Dunkler Grund - Anne Perry - E-Book

Dunkler Grund E-Book

Anne Perry

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Beschreibung

England zur Zeit Königin Viktorias: In einer Zeitungsannonce wird eine Betreuerin für die Reise, einer vornehmen, herzkranken älteren Dame von Edinburgh nach London gesucht. Eine ideale Aufgabe für die ehemalige Krankenschwester Hester Latterly. Sie soll Mrs. Farraline Gesellschaft leisten und darauf achten, daß sie die genaue Dosis ihrer Digitalis-Medizin einnimmt. Als der Zug in London eintrifft, macht Hester jedoch eine grausige Entdeckung: Mrs. Farraline ist über Nacht gestorben – eines natürlichen Todes, wie zunächst scheint. Doch dann taucht in Hesters Gepäck eine Perlenbrosche der Toten auf. Und als schließlich die Obduktion eine Oberdosis Digitalis als Todesursache ergibt, wird aus der Anklage wegen Diebstahls eine Anklage wegen Mordes. Inspector William Monk, der seiner guten Freundin Hester helfen will, nimmt die Ermittlungen auf und versucht hartnäckig, hinter die Geheimnisse der Familie Farraline zu kommen. Denn daß hinter der Fassade der Familie nicht alles zum besten steht, wird schnell klar...

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ANNE PERRY

Dunkler Grund

Buch

England zur Zeit Königin Viktorias: In einer Zeitung wird eine Betreuerin für die Reise einer vornehmen, herzkranken älteren Dame von Edinburgh nach London gesucht. Eine ideale Aufgabe für die ehemalige Krankenschwester Hester Latterly. Sie soll Mrs. Farraline in der Eisenbahn Gesellschaft leisten und darauf achten, daß sie die genaue Dosis einer Digitalis-Medizin einnimmt. Als der Zug in London eintrifft, macht Hester jedoch eine grausige Entdeckung: Die ihr anvertraute Patientin ist über Nacht gestorben – eines natürlichen Todes, wie zunächst alle annehmen. Doch dann taucht in Hesters Gepäck eine wertvolle Perlenbrosche der Toten auf. Und als schließlich die Obduktion eine Überdosis Digitalis als Todesursache ergibt, wird aus der Anklage wegen Diebstahls eine Anklage wegen Mordes. Da schaltet sich Privatdetektiv Monk ein, der seiner guten Freundin Hester helfen will. In Edinburgh nimmt er die Ermittlungen auf und versucht hartnäckig, hinter die Geheimnisse der Familie Farraline zu kommen. Denn daß hinter der Fassade dieser hochanständigen viktorianischen Familie nicht alles zum besten steht, wird schnell klar...

Autorin

Anne Perrys Spezialität sind spannende Kriminalromane, die im viktorianischen England spielen. Mit ihren Helden, dem Privatdetektiv und ehemaligen Polizisten Monk und dem Detektivgespann Thomas und Charlotte Pitt, begeistert sie mittlerweile ein Millionenpublikum. Anne Perry lebt in Portmahomack, Schottland.

Inhaltsverzeichnis

BuchAutorinWidmungErstes KapitelZweites KapitelDrittes KapitelViertes KapitelFünftes KapitelSechstes KapitelSiebtes KapitelAchtes KapitelNeuntes KapitelZehntes KapitelElftes KapitelZwölftes KapitelCopyright

KIMBERLY HOVEY für ihre Hilfeund Freundschaft

Erstes Kapitel

Hester Latterly saß im Zug und sah durch das Fenster auf die weite, sanft hügelige Landschaft des schottischen Tieflandes hinaus.

Die frühe Oktobersonne stieg aus einem Schleier am Horizont empor. Es war kurz nach acht, über den Stoppelfeldern hing noch so viel Morgendunst, daß die großen Bäume, an deren Zweigen hier und da schon ein paar goldene Blätter schimmerten, in der Luft zu schweben schienen. Die Häuser waren aus festem grauen Stein und wirkten bei weitem schroffer als die Häuser im Süden mit ihren sanfteren Farben. Man sah hier keine Strohdächer, keine mit Stuck verzierten Hauswände; dafür qualmte es aus hohen Schornsteinen, und die Stufen der Staffelgiebel zeichneten sich scharf gegen den Himmel ab.

Vor beinahe anderthalb Jahren – der Krimkrieg neigte sich dem Ende zu – war sie nach Hause zurückgekehrt, weil ihre Eltern gestorben waren. Lieber wäre sie bis zum bitteren Ende in Scutari geblieben, aber die Familientragödie hatte ihre Anwesenheit erforderlich gemacht. Seitdem versuchte sie, ein paar von den neuen Methoden der Krankenpflege anzuwenden, die sie sich mühselig angeeignet hatte; darüber hinaus hatte sie alles darangesetzt, die veralteten englischen Vorstellungen von Krankenhaushygiene in Übereinstimmung mit Miss Nightingales Theorien zu reformieren. Zum Dank für diese Bemühungen war sie als rechthaberische und renitente Person entlassen worden. Wie hätte sie sich gegen diesen Vorwurf wehren sollen? Er traf ja zu.

