den Auxiliarreitern der Ala II Pannoniorum Veterana, unter der Führung des Unteroffiziers Tiberius Claudius Maximus, eingeholt.
Decebalus schneidet sich die Kehle durch, um der Gefangennahme zu entgehen.
Damit ist der dakische Krieg beendet. Dakien wird römische Provinz und wird mit Kolonisten und Veteranen besiedelt.
Evaristus, Bischof von Rom stirbt.
Nachfolger wird Alexander.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 14
"Trajanus zog nun auf dieser Brücke über die Donau, führte sodann den Krieg mit mehr Bedachtsamkeit als Eile und unterwarf endlich nicht ohne Anstrengung Dacien, wobei er häufige Gelegenheit hatte, sein Feldherrntalent und seine Tapferkeit zu zeigen und den kühnen Mut seiner Leute zu erproben.
Ein Ritter wurde gefährlich verwundet aus der Schlacht getragen, weil man glaubte ihn noch retten zu können. Als er fand, dass ihm nicht mehr zu helfen sei, sprang er, da die Wunde seine Kraft noch nicht erschöpft hatte, aus dem Zelt, stellte sich wieder in die Linie und sank dann nach Wundern der Tapferkeit entseelt zu Boden.
Als Decebalus seine Burg und das ganze Land in den Händen der Feinde, sich selbst aber in Gefahr sah gefangen genommen zu werden, so entleibte er sich selbst und sein Kopf wurde nach Rom gebracht.
Dacien wurde so römische Provinz und von Trajan mit Kolonisten bevölkert.
Auch die Schätze des Decebalus wurden aufgefunden, obwohl er sie unter dem Bett des Flusses Sargetia, der bei seinem Königssitz vorbeifließt, verborgen hatte. Er ließ nämlich den Fluss durch Kriegsgefangene ableiten, das Bett desselben aufgraben und viel Silber und Gold und andere Kostbarkeiten, welche die Nässe ertragen konnten, hineinschaffen, Steine und Schutt darüber führen und dann den Fluss wieder in sein altes Bett zurückleiten.
In die dort befindlichen Berghöhlen mussten sie die Gewänder und andere Waren dieser Art bringen und wurden dann umgebracht, um nichts verraten zu können. Aber ein Vertrauter desselben, Namens Vicilis, der darum wusste, geriet in Gefangenschaft und entdeckte es.
Um dieselbe Zeit unterwarf auch Palma, der Statthalter Syriens, den bei Petra gelegenen Teil Arabiens und machte ihn zur römischen Provinz."
Kaiser : Traian
Consuln: Lucius Licinius Sura III, Quintus Sosius Senecio II
Cos.suf.: Lucius Acilius Rufus, Gaius Minucius Fundanus,
Gaius Vettennius Severus, Gaius Iulius Longinus,
Gaius Valerius Paullinus
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 107:
26.05.107
Kaiser Traian feiert in Rom seinen Triumph über die Daker:
Die gewaltige römische Kriegsbeute soll 50.000 Kriegsgefangene, 500.000 Pfund Gold und 1.000.000 Pfund Silber betragen haben.
Das Volk erhielt ein congiarium (Geldspende) in der Höhe von 500 Denaren pro Kopf.
Die Festspiele sollen 123 Tage gedauert haben.
Es traten 10.000 Gladiatoren auf, 11.000 Tiere wurden getötet.
Aufteilung der Provinz Pannonien in Pannonia superior und inferior.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 15
"Bei Trajan trafen nach seiner Ankunft in Rom sehr viele Gesandtschaften aus fremden Ländern, selbst aus Indien ein.
Er gab hundert und dreiundzwanzig Tage hintereinander Schauspiele, wobei gegen elftausend wilde und zahme Tiere darauf gingen und zehntausend Gladiatoren auftraten.
Die von den Königen geschickten Gesandten durften auf den Sitzen der Senatoren den Schauspielen anwohnen.
Um dieselbe Zeit war auch eine gepflasterte Straße durch die Pontinischen Sümpfe geführt, an dem Weg wurden Häuser erbaut und die prachtvollsten Brücken aufgeführt. Auch ließ er alle verblichenen Münzen einschmelzen.
Dem Licinius Sura, der damals starb, gestattete er ein öffentliches Leichenbegängniss und ehrte ihn durch eine Bildsäule. Dieser Mann war so reich und ruhmbegierig, dass er den Römern auf eigene Kosten ein Gymnasium erbaute. Sura hegte so treue Freundschaft gegen Trajan und dieser gegen ihn, dass er trotz allen Verleumdungen, die man (wie dies bei Günstlingen der Kaiser gewöhnlich ist) gegen ihn vorbrachte, nie misstrauisch gegen ihn wurde, noch ihn hasste. Und da seine Neider ihm immer in den Ohren lagen, ging er unangemeldet zu ihm ins Haus und speiste mit ihm. Nachdem er alle Wachen fortgeschickt hatte, ließ er den Arzt desselben rufen und sich die Augen von ihm mit Salbe bestreichen und sodann von dem Barbier desselben den Bart abnehmen. Alle Römer und selbst die Kaiser trugen nämlich seit alten Zeiten das Kinn glatt und Hadrian war der erste, der den Bart wachsen ließ. Dann ging Trajan bei ihm ins Bad und ließ sich zur Tafel nieder; und am anderen Tag sagte er zu seinen Freunden, welche immer etwas gegen ihn vorzubringen wussten: "Wenn mich Sura umbringen wollte, so hätte er es gestern getan."
