Der Fürst des Regens und die schöne Prinzessin - Herbert Friedrich - E-Book
SONDERANGEBOT

Der Fürst des Regens und die schöne Prinzessin E-Book

Herbert Friedrich

0,0
2,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Dicht an einem mächtigen Fluss wohnte in einem prächtigen Palast die Prinzessin Kembang Melati, das heißt nichts anderes als Jasminblüte. Sie war jung , schön und sanft. Auf der anderen Seite des Flusses hatte der Fürst des Regens, Radja Bandjir, seinen Palast. Wenn der Fürst weinte, schwollen Flüsse und Bäche an und überschwemmten das Land. Er verliebte sich in die Prinzessin und flog als Schmetterling zu ihr. Aber der böse Sohn der alten Dienerin wollte sie unbedingt heiraten und versuchte mit seiner Bosheit, den Fürst des Regens zu verdrängen. Da schickte der Fürst eine Überschwemmung und der Palast der Prinzessin schwamm auf dem nun gewaltigen Fluss in Richtung Meer. Für Kinder ab 8 Jahre.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Herbert Friedrich

Der Fürst des Regens und die schöne Prinzessin

Ein Märchen aus Java

ISBN 978-3-96521-503-0 (E-Book)

Umschlaggestaltung: Ernst Franta

Das Buch erschien 1985 im Verlag Karl Nitzsche Niederwiesa.

2021 EDITION digital

Pekrul & Sohn GbR

Godern

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Pinnow

Tel.: 03860 505788

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.edition-digital.de

Der Fürst des Regens und die schöne Prinzessin

Dicht an einem mächtigen Fluss wohnte in einem prächtigen Palast die Prinzessin Kembang Melati. Und sie war so wie ihr Name, jung und schön und sanft. Denn Kembang Melati heißt nichts anderes als Jasminblüte. Viele Frauen umgaben sie, darunter war auch ihre alte Dienerin Sarina.

Auf der anderen Seite des Flusses hatte der Fürst des Regens, Radja Bandjir, seinen Palast, der glänzte in allen Farben des Regenbogens. Wenn der Fürst weinte, schwollen Flüsse und Bäche an und überschwemmten das Land.

Von seinem Fenster aus sah Radja Bandjir die Prinzessin jenseits des Wassers, einmal, zweimal, und dann ständig. Tags träumte er von der Prinzessin. Nachts konnte er nicht schlafen. Und wenn der Jasmin überm Fluss duftete, wurde er immer trauriger. Die Prinzessin Kembang Melati webte ihr Brautkleid und sang dazu. Radja Bandjir dagegen war so betrübt, dass er viele Tränen weinte. Denn nicht ein einziges Mal sah Prinzessin Jasminblüte zu ihm herüber. Von den Tränen des Fürsten aber schwoll der Fluss an, und der Wind wehte klagend durch die hohen Bäume rings um den Palast, so dass die Prinzessin dies hören musste. Sehr wohl vernahm Kembang Melati das Rauschen des Windes. Auch gewahrte sie, dass der Fluss anschwoll. Aber sie wusste nicht, dass es der Fürst des Regens war, der nach ihr weinte und rief.

Viele Tage rief so der Fürst des Regens nach der Prinzessin. Jedoch die ganze Zeit über hatte die webende Kembang Melati niemals nach seinem Flussufer geblickt. Da sagte sich Radja Bandjir: Du musst es anders anfangen. Klagen, was soll’s, Tränen, was hilft’s. Und der Wind schwieg. Und die Wasser des Flusses gingen zurück.

Radja Bandjir aber verwandelte sich in einen wunderbaren Schmetterling. Denn wer die Wasser überbrücken wollte, der musste fliegen können. Und so flog er über den Fluss, hin zum Palast der Prinzessin und zum Fenster, hinter dem sie ihr Brautkleid webte. Aus weicher, vielfarbener Seide entstand es, und mit Perlen wollte Kembang Melati es besetzen, wenn sie nur erst einen Bräutigam hätte. Manchmal fragte sie die alte Dienerin: „Wer ist mein Bräutigam?“ Aber das wusste auch Sarina nicht.

Auf dem Fenstersims jedoch saß der Schmetterling, einen Tag, und am nächsten kam er wieder. Und am dritten sah Kembang Melati seine wunderschönen Flügel. Und am vierten ließ sie ihn herein, damit sie es vermöchte, ihn von nahem zu betrachten. Jeder kann sich denken, wie froh da der Fürst des Regens in seiner Schmetterlingsgestalt war.

Er setzte sich auf Kembang Melatis kleine Hand, koste ihre Fingerspitzen und flog danach wieder zum Fenster hinaus, taumelnd vor Glück.

Einen Tag später wagte er schon mehr. Da flatterte er auf das linke Ohr der Prinzessin und flüsterte ihr zu: „Webe das Brautkleid fertig, Jasminblüte. Denn dann wird dein Bräutigam kommen.“

Die Prinzessin, mit dem Schmetterling am Ohr, zuckte zusammen. Und sie fragte erwartungsvoll, so wie sie die alte Dienerin gefragt hatte: „Wer ist mein Bräutigam?“ Doch der unglaublich schöne Schmetterling war schon zum Fenster hinausgeflogen.