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Das vierte Semester der Kohatu bringt bei Freya ein ungutes Gefühl hoch. Nicht nur muss sie sich mit dem Element Feuer herumschlagen, sondern auch mit inkompetenten Lehrern, die ihr das Leben zur Hölle machen. Gleich am Anfang lernt Freya das schüchterne Mädchen Hanako kennen. Sie wirkt nett, doch auch seltsam. Was versteckt sich hinter dem merkwürdigen Verhalten. Als hätte Freya nicht genug Probleme, die Feuermagie ohne Angst und Panik zu beherrschen, geschehen unheimliche Dinge. Wer steckt dahinter? Wird sie es mit Hilfe von Damian und Elias schaffen, die Geschehnisse aufzuklären?
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Impressum
Autor: Jadelyn Aurora & Kaya Hetalia
Herausgeber: Sabrina Nieminen
Tupamäentie 20
41800 Korpilahti
-Finnland-
Covergestaltung: Unter Verwendung von Shutter-stock-Motiven
Herstellung und Vertrieb:
tolino media GmbH & Co. KG, München
Erschienen 2023 im Selbstverlag
Ab der 2. Auflage liegen die Rechte bei Jadelyn Aurora
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Freya Delacour beobachtete, wie Damian MacLane Melody leicht streichelte. Diese lag mit dem Kopf auf seinem Schoß und schlief, während die Kutsche sie wieder zurück zur Schule brachte.
Die Semesterferien waren schnell verflogen und wehmütig dachte sie an die gemütlichen Stunden zurück, die sie mit Damian und ihrer Tochter verbracht hatte. Tagsüber hatten sie viel gespielt, aber auch gearbeitet. Abends hatten sie stundenlang gemeinsam gekuschelt, bis ihre Tochter friedlich eingeschlafen war.
In der Schule würden sie einen anderen Rhythmus haben. Tagsüber würde Melody im Kindergarten sein. Genau wie Freya, Damian und Elias, die den Unterricht des vierten Semesters besuchen würden.
Gedankenverloren sah Freya zu, wie ihre Tochter die Hand des Schwarzhaarigen festhielt. Als wäre er, neben Freya, ein Anker. „Freust du dich auf die Schule?“, fragte sie leise, um den ruhigen Schlaf ihrer Tochter nicht zu stören. Sie selbst freute sich darauf, Elias, aber auch Rosalie wiederzusehen. Damians Schwester war nett und fröhlich. Zeit mit ihr zu verbringen, war immer schön.
„Ich denke schon, obwohl ich die Zeit bei euch genossen habe“, sagte er ehrlich und flüsterte, damit er Melody nicht weckte.
Leise lachte Freya. „Sicher? Du hast mitgearbeitet und meine Geschwister haben dich täglich belagert“, meinte sie grinsend und ließ ihren Blick nach draußen wandern. Die Bäume im Wald waren alle nach dem strengen Winter wieder grün und strahlten förmlich. Genau wie die Wiesen, die an ihnen vorbeizogen, sobald sie den Wald verlassen hatten. Die Tage waren wieder länger geworden und machten gute Laune.
„Ich habe es trotzdem genossen“, winkte Damian ab und streichelte dann Melody weiter. „Ich fand die Arbeit auch nicht sonderlich schwer. Sie war eine gute Übung.“
Zärtlich fuhr Freya über Melodys weißblonde Haar und nickte. „Seit ich älter bin, ist es nicht mehr so schwer. Nachdem es meinem Vater besser geht, kann er auch wieder viel helfen“, erklärte sie und lehnte sich dann an Damians Schulter. Die Sorge, dass ihr Vater bald sterben würde, hatte sich durch die Unterstützung der Magier zum Glück gelegt.
„Und durch die Magie ist auch vieles leichter“, meinte Damian, der nun begann, Freya durch die Haare zu streicheln.
Seine Berührung ließ sie wohlig seufzen. Freya liebte es, wenn Damian so zart zu ihr war. „Du hast vollkommen Recht“, stimmte sie zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. „Mit Magie ist alles einfacher. Wenn man sie beherrscht“, bemerkte sie trocken. Noch gut erinnerte sie sich an ihre kläglichen Anfänge zurück, bei denen sie es nicht einmal fertiggebracht hatte, einfache Magie zu wirken.
„Ich denke, dass es auch eine Frage der Kreativität ist“, meinte Damian leicht belustigt, denn er hatte durchaus viele Ideen eingebracht, die Freya so gar nicht eingefallen waren. Eine Wasserkugel zum Haus zu bringen, war viel einfacher, als fünf Eimer hin und her schweben zu lassen.
Freya nickte zustimmend. „Vielleicht bin ich das einfache Leben zu sehr gewohnt und kann nicht immer um die Ecke denken“, gab sie bedrückt zu. So, wie sie aufgewachsen war, hatte sie keine Möglichkeit gehabt, Magie einzusetzen. Zuhause war Freya in ihrem Element und dachte nur selten daran, dass sie mit Magie alles einfacher machen konnte.
„Vielleicht, aber das wird mit der Zeit“, versicherte Damian beruhigend, der sie nun im Nacken kraulte.
„Hoffe ich doch“, brachte Freya lachend hervor. „Sonst muss ich dich die ganze Zeit holen, wenn mein Gehirn wieder blockiert“, neckte sie ihn und legte ihre Hand an seine Wange. „Es war schön, die ganze Zeit mit dir zu verbringen. Und sie hat Melody gutgetan.“
Damian bewegte sich nur leicht, um ihr einen Kuss auf die Wange zu hauchen. „Sie ist ein wundervolles Mädchen.“
Daraufhin neigte Freya ihren Kopf leicht, um ihm einen sanften Kuss auf die Lippen zu geben. „Und du bist ein wundervoller Mann“, flüsterte sie und lächelte, bevor sie einen Blick auf Melody warf, die sich im Schlaf bewegte. Das gleichmäßige Schaukeln der Kutsche war anscheinend eine Wohltat für sie.
„Hast du es dir eigentlich überlegt? Also ob du noch ein Jahr mehr machst?“, fragte Damian sanft.
Auf Freyas Gesicht erschien ein empörter Ausdruck. „Mit dir noch freiwillig ein Jahr?“, sagte sie spöttisch und herablassend, aber breit grinsend. Genauso, wie sie anfangs geklungen hatte, als sie ihn hatte loswerden wollen.
Damian lachte leise, weshalb es etwas rau klang. „Oder zwei“, sagte er unschuldig und neckte sie.
„Oder auch drei“, fügte Freya gut gelaunt hinzu und legte ihren Arm um ihn, ohne dass ihre Tochter aufwachte. „Wenn es sein muss und ich es schaffe, dann solange du auf der Schule bist“, flüsterte sie und schmiegte sich an ihn.
Damian lächelte. „Jetzt machst du es von mir abhängig?“, fragte er und klang überrascht. „Hast du Angst, mich sonst zu verlieren?“
Leicht nickte sie, denn damit lag er gar nicht so falsch. „Ja, ich habe Angst, dich zu verlieren“, gestand sie. Egal, wie sie ihn verlieren würde. „Egal, ob du ein anderes Mädchen kennenlernst, das dich interessiert, oder wenn du in den Krieg gehst. Oder wenn sich unsere Wege nach der Schule trennen sollten“, zählte sie niedergeschlagen auf.
„Ich werde dich auf alle Fälle besuchen kommen“, versicherte er. „Selbst, wenn sich unsere Wege vielleicht trennen oder ich in den Krieg gehe.“
„Dabei würde ich am liebsten für immer mit dir zusammen sein“, flüsterte Freya und zog den Korb, in dem Essen und Trinken war, zu sich. Einfach, weil sie sich ablenken wollte. „Willst du auch etwas?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
„Könntest du dir denn eine Zukunft an meiner Seite vorstellen?“, wollte er wissen und nickte, bevor er auf das Trinken deutete.
Freya reichte ihm die Flasche und nahm sich selbst einen Apfel. „Ja, aber ich weiß nicht, ob ich damit zurechtkomme. Unsere Welten sind doch unterschiedlich“, fand sie und biss in den Apfel. „Womit wir gleich beim Thema wären. Wie bist du eigentlich aufgewachsen?“, wollte sie neugierig wissen. Sie kaute langsam, um Melody nicht aufzuwecken.
Damian betrachtete die Flasche, öffnete sie aber noch nicht. „Meine Kindheit war streng. Viel üben, lernen und wenig spielen“, meinte er. „Bevor ich überhaupt in die Schule gegangen bin, habe ich schon Schwertübungen gemacht.“
Bei seiner Erzählung rümpfte Freya die Nase. Ihrer Meinung nach klang das nach keiner schönen Kindheit. „War das bei Rosalie und deinen Brüdern auch so?“, fragte sie und wischte sich den Saft von ihrer Lippen.
„Bei meinen Brüder, ja. Bei Rosalie nicht“, meinte Damian nachdenklich.
Bevor sie eine weitere Frage stellte, hielt sie ihm den angebissenen Apfel hin, um Melodys Kuscheldecke herauszuholen. Diese wollte sie ihr umlegen, denn die Kleine mochte es, mit dieser zu schlafen, auch wenn es warm war. „Warum bei ihr nicht? Weil sie eine Frau ist?“, fragte Freya, als sie Melody zudeckte.
„Nein, wegen der Sache mit dem … auserwählt sein“, meinte Damian, der scheinbar nicht genau wusste, wie er es Freya erklären sollte.