Kap. 16
"Groß gedacht war es von ihm, dass er sich in solche Gefahr begab bei einem Mann, der beschuldigt wurde, dass er ihm nach dem Leben trachte, noch größer, dass er so feste Überzeugung hatte, er werde ihm nie etwas zu leide tun. Als er das erste mal dem neuen Befehlshaber der Leibwachen das Schwert überreichte, das er sich umgürten musste, entblößte er dasselbe, hielt es empor und sprach die Worte: "Nimm dieses Schwert und gebrauche es, wenn ich gut regiere, für mich, wenn schlecht, gegen mich!"
Dem Sossius, dem Palma und dem Celsus ließ er Bildsäulen errichten, so sehr wusste er ihre ausgezeichneten Verdienste zu schätzen.
Diejenigen, welche ihm nach dem Leben trachteten (und unter ihnen war auch Crassus), zog er zur Strafe, stellte sie aber vor den Senat.
Auch legte er Bibliotheken an und stellte auf dem Forum eine sehr hohe Säule auf, teils um einst seine Asche darunter beisetzen zu lassen, teils um das Andenken an den prachtvollen von ihm angelegten Markt zu erhalten. Der ganze Platz war nämlich ursprünglich bergig und er ließ ihn in einer der Höhe der Säule entsprechenden Tiefe abgraben und zu einem Markt ebnen."
Kaiser : Traian
Consuln: Appius Annius Trebonius Gallus, Marcus Atilius Metilius Bradua
Cos.suf.: Publius Aelius Hadrianus, Marcus Trebatius Priscus,
Q. Roscius Coelius Murena Silius Decianus Vibullius Pius Iulius
Eurycles Herculanus Pompeius Falco
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 108:
28.01.108
Kaiser Traian feiert in Rom seine Decennalia (10-jährige Herrschaft).
Kaiser : Traian
Consuln: Aulus Cornelius Palma Frontonianus II,
Publius Calvisius Tullus Ruso
Cos.suf.: Lucius Annius Largus (für Palma), Gnaeus Antonius Fuscus,
Gaius Iulius Antiochus Epiphanes Philopappus,
Gaius Aburnius Valens, Gaius Iulius Proculus
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 109:
22.06.109
Kaiser Traian weiht die Traiansthermen ein, die auf dem Gelände der abgebrannten Domus Aurea, des Kaisers Nero, am Oppius-Hügel von dem berühmten Architekten, Appolodorus von Damaskus, errichtet wurden.
24.06.109
Kaiser Traian weiht die Wasserleitung Aqua Traiana ein.
Die Via Traiana zwischen Beneventum und Brundisium wird erbaut.
11.11.109
Kaiser Traian weiht eine Naumachia ein, eine Arena zur Austragung von nachgestellten Seeschlachten.
24.11.109
Ende der Festspiele zu Traians Triumph über die Daker.
Kaiser : Traian
Consuln: Marcus Peducaeus Priscinus,
Servius Cornelius Scipio Salvidienus Orfitus
Cos.suf.: Gaius Avidius Nigrinus, Tiberius Iulius Aquila Polemaeanus,
Lucius Catilius Severus Iulianus Claudinus Reginus,
Gaius Erucianus Silo, Aulus Larcius Priscus,
Sextus Marcius Honoratus
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Sanatruk
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 110:
Das Pantheon in Rom, das ursprünglich als Tempel des Kaisers Augustus errichtet wurde, brennt infolge eines Blitzeinschlags vollkommen ab.
Kaiser : Traian
Consuln: Gaius Calpurnius Piso, Marcus Vettius Bolanus
Cos.suf.: Titus Avidius Quietus, Lucius Eggius Marullus,
Lucius Octavius Crassus, Publius Coelius Apollinaris
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Abgar VII.
Armenien:
Tiridates II.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 111:
Kaiser Traian ernennt C. Plinius Caecilius Secundus, den Sohn des berühmten Schriftstellers Plinius den Älteren (Naturalis historiae), zum außerordentlichen Statthalter der Provinz Bithynien-Pontus (legatus pro praetore provinciae Ponti et Bithyniae consulari potestate) und stattet ihn mit Sondervollmachten aus.
Als ehemals Verantwortlicher für die römische Staatskasse soll Plinius die Missstände, Korruption und die schlechte Administration der Provinz beheben.
Plinius trifft am 17.09.111 in Bithynien ein.
Kaiser : Traian
Consuln: Imp. Caesar Nerva Traianus Augustus VI, Titus Sextius Africanus
Cos.suf.: Marcus Licinius Ruso (für Traianus),
Gnaeus Pinarius Cornelius Severus,
Lucius Mummius Niger Quintus Valerius Vegetus,
Publius Stertinius Quartus, Titus Iulius Maximus M. Brocchus,
Servilianus Aulus Quadronius Lucius Servilius Vatia Cassius C.,
Gaius Claudius Severus, Titus Settidius Firmus
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Abgar VII.
