Das neue große Buch der Trennkost - Ursula Summ - E-Book

Das neue große Buch der Trennkost E-Book

Ursula Summ

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2010
Beschreibung

Fast jeder kennt inzwischen die Trennkost und verbindet sie mit erfolgreichem, gesundem Abnehmen. Nun endlich erscheint das große Buch, das die Ursprünge der Trennkost beschreibt, die Grundprinzipien erläutert und hilfreiche Tipps für die tägliche Umsetzung in der Familie oder im Büro gibt. Und dazu jede Menge leckere und unkomplizierte Rezepte ... Jetzt gibt es für alle Trennkost-Fans, die keine Zeit fürs Kochen haben, speziell entwickelte Rezepte mit wenigen Zutaten: Brathähnchen mit Gurkengemüse, Pfefferrahmschnitzel mit Bohnensalat oder Knoblauch-Spaghetti mit Brokkoli schmecken gut und lassen sich aus gesunder Fertig- und Tiefkühlkost schnell zubereiten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 256

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Die Autorin

Ursula Summ wurde 1947 in Hofheim/Ts. geboren und kam als junge Frau über eigene Probleme mit Gewicht und Gesundheit zur Hay'schen Trennkost. Zum ersten Mal fand sie wirkliche Hilfe und begann, diese Ernährung weiterzuentwickeln und ihre Erfahrungen anderen Menschen mitzugeben. Mit ihrer eigenen Trennkost-Diät ist sie seit über 30 Jahren erfolgreich und hat bislang über 4 Millionen Bücher verkauft. Ursula Summ lebt mit ihrer Familie heute in Spanien, wo sie an neuen Konzepten arbeitet. Parallel zu ihren Büchern bietet sie ihren Lesern einen Trennkost-Fernlehrgang zum gesunden Abnehmen an.

Ursula Summ

Das neue große Buch der Trennkost

Über 180 neue Rezepte zum Abnehmen und Genießen

Inhalt

Vorwort

Der einfache Einstieg

Trennkost – die ideale Ernährungsform

Trennkost – leicht erklärt

Wie entstehen Verdauungsbeschwerden?

Die drei Lebensmittelgruppen

Wichtiger Wohlfühlfaktor: das Säure-Basen-Gleichgewicht

Fit mit vollwertiger Trennkost

Mit Trennkost gegen Zivilisationskrankheiten

Trennkost – ein heißes Thema

Gesund und lecker: Trennkost im Alltag

Die Umstellung ist ganz einfach

So starten Sie gesund in den Tag

Genuss ohne Reue: das Mittagessen

Ein leichtes Abendessen sorgt für guten Schlaf

Trennkost in der Familie

Essvorschläge für Kinder und Jugendliche

Schnelle Trennkost – fast ohne Kochen

Trennkost unterwegs

Trennkost am Arbeitsplatz

Wochenplan für Berufstätige

Mehr Power durch sportliche Aktivitäten

Warum regelmäßiges Training so guttut

Wussten Sie, dass …?

Kombiplan

Mengenplan

Abnehmen – leicht gemacht mit Trennkost

Übergewicht – eine Wissenschaft für sich

Warum wir bei Stress zunehmen

Insulin – die Schlüsselsubstanz für Übergewicht

Wirkungsvolle Schritte zum Abnehmen

Wohlfühlen durch Entgiften

7-Tage-Powerplan

Rezepte zum Genießen

Salate und kleine Gerichte

Vegetarische Köstlichkeiten – frisch und knackig

Suppen

Heiß geliebt – nicht nur als Vorspeise

Pasta

Nudeln machen glücklich

Kartoffeln

Die schlanke Knolle – vitaminreich und bekömmlich

Reis & Getreide

Vitalstoffreiches Korn – der ideale Stärkelieferant

Fleisch & Geflügel

Fleisch – vielseitig und lecker

Fisch

Fischgerichte – eine gesunde Delikatesse

Eier

Die schnelle Mahlzeit – köstlich und gesund

Käse

Variationen mit Käse – Genuss pur

Desserts

Süße Versuchung ohne Reue

Trennkost für Kinder

Auftanken für den ganzen Tag

Trennkost für Partys und Feste

Kulinarische Highlights für besondere Anlässe

Frühstücke

Snacks

Wichtige Hinweise zu den Rezepten

Extra-Service

FAQ – die häufigsten Leserfragen

Kontakt zur Autorin / Adressen

Literatur

Sachregister

Rezeptregister

Impressum

Vorwort

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Als ich 1978 die Haysche Trennkost für mich selbst entdeckte, ahnte ich nicht, mit welch großem Erfolg diese Ernährungsform sich einmal verbreiten würde.

Den Grund hierfür schilderte mir kürzlich eine Leserin: »Trennkost ist deshalb so erfolgreich, weil sie funktioniert! Man kann essen, worauf man Lust hat, spürt keinen Leistungsknick nach dem Essen, es gibt keine komplizierten Zubereitungen, und man braucht auch keine Spezialgeschäfte zum Einkaufen. Besonders angenehm: Die Trennkost ist überall durchführbar, auch am Arbeitsplatz, in Restaurants und auf Reisen.«

Mir sind die vielen Vorteile der Trennkost aus eigener Erfahrung natürlich schon lange bekannt, doch freut es mich immer wieder, wenn andere Menschen die gleichen Entdeckungen machen, wie ich sie einst machen durfte. Damals war ich sehr krank und stark übergewichtig. Durch Trennkost fand ich zu einem gesunden und harmonischen Leben zurück, erreichte mein Normalgewicht, und sämtliche Beschwerden verschwanden.

