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Chronologische Geschichte des Römischen Reiches. 5 Jahrhundert - Jahr 400 bis 499. Ausführliche Beschreibung Daten und Ereignisse der Geschichte des Römischen Reiches und Europas chronologisch nach Jahren geordnet. Lebensdaten der Kaiser, Lebensläufe und Stammbäume. Völkerwanderung und Ende des Weströmischen Reiches, Bildung der Germanischen Reiche.
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Seitenzahl: 272
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Chronologie des Römischen Reiches
5. Jahrhundert n. Chr.
Jahr 400 bis 499
Martin Klonnek
Impressum:
Chronologie des Römischen Reiches 5
5 Jahrhundert - Jahr 400 bis 499Martin Klonnek
Vers. 2.0 –Junli/2023
Copyright: © 2023 Martin Klonnekpublished by: epubli GmbH, Berlinwww.epubli.de
Inhaltsverzeichnis
Römische Kaiser im 4 und 5 Jh.
Das Römische Reich im Jahr 400
Vita - Kaiser Honorius
Kaiser Arcadius
Vita - Kaiser Arcadius
Jahr: 400
Jahr: 401
Jahr: 402
Jahr: 403
Jahr: 404
Jahr: 405
Jahr: 406
Jahr: 407
Jahr: 408
Kaiser Theodosius II.
Stammbaum Theodosius II.
Vita - Kaiser Theodosius II.
Jahr: 409
Jahr: 410
Jahr: 411
Jahr: 412
Jahr: 413
Jahr: 414
Jahr: 415
Jahr: 416
Jahr: 417
Jahr: 418
Jahr: 419
Jahr: 420
Jahr: 421
Kaiser Constantius III
Vita - Kaiser Constantius III
Jahr: 422
Jahr: 423
Das Römische Reich im Jahr 424
Jahr: 424
Kaiser Valentinianus III.
Stammbaum Kaiser Valentinianus III.
Vita - Kaiser Valentinianus III.
Jahr: 425
Jahr: 426
Jahr: 427
Jahr: 428
Jahr: 429
Jahr: 430
Jahr: 431
Jahr: 432
Jahr: 433
Jahr: 434
Jahr: 435
Jahr: 436
Jahr: 437
Jahr: 438
Jahr: 439
Jahr: 440
Das Römische Reich im Jahr 440
Jahr: 441
Jahr: 442
Jahr: 443
Jahr: 444
Jahr: 445
Jahr: 446
Jahr: 447
Jahr: 448
Jahr: 449
Jahr: 450
Kaiser Marcianus
Vita - Kaiser Marcianus
Jahr: 451
Jahr: 452
Jahr: 453
Jahr: 454
Jahr: 455
Kaiser Petronius Maximus
Vita - Kaiser Petronius Maximus
Kaiser Avitus
Vita - Kaiser Avitus
Jahr: 456
Flavius Ricimer
Vita - Flavius Ricimer
Jahr: 457
Kaiser Maiorianus
Vita - Kaiser Maiorianus
Kaiser Leo I. (der Große)
Vita - Kaiser Leo I.
Jahr: 458
Das Römische Reich im Jahr 458
Jahr: 459
Jahr: 460
Jahr: 461
Kaiser Libius Severus
Vita Kaiser Libius Severus
Jahr: 462
Jahr: 463
Jahr: 464
Jahr: 465
Jahr: 466
Jahr: 467
Kaiser Anthemius
Vita - Kaiser Anthemius
Jahr: 468
Jahr: 469
Jahr: 470
Jahr: 471
Jahr: 472
Kaiser Olybrius
Vita - Kaiser Olybrius
Jahr: 473
Kaiser Glycerius
Vita - Kaiser Glycerius
Jahr: 474
Kaiser Nepos
Vita - Kaiser Nepos
Kaiser Zenon
Vita - Kaiser Zenon
Jahr: 475
Kaiser Basiliskos
Vita - Kaiser Basiliskos
Kaiser Romulus Augustulus
Vita - Kaiser Romulus Augustulus
Jahr: 476
Flavius Odoaker
Vita - Flavius Odoaker
Jahr: 477
Europa im Jahr 477
Jahr: 478
Jahr: 479
Jahr: 480
Jahr: 481
Ostgotenkönig Theoderich
Vita - Ostgotenkönig Theoderich
Frankenkönig Chlodwig
Vita Frankenkönig Chlodwig
Jahr: 482
Jahr: 483
Jahr: 484
Jahr: 485
Jahr: 486
Jahr: 487
Jahr: 488
Jahr: 489
Jahr: 490
Jahr: 491
Kaiser Anastasios
Vita - Kaiser Anastasios
Jahr: 492
Jahr: 493
Jahr: 494
Jahr: 495
Jahr: 496
Europa im Jahr 496:
Jahr: 497
Jahr: 498
Jahr: 499
Westrom:
Valentinianus
Febr.364
17.11.375
Schlaganfall
Gratianus
Aug. 367
25.08.383
ermordet
Valentinianus II
Nov. 375
15.05.392
ermordet ?
Theodosius
Jan. 379
17.01.395
Honorius
Jan. 393
15.08.423
Constantius III
Febr.421
02.09.421
Valentinianus III.