Armenien:
Axidares
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 112:
01.01.112
Zur Feier seines 6. Konsulats weiht Kaiser Traian sein Forum ein und am 15.01. die Basilica Ulpia.
28.01.112
15-tägige Spiele in Rom zur Feier des Vierzehnten Jahres der Machtübernahme des Kaisers Traian.
29.08.112
Ulpia Marciana, die ältere Schwester des Kaisers Traian stirbt.
Noch an ihrem Todestag wird sie divinisiert (zu Göttin erhoben).
Zu ihren Ehren wird ein Tempel in Rom errichtet.
Außerdem benennt Trajan zwei Städte in Gedenken an sie, Marcianapolis (Devnya/Bulgarien) und Marciana Ulpia Traiana (Timgad/Algerien).
Ihre Tochter Salonina Matidia wird zu Augusta ernannt.
Kaiser : Traian
Consuln: Lucius Publius Celsus II, Gaius Clodius Crispinus
Cos.suf.: Servius Cornelius Dolablla Metilianus Pompeius Marcellus (für
Celsus), Lucius Stertinius Noricus, Lucius Fadius Rufinus,
Gnaeus Cornelius Urbicus, Titus Sempronius Rufus
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Abgar VII.
Armenien:
Axidares
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 113:
12.05.113
Kaiser Traian weiht die Traianssäule auf dem Forum Traiani ein.
27.10.113
Kaiser Traianus bricht zum zum Partherkrieg auf.
Nachdem Partherkönig Pacorus II. im Jahr 110 seinen Neffen Axidares auf den Thron von Armenien gesetzt hatte, wurde dies von den Römern als unzulässige Einmischung in die inneren Angelegenheiten gewertet.
Partherkönig Osroes schickt Kaiser Traian eine Gesandtschaft mit Geschenken, nach Athen entgegen und bietet an, Exedares durch dessen Bruder Parthamasiris zu ersetzen, doch Traian weist die Gesandten ab.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 17
"Hierauf zog er gegen die Armenier und die Parther zu Felde, vorgeblich, weil der König von Armenien das Diadem sich nicht von ihm, sondern von dem Partherkönig hatte überreichen lassen, im Grunde aber aus bloßer Ruhmbegierde.
Als er auf seinem Zug gegen die Parther nach Athen kam, traf eine Gesandtschaft von Osroes bei ihm ein, bat um Frieden und brachte Geschenke. Als dieser nämlich von seinem Anzug hörte, wodurch er seine Drohungen betätigte, geriet er in Furcht und bat demütig und flehentlich, ihn nicht zu bekriegen und Armenien dem Parthamasiris, der ja auch ein Sohn des Pacorus sei, zu geben, ihm selbst aber das Diadem zu übersenden; den Exedares, der es weder mit den Römern, noch mit den Parthern aufrichtig meine, habe er der Herrschaft entsetzt.
Trajan aber nahm die Geschenke nicht an und gab mündlich und schriftlich nur den Bescheid: die Freundschaft werde nach Taten, nicht nach Worten bemessen; wenn er nach Syrien komme, werde er tun, was Rechtens sei. Dabei blieb er und zog durch Asien, Lycien und die angrenzenden Provinzen nach Seleucia."
Kaiser : Traian
Consuln: Quintus Ninnius Hasta, Publius Manilius Vopiscus Vicinillianus,
Lucius Elufrius Iulius Quadratus Bassus
Cos.suf.: Gaius Clodius Nummus, (?), Lucius Lollianus Avitus,
Lucius Messius Rusticus
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Abgar VII.
Armenien:
Parthamasiris
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 114:
07.01.114
Kaiser Traian kommt in Antiochia an.
Er überschreitet mit seinem Heer bei Zeugma den Euphrat und zieht stromaufwärts bis Samosata und Elegia.
Dort stellt sich Parthamasires, der die Herrschaft in Armenien bereits übernommen hatte, persönlich im römischen Lager vor.
Traian weist alle Angebote des Parthamasires zurück und beansprucht Armenien für die Römer.
Parthamasires wird auf dem Rückweg ermordet.
Armenien wird römische Provinz.
Herbst 114
Partherkrieg:
Kaiser Traian zieht mit seinem Heer weiter nach Süden und erobert die Städte Nisbis und Batnae.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 18
"Nach seiner Ankunft in Antiochia ließ sich der Osroënerkönig Augarus zwar nicht sehen, machte aber Geschenke und Anträge zur Güte.
Da er ihn und die Parther gleich sehr fürchtete, so wollte er es mit keinem von beiden verderben und hielt es deshalb nicht für ratsam, persönlich zu erscheinen.
Als er in Feindesland rückte, kamen ihm die Satrapen und die Könige in der Gegend mit Geschenken entgegen.
Unter letzteren befand sich auch ein Pferd, das abgerichtet war, einen Fußfall zu tun: es beugte nämlich seine Vorderfüße und legte den Kopf unter die Füße des Nächststehenden.
