Mia Band 3 - Sinnliche Feiertage - Wanda Hartmann - E-Book

Mia Band 3 - Sinnliche Feiertage E-Book

Wanda Hartmann

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Beschreibung

Diese WG hat es in sich! Ein weiteres sinnliches Abenteuer mit Mia und ihren WG-Jungs... Für ihr Masterstudium will die hübsche, aber etwas unerfahrene 22-jährige Mia aus ihrer Heimatstadt ins weit entfernte Berlin umziehen. Ebenso nervös wie aufgeregt sehnt sie sich nach der großen Freiheit. Bei der Suche nach einer Bleibe in der unbekannten Stadt landet sie schließlich in der WG von Jonathan und Michael – zwei Studenten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und schon während des WG-Castings macht Jonathan deutlich, dass dies alles andere als eine Zweck-WG ist... Band 3 - Sinnliche Feiertage: Mittlerweile wohnt Mia schon ein halbes Jahr in der WG von Jonathan und Michael und lebt ihre unterschiedlichen Gefühle für beide Jungs im Schutz der gemütlichen Dachgeschosswohnung frei aus. Während sie für den hübschen, sanftmütigen Michael ein eher zärtliches Verlangen hegt, fordert der dominante Jonathan sie zu immer neuen sexuellen Erfahrungen heraus. Mia entdeckt eine Seite an sich, die sie selbst nie vermutet hätte. Nach ihrer Rückkehr aus den Semesterferien überraschen die Jungs Mia mit einer Halloween-Party der besonderen Art, die einige prickelnde Überraschungen bereit hält. Und als sich das Jahr dem Ende neigt und die WG zusammen die Feiertage begeht, wachsen alle drei langsam immer mehr zusammen. Bloß was hat es mit Mias Exfreund Ben auf sich, der sich plötzlich wieder so auffällig häufig meldet? Wanda Hartmann steht für unzensiertes, erotisches Kopfkino ab 18, von Frauen und für Frauen, mit Witz und auf hohem Niveau. Die Reihe "Mia" ist nur eine von unseren prickelnden, sexy Bettgeschichten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Wanda Hartmanns:

Interaktive Sexgeschichten für Frauen

Band 3

Endlich zurück

Halloween

Mias Geburtstag

Silvester

Weiterlesen?

Über Wanda Hartmann

Interaktive Sexgeschichten

Ein Buch geschenkt

Leseprobe „Die Puffmutter, Band 2 – Die Amazone“

Impressum

Wanda Hartmanns:

Interaktive Sexgeschichten für Frauen

Band 3

Sinnliche Feiertage

Jette Schwarz

© 2022 by Wanda Hartmann

Alle Rechte vorbehalten

Die Geschichten enthalten teilweise sexuell anstößige Texte und sind deshalb für Personen unter 18 Jahren nicht geeignet!

Alle sexuell miteinander verwickelten Personen sind volljährig, nicht miteinander verwandt und agieren aus ihrem eigenen, freien Willen heraus!

Endlich zurück

Mia starrt auf die Regentropfen, die in endlosen Schlieren über das Zugfenster ziehen und es beinahe unmöglich machen, dort draußen irgendetwas zu erkennen. Trotz des trüben Herbstwetters ist sie bester Stimmung: Sie hatte die letzten vier Wochen bei ihren Eltern in der Nähe von Bonn verbracht, doch nun – Mitte Oktober – steht das neue Semester vor der Tür und es war Zeit nach Berlin zurückzukehren. Und wenn Mia ganz ehrlich war, dann wäre sie am liebsten schon früher wieder hergekommen: Sie freute sich wahnsinnig, ihre beiden Mitbewohner endlich wiederzusehen.

Die letzten Monate mit Jonathan und Michael in ihrer gemütlichen Dachgeschosswohnung (die sich im Sommer allerdings in den reinsten Backofen verwandelt hatte), waren wie im Flug vergangen. Nachdem der dominante Jonathan begriffen hatte, dass Mias romantische Gefühle für Michael weder etwas an ihrer Zuneigung für ihn änderten – noch daran, wie gerne und leidenschaftlich sie sich ihm hingab – hatten die drei ein fragiles Gleichgewicht erreicht: Mia musste sich nicht entscheiden und konnte ihre (ganz unterschiedlichen) Gefühle für beide Männer ausleben, während die Hierarchien in der WG immer klarer abgesteckt wurden – Jonathan hatte das letzte Wort und bis zu einem gewissen Grad auch die Kontrolle darüber, ob und wann Mia und Michael miteinander schliefen. Statt sich dadurch eingeschränkt zu fühlen, hatten diese überraschenderweise festgestellt, dass sie sich in diesem Arrangement nicht nur wohl fühlten, sondern es sogar genossen.

