Chronologie des Römischen Reiches 5 - Martin Klonnek - E-Book

Chronologie des Römischen Reiches 5 E-Book

Martin Klonnek

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Beschreibung

Chronologische Geschichte des Römischen Reiches. 5 Jahrhundert - Jahr 400 bis 499. Ausführliche Beschreibung Daten und Ereignisse der Geschichte des Römischen Reiches und Europas chronologisch nach Jahren geordnet. Lebensdaten der Kaiser, Lebensläufe und Stammbäume. Völkerwanderung und Ende des Weströmischen Reiches, Bildung der Germanischen Reiche.

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Seitenzahl: 272

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Chronologie des Römischen Reiches

 

 

5. Jahrhundert n. Chr.

Jahr 400 bis 499

 

Martin Klonnek

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Chronologie des Römischen Reiches 5

5 Jahrhundert - Jahr 400 bis 499Martin Klonnek

Vers. 2.0 –Junli/2023

Copyright: © 2023 Martin Klonnekpublished by: epubli GmbH, Berlinwww.epubli.de

 

 

Inhaltsverzeichnis

Römische Kaiser im 4 und 5 Jh.

Das Römische Reich im Jahr 400

Vita - Kaiser Honorius

Kaiser Arcadius

Vita - Kaiser Arcadius

Jahr: 400

Jahr: 401

Jahr: 402

Jahr: 403

Jahr: 404

Jahr: 405

Jahr: 406

Jahr: 407

Jahr: 408

Kaiser Theodosius II.

Stammbaum Theodosius II.

Vita - Kaiser Theodosius II.

Jahr: 409

Jahr: 410

Jahr: 411

Jahr: 412

Jahr: 413

Jahr: 414

Jahr: 415

Jahr: 416

Jahr: 417

Jahr: 418

Jahr: 419

Jahr: 420

Jahr: 421

Kaiser Constantius III

Vita - Kaiser Constantius III

Jahr: 422

Jahr: 423

Das Römische Reich im Jahr 424

Jahr: 424

Kaiser Valentinianus III.

Stammbaum Kaiser Valentinianus III.

Vita - Kaiser Valentinianus III.

Jahr: 425

Jahr: 426

Jahr: 427

Jahr: 428

Jahr: 429

Jahr: 430

Jahr: 431

Jahr: 432

Jahr: 433

Jahr: 434

Jahr: 435

Jahr: 436

Jahr: 437

Jahr: 438

Jahr: 439

Jahr: 440

Das Römische Reich im Jahr 440

Jahr: 441

Jahr: 442

Jahr: 443

Jahr: 444

Jahr: 445

Jahr: 446

Jahr: 447

Jahr: 448

Jahr: 449

Jahr: 450

Kaiser Marcianus

Vita - Kaiser Marcianus

Jahr: 451

Jahr: 452

Jahr: 453

Jahr: 454

Jahr: 455

Kaiser Petronius Maximus

Vita - Kaiser Petronius Maximus

Kaiser Avitus

Vita - Kaiser Avitus

Jahr: 456

Flavius Ricimer

Vita - Flavius Ricimer

Jahr: 457

Kaiser Maiorianus

Vita - Kaiser Maiorianus

Kaiser Leo I. (der Große)

Vita - Kaiser Leo I.

Jahr: 458

Das Römische Reich im Jahr 458

Jahr: 459

Jahr: 460

Jahr: 461

Kaiser Libius Severus

Vita Kaiser Libius Severus

Jahr: 462

Jahr: 463

Jahr: 464

Jahr: 465

Jahr: 466

Jahr: 467

Kaiser Anthemius

Vita - Kaiser Anthemius

Jahr: 468

Jahr: 469

Jahr: 470

Jahr: 471

Jahr: 472

Kaiser Olybrius

Vita - Kaiser Olybrius

Jahr: 473

Kaiser Glycerius

Vita - Kaiser Glycerius

Jahr: 474

Kaiser Nepos

Vita - Kaiser Nepos

Kaiser Zenon

Vita - Kaiser Zenon

Jahr: 475

Kaiser Basiliskos

Vita - Kaiser Basiliskos

Kaiser Romulus Augustulus

Vita - Kaiser Romulus Augustulus

Jahr: 476

Flavius Odoaker

Vita - Flavius Odoaker

Jahr: 477

Europa im Jahr 477

Jahr: 478

Jahr: 479

Jahr: 480

Jahr: 481

Ostgotenkönig Theoderich

Vita - Ostgotenkönig Theoderich

Frankenkönig Chlodwig

Vita Frankenkönig Chlodwig

Jahr: 482

Jahr: 483

Jahr: 484

Jahr: 485

Jahr: 486

Jahr: 487

Jahr: 488

Jahr: 489

Jahr: 490

Jahr: 491

Kaiser Anastasios

Vita - Kaiser Anastasios

Jahr: 492

Jahr: 493

Jahr: 494

Jahr: 495

Jahr: 496

Europa im Jahr 496:

Jahr: 497

Jahr: 498

Jahr: 499

Römische Kaiser im 4 und 5 Jh.

 

Westrom:

 

Valentinianus

Febr.364

17.11.375

Schlaganfall

Gratianus

Aug. 367

25.08.383

ermordet

Valentinianus II

Nov. 375

15.05.392

ermordet ?

Theodosius

Jan. 379

17.01.395

 

Honorius

Jan. 393

15.08.423

 

Constantius III

Febr.421

02.09.421

 

Valentinianus III.