Trajanus unterwarf sich alles ohne Schwertstreich, kam nach Satala und Elegia, Städten in Armenien und ehrte den König der Heniocher, zog aber den König Parthamasiris von Armenien zur Strafe.
Nach der Unterwerfung des ganzen Armenischen Landes nahm er viele der Könige, welche sich freiwillig unterwarfen, als Freunde auf und bestrafte andere, welche sich nicht fügen wollten, ohne dass es zu förmlichem Kampf gekommen wäre."
Kap. 19
"Parthamasiris tat folgenden Schritt, den ihm die Not abdrängte: Erst nannte er sich in einem Brief an Trajan noch König; als er aber keine Antwort erhielt, so ließ er in einem zweiten Brief diesen Titel weg und bat, den Statthalter von Cappadocien Marcus Junius an ihn zu senden, weil er ihm eine Bitte anvertrauen wollte. Trajan sandte dessen Sohn an ihn ab, rückte selbst vor Samosata, nahm die Stadt ohne Schwertstreich, von da vor Satala und machte dem König der Heniocher und Machelonen, Anchialus, Gegengeschenke, in Elegia aber ließ er den König von Armenien Parthamasiris vor sich.
Er selbst saß in dem Lager auf einem erhöhten Sitz. Der König grüßte ihn, nahm sein Diadem vom Haupt, legte es ihm zu Füßen und erwartete, ohne ein Wort zu sprechen, dastehend es wieder zurück zu empfangen.
Als die Soldaten aber zusammenschrieen und den Trajan wie über einem Sieg als Imperator begrüßten (sie nannten es einen kampflosen, unblutigen Sieg, dass sie einen König aus dem Stamm der Arsaciden, des Pacorus Sohn und Brudersohn des Osroes ohne Diadem wie einen Kriegsgefangenen vor ihm stehen sahen), erschrak er und meinte, es geschehe zu seiner Beschimpfung und sei das Signal zu seinem Tod. Er wandte sich um zur Flucht und als er sich umdrängt sah, bat er, nicht vor der Menge sprechen zu dürfen und wurde so in das Zelt geführt, erhielt aber von dem, was er wollte, nichts bewilligt."
Kap. 20
"Als er auch hier von Wut entbrannt in das Lager entsprang, ließ ihn Trajanus zurückführen, bestieg wieder den Thron und hieß ihn vor aller Ohren sagen, was er vorzubringen hätte, damit man nicht, mit dem was sie unter sich gesprochen hätten, unbekannt, sich mit falschen Gerüchten trüge. Auf diese Weisung konnte sich Parthamasiris nicht mehr länger halten, sondern erklärte mit vieler Freimütigkeit Folgendes: "weder als Besiegter, noch als Gefangener, sondern aus freien Stücken sei er hier erschienen, im Vertrauen, keine Kränlung zu erfahren und die Herrschaft wieder zu erhalten, wie einst von Nero Teridates."
Trajan gab ihm auf das andere gebührenden Bescheid, erklärte aber, "Armenien werde er nimmermehr freigeben, es gehöre den Römern und werde von Rom aus seine Statthalter bekommen; er selbst aber könnte gehen, wohin er wollte."
Wirklich entließ er auch Parthamasiris mit den ihn begleitenden Parthern jedoch unter Bedeckung von Rittern, damit sie mit niemand sprechen oder Unordnung anstiften könnten. Alle Armenier aber, die mit ihm gekommen waren, mussten bleiben, weil sie jetzt seine Untertanen waren."
Kap. 21
"Nachdem Trajan die nötigen Besatzungen in den betreffenden Plätzen zurückgelassen hatte, kam er nach Edessa und sprach dort zum ersten mal mit Augarus. Bisher hatte er nämlich zu wiederholten Malen Gesandte mit Geschenken an ihn geschickt, war aber unter allerlei Vorwänden noch nicht persönlich vor ihm erschienen, gleich dem Mannus, dem König des benachbarten Arabiens und dem Sporaces, dem Phylarchen von Anthemusien. Jetzt aber kam er besonders auf Zureden seines Sohnes Arbandus, den Trajan wegen seiner Schönheit und Jugend ausnehmend liebte und ging ihm, besorgt wegen seiner Annäherung, auf dem Marsch entgegen, entschuldigte sich und erhielt Verzeihung, wobei er den schönsten Fürsprecher an seinem eigenen Sohn hatte. Er war von jetzt an ein Freund Trajans und bewirtete ihn. Während des Mahles musste sein Sohn einen heimischen Tanz aufführen."
Kaiser : Traian
Consuln: Lucius Vipstanus Messalla, Marcus Pedo Vergilianus
Cos.suf.: Titus Statilius Maximus Severus Hadrianus (für Pedo)
Herrscher:
Bischof Rom:
Alexander / Sixtus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Abgar VII.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 115:
03.05.115
Alexander, Bischof von Rom, stirbt. Sein Nachfolger wird Sixtus.
Partherkrieg:
Kaiser Traian erobert mit seinen Legionen Mesopotamien und macht es zu einer römischen Provinz.
Diasporaaufstand der Juden:
Der Aufstand bricht in der römischen Provinz Kyrene (Nordafrika) aus.
