Die Magie der Steine: Dunkelheit - Jadelyn Kaya - E-Book
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Die Magie der Steine: Dunkelheit E-Book

Jadelyn Kaya

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Beschreibung

Freya und ihre Gruppe setzen ein Semester an der Kohatu aus und bereisen die Welt von Tir na Magica. Auf ihrer Reise besuchen sie Städte und Dörfer, wobei Freya die zerstörerische Kraft des Krieges mit eigenen Augen zu sehen bekommt. Allerdings geschehen merkwürdige Dinge und sie werden angegriffen. Zuerst wissen sie nicht, wer dahinter steckt, doch als Freya von ihrer Gruppe getrennt wird, erfährt sie mehr, als ihr lieb ist. Zudem machen ihr Fähigkeiten, die sie bisher nie bemerkt hatte, plötzlich zu schaffen. Auch, als sie zurück an der Schule sind geschehen merkwürdige Dinge und der langjährige Krieg rückt unaufhaltsam näher ... Wird Freya mit ihren Liebsten es schaffen, diesen zu beenden?

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Impressum

 

Autor: Jadelyn Aurora & Kaya Hetalia

Herausgeber: Sabrina Nieminen

Tupamäentie 20

41800 Korpilahti

-Finnland-

 

Covergestaltung: Unter Verwendung von Shutter-stock-Motiven

Herstellung und Vertrieb:

tolino media GmbH & Co. KG, München

Erschienen 2023 im Selbstverlag

Ab der 2. Auflage liegen die Rechte bei Jadelyn Aurora

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Epilog

 

 

 

Mit dem Rucksack bepackt trat Freya nach draußen und atmete die kühle Luft tief ein. Ein leichter Nebelschleier lag über den Wiesen und Feldern, über denen bereits eine Schneedecke lag. Viel war es noch nicht, doch für den nördlichen Teil von Tir Na Magica war das üblich. Freya wusste, dass der Winter hier früher anfing und später endete. In ihrem ehemaligen Heimatdorf hatte sie gelernt, damit umzugehen.

Die Morgensonne versuchte ihre goldenen Strahlen über das Land zu schicken, schaffte es jedoch nur stellenweise und brachte diese zum Leuchten. Millionen von kleinen Eiskristallen funkelten wie Diamanten. Ein Anblick, an dem Freya festhalten wollte. Hoffentlich legte sich der Nebel auf der Fahrt.

Heute begann ihre Reise durch das Land. Überwiegend im westlichen Teil wollten sie sich aufhalten. Fast ein halbes Jahr, das sie für sich nutzen konnte, um mit Damian neues zu lernen. Vor allem, ihm wieder zu vertrauen. Nach dem Eissemester und Loyds Drangsalierungen fühlte sich Freya noch nicht wirklich erholt.

Die Reise sollte dazu dienen, ihr, aber auch Damian, Melody und Elias etwas Abstand zur Schule zu geben und sich neu zu orientieren. Das fehlende Vertrauen ihrerseits belastete Freya und sie hoffte, dass es durch die Reise wieder völlig hergestellt wurde.

Ihre Hand tastete nach dem Gutschein auf der Innenseite ihres Mantels, den sie dank Hanako bekommen hatte. Eine Überraschung zu Damians Geburtstag, die sie geheim hielt. Nur Elias wusste davon und dieser schwieg.

Ihr Blick glitt über die letzten Koffer, die von den Angestellten in die gemietete Kutsche verräumt wurden. Ihre Tochter und die beiden Haustiere tollten im Schnee und hatten sichtlich Spaß.

„Ich bin fertig“, verkündete sie mit einem Lächeln und kam die Stufen zu Damians Haus hinunter.

Damian stand bereits draußen und beobachtete Melody. Als Freya nun zu ihm kam, lächelte er und reichte ihr die Hand. „Bereit für ein kleines Abenteuer?“, fragte er mit wackelnden Augenbrauen und deutlich voller Vorfreude.

„Ja“, antwortete Freya lächelnd und stupste seine Schulter. „Lass das. Das lässt dich gruselig wirken“, bemerkte sie verschmitzt und fragte sich, wann er sich diese Angewohnheit angelegt hatte. Eigentlich war es nicht schlimm, sondern brachte sie regelmäßig zum Lachen. „Ich verabschiede mich noch von deinen Eltern, dann können wir los.“ Die Zeit bei Dorian und Selene hatte ihr gutgetan und sie hatte Kraft tanken können.

„Sie kommen gleich raus“, meinte Damian, der sie plötzlich in den Arm zog und ihre Stirn küsste. „Ich freu mich wirklich auf diese Reise“, sagte er, wobei er ihr tief in die Augen blickte. „Auch, wenn ich nicht ganz verstehe, warum du unbedingt so nah an die Grenzen willst. Dort ist es gefährlich.“ In seiner Stimme war Sorge zu hören. Ob er Angst davor hatte, dass Freya etwas geschah oder war es eher wegen Melody?

Liebevoll küsste Freya seine Wange und erwiderte seinen Blick. Auch sie freute sich, ein halbes Jahr keine Schulbank drücken zu müssen. „Ich möchte die Welt entdecken. Wenn es jedoch zu gefährlich wird, werden wir nicht weiterfahren, sondern unsere Pläne ändern.“ Ihr war wichtig, dass keiner von ihnen in Gefahr gebracht wurde. „Aber ich würde dennoch, und sollte es möglich sein, gerne die Inseln vom Strand aus beobachten.“ Das war einer der Gründe, warum sie eigentlich dorthin wollte. Der andere ... war aus einem weit weniger schönen. Sie wollte sehen, wie weit der Krieg die Gebiete beeinflusst hatte. Freya wusste, dass sie früher oder später dazu beitragen würde, den Krieg zu beenden. Daher kam es ihr gelegen, sich ein wenig zu erkundigen und zu sehen, was dieser mit der Welt angestellt hatte.

Damian küsste sie noch einmal leicht. „Die Inseln zu sehen, sollte kein Problem sein“, bemerkte er, als Dorian und Selene aus dem Haus traten. Selene kam direkt auf Freya zu, um sie zusammen mit Damian in die Arme zu ziehen.

„Ich werde euch so vermissen“, sagte sie mit fast weinerlicher Stimme. „Bitte kommt danach noch einmal her, ja?“, fragte sie hoffnungsvoll und blickte dabei eher Freya als Damian an. Scheinbar erwartete sie sich von dieser mehr Zustimmung.

Freya nahm sie sanft in den Arm. „Natürlich“, versicherte sie ernst, „ansonsten wäre Melody traurig, wenn sie euch nicht von den Abenteuern erzählen kann. Außerdem würde ich euch gerne wiedersehen, bevor wir zurück in die Schule gehen.“ Ein paar Tage Erholung nach der Reise würde allen guttun, sich mental auf die Schulzeit vorzubereiten. Nach der Freiheit würden sie sich wieder an Regeln zu halten haben. Gerade Melody würde das schwerfallen. „Sofern ihr Zeit habt.“

Selene strahlte und drückte Freya einen Kuss auf die Stirn, bevor sie dasselbe bei Damian tat, der sich ein Stück nach unten beugen musste. „Genießt eure Reise“, sagte sie mit einem breiten Lächeln. „Sammelt Erfahrungen.“ Sie löste sich wieder von ihnen und nun trat Dorian an sie heran. Er nahm Freya für einen kurzen Moment sanft in den Arm.

„Pass gut auf ihn auf“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er sich löste und Damian väterlich auf den Rücken klopfte. „Macht keinen Unsinn.“

„Ich werde auf ihn aufpassen und davon abhalten, Unsinn zu machen“, versprach Freya leise. Bei der Verabschiedung wurde ihr warm ums Herz. Genauso wären ihre Eltern gewesen, wenn sie noch am Leben wären. „Wir werden euch Briefe zukommen lassen, damit ihr wisst, wo wir sind.“ Das war Freya wichtig, falls es Probleme gab. „Ich danke euch für die schönen Tage. Passt auf euch auf, ja? Ich freue mich, euch wiederzusehen.“ Mit diesen Worten und einem Lächeln wandte sie sich zur Kutsche und rief nach Melody.

Das Mädchen kam sofort angerannt und umarmte noch einmal ihre neuen Großeltern, bevor sie in die Kutsche huschte, als Damian ihr die Tür öffnete.

Als Freya zu ihm kam, hielt er ihr die Hand hin, um ihr beim Einsteigen zu helfen.

Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt und nahm sie lächelnd an. „Danke, Damian“, sagte sie und trat ein, um sich Melody gegenüber niederzulassen. Ihre Tochter war bereits dabei, aus ihrem Rucksack ein paar Stifte und Blätter zu nehmen, um sich zu beschäftigen.

„Sollen wir Jeanne auch mit hineinnehmen?“, fragte Freya, als sich Melodys Katzenkäuzchen auf der gepolsterten Bank zusammenrollte.

„Ich glaube, Jeanne wird wohl anfangs lieber ein bisschen draußen rennen wollen“, bemerkte Damian, der zum Kutschbock ging und durch ein Fenster in seinem Rücken bei Bedarf in die Kutsche sehen konnte. „Ich werde sie im Auge behalten und fahre langsam.“

„Danke, Liebling“, erwiderte Freya, stand noch einmal auf und kam zu ihm hinaus. „Ich würde sogar selbst gerne eine Weile zu dir kommen. Bestimmt möchte Melody das auch“, flüsterte sie ihm zu. Frische Luft tat allen gut und so konnte Freya gleich mehr von der Umgebung wahrnehmen. Dennoch hatte sie auch einen Hintergedanken: Sie wollte selbst Kutsche fahren lernen, um im Notfall einspringen zu können. Bis sie Elias antrafen, war Damian der Einzige, der das Gefährt lenken konnte.