Okt.424

16.03.455

ermordet

Petronius Maximus

März 455

31.05.455

ermordet

Avitus

Juli 455

17.10.456

 

Maioranus

Apr. 457

02.08.461

ermordet

Libius Severus

Nov. 461

14.11.465

 

Anthemius

Apr. 467

11.07.472

ermordet

Olybrius

Apr. 472

02.11.472

 

Glycerius

März 473

20.06.474

 

Iulius Nepos

Juni 474

28.08.475

 

Romulus Augustulus

Okt 475

04.09.476

abgesetzt

 

 

Ostrom:

 

Valens

März 364

09.08.378

gefallen

Theodosius

Jan. 379

17.01.395

 

Arcadius

Jan. 395

01.05.408

 

Theodosios

Mai 408

28.07.450

Reitunfall

Marcianus

Aug. 450

27.01.457

Schlaganfall

Leo I.

Febr. 457

18.01.474

 

Zenon

Febr. 474

09.04.491

 

Basiliskos

Jan 475

Okt. 476

verdurstet

Anastasios

Apr. 491

10.07.518

 

Das Römische Reich im Jahr 400

 

Kaiser Honorius

 

Flavius Honorius - Kaiser Honorius

 

Regierungsdauer: 23.01.393 bis 15.08.423; (30 Jahre, 7 Mon.)

Regierungsantritt mit 8 Jahren

 

* 09.09.384 in Konstantinopel

+ 15.08.423 in Ravenna, im Alter von 38 Jahren

 

Vater : Kaiser Theodosius

Mutter: Aelia Flavia Flacilla

 

Ehefrau:

Maria,

Thermantia (beide Töchter von Heerführer Stilicho)

 

Kinder : keine

 

 

Vita - Kaiser Honorius

 

09.09.384

Flavius Honorius wird in Konstantinopel geboren.

Anfang 386

Seine Mutter Aelia Flavia Flacilla stirbt.

Herbst 387

Sein Vater heiratet Galla.

388

Seine Stiefschwester Aelia Galla Placidia wird geboren.

23.01.393

Honorius wird zum Augustus ausgerufen.

17.01.395

Sein Vater Kaiser Theodosius stirbt in Mailand. Honorius wird Kaiser im Westen.

398

Heirat mit Maria, der Tochter des Flavius Stilicho.

Frühj. 403

Er wird in Mediolanum und in Asta von den Goten belagert.

407

Seine Frau Maria stirbt.

408

Heirat mit Thermantia der zweiten Tochter Stilichos.

01.05.408

Sein Bruder Kaiser Arkadius stirbt.

Herbst 408

Nach der Hinrichtung Stilichos, verstößt Honorius seine Frau Thermantia.

14.11.408

Kaiser Honorius erlässt Heidengesetze.

Er muss Konstantin III. als Mitkaiser anerkennen.

08.05.413

Er erlässt ein Gesetz zu Steuererleichterungen für die durch die Plünderungen der Goten geschädigten Gegenden Italiens.

30.04.418

Honorius verbannt Pelagius und Coelestius und ihre Anhänger aus Rom.

08.02.421

Honorius ernennt Constantius III. als Mitkaiser im Westen.

Seine Schwester Galla Placidia und Frau des Constantius wird zur Augusta ernannt.

15.08.423

Kaiser Honorius stirbt in Ravenna an Wassersucht.

Kaiser Arcadius

 

Flavius Arcadius - Kaiser Arcadius

 

Regierungsdauer: 19.01.383 bis 01.05.408: (25 Jahre, 3 Mon.)

Regierungsantritt mit 5 Jahren

 

* um 377 in Spanien

+ 01.05.408 in Konstantinopel, im Alter von 30 Jahren

 

Vater : Kaiser Theodosius

Mutter: Aelia Flavia Flaccilla

 

Ehefrau: Aelia Eudoxia

Kinder : Theodosius II., Flacilla, Aelia Pulcheria, Arcadia, Marina

 

 

Vita - Kaiser Arcadius

 

um 377

Flavius Arcadius wird in Spanien geboren.

19.01.383

Er wird von seinem Vater Kaiser Theodosius zum Augustus ausgerufen.

17.01.395

Sein Vater Kaiser Theodosius stirbt.

Das Ostreich fällt Arcadius zu.

27.04.395

Arcadius heiratet Aelia Eudoxia.

17.06.397

Tochter Flacilla wird geboren.

19.01.399

Tochter Aelia Pulcheria wird geboren.

09.01.400

Seine Frau Aelia Eudoxia wird zu Augusta ernannt.

03.04.400

Tochter Arcadia wird geboren.

10.04.401

Sohn Theodosius II. wird in Konstantinopel geboren.

10.01.402

Sein Sohn Theodosius II. wird zum Augustus ausgerufen.

10.02.403

Tochter Marina wird geboren.

06.10.404

Seine Frau Aelia Eudoxia stirbt nach einer Fehlgeburt.

01.05.408

Kaiser Arcadius stirbt.

Jahr: 400

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Flavius Stilicho (im Westen), Flavius Aurelianus (im Osten)

 

Papst:

Anastasius

Westgoten:

Alarich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 400:

 

09.01.400

Aelia Eudoxia, die Frau des Kaisers Arcadius wird zur Augusta ernannt.

 

April 400

Heerführer Gainas kehrt mit seinen Ostgoten nach Konstantinopel zurück, um seine Macht auszubauen. Doch sein Umsturzversuch scheitert.