Mit Trennkost abnehmen und gesund werden

Dies war damals für mich der Startschuss, an die Öffentlichkeit zu gehen. Viele Jahre leitete ich daraufhin Trennkost-Seminare für Übergewichtige und Menschen mit Stoffwechselstörungen. Hautnah erlebte ich, wie füllige Menschen ihr persönliches Idealgewicht erreichten – und das, ohne zu hungern! Gleichzeitig wurde ich Zeuge, wie kranke Menschen nach dieser Ernährungsumstellung gesund wurden. Zuerst glaubte ich an Zufälle, doch immer wieder bestätigten mir Kursteilnehmer, unabhängig voneinander, die Verbesserung ihres Gesundheitszustands. Viele brauchten plötzlich keine Medikamente mehr, Migräneanfälle blieben aus, Verdauungsbeschwerden verschwanden, hohe Blutfett- und Cholesterinwerte sanken, und lästige Wechseljahresbeschwerden traten nicht mehr auf. All diese Menschen erlebten, wie sich durch Trennkost ihre körperliche und seelische Befindlichkeit entscheidend verbesserte. Und voller Begeisterung gaben sie die neu erworbenen Erfahrungen anschließend im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis weiter.

Diesen Menschen gilt heute mein besonderer Dank. Ohne die Mithilfe der von Mund zu Mund gehenden Propaganda hätte sich die Trennkost-Methode niemals so umfassend verbreiten können.

Machen auch Sie Ihre eigenen Beobachtungen – Sie werden erstaunt sein, um wie viel besser Sie sich schon nach kurzer Zeit fühlen werden. Führen Sie, wenn Sie möchten, zusätzlich ein Tagebuch. Vergleichen Sie zu einem späteren Zeitpunkt Ihre ersten Aufzeichnungen mit Ihrem aktuellen Gesundheitszustand, und Sie werden die außergewöhnliche Wirkung der Trennkost »schwarz auf weiß« bestätigt sehen.

Ich wünsche Ihnen eine erlebnisreiche und schöne Zeit!

Ihre Ursula Summ

Der einfache Einstieg

Trennkost – die ideale Ernährungsform

Wenn Sie abnehmen und sich gleichzeitig bewusst ernähren möchten, ist Trennkost ideal: Sie unterstützt die Verdauung, führt dem Körper alle lebensnotwendigen Stoffe zu und wirkt entgiftend. Die Folge: Sie fühlen sich rundum wohl in Ihrer Haut!

Trennkost – leicht erklärt

Unser Körper mit seinen vielen Funktionen ist vergleichbar mit einer kleinen biochemischen Fabrik. Bereits im Mund beginnt die Vorverdauung der Kohlenhydrate. Dies können Sie mithilfe eines kleinen Versuchs selbst überprüfen.

Kauen Sie über eine längere Zeit ein Stück Brot, so spüren Sie deutlich einen zunehmend süßlichen Geschmack. Durch die Einwirkung der Amylase, eines basischen Enzyms des Speichels, wird die Stärke der Kohlenhydrate in winzige Teilchen zerlegt. So wird beim Kauen die neutral schmeckende Stärke des Brots in so genannte Dextrine zerlegt, die süß schmecken.

Um hingegen eiweißreiche Lebensmittel vorverdauen zu können, benötigt der Körper das saure Milieu des Magens. Hier wird das Verdauungsenzym Pepsin aktiv. Es zerlegt, in Verbindung mit Salzsäure, die Eiweiße in kleinere Bausteine, die so genannten Peptide.

Für die Kohlenhydratverdauung werden im Magen selbst keine Enzyme hergestellt. Doch die Wirkung der Amylase bleibt so lange erhalten, bis der Mageninhalt mit dem salzsäurehaltigen Magensaft vermischt wird.

Isst man nun eiweiß- und kohlenhydrathaltige Speisen zusammen, so wird die basische Wirkung des Speichels beeinträchtigt, d. h. die Verdauung der Kohlenhydrate wird unterbrochen. Die nicht vorverdaute Stärke fängt im Dünndarm an zu »fermentieren« und zu gären – dabei entwickeln sich Alkohol und Kohlensäure. Nun produziert die »Verdauungsfabrik« Gase, was sich durch Blähungen, ein unangenehmes Völlegefühl oder Koliken, bemerkbar machen kann.

Info

Verdauung ist nicht gleich Verdauung

Fleisch, Fisch, Eier oder säurereiche Früchte brauchen zur Aufspaltung saure Verdauungssäfte. Kartoffeln, Reis, Nudeln und Getreide benötigen zur Zersetzung der Nahrung basische Verdauungssäfte. Isst man innerhalb einer Mahlzeit Eiweiß und Kohlenhydrate in größeren Mengen zusammen, kann es zu Sodbrennen oder stärkeren Beschwerden im Magen-Darm-Bereich kommen.

Anhand des farbigen Kombiplans auf → Seite 38 bis 41 können Sie auf einen Blick erkennen, welche Nahrungsmittel zur Gruppe der Eiweiße (im Folgenden immer blau markiert) und welche zur Gruppe der Kohlenhydrate (im Folgenden immer rot markiert) gehören. Lebensmittel aus der neutralen Gruppe sind grün markiert. Da sie weder die Eiweißnoch die Kohlenhydratverdauung stören, können sie sowohl mit eiweißreichen als auch mit kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln kombiniert werden.

Wie entstehen Verdauungsbeschwerden?

Nach dem Magen ist der Dünndarm die nächste Station der Verdauung. Er hat die Hauptverdauungsarbeit zu leisten. Dabei sind ihm die Bauchspeicheldrüse, die Leber und die Galle behilflich.

Die Bauchspeicheldrüse hat mehrere Funktionen zu erfüllen. Sie muss den Blutzuckerspiegel regulieren sowie gemeinsam mit der aus der Leber stammenden Gallenflüssigkeit verschiedene Verdauungsenzyme zur Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratverdauung liefern. So werden die Kohlenhydrate in einfache Zucker, die Eiweiße in Aminosäuren und die Fette zu Fettsäuren und Glycerin abgebaut. Ohne die Enzyme und ihre Wirkung kann keine Verdauung stattfinden.