So war der Sommer zwischen Uni, Wohnung und Ausflügen zum See verflogen. Mia hatte ihre Verliebtheit mit Michael genossen und gleichzeitig mit Jonathan ganz neue Arten sexueller Erfüllung entdeckt.

Aber während der letzten Wochen hatte sie nun also weder den einen noch den anderen gesehen und beide ganz schrecklich vermisst. Zwar hatten sie häufig telefoniert – oft auch alle drei zusammen – doch das war einfach nicht dasselbe. Und auch wenn Mia sich ein wenig dafür schämte: Es waren nicht nur die Jungs gewesen, die ihr gefehlt hatten, sondern vor allem auch der Sex. Zumindest hatte Jonathan sein Masturbationsverbot dahingehend angepasst, dass er ihr ein paar Mal am Telefon erlaubt hatte, es sich selbst zu besorgen. Aber auch das war halt nur ein magerer Ersatz.

Entsprechend aufgeregt ist sie nun, als sich der Zug endlich der Hauptstadt nähert. Schon während sie noch in Berlin-Spandau halten, beginnt sie ihre Siebensachen zusammenzupacken, schließt die Schnallen ihres Rucksacks und schlüpft in ihre cognacfarbene Lederjacke. Nervös fährt sie anschließend mit den gespreizten Fingern durch die rotblonden Locken. Ob sie sie ebenso vermisst haben? In ihrem Magen kribbelt es.

Der Zug ist noch ein paar Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, als Mia es nicht mehr aushält und von ihrem Sitz aufspringt. Schnell hat sie sich den Rucksack über die Schulter geworfen und zerrt ihren leuchtend blauen Koffer durch den schmalen Gang in Richtung Ausgang. Dort drückt sie sich an der kleinen Scheibe in der Tür die Nase platt, während der ICE immer weiter ins Zentrum der Stadt eindringt und schließlich mit quietschenden Bremsen in den Hauptbahnhof einfährt.

Trotz der Regentropfen auf der Scheibe bemüht Mia sich auf dem Bahnsteig nach Jonathan Ausschau zu halten – denn der hatte angedeutet, dass er sie vielleicht abholen würde.

Als der Zug dann endlich zum Stehen kommt, entdeckt sie zu ihrer Überraschung nicht nur ihn, sondern auch Michael, der – wenig überraschend – in einem der gelben Raucherquadrate steht.

Die Türen öffnen sich, Mia wuchtet ihren Koffer aus dem Zug und eilt dann mit einem breiten Grinsen im sommersprossigen Gesicht auf die beiden Jungs zu. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie niemals glauben, dass diese beiden die besten Freunde sind: Jonathan mit seinen breiten Schultern, den sommerlich blonden Locken und dem leuchtend roten Uni-Pullover sieht eher aus wie ein paradigmatischer Sportstudent, denn wie der angehende Psychologe, der er ist. Michael hingegen – in schwarzer Hose und schwarzer Lederjacke, die Zigarette in den schlanken Fingern – hat das Wort „Kunststudent“ förmlich auf die Stirn tätowiert. Seine dunklen Haare sind in den letzten Wochen ein gutes Stück gewachsen und fallen ihm nun tief in die braunen Augen.

Es ist Jonathan, der Mia als erster entdeckt, und sogleich Michael auf die (deutlich schmalere) Schulter haut. „Da ist sie!“ Schon kommt er ihr mit zwei schnellen Schritten entgegen, hat sie im nächsten Moment an der Taille gepackt und wirbelt sie herum.

Mia quietscht vor Vergnügen und schlingt die Arme um seinen Stiernacken und die schlanken Beine um seine Taille.

