4,49 €
MiG-21: Das bekannteste sowjetische Flugzeug Tauchen Sie ein in die faszinierende Geschichte der Mikojan-Gurewitsch MiG-21, einem der meistgebauten Kampfflugzeuge! Dieser umfassende Band von Ralf Hagedorn beleuchtet die Entwicklung und vielfältigen Versionen dieses ikonischen strahligen Abfangjägers, der 1959 in Dienst gestellt wurde und in den Luftstreitkräften von mehr als 50 Staaten zum Einsatz kam. Von den ersten Entwürfen wie der Je-1 und Je-2, über die Herausforderungen bei der Triebwerksentwicklung und die Erprobung verschiedener Tragflächenkonzepte (Pfeilflügel vs. Deltaflügel), bis hin zu den zahlreichen Modifikationen und Modernisierungen – dieses Buch bietet detaillierte Einblicke. Erfahren Sie, wie die MiG-21 dank ihrer Wendigkeit im Kurvenkampf den US-Piloten in Vietnam zu schaffen machte und warum sie ein kommerzieller Erfolg wurde. Entdecken Sie die technischen Details der verschiedenen Triebwerke, die Weiterentwicklung der Avionik und Rettungssysteme, sowie die Bemühungen, die Lebensdauer der MiG-21 durch Modernisierungsprogramme bis ins 21. Jahrhundert zu verlängern. Ein Muss für jeden Luftfahrtenthusiasten und Geschichtsinteressierten, der das "bekannteste sowjetische Flugzeug" in all seinen Facetten verstehen möchte.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 47
Veröffentlichungsjahr: 2025
Die MiG 21
Das bekannteste sowjetische Flugzeug
IMPRESSUM:
Ralf Hagedorn
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 18
20459 Hamburg
Mig 21 der Bulgarischen Luftwafe
Von Chris Lofting - http://www.airliners.net/photo/Bulgaria---Air/Mikoyan-Gurevich-MiG-21bis/1045324/L/, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20625027
Die Mikojan-Gurewitsch MiG-21 (russisch Микоян-Гуревич МиГ-21, NATO-Codename: Fishbed) ist ein in der Sowjetunion entwickelter ein strahliger Abfangjäger. Die MiG-21 wurde 1959 in Dienst gestellt. Außerhalb der UdSSR wurde sie zuerst in der DDR bei der sowjetischen 16. Luftarmee stationiert.
Die MiG-21 wurde in den Luftstreitkräften von mehr als 50 Staaten eingeführt und in vielen Varianten in Lizenz gefertigt. In der Volksrepublik China wurden bis Mitte der 1990er-Jahre MiG-21-Varianten produziert (Bezeichnung J-7). Insgesamt gab es rund 15 verschiedene Versionen der MiG-21. Sie ist mit rund 10.300 Exemplaren – nach der MiG-15 mit 18.000 und der MiG-17 mit 10.800 gebauten Exemplaren – eines der seit dem Zweiten Weltkrieg meistgebauten Kampfflugzeuge der Welt. Im Jahr 2022 betrieben noch 17 Staatenverschiedene Versionen derMiG-21.
Eine ägyptische MiG-21PFM
Entwicklung
Kabine einer MiG-21MF
Von Petr Kadlec - Eigenes Werk, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=180348
Anzeigegerät des Funkhöhenmessers RW-UM einer MiG-21 (Messbereich 0 bis 600 m)
Von Lupus in Saxonia - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=54311618
Solche Schleudersitze vom Typ KM-1 wurden in der MiG-21 und MiG-23 verwendet
1953 umriss die Militärführung der Sowjetunion die Spezifikation für ein neues Jagdflugzeug, das mit Mach 2 (also doppelter Schallgeschwindigkeit) operieren sollte.
MiG-21F-13
Von Deep silence (Mikaël Restoux) - Own work (Bourget museum, in France), CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1317568
Das vom Experimental-Konstruktionsbüro Mikojan-Gure-witsch unter der Bezeichnung Je-1 geplante Flugzeug entsprach einem Pfeilflügelentwurf mit dem neuen Triebwerk R-11. Der Mikojan-Entwurf stand den Suchoi-Typen S-1 und T-1 gegenüber. Weil das Triebwerk noch nicht einsatzfähig war, wurde das Projekt so abgeändert, dass die Erprobung mit dem älteren Triebwerk RD-9B aus der MiG-19 beginnen konnte; dieses nun als Je-2 bezeichnete Flugzeug startete mit Georgi Mossolow am Steuerknüppel am 14. Februar 1955 zum Erstflug. Die Maschine war äußerst leicht. Ihre Konstruktionsmasse betrug lediglich 3687 Kilogramm, beim Start wog die Je-2 bis zu 5334 Kilogramm. Als reines Frontflugzeug sollte die Maschine mit drei Maschinenkanonen des Typs NR-30 ausgerüstet werden. Zudem war unter jeder Tragfläche die Mitnahme einer Kassette mit acht ARS-57 vorgesehen. Die Je-2 hatte ein Tragwerk mit 55 Grad Vorderkantenpfeilung, wovon ein Viertel der Kante mit automatischen Vorflügeln bestückt war, die insbesondere die Langsamflugeigenschaften verbesserten.