„Dann kommt ruhig her“, meinte er und klopfte links und rechts neben sich. „Wenn Melody auch möchte, kann sie auch gerne dazu kommen. Sie soll aber gut auf Sina aufpassen. Nicht, dass sie Blödsinn anstellt“, bemerkte er und blickte kurz zu den Füchsen, die ihre Kutsche zogen. Es waren edle Tiere, die speziell für diese Tätigkeit ausgebildet waren.

Anfangs hatte Freya gedacht, sie würden Pferde nehmen, aber die Füchse waren scheinbar für solch eine Strecke die bessere Wahl.

„Melody? Möchtest du mit Papa und mir auf dem Kutschbock sitzen oder lieber malen?“, fragte Freya in die Kutsche hinein. Sie ahnte, wozu sich das Mädchen entscheiden würde. Wenn es um Damian ging, machte Melody selten etwas anderes.

Sofort kam das Mädchen herausgesprungen. „Malen kann ich später“, verkündete sie und kam sofort zu Damian nach oben geklettert.

Lachend schloss Freya die Kutschentür und gesellte sich zu ihren Liebsten. Manchmal glaubte sie, dass Damian nicht nur ein Vater für Melody war, sondern auch wie ein Bruder. Mit Freyas Brüdern hatte sich Melody immer gut verstanden.

„Dann kann es jetzt losgehen, nicht wahr?“, fragte sie mit einem Grinsen und legte Hand an ihre Tochter an, um ihr einen Wärmezauber umzulegen.

„Ja, wir fahren langsam“, sagte er mit einem Lächeln, bevor er die Zügel richtig griff und die Tiere antrieb, damit sie losliefen. Dazu schnalzte er leicht mit der Zunge und bewegte die Zügel.

Als die Kutsche sich bewegte, sah Freya noch einmal zurück und lächelte. Damians Eltern standen auf der Treppe und winkten ihnen nach. Sie, aber auch Melody winkten zurück, bis die Mauern ihnen jeglichen Blick verwehrten.

„Ich freue mich wahnsinnig“, seufzte Freya zufrieden und lehnte sich zurück. Da sie noch in der Stadt waren, behielt sie ihre Tigerdame im Blick. Durch kleine Unachtsamkeiten konnten Unfälle entstehen. Das galt es zu vermeiden. Sobald sie jedoch das Feld erreichen würden, konnte sich das Tier austoben.

Lächelnd warf Freya Damian einen Blick zu. Ihre erste, gemeinsame Reise, bei der sie hoffentlich wieder Vertrauen finden würde.

„Bei Füchsen brauchst du nicht so viel aufpassen, wie bei Pferden und sie kommen gut mit anderen Tieren klar“, erklärte Damian, der beobachtete, wie Jeanne immer wieder zu den Füchsen kam, die sich davon jedoch nicht stören ließen.

Interessiert betrachtete Freya, wie die Tiere miteinander umgingen. Trotz Jeannes Versuche, die Füchse zum Spielen zu animieren, blieben sie gelassen und folgten Damians Anweisungen über die Zügel. „Zum Glück. Jeanne ist zurzeit ziemlich spielwütig“, bemerkte Freya und rief das Haustier schließlich zu sich. Jeanne musste lernen, dass sie nicht jederzeit spielen konnte, vor allem nicht in der Stadt. Dafür würde Freya sie später mit einem ausgiebigen Spaziergang entlohnen. „Sag, wie lange werden wir heute unterwegs sein?“, wandte sie sich an Damian.

„Ich schätze, dass wir am späten Abend die erste Stadt erreichen, wenn wir langsam fahren“, erklärte Damian, der beobachtete, wie Jeanne zurückkehrte.

Die Tigerdame lief nun neben Freya her, wirkte aber immer wieder, als würde sie gleich wieder losstürmen wollen.

Allerdings war Freya wachsam und gebot ihr Einhalt. Jeanne bekam Freiheiten, doch erst als sie aus der Stadt waren, ließ Freya sie weiterlaufen. Der Tigerdame war anzusehen, wie sie sich über das Herumtollen freute. Scheinbar wurde Sina von Jeannes freudiger Art angesteckt, da sie von Melodys Kopf flog. „Ich würde mit ihr gerne spazieren gehen, damit sie sich austoben kann“, gestand Freya. Nach dem langen Sitzen auf dem Kutschbock würde es ihr sicher guttun. „Elias kommt erst morgen früh, nicht wahr?“

„Wir treffen ihn in der nächsten Stadt“, erklärte Damian, der die Füchse dazu brachte, langsamer zu werden, bis sie stehenblieben. „Geh ruhig mit ihr zusammen etwas umher. Wir fahren langsam. Dann kann auch Melody mit Sina laufen.“

Melody sprang hinab und rannte Sina hinterher. Sie mochte das Katzenkäutzchen noch nicht so gerne allein lassen, da dieses noch immer regelmäßig abstürzte, wenn es sich überschätzte.

„Eine gute Idee“, bemerkte Freya, lehnte sich zu Damian hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Auch sie sprang hinab und wartete, bis Damian die Kutsche wieder anfahren ließ. Gemütlich im Schritttempo, sodass auch Melody mitkommen konnte.

Freya hingegen formte aus Schnee einen Ball und versiegelte ihn mit Eis, um ihn Jeanne zum Spielen zu geben oder ihn für sie zu werfen. Somit war das Tier beschäftigt und konnte sich bei ihrem Lieblingsspiel austoben.

Eine Weile fuhren sie unbeschwert ihren Weg. Es war egal, ob sie sich beeilten oder nicht. Elias würde erst morgen zu ihnen stoßen und es änderte nur die Zeit, in der sie in der nächsten Stadt ankamen. Warum es also nicht genießen? Immerhin hatten sie Urlaub.

 

Als es schließlich dunkler wurde und sie sich ihrem Ziel näherten, rief Freya Jeanne endgültig zurück. Melody war mit Sina bereits in der Kutsche und ruhte sich aus. Das Spielen hatte sie beide erschöpft, weshalb sie später wohl müde ins Bett fallen würden.

Um sie nicht zu stören, stieg Freya wieder zu Damian auf den Kutschbock. „Wie geht es dir?“, wollte sie wissen. Immerhin war er den ganzen Tag gefahren und brauchte eine Pause. Durch die Bewegung war sie müde, aber zufrieden. Auf dem Spaziergang hatte sie sogar einige Magieübungen vollzogen. Das tägliche Üben war wichtig und half ihr zu einer besseren Kontrolle.

„Mir geht es gut“, versicherte Damian lächelnd. „Immerhin sitze ich nur rum und wir hatten auch eine lange Pause, in der ich essen und ein Nickerchen machen konnte“, erinnerte er sie. „Wie geht es dir?“

„Ganz gut. Zufrieden, um ehrlich zu sein“, gestand Freya und rutschte ein Stück zu ihm. Sie legte ihre Hand auf sein Knie und streichelte es. „Müde bin ich auch, aber es ist nicht schlimm. Das Laufen hat uns gutgetan.“ Jetzt sehnte sie sich nach einem Bad und einer Kleinigkeit zum Abendessen, aber auch nach dem abendlichen Kuscheln mit Melody und Damian, bis die Müdigkeit sie einholte.

„Das ist gut. Wir haben noch ein Stück vor uns. Schaffst du es bis dahin, oder willst du eine Pause machen?“, wollte er wissen, als er plötzlich ein seltsames Gesicht machte. Die Füchse wirkten unruhig. Viel mehr als sonst. Fast so, als würden sie sich sträuben, Damians Anweisungen zu gehorchen. Das ließ den jungen Mann fluchen.

Freya wurde von einem unruhigen, merkwürdigen Gefühl gepackt und hielt sich an Damian fest. Ihr Blick glitt über die Felder und die Straße, die dunkler wurden. Daher erhellte sie mit einer Lichtkugel die Umgebung. „Was ist los mit ihnen?“, fragte sie, als Jeanne auch noch zu knurren begann. Hier draußen waren sie, außer ein paar Kutschen, bisher niemandem begegnet. „Vielleicht ein Tier, das sie erschreckt. Soll ich nachsehen gehen?“, erkundigte sie sich mutig.

„Nein, wir bleiben zusammen“, entschied Damian. „Schick die Lichtkugel umher und erhelle die Umgebung, tauche uns aber in Dunkelheit“, wie Damian sie an und hielt die Zügel fest in den Händen, versuchte aber nicht unbedingt, die Tiere zu beruhigen. Stattdessen ging sein Blick suchend umher.

Wie verlangt, ließ Freya die Kugel umherfliegen. Langsam, um ja nichts zu verpassen und gleichzeitig sich und die Kutsche im Dunkeln zu halten. „Siehst du was?“, fragte sie schaudernd, da Jeanne noch lauter knurrte. Irgendetwas schien der Tigerdame nicht zu gefallen. Plötzlich glaubte Freya, einen Schatten zu erkennen. „Hast du das gesehen?“, flüsterte sie aufgeregt. Ob es ein Mensch oder ein Tier war, hatte sie jedoch nicht erkannt.