Gainas muss Konstantinopel verlassen.

 

12.07.400

Die in Konstantinopel einquartierten Goten sorgen durch ihre Zügellosigkeit für Unmut unter den Einwohnern.

Als sie für sich eine arianische Kirche fordern, kommt es zum Volksaufstand. Bei den anschließenden Unruhen sterben ca. 7000 Goten.

 

07.09.400

Erstes Konzil von Toledo:

Das Konzil verurteilt die Lehre des Asketen Priscillian von Avila.

 

Dez. 400

Bei dem Versuch, über die Donau in seine Heimat zu entkommen, wird Ostgotenführer Gainas von Hunnenkönig Uldin besiegt und getötet.

Dieser lässt den Kopf des Gainas als Geschenk an Kaiser Arcadius senden.

 

 

Zosimos – Geschichte – Buch 5

Kap. 18

"Gainas bat den Kaiser, selbst zu ihm zu kommen. Denn er könne nur mit ihm sich unterreden. Der Kaiser gab nach und es geschah eine Zusammenkunft an einem Ort bei Chalkedon, wo der heiligen Euphemia eine Kapelle erbaut war, die dieser Ehre wegen der Verehrung Christi gewürdigt wurde.

Nun wurde beschlossen, dass Gainas und Tribigild nach Europa übersetzen und ihnen die Vornehmsten des Staates zum Tode ausgeliefert werden sollten. Es waren Aurelianus, dieses Jahr Konsul und Saturninus, schon unter die Konsuln gezählt, überdies Johannes, dem der Kaiser alle seine Geheimnisse anvertraut hatte und den viele für den Vater des Sohnes des Arcadius hielten. Auch diese tyrannische Bitte erfüllte der Kaiser.

Gainas nahm die Ausgelieferten an, zückte das Schwert gegen sie, doch so, dass er nur ihren Körper berührte und begnügte sich, sie mit der Verbannung zu strafen.

Nun setzte er nach Thrakien über, befahl dem Tribigild zu folgen und verließ also Asien, das sich jetzt wieder einigermaßen erholen konnte und von der obschwebenden Gefahr befreit wurde.

Während seines Aufenthalts in Konstantinopel zerstreute er die unter ihm stehenden Soldaten dahin und dorthin, so dass er die Stadt von den Trabanten des Hofes selbst entblößte. Den Barbaren aber gab er heimlich Zeichen, mit dem Befehl, wenn sie ihn aus der Stadt ausziehen sehen, diese, wenn sie aller Hilfe von den Soldaten beraubt wäre, geschwind zu überfallen und alle Gewalt ihm zu übergeben."

 

Kap. 19

"Nach diesen, den Barbaren erteilten Befehlen, verließ er die Stadt: "Er befinde sich von den Beschwerlichkeiten des Krieges nicht ganz wohl und bedürfe Erholung, die ihm nicht zu Teil werde, wenn er sich nicht einer ganz sorgenfreien Lebensart überlasse."

Die Barbaren ließ er also in der Stadt, welche an Zahl die Wachen des Hofes weit übertrafen und rückte bis in eines der Vorwerke, vierzig Stadien von der Stadt entfernt, um daselbst die Zeit des Angriffs zu erwarten, wenn die Barbaren in der Stadt zuerst überfallen hätten.

Solche Hoffnungen hegte Gainas und hätte er, nach der den Barbaren gewöhnlichen Hitze, den geeigneten Zeitpunkt nicht übereilt, so konnte die Barbaren nichts hindern, sich der Stadt zu bemächtigen. Da er aber die Losung nicht erwartete, sondern den Mauern sich näherte, so erschracken die Wachen und erhoben ein Geschrei.

Nun entstand ein Getümmel, man hörte Wehklagen der Frauen, ein vermischtes Geheul, wie wenn die Stadt schon eingenommen wäre, dass alles zusammen lief und gegen die Barbaren in der Stadt sich stellte, diese mit Schwertern und Steinen und was jedem vor die Hände kam, tötete und auf die Mauer eilte.

Nebst den Wachen verteidigten sie sich gegen das Volk des Gainas und hielten ihn mit allem, was sie ergreifen konnten, von dem Angriff auf die Stadt ab.

Während die Stadt auf diese Art der Gefahr entging, schlossen die Einwohner von innen die Barbaren ein, mehr als sieben tausend, die nun die Kirche der Christen, nahe beim Palast besetzten, um sie sich zum Asyl ihrer Rettung zu machen. Der Kaiser befahl, sie auch hier zu töten. "Der Ort selbst sei nicht heilig genug, sie von der verdienten Strafe der gewagten Tat zu befreien."

Obgleich der Kaiser befohlen hatte, wagte es doch nicht einer, die Hand anzulegen und sie aus dem Asyl herauszuziehen, aus Furcht, sie zur Gegenwehr zu reizen. Man beschloss also, das Dach über dem Tisch der sogenannten Sakristei abzutragen und diejenigen dahin zu stellen, denen es aufgetragen war, brennende Balken hinab zu werfen und durch anhaltende Arbeit alle Feinde zu verbrennen.

So wurden die Barbaren aufgerieben: diejenigen aber die strenge Christen waren, glaubten, es sei mitten in der Stadt ein großes Verbrechen begangen worden.