Okt.424
16.03.455
ermordet
Petronius Maximus
März 455
31.05.455
ermordet
Avitus
Juli 455
17.10.456
Maioranus
Apr. 457
02.08.461
ermordet
Libius Severus
Nov. 461
14.11.465
Anthemius
Apr. 467
11.07.472
ermordet
Olybrius
Apr. 472
02.11.472
Glycerius
März 473
20.06.474
Iulius Nepos
Juni 474
28.08.475
Romulus Augustulus
Okt 475
04.09.476
abgesetzt
Ostrom:
Valens
März 364
09.08.378
gefallen
Theodosius
Jan. 379
17.01.395
Arcadius
Jan. 395
01.05.408
Theodosios
Mai 408
28.07.450
Reitunfall
Marcianus
Aug. 450
27.01.457
Schlaganfall
Leo I.
Febr. 457
18.01.474
Zenon
Febr. 474
09.04.491
Basiliskos
Jan 475
Okt. 476
verdurstet
Anastasios
Apr. 491
10.07.518
Kaiser Honorius
Flavius Honorius - Kaiser Honorius
Regierungsdauer: 23.01.393 bis 15.08.423; (30 Jahre, 7 Mon.)
Regierungsantritt mit 8 Jahren
* 09.09.384 in Konstantinopel
+ 15.08.423 in Ravenna, im Alter von 38 Jahren
Vater : Kaiser Theodosius
Mutter: Aelia Flavia Flacilla
Ehefrau:
Maria,
Thermantia (beide Töchter von Heerführer Stilicho)
Kinder : keine
09.09.384
Flavius Honorius wird in Konstantinopel geboren.
Anfang 386
Seine Mutter Aelia Flavia Flacilla stirbt.
Herbst 387
Sein Vater heiratet Galla.
388
Seine Stiefschwester Aelia Galla Placidia wird geboren.
23.01.393
Honorius wird zum Augustus ausgerufen.
17.01.395
Sein Vater Kaiser Theodosius stirbt in Mailand. Honorius wird Kaiser im Westen.
398
Heirat mit Maria, der Tochter des Flavius Stilicho.
Frühj. 403
Er wird in Mediolanum und in Asta von den Goten belagert.
407
Seine Frau Maria stirbt.
408
Heirat mit Thermantia der zweiten Tochter Stilichos.
01.05.408
Sein Bruder Kaiser Arkadius stirbt.
Herbst 408
Nach der Hinrichtung Stilichos, verstößt Honorius seine Frau Thermantia.
14.11.408
Kaiser Honorius erlässt Heidengesetze.
Er muss Konstantin III. als Mitkaiser anerkennen.
08.05.413
Er erlässt ein Gesetz zu Steuererleichterungen für die durch die Plünderungen der Goten geschädigten Gegenden Italiens.
30.04.418
Honorius verbannt Pelagius und Coelestius und ihre Anhänger aus Rom.
08.02.421
Honorius ernennt Constantius III. als Mitkaiser im Westen.
Seine Schwester Galla Placidia und Frau des Constantius wird zur Augusta ernannt.
15.08.423
Kaiser Honorius stirbt in Ravenna an Wassersucht.
Flavius Arcadius - Kaiser Arcadius
Regierungsdauer: 19.01.383 bis 01.05.408: (25 Jahre, 3 Mon.)
Regierungsantritt mit 5 Jahren
* um 377 in Spanien
+ 01.05.408 in Konstantinopel, im Alter von 30 Jahren
Vater : Kaiser Theodosius
Mutter: Aelia Flavia Flaccilla
Ehefrau: Aelia Eudoxia
Kinder : Theodosius II., Flacilla, Aelia Pulcheria, Arcadia, Marina
um 377
Flavius Arcadius wird in Spanien geboren.
19.01.383
Er wird von seinem Vater Kaiser Theodosius zum Augustus ausgerufen.
17.01.395
Sein Vater Kaiser Theodosius stirbt.
Das Ostreich fällt Arcadius zu.
27.04.395
Arcadius heiratet Aelia Eudoxia.
17.06.397
Tochter Flacilla wird geboren.
19.01.399
Tochter Aelia Pulcheria wird geboren.
09.01.400
Seine Frau Aelia Eudoxia wird zu Augusta ernannt.
03.04.400
Tochter Arcadia wird geboren.
10.04.401
Sohn Theodosius II. wird in Konstantinopel geboren.
10.01.402
Sein Sohn Theodosius II. wird zum Augustus ausgerufen.
10.02.403
Tochter Marina wird geboren.
06.10.404
Seine Frau Aelia Eudoxia stirbt nach einer Fehlgeburt.
01.05.408
Kaiser Arcadius stirbt.
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Flavius Stilicho (im Westen), Flavius Aurelianus (im Osten)
Papst:
Anastasius
Westgoten:
Alarich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 400:
09.01.400
Aelia Eudoxia, die Frau des Kaisers Arcadius wird zur Augusta ernannt.
April 400
Heerführer Gainas kehrt mit seinen Ostgoten nach Konstantinopel zurück, um seine Macht auszubauen. Doch sein Umsturzversuch scheitert.
Gainas muss Konstantinopel verlassen.
12.07.400
Die in Konstantinopel einquartierten Goten sorgen durch ihre Zügellosigkeit für Unmut unter den Einwohnern.