Stellt man nun seine Nahrung ungünstig zusammen, kann es durch die Überbelastung der Bauchspeicheldrüse zu einer verzögerten und nicht ausreichenden Verdauung kommen. Liegen die unvollständig vorverdauten Nahrungsbestandteile zu lange im Dünndarm, können sich durch die Wärme und Feuchtigkeit Gärungs- und Fäulnisgifte mit unangenehm blähenden Gasen bilden.

Die Dünndarmschleimhaut mit ihren vielen Millionen winziger Zotten übernimmt nun die Aufgabe, die zerlegten Nahrungsbestandteile zur Leber zu transportieren. Leider sind die Zotten nicht in der Lage, zwischen gut vorverdauten und verfaulten Stoffen zu unterscheiden, sondern saugen alle gleichermaßen auf. Die Leber muss alle ankommenden Stoffe aufnehmen, zersetzen und entgiften, um sie anschließend über das Blut an bestimmte Organe weiterzuleiten – sie ist also das zentrale Organ für die Versorgung unseres Körpers. Ungünstig zusammengestellte Nahrung belastet demnach nicht nur Magen und Darm, sondern unter anderem auch so wichtige Organe wie die Leber.

Die drei Lebensmittelgruppen

Eine Überlastung der Verdauungsorgane vermeiden Sie am besten, indem Sie Ihre Mahlzeiten trennkostgerecht zusammenstellen. Aber was bedeutet das? Wie schon erwähnt, belasten wir den Stoffwechsel unnötig, wenn wir zusätzlich zu den stark kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln (aus der zweiten Lebensmittelgruppe, siehe → Seite 39) gleichzeitig eiweißreiche Nahrungsmittel (aus der ersten Lebensmittelgruppe) essen – oder umgekehrt.

Damit die Mahlzeiten nun aber nicht in Eintönigkeit enden, steht uns neben der Kohlenhydrat- und der Eiweißgruppe eine dritte Lebensmittelkategorie zur Verfügung. Sie umfasst die so genannte »neutrale Gruppe«, auch »Kombis« genannt (siehe → Seite 39 ff.), die sowohl mit eiweißreicher als auch mit kohlenhydratreicher Nahrung zusammen verzehrt werden kann. »Neutral« bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass diese Lebensmittel kalorienarm sind, sondern vielmehr, dass diese Speisen weder den Verdauungsprozess der Eiweiße noch den der Kohlenhydrate behindern. Kombis harmonieren mit allen anderen Lebensmitteln.

Doch Vorsicht, einige dieser neutralen Nahrungsmittel sind sehr gehaltvoll! Daher ist die Gruppe auf den → Seite 39 ff. in zwei Teile gegliedert: Verwenden Sie Lebensmittel aus Teil eins bitte nur sparsam – bei Teil zwei hingegen können Sie unbegrenzt zugreifen.

Welche Lebensmittel sind »neutral«?

Warum aber zählen gesäuerte Milchprodukte, rohes Fleisch bzw. roher Fisch sowie verschiedene Käsesorten zur neutralen Kost, obwohl diese Lebensmittel doch stark eiweißhaltig sind?

Die Erklärung dafür liegt in der leichten Verdaulichkeit dieser Lebensmittel und nicht, wie angenommen, in ihrem Eiweißgehalt. So sind zum Beispiel Joghurt, Quark, Kefir oder andere gesäuerte Milchprodukte stark eiweißhaltig, zählen aber dennoch zur Kategorie der »Neutralen«: Milchsäurebakterien leisteten hier für die Verdauung schon gute Vorarbeit, denn sie veränderten durch den Säuerungsprozess die Struktur der schwer verdaulichen Milch und machen diese Milchprodukte somit leichter verdaulich.

Milch bildet im Magen durch den Einfluss der Säure einen schwer verdaulichen Klumpen. Gesäuerte Milchprodukte haben den ersten Gärungsprozess schon hinter sich, sind durch die Gerinnung flockig und somit leichter verdaulich.

Auch rohes Fleisch und roher Fisch, wie Tatar, roher Schinken, luftgetrocknete Salami, Matjes, Hering oder Lachs, sind zwar eiweißreiche Nahrungsmittel, zählen aber, wie gesagt, dennoch zur neutralen Kost. Der Grund liegt hier in der im rohen Zustand noch unveränderten Zellstruktur. Erst durch Kochen oder Erhitzen verändert sich die Zellhaut, indem sie sich verdichtet und verhärtet. Dadurch werden Fleisch und Fisch schwerer aufspaltbar, d. h. schwerer verdaulich.

Heiß geräucherte Fische, wie etwa Makrele, Sprotten oder Heilbutt, sind trotz des hohen Fettgehalts neutral. Die in ihnen enthaltenen wertvollen Omega-3-Fettsäuren gelten als cholesterinsenkend und besitzen nachweislich eine Schutzwirkung auf Herz und Gefäße.

Auch alle Käsesorten, die aus naturbelassener roher Milch geschöpft und hergestellt werden, zählen zur neutralen Gruppe. Sie sind, ebenso wie Quark, durch Milchsäurebakterien gesäuert und damit leichter verdaulich. Bei pasteurisierten Käsesorten fehlt oftmals die natürliche Säuerung, dadurch sind diese etwas schwerer verdaulich und zählen somit zur Gruppe der Eiweiße.

Zu den neutralen Lebensmitteln gehören ebenso alle Fette, gute Öle und Butter, sowie Sahne und vollfetter Käse ab 60 % Fett i.Tr. Dr. Howard Hay, der Begründer der Trennkost, erklärte dies damit, dass Fette nicht im Magen, sondern erst im oberen Teil des Dünndarms verdaut werden und somit weder die Eiweiß- noch die Kohlenhydratverdauung stören.