Anführer ist ein Andreas, der sich als Messias und König ausgibt.
Die kyrenischen Juden fallen über ihre römischen und griechischen Nachbarn her und zerstören ihre Tempel.
13.12.115
Die syrischen Städte Antiochia am Orontes und Apamea, werden durch ein schweres Erdbeben zerstört. Unzählige Menschen verlieren dabei ihr Leben.
Kaiser Traian, der während seinem Partherfeldzug in Antiochia überwintert, gelingt es, aus dem Fenster eines einstürzenden Gebäudes zu entkommen.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 22
"Als Trajan nach Mesopotamien kam, traf er Friedensboten von Mannus und Gesandte von Manisarus an, den Osroes mit Krieg überzogen hatte.
Manisarus erbot sich, das eroberte Mesopotamien und Armenien freiwillig zu räumen. Trajan erklärte aber, er traue ihm nicht, bis er, wie er zugesagt hätte, selbst kommen und seine Versprechungen durch die Tat bewähren würde.
Dem Mannus traute er nicht, zumal da er dem Mebarsapes, dem König von Adiabene, Hilfsvölker gesendet hatte, die jedoch von den Römern aufgefangen worden waren. Deshalb erwartete er ihre Ankunft nicht, sondern suchte sie selbst in Adiabene auf und Singara neben anderen Plätzen wurde ohne Widerstand durch Lusius weggenommen.
In die Feste Adenystrae war früher der Centurio Sentius als Gesandter an Mebarsapes geschickt, von diesem aber in Fesseln gelegt worden und befand sich in jenem Platz. Als nun die Römer nahten, beredete er sich mit einigen seiner Mitgefangenen, entwich mit ihnen aus den Banden, tötete den Befehlshaber der Besatzung und öffnete seinen Landsleuten die Tore."
Kap. 23
"Unter anderen Auszeichnungen, welche der Senat dem Trajan zuerkannte, nannte er ihn auch Optimus oder den Besten.
Er zog immer mit dem ganzen Heer zu Fuß, hielt sie während des ganzen Zuges in Ordnung, ließ sie bald woanders ziehen und setzte mit ihnen zu Fuß über die Flüsse. Zuweilen ließ er durch die Kundschafter falsche Botschaft melden, um sie im Aufstellen zu üben und sie zu allem bereit und unerschrocken zu machen.
Nach der Einnahme von Nisibis und Batana erhielt er auch den Ehrennamen „der Parthische“. Der liebste von allen war ihm jedoch Optimus, da dieser seinen Charakter, die andern nur Waffentaten bezeichneten."
Kap. 24
"Während seines Aufenthaltes in Antiochia ereignete sich ein schreckliches Erdbeben, durch welches viele Städte litten, Antiochia aber am härtesten mitgenommen wurde.
Da Trajan daselbst überwinterte und viele Soldaten und Privatleute teils in Streitsachen, teils wegen Gesandtschaften, Handels halber oder aus Neugierde von allen Seiten dahin zusammenströmten, so war keine Provinz, keine Nation, die dadurch nicht zu Schaden kam und so betraf in der einzigen Stadt Antiochia dieses Unglück den ganzen bewohnten Erdkreis, so weit er den Römern gehorchte.
Es begann mit vielen Blitzen und ungewöhnlichen Windstößen; Niemand aber erwartete, dass so großes Unheil auf sie folgen würde.
Zuerst ließ sich plötzlich ein großes Gedröhn der Erde vernehmen, worauf die heftigste Erschütterung der Erde folgte.
Der ganze Boden sprang empor, empor die Häuser, die dann entweder zusammenstürzten und zertrümmert wurden oder wie Schiffe auf dem Meer bald nach dieser, bald nach jener Seite schwankten und große Strecken freien Platzes mit ihren Trümmern überdeckten.
Entsetzlich war das Krachen der Balken, Ziegel und Steine, welche zerbrachen und durcheinander stürzten, es erhob sich ein gräulicher Staub, so dass einem Sehen, Sprechen und Hören verging.
Selbst von denen, welche außerhalb der Häuser waren, blieben viele nicht unverschont; sie wurden gewaltsam in die in die Luft geworfen oder vielmehr geschleudert und fielen dann wie von einem Absturz herab und wurden verstümmelt oder blieben auf der Stelle tot.
Auch Bäume schnellten samt den Wurzeln in die Höhe.
Die Zahl derer, die in den Häusern ihren Tod fanden, geht ins Unendliche. Sehr viele wurden durch den Einsturz der Häuser erschlagen oder im Schutt erstickt. Am kläglichsten war das Schicksal derer, die mit einem Teil ihres Körpers zerschmettert unter Steinen oder Balken lagen und so weder länger leben noch auch sogleich sterben konnten."
Kap. 25
"Bei alldem kamen jedoch viele, wie sich bei einer so großen Bevölkerung denken lässt, mit dem Leben davon, aber auch sie nicht alle ohne irgend eine Beschädigung. Viele hatten an den Beinen, Schultern, andere am Kopf Schaden genommen, noch andere bekamen Bluterbrechen, unter ihnen auch der Consul Pelo, der gleich darauf sterben musste. Kurz es gab keinen gewaltsamen Schmerz, den die Einwohner der Stadt nicht erleiden mussten.