Als sie für sich eine arianische Kirche fordern, kommt es zum Volksaufstand. Bei den anschließenden Unruhen sterben ca. 7000 Goten.
07.09.400
Erstes Konzil von Toledo:
Das Konzil verurteilt die Lehre des Asketen Priscillian von Avila.
Dez. 400
Bei dem Versuch, über die Donau in seine Heimat zu entkommen, wird Ostgotenführer Gainas von Hunnenkönig Uldin besiegt und getötet.
Dieser lässt den Kopf des Gainas als Geschenk an Kaiser Arcadius senden.
Zosimos – Geschichte – Buch 5
Kap. 18
"Gainas bat den Kaiser, selbst zu ihm zu kommen. Denn er könne nur mit ihm sich unterreden. Der Kaiser gab nach und es geschah eine Zusammenkunft an einem Ort bei Chalkedon, wo der heiligen Euphemia eine Kapelle erbaut war, die dieser Ehre wegen der Verehrung Christi gewürdigt wurde.
Nun wurde beschlossen, dass Gainas und Tribigild nach Europa übersetzen und ihnen die Vornehmsten des Staates zum Tode ausgeliefert werden sollten. Es waren Aurelianus, dieses Jahr Konsul und Saturninus, schon unter die Konsuln gezählt, überdies Johannes, dem der Kaiser alle seine Geheimnisse anvertraut hatte und den viele für den Vater des Sohnes des Arcadius hielten. Auch diese tyrannische Bitte erfüllte der Kaiser.
Gainas nahm die Ausgelieferten an, zückte das Schwert gegen sie, doch so, dass er nur ihren Körper berührte und begnügte sich, sie mit der Verbannung zu strafen.
Nun setzte er nach Thrakien über, befahl dem Tribigild zu folgen und verließ also Asien, das sich jetzt wieder einigermaßen erholen konnte und von der obschwebenden Gefahr befreit wurde.
Während seines Aufenthalts in Konstantinopel zerstreute er die unter ihm stehenden Soldaten dahin und dorthin, so dass er die Stadt von den Trabanten des Hofes selbst entblößte. Den Barbaren aber gab er heimlich Zeichen, mit dem Befehl, wenn sie ihn aus der Stadt ausziehen sehen, diese, wenn sie aller Hilfe von den Soldaten beraubt wäre, geschwind zu überfallen und alle Gewalt ihm zu übergeben."
Kap. 19
"Nach diesen, den Barbaren erteilten Befehlen, verließ er die Stadt: "Er befinde sich von den Beschwerlichkeiten des Krieges nicht ganz wohl und bedürfe Erholung, die ihm nicht zu Teil werde, wenn er sich nicht einer ganz sorgenfreien Lebensart überlasse."
Die Barbaren ließ er also in der Stadt, welche an Zahl die Wachen des Hofes weit übertrafen und rückte bis in eines der Vorwerke, vierzig Stadien von der Stadt entfernt, um daselbst die Zeit des Angriffs zu erwarten, wenn die Barbaren in der Stadt zuerst überfallen hätten.
Solche Hoffnungen hegte Gainas und hätte er, nach der den Barbaren gewöhnlichen Hitze, den geeigneten Zeitpunkt nicht übereilt, so konnte die Barbaren nichts hindern, sich der Stadt zu bemächtigen. Da er aber die Losung nicht erwartete, sondern den Mauern sich näherte, so erschracken die Wachen und erhoben ein Geschrei.
Nun entstand ein Getümmel, man hörte Wehklagen der Frauen, ein vermischtes Geheul, wie wenn die Stadt schon eingenommen wäre, dass alles zusammen lief und gegen die Barbaren in der Stadt sich stellte, diese mit Schwertern und Steinen und was jedem vor die Hände kam, tötete und auf die Mauer eilte.
Nebst den Wachen verteidigten sie sich gegen das Volk des Gainas und hielten ihn mit allem, was sie ergreifen konnten, von dem Angriff auf die Stadt ab.
Während die Stadt auf diese Art der Gefahr entging, schlossen die Einwohner von innen die Barbaren ein, mehr als sieben tausend, die nun die Kirche der Christen, nahe beim Palast besetzten, um sie sich zum Asyl ihrer Rettung zu machen. Der Kaiser befahl, sie auch hier zu töten. "Der Ort selbst sei nicht heilig genug, sie von der verdienten Strafe der gewagten Tat zu befreien."
Obgleich der Kaiser befohlen hatte, wagte es doch nicht einer, die Hand anzulegen und sie aus dem Asyl herauszuziehen, aus Furcht, sie zur Gegenwehr zu reizen. Man beschloss also, das Dach über dem Tisch der sogenannten Sakristei abzutragen und diejenigen dahin zu stellen, denen es aufgetragen war, brennende Balken hinab zu werfen und durch anhaltende Arbeit alle Feinde zu verbrennen.
So wurden die Barbaren aufgerieben: diejenigen aber die strenge Christen waren, glaubten, es sei mitten in der Stadt ein großes Verbrechen begangen worden.
Jetzt fachte Gainas, dem seine wichtigste Unternehmung misslungen war, einen offenbaren Krieg gegen den Staat an. Er überfiel die Gegenden Thrakiens, fand aber die Städte sowohl mit Mauern verwahrt, als auch von den Magistraten und Einwohnern besetzt. Denn durch die vorhergehenden Anfälle waren sie an den Krieg erinnert worden und eilten mit aller Macht herbei, um zu kämpfen.