„Pass auf“, rief Damian und riss sie mit sich vom Kutschbock nach unten. Nur wenig später krachten Pfeile in genau die Stelle, an der sie gesessen hatten.

Erschrocken sog Freya die Luft ein und richtete sich lautlos auf. Ihr Blick erfasste die Schatten der Pfeile, die tief im Holz steckten. „Das war kein Zufall. Dazu waren die Pfeile zu genau“, flüsterte sie Damian zu.

Sie schnappte Jeanne am Halsband, da diese losspringen wollte. Freyas ungute Gefühl wuchs. Das hatte sie meistens, wenn Loyd in der Nähe war und auch Jeanne reagierte empfindlich auf ihn. Er musste jedoch in der Schule sein. „Wir müssen hier weg“, murmelte Freya aufgeregt.

Damians Blick glitt umher. „Lass Jeanne los“, sagte er ernst. „Wir müssen wissen, wo sie sind, damit wir Melody aus der Schussbahn bekommen“, erklärte er ernst, während er zu seinem Zauberstab griff.

Freya ließ Jeannes Halsband los. Das Tier blieb regungslos stehen, bevor sie mit einem Satz nach vorne sprang. Aus Gewohnheit wollte Freya erneut nach ihr schnappen, doch sie ließ es bleiben und blieb dicht bei Damian. „Geh und such die Angreifer, Jeanne. Aber lass dich nicht erwischen“, flüsterte sie ihrem Haustier zu. Insgeheim hoffte sie, dass Jeanne schnell genug war, nicht getroffen zu werden.

Das Tier rannte los, wich einem erneuten Pfeilhagel aus, sprang aber nicht in die Büsche. Sie sprang stattdessen zurück und knurrte.

„Da“, flüsterte Damian, der mit dem Zauberstab in Richtung der Stelle deutete, vor der Jeanne stand. Er schoss einen Feuerball, der an Jeanne vorbeirauschte.

Er krachte jedoch gegen einen Windschild und dann wurde die Tarnung aufgelöst. Da waren zwei Männer in dunkler Kleidung, die sich perfekt an die Umgebung anpassten. Einer mit Bogen und einer mit Schwert. „Du nimmst den mit den Bogen“, wies Damian an.

„Verstanden“, antwortete Freya mit klopfendem Herzen. Später hatte sie genug Zeit zum Überlegen, warum und wer sie angriff. Sie machte sich bereit, dem Angreifer mit Windmagie den Bogen aus der Hand zu reißen und die Erde zu spalten, um die Füße desjenigen gefangen zu halten.

Allerdings schien er auf einen Kampf vorbereitet zu sein. Er sprang in die Luft, nutzte Windmagie und bewegte sich so zur Seite. Freya bemerkte, dass er einen Zauberstab hatte, der jedoch zu einem Bogen umgebaut war. Trotzdem war sie verwirrt, als er ohne Pfeile und noch im Flug die Sehne zog. Dort erschienen Pfeile aus Wind, die er nun in ihre Richtung schoss.

Blitzschnell errichtete sie einen Schutzschild aus dem gleichen Element und sandte Magie aus, um die Erde zu ihrem Nutzen zu machen. Aus dem Boden löste Freya nicht nur Steine, sondern auch den Schnee, um sie zu formen und als Wurfgeschosse einzusetzen. Dank der Eis Magie war sie in der Lage, spitze Eispfeile zu formen.

Allerdings nutzte der Mann ebenfalls Magie und schützte sich mit Wind vor den Angriffen. Sein Bogen richtete sich auf Freya, doch nicht mit Pfeilen. Stattdessen schoss er damit Feuerbälle auf sie, die gegen den Schild aus Wind krachten. In solchen Mengen, dass der Schild wahrscheinlich nicht mehr lange halten würde.

Ihr blieb nichts anderes übrig, als auszuweichen und einen neuen zu erstellen. Dank der vielen Übungen war das kein Problem. Sie hob ihre Hand und bewirkte Wassermagie, die sie in Strahlen in die Richtung des Mannes schickte, um die Feuerbälle verpuffen zu lassen und eine Nebelwand erscheinen zu lassen. Das würde hoffentlich seine Sicht behindern. Er war geschickt im Umgang mit der Waffe und hatte damit einen Vorteil, von dem sich Freya nicht unterkriegen lassen wollte.

Ihr Zauberstab, den sie so gut wie nie benutzte, lag in der Kutsche, weshalb sie sich darauf konzentrierte, ihre Hände auf den Boden zu legen und Magie durch die Erde leiten zu lassen. Sie hatte sich kaum gehockt, da ging ein Beben durch den Boden und er brach auf, bevor Freya ihren Zauber vorbereiten konnte. Der Zauber kam jedoch nicht von dem Mann mit den Bogen, sondern von dem, mit dem Damian kämpfte. Sie waren zu nah.

Beinahe verlor Freya ihr Gleichgewicht und sprang in die Luft. Gleichzeitig umwob sie sich mit Magie, sodass sie schweben konnte. Eigentlich wollte sie Damian helfen, aber sie war mit ihrem eigenen Gegner beschäftigt.

Freya sah sich nach dem Angreifer um. Sie hörte, wie Jeanne knurrte und sie sandte Magie in ihre Finger, um auf das, was kommen sollte, vorbereitet zu sein. Eventuell konnte sie den Angreifer ermüden, indem sie ihn attackieren ließ und sie lediglich abblockte. Was allerdings nicht hieß, dass sie nichts tun würde. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, würde sie angreifen.

Erneut kam ein Pfeil auf sie zugeschossen und streifte sie nur knapp. Dieses Mal war es jedoch einer, der mit Feuer umwoben war oder sogar aus diesem bestand. So genau konnte sie es nicht ausmachen. Da der Nebel nun die Fläche bedeckte, hatte auch sie Probleme, ihren Gegner auszumachen. Wo war er?

Magie wallte über den Platz, als würde jemand magisch nach ihr suchen und sie scheinbar auch bemerken, denn aus dem Himmel fielen plötzlich mehrere dutzend Feuerpfeile, die alle Freya als Ziel hatten.

Mit einer zusätzlichen Schicht an Windmagie schützte sie sich vor dem Hagel. Dabei spürte sie, wie die Pfeile auf ihren Schild einprasselten und die Wucht Risse verursachte. Nebenbei fiel ihr auf, dass das Feuer unangenehme Erinnerungen hervorrief. Genau wie früher, als sie Loyds Mal getragen hatte, sorgte es für Brennen an ihrem Bauch. Eine Vorahnung beschlich sie, doch noch konnte sie nicht genau sagen, ob es stimmte oder nicht.

Langsam hatte Freya genug. Wie es schien, würden die beiden wohl auch die Kutsche angreifen. Und das galt es zu verhindern. Also richtete sich Freya auf, atmete tief durch und ließ die Magie durch ihre Hände wandern. Dort sammelte sie diese und ließ mit einem starken Wind die Nebelwand verschwinden, um bessere Sicht zu haben.

So legte sie auch den Mann frei, der auf einer Art Windplattform stand und erneut seinen Bogen spannte.

Freya richtete ihren Blick auf diesen. Mit einer Fernkampfwaffe hatte er einen Nachteil, den sie ausnutzen musste. Wenn sie nah genug an ihn herankam, würde er nicht mehr angreifen können.

Außer, er hatte ein Ass im Ärmel. Freya atmete durch und schoss dann mit einer rasanten Geschwindigkeit auf ihn zu, wobei sie dank der Windmagie den meisten Pfeilen geschickt ausweichen konnte. Noch nie war sie so schnell gewesen, aber im Moment wunderte sie sich nicht darüber.

Als sie endlich nah genug war, schnellte sie mit ihrer Hand vor und wirkte Magie, um den Bogen einzufrieren, in der Hoffnung, dass sie sich dadurch wertvolle Sekunden verschaffen konnte. Es gelang ihr sogar, doch der Mann schien trotzdem noch zu wissen, was er tun musste, denn nun nutzte er ihn als Schlagwaffe, um damit Freya zu treffen. Fast wie mit einer Keule.

Damit hatte sie nicht gerechnet, doch sie schaffte es, gerade noch rechtzeitig auszuweichen. Freya beeilte sich, die Waffe mit Wind zu ummanteln, damit sie ihm diese entreißen konnte. Um es dem Mann schwerzumachen, ließ sie Dornenranken an dem Mantel wachsen.

Die Waffe des Mannes glühte auf und schmolz das Eis, während Freya noch versuchte, die Waffe zu ummanteln. Da er diese jedoch ständig hin und her bewegte, gelang es ihr kaum, den Zauber richtig zu legen. Dann plötzlich war er ihr so nah, dass er ihr ein Knie in den Magen rammen konnte.

Ihr wurde schwarz vor Augen und sie taumelte, hielt sich jedoch tapfer auf den Beinen. Genau in dem Moment nahm sie ein verschwommenes Bild vor sich wahr, das innerhalb von Sekundenbruchteilen Loyds Gestalt annahm. Es war so schnell verschwunden, dass sie glaubte, sie hätte es sich nur eingebildet. Und dennoch verwirrte es sie.