„Deswegen“, murmelte sie und seufzte, als sie sich an die schockierende Nachricht erinnerte. Freya war eine Auserwählte, aber sie wusste nicht wirklich, warum oder was genau ihre Aufgabe war. Das Mal, das wie ein Halbmond aussah und ein wenig unterhalb ihres Dekolletés zwischen ihren Brüsten lag, war das Zeichen dafür. „Wie ist es denn bei euch so zuhause? Also jetzt. Immer noch so streng?“, fragte sie und wusste, dass sie sich damit nicht anfreunden konnte.
„Es geht“, meinte Damian. „Bei meiner Mutter ist es schlimm. Sie flippt immer aus, wenn etwas nicht nach ihren Regeln geht. Mein Vater ist da viel ruhiger. Er liebt es auch, wenn etwas Chaos herrscht.“
„Wo kommst du eigentlich genau her? Und wie lebt ihr?“, wollte Freya wissen. Das wusste sie von beiden Männern gar nicht, aber es interessierte sie.
„Ich lebe in der Stadt Lavarot. Sie sagt dir vielleicht etwas. Es ist eine Küstenstadt und liegt direkt gegenüber der Inseln der Dunkelheit“, erkläre er und wirkte gedankenverloren, während er sogar lächelte.
Da Damian den Apfel nicht aß, nahm sie diesen wieder und biss ab. „Ich glaube, ich habe den Namen schon einmal gehört“, gestand sie, aber so richtig erinnern konnte sie sich nicht. „Wie ist die Stadt? Und wie ist euer Leben dort?“, fragte sie neugierig weiter.
„Unser Leben unterscheidet sich von vielen anderen. Die meisten dort sind Fischer oder Seefahrer“, erklärte Damian, der nun doch die Flasche öffnete und einen Schluck nahm. „Es gibt viele Krebstiere und Fische mit denen ich als Kind am Meer gespielt habe.“
„Wirklich?“, fragte Freya überrascht und verschluckte sich beinahe. „Und wo liegen eure Höfe? Du hast doch gesagt, dass deine Familie mehrere betreibt“, erinnerte sie sich. Das Gespräch um sein Leben war so interessant, dass sie der vorbeiziehenden Landschaft keine Beachtung mehr schenkte.
„Sie liegen außerhalb der Stadt. Bei uns ist es so, dass viele Familien kleine Felder außerhalb der Mauern haben“, erklärte er gedankenverloren, als würde er alles vor sich sehen und nun versuchen, es Freya zu erklären. „Wir haben dort ganze Höfe, die fast wie kleine Dörfer anmuten. Sie werden auch vor wilden Tieren bewacht.“
Beeindruckt nickte Freya. „Ich bin noch nie so weit gekommen und kann mir nicht vorstellen, wie es dort ist“, gab sie zu. Ihr Leben hatte sich nur in Narune, ihrem Heimatdorf, angespielt. „Ist es denn normal, dass Kinder so strenge Regeln haben und so viel üben müssen wie du und deine Brüder?“
„Normal sicherlich nicht, aber Vater wollte, dass aus uns etwas wird“, winkte Damian ab und schloss dann die Flasche wieder. „Willst du nicht für ein paar Tage mit zu mir kommen? Dann zeige ich dir die Stadt.“
„Das wäre schön“, schwärmte Freya und sah gedankenverloren auf ihre Tochter, dann auf Damian und dann nach draußen. „Die Strecke ist sicherlich weit, nicht wahr?“
„Es ist in etwa so weit, wie bis zu dir. Vielleicht etwas weiter“, gestand er und streichelte Melody wieder. „Natürlich darf die Kleine auch mit.“
Freundschaftlich boxte Freya ihn in die Seite. „Du willst ihr bloß Flausen in den Kopf setzen. Gib es zu“, bemerkte sie nüchtern und lachte dann. „Du wirst ihr wohl ganz tolle Dinge zeigen, die sie dann haben will.“
Damian erwiderte ihr Lachen. „Vielleicht möchte ich, dass sie mich einfach gern besuchen kommt?“, fragte er unschuldig.
Abwinkend meinte Freya, dass Melody ihn immer gerne besuchen würde. „Sie hängt an dir und vergöttert dich. Du bist ihr Spielkamerad“, erklärte sie und fuhr sanft über das seidige Haar ihrer Tochter. „Ich finde es schade, dass deine Kindheit so streng gewesen war. Dass du nicht viel gespielt hast“, seufzte sie niedergeschlagen. Ihrer Meinung nach war es für die Entwicklung eines Kindes wichtig, zu spielen. „Wann bist du in den Krieg gezogen?“
„Mit sechs Jahren bin ich in die Schule gekommen. Mit zehn auf die Militärakademie und mit fünfzehn in den ersten Krieg“, sagte er leise. „Ich habe früh gelernt, die zu schützen, die mir wichtig sind.“
Sanft zog Freya ihn an sich. „Das tut mir leid. Ich wünschte, dir wäre das erspart geblieben. Das verdienst du nicht“, murmelte sie an seinem Ohr, auf das sie einen kleinen Kuss hauchte. „Ich hoffe, du kannst ein Stück Kindheit mit Melody nachholen.“
„So schlimm war meine Kindheit auch nicht. Ich hatte viele Freunde“, versicherte er und küsste ihre Nase. „Aber trotzdem möchte ich nicht, dass meine Kinder so viel Drill erfahren. Ich hoffe, der Krieg ist bald vorbei.“
Nachdenklich nickte Freya. „Hoffe ich auch. Auch, dass deine Kinder ein glückliches Leben haben werden“, flüsterte sie und vergrub ihre Nase an seiner Halsbeuge.
Damian begann, sie wieder zu streicheln. „Weißt du was? Lass uns am Wochenende einen Ausflug nach Atsimo machen“, schlug er leise vor.
Freyas trübe Gedanken verflogen sofort. „Eine tolle Idee. Zusammen mit Elias und Rosalie? Oder nur wir drei?“, fragte sie aufgeregt und glücklich. Von Atsimo hatte sie bereits gehört. Es war eine Stadt, die besondere geschichtliche Bauten besaß. Es gab sogar eine heiße Quelle, die berühmt war.
„Was möchtest du denn?“, wollte er wissen und strich ihr eine Strähne hinters Ohr.
Sein Blick sorgte für einen Schauer auf ihrem Rücken. „Ich möchte einfach bei dir sein und Spaß haben, aber du hast Rosalie zwei Wochen nicht gesehen und vielleicht ist es für unsere Gruppe gut, etwas zusammen zu unternehmen“, meinte sie unsicher. Eigentlich wollte sie schon lieber mit Damian und Melody allein sein, doch sie freute sich auch, Elias wiederzusehen.
„Wir können zusammengehen und uns einen Abend allein zurückziehen. Vielleicht kann Rosalie einen Abend auf die kleine Prinzessin aufpassen“, lockte er zärtlich und küsste erneut Freyas Nase.
Ihre Augen begannen zu strahlen. „Eine super Idee“, jubelte sie leise. Sie wusste, dass Rosalie gerne auf Melody aufpasste. Die beiden verstanden sich gut. „Ein bisschen Zweisamkeit wäre wieder schön“, schwärmte sie sehnsüchtig und fuhr mit ihren Fingern seine Gesichtszüge nach.
Damian lächelte und wollte gerade noch etwas sagen, als die Kutsche hielt. „Sieht aus, als wären wir da“, meinte er entschuldigend.
Erstaunt sah Freya aus dem Fenster und erblickte die vertraute Glaskuppel, unter der Gärten und ein kleiner See angelegt waren. Tatsächlich hatte sie durch das Gespräch nicht bemerkt, wie sie der Kohatu nähergekommen waren. Ein leichtes Kribbeln erfasste Freyas Körper, als sie auf die großen Türme, die über der Glaskuppel schwebten, sah. „Es ist schön, wieder hier zu sein“, fand sie. „Hoffentlich bekommen wir einen anderen Wohnkomplex. Es wird Zeit, dass Melody ein eigenes Zimmer bekommt“, bemerkte Freya und packte die Flasche in den Korb, bevor sie aufstand. „Nimmst du Melody?“
„Ich trage sie“, versicherte Damian. „Sag aber, wenn der Korb zu schwer wird“, bat er. Die Koffer waren sicherlich schon auf dem Zimmer.
„Wenn der fällt, ist der Schaden gering“, bemerkte Freya nüchtern. Mit ihrer Tollpatschigkeit und dem Hang, Treppen hinauf- und herunterzufallen, wollte sie kein Risiko eingehen.
„Ich mache mir mehr Sorgen darum, dass du deshalb stolperst“, erklärte Damian nüchtern, während er Melody mit Leichtigkeit trug, ohne dass diese wach wurde.
Vorsichtig kletterte Freya aus der Kutsche und blickte auf die gigantische Schule. „Der Korb ist nicht so schwer. Mir ist es wichtiger, dass Melody nichts passiert“, meinte sie lächelnd und ging auf das Tor zu, vor dem kein Magier stand. Normalerweise war einer da, um sie hereinzulassen, doch da sie zwei Tage früher zurückgekommen waren, war das noch nicht nötig. Wie sie wusste, würden die Zauber unbefugtes Eintreten verhindern oder die Lehrer warnen.
„Keine Sorge, eher breche ich mir irgendwas, als dass ich zulasse, dass sie sich verletzt“, sagte Damian und Freya glaubte es ihm aufs Wort.