Er drückt sie einen Moment lang fest an sich, stellt sie dann sanft wieder auf den Boden und gibt ihr einen kleinen Kuss oben auf den Kopf. „Willkommen zurück, Kleines.“ Sein Lächeln ist weich. Doch schon im nächsten Moment gibt er Mia unvermittelt einen festen Klapps auf den Hintern und das Lächeln wird zu einem Grinsen.

Mia spürt ebenso genießerisch wie sehnsüchtig das lang vermisste Kribbeln, das mit dem Hauch von Schmerz ihren Rücken hinaufjagt – doch sie würde sich hüten, das Jonathan allzu deutlich zu zeigen. Stattdessen streckt sie ihm kurz die Zunge raus. „Ich hab‘ dich auch vermisst.“

Dann wendet sie sich Michael zu, der mittlerweile auch herangekommen ist, und spürt, wie ihr Herz ein paar Takte schneller schlägt. „Hey…“ Einen Moment lang fühlt sie sich unsicher und so schüchtern, als wäre sie 16 und zum ersten Mal verliebt.

Doch da hat Michael sie bereits in seine Arme gezogen, schiebt eine Hand in ihren Nacken und drückt seine weichen Lippen auf die ihren.

Mia wird augenblicklich schwindlig.

Er schmeckt nach Rauch und – wie fast immer – ein klein wenig nach Schokolade.

Mit geschlossenen Augen erwidert Mia den Kuss und einen Moment lang vergisst sie alles um sich herum.

Dann erklingt Jonathans Stimme – amüsiert und ohne eine Spur von Eifersucht: „He ihr Turteltäubchen – ab nach Hause. Michael hat ne Lasagne im Ofen gelassen, die soll doch nicht schwarz werden!“

Mia reißt sich von Michaels Lippen los und strahlt begeistert. „Lasagne? Oh das ist toll!“ Nicht nur ist das ihr Lieblingsgericht, sondern es weckt auch Erinnerungen an ihren ersten gemeinsamen Kochabend in der WG.

„Das sollte eigentlich eine Überraschung sein!“ Michael zieht kurz die dunklen Augenbrauen zusammen, doch als Mia ihm einen kleinen Kuss auf die Wange haucht glätten sich seine Gesichtszüge wieder.

„Ich bin doch überrascht. Und Vorfreude ist die beste Freude!“ Zufrieden lächelnd packt Mia Michaels Hand und zieht ihn dann hinter Jonathan her, der – mit Mias Koffer in der Hand – bereits auf dem Weg zu den Rolltreppen ist.

Zwei Stunden später liegt Mia auf Jonathans breitem Bett und verfolgt träge die Rauchkringel, die Michael mal mehr, mal weniger erfolgreich in Richtung Zimmerdecke bläst. Ihr Hintern und ihre Handgelenke schmerzen leicht und ihre nackten Brüste sind klebrig von Sperma – wessen, das wusste sie gar nicht so genau. Sie ist angenehm erschöpft, ihr Kopf wolkig und ihr Schoß immer noch sanft nachglühend und ein wenig wund.

Sie hatten es gerade noch geschafft, die Lasagne zu verdrücken, dann waren sie förmlich übereinander hergefallen. Mia hatte kaum genug bekommen können von den Lippen und Händen und Körpern der Männer und war – nach der langen Abstinenz – schon bei der kleinsten Berührung in brennender Erregung entflammt.

Sie hatten sie beide gevögelt, nacheinander und mehrmals und hungrig wie die Tiere.

Jonathan – auf dessen Oberschenkel Mia ihren Kopf abgelegt hat – spielt mit einer Strähne ihres langen rotblonden Haars. „Wirklich schön, dass du wieder da bist.“ Er grinst und greift dann nach einer Flasche Mineralwasser auf dem Nachtisch.

Michael, der immer noch seine dunkle Jeans trägt und rauchend am Fußende des Bettes hockt, nickt. Kurz begegnet Mia seinem Blick und er lächelt, ehe er erneut an seiner Zigarette zieht.

Derweil hat Jonathan einen Schluck Wasser getrunken, setzt nun die Flasche ab und hält sie fragend Mia hin. „Es ist echt krass, wie schnell die Zeit vergeht. Schon Mitte Oktober!“

Mia winkt dankbar ab, aber Michael beugt sich vor und schnappt sich die Flasche.