Freya riss sich zusammen, konzentrierte sich und stieß den Mann mit aller Kraft und der Hilfe von Magie von sich, dass dieser sogar taumelte. Um nicht gleich wieder angegriffen zu werden, hob sie ihre Hand und erschuf einen Feuerring, den sie um den Mann legte und zuzog.

Der Mann, der seinen Bogen fester griff, versuchte das Feuer mit Wasser zu löschen, doch das sorgte nur für Wasserdampf, der aufstieg und die Umgebung erhitzte.

Ein Knurren ertönte, das nicht zu einem Menschen passen wollte, bevor Eiszapfen auf Freya niederregneten.

Keuchend verstärkte sie ihr Schild und sorgte dafür, dass sich der Dampf in Eis verwandelte. Wenn sie nicht bald etwas tat, würde sie verlieren! Freya strengte ihren Kopf an und versuchte sich daran zu erinnern, was sie machen konnte. Was hatte sie in der Schule gelernt? Was könnte ihr helfen?

Sie ballte ihre Hand zu einer Faust, sammelte Windmagie und entschied sich dann dazu, den Mann großflächig in eine Blase zu hüllen, die ihn in die Luft steigen ließ. Dann nutzte sie den kurzen Moment der Verwirrung und schleuderte ihn gegen einen nahen Baum.

Es knackte und der Baum wackelte, doch der Mann schien noch immer nicht erledigt. Er erhob sich wieder, als plötzlich der zweite Mann neben ihm auftauchte und ihn ergriff. Ihm fehlte ein Arm. „Wir ziehen uns zurück“, sagte er, bevor er etwas auf den Boden warf. Rauch stieg auf, der Freya husten ließ.

Er raubte ihr den Atem und sie brauchte wenige Sekunden, um mit Wind diesen zu beseitigen. Erst dann wurde sichtbar, dass die beiden Männer verschwunden waren. Doch war die Gefahr gebannt und hatten sie sich komplett zurückgezogen oder warteten sie auf einen erneuten Angriff? Jeanne knurrte allerdings nicht mehr, was wohl hieß, sie waren geflüchtet.

„Damian?“, flüsterte Freya mit kratziger Stimme und hielt sich den Bauch. Erst jetzt wurde sie sich den Schmerzen bewusst und sie sah sich um. Jeanne, aber auch die Kutsche, waren weitgehend unversehrt.

„Bist du in Ordnung?“, hörte sie Damian rufen, der auf sie zukam. Dabei humpelte er etwas, doch er schien nicht so schwer verletzt, wie es der Mann war. Als Freya jedoch das Blut erkannte, das sein Oberteil durchdrängte, wurde sie unruhig.

Anstatt auf seine Frage zu antworten, lief sie eilig zu ihm und legte eine Hand auf seinen Körper. Das war kein guter Anfang für ihre Reise! „Was ist passiert? Wurdest du schwer getroffen?“, fragte sie unruhig. Im Gegensatz zu ihren paar Kratzern war Damian wirklich verwundet. „Kann ich dir helfen?“

„Alles gut, es ist nicht mein Blut“, versicherte er schnell. „Ich habe mich am Bein verletzt, aber es ist nichts Ernstes.“ Seine Stimme klang rau, doch nicht schmerzerfüllt, während seine Augen Freya musterten. „Ich ziehe die Sachen aus und wasche mich, damit Melody nichts bemerkt.“

„Lass mich dir helfen“, bat sie, warf jedoch einen Blick zur Kutsche, in der alles ruhig war. Wahrscheinlich war ihre Tochter vom Spielen so erschöpft gewesen, dass sie nichts mitbekommen hatte. Das war von Vorteil, denn solche Bilder wollte sie Melody nicht zumuten. Es war besser, wenn sie sich beeilten, Damian zu versorgen und weiterzufahren.

Damian nickte leicht. „Ich habe die Kutsche mit einem Schild geschützt. So sollte Melody nichts gehört haben“, bemerkte er, als er sich das Oberteil über den Kopf zog. Darunter kamen ein paar oberflächliche Wunden zum Vorschein.

Diese betrachtete Freya genauestens und nutzte Schnee, den sie erhitzte, um klares Wasser zur Reinigung zu haben. „Zum Glück ist dir nichts weiter passiert“, flüsterte sie erleichtert. Sanft reinigte sie die Wunden und seufzte. „Das war kein besonders guter Start für unsere Reise“, bemerkte Freya traurig. „Tut dir etwas weh?“

„Mir geht es wirklich gut“, versicherte Damian und küsste sanft ihre Nase. „Was ist mit dir? Wie geht es dir? Du siehst nicht verletzt aus.“

Freya winkte ab. „Nur ein paar Kratzer und ein Schlag in den Magen“, meinte sie lächelnd. Die Nachwirkung dessen spürte sie allerdings noch. Auch Loyds Bild ging ihr nicht aus dem Kopf. Warum sie ausgerechnet ihn gesehen hatte, verstand sie nicht. Vielleicht, weil der Kampf sie an den von Damian und Loyd erinnerte. „Viel wichtiger ist es, dass du in Ordnung bist. Melody wird sonst traurig“, erklärte Freya. „Und ich auch“, fügte sie hinzu.

„Und Melody und ich werden auch traurig, wenn du verletzt bist“, erinnerte Damian sie sanft, bevor er seine Kleidung einfach mit einer Kugel Feuer verbrannte. Sie war sowieso voller Blut und das konnte er Melody unmöglich erklären.

„Mir ist nichts passiert“, wiederholte Freya und zog sich ihren Mantel aus. Diesen legte sie Damian um die Schultern. „Lass mich bitte noch einmal kurz alles überprüfen. Danach hole ich dir Kleidung“, schlug sie vor.

„In Ordnung“, seufzte er und streckte die Arme aus, dass sie ihn noch einmal untersuchen konnte. Dabei behielt er die Umgebung im Auge. Immerhin wusste keiner, ob sie noch einmal angegriffen werden würden.

Auch Freya lauschte. Nicht nur auf etwaige Geräusche, sondern auch auf Jeannes Verhalten. Diese war angespannt, aber ruhig. Schließlich war Freya fertig und gab Damian einen Kuss auf die Wange. „Bin gleich wieder da“, versicherte sie und ging zur Kutsche. Leise öffnete sie die Tür und spähte hinein.

Melody schlief ruhig. Sie war auf der Bank zusammengerollt und Sina lag an ihrem Kopf. Beide gaben ruhige Atemlaute von sich. Ein Zeichen, dass sie wirklich nicht aufgewacht waren.

Lautlos ließ Freya Damians Koffer zu sich schweben und holte eilig neue Kleidung heraus. Dabei beobachtete sie ihre Tochter und das Haustier. Sina hob einmal den Kopf, schlief aber gleich darauf wieder ein.

Genauso leise, wie Freya die Tür geöffnet hatte, schloss sie diese wieder und überreichte Damian die saubere Kleidung. „Sie schlafen tief und fest“, informierte sie Damian und half ihm, sich anzuziehen.

„Das ist sehr gut“, seufzte er leise. Er hatte sich noch einmal gründlich mit Wasser gewaschen, weshalb seine Haare jetzt nass waren. Er trocknete sie gerade mit Wind, hielt aber inne, als Freya ihm die Kleider reichte. Schnell zog er sich an und setzte dann sein Werk fort. „Wir müssen besser aufpassen. Vielleicht können wir zur Sicherheit einen Zauber wirken, der die Umgebung im Auge behielt. Aber dazu bräuchten wir wohl eine Art Vorlage.“

Fragend sah Freya ihn an. Er hatte recht, dass sie aufpassen mussten, aber mit seinem Vorschlag konnte sie kaum etwas anfangen. „Von was für einer Vorlage sprichst du?“, wollte sie wissen und ging zu den Füchsen, um sie zu kontrollieren. Im Kampf hatte sie keine Zeit gehabt, sich um diese zu kümmern. Glücklicherweise waren sie unversehrt und ruhiger als zuvor.

„Zauber, die mehrere Elemente nutzen, sind nicht so einfach. Man lernt sie erst in den höheren Jahrgängen. Man nutzt in der Regel eine Vorlage, die Magier in der Zeit erschaffen haben. Eine Art Bauplan für den Zauber. Zu finden in Grimoiren“, erklärte Damian. „So gesehen Zauberbücher.“

Jetzt verstand Freya, was er meinte. Ihre Gedanken lagen noch bei den Männern. „Haben wir so etwas dabei oder sollten wir lieber welche in der nächsten Stadt besorgen?“ Ihr war alles recht, solange sie ihre Lieben schützen konnte.

Nachdenklich kraulte sie die Ohren der Füchse und widmete sich dann Jeanne, die um ihre Beine schlich. Auch ihr Haustier bekam eine Extraportion Streicheleinheiten, bis Damian fertig war.

„Wir sollten uns welche besorgen. Vielleicht reichen einfach Schriftrollen. Es muss kein besonderer Zauber sein“, sagte er nachdenklich. „An sich hätte ich gesagt, wir können experimentieren, bis wir es schaffen, aber das kann gefährlich sein und ich will Melody nicht verletzen.“

„Ich auch nicht“, pflichtete Freya ihm bei und nickte zur Kutsche. „Bist du so weit? Dann können wir weiterfahren. Es ist besser, wenn wir uns beeilen.“

Damian seufzte leise. „Ja, ich bin so weit. Bleibst du bei mir?“, fragte er, wobei er ihr den Arm umlegte und sie Richtung Kutsche führte. „Dann fühle ich mich besser.“

„Natürlich“, versicherte sie und half ihm, auf den Kutschbock zu steigen. Dann folgte sie ihm langsam und ließ sich vorsichtig nieder. Ihr Bauch zwickte und Freya war sich sicher, einen blauen Fleck davongetragen zu haben. Wenigstens war es keine größere Verletzung. „Auf gehts zu unserer Unterkunft. Morgen können wir mit Elias reden“, meinte Freya übermütig. Jetzt konnte sie es erst recht nicht erwarten, zu baden, zu essen und anschließend mit Damian und Melody zu kuscheln.