„Ich weiß“, erwiderte sie liebevoll lächelnd. „Du bist der perfekte Beschützer für sie“, fügte sie hinzu, als sie den Garten betraten und ihnen eine Menge unterschiedlicher Düfte entgegenschlugen. Freya liebte diesen Teil der Schule. Die ganzen verschiedenen, magischen Pflanzen waren wunderschön anzusehen.
Damian schmunzelte und lief weiterhin neben Freya her. Noch war es ruhig, weil kaum Schüler hier waren und sie wollten diese Zeit noch ein bisschen genießen.
„Es ist so schön hier“, murmelte Freya und zog den angenehmen Geruch ein. „Habt ihr zuhause auch solche Gärten? Wann meinst du, kann ich dich besuchen kommen?“, fragte sie mit einem Blick auf die Blumenbeete. So viel sie verstanden hatte, war Damian nicht gerne zuhause. Was sie eigentlich wunderte, nachdem sie Dorian, seinen Vater, und Selene, die Mutter von Rosalie kennengelernt hatte. Die beiden waren nett gewesen. „Du bist nicht gerne zuhause, oder?“ Sonst würde er Freya in den Ferien nicht besuchen oder in der Schule bleiben.
„In den Ferien muss ich zu meiner Mutter“, meinte Damian nicht begeistert. „Dort bin ich wirklich nicht gern. Aber mein Vater und Rosalies Mutter sind immer so viel beschäftigt“, erklärte er. „Daher ist es schwer, dort eine Zeit zu finden, wann sie zuhause sind.“
„Und wie ist das mit Rosalie?“, fragte Freya weiter. Ob sie dann allein zuhause war? „Warum bist du nicht gerne bei deiner Mutter?“
„Rosalie war hier oder bei einer Freundin“, sagte Damian, während er neben Freya herlief. „Und ich bin nicht gern bei meiner Mutter, weil sie unglaublich streng ist.“
Liebevoll legte Freya ihre Hand auf seine Schulter, während sie sich der Wendeltreppe näherten. „Das kann ich verstehen“, sagte sie traurig. „Jetzt kann ich dich auch besser nachvollziehen. Wenigstens sind Selene und Dorian nett.“
Damian lächelte. „Jetzt habe ich ja dich“, meinte er und es klang sowohl neckend als auch verführend.
Sanft boxte Freya ihm in die Seite. „Wirklich?“, heuchelte sie mit aufgerissenen Augen gespielt. „Du hast auch Rosalie und Melody“, bemerkte sie lachend, als sie plötzlich eine Stimme hörte, die etwas schüchtern nach ihnen rief. „Das Gespräch setzen wir nachher noch fort“, flüsterte Freya verführerisch Damian zu und wandte sich dann um.
Dort stand eine junge Frau, die verloren wirkte. Sie trug keine Schuluniform und eine kleine Tasche im Arm. Zudem war sie nicht so gut gekleidet, wie es viele andere hier waren. Das erinnerte Freya an ihren ersten Schultag.
„Hallo“, grüßte sie die Schwarzhaarige mit den leicht schrägen Augen freundlich. „Können wir dir helfen?“
Das Mädchen wirkte irgendwie verloren, als es nickte. „Ja, ich bin Hanako und heute erst gekommen. Könnt Ihr mir sagen, wo ich hinmuss?“, fragte sie und wirkte unruhig, als würde das Fragen sie irgendwie ängstigen.
Freya warf Damian einen Blick zu. „Nein, das können wir leider nicht, aber wir können zur Direktorin gehen und sie fragen. Sie wird sicher da sein“, versicherte sie und stellte sich vor.
Hanako lächelte leicht. „Der Weg zur Direktorin würde mir reichen“, versicherte sie und klang erleichtert.
„Ich wollte sowieso zu ihr und sie etwas fragen“, erwiderte Freya lächelnd und warf Damian einen Blick zu. „Weißt du eigentlich, wo wir dieses Jahr wohnen werden?“ Normalerweise war er meist darüber informiert.
„Nein, ich weiß es auch nicht, aber wenn wir sowieso zur Direktorin gehen, fragen wir dort“, erklärte Damian und Freya bemerkte, dass Hanako Melody neugierig musterte. Dann wurde sie rot.
„Ist das Eure Tochter?“, fragte sie vorsichtig.
Freya lachte. „Meine Tochter, ja. Damian ist unser Gruppenführer“, erklärte sie und nickte in Richtung Treppe. „Du musst uns nicht höflich ansprechen.“
„Gruppenführer?“, fragte Hanako verwirrt und folgte Freya und Damian. Wie immer lief der Schwarzhaarige mit der weißen Strähne voraus, damit sie sich nicht verliefen.
Freya ließ Hanako hinter Damian gehen und ging selbst am Schluss. „Ich nenne ihn so. Die Schüler sind in Dreiergruppen eingeteilt und leben so auch zusammen. Jede Gruppe hat einen Wohnkomplex und sie macht gemeinsam Missionen. Das ist anfangs ein wenig verwirrend, aber daran gewöhnst du dich“, lächelte Freya, die durchaus verstand, wie Hanako sich gerade fühlte. Ihr war es schließlich auch so gegangen.
„Das klingt … kompliziert“, sagte sie unsicher.
„Nicht so sehr“, versicherte Freya lachend und beobachtete, wie Hanako mit der Wendeltreppe zurechtkam. Selbst jetzt hatte Freya mit dieser ab und zu Probleme. Dadurch, dass die Wände und das Geländer unsichtbar waren, sah es so aus, als würde man jederzeit fallen. „Wo kommst du eigentlich her?“, fragte sie neugierig, da ihr Hanakos leicht schräge Augen aufgefallen waren.
Diese antwortete jedoch nicht und schien ziemlich ängstlich, während sie ganz langsam lief. Als hätte sie Angst, jeder Zeit zu fallen.
Sanft legte Freya ihr eine Hand an den Rücken, damit sie stehen blieb. „Keine Angst, niemand kann herunterfallen. Sieh her, die Treppe ist mit unsichtbaren Wänden geschützt“, erklärte sie und legte ihre andere Hand an die Begrenzung.
Hanako zitterte, doch als sie Freyas Bewegung imitierte und zu bemerken schien, dass da wirklich was war, wirkte sie plötzlich unheimlich erleichtert. „Warum macht man sowas?“, fragte sie atemlos.
Freya zuckte mit den Schultern. „Ich schätze, weil man so den Garten besser sehen kann. Vielleicht weiß Damian es“, bemerkte sie in seine Richtung und schmunzelte, als Melody im Schlaf ihre Arme um seinen Nacken legte.
„Magier wollen immer angeben“, meine Damian nüchtern. „Größer, schöner, unerwarteter.“
Daraufhin grinste Freya und schüttelte den Kopf. „Eine ausreichende Erklärung“, spottete sie freundschaftlich und wandte sich erneut an Hanako. „Woher kommst du?“
„Ich komme aus Nishi“, erklärte Hanako mit versucht ruhiger Stimme und sah sich neugierig um.
Fragend warf Freya Damian einen Blick zu. Wo war Nishi? Ihre Kenntnisse in den anderen Gebieten waren nicht gut, daher hoffte sie, dass er ihr auf die Sprünge helfen konnte.
„Es liegt im Westen“, erklärte Damian. „Im Grunde fast gegenüber von unserem Zuhause.“
„Oh, das ist aber weit weg“, seufzte Freya verlegen. Sie sollte dringend nachholen, wie die einzelnen Gebiete aufgeteilt waren.
Hanako und sie folgten Damian, als er das Hauptgebäude betrat und sie in die Richtung der Direktorin brachte. „Das ist echt groß“, bemerkte Hanako, die verloren klang.
Lächelnd begab sich Freya neben Hanako und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. „Das ist nur das Hauptgebäude. Hier sind auch die Klassenzimmer“, erklärte sie freundlich. „Die Schule ist wirklich groß, aber du wirst dich bald auskennen. Sofern du nicht, so wie ich, Orientierungsprobleme hast.“
Hanako lachte leise und etwas gequält. „Ich weiß es nicht. Ich war noch nie an einem solchen Ort.“
„Das wird schon“, munterte Freya sie auf und zupfte die Decke um Melody zurecht, als Damian anhielt. Sie hatten die Tür zum Büro der Direktorin erreicht und Freya hoffte, dass sie ihnen Auskunft geben konnte.
Damian klopfte und kurz darauf wurden sie hereingebeten. Wie immer saß die Direktorin an ihrem Schreibtisch, wirkte aber überrascht, als sie die kleine Gruppe bemerkte.
Daraufhin lächelte Freya und kam näher. „Guten Tag“, grüßte sie freundlich und nicht so schüchtern wie zu Anfang. „Hanako ist neu hier und weiß nicht, wohin sie muss“, begann sie ohne Umschweife.
Die Direktorin blickte noch immer überrascht drein, doch nun zu Hanako. „Schon so früh hier?“, fragte sie und ging einen Stapel Papiere durch. „Ah. Du warst die, die eher kommen musste, weil deine Eltern dich sonst nicht bringen konnten“, bemerkte sie, was Hanako nicken ließ.
Neugierig und gleichzeitig verwundert sah Freya zwischen den beiden hin und her. Was für einen Grund es wohl gab, dass ihre Eltern sie sonst nicht bringen konnten? Mit der Frage, wo sie selbst wohnen würden, wartete sie, denn im Moment war Hanako wichtiger. Ihr tat es leid, das junge Mädchen so verloren zu sehen.