Dreiseitenriss
Mikojan wurde bei der Entwicklung des Flugzeuges erheblich vom Zentralen Aerohydrodynamischen Institut unterstützt. Aufgrund der gemeinsamen Forschungen baute man bei Mikojan die Je-4. Sie unterschied sich von der Je-2 ausschließlich durch die Deltatragflächen. Diese versprachen höhere Geschwindigkeiten bei geringerer Konstruktionsmasse, hielten diese Versprechen aber kaum. Erstaunlicherweise zeigte der anscheinend modernere Deltaflügel kaum bessere Flugleistungen als der Pfeilflügel der Je-2. Letztlich gewann der Deltaflügel nur wegen seiner geringeren Flächenbelastung, was im Kurvenkampf geringere Wendekreise ermöglichte. Dies sollte – entgegen den theoretischen Überlegungen über die zukünftige Art der Luftkämpfe – ein großer Vorteil derMiG-21 gegenüber ihren Gegnern werden, denn in Ost und West schätzte man die Entwicklung falsch ein: Höchstgeschwindigkeiten und Gipfelhöhen spielten tatsächlich kaum die erwartete Rolle, was insbesondere die US-Piloten in Vietnam schmerzlich erfahren mussten, als sie sich mit der auf große Kampf-Distanzen konzipierten Phantom II plötzlich im Kurvenkampf wiederfanden. Der Erstflug der Je-4 fand am 16. Juni 1955 statt. Während der Testflüge erreichte die Maschine, die von einem Tumanski RD-9E angetrieben wurde, eine Gipfelhöhe von 16.400 Metern und eine Höchstgeschwindigkeit von 1296 Kilometer pro Stunde. Diese Resultate enttäuschten die Ingenieure. Es wurde beschlossen, die Je-2 in kürzester Zeit zum Frontjäger Je-2A zu entwickeln. Auf gleicher Basis entstand die Je-5, die abermals das Pendant mit Deltatragwerk darstellte. Der so erhaltene Typ wurde mit einem Triebwerk AM-9E(I) ausgerüstet. Die vier Tanks fassten 1890 Liter Brennstoff. Die Ausrüstung der Je-5 glich der der späten MiG-19-Versionen. Der Funkentfernungsmesser SRD-1 arbeitete in Kopplung mit dem halbautomatischen Kreiselvisier ASP-5N. Der Funksprechverkehr wurde über eine UKW-Station mit der Bezeichnung RSIU-4 ermöglicht. Für die Navigation standen dem Piloten ein automatischer Radiokompass ARK-5 und der Markierungsfunkempfänger MRP-48P zur Verfügung. Als Heckwarnanlage wurde das System „Sirena 2“ verwendet. Am 17. Februar 1956 hob die Je-5 zum ersten Mal ab. Der Einbau zahlreicher neuer Systeme und des neuen Triebwerks erhöhte die Startmasse auf 6250 Kilogramm (Leermasse 4340 Kilogramm). Die Je-5 erreichte eine Gipfelhöhe von 18.000 Metern und eine Geschwindigkeit von 1900 Kilometer pro Stunde.
Mitte 1955 wurde auch die Je-4 überarbeitet. Der große, unter den Tragflügeln liegende Grenzschichtzaun wurde durch drei kleine auf den Tragflügeln ersetzt, zudem wurden Triebwerke der Typen RD-9E und RD-9I eingebaut. Dieses Flugzeug startete am 5. September 1956 zum Erstflug. Im weiteren Verlauf statteten die Entwickler die Je-4 mit einem um 57 Grad gefeilten Deltatragwerk aus.
Die mit einem RD-11 ausgerüstete Je-5 absolvierte ihren Erstflug am 9. Januar 1956. Der Typ stieg in 1,6 Minuten auf 5000 Meter, flog 1970 Kilometer pro Stunde schnell und bis zu 17.650 Meter hoch. Zunächst war geplant, dieses Modell in die Serienfertigung zu überführen. Jedoch erreichte am 26. Mai 1956 Suchois T-3 eine Geschwindigkeit von 2100 Kilometer pro Stunde sowie eine Gipfelhöhe von 18.000 Metern und stieg in 2,3 Minuten auf 10.000 Meter. Hinzu kam, dass die T-3 mit Raketen bewaffnet war und ein Suchradar verwendete. Mikojan erprobte darauf ein neues Deltatragwerk, das Geschwindigkeiten von mehr als 2000 Kilometer pro Stunde ermöglichte und vernachlässigte zunächst die Ausrüstung des Typs mit Radar.
MiG-21R
Von Chris Lofting - http://www.airliners.net/photo/Czechoslovakia---Air/Mikoyan-Gurevich-MiG-21R/1036906/L/, GFDL 1.2, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20627717