Da nach den göttlichen Ratschluss das Erdbeben mehrere Tage und Nächte dauerte, so wussten sich die Leute nicht zu raten, noch zu helfen.
Die einen wurden von den einstürzenden Gebäuden verschüttet oder erschlagen, die anderen kamen vor Hunger um, wenn sie durch die Neigung der Balken in einen leeren Raum zu stehen kamen oder unter einer Art von Schwibbogen eingeschlossen waren.
Als das Erdbeben endlich aufgehört hatte, wagte sich einer der Stadtbewohner unter die Trümmer hinein und bemerkte eine noch lebende Frau. Diese aber war nicht allein, sondern hatte auch noch ein Kind, dem sie, so wie sich selbst, mit ihrer Milch das Leben gefristet hatte.
Man grub sie heraus und rettete sie mitsamt dem Kind.
Man suchte nun auch unter anderen Trümmern nach, fand aber außer einem Kind, das noch an der Brust der toten Mutter sog, nichts Lebendiges mehr. Über dem Anblick der nun hervor gezogenen Toten vergaß man die Freude über die eigene Rettung. Solches Unglück betraf damals Antiochia.
Trajanus entfloh durch ein Fenster aus dem Haus, in dem er sich befand.
Ein Mann von mehr als menschlicher Größe war zu ihm getreten und hatte ihn hinausgeleitet, so dass er nur mit geringen Beschädigungen davon kam. Als das Erdbeben mehrere Tage andauerte, blieb er unter freiem Himmel auf der Rennbahn.
Auch der Kasische Berg wurde durch das Erdbeben so erschüttert, dass seine Spitze sich neigte und borst und auf die Stadt her einzustürzen drohte. Auch andere Berge senkten sich. Es kam viel Wasser zum Vorschein, wo früher keines war und versiegte da, wo es vorher in großer Fülle floss."
Kaiser : Traian
Consuln: Lucius Fundanius Lamia Aelianus, Sextus Carminius Vetus
Cos.suf.: Tiberius Iulius Secundus, Marcus Egnatius Marcellinus,
Decimus Terentius Gentianus,
Quintus Cornelius Senecio Annianus,
Lucius Statius Aquila, Gaius Iulius Alexander Berenicianus
Herrscher:
Bischof Rom:
Sixtus
Bosporus:
Sauromates
Osroene:
Abgar VII.
Parther:
Osroes
Ereignisse der Jahres 116:
20.02.116
Kaiser Traian erhält aufgrund der Siegesnachrichten aus dem Osten vom römischen Senat den Ehrennamen "Parthicus" verliehen.
Außerdem darf er Triumphzüge beliebig oft veranstalten.
Der Sieg über die Parther wird in Rom mit dreitägigen Zirkusspielen gefeiert.
Frühj. 116
Partherkrieg:
Kaiser Traian zieht mit seinem Heer über Zeugma und Nisbis nach Osten an den Tigris.
Der Fluss wird mit einer Brücke aus Schiffen überquert, die man auf Wagen herangezogen hatte.
Er erobert Adiabene und macht es zur römischen Provinz Assyria.
Diasporaaufstand:
Die aufständischen Juden rücken auf die Stadt Alexandria zu und brennen sie nieder.
Kaiser Traian sendet den Flottenpräfekten, Quintus Marcius Turbo, nach Ägypten, um den Aufstand niederzuwerfen und die Getreideversorgung wieder herzustellen.
Sommer 116
Partherkrieg:
Nachdem Kaiser Traian zum Euphrat zurückkehrt, erobert er ohne Gegenwehr die parthischen Residenzstädte Seleukia und Ktesiphon.
Partherkönig Osroes flieht nach Susa, Traian kann jedoch seine Tochter und den parthischen Thron in seine Gewalt bringen und nach Rom schicken.
Mithridates IV., der Bruder des Partherkönigs, erhebt sich selbst zum Herrscher und kämpft mit seinem Sohn Sanatruces II. gegen Traian, sie werden aber besiegt.
Kaiser Traian erreicht mit seinem Heer an der Mündung des Tigris den Persischen Golf.
Diasporaaufstand:
Der Aufstand der Juden erreicht Zypern. Die Aufständischen zerstören die Hauptstadt Salamis und ermorden über 200.000 Griechen.
Kaiser Traian sendet die Legio VII. Claudia nach Zypern um den Aufstand niederzuwerfen.
Herbst 116
In den neu eroberten Städten gibt es Aufstände gegen die römischen Besatzungstruppen sowie weitere Aufstände der Juden.
Die Beruhigung der Aufstände in Mesopotamien überträgt Kaiser Traian seinen Feldherrn: Lusius Quietus kann Nisibis zurück erobern, Edessa wird belagert, erstürmt und niedergebrannt;
Die Legaten Erucius Clarus und Iulius Alexander nehmen Seleucia ein und zerstören es.
Cassius Dio - Römische Geschichte – Buch 68 – Kap. 26
"Trajanus rückte gegen den Frühling in das Gebiet der Feinde ein.