„Da ist der Schlüssel“, sagte die Direktorin und lächelte. „Du wohnst in dem Turm, wo Damian und Freya vorher gewohnt haben. Sie können dich sicherlich hinbringen.“
Freya beobachtete, wie unsicher Hanako den Schlüssel annahm. „Heißt das, wir wohnen nicht mehr in unserem Turm?“, fragte Freya die Direktorin verwundert. Das war schade, denn es war dort gemütlich gewesen und sie hatte mit der Zeit gewusst, wo sich was befand.
„Dieses Semester nicht, nein“, antwortete die Direktorin, die auch für sie beide Schlüssel hervorholte. „Dort gibt es keine Zimmer, die für Kinder geeignet sind“, erklärte sie und reichte Freya die Schlüssel.
„Damit hat sich meine Frage beantwortet“, lächelte Freya verlegen. So schnell konnten sich Fragen auflösen. „Ich hatte fragen wollen, ob es eine Möglichkeit gibt, Melody ein eigenes Zimmer einrichten zu lassen. Ich wäre bereit gewesen, einen Teil meines Zimmers zu opfern, aber ich möchte für sie ein eigenes Zimmer, damit sie nicht gestört wird, wenn ich lerne“, sagte sie ehrlich und wandte ihren Kopf zu Melody, die auf Damians Arm tief schlief. Liebevoll streichelte sie ihrer Tochter über das Haar und seufzte. Sie war tatsächlich erleichtert, dass man hier in der Schule viel Unterstützung bekam.
„Diese Möglichkeit wirst du in deinem neuen Zimmer haben. Es besitzt einen etwas kleineren Nebenraum“, erklärte die Direktorin und lächelte, während sie Melody beobachtete.
„Vielen Dank“, strahlte Freya glücklich. So konnte ihre Tochter viel besser aufwachsen. Zuhause hatten sie zusammen unterm Dach gewohnt, aber hier auf der Schule hatte sie die Möglichkeit, kindgerecht aufzuwachsen. Wobei auch ihr Leben kindgerecht gewesen war, aber wohl auf eine andere Art und Weise. „Steht dort auch ein Kinderbett?“
Die Direktorin nickte. „Es sollte alles da sein, was ihr braucht. Würdest ihr beiden mir noch einen Gefallen tun? Bringt bitte Hanako zu ihrem Turm und zeigt ihr die Schule. Noch ist kaum ein anderer hier.“
Zustimmend nickte Freya. Das war das Mindeste, was sie tun konnten. „Sehr gerne. Ich danke für Ihre Unterstützung“, beteuerte sie ernst und nickte Damian zu. „Willst du noch etwas fragen?“
Damian schüttelte den Kopf. „Nein“, antwortete er und nickte der Direktorin dankend zu, bevor er sich umwandte und das Büro verließ.
Aufatmend lachte Freya, als sie den Raum verlassen hatten. „Bin ich froh, dass sie ein eigenes Zimmer bekommt“, sagte sie erleichtert und drehte sich vor Freude einmal im Kreis. Es war zwar schön, wenn Melody mit im Bett schlief, doch sie wuchs und brauchte daher ein eigenes. Außerdem wurde sie so von Freya oder Damian im Schlaf nicht gestört.
„Sie wird sowieso regelmäßig zu dir oder zu mir kommen“, prophezeite Damian nüchtern. „Solange, bis sie alt genug ist.“
Hanakos verwirrten Blick ignorierend, lachte Freya erheitert. „Zu dir? Da muss sie nicht weit, wenn du dich sowieso oft bei mir einquartierst“, neckte sie ihn.
„Dann hoffen wir, dass das Bett groß genug ist“, lachte Damian leise. Es schien, als versuchte er, Melody nicht zu wecken.
Neckend boxte Freya ihm erneut in die Seite. „Ach komm, sonst macht es dir auch nichts aus“, meinte sie vergnügt auf dem Weg zur Brücke, die sie zu ihrem alten Wohnkomplex überqueren mussten.
Damian lachte weiter und schien sich darüber köstlich zu amüsieren.
Hanako lief den beiden etwas unschlüssig schauend nach und beobachtete sie.
Da sich die Schwarzhaarige wohl verloren vorkam, nahm Freya sie bei der Hand. „Keine Angst, wir sind nur gut gelaunt. Wir zeigen dir jetzt deinen Wohnkomplex und gehen dann zu unserem. Wenn du willst, können wir dir danach die Schule zeigen. Melody wird sicher bald aufwachen“, schlug sie vor.
„Das wäre nett“, stammelte Hanako, die reichlich überfordert wirkte und sogar kurz auf die Hand blickte, die Freya in ihrer hielt. „Ich weiß gar nicht, wo ich überhaupt hinmuss.“
„Wir zeigen es dir“, versprach Freya ihr und lächelte, als Melody sich tatsächlich zu regen begann. „Sie wacht auf“, bemerkte sie überflüssigerweise und fuhr sanft über das Haar ihrer Tochter.
„Danke“, meinte Hanako, die nun auch zu Melody blickte.
Damian blieb stehen. Wohl, damit das Mädchen nicht zu verwirrt war, wenn sie aufwachte.
Scheinbar brauchte Melody einige Zeit, aus ihrem Traumland aufzutauchen. „Mama … Daian“, murmelte das kleine Mädchen und rieb sich verschlafen die Augen.
„Guten Morgen, Melody“, sagte Freya sanft und küsste die Stirn ihrer Tochter. Ungeachtet der Tageszeit sagte sie das immer. Auch ihre Eltern hatten das bei ihr getan.
„Hallo, meine kleine Prinzessin“, lachte Damian leise und wartete, bis sie wach genug war, damit er weitergehen konnte, ohne sie zu erschrecken.
Quietschend gähnte Melody und gab ihm dann einen Kuss auf die Wange, bevor sie ihre Hände nach Freya ausstreckte. Diese schüttelte jedoch den Kopf und erklärte ihrer Tochter, dass Damian sie erst einmal trug. „Melody, das ist Hanako“, stellte sie vor, da ihr der neugierige Blick der jungen Frau nicht entging.
„Hallo Melody“, sagte Hanako sanft, die nur ein Stück näher an das Mädchen herantrat, aber die Hand nach ihr ausstreckte. Vorsichtig und schüchtern.
Fragend legte Melody ihren Kopf schief und schien Hanako eindringlich zu mustern. „Ha-na-ko“, sagte sie langsam und betont, bevor sie zu lächeln anfing. So, als wolle sie den Klang des Namens testen.
Auch Hanako lächelte und wirkte dabei sanft.
Einige Sekunden lang beobachtete Freya die beiden. „Sie mag dich. Das ist gut“, bemerkte sie erleichtert und meinte, dass sie weiterlaufen konnten.
„Das freut mich“, gestand Hanako und bewegte sich, als auch Damian wieder loslief.
Gemeinsam gingen sie durch die Schulflure und direkt auf die alte Wohnung von Freyas Gruppe zu.
„Ich mag selbst laufen“, protestierte Melody, als Damian sie weiterhin trug.
Das brachte Freya zum Lachen. „Aber nicht hinfallen.“ Ihre Tochter war ein kleiner Feger und rannte gerne herum. Oft sogar so schnell, dass sie über ihre eigene Beine stolperte.
Damian setzte Melody vorsichtig ab, betrachtete sie aber genau. Wohl, um auf sie aufzupassen. Wie ein Wachhund, was Freya erneut lachen ließ. Er war wirklich ein hervorragender Aufpasser.
Ihre Tochter rannte die Brücke entlang und forderte Damian auf, sie zu fangen. „Melody, wir bringen Hanako zuerst zu ihrem Wohnkomplex. Danach sehen wir unseren an und kommen sie abholen.“
Melody blieb abrupt stehen und drehte sich um. „Wohin?“, fragte sie und steckte sich einen Finger in den Mund. Sie wirkte überfordert, aber gleichzeitig niedlich.
„Zu ihrem Zimmer“, konkretisierte Freya sanft und streichelte über den Kopf ihrer Tochter. „Später essen wir etwas. Dann gehst du baden und danach ins Bett.“
„Baden“, jubelte Melody, die scheinbar nur das hörte, was sie hören wollte. Dann rannte sie wieder los. Dabei laut lachend. Damian folgte ihr, um sie davor zu bewahren, sich zu verlaufen und zu verletzen.
Freyas Tochter neigte zum gleichen Hang, sich weh zu tun und hinzufallen. Kopfschüttelnd sah sie den beiden hinterher. „Diese zwei“, murmelte sie gerührt und glücklich. Es war so schön, dass die beiden sich gut verstanden.
„Darf ich dich etwas fragen?“, wollte Hanako leise wissen und klang peinlich berührt.
„Gerne“, antwortete Freya, ohne den Blick von den beiden zu lassen.
„Ist Damian dein Freund?“, fragte sie und wurde rot im Gesicht.
Freya lächelte. „Ja, er ist mein Freund“, sagte sie stolz. Einen besseren konnte sie sich nicht wünschen. Damian gab ihr das geborgene Gefühl, das sie sich wünschte. Außerdem akzeptierte er sie so, wie sie war und versuchte nicht, sie zu ändern.