Nun sah Gainas nichts, als Gras, außerhalb den Mauern - denn sorgfältig hatte jedermann die Früchte von allerlei Art, das Vieh und anderen Vorrat zusammen gebracht - und beschloss, Thrakien zu verlassen, in den Chersonesus einzubrechen und durch die Engen desselben wieder nach Asien überzugehen."
Kap. 20
"Während er hierzu Anstalt machte, wählte der Kaiser und der Senat gemeinschaftlich den Phraiut zum Feldherrn in dem Krieg gegen Gainas - zwar einen Barbaren von Geburt, doch, nicht nur den Sitten, sondern auch den Grundsätzen und der Götterverehrung nach, einen Griechen.
Ihm also, der schon durch viele Feldzüge sich ausgezeichnet und das ganze Morgenland von Cilicien bis Phönicien und Palästina von der Verheerung der Seeräuber befreit hatte, übergaben sie die Macht.
Er setzte sich mit derselben dem Gainas entgegen und verhinderte den Übergang der Barbaren durch den Hellespont nach Asien.
Da Gainas sich zu einem Treffen bereitete, so ließ Phraiut seine Soldaten nicht müßig sein, sondern bildete sie durch anhaltende Übungen, so dass sie, statt der ehemaligen Trägheit und Sorglosigkeit, jetzt unwillig waren, wie Gainas mit dem Krieg zögerte. So wurde für Asien gesorgt.
Phraiut untersuchte nun Tag und Nacht das Lager und spähte die Unternehmungen des Feindes aus, doch sorgte er auch für eine Flotte. Denn er hatte Schiffe, die zu einer Seeschlacht hinreichend waren, man heißt sie Liburner, nach einer Stadt in Italien genannt, wo zuerst diese Art der Fahrzeuge gemacht wurde. Man glaubt, dass sie ebenso schnell gehen, als die fünfzigruder, aber weniger, als die dreiruder, dergleichen zu bauen man seit langer Zeit unterlassen hat, obgleich Polybius die Masse von Heeren angibt, deren sich die Römer und Carthager in ihren Kriegen öfters bedient haben, wie man weiß."
Kap. 21
"Gainas erkämpfte nun den Eingang durch die lange Mauer in den Chersonesus und stellte seine Barbaren an dem ganzen hohen Rand Thrakiens auf, der sich von Parium bis Lampsakus und Abydos und den Gegenden erstreckt, die die Meerenge bilden.
Der Feldherr der Römer umschiffte die Orte Asiens und beobachtete Tag und Nacht die feindlichen Unternehmungen.
Gainas konnte aus Mangel an Lebensmitteln nicht ertragen, da er da aufgehalten wurde, hieb Holz in dem Chersonesischen Wald, befestigte die Stämme mit aller Sorgfalt aneinander, richtete die Flöße ein, dass sie Mann und Pferd aufnehmen konnten, ließ beide sie besteigen und überließ sie der Strömung. Denn es war nicht möglich, sie mit Rudern zu leiten, noch gestatteten sie irgend eine Geschicklichkeit eines Steuermanns, da sie, ohne Kunst, nur nach barbarischer Erfindung, in der Schnelle gemacht waren.
Er selbst blieb an Land und hoffte wohl, den Sieg durch seine Leute erhalten zu können, da er glaubte, die Römer werden nicht widerstehen können.
Dies blieb dem Scharfsinn des römischen Feldherrn nicht verborgen. Da er die Unternehmung mutmaßte, ließ er seine Schiffe vom Land ein wenig vorrücken - und als er sah, dass die Flöße nach der Willkür der Strömung einher getrieben wurden, so fuhr er zuerst ab und traf auf das Floß der vordersten Reihe. Sein Schiff mit einem eisernen Schnabel ging darüber hin und drängte das Floß, auf das die einher schiffenden zugleich Pfeile schossen, mit der Mannschaft in den Grund.
Als die anderen auf den Schiffen dies den Feldherrn sahen, ahmten sie ihm nach, durchstachen einige, warfen andere vom Holz herab, dass das Meer sie verschlang und fast kein Mann dem Tod entging.
Durch diese Niederlage gedemütigt und so vieler Streitgenossen beraubt, zog sich Gainas tiefer in den Chersones zurück und eilte in das äußere Thrakien.
Phraiut beschloss, den Fliehenden nicht zu verfolgen, sondern zufrieden mit dem, vom Glück vergönnten Vorteil, zog er seine Macht in der Gegend zusammen. Jedermann beschuldigte ihn aber, er habe den Gainas nicht verfolgen wollen und seiner, als eines Landsmanns geschont, so wie der, mit ihm entfliehenden Mannschaft.
Sich nichts dergleichen bewusst, kehrte er zum Kaiser zurück, auf den Sieg stolz und schrieb ihn freimütig den Göttern zu, die er verehre. Denn er scheute sich nicht, vor den Ohren des Kaisers zu bekennen, dass er, nach vaterländischer Sitte, die Götter anbete und verehre und sich nicht überwinden könne, in diesem Punkt der Menge zu folgen.
Arcadius nahm ihn auf und ernannte ihn zum Konsul.