Da die Gegend am Tigris kein Schiffsbauholz lieferte, so ließ er die Fahrzeuge, welche in den Waldungen der Umgegend von Nisibis gezimmert worden waren, auf Wägen an den Fluss führen.
Denn sie waren so eingerichtet, dass sie auseinandergelegt und wieder zusammengefügt werden konnten.
Bei dem Cardynisden Gebirge schlug er mit viel Beschwerde eine Brücke über den Fluss: denn die Feinde auf dem Gegenufer suchten es zu verhindern. Weil aber Trajan über viele Schiffe und Soldaten zu verfügen hatte, so wurden die Schiffe mit größter Geschwindigkeit zusammengefügt, während andere mit Schwerbewaffneten und Pfeilschützen bemannt vorn die Angriffe der Feinde abwehrten und wieder andere an verschiedenen Seiten zu landen versuchten.
Dies und der Schrecken. mit einem Mal eine solche Menge Schiffe in der holzarmen Gegend zu erblicken, vermochte die Feinde zum Rückzug; die Römer setzten über und unterwarfen ganz Adiabene. Dies ist ein Teil Assyriens um die Stadt Ninus; Arbela so wie auch Gaugamela, wo Alexander den Darius besiegte, liegen gleichfalls darin. Es wurde. weil die Barbaren das S in I verändern, auch Atyria genannt.
Hierauf zogen sie, ohne viel Widerstand zu finden bis Babylon, da die Macht der Parther durch innerliche Kriege sehr zusammengeschmolzen und gerade damals im Aufstand begriffen war."
Kap. 27
"Hier sah Trajan auch den Asphaltsee aus dessen Harz die Mauern von Babylon erbaut wurden. Wenn es Ziegelsteinen oder andern kleineren Steinen beigemischt wird, so gibt es ihnen eine solche Härte, dass die Mauern fester werden, als wenn sie von Stein und Eisen aufgeführt würden.
Auch ließ er sich die Erdkluft zeigen, aus welcher ein so gefährlicher Dunst aufsteigt, dass er jedes Tier auf dem Land und alle Vögel tötet, sobald sie nur etwas davon zu riechen bekommen. Wenn er höher stiege oder sich weiter seitwärts verbreitete, so könnte das Land gar nicht bewohnt werden. So aber wälzt er sich wieder auf sich selbst zurück und verbreitet sich nicht weiter.
Etwas Ähnliches sah ich in Hierapolis in Asien und machte selbst den Versuch mit Vögeln, indem ich selbst mit dem Kopf mich darüber beugte und den Dunst beobachtete. Er ist in eine Zisterne eingeschlossen und ein Gerüst darüber erbaut, von dem man hinabsehen kann. Er tötet alles Belebte, nur Entmannte nicht. Die Ursache davon kann ich mir nicht denken. Ich berichte nur was ich sah und hörte und wie ich es sah und hörte."
Kap. 28
"Trajan ging damit um, den Euphrat durch einen Kanal in den Tigris zu führen, um auf demselben Fahrzeuge zum Bau einer neuen Brücke hinabführen zu können. Als er aber hörte, dass er viel höher als der Tigris sei, so stand er davon ab, indem er befürchtete, der Euphrat möchte, wenn er mit Gewalt in die Niederung herabströme, unschiffbar werden.
Er ließ also seine Fahrzeuge mittelst Walzen da, wo die Strecke zwischen beiden Flüssen am schmalsten ist (denn der Euphrat verliert sich ganz in Sümpfe und ergießt sich dann in den Tigris), hinüberschaffen, setzte über den Tigris und zog in Ctesiphon ein.
Die Einnahme dieser Stadt gab ihm von Neuem den Titel Imperator und bestätigte ihm den Ehrennamen des Parthischen. Unter anderen Ehrenbezeigungen erkannte ihm auch der Senat das Recht zu, so viel er wollte Triumphe zu feiern.
Nach der Einnahme von Ctesiphon aber kam ihn die Lust an, in das Rote Meer hinabzufahren. Dieses bildet einen Teil des Ozeans und hat seinen Namen von einem früheren Beherrscher jener Gegend.
Die Insel Messene auf dem Tigris, wo Athambilus König war, unterwarf er ohne viel Mühe. Dieser König blieb dem Trajanus treu, obgleich er Tribut bezahlen musste.
Durch einen Sturm, die reißende Strömung des Tigris und die eintretende Flut des Ozeans wäre seine Flotte beinahe verunglückt, wenn nicht die Bewohner des Spasinerwalls, die dem Athambilus untertan waren, ihn freundschaftlich aufgenommen hätten."
Kap. 29
"Von hier gelangte er endlich in den Ozean und unterrichtete sich von dessen Beschaffenheit. Als er ein Schiff auf demselben nach Indien fahren sah, sprach er: "auch nach Indien wollte ich, wenn ich noch jünger wäre." Nach Indien stand ganz sein Sinn und er machte sich mit seinen Angelegenheiten zu schaffen.