Ganze Eier zählen zur Eiweißverdauung, das Eigelb selbst zur neutralen Gruppe. Es hat zwar einen höheren Eiweißgehalt als das Eiklar selbst, gleichzeitig aber einen noch höheren Fettgehalt. Dies macht das Eigelb zur neutralen Kost. Obwohl der Verzehr von Eiern die Verdauung nicht ungünstig beeinflusst, sollten Sie dennoch sparsam damit umgehen.

Auch Sojaprodukte und alte Balsamico-Essige sind neutral

Tofu, Soja und Sojamilch zählten bisher zur Eiweißgruppe, aber nach den neuesten Erkenntnissen gehören sie in die Gruppe der Neutralen. Tofu ist ein so genannter »Soja-Käse« und wird durch Gerinnung aus Sojabohnenmilch gewonnen. Dadurch hat er bereits seine erste Verstoffwechselung hinter sich und stört somit nicht den Verdauungsablauf. Tofu und Soja enthalten kaum schwerverdauliche gesättigte Fettsäuren. Auch stecken sie voller Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Selen und Eisen, enthalten Folsäure, Carotine und Flavone und sind cholesterinfrei. Sie wirken – im Gegensatz zu Fleisch – im Magen basisch und können einen gestörten Säure-Basen-Haushalt ausgleichen.

Auch Feigen-Balsamico oder sehr alte Balsamico-Essige, die bisher in der Eiweißgruppe standen, gehören in die neutrale Spalte. Sie haben aufgrund der langen Lagerung ihre übermäßige Säure verloren und zeigen nun eine basische Reaktion. Darum können sie, ebenso wie der Obstessig, gut zusammen mit Kohlenhydraten genossen werden.

Nachdem Sie die erste Grundregel, die Trennung der Lebensmittel, nun schon näher kennengelernt haben, werden Sie im Folgenden das Wichtigste über die beiden weiteren Grundpfeiler erfahren: das Säure-Basen-Gleichgewicht sowie die Vollwerternährung.

Wichtiger Wohlfühlfaktor: das Säure-Basen-Gleichgewicht

Sich säurearm und basenreich zu ernähren, ist wichtig für den gesamten Organismus, denn eine Übersäuerung des Körpergewebes führt zu Befindlichkeitsstörungen und macht auf lange Sicht den Körper krank.

Info

Das Drei-Säulen-System

Die Trennkost steht auf drei Säulen:

Die erste Säule ist die Trennung der sehr eiweißreichen von den sehr kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln.Die zweite Säule ist die Beachtung des Säure-Basen-Gleichgewichts.Die dritte Säule ist die Vollwertigkeit der Speisen.

Erste Anzeichen und Warnsignale für eine Übersäuerung können Müdigkeit, depressive Verstimmungen, Unwohlsein, Übelkeit oder Sodbrennen sein.

Nach einiger Zeit treten weitere Beschwerden auf: Ein langsames Nachlassen der Konzentration, Kopfschmerzen, Verspannungen der Muskulatur, Gicht, Rheuma, Bandscheibenbeschwerden, Arthrosen und Herz-Kreislauf-Störungen sind häufig auf diese Fehlernährung zurückzuführen, selbst schwere Krankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt und Krebs können durch eine jahrelange Übersäuerung mit verursacht werden.

Da Dr. Hay die Zusammenhänge zwischen Übersäuerung und Krankheit aus eigener Erfahrung bekannt waren, empfahl er, neben der Trennung der einzelnen Nahrungsmittel zusätzlich auf basenreiche Kost (siehe Kasten → Seite 17) zu achten und weniger von den Nahrungsmitteln zu essen, die im Körper saure Rückstände hinterlassen.

Saure Rückstände behindern den Stoffwechsel

Alles, was wir essen oder trinken, wird mithilfe der Verdauungsorgane in kleinere Bausteine zerlegt, zersetzt und aufgespalten. Die Leber, das »Chemielabor« unseres Körpers, nimmt die ankommenden Stoffe auf, verwandelt sie in nährstoffreiches Blut und transportiert sie anschließend in unseren Zellstoffwechsel.

Was ist eigentlich der Stoffwechsel?

Der Stoffwechsel bezeichnet die Aufnahme, den Transport und die chemische Umwandlung von Stoffen in einem Organismus sowie die Abgabe von Stoffwechselendprodukten an die Umgebung. Eine Stoffwechselstörung bedeutet, vereinfacht ausgedrückt, dass der Stoffaustausch in den Körperzellen gestört ist. Um dies besser zu verstehen, muss man wissen, dass unser Körper aus etwa 50 bis 70 Billionen Zellen besteht.

Die Zelle bildet die kleinste lebensfähige Einheit im menschlichen Körper. Sie ist vergleichbar mit einem Ziegelstein beim Hausbau. Diese Ziegelsteine bzw. Zellen vereinigen sich zu Verbänden und bilden aus Haut, Muskel- Binde- und Nervengewebe, bildlich gesehen, die Mauern des Hauses. Knochenzellen bilden das innere Gerüst und die Stockwerke.

Zellen, die sich zu Organen formen, bilden die Räume. Blut und Lymphe stehen für den Mörtel, den man zum Bauen braucht. Alles zusammen ergibt das Haus, in unserem Fall die Einheit des menschlichen Körpers.

Die Zellen werden von einer Zellmembran umschlossen. In der Mitte der Zelle befindet sich der Zellkern, in der Fachsprache auch Nukleus genannt. Der Zellkern ist das Gehirn der Zelle – hier wird das Erbmaterial, die Gen-Information, gespeichert.

All diese unterschiedlichen Zellen sind nach demselben Grundschema aufgebaut, und in jeder von ihnen findet ein Stoffwechsel statt.

Die Aufgabe der meisten Zellen besteht unter anderem darin, ankommende Stoffe aufzunehmen, zu verwerten, und nach der Verwertung bzw. Verbrennung die Schlackenstoffe wieder auszuscheiden.