Gainas aber eilte nach dem großen Verlust seiner Macht, gegen den Ister [Donau] mit dem Rest. Da er aber Thrakien durch die vorhergehende Angriffe verheert fand, so plünderte er, was er erhaschen konnte, fürchtete, ein anderes römisches Heer möchte ihm folgen und ihn mit seinen wenigen Barbaren angreifen, hatte auch die ihm folgenden Römer im Verdacht, tötete daher alle, die eines solchen Entschlusses sich nicht versahen und ging mit seinen Barbaren über den Strom, um in sein Vaterland zurückzukehren und da den Rest zu verleben."
Kap. 22
"Dies war der Plan des Gainas. Uldes aber, der damals Anführer der Hunnen war, hielt es für gefährlich, einem Barbaren, der eigene Soldaten hatte, einen Aufenthalt jenseits des Isters zu gestatten und glaubte zu gleicher Zeit dem römischen Kaiser einen Gefallen zu tun, verfolgte daher jenen und machte Anstalten sich ihm in einer Schlacht entgegen zu stellen. Daher versammelte er seine Macht und zog gegen ihn aus.
Gainas, der zu den Römern nicht mehr zurückkehren und dem drohenden Anfall nicht entgehen konnte, bewaffnete seine Leute und ging den Hunnen entgegen. Die Heere fielen einander an, nicht nur einmal, sondern mehrere Male und die Partei des Gainas tat Widerstand in einigen Treffen. Als aber doch viele von ihnen umkamen, so fiel zuletzt Gainas selbst, der starken und mutigen Widerstand getan hatte.
Durch seinen Tod nahm der Krieg ein Ende. Uldes, der Führer der Hunnen, schickte dessen Haupt dem Kaiser Arcadius, erhielt Geschenke und machte deswegen einen Vertrag mit den Römern.
Allein da die Staatssachen bei einem Kaiser, dem Verstand fehlte, nicht nach Vernunft geführt wurden, so blieb Thrakien doch unruhig. Dann die flüchtenden Einwohner und andere, die ihre Reihen verließen und sich für Hunnen ausgaben, plünderten das offene Land, bis endlich Fraiut heran kam, was ihm in den Weg kam, niedermachte und die Einwohner beruhigte."
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Flavius Vincentius (W.), Flavius Fravitus (O)
Papst:
Anastasius / Innozenz
Westgoten:
Alarich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 401:
Ungewöhnlich strenger Winter in Europa.
Das Schwarze Meer friert ein und im Frühjahr treiben Eisschollen durch die Propontis.
03.01.401
Der abgeschlagene Kopf des ehemaligen Heerführers Gainas wird öffentlich in Konstantinopel umhergetragen.
Hunnenkönig Uldin bekommt für den Sieg über Gainas von Kaiser Arcadius eine reiche Belohnung und wird dessen Verbündeter.
Sommer 401
Die Vandalen und Alanen unter ihrem Anführer Radagaisus fallen im Spätsommer in Raetien ein.
Heerführer Stilicho schickt Truppen von der Rheingrenze und aus Oberitalien gegen sie.
Nov. 401
Alarich dringt mit seinen Goten in Italien ein.
Sie nehmen Aquilea ein und bedrohen den Regierungssitz Mediolanum (Mailand).
Stilicho besiegt in Raetien die eingedrungenen Vandalen und Alanen.
19.12.401
Papst Anastasius stirbt.
21.12.401
Innozenz I. wird zum Papst gewählt.
Jordanes – Gotengeschichte
Kap. XXIX
"Er [Westgotenkönig Alarich] nahm darauf das Heer und rückte unter dem Konsulat des Stilicho und Aurelianus durch Pannonien und Sirmium von der rechten Seite in Italien ein, das so zu sagen von Männern ganz entblößt war und näherte sich ohne Widerstand zu finden der Brücke über den Candidianus, die drei Milien von der Kaiserstadt Ravenna entfernt war. Diese Stadt zwischen Sümpfen und Meer und den Fluten des Po ist nur auf einer Seite zugänglich. Ihre Besitzer, wie die Früheren berichten, hießen [griechisch] "alnetoi" das heißt "lobwürdige".
In einem Winkel des Römischen Reiches am Ionischen Meer gelegen, wird sie wie eine Insel von der Flut der zuströmenden Gewässer eingeschlossen. Im Osten ist das Meer. Wer auf diese Stadt von Korcyra [Korfu] und Hellas gerade lossteuert, hat zur rechten Hand bei der Fahrt zuerst Epirus dann Dalmatien, Liburnien und Histrien und streicht so an Venetien vorbei.
Im Westen sind Sümpfe, durch welche ein einziger sehr enger Eingang, wie ein Tor, eingelassen ist. Im Norden reicht bis dahin ein Arm des Padus [Po], welcher der Graben des Askon genannt wird. Im Süden befindet sich eben dieser Padus, den man den König unter den Flüssen Italiens nennt, mit dem Beinamen Eridanus.
Er wurde vom Kaiser Augustus in einem sehr breiten Graben herab geleitet und fließt mit dem siebenten Teil seiner Gewässer mitten durch die Stadt und hat an seiner Mündung einen sehr schönen Hafen, von dem man, wie [Cassius] Dio berichtet, glaubte, dass er einst ein sehr sicherer Ankerplatz für eine Flotte von 250 Schiffen gewesen sei. Dieser zeigt jetzt, nach dem Bericht des Favius ?, da wo einst der Hafen war, umfangreiche Gärten mit Bäumen, an denen aber nicht Segel, sondern Obstfrüchte hängen.