„By the way –“, fährt Jonathan fort. „Was haltet ihr davon, wenn wir eine Halloween-Party schmeißen? Also hier in der WG?“

Mia setzt sich auf und schiebt sich das lockige Haar aus dem Gesicht. Ihre grünen Augen funkeln begeistert. „Oh, das ist eine coole Idee! Mit Kostümen und allem Drum und Dran?“

Jonathan grinst und nickt. „Ja, genau.“ Dann wendet er sich an den immer noch schweigenden Michael. „Was meinst du, Mann?“

Michael – mehr so der introvertierte Typ – zuckt leicht die nackten Schultern. „Uff, ich weiß nicht. Mit Kostümen?“

Doch Mia – vollkommen nackt – krabbelt auf allen Vieren zu ihm ans Fußende des Bettes, legt den Kopf ein wenig schief und zieht einen Schmollmund. „Ach komm schon! Das wird lustig.“ Sie ist zwar ebenso wie Michael nicht das allergrößte Partytier, aber sie liebt es, sich zu verkleiden.

Mit einem kleinen Lachen zieht Michael an seiner Zigarette, ehe er sie resolut in dem Aschenbecher neben sich ausdrückt. Erstaunlicherweise gelingt es ihm, den Blick auf Mias Gesicht verweilen zu lassen. „Okay, von mir aus. Aber muss ich mich auch verkleiden?“

„Auf jeden Fall!“ Jonathans Stimme duldet – trotz aller Lockerheit – keinen Widerspruch. Er wirft ein Kissen in Michaels Richtung. „Du solltest Vampir werden. Das passt zu deinem neuen Haarschnitt!“

„Ha ha.“ Michael wirft das Kissen zurück und verzieht das Gesicht.

Mia, die sich nun an Michaels nackte Brust kuschelt, streicht ihm grinsend die dunklen Strähnen aus dem Gesicht. „Wo er Recht hat, hat er Recht…“

„Ich geh morgen zum Friseur.“

Eine Woche später brütet Mia gerade bei Kerzenschein und Tee über ihren Seminarunterlagen, als Jonathan mit einem sporadischen Klopfen in ihr Zimmer gepoltert kommt. „Ich hab‘ eine Überraschung für dich!“

Natürlich ist das Seminar sofort vergessen und Mia wirbelt auf ihrem Schreibtischstuhl zu ihm herum. „Oh ho, was ist es?“

Mit seinem typischen Lausbubengrinsen auf den Lippen kommt Jonathan näher und stellt eine schwarze Tüte auf ihren Tisch. Seine blonden Locken schimmern feucht und das lässt Mia einen Blick zum Fenster werfen – wo der Regen gegen die Scheibe prasselt.

„Warst du draußen?“, fragt sie, während sie neugierig nach der Tüte greift.

Jonathan nickt. „Jap. Frisch gekauft.“ Er fährt sich kurz durchs Haar und schiebt dann die Hände in die Hosentaschen. Deutet mit dem Kinn auf die Tüte und fügt hinzu: „Für die Party.“

Mia späht hinein und zieht dann mit einem überraschten Laut ein schwarzes Kleidungsstück hervor. „Ui! Ist das ein Kostüm für mich?“

Sie hatte sich bisher zwar schon ein paar Gedanken darüber gemacht, als was sie sich verkleiden wollte, aber bisher noch nichts gekauft. Und vielleicht lag das auch daran, dass sie insgeheim irgendwie erwartet hatte, dass Jonathan etwas für sie aussuchen würde. In ihrem Magen breitet sich eine kribbelnde Wärme aus.

Während sie noch das Kleid begutachtet, nimmt Jonathan ihr die Tüte ab und zieht neben einem Paar schwarzer Handschuhe auch einen Haarreif mit einem kleinen Paar schwarzer Katzenohren hervor, den er ihr unverzüglich auf den Kopf setzt. „Ich dachte, das passt zu dir. Mein Kätzchen.“ Er grinst.

Mia rückt den Haarreif zurecht und legt den Kopf schief. „Wieso, verkleidest du dich als Hexe?“ Sie schmunzelt. Gleichzeitig pocht ihr Herz laut in ihrer Brust – wie immer, wenn sie es wagt, Jonathan aufzuziehen.