Jetzt fachte Gainas, dem seine wichtigste Unternehmung misslungen war, einen offenbaren Krieg gegen den Staat an. Er überfiel die Gegenden Thrakiens, fand aber die Städte sowohl mit Mauern verwahrt, als auch von den Magistraten und Einwohnern besetzt. Denn durch die vorhergehenden Anfälle waren sie an den Krieg erinnert worden und eilten mit aller Macht herbei, um zu kämpfen.

Nun sah Gainas nichts, als Gras, außerhalb den Mauern - denn sorgfältig hatte jedermann die Früchte von allerlei Art, das Vieh und anderen Vorrat zusammen gebracht - und beschloss, Thrakien zu verlassen, in den Chersonesus einzubrechen und durch die Engen desselben wieder nach Asien überzugehen."

 

Kap. 20

"Während er hierzu Anstalt machte, wählte der Kaiser und der Senat gemeinschaftlich den Phraiut zum Feldherrn in dem Krieg gegen Gainas - zwar einen Barbaren von Geburt, doch, nicht nur den Sitten, sondern auch den Grundsätzen und der Götterverehrung nach, einen Griechen.

Ihm also, der schon durch viele Feldzüge sich ausgezeichnet und das ganze Morgenland von Cilicien bis Phönicien und Palästina von der Verheerung der Seeräuber befreit hatte, übergaben sie die Macht.

Er setzte sich mit derselben dem Gainas entgegen und verhinderte den Übergang der Barbaren durch den Hellespont nach Asien.

Da Gainas sich zu einem Treffen bereitete, so ließ Phraiut seine Soldaten nicht müßig sein, sondern bildete sie durch anhaltende Übungen, so dass sie, statt der ehemaligen Trägheit und Sorglosigkeit, jetzt unwillig waren, wie Gainas mit dem Krieg zögerte. So wurde für Asien gesorgt.

Phraiut untersuchte nun Tag und Nacht das Lager und spähte die Unternehmungen des Feindes aus, doch sorgte er auch für eine Flotte. Denn er hatte Schiffe, die zu einer Seeschlacht hinreichend waren, man heißt sie Liburner, nach einer Stadt in Italien genannt, wo zuerst diese Art der Fahrzeuge gemacht wurde. Man glaubt, dass sie ebenso schnell gehen, als die fünfzigruder, aber weniger, als die dreiruder, dergleichen zu bauen man seit langer Zeit unterlassen hat, obgleich Polybius die Masse von Heeren angibt, deren sich die Römer und Carthager in ihren Kriegen öfters bedient haben, wie man weiß."

 

Kap. 21

"Gainas erkämpfte nun den Eingang durch die lange Mauer in den Chersonesus und stellte seine Barbaren an dem ganzen hohen Rand Thrakiens auf, der sich von Parium bis Lampsakus und Abydos und den Gegenden erstreckt, die die Meerenge bilden.

Der Feldherr der Römer umschiffte die Orte Asiens und beobachtete Tag und Nacht die feindlichen Unternehmungen.

Gainas konnte aus Mangel an Lebensmitteln nicht ertragen, da er da aufgehalten wurde, hieb Holz in dem Chersonesischen Wald, befestigte die Stämme mit aller Sorgfalt aneinander, richtete die Flöße ein, dass sie Mann und Pferd aufnehmen konnten, ließ beide sie besteigen und überließ sie der Strömung. Denn es war nicht möglich, sie mit Rudern zu leiten, noch gestatteten sie irgend eine Geschicklichkeit eines Steuermanns, da sie, ohne Kunst, nur nach barbarischer Erfindung, in der Schnelle gemacht waren.

Er selbst blieb an Land und hoffte wohl, den Sieg durch seine Leute erhalten zu können, da er glaubte, die Römer werden nicht widerstehen können.

Dies blieb dem Scharfsinn des römischen Feldherrn nicht verborgen. Da er die Unternehmung mutmaßte, ließ er seine Schiffe vom Land ein wenig vorrücken - und als er sah, dass die Flöße nach der Willkür der Strömung einher getrieben wurden, so fuhr er zuerst ab und traf auf das Floß der vordersten Reihe. Sein Schiff mit einem eisernen Schnabel ging darüber hin und drängte das Floß, auf das die einher schiffenden zugleich Pfeile schossen, mit der Mannschaft in den Grund.

Als die anderen auf den Schiffen dies den Feldherrn sahen, ahmten sie ihm nach, durchstachen einige, warfen andere vom Holz herab, dass das Meer sie verschlang und fast kein Mann dem Tod entging.

Durch diese Niederlage gedemütigt und so vieler Streitgenossen beraubt, zog sich Gainas tiefer in den Chersones zurück und eilte in das äußere Thrakien.

Phraiut beschloss, den Fliehenden nicht zu verfolgen, sondern zufrieden mit dem, vom Glück vergönnten Vorteil, zog er seine Macht in der Gegend zusammen. Jedermann beschuldigte ihn aber, er habe den Gainas nicht verfolgen wollen und seiner, als eines Landsmanns geschont, so wie der, mit ihm entfliehenden Mannschaft.

Sich nichts dergleichen bewusst, kehrte er zum Kaiser zurück, auf den Sieg stolz und schrieb ihn freimütig den Göttern zu, die er verehre. Denn er scheute sich nicht, vor den Ohren des Kaisers zu bekennen, dass er, nach vaterländischer Sitte, die Götter anbete und verehre und sich nicht überwinden könne, in diesem Punkt der Menge zu folgen.