Durch Verbrennung entsteht Energie

Bei den Verbrennungsabläufen in den Zellen entstehen Energien. Sie werden für Vorgänge benötigt, die ständig und wie von selbst in uns ablaufen, etwa für den Herzschlag, die Atmung, das Denken, das Wachstum, für die Verdauungsvorgänge und die Sinneswahrnehmungen, also das Riechen, Schmecken, Sehen, Hören und Fühlen. Es werden aber auch Energien erzeugt, die wir für Muskelbewegungen, etwa zum Treppensteigen, Telefonieren, Kochen, Schwimmen, Radfahren, Laufen usw. benötigen.

Für diese Energieentwicklungen steht jeder Zelle ein eigenes kleines Kraftwerk, »Mitochondrium« genannt, zur Verfügung. Die Mitochondrien haben die wichtige Aufgabe, durch eine Pumpfunktion eine Zellspannung aufzubauen. Bildlich gesprochen: Es fließt Energie. Diese Energie treibt die Zellpumpe an und sorgt jetzt für den Austausch der Stoffe. Dies nennt man Stoffwechsel.

Brennstoff Nahrung

Damit dies alles funktionieren kann, benötigen unsere Zellen den geeigneten Brennstoff. Und diesen Brennstoff liefert unsere Nahrung in Form von Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten, außerdem Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, Spurenelementen und Wasser. All diese Stoffe nehmen wir über die Nahrung auf, nur den Sauerstoff, der für den Stoffwechsel natürlich auch immens wichtig ist, atmen wir über unsere Lungen ein.

Damit wir also gesund bleiben und Energien entwickeln können, sollten unsere Zellen die ankommenden Stoffe in das Zellinnere lassen, und danach den Verbrennungsabfall wieder abpumpen können. Doch dazu ist unser Zellmilieu oftmals nicht mehr in der Lage: nämlich dann, wenn die Zellmembran sich aufgrund unserer falschen Ernährung, von zu wenig Bewegung oder infolge von schädlichen Umwelteinflüssen verdichtet und verhärtet hat.

Verhärtete Zellen haben ihre Pumpkraft verloren, sie sind schlecht durchblutet und verfügen dadurch nicht mehr über genügend Sauerstoff und Durchlässigkeit.

Hinzu kommt, dass jede Zelle in Wasser gebettet ist. Die Zwischenzellflüssigkeit dient als Transportmittel für die Stoffwechselprodukte und wird als »Solzustand« bezeichnet. Wenn wir zu wenig trinken und außerdem das Körpergewebe übersäuert ist, geht der wässrige Solzustand in einen Gelzustand über. Dadurch verhärten sich die Zellen und werden immer unbeweglicher. Stoffwechselstörungen können entstehen, was sich in diversen Beschwerden und Krankheitsbildern zeigt, z. B. Übergewicht, Bindegewebsschwäche, Hauterkrankungen, erhöhten Blutfettwerten, Bluthochdruck, Diabetes, Arthrose, Herz-Kreislauf- sowie Magen-Darm-Erkrankungen.

Mit Müsli starten Sie gesund in den Tag – besonders bekömmlich sind Getreideflocken kombiniert mit säurearmen Äpfeln oder Rosinen.

Was kann noch zu einer Übersäuerung der Körperzellen führen?

Der menschliche Organismus wird ununterbrochen mit Säuren konfrontiert, die z. B. beim Um- und Abbau von Nahrungsbestandteilen entstehen. Aber nicht nur die Ernährung spielt bei der Entstehung von Säuren in unserem Körper eine große Rolle – auch seelische Belastungen, wie familiärer oder beruflicher Stress, oder Lärm, Umweltgifte, Elektrosmog und exzessiver Sport können die innere Harmonie stören und haben negative Auswirkungen auf den Säure-Basen-Haushalt.

Da der Körper nur dann überleben kann, wenn im Blut zwischen Säuren und Basen ein Gleichgewicht herrscht, verfügt der Organismus glücklicherweise über Basendepots mit einem gut ausgeklügelten Puffersystem, um überschüssige Säuren neutralisieren zu können. Die Basendepots sind unsere Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder und unsere Muskulatur. Diese dienen nicht nur unserer geraden Körperhaltung, der schwungvollen Bewegung oder der flexiblen Muskelkraft, sondern stehen in Notsituationen den Verdauungsorganen als Mineralspender zur Verfügung.

Gegenspieler der Säuren sind die Basen

Immer wenn säurereich gegessen oder getrunken wurde, müssen unsere körpereigenen Basendepots hilfreich »einspringen«. Denn die von den Organen produzierten Verdauungssäfte sind basisch, d. h., sie sind voller Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme. Lediglich die Magensäure ist sauer. Ohne die basischen Verdauungssäfte ist eine Verdauung nicht möglich. Also müssen wir dem Organismus zur eigenen Erhaltung und zum Ausgleich viel basenreiche Kost über die Nahrung zuführen.

Info

Stark säurebildende Nahrungs- und Genussmittel:

Fleisch- und Wurstwaren, Fisch und Meeresfrüchte, Käse, Eier, Weißmehlprodukte, Hülsenfrüchte, Pommes frites, Kartoffelchips, Fast Food, Fertiggerichte, raffinierter Zucker, Süßwaren, gehärtete Pflanzenfette, raffinierte Öle, Limonaden, Kaffee, schwarzer Tee, Kakao, alkoholische Getränke, Nikotin

Mittel bis schwach säurebildende Nahrungsmittel:

Getreide, Vollkornprodukte, Quark, gesäuerte Milchprodukte

Stark basenbildende Nahrungsmittel:

Gemüse, Salate, Kartoffeln, Keimlinge, Sprossen, frische Kräuter, reifes Obst, Sahne

Mittel bis schwach basenbildende Nahrungsmittel:

Pilze, frisch gepresste Säfte, Butter, Nüsse, Trockenobst

Geschieht dies nicht, treten die körpereigenen Puffersysteme in Aktion. Sie lösen zur Unterstützung des Verdauungsprozesses aus unseren basischen Depots wichtige Mineralien heraus. Ganz langsam bauen sich Muskulatur, Sehnen, Bänder und Knorpel ab, die Knochen entkalken. Der Körper entmineralisiert.