Den Alexander pries er glücklich und meinte, er wäre noch weiter als er vorgedrungen. Dies schrieb er auch an den Senat, obgleich er nicht einmal seine derzeitigen Eroberungen behaupten konnte. Deshalb beschloss der Senat unter anderem, dass er über so viele Völker als er wollte, Triumph halten sollte: denn wegen der Menge neuer Eroberungen, die er immer von Neuem berichtete, konnte der Senat nicht alle merken noch namentlich aufführen.
Unter vielen anderen Auszeichnungen war auch ein Triumphbogen, den man ihm auf seinem eigenen Marktplatz errichten wollte und der Beschluss ihn bei seiner Rückkehr möglichst weit einzuholen.
Das Schicksal wollte aber, dass er nicht mehr nach Rom zurückkehren, keine großen Taten mehr verrichten und die bisherigen Eroberungen wieder verlieren sollte.
Während der Zeit, da er nach dem Ozean fuhr und wieder von dort zurückkehrte, empörten sich alle von ihm eroberten Länder und vertrieben oder vernichteten die Besatzungen, die bei ihnen zurückgelassen worden waren."
Kap. 30
"Trajan erhielt die Nachricht noch auf seiner Seefahrt: denn er fuhr dahin, teils durch die Sage verlockt, fand aber nichts das seiner Erwartung entsprach, nichts als Dämme, Steine und Trümmer; teils dem Alexander zu Ehren, dem er in dem Haus, in welchem er starb, ein Totenopfer brachte.
Auf die Nachricht davon schickte er den Lusius und den Maximus gegen die Empörer. Der Letztere verlor eine Schlacht und blieb auf dem Schlachtfeld. Lusius aber verrichtete Großes, nahm Nisibis wieder ein, eroberte Edessa, das er plünderte und in Asche legte. Auch Seleucia wurde von den Legaten Crucius Clarus und Julius Alexander eingenommen und niedergebrannt.
Trajan, welcher befürchtete, dass auch die Parther sich empören möchten, beschloss ihnen einen König zu geben. Er begab sich deshalb nach Ctestphon, ließ alle Römer und die in der Nähe befindlichen Parther in eine große Ebene zusammenkommen und bestieg einen hohen Thron, sprach mit großer Selbstgefälligkeit von seinen Taten, ernannte Parthamaspates zum König der Perser und setzte ihm das Diadem auf das Haupt."
Kap. 31
"Hierauf zog er nach Arabien und griff die Atrener an, welche gleichfalls abgefallen waren. Ihre Stadt ist weder groß noch wohlhabend, die Gegend weit umher öde, auch hat sie nur weniges und ungesundes Wasser und weder Holz noch Weiden für das Vieh; außer dieser Örtlichkeit, welche eine Belagerung für ein zahlreiches Heer unmöglich macht, steht sie im Schutz des Sonnengottes, dem sie geheiligt ist. Auch wurde sie weder von Trajan, noch später von Severus eingenommen, obgleich sie einen Teil ihrer Mauern niederwarfen.
Trajanus schickte seine Reiterei voraus; diese aber wurde geschlagen und in ihr Lager zurückgeworfen. Er selbst sprengte jetzt herbei und wäre beinahe verwundet worden, obwohl er, um nicht erkannt zu werden, sein Purpurgewand abgelegt hatte. Sein ehrwürdiger Graukopf und sein würdevolles Aussehen ließen die Feinde in ihm den vermuten, der er war; sie schossen deshalb nach ihm und töteten einen Ritter in seiner Umgebung.
So oft seine Leute aber einen Angriff machten, erdröhnte der Himmel von Donner; Regenbogen zeigten sich, Wetterleuchten, Sturmwinde heulten und Hagel und Blitze verfolgten sie. Wenn sie sich zum Essen setzten, flogen Mücken in Speise und Getränk und machten, dass man alle Lust verlor, etwas zu genießen. Trajan hob endlich die Belagerung auf und fing bald darauf zu kränkeln an."
Kap. 32
"Während der Zeit hatten die Juden in Cyrene einen gewissen Andreas an ihre Spitze gestellt und begannen alles, was Römer oder Grieche hieß, niederzumachen. Sie aßen ihr Fleisch, umwanden sich mit ihren Eingeweiden, bestrichen sich mit ihrem Blut und zogen die Haut ihrer Leichen über sich her. Andere durchsägten sie vom Scheitel herab der Länge nach oder warfen sie wilden Tieren vor, oder zwangen sie im Zweikampf einander umzubringen, so dass im Ganzen zweimalhundert und zwanzigtausend Menschen auf diese Weise das Leben verloren.
In Ägypten und Cypern verübten sie ähnliche Gräueltaten unter der Führung eines gewissen Artemio und auch hier fanden zweimal hundert und vierzigtausend Menschen ihren Tod.
Seit dieser Zeit darf denn auch kein Jude letztere Insel betreten und wenn je einer durch einen Sturm dahin verschlagen wurde, so musste er sterben.
Die Juden wurden jedoch teils von anderen teils von Quintus Lusius, den Trajan dahin abschickte, besiegt. Dieser Quintus Lusius war ein Mauretanier, war Fürst in seinem Land und befehligte ein maurisches Reitergeschwader. Weil er sich aber einen schlechten Streich zu Schuld kommen ließ, wurde er seiner Stelle entsetzt und für ehrlos erklärt.