 

 

 

Damian hatte die Kutsche sicher bis in die Stadt gelenkt und so hatten sie recht schnell ihre Herberge beziehen können. Das Essen war gut gewesen und auch das Bad hatte dazu geführt, dass sich alle ein bisschen entspannen konnten.

Gerade Damian wirkte etwas ruhiger und so, als würde er wirklich nicht damit rechnen, dass man sie hier angriff. Zumindest nicht in der Herberge.

Freya bemerkte, dass er in der Nacht ab und an aufzuwachen schien und sich umsah, bevor er weiterschlief.

Als sie am Morgen erwachten, war er trotzdem ausgeschlafen. Zumindest wirkte er so.

Im Gegensatz zu ihr selbst. Es fiel ihr schwer, ihre Augen zu öffnen, doch Melodys hartnäckige Art, sie zum Aufstehen zu bewegen, half Freya, sich aus dem Bett zu rollen. Zuerst gab sie Melody einen Kuss auf die Haare und bat sie, sich im angrenzenden Badezimmer zu waschen. So konnte Freya vielleicht Zeit schinden und noch ein paar Minuten liegenbleiben.

Damian streichelte ihr über den Rücken. So, dass Melody es nicht sehen konnte. „Elias kommt bald“, sagte er flüsternd an ihr Ohr und küsste ihre Wange.

Freya nickte und gähnte laut. In der Nacht hatten sie schreckliche Albträume von Loyd geplagt. Diese waren noch immer sehr präsent und blockierten Freyas Denken. Als Melody im Bad war und vor sich hin summte, schaffte sie es schließlich, sich davon zu befreien und sich ausgiebig zu strecken. „Wie geht es dir?“, wollte sie zu Damian gewandt wissen und gab ihm seinen Guten-Morgen-Kuss.

„Etwas müde, aber sonst gut. Dir?“, fragte er zurück und zog sie kurz sanft in den Arm, um ihren Rücken zu streicheln.

Zufrieden gab Freya einen Laut von sich und gähnte erneut. „Willst du die Antwort wirklich wissen, oder reichen dir meine Augen so klein wie Streichhölzer?“, versuchte sie zu scherzen. Sie schlang ihre Arme um Damian und schmiegte sich für einige Sekunden an ihn. „Ich hatte die ganze Nacht Albträume.“

Damian streichelte sie weiter sanft. „Willst du in der Kutsche schlafen?“, fragte er leise und küsste ihre Stirn. „Ich kann dir einen Tee zusammenmischen, der Kräuter enthält, die dich besser schlafen lassen. Traumlos.“

Dankend, aber lächelnd, lehnte Freya ab. „Für die nächste Nacht gerne, aber ich möchte Zeit mit euch verbringen. Sicher hat Elias einiges von zuhause zu erzählen“, mutmaßte sie. Da war Schlaf nicht angebracht. Zudem war sich Freya sicher, dass sie im Laufe des Tages wach werden würde. Ein ordentliches Frühstück, sich waschen und ein kleiner Spaziergang mit Jeanne würde es bestimmt richten.

Damian mustert sie eingängig. „Na gut, aber sag, wenn es dir zu viel wird“, bat er und erhob sich nun auch, um sich zu strecken und dann umzuziehen.

„Werde ich“, versprach sie und stand auf, um das Futter für die Tiere vorzubereiten. „Sobald Jeanne mit dem Fressen fertig ist, gehe ich eine kleine Runde um den Block mit ihr“, informierte sie Damian, während sie sich anzog.

„Allein?“, fragte er und klang nicht so begeistert davon. „Bitte pass gut auf. Ich denke zwar nicht, dass in der Stadt etwas passiert, aber nach gestern ... Sei einfach vorsichtig.“

Hoch und heilig versprach Freya, nur die Straße in der Nähe der Unterkunft entlangzulaufen. So, dass er sie vom Fenster aus beobachten konnte. Sie selbst wollte nach dem Überfall kein Risiko eingehen, musste sich aber dennoch um Jeanne kümmern. Dazu gehörte auch, mit ihr hinauszugehen.

„Ich beeile mich. Vielleicht treffe ich Elias“, meinte Freya und zog sich den Mantel über, bevor sie Jeannes Leine nahm.

„In Ordnung“, seufzte Damian leise. „Soll ich mit Melody auf dich warten, bevor wir essen?“, wollte er wissen. Eigentlich wäre er mitgekommen, doch Melody um diese Uhrzeit zum Spazierengehen zu bewegen war nicht leicht.

„Ja, bitte“, antwortete Freya und lächelte ihm zu. „Fünf Minuten, dann bin ich wieder da.“ Sie würde darauf achten, das war klar. Mit einem Kuss auf seine Wange verließ sie das Zimmer und beeilte sich, aus dem Haus zu kommen.

Jeanne war schon ganz aufgeregt, obwohl sie den Tag zuvor ordentlich gelaufen war. Wurden diese Tiere denn nie müde? Oder lag es an der Umgebung, die sie unbedingt erkunden wollte? Freya vermutete beides, da Jeanne noch jung war. Solch eine Reise bekam ihr genauso gut wie den Menschen.

Bevor Freya die Straße betrat, nahm sie Jeannes Leine fester in die Hand und beugte sich zu ihr hinab. „Nur ein kurzes Stück. Du darfst nachher wieder frei laufen“, versprach sie und öffnete dann die Tür.

Kälte blies ihr entgegen und machte sie sofort wacher. Dankbar darüber, atmete sie die Luft tief ein und begann mit dem Spaziergang. Sie sah sich um, während sie versuchte, Jeanne davon abzuhalten, jede Gasse zu erkunden, die auf ihrem Weg lag. Die Tigerdame zog und zerrte, doch an sich war es nicht so schlimm. Sollte sie allerdings weiter wachsen, konnte es zu Problemen kommen. Daher nutzte Freya die kurze Zeit, um Jeanne trotz der vielen Ablenkungen Gehorsam beizubringen. Unter anderem, dass sie bei Freya laufen sollte. Es funktionierte nicht ganz so gut, doch manchmal klappte es. Das reichte Freya erst einmal. Sie wusste, dass sie diese Dinge nicht erzwingen konnte und langsam daran arbeiten musste.

Also lobte sie Jeanne, drehte sich um und ging die Straße zurück zur Unterkunft. Selbst bei den Übungen hielt sie die Augen und Ohren offen und warf sogar manchmal einen Blick zum Fenster hinauf, um Damian wissen zu lassen, dass alles in Ordnung war. Dort konnte sie ihn sehen. Es schien, als würde er sie von oben aus überwachen. Sie lächelte ihm zu, machte noch eine kleine Übung mit Jeanne und kam dann wieder hinein. Der kleine Spaziergang hatte ihre Sinne erweckt und sie fühlte sich ausgeruhter als vor einigen Minuten.

Mit knurrendem Magen stieg sie die Treppen hinauf und ließ Jeanne ins Zimmer hinein. Freya zog sich ihren Mantel aus und kam auf Damian und Melody zu. „Alles in Ordnung bei euch?“

„Ja! Ich habe Papa vorgelesen“, sagte Melody stolz und zeigte auf das Buch in ihrer Hand.

Damian lachte. „Sie wird immer besser.“

„Dann hast du dir eine Belohnung verdient?“, fragte Freya lächelnd und gab beiden einen Kuss auf die Stirn.

Sie ließ ihren Blick schweifen und stellte fest, dass Elias noch nicht angekommen war. Das hieß, sie konnte noch schnell ins Bad.

„Ich möchte beim Essen einen Pudding“, sagte Melody froh darüber, dass ihre Mutter ihr das anbot.

Freya zwinkerte Damian zu. „Ich bin mir sicher, dass sich das einrichten lässt. Bin kurz im Bad“, verkündete sie und ließ die beiden allein, um sich zu waschen.

Stolz, dass Melody kein Chaos veranstaltet und alles sauber hinterlassen hatte, sah sich Freya um. Vielleicht hatte Damian geholfen, aber darum ging es ihr nicht, solange Melody lernte, dass sie Dinge nicht einfach liegen lassen durfte.

Eilig bürstete sie ihre Haare und kam dann wieder zu den beiden zurück.

Damian schenkte Freya ein Lächeln. Er hatte Melody bereits an der Hand, die Sina an der Leine hielt. Das war gerade für das Essen wichtig. Magische Tiere waren zwar willkommen, doch das hieß nicht, dass sie das kleine Wesen Chaos anrichten oder andere Leute stören lassen mussten. „Elias ist immer noch nicht da. Wir können wohl ohne ihn essen gehen. Vielleicht treffen wir ihn dort.“

„Ich hoffe es“, lachte Freya und zeigte auf Jeannes eingerichtete Ecke. Da diese schon gefressen und ihren Auslauf genossen hatte, würde Freya sie nicht mitnehmen. Sina allein reichte vollkommen.