Arcadius nahm ihn auf und ernannte ihn zum Konsul.

Gainas aber eilte nach dem großen Verlust seiner Macht, gegen den Ister [Donau] mit dem Rest. Da er aber Thrakien durch die vorhergehende Angriffe verheert fand, so plünderte er, was er erhaschen konnte, fürchtete, ein anderes römisches Heer möchte ihm folgen und ihn mit seinen wenigen Barbaren angreifen, hatte auch die ihm folgenden Römer im Verdacht, tötete daher alle, die eines solchen Entschlusses sich nicht versahen und ging mit seinen Barbaren über den Strom, um in sein Vaterland zurückzukehren und da den Rest zu verleben."

 

Kap. 22

"Dies war der Plan des Gainas. Uldes aber, der damals Anführer der Hunnen war, hielt es für gefährlich, einem Barbaren, der eigene Soldaten hatte, einen Aufenthalt jenseits des Isters zu gestatten und glaubte zu gleicher Zeit dem römischen Kaiser einen Gefallen zu tun, verfolgte daher jenen und machte Anstalten sich ihm in einer Schlacht entgegen zu stellen. Daher versammelte er seine Macht und zog gegen ihn aus.

Gainas, der zu den Römern nicht mehr zurückkehren und dem drohenden Anfall nicht entgehen konnte, bewaffnete seine Leute und ging den Hunnen entgegen. Die Heere fielen einander an, nicht nur einmal, sondern mehrere Male und die Partei des Gainas tat Widerstand in einigen Treffen. Als aber doch viele von ihnen umkamen, so fiel zuletzt Gainas selbst, der starken und mutigen Widerstand getan hatte.

Durch seinen Tod nahm der Krieg ein Ende. Uldes, der Führer der Hunnen, schickte dessen Haupt dem Kaiser Arcadius, erhielt Geschenke und machte deswegen einen Vertrag mit den Römern.

Allein da die Staatssachen bei einem Kaiser, dem Verstand fehlte, nicht nach Vernunft geführt wurden, so blieb Thrakien doch unruhig. Dann die flüchtenden Einwohner und andere, die ihre Reihen verließen und sich für Hunnen ausgaben, plünderten das offene Land, bis endlich Fraiut heran kam, was ihm in den Weg kam, niedermachte und die Einwohner beruhigte."

Jahr: 401

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Flavius Vincentius (W.), Flavius Fravitus (O)

 

Papst:

Anastasius / Innozenz

Westgoten:

Alarich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 401:

 

Ungewöhnlich strenger Winter in Europa.

Das Schwarze Meer friert ein und im Frühjahr treiben Eisschollen durch die Propontis.

 

03.01.401

Der abgeschlagene Kopf des ehemaligen Heerführers Gainas wird öffentlich in Konstantinopel umhergetragen.

Hunnenkönig Uldin bekommt für den Sieg über Gainas von Kaiser Arcadius eine reiche Belohnung und wird dessen Verbündeter.

 

Sommer 401

Die Vandalen und Alanen unter ihrem Anführer Radagaisus fallen im Spätsommer in Raetien ein.

Heerführer Stilicho schickt Truppen von der Rheingrenze und aus Oberitalien gegen sie.

 

Nov. 401

Alarich dringt mit seinen Goten in Italien ein.

Sie nehmen Aquilea ein und bedrohen den Regierungssitz Mediolanum (Mailand).

 

Stilicho besiegt in Raetien die eingedrungenen Vandalen und Alanen.

 

19.12.401

Papst Anastasius stirbt.

 

21.12.401

Innozenz I. wird zum Papst gewählt.

 

Jordanes – Gotengeschichte

Kap. XXIX

"Er [Westgotenkönig Alarich] nahm darauf das Heer und rückte unter dem Konsulat des Stilicho und Aurelianus durch Pannonien und Sirmium von der rechten Seite in Italien ein, das so zu sagen von Männern ganz entblößt war und näherte sich ohne Widerstand zu finden der Brücke über den Candidianus, die drei Milien von der Kaiserstadt Ravenna entfernt war. Diese Stadt zwischen Sümpfen und Meer und den Fluten des Po ist nur auf einer Seite zugänglich. Ihre Besitzer, wie die Früheren berichten, hießen [griechisch] "alnetoi" das heißt "lobwürdige".

In einem Winkel des Römischen Reiches am Ionischen Meer gelegen, wird sie wie eine Insel von der Flut der zuströmenden Gewässer eingeschlossen. Im Osten ist das Meer. Wer auf diese Stadt von Korcyra [Korfu] und Hellas gerade lossteuert, hat zur rechten Hand bei der Fahrt zuerst Epirus dann Dalmatien, Liburnien und Histrien und streicht so an Venetien vorbei.

Im Westen sind Sümpfe, durch welche ein einziger sehr enger Eingang, wie ein Tor, eingelassen ist. Im Norden reicht bis dahin ein Arm des Padus [Po], welcher der Graben des Askon genannt wird. Im Süden befindet sich eben dieser Padus, den man den König unter den Flüssen Italiens nennt, mit dem Beinamen Eridanus.

Er wurde vom Kaiser Augustus in einem sehr breiten Graben herab geleitet und fließt mit dem siebenten Teil seiner Gewässer mitten durch die Stadt und hat an seiner Mündung einen sehr schönen Hafen, von dem man, wie [Cassius] Dio berichtet, glaubte, dass er einst ein sehr sicherer Ankerplatz für eine Flotte von 250 Schiffen gewesen sei. Dieser zeigt jetzt, nach dem Bericht des Favius ?, da wo einst der Hafen war, umfangreiche Gärten mit Bäumen, an denen aber nicht Segel, sondern Obstfrüchte hängen.