Hanako wurde rot. „Ich kenne es von Zuhause nicht, dass man so offen mit solchen Dingen ist. Nicht in der Öffentlichkeit.“
Beruhigend legte Freya ihr die Hand auf die Schulter. „Bei uns auch nicht“, gestand sie leise, meinte aber, dass sie stolz darauf war. Vor allem, weil er so liebevoll mit Melody umging.
„Das kann ich verstehen“, meinte Hanako und wurde noch röter, wenn das überhaupt möglich war. „Er sieht aus wie ihr Vater.“
Verblüfft warf Freya ihr einen Blick zu und sah dann zu den beiden. „Sie sehen sich nicht ähnlich.“ Wie kam Hanako darauf?
„Nein, aber er benimmt sich so“, gestand sie leise. „Dass er nicht ihr richtiger Vater ist, sieht man.“
Liebevoll sah Freya Damian, der mit Melody Fangen spielte, zu. „Ja, er ist der perfekte Vater für sie“, gab sie zu und ging hinter Hanako durch die Tür zum Wohnturm. Sie atmete den vertrauten Geruch ein und seufzte. „Ich glaube, euer Wohnkomplex liegt ganz in der Nähe.“
„Ich bin froh, wenn ich mich ein paar Minuten ausruhen kann“, gestand Hanako, die neben Freya herlief. „Es ist doch alles erschlagend.“
„Das verstehe ich. So erging es mir auch. Ich hoffe, du kannst dich schneller zurechtfinden als ich“, meinte Freya mitfühlend, erzählte aber nicht von ihrer kläglichen Anfangszeit. Darauf war sie nicht gerade stolz. „Melody, komm bitte her.“
Statt auf ihre Mutter zu reagieren, sprang das kleine Mädchen noch immer umher und jauchzte. Solange, bis Damian sie einfing. „Deine Mama ruft“, sagte er und brachte sie zu ihr.
Zärtlich strich Freya ihr anschließend eine Strähne aus dem Gesicht und ging in die Hocke, um gleichauf mit Melody zu sein. „Hanako wird sich jetzt ausruhen und wir gehen zu unserem Wohnkomplex. Du bekommst ein eigenes Zimmer“, versprach Freya sanft.
Melodys Augen strahlten. „Ein Zimmer für mich?“, fragte sie überrascht und voller Freude.
„Ja. Nur für dich“, versicherte Freya grinsend und hob ihre Tochter hoch. „Gehen wir? Ich bin gespannt, wie die neue Behausung aussieht.“ Tatsächlich war sie gespannt und konnte nicht mehr abwarten, dorthin zu kommen.
„Danke fürs Herbringen“, meinte Hanako und lächelte.
Damian winkte ihr zu, bevor er Freya einen Arm um die Hüfte legte.
Sanft gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und drehte sich um. „Lass uns gehen. Mal sehen, ob wir jetzt eine größere Küche haben“, sagte sie und stupste Melody mit der Nase an, denn diese legte ihre Arme um Freyas Nacken.
„Ich hoffe es“, meinte Damian grinsend. „Dann kann ich kochen.“
„Oder ich“, bemerkte Freya, als sie über die Brücke zurückgingen. So viel sie wusste, mussten sie zurück zum Hauptgebäude und von dort aus zu ihrem neuen Wohnturm. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so schnell umziehen.“ Sie war davon ausgegangen, dass die höheren Jahrgänge bessere und größere Wohnkomplexe bekamen.
„Das liegt an Melody“, meinte Damian grinsend. „Ich freu mich drauf.“
Auch Freya freute sich und fragte sich gleichzeitig, wie die Wohnung aussehen würde. „Ziehst du wieder gegenüber ein?“, fragte sie, denn bisher hatte er ihr immer gegenüber gewohnt.
„Natürlich“, lachte er. „Ich will doch ich deiner Nähe sein.“
Stirnrunzelnd blieb Freya stehen, damit er die Tür zum Wohnturm öffnen konnte. Bereits beim Eintreten sah sie, dass der Turm anders ausgestattet war. Die Teppiche und Wandgemälde waren anders, aber nicht minder hübsch. Zumindest die Farben waren unterschiedlich. Zudem gab es hier Spielecken, die es in ihrem alten Turm nicht gegeben hatte. Wohnten hier nur die Gruppen, die Kinder hatten? Was eigentlich logisch war, schließlich brauchten sie mehr Platz. „Wärst du das nicht, wenn du neben mir wohnst? Halt nein, du brauchst kein Zimmer. Du quartierst dich sowieso bei Melody ein“, bemerkte sie spöttisch.
„Aber mein Koffer braucht ein Zimmer“, neckte er. „Ich bleib natürlich bei dir.“
Melody, die bis dahin schweigsam gewesen war und sich lieber umgesehen hatte, mischte sich ein. „Mama und Papa schlafen in meinem Bett!“, jubelte sie und Freya musste grinsen. Noch verstand ihre Tochter ab und zu etwas falsch, oder sie wollte ihren Kopf durchsetzen, indem sie solche Dinge sagte. Es war schwer einzuschätzen.
„Da hast du es. Sie ist schon verwöhnt und will nur zwischen uns schlafen“, seufzte Freya gespielt theatralisch und trat endlich in den neuen Wohnkomplex ein.
Staunend sah sie sich um, da dieser tatsächlich anders aufgebaut war. Vom Flur gingen vier Türen anstatt drei ab und sie fragte sich, was sich hinter der Letzten versteckte. Das Zimmer von Melody? Oder die Küche?
Damian öffnete eine der Türen und blickte hinein. „Das ist wohl das Zimmer mit Kinderzimmer“, bemerkte er und blickte zu Melody.
Sofort wurde das kleine Mädchen aufgeregt. „Kinderzimmer!“, rief sie erfreut und zappelte, um auf den Boden zu kommen. Freya setzte sie ab und ließ sie laufen. Gleichzeitig sah sie in das Zimmer, das sie bewohnen würde.
Auf den ersten Blick erkannte sie, dass das Zimmer ein wenig kleiner war, aber alles besaß, was sie brauchte. Zusätzlich ein eigenes Regal, in dem sie Kinderbücher zum Vorlesen fand. Früher hatte sie sich oft verloren gefühlt, wenn sie allein in ihrem großen Zimmer gewesen war. Diese Größe, die sie nun bekam, war angenehm.
Neugierig inspizierte sie Melodys künftiges Reich und staunte. Nicht nur ein Kinderbett, das mit Magie vergrößert werden konnte, war vorhanden, sondern auch eine kleine Spielecke, ein Schrank für die Kinderkleidung und ein Wickeltisch. Das brauchte Melody zwar nicht mehr, doch es war gut, denn der Tisch hatte weitere Schubfächer.
Was Freya am meisten gefiel war das Bett mit der Vorrichtung, dass das Kind im Schlaf nicht herausfiel. So ein ähnliches Bett hatten sie auch im vorherigen Semester gehabt.
Auch die Spielecke war toll eingerichtet und hatte ein paar Spielzeuge, Kinderbücher und Malbücher. Alles, was ein Kinderherz begehrte. Somit war alles da, was Melody brauchen würde.
„Sieht toll aus“, bemerkte Damian anerkennend.
„Willst du nicht gleich bei ihr einziehen?“, neckte Freya den Schwarzhaarigen und beobachtete Melody, die sich gleich in der Spielecke beschäftigte. Das war gut. So konnte Freya in Ruhe auspacken.
„Ich möchte, wenn dann, bei dir einziehen“, lachte er und gab Freya einen Kuss auf die Wange.
Daraufhin grinste sie und umarmte ihn kurz. „Dann brauche ich definitiv ein größeres Bett“, meinte sie mit einem Nicken. Bisher hatte es irgendwie ausgereicht. Sogar zuhause hatten sie in einem schmalen Bett zusammen geschlafen.
Damian lachte rau. „Ich denke, wir kommen gut mit dem zurecht. Ich kann ja meines einfach rüberbringen“, schlug er ernstgemeint vor.
„Nichts da“, protestierte Freya mit den Händen an ihre Hüften gestemmt. „Dann können wir gleich ein größeres Bett kaufen. Sonst habe ich keinen Platz zum Lernen mehr“, meinte sie, aber sie wusste, dass Damian ihre Neckerei verstand. „Mir ist das Bett hier lieber. Dann können wir besser kuscheln.“
Das ließ Damian grinsen. „Du kannst in meinem Zimmer lernen.“
Freya hob ihre Augenbraue und hielt im Auspacken inne. „Ach ja? Was denn genau? Für den Unterricht oder etwas anderes?“
Erneut lachte Damian. „Ich meine, dass wir ein Zimmer zum Arbeitszimmer umbauen könnten.“
Abwinkend meinte Freya, das sie das durchaus verstanden hatte. „Das ist eine gute Idee. Ich störe nur ungern Melodys Schlaf. Und du weißt, dass ich oft laut reden muss, um etwas zu behalten.“ Seine Idee gefiel ihr eigentlich gut. Auch, weil sie wusste, dass Melody darauf bestand, dass Damian abends da war.
„Ich kenn das von anderen … Paaren“, gestand er, trat an sie heran und umarmte sie von hinten.
Sanft lehnte sich Freya gegen seine Brust und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Wie meinst du das?“ Irgendwie verstand sie nicht ganz, woher er das wusste.