Die Stadt selbst rühmt sich eines dreifachen Namens und erfreut sich einer dreiteiligen Lage. Zuvorderst heißt sie Ravenna, am anderen Ende Classis [der alte Hafen], in der Mitte zwischen Stadt und Meer Cäsarea, voll von weichem Sand, der eine bequeme Reitbahn bildet."
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Honorius Augustus V (W), Arcadius Augustus V (O)
Papst:
Innozenz
Westgoten:
Alarich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 402:
10.01.402
Theodosius II., der im Vorjahr geborene Sohn von Kaiser Arcadius, wird zum Augustus ernannt.
Heerführer Stilicho gelingt es, die Vandalen und Alanen als Föderaten in sein Heer aufzunehmen.
Die römischen Truppen vom Rhein und der Limesgrenze werden in Richtung Italien geschickt.
Kaiser Honorius flieht aus Mediolanum Richtung Gallien, wird aber von den Goten gezwungen in Asta Schutz zu suchen.
Alarich zieht seine Truppen von Mediolanum ab und belagert Asta.
März 402
Stilicho marschiert mit seinem Heer über die Alpen nach Italien.
06.04.402
Schlacht bei Pollentia:
Stilicho kann die Westgoten unter Alarich bei Pollentia besiegen.
Alarich zieht sich zurück.
Sept. 402
Schlacht bei Verona:
Heerführer Stilicho gelingt es, die Westgoten bei Verona erneut zu besiegen und dazu zwingen, nach Illyrien zurückzukehren.
Jordanes – Gotengeschichte
Kap. XXX
"Als nun das Heer der Vesegoten in die Nähe der Stadt [Ravenna?, Honorius war in Mediolanum (Mailand), dann in Asta!] gekommen war, schickte es zum Kaiser Honorius, der drin seine Residenz hatte, eine Gesandtschaft. Durch diese ließen sie anfragen, ob er gestatte, dass die Goten sich friedlich in Italien niederließen. In diesem Fall wollten sie in solcher Eintracht mit den Römern leben, dass man sie für ein Volk halten könne. Andernfalls solle der Stärkere den Schwächeren vertreiben und der Sieger in Ruhe die Herrschaft besitzen.
Da bekam der Kaiser Honorius bei beiden Vorschlägen große Angst und berief den Senat zu einer Beratung, wie man sie [die Goten] auf jede mögliche Weise vom italischen Boden vertreiben könne. Zuletzt drang die Ansicht durch, dass Alarich mit seinem Volk die weit entlegenen Provinzen Gallien und Spanien als sein Eigentum besetzen solle, wenn er dazu im Stande wäre und diese Schenkung wurde durch ein kaiserliches Rescript bestätigt. Denn jene Provinzen hatte man auch so verloren, da der Vandalenkönig Gizerich in dieselben verwüstende Einfälle machte. [Erst 407 unter Gunderich, Geiserich wurde erst 428 König!]
Dieser Abmachung stimmten die Goten bei und zogen in das ihnen übergebene Land. Nach ihrem Abzug lauerte ihnen, obgleich sie in Italien nichts Schlimmes getan, Stilicho, der Patricius und zugleich Schwiegervater des Kaisers Honorius war - der Kaiser hatte nämlich beide Töchter desselben Maria [&398, +407] und Thermantia [&408, verstoßen nach der Hinrichtung Stilichos], eine nach der anderen geheiratet; aber beide hatte Gott unberührt und als Jungfrauen zu sich gerufen - dieser Stilicho also lauerte bei der Stadt Pollentia in den Cottischen Alpen heimtückisch auf die Goten und überfiel sie, die sich nichts Arges versahen, zum Verderben von Italien und zu seiner eigenen Schande.
Da die Goten ihn plötzlich erblickten, erschraken sie zuerst, bald aber fassten sie wieder Mut und feuerten einander an, wie es ihre Gewohnheit war, warfen fast das ganze Heer des Stilicho in die Flucht und schlugen ihn bis zur Vernichtung. [Die Goten wurden besiegt und Alarich musste sich nach Illyrien zurückziehen!]
Voll Wut gaben sie alsbald den angetretenen Weg auf und zogen zurück nach Ligurien, wo sie schon durchgezogen waren; dort machten sie reiche Beute, verwüsteten dann ebenso die Aemilia und zogen auf der flaminischen Heerstraße zwischen Picenum und Tuscien bis zur Stadt Rom und plünderten die anliegenden Gegenden auf beiden Seiten.
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Flavius Rumoridus (W), Theodosius Augustus (O)
Papst:
Innozenz
Westgoten:
Alarich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 403:
Juli 403
"Eichensynode" von Chalcedon:
Auf Anstiftung von Theophilus, Bischof von Alexandria, wird Johannes Chrysostomos, der Patriarch von Konstantinopel, von den 36 vorwiegend ägyptischen Bischöfen, abgesetzt und verbannt.
Kaiserin Eudoxia muss ihn aber auf Drängen des Volkes bald zurückrufen, als man ein Erdbeben als Zeichen des Zornes Gottes auslegt.