Die Stadt selbst rühmt sich eines dreifachen Namens und erfreut sich einer dreiteiligen Lage. Zuvorderst heißt sie Ravenna, am anderen Ende Classis [der alte Hafen], in der Mitte zwischen Stadt und Meer Cäsarea, voll von weichem Sand, der eine bequeme Reitbahn bildet."

Jahr: 402

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Honorius Augustus V (W), Arcadius Augustus V (O)

 

Papst:

Innozenz

Westgoten:

Alarich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 402:

 

10.01.402

Theodosius II., der im Vorjahr geborene Sohn von Kaiser Arcadius, wird zum Augustus ernannt.

 

Heerführer Stilicho gelingt es, die Vandalen und Alanen als Föderaten in sein Heer aufzunehmen.

Die römischen Truppen vom Rhein und der Limesgrenze werden in Richtung Italien geschickt.

 

Kaiser Honorius flieht aus Mediolanum Richtung Gallien, wird aber von den Goten gezwungen in Asta Schutz zu suchen.

Alarich zieht seine Truppen von Mediolanum ab und belagert Asta.

 

März 402

Stilicho marschiert mit seinem Heer über die Alpen nach Italien.

 

06.04.402

Schlacht bei Pollentia:

Stilicho kann die Westgoten unter Alarich bei Pollentia besiegen.

Alarich zieht sich zurück.

 

Sept. 402

Schlacht bei Verona:

Heerführer Stilicho gelingt es, die Westgoten bei Verona erneut zu besiegen und dazu zwingen, nach Illyrien zurückzukehren.

 

 

Jordanes – Gotengeschichte

Kap. XXX

"Als nun das Heer der Vesegoten in die Nähe der Stadt [Ravenna?, Honorius war in Mediolanum (Mailand), dann in Asta!] gekommen war, schickte es zum Kaiser Honorius, der drin seine Residenz hatte, eine Gesandtschaft. Durch diese ließen sie anfragen, ob er gestatte, dass die Goten sich friedlich in Italien niederließen. In diesem Fall wollten sie in solcher Eintracht mit den Römern leben, dass man sie für ein Volk halten könne. Andernfalls solle der Stärkere den Schwächeren vertreiben und der Sieger in Ruhe die Herrschaft besitzen.

Da bekam der Kaiser Honorius bei beiden Vorschlägen große Angst und berief den Senat zu einer Beratung, wie man sie [die Goten] auf jede mögliche Weise vom italischen Boden vertreiben könne. Zuletzt drang die Ansicht durch, dass Alarich mit seinem Volk die weit entlegenen Provinzen Gallien und Spanien als sein Eigentum besetzen solle, wenn er dazu im Stande wäre und diese Schenkung wurde durch ein kaiserliches Rescript bestätigt. Denn jene Provinzen hatte man auch so verloren, da der Vandalenkönig Gizerich in dieselben verwüstende Einfälle machte. [Erst 407 unter Gunderich, Geiserich wurde erst 428 König!]

Dieser Abmachung stimmten die Goten bei und zogen in das ihnen übergebene Land. Nach ihrem Abzug lauerte ihnen, obgleich sie in Italien nichts Schlimmes getan, Stilicho, der Patricius und zugleich Schwiegervater des Kaisers Honorius war - der Kaiser hatte nämlich beide Töchter desselben Maria [&398, +407] und Thermantia [&408, verstoßen nach der Hinrichtung Stilichos], eine nach der anderen geheiratet; aber beide hatte Gott unberührt und als Jungfrauen zu sich gerufen - dieser Stilicho also lauerte bei der Stadt Pollentia in den Cottischen Alpen heimtückisch auf die Goten und überfiel sie, die sich nichts Arges versahen, zum Verderben von Italien und zu seiner eigenen Schande.

Da die Goten ihn plötzlich erblickten, erschraken sie zuerst, bald aber fassten sie wieder Mut und feuerten einander an, wie es ihre Gewohnheit war, warfen fast das ganze Heer des Stilicho in die Flucht und schlugen ihn bis zur Vernichtung. [Die Goten wurden besiegt und Alarich musste sich nach Illyrien zurückziehen!]

Voll Wut gaben sie alsbald den angetretenen Weg auf und zogen zurück nach Ligurien, wo sie schon durchgezogen waren; dort machten sie reiche Beute, verwüsteten dann ebenso die Aemilia und zogen auf der flaminischen Heerstraße zwischen Picenum und Tuscien bis zur Stadt Rom und plünderten die anliegenden Gegenden auf beiden Seiten.

Jahr: 403

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Flavius Rumoridus (W), Theodosius Augustus (O)

 

Papst:

Innozenz

Westgoten:

Alarich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 403:

 

Juli 403

"Eichensynode" von Chalcedon:

Auf Anstiftung von Theophilus, Bischof von Alexandria, wird Johannes Chrysostomos, der Patriarch von Konstantinopel, von den 36 vorwiegend ägyptischen Bischöfen, abgesetzt und verbannt.

Kaiserin Eudoxia muss ihn aber auf Drängen des Volkes bald zurückrufen, als man ein Erdbeben als Zeichen des Zornes Gottes auslegt.