Ein gesunder Organismus ist in der Lage, alle belastenden Substanzen über Nieren, Darm, Lunge und Haut wieder auszuscheiden. Doch langfristig kann selbst der gesündeste Körper eine unaufhörliche Flut von sauren Rückständen nicht verkraften.

Wie Sie die Mahlzeiten zusammenstellen sollten

Laut Dr. Hay besteht der menschliche Körper zu 20 Prozent aus sauren und zu 80 Prozent aus basischen Elementen. Dementsprechend empfahl er, die täglichen Mahlzeiten zu 20 Prozent aus säurebildenden und zu 80 Prozent aus basenbildenden Nahrungsmitteln zusammenzustellen. Etwas lockerer genommen, besteht der ideale Mix aus 20 bis höchstens 40 Prozent Säurelieferanten und zu 60 bis 80 Prozent aus basischen Lebensmitteln.

Trotz Aufklärung bevorzugen aber leider immer mehr Menschen jene Nahrungsmittel, die im Körper vermehrt Säuren hinterlassen, wie z. B. große Fleischportionen, Weißmehlprodukte, Pommes frites, Kartoffelchips, Süßwaren, alkoholische Getränke, Fast Food und Fertiggerichte. Bei einer solchen Ernährung überwiegen eindeutig die Säurelieferanten, der Körper leidet unter einem Defizit an basenbildenden Nahrungsmitteln, was früher oder später gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann.

Selbst wertvolle Nahrungsmittel lassen saure Abfallstoffe zurück

Eiweiße, Kohlenhydrate und verschiedene Fette sind wichtige Nahrungsbestandteile, zählen aber dennoch zu den mehr oder weniger starken Säurebildnern. Und so wertvoll einige Nahrungsmittel, die diese Bestandteile enthalten, auch sind, es bleiben nach Aufspaltung und Verbrennung im Körper saure Abfallstoffe in Form von Harnsäure, Milchsäure, Kohlensäure, Kohlendioxid und stickstoffhaltigen Abfallstoffen zurück.

Der Körper lagert die feinsten messerscharfen Kristalle da ein, wo sie am wenigsten stören:

im Bindegewebe (dadurch kann eine Bindegewebsschwäche, auch Cellulite genannt, entstehen)

an den Gefäßwänden (Arterien und feinste Gefäße können verkalken)

im Auge (dadurch kann sich grauer Star entwickeln)

in den Gelenken (dies kann zu Gicht, Arthrose oder Arthritis führen)

in der Muskulatur (rheumatische Beschwerden können die Folge sein)

an den Sehnen und Bändern (dies kann zu einer allgemeinen Versteifung des Körpers führen)

in und unter der Haut (unreine Haut ist die Folge)

in den Organen (was zu Steinbildung führen kann)

Da dieser Prozess der Selbstvergiftung sehr langsam vonstatten geht, wird er in der Regel von den Betroffenen kaum beachtet. In der Tat lässt sich unser Körper lange Zeit nichts anmerken, doch die Schäden, die daraus resultieren, sind oftmals verbunden mit schweren Krankheiten, die sich über Jahre hinziehen können (siehe → Seite 14). Und nicht nur ein übergewichtiger Körper kann unter entsprechenden Symptomen leiden, auch ein schlanker Körper kann total übersäuert sein. Erstes Anzeichen einer Übersäuerung ist, wie bereits erwähnt, eine bleierne Müdigkeit. Mit den Jahren bemerkt man ein Nachlassen der Konzentration, es kann zu Kopfschmerzen und Verspannungen der Muskulatur kommen, auch Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bis hin zum Herzinfarkt, können die Folge sein. All diese Erkrankungen sind auf Stoffwechselstörungen zurückzuführen und werden als »Säurekrankheiten « bezeichnet.

Fit mit vollwertiger Trennkost

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der gesunden Ernährung ist die Vollwertkost. »Vollwertig« bedeutet, wie der Name schon andeutet, dass dem Körper der volle Wert der verschiedenen Nahrungsmittel zugeführt wird.

Zu den vollwertigen Lebensmitteln zählen frisches Getreide und Vollkornprodukte, Kartoffeln, naturbelassener Reis, Gemüse, Salate, Rohkost, Obst, hochwertige kaltgepresste Öle, Nüsse, Samen und Keimlinge.

Auf gesunden Böden und ohne übertriebenen Düngemitteleinsatz gewachsen oder aber aus naturbelassenen Lebensmitteln hergestellt, liefern vollwertige Nahrungsmittel dem Körper gesunde Energie in Form von hochwertigen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Enzymen.

Sie werden schnell merken, dass es Spaß macht, sich mit natürlichen Nahrungsmitteln zu beschäftigen. Speisen aus naturbelassenen Lebensmitteln haben geschmacklich viel zu bieten und besitzen dank der Ballaststoffe einen sehr hohen Sättigungswert.

Ballaststoffe sind unverdauliche Bestandteile pflanzlicher Nahrungsmittel – das Fasergerüst von Getreide, Gemüse, Salaten und Obst. Durch ihre hohe Quellfähigkeit binden sie Wasser, vergrößern so das Volumen des Darminhalts und regen damit den Darm zu stärkerer Aktivität an. Dabei binden sie auch schädliche Stoffe, entgiften und entwässern also gleichzeitig. So sind sie äußerst wirksam bei lästigen Beschwerden wie z. B. bei Darmträgheit, Verstopfung und auch bei Übergewicht.