Herbst 403
Kaiser Honorius zieht in Rom ein und feiert den Triumph über die Goten.
Heerführer Stilicho, seine Frau Serena, Sohn Eucherius und Tochter und Ehefrau des Honorius sowie Galla Placidia, die Tochter des Theodosius nehmen daran teil.
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Honorius Augustus VI (W), Aristaenetus (O)
Papst:
Innozenz
Westgoten:
Alarich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 404:
01.01.404
Letztes Gladiatorenspiel in Rom:
Als der Mönch Telemachus in der Arena gegen die Gladiatorenkämpfe protestiert und von einem wütenden Menschenmob gelyncht wird, verbietet Kaiser Honorius endgültig die Gladiatorenspiele.
29.01.404
Ein Gesetz des Kaisers Arcadius verbietet Hofbediensteten die Teilnahme an aufrührerischen Versammlungen.
16.04.404
In Konstantinopel finden Ausschreitungen zwischen den Anhängern und Gegnern des Bischofs Chrysostomos statt.
Juni 404
Johannes Chrysostomos, der Patriarch von Konstantinopel, wird nach Cucusus in Kilikien in die Verbannung geschickt.
Arsacius von Tarsus wird zum neuen Metropoliten von Konstantinopel ernannt.
06.10.404
Aelia Eudoxia, die Ehefrau des Kaisers Arcadius stirbt an den Folgen einer Fehlgeburt.
Zosimos – Geschichte – Buch 5
Kap. 24
"Die Klasse der Sykophariten aber nahm mehr, als jemals, überhand und schloss sich an die Eunuchen des Hofes an, um, wenn ein Reicher gestorben war, sein Vermögen einzuziehen: "er habe weder Kinder noch sonst Verwandte." Nun wurden Schreiben des Kaisers herbeigebracht, die befahlen: das Vermögen von diesem jenem zu übergeben und so wurden die Erbschaften der Bittenden übergeben, während die Kinder dabei standen, mit Wehklagen und sich auf ihre Eltern beriefen.
Mit einem Wort, alles erfüllte jetzt die Stadt mit Jammer und brachte jedem Einwohner erheblichen Schaden. Denn da der Kaiser zuletzt allen Verstand verlor, so maßte sich seine Gattin mehr an, als je ihrem Geschlecht zukommt, wurde ganz von der Unersättlichkeit der Eunuchen und der Frauen, die sich ihrer vorzüglich bemächtigten, regiert und entzog jedermann die Mittel des Lebens so sehr, dass selbst denen, die gemäßigt dachten, nichts wünschenswürdiger war, als der Tod.
Und wie, wenn es an all diesem nicht genügte, geriet Konstantinopel in eine noch weit größere Gefahr und zwar aus folgender Ursache: Als Johannes [Chrysostomos, Bischof von Konstantinopel] nach seiner Verbannung, zurück kam und in seinen heiligen Zusammenkünften das Volk gegen die Kaiserin erregte, so sah er sich von dem bischöflichen Thron und aus der Stadt vertrieben, verließ diese und bestieg ein Schiff.
Seine Anhänger gaben sich alle Mühe, dass niemand nach ihm Bischof werden sollte und beschlossen, die Stadt mit Feuer zu verderben. Daher legten sie heimlich bei Nacht Feuer in der Kirche an und stellten sich, um die Zeit der Dämmerung außerhalb derselben, dass man daher nicht wusste, wer sie waren und nun zeigten sie, als es Tag wurde, die Stadt in der äußersten Gefahr. Denn die Kirche brannte ganz ab und mit ihr wurden die anliegenden Gebäude verzehrt, besonders diejenigen, an die der entstandene Windsturm das Feuer hinführte.
Es ergriff auch das Feuer das Haus, wo sich der Senat zu versammeln pflegte, das, mit aller Schönheit und Pracht erbaut, vor dem kaiserlichen Palast stand.
Es war mit Bildsäulen der Künstler verziert, deren erster Anblick die Würde desselben verkündigte und mit farbigem Marmor, dergleichen man in unseren Zeiten nicht mehr abbaut.
Man sagt auch, die Bildnisse der Musen, anfangs auf dem Helikon [Gebirge in Böotien] errichtet, die danach, zur Zeit Constantins, als ein Teil des Kirchenraubs, an dieser Stätte aufgestellt wurden, seien durch dieses Feuer zu Grunde gegangen - ein deutliches Anzeichen des jetzigen Mangels an Liebe zu den Musen!
Ein Wunder aber, das hier geschah, verdient nicht mit Stillschweigen übergangen zu werden. Vor den Türen der Kapelle des Senats, nur der zu Ehren ich dieses erzähle, waren die Bildnisse des Zeus und der Athene auf steinernen Gestellen errichtet, wo man ihre Form noch jetzt sehen kann.
Jenes hält man für das Bild des dodonaeischen Zeus, dieses, sagte man, habe ehemals in Lindos gestanden.
Da nun das Feuer die ganze Kapelle verzehrte, so floss das geschmolzene Blei, das auf dem Dach lag, auf die Bildnisse herab und gegen dieselbe schlugen auch die Steine, die der Gewalt des Feuers nicht widerstehen konnten.