 

Herbst 403

Kaiser Honorius zieht in Rom ein und feiert den Triumph über die Goten.

Heerführer Stilicho, seine Frau Serena, Sohn Eucherius und Tochter und Ehefrau des Honorius sowie Galla Placidia, die Tochter des Theodosius nehmen daran teil.

Jahr: 404

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Honorius Augustus VI (W), Aristaenetus (O)

 

Papst:

Innozenz

Westgoten:

Alarich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 404:

 

01.01.404

Letztes Gladiatorenspiel in Rom:

Als der Mönch Telemachus in der Arena gegen die Gladiatorenkämpfe protestiert und von einem wütenden Menschenmob gelyncht wird, verbietet Kaiser Honorius endgültig die Gladiatorenspiele.

 

29.01.404

Ein Gesetz des Kaisers Arcadius verbietet Hofbediensteten die Teilnahme an aufrührerischen Versammlungen.

 

16.04.404

In Konstantinopel finden Ausschreitungen zwischen den Anhängern und Gegnern des Bischofs Chrysostomos statt.

 

Juni 404

Johannes Chrysostomos, der Patriarch von Konstantinopel, wird nach Cucusus in Kilikien in die Verbannung geschickt.

Arsacius von Tarsus wird zum neuen Metropoliten von Konstantinopel ernannt.

 

06.10.404

Aelia Eudoxia, die Ehefrau des Kaisers Arcadius stirbt an den Folgen einer Fehlgeburt.

 

 

Zosimos – Geschichte – Buch 5

Kap. 24

"Die Klasse der Sykophariten aber nahm mehr, als jemals, überhand und schloss sich an die Eunuchen des Hofes an, um, wenn ein Reicher gestorben war, sein Vermögen einzuziehen: "er habe weder Kinder noch sonst Verwandte." Nun wurden Schreiben des Kaisers herbeigebracht, die befahlen: das Vermögen von diesem jenem zu übergeben und so wurden die Erbschaften der Bittenden übergeben, während die Kinder dabei standen, mit Wehklagen und sich auf ihre Eltern beriefen.

Mit einem Wort, alles erfüllte jetzt die Stadt mit Jammer und brachte jedem Einwohner erheblichen Schaden. Denn da der Kaiser zuletzt allen Verstand verlor, so maßte sich seine Gattin mehr an, als je ihrem Geschlecht zukommt, wurde ganz von der Unersättlichkeit der Eunuchen und der Frauen, die sich ihrer vorzüglich bemächtigten, regiert und entzog jedermann die Mittel des Lebens so sehr, dass selbst denen, die gemäßigt dachten, nichts wünschenswürdiger war, als der Tod.

Und wie, wenn es an all diesem nicht genügte, geriet Konstantinopel in eine noch weit größere Gefahr und zwar aus folgender Ursache: Als Johannes [Chrysostomos, Bischof von Konstantinopel] nach seiner Verbannung, zurück kam und in seinen heiligen Zusammenkünften das Volk gegen die Kaiserin erregte, so sah er sich von dem bischöflichen Thron und aus der Stadt vertrieben, verließ diese und bestieg ein Schiff.

Seine Anhänger gaben sich alle Mühe, dass niemand nach ihm Bischof werden sollte und beschlossen, die Stadt mit Feuer zu verderben. Daher legten sie heimlich bei Nacht Feuer in der Kirche an und stellten sich, um die Zeit der Dämmerung außerhalb derselben, dass man daher nicht wusste, wer sie waren und nun zeigten sie, als es Tag wurde, die Stadt in der äußersten Gefahr. Denn die Kirche brannte ganz ab und mit ihr wurden die anliegenden Gebäude verzehrt, besonders diejenigen, an die der entstandene Windsturm das Feuer hinführte.

Es ergriff auch das Feuer das Haus, wo sich der Senat zu versammeln pflegte, das, mit aller Schönheit und Pracht erbaut, vor dem kaiserlichen Palast stand.

Es war mit Bildsäulen der Künstler verziert, deren erster Anblick die Würde desselben verkündigte und mit farbigem Marmor, dergleichen man in unseren Zeiten nicht mehr abbaut.

Man sagt auch, die Bildnisse der Musen, anfangs auf dem Helikon [Gebirge in Böotien] errichtet, die danach, zur Zeit Constantins, als ein Teil des Kirchenraubs, an dieser Stätte aufgestellt wurden, seien durch dieses Feuer zu Grunde gegangen - ein deutliches Anzeichen des jetzigen Mangels an Liebe zu den Musen!

Ein Wunder aber, das hier geschah, verdient nicht mit Stillschweigen übergangen zu werden. Vor den Türen der Kapelle des Senats, nur der zu Ehren ich dieses erzähle, waren die Bildnisse des Zeus und der Athene auf steinernen Gestellen errichtet, wo man ihre Form noch jetzt sehen kann.

Jenes hält man für das Bild des dodonaeischen Zeus, dieses, sagte man, habe ehemals in Lindos gestanden.

Da nun das Feuer die ganze Kapelle verzehrte, so floss das geschmolzene Blei, das auf dem Dach lag, auf die Bildnisse herab und gegen dieselbe schlugen auch die Steine, die der Gewalt des Feuers nicht widerstehen konnten.