„Es gibt außer uns noch andere, die hier ihre Liebe gefunden haben“, erzählte er. „Diese machen es oft so, dass sie ein Zimmer als Schlafzimmer, das andere als Arbeitszimmer nutzen.“
Freya wandte den Kopf zu ihm und sah nach oben in seine fuchsfarbenen Augen. So etwas ähnliches hatte er bereits verlauten lassen, nur hatte Freya das nicht mit seinen Worten über Paare verbunden, da sie die Schüler so gut wie nie sah. „Wie gut, dass du das weißt“, flüsterte sie liebevoll und küsste seinen Hals. „Vielleicht sollten wir Elias noch bitten, in die Küche zu ziehen?“, fragte sie erheitert, meinte es aber nicht böse.
Das ließ Damian noch mehr lachen. „Nein, zwei Zimmer reichen.“
Zärtlich legte Freya ihre Hand an seine Wange. „Weiß ich doch.“ Mit einer Hand streichelte sie seinen Arm und wollte wissen, ob sie gleich umräumen sollten. Noch war es ruhig und Melody spielte.
„Ich denke, dass das eine gute Idee ist“, sagte er und küsste ihre Nase.
Grinsend drehte sie sich um und gab ihm einen kurzen Kuss. „Dann lass uns anfangen, das Bett hier zu verschieben. Dann gehen wir zu dir hinüber“, schlug sie vor. So würden sie schneller fertig werden. Ihre Tochter würde bestimmt bald Hunger haben. Dann konnten sie vielleicht sogar mit Hanako zusammen essen. Es war gut, wenn sie ihr von Anfang an das Gefühl hatte, nicht allein zu sein und einen Ansprechpartner hatte. Zwar war Damian dafür besser geeignet, doch Freya hatte die junge Frau ziemlich schnell in ihr Herz geschlossen.
„Ja, lass uns anfangen“, sagte er und ging in sein Zimmer. Dieses sah fast genauso aus, wie das von Freya. Nur war es größer, aber das war nicht so wichtig. Dort konnten sie in Ruhe lernen.
Solange Freya ausräumte, lauschte sie den Geräuschen, die von ihrer spielenden Tochter kamen, aber auch von Damian, der gerade Möbel verschob.
Ihr war klar, dass das Zusammenwohnen einiges verändern würde, aber sie freute sich darauf. Genau wie auf Elias, der in den nächsten Tagen kommen würde. Dann waren sie endlich wieder vereint und konnten sich auf das Semester vorbereiten.
Doch zuerst würden sie sich ein wenig um Hanako kümmern. Ihr tat das junge Mädchen leid. Sich so verloren zu fühlen, kannte sie gut und so nahm sie sich vor, Hanako zu helfen, sollte sie etwas brauchen.
Einige Tage später, nachdem Freya und Damian Hanako die Schule gezeigt hatten, tauchten nach und nach die anderen Schüler auf. Ebenso Elias, der sich freute, Freya und Damian wiederzusehen.
Auch Melody, die den Schwarzhaarigen als eine Art Onkel auserkoren hatte, freute sich, dass er endlich da war. Seit sie wieder in der Schule war, war Melody aufgedreht. Jeden Tag rannte sie fröhlich herum und Freya musste ihr manchmal Einhalt gebieten.
Nun war ihre Tochter im Kindergarten der Kohatu. Zusammen mit ihrer Freundin Dhalia, der Tochter ihrer Lehrerin. Mit dieser hatte sie viel Spaß und jemand anderes passte auf sie auf.
Daran musste Freya denken, während ihre Gruppe vor einem riesigen Vulkan im Feuergebiet stand. Die enorme Hitze, die von den Lavaströmen ausging, war unangenehm und der Schwefelgeruch ebenso. In diesem Semester mussten sie den Feuerstein suchen und Freya wusste, dass es schwer werden würde.
Damian wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so heiß ist“, bemerkte er, während er den Vulkan musterte.
Damit hatte wohl keiner gerechnet. Vor allem nicht, dass sie in die Nähe eines Vulkans kommen würden. Die Lavaseen, die auf der Insel verteilt waren, machten aus dem Gebiet wahrlich eine Hölle.
Das erinnerte Freya an Loyd und was er ihr angetan hatte. Ein leichtes Ziehen machte sich an ihrem Brandmal bemerkbar, was sie das Gesicht verziehen ließ. Sie fühlte sich unwohl und wünschte sich, dass sie die Steine einfach bekommen würden. Allerdings mussten die Schüler für ihre Steine selbst sorgen. Nur durch Zusammenhalt der Gruppe war es wohl möglich, diese zu bekommen. Damit wurde das Geschick im Umgang mit Magie ebenfalls geprüft.
Damian nutzte immer wieder einen Windzauber, um ihnen die Hitze wenigstens ein bisschen erträglich zu machen. Das würde jedoch nicht ständig helfen. „Müssen wir dort rein?“, fragte er und zog sein Oberteil aus, damit Freya die Karte auf seinem Rücken sehen konnte. Damit setzte er sich noch mehr der Hitze aus, denn der magische Stoff der Schuluniform hielt sie eigentlich recht kühl.
Gemeinsam mit Elias warf sie einen Blick darauf und seufzte. „Ja. Du kannst dich wieder anziehen“, sagte sie. Der kurze Moment hatte gereicht, um zu sehen, dass ein Kreuz auf dem Vulkan gezeichnet war. Das bedeutete, dass sie dort drinnen waren. Keine angenehme Aussicht. Wer schickte denn Schüler in einen gefährlichen Vulkan?
Solange Damian sich wieder anzog, schien Elias in den Büchern nachzulesen. In diesen standen meistens hilfreiche Ratschläge. Oft war aber auch die Intelligenz der Schüler gefragt. „Ich frage mich, wo genau die Steine sind“, meinte Freya und ließ Wasser über Damian regnen, um ihn ein wenig abzukühlen. Sichtlich dankbar lächelte er ihr zu, während er sich anzog.
„Es gibt Zauber, mit denen wir dort hineinmüssen“, seufzte Elias, der frustriert klang.
Nachdenklich zog Freya eine Augenbraue nach oben. „Was denn für welche?“, fragte sie interessiert. Sie wollte gerne so schnell wie möglich wieder in der Schule sein, denn sie wollte die restlichen freien Tage, die für die Steinsuche angesetzt waren, zum Lernen nutzen.
„Das steht hier leider nicht“, meinte Elias ernüchtert.
Frustriert knurrte Freya und betitelte die Bücher als wertloses Stück Papier. Bisher waren sie nicht weitergegangen, aber sie überlegte bereits, welche Zauber in Frage kamen. „Eine Idee?“, fragte sie die beiden Männer mit einem mulmigen Gefühl. „Ich schätze, wir sollen unsere Fähigkeiten in Erd-, Wasser- und Windmagie anwenden.“
Damian wollte gerade etwas sagen, als ein leichtes Beben durch die Umgebung ging und aus dem Vulkan plötzlich dunkler Rauch aufstieg.
Das Beben ließ die drei ziemlich wackeln und Freya krallte sich an Damian fest. „Das ist gar nicht gut“, flüsterte sie schwer atmend. Sollten sie mit Wind den Rauch wegblasen?
„Nein, ist es nicht“, stimmte Damian zu und hob seinen Zauberstab. Dieser leuchtete, als er eine Art Windschild um sie herum erschuf. Dieser schützte sie nicht nur vor dem aufkommenden Staub, sondern auch vor kleineren Steinchen.
„Danke“, keuchte Freya hustend und war erleichtert, als sie wieder besser atmen konnte. Durch sein Schild wurde auch die Hitze ein bisschen erträglicher. Leider nicht so, dass sie sich wohler fühlte. Seit Loyd hatte sie mit Feuer einfach zu große Probleme.
„Wir müssen uns wirklich etwas ausdenken“, meinte Damian und wirkte konzentriert.
Auch Elias betrachtete die Umgebung nachdenklich. „Können wir hochschweben?“
Freya nickte. Sie würde die Gruppe nach oben schweben lassen. Darin hatte sie mittlerweile genug Übung, weshalb sie sich das zutraute. Nicht umsonst hatte sie auch in den Ferien den Zauber oft bei Tieren angewandt, wenn sie nicht in den Stall gehen wollten. Das war eine ziemlich gute Übung gewesen und machte sie nun viel sicherer darin.
„Gut, dann kümmere ich mich um das Schild. Elias?“, fragte Damian und blickte zu diesem.
„Ich werde versuchen, den Rauch zu entfernen, damit wir etwas sehen“, antwortete er, wirkte aber noch immer recht unsicher.
Da die Aufteilung geklärt war, nahm Freya ihren Zauberstab und konzentrierte sich darauf, den Zauber zu wirken.
Sie war dabei so konzentriert, dass sie die beiden den Rest machen lassen musste. Allerdings gelang es ihr, sie alle drei langsam hinaufschweben zu lassen. Durch das Tempo hatten die Männer genug Zeit, ihre Magie zu wirken.
Mit starren Blick geradeaus brachte Freya sie Stück für Stück dem qualmenden Vulkan näher. Der Schwefelgeruch nahm zu und verursachte Übelkeit, die sie jedoch nicht mit dem Ziehen unterhalb ihres Bauchnabels gleichsetzen konnte.
„Hier ist eine Stelle, wo wir landen und Pause machen können“, meinte Damian, der scheinbar der Meinung war, dass es Freya nicht übertreiben sollte.