Schon schiebt sich dessen Hand in ihren Nacken, vergräbt sich in ihren losen Haaren und zieht ihren Kopf ganz leicht nach hinten. „Werd‘ nicht frech…“ Seine blauen Augen verengen sich ein wenig – das Lächeln auf seinen Lippen ist ebenso amüsiert wie lauernd.

Mia spürt wie die vertraute und geliebte Schwäche ihren Körper flutet. Schnell schüttelt sie den Kopf und flüstert ein leises: „Natürlich nicht.“ Doch dabei grinst sie immer noch.

Jonathan lächelt. „Gut.“ Dann lässt er ihren Nacken los und tätschelt ihr kurz die Wange. Grinst und nickt zu dem Kleid in Mias Händen. „Ich hoffe, es passt. Ist auch entsprechende Unterwäsche dabei.“ Er zwinkert ihr zu und verschwindet wieder nach draußen.

Halloween

Am Nachmittag der Halloween-Party sind alle drei Mitbewohner mit Vorbereitungen beschäftigt: Jonathan besorgt mit einem via Carsharing gemieteten Auto die Getränke und Michael und Mia dekorieren die Wohnung. Noch trägt Mia Jeans und Pullover – umziehen würde sie sich erst später. Die rotblonden Locken hat sie zum Pferdeschwanz gebunden.

Während sie eine Lichterkette kreuz und quer durch Jonathans Zimmer spannen und an Bücherregalen, Vorhängestangen und Stehlampe befestigen, wendet Mia sich zu Michael um. „Wusstest du, dass Jonathan mir ein Kostüm gekauft hat?“

Michael, der gerade die Lichterkette um einen Bettpfosten wickelt, lächelt wissend. „Ja, das hat er mir erzählt. Allerdings wollte er mir nicht verraten, was es ist. Hat nur gesagt, es würde mir gefallen.“ Seine braunen Augen glitzern.

Kurz muss Mia an das blaue Kleid denken, dass Jonathan beim Auspacken ihrer Umzugskartons entdeckt hatte. Er hatte sie angewiesen, es abends für die Einweihungsparty anzuziehen und Mia hatte später erfahren, dass Blau Michaels Lieblingsfarbe war. Sie lächelt. „Das will ich doch hoffen…“

Im nächsten Moment lässt sie ihr Ende der Lichterkette fallen und geht mit zwei schnellen Schritten zu Michael hinüber. Sie hakt die Daumen in die Schlaufen seiner Jeans, schmiegt sich leicht an ihn und blickt zu ihm auf. „Meinst du, er plant irgendwas? Also für heute Abend…?“

Auch Michael hat die Lichterkette nun losgelassen (rauschend rutscht sie über den polierten Holzboden bis zurück unter das Fenster) und legt sanft die Arme um ihre schmale Taille. Seine Linke streicht wie selbstverständlich ihren Rücken empor, fährt dabei ihre Wirbelsäule entlang.

Mia schaudert und schließt einen Moment lang die Augen.

„Bestimmt“, flüstert Michael an ihrem Ohr, ehe seine Lippen einen kleinen Kuss auf ihr Ohrläppchen hauchen. „Du kennst ihn doch…“.

In Mias Magen flattert es – und das nicht nur wegen Michaels zärtlichen Liebkosungen. Ja, sie kannte Jonathan. Und sie fragt sich, was sie heute Abend wohl erwarten würde. Sanft schmiegt sie sich fester an Michaels Brust, dessen Fingerspitzen nun ihren Nacken erreicht haben und federleicht über ihre Haut streichen.

„Aber ich bin sicher, es wird dir gefallen.“ Michaels Lippen wandern über Mias Hals, die ihren Kopf nun an seine Schulter gelegt hat.

Mia kann seine wachsende Erregung spüren. Sie seufzt.

Doch da brummt mit einem Mal das Handy in ihrer hinteren Hosentasche. Frustriert stöhnt sie auf.