Die Tigerdame gähnte und ließ sich in dem langsam zu klein werdenden Körbchen nieder. „Brav, Jeanne. Stell keinen Unsinn an“, meinte Freya und tätschelte das flauschige Fell, bevor sie nach Melodys Hand griff und zum Frühstück bereit war.

Gemeinsam liefen sie nach unten und entdeckten am Empfang wirklich Elias. Er sprach gerade mit der Empfangsdame. Als er jedoch die drei entdeckte, winkte er ihnen grinsend zu.

Freudig begrüßte Freya ihr Gruppenmitglied und nahm ihn in den Arm. Es tat gut, ihn wiederzusehen und zu hören. „Na endlich! Ich dachte schon, du wärst verloren gegangen“, neckte sie und löste sich, damit auch Damian und Melody den Schwarzhaarigen begrüßen konnten.

Elias beugte sich hinab, um Melody zu umarmen. „Es war viel mehr los, als ich erwartet habe. Meine Kutsche ist liegengeblieben“, bemerkte er brummend, wobei er trotzdem leicht lächelte.

Erschrocken warf Freya Damian, dann wieder Elias einen Blick zu. „Ist dir etwas passiert?“, fragte sie vorsichtig und spürte ein unangenehmes Gefühl in sich aufsteigen.

„Nein“, versicherte Elias schnell. „Aber die Straße hatte viele Schlaglöcher und eines davon hat das Rad der Kutsche gebrochen. Wir mussten also für Ersatz sorgen. Das hat gedauert“, erklärte er beschwichtigend.

Erleichtert atmete Freya aus und lächelte. „Dann hast du dir eine Stärkung verdient. Kommt, lasst uns essen gehen. Ich habe großen Hunger“, gestand sie und nahm wieder Melodys Hand. Sie freute sich auf ein ausgiebiges Frühstück und darauf, mit Elias sprechen zu können.

„Das ist eine hervorragende Idee“, stimmte Elias zu. Die Empfangsdame informierte ihn darüber, dass er seine Koffer stehenlassen konnte und man würde diese in sein Zimmer tragen. Daher nickte er und folgte Freya dann in den Speiseraum.

Dieser war bereits gut besucht und sie beratschlagte sich mit Damian, wo sie am besten sitzen sollten. Es gab einen freien Tisch in der Nähe des aufgestellten Tisches, auf dem sich die Speisen befanden, ein anderer am Fenster. Die anderen waren alle besetzt und teilweise auch ihrer Meinung nach im Weg. „Ich würde gerne den am Fenster nehmen. Dort sind wir ein wenig abseits und sind den anderen nicht im Weg“, meinte sie halblaut zu Damian.

„Klingt gut. Ich setz mich schonmal, dann könnt ihr euch Essen besorgen“, bemerkte er, wartete aber scheinbar auf Freyas Zusage.

„In Ordnung“, stimmte sie zu und wollte wissen, was sie ihm mitbringen sollte. „Melody, kommst du mit oder bleibst du bei Papa? Dann bringen Elias und ich dir auch etwas mit.“ Es musste nicht sein, dass sie alle am Buffet standen. Sina war auch noch da, die aufgeregt umherflatterte.

„Macht ihr nur zuerst, ich gehe dann und suche mir meine Sachen selbst aus“, versicherte Damian mit einem Lächeln. „Dann kann ich mir ansehen, was sie haben und worauf ich Lust habe.“

Melody blickte zwischen Damian und Freya hin und her. „Ich gehe dann mit Papa“, schlug sie vor.

„Einverstanden.“ Freya schenkte beiden noch ein Lächeln, bevor sie sich mit Elias anstellte und sich neben Brötchen, Obst und Gemüse noch eine heiße Schokolade holte. Zudem einen hellen, cremigen Käse, auf den sie gespannt war.

Sie wartete auf Elias und kam mit ihrer Ausbeute zurück an den Tisch. „Ihr könnt gehen. Ich passe auf.“

Kaum saßen sie, erhoben sich Damian und Melody, um zum Essen zu gehen. Elias sah ihnen hinterher und schmunzelte. „Glaubst du, Melody will mit Damian gehen, damit sie sich mehr Süßigkeiten aussuchen kann?“, fragte er leise an Freya gerichtet.

Nickend lachte sie und schüttelte dann den Kopf. „Bei Damian weiß sie, welchen Knopf sie drücken muss, damit sie etwas bekommt. Sie ist ein ausgekochtes Schlitzohr und ein Fuchs, wenn es um Süßigkeiten geht“, behauptete Freya mit bester Gewissheit. „Bei uns gab es das früher so selten, dass sie sich wohl wie in einem Paradies fühlt.“

„Das denke ich auch“, lachte Elias, der einen Schluck Kaffee nahm. „Sie hat ihn völlig um den Finger gewickelt.“

„Ob das wirklich so gut ist?“, fragte Freya gedankenverloren. An ihrem Kakaos nippend beobachtete sie, wie Melody tatsächlich die ein und andere Süßigkeit auf ihren Teller häufte.

Damian schien jedoch trotzdem darauf zu achten, dass sie auch andere Dinge nahm. Darunter etwas Obst und Gemüse. Auch Ei und Schinken.

Damit war Freya zufrieden. Ihr war klar, dass ihre eigentlich strenge Erziehung nicht immer auf Gegenliebe stieß, aber sie konnte es einfach nicht lassen. So wie sie erzogen wurde, blieb tief in ihr sitzen und Freya versuchte, einen guten Mittelwert in der Erziehung, die nun von zwei unterschiedlichen Seiten stammte, zu finden. Melody alles zu verbieten, lag ihr fern, aber sie wollte gerne, dass ihre Tochter das, was sie bekam, wertschätzte. Ardelia war das Paradebeispiel einer verzogenen Göre, die alles bekam. Melody würde vielleicht nicht so werden, doch mit der Zeit konnte sie die Wertschätzung, wie wichtig oder selten etwas war, verlieren.

Schließlich kehrten die beiden mit dem Essen zurück und gesellten sich zu den Anwesenden.

„Wie machen wir das heute?“, wollte Damian wissen, der zuerst einen Schluck Kaffee nahm.

„Da wir eigentlich Zeit haben, können wir den Tag freimachen und uns ... erholen“, schlug sie vorsichtig vor. Beinahe hätte sie gesagt, dass sie sich von dem Schock erholen konnten. Das wollte sie jedoch nicht vor Melody tun.

„Klingt nach einer guten Idee. Wie wäre es, wenn wir uns die Stadt ansehen?“, schlug Damian vor. „Einfach ein bisschen Spazierengehen und entspannen.“

„Ich bin dabei“, erklärte Freya lächelnd. Dabei konnte sie Jeanne mitnehmen und ihr einen zusätzlichen Auslauf verschaffen. „Ich glaube, Hanako hat etwas von Tempeln gesprochen, aber ob sie hier waren, weiß ich nicht mehr genau“, meinte sie entschuldigend.

„Werden wir sehen, wenn wir die Stadt erkunden“, winkte Damian ab. „Ich weiß auch nicht genau, was es hier alles gibt.“

Zuerst wollte sich Freya jedoch ausgiebig stärken. Seltsamerweise fühlte sie sich wie ausgehungert, obwohl sie am Abend gut und vor allem viel gegessen hatten. Um genug Zeit zu haben, erkundigte sich Freya bei Elias, wie ihm die kurze Zeit zuhause bekommen war.

Er wirkte wie meist alles andere als begeistert, während er aß. „Wie immer Stress und Streitereien“, brummte er und stocherte etwas in seinem Essen, bevor er einen Bissen nahm.

Kopfschüttelnd legte Freya ihm ihre Hand auf den Arm. „Es ist noch nicht besser geworden?“, flüsterte sie bedauernd und warf ihm einen aufmunternden Blick zu. „Dafür kannst du dich jetzt ein halbes Jahr erholen und mit uns die tollsten Dinge erleben.“ Sie kam ihm ein wenig näher. „Und etwas Schönes für Rosalie mitbringen.“

Elias wurde rot im Gesicht und räusperte sich. „Ja. Ich bin froh, dass wir wieder zusammen unterwegs sind. Es ist sehr angenehm“, sagte er.

Damian, der gerade sein gekochtes Ei schälte, schmunzelte. „Ach? Sind wir nicht zu anstrengend?“, neckte er.

Prustend verschluckte sich Freya an ihrem Getränk und beseitigte das Malheur mit Magie. „Ich glaube, nach dem halben Jahr braucht Elias ein Jahr Pause von uns“, kicherte sie amüsiert.

Elias grinste. „Denkst du? Ich würde eher sagen, dass ihr ein Jahr Pause von mir braucht“, lachte er. Wohl über Freyas Reaktion.

Lächelnd winkte Freya ab. „Ach was. Wenn ich bedenke, dass ich nach den ersten Wochen in der Schule ein Jahr lang Pause von Damian gebraucht hätte ...“, meinte sie gedankenverloren und träumend. „Du musst schon viel anstellen, dass wir Pause von dir brauchen.“

Elias´ Lachen wurde lauter und belustigter. „Euer erstes Aufeinandertreffen war wirklich amüsant.“

Zuerst zog Freya ihre Augenbrauen nach oben und verengte dann ihre Augen. „So lustig war das nicht, Elias“, bemerkte sie ernst. „Es hätte einiges passieren können.“ Unter anderem, dass sie Damian vielleicht den Hals umgedreht hätte.

