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Ute, ein Leben lang brave Hausfrau, erfährt nach dem plötzlichen Ableben ihres Göttergatten von dessen Doppelleben und wird unerwartet Besitzerin eines gut gehenden Bordells - dem Home of Angels. Die Reihe "Die Puffmutter" ist ein humorvolles, erotisch-prickelndes Abenteuer in sechs Bänden aus dem Hause Wanda Hartmann: Im zweiten Teil der Reihe hat das Home of Angels die Pforten fürs Nachtleben geöffnet. Aber Ute interessiert sich viel mehr für Sandys Geschichte und reißt damit ohne es zu wissen eine alte Wunde wieder auf.
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Veröffentlichungsjahr: 2022
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Weiterlesen?
Über Wanda Hartmann
Interaktive Sexgeschichten
Ein Buch geschenkt
Leseprobe „Mia, Band 1 – WG gesucht“
Impressum
Wanda Hartmanns:
Interaktive Sexgeschichten für Frauen
Band 2
Die Amazone
Elvira Puddlich
© 2022 by Wanda Hartmann
Alle Rechte vorbehalten
Die Geschichten enthalten teilweise sexuell anstößige Texte und sind deshalb für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet!
Alle sexuell miteinander verwickelten Personen sind volljährig, nicht miteinander verwandt und agieren aus ihrem eigenen, freien Willen heraus!
Das konnte ja nicht wahr sein. Angewidert blickte sich Ute um. Es war ihre Bar. Sie hatte heute stundenlang hier gestanden und geputzt, sogar auf den goldenen Kugellampen Staub gewischt und nun verkroch sie sich zu Bruno hinter die Theke und musste mit ansehen, wie Männer der untersten Kategorie ihr Haus belagerten und ihre Mädchen begafften. Ja, sie zahlten auch gut. Aber sie hielt es dennoch für eine erbärmliche Veranstaltung.
Mit schmalen Augen beobachtete sie Sandy, die auf der kleinen Bühne stand. Ute verschlug es immer wieder die Sprache, wie gekonnt die rothaarige Frau sich an der Stange bewegte. Als wäre sie federleicht, ihr Körper aus Gummi und die Schwerkraft nur ein Mythos. Poledance schien doch mehr zu sein, als sie sich das immer so vorgestellt hatte. Es sah elegant und sexy aus, war aber vielmehr Extremsport und Akrobatik. Wie bitte konnte sich jemand aufwärts an einer glatten Stange hochwinden, um danach kopfüber im Spagat in Zeitlupe wieder herunterzugleiten. Sandy nahm die ganze Bühne ein und bewegte sich auch oft genug am Rand, damit ihr die gaffenden Männer Scheine in den String stecken konnten. Ute, die immer wieder bewundernd zu Sandy schaute, hatte aber eigentlich einen besonderen Gast im Auge. Sie hatte Bruno auch schon darauf angesprochen. Ein sehr dicker, stark schwitzender Typ im Anzug stand direkt an der Bühne. Er war Ute beim Reinkommen schon unangenehm aufgefallen. Obwohl er nicht viele Haare hatte, lagen dicke Schuppen auf den Schultern seines Jacketts, er trug braune Schuhe und einen schwarzen Gürtel und ständig ein gehässiges Grinsen auf seinen feisten, roten Wangen. Jetzt stand er am Bühnenrand und war einer der ersten, der einen Schein in Sandys Slip gesteckt hatten. Es waren mickrige 5 Euro, aber scheinbar dachte er, er hätte sich damit jedes Recht erkauft. Jedes Mal, wenn Sandys Hintern nahekam, gab er ihr einen Klaps, der auch jedes Mal fester ausfiel. Danach schaute er seine Mitstreiter an, als wenn ihr Applaus für ihn wäre.
Ute machte Bruno darauf aufmerksam, aber der hatte das Geschehen im Auge. „Ich kann jetzt nicht hingehen und ihn da wegzerren“, knurrte er. „Dann traut sich keiner mehr, ihr was zuzustecken.“
Das leuchtete Ute ein und mit gerunzelter Stirn und wachsender Wut beobachtete sie weiter die kleine Bühne und die Gestalten am Rand.
Aber was sie dann sah, hielt sie nicht mehr auf dem Platz zurück. Der Dicke versuchte seine Finger in den String gleiten zu lassen und dabei fielen ein paar Scheine heraus und der Mann griff tatsächlich danach. Alles geschah blitzschnell und genauso schnell stand Ute hinter ihm. „Sie rücken jetzt sofort das Geld wieder raus“, zischte sie ihm ins Ohr, das sie fest zwischen ihren Fingern hielt. Er beugte sich vor, um es zurück in den Slip zu stecken, aber Ute zog ihn am Ohr weg, nahm das Geld selber und reichte es an die tanzende Frau weiter, die übers ganze Gesicht strahlte, es mit einem Luftkuss annahm und lächelnd in ihrem Oberteil verwahrte.
Ute zog den Kerl zur Theke, wo Bruno erstaunt stand, Bier zapfte und ihr mit offenem Mund hinterher schaute, wie sie den erschrockenen Kunden ins Hinterzimmer zerrte.
„Was glaubst du, was du dir für deine Scheiß fünf Euro alles erlauben kannst?“, brüllte sie ihn an.