Mit Trennkost gegen Zivilisationskrankheiten

Menschen, die sich fast ausschließlich von zu großen Wurst-, Käse- oder Fleischportionen, Pommes frites, Kartoffelchips, Weißmehlprodukten, Torten und Kuchen, Süßwaren, alkoholischen Getränken, Fast food und Fertiggerichten ernähren, riskieren auf Dauer einen massiven Nährstoffmangel. Dieser Vitamin- und Mineralstoffmangel kann sich auf den Organismus sehr unterschiedlich auswirken und langfristig Krankheiten zur Folge haben, deren Ursache meist nicht in falscher Ernährung gesucht wird.

Der Körper wehrt sich gegen diese Flut von unnatürlichen Speisen und sendet Signale aus, die auf Dauer nicht zu überhören sind. Anfangs sind es nur kleine Störungen in der Befindlichkeit: Man fühlt sich nicht ganz wohl in seiner Haut, leidet hier und da an einem kleinen Zipperlein, ist häufig müde oder gereizt. Viele fühlen sich den täglichen, vor allem den beruflichen Ansprüchen nicht mehr gewachsen, bringen dies aber nicht mit einem akuten Vitamin- oder Mineralstoffmangel in Verbindung.

Wer denkt denn schon daran, dass falsche Ernährung der Auslöser unangenehmer Beschwerden sein kann, z. B. nervöse Unruhe, Schwindelgefühle, Erschöpfung oder Niedergeschlagenheit bis hin zu Depressionen zur Folge haben kann? Oder dass nach dem regelmäßigen Genuss von Süßigkeiten der Körper immer wieder eine strapaziöse Über- und Unterzuckerung verkraften muss? Wussten Sie, dass durch zu viel Süßes auch ein Kalziummangel entstehen kann? Kalziummangel reduziert die Knochendichte und macht Knochen und Wirbel anfällig für Brüche.

Fehlt dem Körper aufgrund falscher Ernährung hingegen der Mineralstoff Magnesium, so kann dies zu schmerzhaften Wadenkrämpfen, langfristig sogar zu ernsthaften Herzbeschwerden führen.

Ein weiterer wichtiger Mineralstoff ist Kalium. Wenn wir zu wenig Gemüse, Salat, Rohkost, Obst oder andere kaliumreiche Lebensmittel essen, dafür aber reichlich Wurst, Käse, Pizza oder Pommes frites, dann überwiegt in der Ernährung das Wasser bindende Natrium. Zu wenig Kalium und ein Zuviel an Natrium können den gesamten Wasserhaushalt blockieren und trotz des Wassers im Zellgewebe die Nieren regelrecht »vertrocknen« lassen.

Viele der häufig auftretenden Beschwerden sind mit Trennkost zu vermeiden. Sie werden schon kurze Zeit nach der Ernährungsumstellung merken: Bereits wenige kleine Änderungen der Essgewohnheiten wirken wahre Wunder!

In Paprika ist nicht nur reichlich Vitamin C, sondern auch viel Kalium enthalten – der Mineralstoff ist wichtig für den Wasserhaushalt in der Zelle.

Welche Erkrankungen kann Trennkost lindern?

Dass Trennkost Krankheitsverläufe positiv beeinflussen kann und viele Beschwerden lindert, kann ich nicht nur aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen berichten, die ich mit Trennkost machte, sondern auch dank meiner langjährigen Berufserfahrung als Trennkost-Seminarleiterin. Immer wieder berichteten Kursteilnehmer, die an unterschiedlichsten Beschwerden litten, von der Verbesserung ihres Gesundheitszustandes. Nach der Umstellung auf Trennkost benötigten viele von ihnen plötzlich keine Medikamente mehr: Kopfschmerzen und Migräneanfälle traten nicht mehr auf, Magenbeschwerden und chronische Verstopfungen verschwanden, hohe Blutfett- und Cholesterinwerte normalisierten sich. Sogar Menschen mit Depressionen fanden zu einer positiven Lebenseinstellung zurück.

Positiv bzw. heilungsfördernd wirkte sich die Ernährung mit Trennkost bei folgenden Beschwerden und Erkrankungen aus:

Übergewicht

erhöhte Blutfettwerte, erhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte

Diabetes Typ 1 und Typ 2

Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Schwindelgefühle

Venenentzündung, Ödeme, Bindegewebsschwäche (Cellulite), offene Beine

stechende Schmerzen in den Knien

übersäuerter Magen, Sodbrennen, Magendrücken, Magenbrennen

Übelkeit, Völlegefühl

chronische Verstopfung

Hautunreinheiten, Furunkel, Ekzeme, Neurodermitis

Migräneanfälle, Wechseljahresbeschwerden,

nervöse Unruhe, Nervenkrankheiten

Nierensteine

rheumatische Beschwerden, Gicht

Info

Kalium und Natrium – zwei Gegenspieler

Kalium und Natrium sind Gegenspieler und sollten immer im gleichen Verhältnis zueinander gegessen werden.

Natrium bildet in Verbindung mit Chlorid Natriumchlorid (NaCl), besser bekannt als Kochsalz.

Kaliumreich sind fast alle Gemüse-, Salat-, Rohkost- und Obstsorten, ganz besonders jedoch Kartoffeln, Trockenobst und Bananen – etwa 800 Gramm davon decken den Tagesbedarf von 3 bis 5 Gramm.

Natrium (auch hier sollten 3 bis 5 Gramm pro Tag nicht überschritten werden) hält das Wasser im Gewebe zurück, während Kalium die Wasserausscheidung fördert. Natrium befindet sich vor allem in Brot, Wurst, Schinken, Käse und in allen Fertigprodukten. Studien zufolge liegt unser durchschnittlicher täglicher Salzkonsum bei 10 bis 15 Gramm, ohne dass der Salzstreuer benutzt wird! Besonders Übergewichtige und Menschen mit Bluthochdruck sollten daher übermäßiges Nachsalzen von Speisen vermeiden.