Elias kam nicht mehr aus dem Lachen heraus, was scheinbar auch Damian zum Schmunzeln brachte.

„Es war interessant“, gestand er und schenkte ihr ein Grinsen.

Schnaubend vergrub sich Freya hinter ihrer Tasse und verdrehte die Augen. „Ich weiß wirklich nicht, was ihr unter interessant versteht. Es war alles andere als lustig“, wiederholte sie nuschelnd. Manchmal dachte sie an die Zeit, die sie sich selbst durch ihre Unsicherheit erschwert hatte, zurück.

Bekümmert sah Freya auf den jämmerlichen Rest ihres Kakaos und seufzte. „Wer hat noch Hunger oder Durst? Melody, willst du noch etwas?“ Würden die anderen noch etwas essen, würde sie sich eine weitere Tasse gönnen. Das Schokoladengetränk war eine Art Seelenwärmer geworden.

„Ich möchte Wackelpudding“, sagte Melody, die ihren Teller geleert hatte.

Damian erhob sich. „Soll ich noch jemanden etwas mitbringen? Ich würde mir noch eine von den Suppen holen.“

Sanft legte Freya ihre Hand auf seinen Arm. „Lass mich gehen, ja? Sag mir, welche Suppe dir ins Auge gestochen hat. Ich hole noch etwas Kakao“, verkündete sie und erhob sich. Nicht nur Kakao wollte sie sich holen, sondern auch ein Stück Brot, das sie Jeanne später als Leckerei geben würde.

Damian überlegte kurz. „Die mit den Fleischklößen“, sagte er schließlich und ließ sich wieder nieder.

„Wackelpudding“, sagte Melody erinnernd und blickte ihre Mutter bittend an.

„Du Leckermäulchen“, lächelte Freya, strich ihrer Tochter kurz über das weißblonde Haar und ließ die Gruppe allein, da sich Elias nicht nach einem Wunsch äußerte.

Am Buffet nahm sie alles Gewünschte und ließ es neben ihr zum Tisch schweben. Trotz der Gäste schaffte Freya es mit Leichtigkeit, die Dinge ohne Schusseligkeiten zu transportieren und stellte diese letztendlich vor Damian und Melody ab.

„Danke dir“, lächelte Damian, während sich Melody fröhlich über ihren Wackelpudding hermachte. „Was ist mit dir? Willst du nicht auch noch was?“, wollte Damian wissen.

„Nein, ich bin satt“, erwiderte Freya und ließ sich nieder. Dann holte sie das Stück Brot hervor. „Das ist für Jeanne. Mir reicht die zweite Tasse Kakao.“

„Willst du ihr Wurst oder Fleisch drauf machen?“, fragte er, während er seine Suppe aß.

Verneinend legte Freya das Brot auf den Teller und zeigte darauf. „Ich werde es für Spielchen mit ihr benutzen. Suchspiele und solche Dinge“, erklärte sie, während sie das weiche Brot mit Magie erhitzte, bis es knusprig war. Jedoch hörte Freya nicht auf, sondern machte weiter, bis es hart und trocken war.

„Trockenes Brot mag Jeanne vielleicht schmecken, aber es enthält Weizen und das bietet Tiger keine Nährstoffe. Es bringt lediglich ihre Verdauung durcheinander. Mir wäre es lieber, wenn du ihr stattdessen ein gutes Stück Fleisch gibst“, merkte Damian mit einem schiefen Lächeln an. „Dann hat sie wenigstens etwas davon.“

„Manchmal erinnert sie mich eher an einen Hund“, kicherte Freya aufgrund der Tatsache, wie Jeanne knurrte. Sie fauchte nicht wie Tiger, sondern knurrte dunkel. „Vielleicht wäre es am besten, ihr frisches, rohes Fleisch zu füttern.“ Sicherlich machte es dem Tier nichts aus, die ein oder anderen Kräuter mitzufressen, aber es musste nicht sein. „Lass uns später in der Stadt nachsehen, ob sie frisch schlachten. Das kann ich dann auch gleich haltbar machen“, schlug sie vor.

„Das ist eine gute Idee“, stimmte Damian zu. „Dann wissen wir wenigstens, was drin ist.“

Da es nun beschlossene Sache war, verfiel Freya in Schweigen und sah den anderen beim Essen zu. Gleichzeitig versuchte sie zu lauschen, ob jemand anderes überfallen worden war. Das lag ihr noch immer im Magen und sie spürte ein unangenehmes Grummeln.

Schließlich war die kleine Gruppe fertig und erhob sich, um Jeanne zu holen und ihren kleinen Spaziergang zu beginnen.

Freudig sprang die Tigerdame an Elias hoch, um ihn zu begrüßen. Freyas Befehl, damit aufzuhören, kam Jeanne einige Sekunden später nach, strich aber noch immer um Elias' Beine. Um das zu unterbinden, nahm Freya die Leine und forderte die Gruppe zum Gehen auf. Sie konnte es kaum erwarten, die Stadt zu besichtigen.

Elias streichelte Jeanne einmal kurz, bevor er folgte. „Habt ihr Ziele?“, wollte er wissen, während er neben Freya herlief. Melody war zwischen dieser und Damian.

„Eigentlich nicht“, gestand Freya verlegen und drückte sanft Damians Hand. „Oder du, Damian? Zumindest eine Fleischerei wollen wir aufsuchen. Was ist mit dir, Elias?“ Ihre Tochter brauchte sie nicht zu fragen. Melody würde überall mit hinkommen, solange Damian dabei war. Dabei entdeckte Freya ein kleines Schimmern in Melodys Augen, als würde sie sich nach Spaß umsehen wollen.

„Ich hab kein wirkliches Ziel. Aber es gibt wohl Tempel, die ich gern sehen würde. Wir sind aber noch weit am Rand des Gebiets. Hier gibt es nicht ganz so viele“, erklärte er, während er sich umsah. „Einen Schlachter scheint es dort hinten zu geben.“

Freya folgte seinem Blick und erkannte ein Schild, auf dem ein Messer und ein Tier abgezeichnet war. „Du hast Recht. Lass uns dort zuerst hingehen“, bat sie. Sollten sie Fleisch bekommen, konnten sie es mit Magie haltbar machen. Mit ihr war alles viel einfacher, wie Freya festgestellt hatte. „Und danach können wir gerne nach den Tempeln sehen. Hanako hat etwas verlauten lassen und ich würde sie gerne kennenlernen.“

Damian nickte zustimmend. „Ich würde sagen, du kannst Jeanne dann auch Leckerlies geben, sobald sie brav ist“, schlug er vor und machte sich auf den Weg in die Richtung.

Leicht fragend legte Freya den Kopf schief und grinste dann. Wahrscheinlich bekam er nicht mit, wie Freya mit der Tigerdame übte. Stets hatte sie Leckerlis in der Tasche, die sie Jeanne für Gehorsam zukommen ließ. Meist war es allerdings nur das eigene Futter.

Sie folgte ihm zu dem Laden und nahm Jeanne kürzer an die Leine. „Sieh nur, wie sie schnuppert“, bemerkte Freya schmunzelnd. Tatsächlich hob das Tier die Schnauze in die Luft und es sah aus, als würde sie ihre Lippen lecken. „Kannst du bitte nachfragen, ob sie mit reinkommen darf? Ansonsten warte ich hier.“

„Ich denke, es ist sinnvoller, zu warten. Jeanne würde wohl durchdrehen bei den ganzen Gerüchen. Sie ist noch zu jung“, bemerkte Damian, der die Tigerdame tätschelte und Freya einen kurzen Kuss auf die Wange gab.

„Ich bleib bei dir“, bot Elias an, während Melody Freyas Hand losließ und Damians packte, um mit ihm in den Laden zu gehen.

Während sie warteten, versuchte Freya durch das Fenster zu sehen, was Damian und Melody machten. „Hat Damian dir schon etwas von gestern erzählt?“, fragte Freya murmelnd.

„Nein, wir hatten ja noch keine wirkliche Zeit“, bemerkte Elias, der Freya musterte. „Was war denn gestern?“

In kurzen, verständlichen Sätzen erzählte sie dem Schwarzhaarigen von dem Überfall. Freya sparte nicht mit Verharmlosungen, sondern sprach sachlich, wenn auch mit einem Unwohlsein in ihrer Stimme. „Über den Rest können wir reden, wenn Melody schläft.“

Elias fuhr sich durch die Haare. „Das klingt nicht gut“, sagte er ernst und sein Blick wurde düster. „Gut, dass du es mir erzählst. Es ist besser, wenn wir alle gut aufpassen.“

Zustimmend nickte Freya und lugte erneut durch das Fenster. Was brauchten die beiden so lange? Sie hoffte, dass alles in Ordnung war und, um sich abzulenken, kraulte sie Jeanne hinter den Ohren. Als Dank schmiegte sich das Tier an Freyas Hand und schnurrte.