Ungläubig gaffte der Mann auf das kleine Bündel Wut im grauen Twinset vor ihm. „Du bezahlst jetzt!“, schrie Ute, „Und dann verschwindest du und kommst erst wieder, wenn du Anstand gelernt hast und nicht mehr so stinkst!“ Ihre Stimme überschlug sich. Die Tür öffnete sich, Bruno und Sandy kamen herein und bestaunten die Szene. Wortlos und mit eingezogenem Kopf holte der Dicke seine Börse raus, fischte einen Hundert-Euro-Schein heraus und streckte ihn vorsichtig Ute entgegen. Seine Ohren waren feuerrot. Selbst das, an dem Ute nicht gezogen hatte.
„Hab ich getanzt, oder was?“, zischte sie ihn an. Er drehte sich zu Sandy, reichte ihr das Geld und drückte sich dann an ihr vorbei und rannte fast zum Ausgang.
„Wow“, staunte Sandy, „Danke. Aber mach dich nicht so verrückt. So was passiert manchmal. Berufsrisiko.“
„Nein!“, rief Ute, „Nicht hier, nicht in meiner Bar.“
Bruno lachte. „Ute will den Abschaum abschöpfen. Du hast doch letztens in der Küche gefragt, wozu die Kellen mit den Löchern gut sein sollen. Genau dazu.“
Sandy dachte kurz nach. „Madame Schaumlöffel? Nee, das hört sich auch nicht so gut an.“
Jetzt war es an Ute zu lachen. Ihre Gruppe machte sich ständig Gedanken über ihren Namen. Madame Mausgrau, Madame Taubenblau, Madame Silberfuchs waren Ergüsse aus den Köpfen ihrer Angestellten. Scheinbar war es für eine Puffmutter undenkbar einfach nur Frau Stahl zu sein.
„Los, wieder an die Arbeit.“ befahl sie lachend.
Als sie wieder in die Bar kamen, schien die Stimmung etwas umgeschlagen zu haben. Das Gejohle war nicht mehr ganz so laut, die Männer saßen gerader auf den Stühlen und an der Theke stand ein Mann der „bitte“ zwei Gläser Sekt haben wollte und sich bedankte, als Bruno sie ihm reichte. „Meine Güte“, schmunzelte der Barmann, „was kommt als nächstes? Blumengestecke und Windlichter auf den Tischen?“
„Warum nicht?“ fragte Ute trocken. „Die Mädels scheinen hier zu arbeiten, weil sie Spaß am Sex haben. Das bedeutet ja wohl nicht, dass es hier niveaulos zugehen muss. Ein wenig Taktgefühl und Anstand ist notwendig, um sich hier amüsieren zu dürfen.“
„Janz jenau, schöne Frau“, sagte eine leicht schmierige Stimme am Tresen. Ute und Bruno drehten sich um. Sie hatten nicht bemerkt, wie ein neuer Kunde hereingekommen war. Ute erkannte den komischen Typen, den sie schon auf der Beerdigung ihres Mannes gesehen hatte. Die fast schon obszön großen Goldketten waren ihr dort schon unangenehm aufgefallen.
„Darf ick ma vorstellen“, grinste der Schmierlappen und reichte seine Hand über die Theke. Fast an jedem Finger ein Goldring und so viele Goldketten um sein Handgelenk, dass sich Ute ernsthaft wunderte, wie er den Arm überhaupt anheben konnte. „Ick bin Werner, n Kolleje ihres Verblichenen.“
Ute starrte auf die Hand, bis diese verlegen wieder zurückgezogen wurde.
„Werner?“, fragte Ute zuckersüß. „Das freut mich aber, dass sie mir ihren richtigen Namen sagen. Karl Heinz hat sich Charlie genannt und Ludwig nannte sich Larry. Da ist es ja richtig wohltuend, dass sie sich nicht Wayne nennen oder sich irgendeinen anderen Blödsinn ausgedacht haben, um mehr wie ein Zuhälter zu klingen.“
Werner lachte.
„Nur das mit dem unechten Berlinern klingt lächerlich. Was darf ich für sie tun?“, fragte Ute kühl, nahm ein leeres Glas und zapfte ein Bier, damit ihre Hände etwas zu tun hatten.
„Ja“, lachte Werner, „Larry hat mir schon erzählt, dass hier ein anderer Wind weht. Aber passen se off, mein Fräulein, ich krieg hier Rabatt. Das macht man unter Kollejen so.“
Eve und Heidi kamen von hinten, schmiegten sich an Werner, säuselten ihm ins Ohr, fassten ihn in den Schritt und Eve blickte zu Ute: „Madame, seien Sie nicht so streng mit Werner, er ist doch unser Stammgast.“
Heidi machte einen Schmollmund. „Ja bitte Madame, dürfen wir mit ihm nach oben gehen? Wir haben ihn doch so gerne.“
Ute brach innerlich in Lachen aus. Sie musste sich erst noch an das förmliche „Sie“ und das fast unterwürfige „Madame“, mit dem sie die Mädchen in der Bar anreden wollten, gewöhnen. „Na gut“, sagte sie streng, „aber nicht zu lange. Ihr habt hier noch was zu tun.“ Und beide Frauen zerrten Werner vom Hocker und nahmen ihn mit in eine Nische.