Die Jungfernreise der „Vaterland“ - Bernhard Kellermann - E-Book
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Die Jungfernreise der „Vaterland“ E-Book

Bernhard Kellermann

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Beschreibung

Im Mai 1914 bricht das modernste Passagierschiff seiner Zeit zu einer historischen Jungfernfahrt auf: Die „Vaterland“ — ein schwimmender Stahlpalast — durchpflügt den Atlantik mit der Kraft von über 90 000 PS. An Bord: Menschen aus aller Welt, Ingenieure, Heizer, Passagiere erster Klasse, Auswanderer. Über und unter Deck entfaltet sich ein faszinierendes Panorama aus Technik, Luxus, Schweiß, Hoffnung und Aufbruchsstimmung – im Schatten eines Weltkriegs, der noch niemandem bewusst ist. Mit scharfem Blick, packender Sprache und feinem Gespür für Atmosphäre schildert Bernhard Kellermann die gewaltige Dynamik dieser Reise – ein authentisches Zeitdokument über den Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Ozeandampfer zu Symbolen des Fortschritts und der Sehnsucht wurden.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Bernhard Kellermann

Die Jungfernreise der „Vaterland“

ISBN 978-3-68912-599-8 (E-Book)

Aus: EINE NACHLESE 1906-1951, Verlag Volk und Welt, Berlin 1979. Herausgegeben von H. D. Tschörtner unter Mitarbeit von Georg Wenzel

© 2025 EDITION digital®

Pekrul & Sohn GbR

Alte Dorfstraße 2 b

19065 Godern

Tel.: 03860-505 788

E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.edition-digital.de

Die Jungfernreise der „Vaterland“

26. Mai 1914

Seit sechs Tagen jagt der Dampfer mit seinen sechzigtausend Tons in großartigem Stil durch den Atlantik. Der messerscharfe Bug durchschneidet unerbittlich das Wasser, und eine ideale, gleichmäßige Bugwelle flieht Tag und Nacht taumelnd und kochend an den schwarzen Flanken des Schiffes rückwärts. In den Wellentunnels, ganz hinten, wo die vier Propeller das Wasser peitschen, trommelt rasend der Ozean gegen die Stahlplatten, eine ununterbrochen donnernde Salve der Empörung, eine ununterbrochen donnernde Salve des Triumphs. Die Rudermaschine poltert und faucht, das Kielwasser kocht in keuchenden Wirbeln, wie von Unterseeminen zermalmt, kreist in schneeweißer Wut, siedet und brodelt und jagt ohnmächtig rückwärts. Bis zum Horizont zeigt unsere breite, schäumende Bahn. Ein Seebeben sind wir, zu den Seiten und achtern und vorn am Bug saugen wir auf Hunderte von Metern voraus die Wassermassen an uns.

Wir wettern jetzt vierundzwanzig Knoten in der Stunde herunter, eine lebhafte Dünung läuft achterlich an, wir haben 7000 Tonnen Kohlen durch die Schornsteine geblasen, und doch liegt das Schiff fest und ruhig wie eine Brücke; kaum dass der Koloss zuweilen bebt. Diese Stabilität, die selbst die alten Ozeanratten verblüfft, ist eine Folge von Neuerungen, zu denen der Konstrukteur der Schiffsform, Dr. Foerster, durch langdauernde Modellversuche geführt wurde. Er hat dem Schiff die scharfe, steile Bugform des Linienschiffes und hinten die breiten Kreuzerlinien gegeben. Wie ein Kriegsschiff ist die „Vaterland“ gebaut, aber sie ist ein Fahrzeug des Friedens.

*** Ende der Demo-Version, siehe auch http://www.edition-digital.de/Kellermann/Jungfernreise/ ***

Bernhard Kellermann

Bernhard Friedrich Wilhelm Kellermann (*4. März 1879 in Fürth; †17. Oktober 1951 in Klein Glienicke bei Potsdam) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Abgeordneter. Sein bekanntestes Werk ist der Roman Der Tunnel (1913), ein internationaler Bestseller, der millionenfach verkauft, in 25 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt wurde.

Kellermann studierte zunächst an der Technischen Hochschule München, später Germanistik und Malerei. Schon mit seinen frühen Romanen Yester und Li (1904) und Ingeborg (1906) gelang ihm der Durchbruch. Es folgten Reiseberichte aus den USA und Japan, die seine Beobachtungsgabe und literarische Vielfalt unter Beweis stellten.

Der Erste Weltkrieg prägte ihn tief: Als Kriegsberichterstatter veröffentlichte er Reportagen vom Frontgeschehen. Mit seinem gesellschaftskritischen Roman Der 9. November (1920), der den Umbruch am Ende des Krieges thematisiert, zog er sich den Hass der Nationalsozialisten zu – das Buch wurde 1933 verboten und verbrannt, Kellermann aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen.

Nach 1945 engagierte er sich in der jungen DDR stark für kulturelle und politische Fragen. Gemeinsam mit Johannes R. Becher gründete er den Kulturbund, wurde Abgeordneter der Volkskammer und Vorsitzender der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft. Für seinen Roman Totentanz erhielt er 1949 den Nationalpreis der DDR. In Westdeutschland hingegen geriet sein Name durch Boykottaktionen weitgehend in Vergessenheit.

Kellermann war zweimal verheiratet: 1915 mit der US-Amerikanerin Mabel Giberson (†1926) und ab 1939 mit Else „Ellen“ Michaelis, die nach seinem Tod seine Werke herausgab.

Bernhard Kellermann hinterließ ein vielseitiges Werk aus Romanen, Erzählungen, Reisebüchern und Reportagen. Er ruht auf dem Neuen Friedhof in Potsdam.

Inhaltsverzeichnis

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Die Jungfernreise der „Vaterland“

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