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In all den Jahren als Blogger haben sich etliche neue Gedichte angesammelt. Nun bekommt ihr ein kleines Best-Of in Buchform. Danke auch an alle meine treuen Fans, die seit der ersten Stunde dabei sind. Ob es bei einem Band bleiben wird...?
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Dirty Dichter
Die Blognachlese
Thomas Reich
Texte + Cover 2012 © Thomas Reich
Impressum: Thomas Reich
Bachenstr. 14
78054 Villingen-Schwenningen
Dieses Buch richtet sich in erster Linie an meine treuen Stammleser. Endlich eine Offline-Alternative, die man einfach im Bett oder auf dem Scheißhaus lesen kann, ohne jedes Mal den Laptop anwerfen zu müssen.
Auch Frischlinge, die meine harten Verse noch nicht kennen, werden ihre Freude haben.
Thanx,
Thomas Reich aka Dirty Dichter
Ich dachte
meine Straßen zu kennen
doch nun finde ich
nicht einmal mehr im Hellen nach Hause.
Der Asphalt ist morsch
durchzogen von Rissen
& bröckelt an mehreren Stellen
die großen Plätze
wo ich immer im Kreis lief
vor Bombenkratern
nicht mehr zu erkennen
wer sein Königreich
auf Sand gebaut...
erkennt die Natur
erkennt das unberechenbare Element
das zwischen den Spalten ausbricht
vom Versuch
alles zu planen
ich muss funktionieren um jeden Preis
habe keine Planierraupe
die das Elend eindämmen könnte
aber Bergstiefel
mit denen ich über die Schlaglöcher stolpere
nichts würde mich glücklicher machen
als wenn ich weinen könnte
damit aus meinen Tränen
neues Leben entsteht
doch ich stehe nur stumm da;
und zittere.
Die Litfaßsäulen
nur abgerissene Papierschnipsel
keine Nachrichten mehr
alle meine Brieftauben
hat man erschossen
ich sehe nur noch Sackgassen.
Sag mir
wo ich zu Hause bin
in meinem Herzen
ist kein Platz mehr
für mich.
Sie haben mich
als Söldner angeheuert
um die Hexe zu erschlagen
doch brauchen sie nicht
meine Sinne zu reizen
ich habe es gesehen
das Haus der Hexe
den eingefrorenen Kopf im Kühlschrank
noch in Zellophan, wie Salat
das Paar Hände
das die Klospülung nicht fortzutragen vermochte
in Andacht
fast als wollten sie beten
(nicht dass es ihnen etwas genutzt hätte)
Klirren und Schaben
wie Kreide auf der Schiefertafel
doch ist es nur meine Streitaxt
die über den Boden schleift
den Mörtel aus den Fugen kratzt
sich mit Wut lädt
wie statische Elektrizität
Energie aus dem Nichts
Passanten die mich fliehen
die den irren Glanz in meinen Augen sahen.
Sinkende Sonne
zum großen Showdown
in der Bahnhofshalle
die Überwachungskameras
einmal nicht Überwacher
sondern fiebernde Zuschauer
mit Popcorn
in den rosigen Patschehänden Klatschehänden
schreien laut=hals:
--schlag ihn ihr ab
den verdammten !Kopf
Die Ohren dumpf
von ewig abgefuckter Diskomusik
in der Hoffnung
dass du dich
nach allen Möglichkeiten dieser Nacht
für mich entscheidest;
Vergleich über Stunden
ob du denn
nichts Besseres findest
dabei warst du es
wo mich überhaupt
hierher gebracht hattest
zum Fleischmarkt
;;
dann auf dem Parkplatz endlich
eine Geste der Zärtlichkeit
wozu dein Mund fähig ist
mein Blick in die Sterne
eiskalt funkelnd über die Sterblichen
mach mich unglücklich
wie du es versprochen hast.