Michael löst sich gerade soweit von ihr, dass er ihr fragend ins Gesicht blicken kann. „Was war das denn?“

Auch Mia hat die Augen nun wieder aufgeschlagen und greift unwillig nach ihrem Telefon. Ein Blick auf das Display verrät ihr, was sie ohnehin schon vermutet hat. Sie verdreht die Augen. Dann begegnet sie Michaels fragendem und nun auch ein wenig irritiertem Blick. Augenblicklich steigt ihr das Blut in die Wangen. „Das ist mein Ex.“

„Was?“ Michael löst sich von ihr und lässt sich auf die Kante von Jonathans Bett fallen. „Was will der denn von dir?“

Mia dreht das Handy in ihren Händen und zuckt mit den schmalen Schultern. „Nichts Bestimmtes…“ Das Ganze ist ihr tierisch unangenehm und sie wünschte, sie hätte das Vibrieren ihres Handys einfach ignoriert. „Wir haben uns kurz getroffen, als ich bei meinen Eltern war… er – “

Ein Blick auf Michael lässt sie verstummen: Seine Gesichtszüge sind zusehends verschlossener geworden und Mia wird bewusst, dass das hier zu einem echten Problem werden könnte. Schnell schiebt sie das Handy wieder in die Tasche und setzt sich neben Michael auf die Bettkante. „Bloß, weil er noch ein paar Sachen von mir hatte! Die hat er mir wiedergebracht. Und dann haben wir ein bisschen über Berlin gequatscht. Sonst nichts.“

Michael hat die Augenbrauen zusammengezogen und blickt sie konsterniert an. „Und wieso schreibt er dir dann jetzt?“

Mia zuckt mit den Schultern. „Ich hab‘ ehrlich keine Ahnung. Seitdem meldet er sich ständig. Immer nur mit Smalltalk allerdings.“ Sie hebt abwehrend die Hände. „Ich hab‘ ihn echt nicht ermutigt…“ Ihre Kehle ist eng und plötzlich wird ihr bewusst, wie wichtig ihr Michael mittlerweile ist. Vorsichtig berührt sie ihn am Arm. „Sonst ist da nix. Ehrlich.“

Er jedoch wirkt weiterhin angespannt. Ein unverständliches „Hmpf“ kommt von seinen Lippen, während er in der Hosentasche nach seinen Zigaretten kramt.

Einen Moment lang kann Mia Michaels schweigsame Art bloß noch verfluchen.

Doch dann strafft er die Schultern und zwingt ein Lächeln auf seine schmalen Lippen. „Okay.“

Während Mia sichtlich erleichtert die Luft ausbläst, steckt er sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündet sie an. Dabei sieht er Mia weiterhin an. „Aber dann sag ihm halt, dass er dich in Ruhe lassen soll.“

Sie nickt, entschlossen. „Ja. Werd‘ ich.“ Dann lächelt sie und deutet nickend auf die Lichterkette in der Ecke. „Aber jetzt lass uns erst mal weitermachen, oder? Sonst macht Jonathan uns gleich die Hölle heiß…“

Ein paar Stunden später hallen die schaurigsten Töne durch die WG und der Geruch von Kerzen und Räucherstäbchen liegt in der Luft. Mia steht vor dem großen Spiegel neben ihrer Kommode und betrachtet sich skeptisch. „Was für Musik ist das denn bitte?“, brüllt sie über die Schulter hinweg in Richtung Flur, während sie vorsichtig an den Enden ihrer langen und hauteng anliegenden Handschuhe zupft.

Das Kleid, das Jonathan für sie ausgesucht hat, verdient den Namen „Kleid“ eigentlich nur mit Mühe. Es ist so kurz, dass es Mias kleinen Hintern gerade so bedeckt – vorbeugen sollte sie sich darin allerdings besser nicht. Außerdem besteht es aus einem weichen lederartigen Material und liegt eng an wie eine zweite Haut. Der Ausschnitt ist tief und herzförmig – ihre milchig hellen Brüste quellen beinahe daraus hervor. Was allerdings auch an der „Unterwäsche“ liegen konnte, die offenbar zu dem Kostüm dazu gehört und an die Mia gerade gar nicht denken will. Sie zieht sich für Partys ja gerne sexy an, aber das hier ist nochmal etwas anderes.

Vorsichtig dreht sie sich um und begutachtet ihre Rückseite. Mittig auf ihrem Po sitzt der schwarze Katzenschwanz – flauschig und weich reicht er bis fast zu ihren Kniekehlen herab.

---ENDE DER LESEPROBE---