Ihr Vater war in Armut und Schande gestorben. Für sie oder ihren Bruder Charles war kein Geld übriggeblieben. Natürlich hätte Charles für sie gesorgt, und sie hätte bei ihm und seiner Frau leben können, aber diese Abhängigkeit wäre ihr unerträglich gewesen. Innerhalb kurzer Zeit hatte sie eine Stellung als Privatschwester gefunden, und nachdem der Patient genesen war, hatte sie sich die nächste gesucht. Manche waren angenehm, andere weniger, doch länger als eine Woche war sie niemals ohne bezahlte Stellung gewesen. Sie war ihre eigene Herrin.

Diesen Sommer hatte sie für kurze Zeit eine Stelle in einem Krankenhaus angenommen; ihre Freundin und häufige Gönnerin Lady Callandra Daviot hatte sie dringend darum gebeten, als Dr. Kristian Beck nach dem plötzlichen Tod Schwester Barrymores Strafverfolgung und Gefängnis drohten. Nachdem die Sache geklärt war, hatte Hester wieder eine private Stellung angetreten, aber die Arbeit dort war nun auch beendet, und sie mußte sich etwas Neues suchen.

In einer Londoner Zeitung war sie auf eine Anzeige gestoßen. Eine prominente Edinburgher Familie suchte eine junge Frau aus gutem Hause mit etwas Erfahrung in Krankenpflege, um Mrs. Mary Farraline, eine alte Dame von zarter, aber keineswegs kritischer Gesundheit, auf einer sechstägigen Reise nach London zu begleiten. Miss Nightingales Damen würden bevorzugt behandelt, hieß es in der Anzeige. Selbstverständlich würde die Familie für alle Reisekosten aufkommen, und für die in Anspruch genommenen Dienste stellte man eine großzügige Vergütung in Aussicht. Bewerbungen seien an Mrs. Baird McIvor, Ainslie Place 17, Edinburgh, zu richten.

Hester war noch nie in Edinburgh gewesen – sie war überhaupt noch nie in Schottland gewesen –, und die Vorstellung, zu dieser Jahreszeit zweimal mit dem Zug dorthin und zurück fahren zu dürfen, erschien ihr äußerst reizvoll. In einem Brief teilte sie Mrs. McIvor ihre Qualifikationen mit und erklärte ihre Bereitschaft, die Aufgabe zu übernehmen.

Vier Tage später erhielt sie eine Antwort; ihrer Zusage hatte Mrs. McIvor eine Fahrkarte zweiter Klasse für den kommenden Dienstag beigefügt; der Zug würde London um 21.15 Uhr verlassen und am nächsten Morgen um 8.35 Uhr in Edinburgh eintreffen. An der Waverly Station sollte sie von einem Wagen abgeholt und zum Haus der Farralines gebracht werden, wo sie den Tag über Zeit hätte, sich mit ihrer Patientin bekannt zu machen. Am selben Abend würden sie und Mrs. Farraline den Zug zurück nach London besteigen.

Hester hatte sich ein wenig über Edinburgh informiert, auch wenn sie, kaum daß sie eingetroffen war, wieder abreisen mußte, zumindest bei ihrem ersten Besuch. Vielleicht blieben ihr nach ihrer Rückkehr mit Mrs. Farraline aus London noch ein, zwei Tage Zeit, sich die Stadt ein wenig anzusehen. Hester wußte, daß Edinburgh zwar die Hauptstadt Schottlands, aber mit nur einhundertsiebzigtausend Einwohnern erheblich kleiner als London mit seinen beinahe drei Millionen Menschen war. Trotzdem war es eine sehr bedeutende Stadt, das »Athen des Nordens«, berühmt wegen seiner Gelehrsamkeit, vor allem auf den Gebieten der Medizin und der Juristerei.

Der Zug ratterte und schwankte durch eine Kurve. Als die Luft wieder klar wurde, konnte Hester in der Ferne die dunklen Dächer der Stadt erkennen, über denen auf massivem Fels die gezackte Silhouette der Burg aufragte – und dahinter das blasse Schimmern des Meeres. Wider alle Vernunft durchfuhr sie ein Schauder freudiger Erregung, als stünde ihr ein großes Abenteuer bevor und nicht nur ein Tag in einem fremden Haus, der Auftakt zu einer höchst alltäglichen beruflichen Aufgabe.

Die Reise war lang und unbequem gewesen, ein Wagen der zweiten Klasse bietet weder Ruhe noch Bewegungsfreiheit. Natürlich hatte sie die ganze Nacht hindurch aufrecht gesessen; sie fühlte sich steif und müde. Sie stand auf, strich ihre Kleider glatt und brachte, so unauffällig wie möglich, ihre Frisur in Ordnung.

Eingehüllt in wirbelndem Rauch und inmitten des Lärms von rufenden Stimmen, kreischenden Rädern und schlagenden Türen rollte der Zug in den Bahnhof. Sie ergriff ihr einziges Gepäckstück, eine Reisetasche, gerade groß genug, um die Wäsche zum Wechseln und die nötigen Toilettenartikel unterzubringen, und stieg aus.

Die Luft schlug ihr so kalt ins Gesicht, daß ihr der Atem stockte. Auf dem Bahnsteig herrschte lautes und geschäftiges Treiben, Fahrgäste riefen nach Gepäckträgern, Zeitungsjungen schrien, Karren und Handwagen klapperten. Die Lokomotive spuckte Asche aus, ein verrußter Heizer pfiff ein fröhliches Lied, Rauchschwaden wälzten sich über den Köpfen der Reisenden hinweg, und ein Mann fluchte, weil Rußflocken sich auf seinem sauberen Hemdkragen niedergelassen hatten.

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