Der gleichen Meinung war sie auch, weshalb sie zielsicher die Gruppe an den Ort brachte und verschnaufte. „Ist das heiß hier“, krächzte sie mit rauer Stimme. Durch die Hitze musste sie stark schwitzen, obwohl die Uniform einen gewissen Schutz bot.
Freyas Blick ging hinauf und sie stellte fest, dass sie gerade einmal die Hälfte geschafft hatten. Die Geräusche der fließenden Lava und des Rauches klangen beängstigend. Gleichzeitig war es faszinierend zuzusehen, wie sich die flüssige Lava am Vulkan herabschlängelte.
„Leider können wir noch keine Kälte erzeugen“, meinte Damian, schaffte es aber, die Luft durch weitere Windmagie abzukühlen.
Bevor sie weiterflogen, wollte Freya wissen, wie sie in den Vulkan gelang konnten. Durch den Rauch war die Sichtbarkeit gleich null und die Lava, die unaufhaltsam den Berg hinunterfloss, war zudem gefährlich.
„Keine Ahnung. Es scheint dieses Mal viel schwerer zu sein“, meinte Elias murmelnd.
„Ich könnte die Erde zu einer Treppe machen, damit kommen wir höher“, schlug Damian vor und schien gewillt, mehrere Dinge zu probieren.
Seine Idee klang ziemlich gut, aber Freya hatte bedenken, dass es den Vulkan zu einer erneuten Eruption brachte. Schon jetzt wackelte der Boden unter ihnen stark. „Versuchen wir es. Ansonsten bringe ich uns nach oben“, entschied Freya und atmete tief ein, um sich von dem Ziehen an ihrem Bauch abzulenken.
„In Ordnung“, stimmte Damian zu und richtete seinen Stab auf das Gestein des Vulkans. Dieses erzitterte leicht und dann schoben sich Vierecke heraus, die Stufen bildeten.
So, dass sie diese ohne Probleme erklimmen konnten. Außer Freya stolperte wieder, wie es oft der Fall war.
Geduldig sah sie Damian dabei zu, wie er nach und nach die Stufen bildete. Er war schon immer gut im Wirken der Magie gewesen. Dafür beneidete sie ihn.
Elias lief hinter ihr und hielt sie, damit sie nicht fiel. Die Wand des Vulkans war heiß und sie konnte sich dort nicht zu lange festhalten.
Es war im Allgemeinen unangenehm, den Weg nach oben zu gehen. Die glühende Hitze um sie herum wurde nur leicht abgeschwächt, aber sie war froh, dass die Männer bei ihr waren. Ohne sie wäre Freya hilflos. „Soll ich uns mit Wasser kühlen?“, fragte sie ächzend und versuchte, den Schwefelgeruch zu ignorieren.
„Wenn du genug Kraft dazu hast“, meinte Damian und klang besorgt. Es schien, als würde er ihr Ächzen als Zeichen der Schwäche interpretieren.
„Klar“, versicherte Freya. „Mir ist nur so wahnsinnig heiß und meine Narbe tut weh“, gestand sie missmutig, während sie weitergingen. Zwischen all den Lavaströmen, die ihnen gefährlich nah kamen, sie aber nicht berührten, war es beängstigend.
„Wir haben es bestimmt bald geschafft“, meinte Damian hoffnungsvoll.
Je näher sie dem Krater kamen, desto schwieriger wurde es. Nicht nur die Hitze, die ständig zunahm, sondern auch der Rauch, der dichter wurde. Aschepartikel fielen vom Himmel und legten sich auf den Schild und verdunkelte ihre Sicht.
Elias sorgte dafür, dass dieser immer wieder vom Wind hinabgeweht wurde, doch es wurde dennoch immer dunkler.
Dank Damians Treppen schafften sie es, sich dem gefährlichen Krater zu nähern. Endlich standen sie oben und Freya blickte fassungslos auf das Innere des Vulkans. Dort unten brodelte ein gigantischer Lavasee, aus dem Magmablasen stiegen und dann in der Luft zerbarsten. Die heißen Lavafunken stiegen in die Höhe und vermischten sich mit dem Rauch. Das machte diesen noch gefährlicher.
Damian seufzte. „Sieht aus, als stünden wir erst am Anfang“, bemerkte er und deutete nach unten. „Wir werden dort über die Lava müssen.“
„Und wie?“, fragte Freya unschlüssig und legte ihre Hand an ihren Bauch. Die Hitze war unerträglich und verschlimmerte ihre Schmerzen. Die Erinnerungen an Loyd kamen hoch und sie krallte sich an Damians Arm fest. Ihr Atem wurde schneller und sie spürte, dass sie Panik bekam.
„Freya“, sagte dieser überrascht und hielt sie. „Was ist los? Geht es dir nicht gut?“, wollte er besorgt wissen.
„Ich glaube“, keuchte Freya angestrengt, „ich habe gerade eine Panikattacke.“ Mit so etwas war sie nicht vertraut, weshalb sie sich von ihren Gefühlen überfahren fühlte.
Damian hielt sie und streichelte ihr Haar. „Wir sind hier und passen auf dich auf“, versprach er sanft und schien zu hoffen, dass das half.
„Feuer …“, murmelte Freya und starrte auf den Lavasee. In ihr breitete sich ein unangenehmes Kribbeln aus und es führte dazu, dass sie nicht klar denken konnte. Zudem fühlte es sich an, als würde sie in Ohnmacht fallen.
Damian erschuf Wasser, um sie abzukühlen. Scheinbar ging er davon aus, dass ihr die Hitze zu schaffen machte. Diese war jedoch nicht das eigentliche Problem, trug aber definitiv dazu bei, dass sie sich unwohl fühlte.
Kläglich und qualvoll sah Freya zu ihm hoch. „Es ist nicht das …“, sagte sie zögernd und zuckte zusammen, als eine erneute Magmablase zerbarst. Das Geräusch war so laut, dass sogar die Wände des Vulkans erzitterten.
Damian nahm sie, trotz der Hitze, in den Arm. „Ich bin hier“, sagte er erneut.
Freya schmiegte ihr Gesicht an seine Brust und genoss trotz allem seine Nähe. Sie wusste, dass er sie verstand, aber im Moment machte ihre Panik nichts einfacher. „Loyd …“, murmelte Freya zornig. Es war seine Schuld, dass sie hier kläglich versagen würde. Wie sehr wünschte sie sich, sich an ihm zu rächen.
„Ruhig atmen“, meinte Damian sanft. „Wir schaffen das schon.“
Sie versuchte, auf seinen Rat zu hören und stand so ruhig wie möglich da. Ihre Arme hatte sie um Damians Körper gelegt, um nicht doch noch zusammenzuklappen. Erst nach einigen Minuten war Freya in der Lage, klarer zu denken. Sie zog ihren Handschuh aus und sah auf den Kompass. Dieser wackelte stark. Ein Zeichen, dass die Steine hier irgendwo waren. „Eine Idee, wie wir dort runterkommen?“, fragte sie die beiden Jungs, denn sie vermutete, dass die Steine irgendwo dort waren.
„Wieder mit Erdmagie“, erklärte Damian ruhig.
„Ich schütze uns mit Wasser und Wind“, versicherte Elias, der Freya besorgt musterte.
Sofort bekam sie ein schlechtes Gewissen. Sie waren eine Gruppe und sollten alle dazu beitragen, die Steine zu bekommen. Deshalb bat Freya, ihr den Teil mit Wasser zu überlassen. Allerdings musste sie schlucken, als sie wieder nach unten sah. Der Rauch brannte in den Augen, aber ihr war klar, dass es weitaus schlimmer wäre, wenn sie nicht Damians Schild hätten.
„Gut, aber pass gut auf“, sagte Damian, der wirklich besorgt klang.
„Ich versuche es“, versprach sie mit einem leicht zweifelnden Blick. Genau wie am Anfang zweifelte sie an sich selbst, ob sie es schaffen konnte. Auch wenn der Grund für das Zweifeln nun anders war, sie hatte Angst, dass den Männern etwas passierte. In der Zeit waren sie ihr wirklich wichtig geworden.
Gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Damian erschuf Stufen, Elias kümmerte sich um das Schild aus Wind und Freya sorgte für Abkühlung.
Anfangs ging das auch ganz gut, doch je näher sie dem brodelnden, orangeroten See kamen, desto mehr zog es unterhalb ihres Bauchnabels. Freya versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch ihr Gesichtsausdruck wurde zunehmend gequälter. Ihre Hand, mit der sie ihren Zauberstab hielt, zitterte stark und sie musste sich zusammenreißen, nicht zu weinen.
„Es ist alles gut. Wir sind gleich da“, versicherte Damian sanft und gemeinsam bahnten sie sich einen Weg über die Lava.
Zuerst ging es, aber als Funken aus dem See sprühten, sprang Freya aus Angst, getroffen zu werden, geistesgegenwärtig zur Seite. Allerdings verlor sie so auch ihre Konzentration.
Elias´ Schild schützte sie vor der Hitze und Damian zog sie an sich, damit sie nicht fallen konnte. Der Weg war schmal. Ohne ihn wäre sie sogar in den See gefallen. „Tut mir leid“, murmelte sie zitternd und brachte es nicht mehr fertig, weiterzulaufen. Die Angst lähmte sie völlig und sie verwünschte sich, dass sie plötzlich so zimperlich war.