Als die ganze Schönheit des Gebäudes in Schutt verwandelt war, so mutmaßte man allgemein, auch die Bildnisse werden Staub sein. Kaum aber war der Platz geräumt und zum neuen Bau zubereitet, so sah man die Bildnisse dieser Götter allein, aus dem allgemeinen Verderben erhalten - ein Umstand der den gebildeteren Teil [die Gebildeten waren meist noch Heiden] bessere Hoffnung für den Staat schöpfen ließ, dass nämlich diese Götter entschlossen seien, ihn noch immer zu schützen.
Doch es mag in Zukunft ergehen, wie es der Gottheit gefällt!"
Kap. 25
"Während nun jedermann über das Unglück der Stadt unwillig war und keinen anderen Grund, als den Eselsschatten [von Demosthenes] fand, beschäftigte sich die Dienerschaft des Kaisers mit der Wiederherstellung der zerstörten Gebäude.
Nun aber kam Botschaft an den Hof, dass die Isaurier, ein Volk das über Pamphylien und Kilikien wohnt und in den unzugänglichsten und rauesten Gegenden des Taurus lebt, sich in Räuberrotten verteilt und das unten gelegene Land angefallen habe.
Ummauerte Städte konnten sie zwar nicht gewinnen, aber schutzlose Orte und was in ebenem Land lag, überfielen sie. Auch erleichterte ihren Einfall die vorhergegangene Einnahme des Landes, als Tribigild sich mit seinen Barbaren empört hatte.
Auf diese Nachricht wurde Arbazakios als Feldherr ausgeschickt, um dem notleidenden Pamphylien zu Hilfe zu kommen. Mit hinreichender Macht verfolgte er die, auf das Gebirge fliehenden Räuber, nahm viele ihrer Schlupfwinkel ein und tötete eine ansehnliche Menge derselben und leicht konnte er sie ganz bezwingen und den Bewohnern der Städte gänzliche Sicherheit verschaffen, hätte er sich nicht der Schwelgerei und schnöden Wollüsten ergeben, die Hände nach Geld ausgereckt und Reichtum dem gemeinen Besten vorgezogen.
Wegen dieser Untreue wurde er in den Palast gefordert und erwartete, vor ein Gericht gezogen zu werden. Da er aber einen Teil dessen, was er von den Isauriern empfangen hatte, der Kaiserin brachte, so entging er der Anklage und verschwendete seinen Reichtum in den Wollüsten der Stadt.
Die Unternehmungen der Isaurier bestanden nun nur in geheimen Räubereien und äußerten sich nicht in offenbarem Aufstand gegen die benachbarten Völker."
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Flavius Stilicho II (W), Flavius Anthemius (O)
Papst:
Innozenz
Westgoten:
Alarich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 405:
12.02.405
Kaiser Honorius erlässt das Unionsedikt, ein strenges Gesetz gegen die nordafrikanische Sekte der Donatisten.
Ihre Gottesdienste werden verboten, ihr kirchliches Eigentum den katholischen Gemeinden zugesprochen.
Ein Heer aus Alanen, Vandalen, Sueben und Ostgoten unter Führung des Radagaisus fällt plündernd in Oberitalien ein. Sie belagern die Stadt Florenz.
Heerführer Stilicho schließt einen Pakt mit Gotenkönig Alarich, um Illyrien an den Westen anzugliedern.
11.11.405
Bischof Arsacius von Konstantinopel stirbt.
Zosimos – Geschichte – Buch 5
Kap. 26
"Als sich nun Alarich, wie erzählt [im Kap. 7], aus dem Peloponnes und den Ländern, die der Achelous durchfließt, zurückgezogen hatte, weilte er in Epirus, wo die Molosser, Thestrokier und andere bis Epidamnos [Dyrrhachium/Durazzo] und Taulanti wohnen.
Hier erwartete er die verabredete Nachricht von Stilicho. Als Stilicho sah, dass diejenigen, die das Reich des Arcadius verwalteten, feindselig gegen ihn gesinnt waren, so beschloss er, in Gemeinschaft mit Alarich, die Völker Illyriens dem Reich des Honorius beizufügen.
Über diese Nachricht erschraken alle Städte. Sie verzweifelten und Rom selbst geriet in die größte Bestürzung.
Herrscher:
Kaiser im Westen: Honorius
Kaiser im Osten : Arcadius
Consuln: Flavius Anicius Petronius Probus (W), Arcadius Augustus VI (O)
Papst:
Innozenz
Westgoten:
Alarich
Vandalen:
Gunderich
Armenien:
Bahram-Schapur
Perser:
Yazdegerd
Ereignisse der Jahres 406:
10.03.406
Atticus wird zum Bischof von Konstantinopel gewählt.
Da er ein Gegner des verbannten Bischofs Chrysostomus war, wollen die Bürger keine Gemeinschaft mit ihm haben. Ein kaiserlicher Befehl zwingt aber das Volk dazu.
Die Truppen in Britannien rufen den Soldaten Marcus zum Gegenkaiser aus. Doch er wird kurz darauf ermordet und Gratian zum Kaiser ausgerufen.
Gunderich wird nach dem Tode seines Vaters Godigisel König der Vandalen.
Aug. 406
Schlacht bei Faesulae (Fiesole):
Heermeister Stilicho gelingt es, das Heer des Radagaisus bei Florenz zu besiegen.
Radagaisus wird in Faesulae eingeschlossen und ausgehungert.