Die vielen eindrucksvollen Schilderungen von Menschen, deren Beschwerden durch die Umstellung auf Trennkost verschwanden, bestätigen immer wieder aufs Neue die gesundheitsfördernde Wirkung dieser Ernährungsmethode. Die Erklärung hierfür kennen Sie bereits: Durch die Trennung der extrem eiweißhaltigen von den extrem kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln werden die Verdauungsorgane entlastet. Zusätzlich wird durch die vitamin-, mineralstoff- und enzymreiche basische Kost eine Verbesserung des gesamten Stoffwechsels und der Blutwerte herbeigeführt.

Trennkost – ein heißes Thema

Für einige ist bereits der Begriff »Trennkost« ein Reizwort, an dem sich immer wieder heiße Diskussionen entzünden. Die heftigste Kritik ruft immer noch die getrennte Essweise bei der Trennkost hervor, auch die Theorie vom Säure-Basen-Gleichgewicht wird häufig in Frage gestellt.

Doch einmal arglos gefragt: Was ist gegen einen Teller Salat in Verbindung mit einem Steak einzuwenden? Was spricht gegen ein Gemüse-Kartoffel-Gericht ohne Fleisch? Müssen zu Fleisch, Fisch oder Eierspeisen immer Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot serviert werden? Und ist eine Mahlzeit nur dann sättigend, wenn auf dem Teller Schnitzel, Kartoffeln und Gemüse gemeinsam liegen?

Meine persönlichen Erfahrungen, die ich im Laufe meiner langen Diätlaufbahn machte, wiesen ansatzweise bereits in die richtige Richtung. So stellte ich vor vielen Jahren fest, dass Diäten, die entweder nur aus Eiweiß (z. B. die Atkins-Diät, die Eier- oder Würstchendiät) oder nur aus Kohlenhydraten (die Kartoffel-, Reis- oder Brotdiät) bestanden, immer erfolgreich waren. Der Haken an diesen Diäten war jedoch, dass die Vitamin- und die Mineralstoffzufuhr dabei absolut unzureichend waren und ich zudem nach kurzer Zeit einen Widerwillen gegen die einseitige Ernährung entwickelte.

Doch die Erfolge dieser Diäten regten meinen Forschungsdrang an. Durch Zufall stieß ich dabei auf die Lehre der Hayschen Trennkost. Um mehr über diese Art der Ernährung zu erfahren, arbeitete ich viele Fachbücher und Werke anerkannter Ernährungsforscher und Ärzte durch. Ich reiste quer durch Deutschland, sprach mit Professoren, Säure-Basen-Forschern, Ärzten und Heilpraktikern und verbrachte meine Zeit auf Seminaren über gesunde Ernährung und Trennkost. Um meine Kenntnisse besser in die Praxis umsetzen zu können, besuchte ich außerdem eine Kochschule. Stück für Stück, ähnlich wie in einem Puzzlespiel, setzten sich die verschiedenen Erkenntnisse langsam zu einem logischen Ganzen zusammen, und mir wurde klar, dass ich mein Wissen und meine Erfahrung gerne weitergeben wollte.

Hatte Howard Hay doch Recht?

Die offizielle Ernährungslehre lehnt eine Ernährungsform nach den Regeln der Trennkost ab. Doch inzwischen liegen einige Forschungsergebnisse vor, die den Grundgedanken des Begründers der Trennkost, Dr. Howard Hay, bestätigen.

So beobachtete z. B. Prof. Dr. med. Pirlet, der ehemalige Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin an der Universität Frankfurt am Main, dass viele Krankheiten und Beschwerden seiner Patienten im Magen- und Darmbereich durch eine Ernährungsumstellung gelindert werden konnten. Er vertrat die Meinung, dass bei vielen Menschen die Verdauungsorgane nicht in der Lage seien, gleichzeitig größere Eiweißmengen und größere Kohlenhydratmengen richtig zu verarbeiten.

Auch Dr. Klaus D. Wutzke, der Leiter des Forschungslabors der Kinder- und Jugendklinik in Rostock, bestätigte die Wirkung der Trennkost: Nach einigen Ernährungstests stellte er fest, dass bei zwei Gruppen mit gleicher Kalorienzufuhr jene Gruppe, die sich nach dem Trennkost-Prinzip ernährte, bessere Erfolge bei der Gewichtsabnahme vorwies als die Gruppe mit üblicher Mischkost.

Inzwischen konnten weitere experimentelle Beweise für die Wirksamkeit der Trennkost erbracht werden. Eine an der Universität Bloemfontein in Südafrika durchgeführte Langzeitstudie an 30 übergewichtigen Frauen ergab, dass jene Frauen, die konsequent nach den Trennkostregeln trennten, nicht nur mehr Gewicht verloren, sondern auch niedrigere Nüchtern-Insulinwerte aufwiesen.

In Deutschland erforschte Dr. med. Martin Noelke die Wirkung der Trennkost auf Blutzucker, Insulinausschüttung und Gewichtsabnahme. Nach umfangreichen Blutuntersuchungen bei Trennköstlern und Nicht-Trennköstlern lieferte er den wissenschaftlichen Nachweis, warum man mit Trennkost abnimmt: Da Trennkost den Blutzuckerspiegel nicht unnötig erhöhe, sei auch die Insulinentwicklung dementsprechend gering, die die Schlüsselsubstanz für die Fettgewebsneubildung darstellt.

Dr. Thomas M. Heintze, früherer Chefarzt der Asklepios-Klinik in Homberg/Ohm und Nachfolger des legendären »Trennkostpapstes« Dr. Walb, liefert in seinem Buch: »Der Trennkost-Doktor« (siehe → Seite 187) zahlreiche experimentelle Beweise und überzeugende Ergebnisse für die heilsame Wirkung der Trennkost auf den Stoffwechsel und den gesamten Organismus.

In der Doktorarbeit des Ernährungswissenschaftlers Dr. Markus Keller, »Alternative Ernährungskonzepte «, Gießen 2007 (siehe → Seite 187), wird die Trennkost, mit den Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl, überwiegend positiv bewertet.