„Ehrlich gesagt, habe ich um Melody und Damian Angst. Zum Glück hatte er einen Zauber um die Kutsche gelegt, damit sie nichts mitbekommt. Ich sollte später noch einmal seine Kratzer ansehen.“

„Um Damian musst du dir keine Sorgen machen. Das mit Melody verstehe ich aber durchaus“, sagte Elias, der scheinbar versuchte, sie zu beruhigen. „Ich verspreche dir, gut auf sie aufzupassen.“

Kurz hielt Freya im Kraulen inne und lächelte schief. „Danke, Elias. Ich mache mir nur Sorgen, weil sie es vielleicht auf mich abgesehen haben. Und ich möchte nicht, dass ihr deswegen in Gefahr kommt“, gestand sie seufzend und zwirbelte an Jeannes Ohr eine Fellsträhne hin und her. „Ich weiß, dass ihr stark seid und kämpfen könnt, nur gefällt es mir nicht, wenn ihr in die Schusslinie geratet.“ Darüber machte sich Freya viele Gedanken.

„Und was, wenn es Zufall war? Eine Kutsche, die reiche Beute verspricht?“, fragte Elias, der scheinbar nicht ganz so sicher zu sein schien, ob es wirklich auf Freya abgezielt hatte.

„Das ist möglich“, gab Freya unumwunden zu. Jedoch konnte sie Loyds Bild nicht abschütteln. „Dafür waren die beiden ziemlich gute Kämpfer“, meinte sie.

„Selbst Räuber können gut ausgebildet sein“, behauptete Elias, als die Tür zum Fleischer aufging.

Damian und Melody kamen heraus. Melody trug ein kleines Paket in der Hand und Damian eine kleine Tasche. „Ich musste noch ein bisschen was anderes mitnehmen. Das wollte ich unbedingt probieren“, erklärte er und gab Freya einen Kuss. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.“

Seine Wortwahl ließ Freya grinsen. Wenn er etwas probieren wollte, waren es meist außergewöhnliche Dinge. Zu gern wollte sie wissen, was er gekauft hatte, verschob die Frage jedoch auf später, als Jeanne sofort an der Tasche und an Melodys Paket schnupperte. „Ich hoffe doch, du hast für sie gut eingekauft“, gluckste Freya.

„Natürlich“, grinste Damian. „Ein bisschen Huhn, Schwein und Rind“, meinte er zufrieden mit dieser Auswahl. „Damit wir sehen, was sie mag und was nicht.“

„Am besten geben wir ihr gleich etwas, sonst gibt sie keine Ruhe“, bemerkte Freya amüsiert und erbat Damians Tasche. „Was hast du schönes gekauft, Melody?“, wollte sie wissen, da es aussah, als wäre Melody stolz auf sich.

„Wenn du ihr jetzt etwas gibst, wird sie lernen, dass sie durch Betteln etwas bekommt“, meinte Damian, der Freya trotzdem die Dinge für Jeanne gab.

„Ich habe leckere Würstchen“, sagte Melody stolz.

Schmunzelnd gab Freya ihrer Tochter einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich an Damian wandte. „Von wegen, sie bekommt eine Belohnung fürs Betteln“, erwiderte Freya entrüstet. So dumm war sie gewiss nicht. „Sie bekommt nichts, wenn sie bettelt. Dafür muss sie schon etwas tun“, meinte sie entschieden und nahm ein paar kleinere Stücke Huhn heraus. Sofort wurde Jeanne aufgeregt und begann sogar hochzuspringen, aber Freya gab eine Anweisung, dass die Tigerdame sitzen musste.

Dem Tier war anzusehen, wie eilig sie es hatte, etwas zu bekommen. Anstatt jedoch ein Stück Fleisch zu reichen, streichelte Freya den flauschigen Kopf. „Als Belohnung, wenn du brav bist und gehorchst“, sagte sie. Zuerst musste Jeanne lernen, nicht zu betteln. Vor allem in der Öffentlichkeit, da es unangenehm werden konnte.

Damian beobachtete sie und überließ es ihr, wie sie mit dem Tiger umging.

Anfangs war Freya mit der Erziehung des Tieres überfordert gewesen, doch mittlerweile konnte sie ordentlich mit Jeanne umgehen. Beim Weitergehen übte Freya mit ihr, machte Pausen und sparte nicht mit Lob. Tatsächlich wurde Jeanne mit der Zeit ruhiger und gehorchte. Dafür bekam sie Belohnungen. Allerdings war Freya streng und gab es ihr nur, wenn alles passte. Ansonsten bekam Jeanne verbale Belohnungen.

„In welche Richtung wollt ihr gehen?“, erkundigte sie sich, sobald sie einen großen Platz erreicht hatten, von dem einige Gassen abgingen.

Damian sah sich um, als würde er nach etwas suchen. „Diese Straße da sieht gut aus“, bemerkte er und deutete eine entlang, die links und rechts kleinere Stände hatte. Zudem führte sie direkt auf ein großes Gebäude zu.

Was sich wohl dahinter verbarg? Freya versuchte herauszufinden, ob das Gebäude eine bestimmte Bedeutung hatte, konnte von hier jedoch nichts sagen. Was ihr jedoch sofort auf dem Weg dorthin ins Auge stach, waren die sauberen Straßen und die einladend geschmückten Stände, die verschiedene Waren anpriesen. Unter anderem auch Haushaltswaren, doch sie bemerkte, dass Melody sich eher für die Speisen interessierte. Mit großen Augen und sichtlicher Begeisterung sah sie sich um.

„Dort scheint es Tees zu geben“, bemerkte Elias und deutete auf einen Stand, wo eine ältere Dame verschiedene Kräuter und getrocknete Beeren abzufüllen schien.

Freyas Augen begannen zu strahlen. „Dorthin gehen wir auf jeden Fall“, meinte sie begeistert und zupfte leicht an Melodys Hand, die sie hielt. Ganz sicher würden sie die ein oder andere neue Teesorte finden. Als sie näherkamen, nahm Freya den würzigen und herben Geruch der Kräuter wahr. Diesen sog sie tief ein und seufzte wohlig.

„Sieht aus, als hätten sie hier wirklich eine große Auswahl“ *stellte Damian fest, der gerade den grünen und weißen Tee in Augenschein nahm.

Auch Freya betrachtete die Auswahl und las die angebrachten Schildchen. Was es nicht alles gab! Sogar Schwarztee und Früchtetee waren vertreten. „Der hier klingt gut“, bemerkte sie mit einem Fingerzeig auf einen weißen Tee mit getrockneten Zitrusfrüchten. Diese waren nicht einfach zu finden und hatten einen erfrischenden Geschmack.

„Davon nehmen wir etwas“, stimmte Damian zu, der noch ein paar andere Teesorten zusammensammelte. Da sie regelmäßig Tee tranken, war es immer gut, ein paar verschiedene Sorten zu haben.

Um Melody von den Entscheidungen nicht auszuschließen, bat Freya das Mädchen, sich etwas auszusuchen. Sie selbst trat in den Hintergrund, da Jeanne zu nahe an den Waren war und sie es persönlich nicht mochte. Um die Tigerdame abzulenken, machte Freya mit ihr einige Übungen, solange die anderen aussuchten.

Schließlich waren sie fertig und hatten ein gutes Sammelsurium an unterschiedlichen Sorten. Damian trug den Beutel und deutete Freya an, dass sie weitergehen konnten.

Sie nickte und schlenderte mit Melody an der Hand die Straße entlang. Die bunten Gardinen hinter den Fenstern entgingen ihr nicht und aus einem Haus, dessen Fenster geöffnet waren, erklang eine liebliche Melodie, die Freya zum Summen brachte. Sie fühlte sich trotz des Überfalls gut, verspürte aber hin und wieder ein merkwürdiges Gefühl im Magen.

Damian lief immer dicht neben ihr, weshalb sie auch ein Gefühl der Sicherheit bekam.

„Sieht aus, als wäre das dort wirklich so etwas wie ein Tempel“, bemerkte Damian, der auf das Gebäude zeigte, das sie schon von Weitem gesehen hatten.

„Das ist ein Tempel?“, fragte Freya verblüfft. In Büchern hatte sie ein paar Bauwerke gefunden, doch dieses hier glich nicht den Zeichnungen. Je näher sie kamen, desto größer wirkte das Gebäude und desto aufgeregter wurde Freya. Seit Hanako davon erzählt hatte, war es Freyas größter Wunsch, einen zu besuchen. Ihr war klar, dass es nur einer von vielen im westlichen Teil von Tjr Na Magica war, doch er war etwas Besonderes, da es ihr erster war.

„Ja, das ist die Art Tempel, die es hier gibt“, stimmte Damian zu, der leicht lächelte. „Enttäuscht oder fasziniert?“, fragte er nach.

„Fasziniert“, gab Freya sofort zu und strahlte, als sie die Treppenstufen zum Haupteingang erreichten. Die hellen Fassaden ließen sie blinzeln und wenn sich Freya nicht täuschte, waren edle Materialien in den Säulen neben der Tür eingebaut worden. Aus welchem Material die Tür bestand, konnte Freya nicht sagen, da die Verzierungen ihre Aufmerksamkeit einfingen. „Dürfen Tiere denn überhaupt hier rein?“, fragte sie besorgt.

„Das weiß ich leider nicht“, meinte Damian entschuldigend. „Vielleicht kommen wir ein anderes Mal ohne Jeanne her?“, wollte er wissen. Sicher konnten sie die Tiere für einige Stunden irgendwo betreuen lassen.

„Wärst du so lieb, nachzufragen?“, bat Freya, um sicherzugehen. „Ich warte hier mit Jeanne.“