„Schon gut“, meinte Damian sanft. „Komm auf meinen Rücken, dann trage ich dich.“
Das Angebot war sehr nett und Freya würde es eigentlich nicht ausschlagen, da der Weg jedoch sehr schmal war und das Risiko, dass er durch sie das Gleichgewicht verlor zu groß, schüttelte sie den Kopf. „Wenn einer fällt, reicht es“, sagte sie mit zitternder Stimme und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. Dank Eliasˋ Windmagie spürte sie wenigstens ein kleines bisschen Kühle.
Damian verdrehte die Augen. „Komm schon“, meinte er, da er scheinbar nicht gewillt war, ihre Ablehnung zu akzeptieren.
Nur widerwillig gab Freya schließlich nach. Sie sah ein, dass sie im Moment keine Hilfe war. Das frustrierte sie, aber sie konnte es nicht ändern. Daher stieg sie vorsichtig auf Damians Rücken und legte die Arme um ihn. „Danke“, flüsterte sie heiser in sein Ohr und versuchte, sich wieder auf den Wasserzauber zu konzentrieren.
„Versuch, dich etwas abzulenken“, meinte Damian ruhig und ließ weiterhin Steine erscheinen, über die sie laufen konnten. Freya fand, dass er geschickt dabei vorging.
Sie beobachtete, wie die einzelnen Steinbrocken vor ihnen erschienen und kurz nachdem sie diese verlassen hatten, wieder verschwanden. Im Rücken spürte sie den Wind von Elias, der den Rauch und die Hitze von ihnen fernhielt.
Allerdings brachte die gesamte Situation Freya dazu, unkontrolliert zu zittern. Vor allem, wenn die Funken um sie herumwirbelten. Gleichzeitig nahm das Ziehen in ihrem Bauch immer weiter zu und sie stöhnte leise.
„Wir haben es fast geschafft“, versicherte Damian mit ruhiger Stimme. „Da vorn sind sie“, meinte er und deutete auf eine Art Erhöhung aus Stein, die mitten in der Lava war.
Es sah aus wie ein Podest, das in einer Magmablase gefangen war. Ein großes Problem, denn sie mussten die Steine irgendwie da herausholen. „Wow“, keuchte Freya entsetzt. „Wie bekommen wir die aus der Blase?“, fragte sie und bat Damian, sie herunterzulassen.
Dieser dachte jedoch nicht daran. „Keine Ahnung. Jemand eine Idee?“, fragte er in die Runde und hielt Freya weiter auf seinem Rücken fest.
Alle drei schwiegen und überlegten, während sie der Blase, die sich leicht hin und her bewegte, zusahen. „Müssen wir sie platzen lassen?“, fragte Freya mit einem Schaudern. Das hieß, sie würden in einen Funkenregen ausglühend heißer Magma geraten. Ob sie stark genug waren, diesen zu überstehen?
„Das ist möglich“, meinte Elias, der noch immer die Blase anstarrte. „Das wäre gefährlich“, behauptete er und legte den Kopf schief.
Nachdenklich und deutlich gequält seufzte Freya. „Einer müsste den Windzauber bereithalten, um die Funken sofort umzulenken“, bemerkte sie unsicher. Keiner wusste, was wirklich passieren würde, wenn sie die Blase platzen ließen. „Die Feuersteine sehen aus, als würden sie glühen. Es wird schwer, sie anzufassen.“
„Wir könnten eine Kugel aus Erde um uns herum erschaffen und durch ein kleines Loch die Blase platzen lassen“, schlug Damian vor, der scheinbar auf Nummer sicher gehen wollte.
„Soll ich?“, fragte Freya unschlüssig und zischte leise. Das konnten die beiden Männer jedoch nicht hören, denn die Geräusche des Magmasees übertönten es mit Leichtigkeit. Zwar beherrschte Freya Magie, aber sie brauchte noch mehr Übung, um so leicht und locker wie Elias und Damian damit umgehen zu können.
„Wir machen es zusammen“, meinte Elias. „Und Damian lässt die Blase platzen“, sagte er und blickte fragend zwischen Freya und Damian hin und her.
„Einer sollte aber mit Wasser kühlen“, gab Freya zu bedenken. Ohne das würde ihnen die Hitze wohl die Haut von den Knochen schmelzen. Kein angenehmer Gedanke.
„Dann mach du das“, meinte Elias, der bereits begann, die Kugel aus Erde zu erschaffen.
„Wir können auch zurück und von weiter weg die Kugel platzen lassen“, schlug Damian vor, was dafür sorgte, dass Elias innehielt. Zudem ließ der Schwarzhaarige Freya nun doch hinunter, da er scheinbar Freiraum brauchte.
„Und was, wenn die Steine dann in die Lava fallen?“, fragte Freya überfordert. Dann hätten sie ein großes Problem. „Kannst du zuerst eine Steinunterlage machen, bevor wir uns ein paar Meter zurückziehen?“ Ihr war anzusehen, dass sie sich absolut nicht wohlfühlte.
„Ja, das ist eine gute Idee“, stimmte Elias zu, der nun den Zauberstab auf die Blase richtete und darunter eine Ebene aus Steine schuf.
Dort würden die Steine hinfallen, wenn die Blase platzte. Das hoffte Freya zumindest. Gebannt sah sie zu, wie Elias die Steine so richtete, dass eine größere Fläche vorhanden war. In der Zwischenzeit versuchte Freya, die Gruppe zu kühlen, doch als ein Funken ihre Haut berührte, schrie sie vor Schmerzen auf und verlor ihre gesamte Konzentration. Das hatte zur Folge, dass die Gruppe völlig ungeschützt war.
Damian griff sofort ein und erschuf ein kühlendes Schild, was es Freya jedoch nur bedingt leichter machte.
Nicht nur war ihre Haut dort am Arm verbrannt, sondern auch die Schmerzen in ihrem Bauch breiteten sich rasant aus. So stark, dass sie in die Knie ging und keuchte. Erinnerungen an Loyds Gräueltat überfuhren sie so heftig, dass sie zu weinen anfing.
Sie bemerkte, dass es Damian irgendwie gelang, sie in den Arm zu nehmen, während er sie schützte. Gleichzeitig spürte sie, dass sie sich bewegten. Wie das funktionierte, wusste sie nicht. Sie brachte es nicht zustande, ihre Augen zu öffnen und zu sehen, was passierte.
Sie spürte, dass es kühler wurde und schließlich sogar angenehm. Waren sie so weit vom Vulkan entfernt?
„Geht es wieder?“, fragte Damian besorgt und fuhr ihr durch die Haare.
Nur zaghaft öffnete sie die Augen, konnte aber durch den Tränenschleier kaum etwas erkennen. „Ich weiß nicht“, gestand sie schluchzend. Diese Panik raubte ihr den Nerv und gefährdete zudem ihre Mission.
„Wir haben uns erst einmal zurückgezogen“, sagte Damian, während er sie sanft an sich gedrückt hielt. „Du musst dich beruhigen und ausruhen.“
Freya schnappte nach Luft. Wenn sie zu lange brauchten, würden sie in der Klasse weit hinten sitzen. An der Kohatu wurde nach der Schnelligkeit, in der man die Steinsuche absolviert hatte, beurteilt. Waren sie die ersten, saßen sie ganz vorne. „Wir dürfen keine Zeit verlieren“, beharrte Freya unschlüssig und versuchte, sich zu beruhigen.
„Wir haben alle Zeit der Welt“, meinte Damian beruhigend. „Dann sitzen wir eben weiter hinten, das ist nicht schlimm.“
Freya fand es lieb von Damian, dass er so viel Rücksicht nahm, dabei war es wichtig, schnell wieder in der Schule zu sein. Zumindest glaubte sie, dass es den anderen zeigte, wie gut man war.
Zitternd richtete sie sich wieder auf und strich sich die Tränen von den Wangen. „Es tut mir leid. Ich habe nicht geglaubt, so eine Panik wegen der Hitze zu bekommen.“
„Du musst dich dafür nicht entschuldigen“, meinte Elias. Seitdem er wusste, was Loyd getan hatte, war er in dieser Hinsicht ähnlich sanft wie Damian.
Freya nickte und atmete mehrmals tief ein und aus. Auch, um den Schmerzen Herr zu werden. „Ich glaube, wir können wieder.“
„Möchtest du lieber hierbleiben?“, fragte Damian, der besorgt klang.
Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein. Wir gehen gemeinsam“, sagte sie ernst. Innerlich war sie sich aber nicht sicher, ob sie es wirklich schafften. Sie wusste, dass sie zwei Wochen Zeit hatten. Das war die allgemeine Zeit für die Steinsuche. So lange hatte sie aber nicht vor, hier zu sein.
Damian senkte den Blick und musterte sie. „In Ordnung. Wir versuchen es, aber wenn es nicht geht, dann bleibst du hier und wartest auf uns“, entschied er. „Aber zuerst ruhen wir uns aus.“
„Können wir nicht gleich los? Je länger wir hier sind, desto schlimmer fühlt es sich an“, bat Freya mit gequälter Stimme. Sie wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen.
Damian seufzte. „Na gut, aber ich weiß nicht, wie viel Kraft wir noch haben.“
„Seid ihr erschöpft?“, fragte Freya unsicher. So sahen sie nicht aus, wenn man vom Schwitzen absah. Aber bei ihnen war es immer schwer einzuschätzen.
„Ich brauche einen Moment und etwas zum Essen. Das Ganze erschöpft mich mehr, als erwartet“, gestand Elias, der am Boden saß und sich scheinbar ausruhte.