Als die ganze Schönheit des Gebäudes in Schutt verwandelt war, so mutmaßte man allgemein, auch die Bildnisse werden Staub sein. Kaum aber war der Platz geräumt und zum neuen Bau zubereitet, so sah man die Bildnisse dieser Götter allein, aus dem allgemeinen Verderben erhalten - ein Umstand der den gebildeteren Teil [die Gebildeten waren meist noch Heiden] bessere Hoffnung für den Staat schöpfen ließ, dass nämlich diese Götter entschlossen seien, ihn noch immer zu schützen.

Doch es mag in Zukunft ergehen, wie es der Gottheit gefällt!"

 

Kap. 25

"Während nun jedermann über das Unglück der Stadt unwillig war und keinen anderen Grund, als den Eselsschatten [von Demosthenes] fand, beschäftigte sich die Dienerschaft des Kaisers mit der Wiederherstellung der zerstörten Gebäude.

Nun aber kam Botschaft an den Hof, dass die Isaurier, ein Volk das über Pamphylien und Kilikien wohnt und in den unzugänglichsten und rauesten Gegenden des Taurus lebt, sich in Räuberrotten verteilt und das unten gelegene Land angefallen habe.

Ummauerte Städte konnten sie zwar nicht gewinnen, aber schutzlose Orte und was in ebenem Land lag, überfielen sie. Auch erleichterte ihren Einfall die vorhergegangene Einnahme des Landes, als Tribigild sich mit seinen Barbaren empört hatte.

Auf diese Nachricht wurde Arbazakios als Feldherr ausgeschickt, um dem notleidenden Pamphylien zu Hilfe zu kommen. Mit hinreichender Macht verfolgte er die, auf das Gebirge fliehenden Räuber, nahm viele ihrer Schlupfwinkel ein und tötete eine ansehnliche Menge derselben und leicht konnte er sie ganz bezwingen und den Bewohnern der Städte gänzliche Sicherheit verschaffen, hätte er sich nicht der Schwelgerei und schnöden Wollüsten ergeben, die Hände nach Geld ausgereckt und Reichtum dem gemeinen Besten vorgezogen.

Wegen dieser Untreue wurde er in den Palast gefordert und erwartete, vor ein Gericht gezogen zu werden. Da er aber einen Teil dessen, was er von den Isauriern empfangen hatte, der Kaiserin brachte, so entging er der Anklage und verschwendete seinen Reichtum in den Wollüsten der Stadt.

Die Unternehmungen der Isaurier bestanden nun nur in geheimen Räubereien und äußerten sich nicht in offenbarem Aufstand gegen die benachbarten Völker."

Jahr: 405

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Flavius Stilicho II (W), Flavius Anthemius (O)

 

Papst:

Innozenz

Westgoten:

Alarich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 405:

 

12.02.405

Kaiser Honorius erlässt das Unionsedikt, ein strenges Gesetz gegen die nordafrikanische Sekte der Donatisten.

Ihre Gottesdienste werden verboten, ihr kirchliches Eigentum den katholischen Gemeinden zugesprochen.

 

Ein Heer aus Alanen, Vandalen, Sueben und Ostgoten unter Führung des Radagaisus fällt plündernd in Oberitalien ein. Sie belagern die Stadt Florenz.

 

Heerführer Stilicho schließt einen Pakt mit Gotenkönig Alarich, um Illyrien an den Westen anzugliedern.

 

11.11.405

Bischof Arsacius von Konstantinopel stirbt.

 

 

Zosimos – Geschichte – Buch 5

Kap. 26

"Als sich nun Alarich, wie erzählt [im Kap. 7], aus dem Peloponnes und den Ländern, die der Achelous durchfließt, zurückgezogen hatte, weilte er in Epirus, wo die Molosser, Thestrokier und andere bis Epidamnos [Dyrrhachium/Durazzo] und Taulanti wohnen.

Hier erwartete er die verabredete Nachricht von Stilicho. Als Stilicho sah, dass diejenigen, die das Reich des Arcadius verwalteten, feindselig gegen ihn gesinnt waren, so beschloss er, in Gemeinschaft mit Alarich, die Völker Illyriens dem Reich des Honorius beizufügen.

Über diese Nachricht erschraken alle Städte. Sie verzweifelten und Rom selbst geriet in die größte Bestürzung.

Jahr: 406

 

Herrscher:

Kaiser im Westen: Honorius

Kaiser im Osten : Arcadius

Consuln: Flavius Anicius Petronius Probus (W), Arcadius Augustus VI (O)

 

Papst:

Innozenz

 

 

Westgoten:

Alarich

Vandalen:

Gunderich

Armenien:

Bahram-Schapur

Perser:

Yazdegerd

 

Ereignisse der Jahres 406:

 

10.03.406

Atticus wird zum Bischof von Konstantinopel gewählt.

Da er ein Gegner des verbannten Bischofs Chrysostomus war, wollen die Bürger keine Gemeinschaft mit ihm haben. Ein kaiserlicher Befehl zwingt aber das Volk dazu.

 

Die Truppen in Britannien rufen den Soldaten Marcus zum Gegenkaiser aus. Doch er wird kurz darauf ermordet und Gratian zum Kaiser ausgerufen.

 

Gunderich wird nach dem Tode seines Vaters Godigisel König der Vandalen.

 

Aug. 406

Schlacht bei Faesulae (Fiesole):

Heermeister Stilicho gelingt es, das Heer des Radagaisus bei Florenz zu besiegen.

Radagaisus wird in Faesulae eingeschlossen und ausgehungert.