Schwarze Themse - Anne Perry - E-Book

Schwarze Themse E-Book

Anne Perry

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Beschreibung

London, Mitte des 19. Jahrhunderts: Privatdetektiv William Monk soll für den Reeder Clement Louvain ermitteln, dem eine ganze Schiffsladung kostbaren Elfenbeins gestohlen wurde. Der Dienst habende Wachmann wurde dabei brutal erschlagen. Kurz darauf wird im Armenhospital, das Monks Frau Hester leitet, die junge Ruth ermordet. Zwei ganz unterschiedliche Fälle, so scheint es. Bis sich herausstellt, dass sowohl Ruth als auch der Wachmann an der Pest erkrankt waren ...

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Seitenzahl: 656

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Buch

London, Mitte des 19. Jahrhunderts: Privatdetektiv William Monk begibt sich in die Dienste des Reeders Clement Louvain. Die Ladung eines seiner Schiffe, kostbares Elfenbein aus Afrika, wurde im Hafen gestohlen und der Dienst habende Wachmann erschlagen. Auch Monks Frau Hester macht Bekanntschaft mit Louvain: Der Reeder bringt die junge Ruth, die er als Geliebte eines Freundes ausgibt, in das von Hester geleitete Armenhospital. Aber schon bald nach ihrer Ankunft wird Ruth ermordet. Da schwarze Beulen an ihrem Körper auf eine Pesterkrankung hindeuten, muss Hester das Krankenhaus schließen – wohl wissend, dass sie so wahrscheinlich den Täter mit einschließt.

In der Zwischenzeit gelingt es Monk, den Elfenbeindieb zu stellen und Louvain die kostbare Fracht zurückzugeben. Der Dieb aber, das wird schnell deutlich, ist nicht der Mörder des Wachmanns. Der angebliche Mord war nur ein Vertuschungsmanöver, das von der wahren Todesursache ablenken sollte: Der Wachmann starb an der Pest. Zwei Pestfälle im selben Zeitraum in derselben Stadt – die Vermutung liegt nahe, dass sie auch denselben Ursprung haben. Aber warum sollte der Pesttod auf Louvains Schiff verheimlicht werden? Und warum wurde Ruth ermordet?

Autorin

Die Engländerin Anne Perry verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Mittlerweile begeistert sie mit ihren Helden, dem Privatdetektiv William Monk sowie dem Detektivgespann Thomas und Charlotte Pitt, ein Millionenpublikum. »Schwarze Themse« ist ihr vierzehnter William-Monk-Roman.

Weitere Informationen zur Autorin unter www.anneperry.net

Inhaltsverzeichnis

BuchAutorinKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Copyright

1

»Der Mord interessiert mich nicht«, sagte Louvain schroff und beugte sich ein wenig über den Tisch. Sie standen in dem großen Büro, dessen Fenster auf den Pool of London blickten mit seinem Wald aus Masten, die vor dem zerrissenen Herbsthimmel auf dem Wasser schaukelten. Da lagen Klipper und Schoner aller seefahrenden Nationen der Welt, Barkassen, die den Fluss hinauf- und hinunterfuhren, ein Vergnügungsdampfer schob sich vorbei, Schlepper, Fähren und Tender waren bei der Arbeit. »Ich muss das Elfenbein wiederhaben!«, stieß Louvain hervor. »Ich habe keine Zeit, auf die Polizei zu warten.«

Monk blickte ihn erstaunt an und versuchte, eine Erwiderung zu formulieren. Er brauchte diesen Auftrag, sonst wäre er nicht in das Büro der Louvain’schen Reederei gekommen, bereit, eine Aufgabe zu übernehmen, die abseits seines üblichen Betätigungsfelds lag. In der Stadt war er ein hervorragender Ermittler, das hatte er sowohl bei der Polizei als auch später als Privatdetektiv wiederholt unter Beweis gestellt. Er kannte die herrschaftlichen Wohnhäuser der Wohlhabenden und die schäbigen Seitenstraßen der Armen. Er kannte die kleinen Diebe und Spitzel, die Händler von Diebesgut, die Bordellbetreiber, die Fälscher und viele von denen, die sich anheuern ließen. Aber der Fluss, die »längste Straße Londons«, mit seinem veränderlichen Wasserstand, den ständigen Schiffsbewegungen und den Männern, die viele fremde Sprachen sprachen, war unbekanntes Terrain für ihn. Die Frage, die ihm, beharrlich wie ein Pulsschlag, im Kopf herumspukte, war: Warum hatte Clement Louvain nach ihm geschickt und nicht nach jemandem, der mit den Docks und dem Wasser vertraut war? Die Wasserpolizei war älter als Peels Stadtpolizei, sie war 1798 gegründet worden, vor fast einem Dreivierteljahrhundert. Durchaus möglich, dass die Männer zu beschäftigt waren, um Louvains Elfenbein die Aufmerksamkeit zu widmen, die er sich wünschte, aber war das wirklich der Grund gewesen, warum er nach Monk geschickt hatte?

Louvain stand auf der anderen Seite des großen polierten Mahagonitischs, blickte ihn abschätzend an und wartete.

»Der Mord hängt mit dem Diebstahl zusammen«, erwiderte Monk. »Wenn wir wüssten, wer Hodge umgebracht hat, wüssten wir auch, wer das Elfenbein gestohlen hat, und wenn wir wüssten, wann das geschah, wären wir der Lösung der Frage ein gutes Stück näher.«

Louvains Gesichtszüge verhärteten sich. Er war ein von Wind und Wetter gegerbter Mann Anfang vierzig mit schmalen Hüften, doch seine Muskeln waren ebenso hart wie die der Matrosen, die er anheuerte, damit sie seine Schiffe an die Küste Ostafrikas brachten, um mit Elfenbein, Bauholz, Gewürzen und Fellen zurückzukommen. Sein hellbraunes Haar war dick und aus der Stirn zurückgekämmt, sein Gesicht breit.

»Auf dem Fluss bei Nacht spielt die Uhrzeit keine Rolle«, sagte er knapp. »Die ganze Zeit sind überall leichte Kavalleristen, schwere Kavalleristen und nächtliche Plünderer unterwegs. Niemand wird etwas über irgendjemanden sagen, erst recht nicht zur Wasserpolizei. Darum brauche ich meinen eigenen Mann, jemanden mit Ihren Fähigkeiten.« Sein Blick streifte Monk, und er betrachtete den Mann, der in dem Ruf stand, ebenso unbarmherzig zu sein wie er selbst, ein paar Zentimeter größer, mit hohen Wangenknochen und einem schmalen Gesicht. »Ich muss dieses Elfenbein wiederhaben«, wiederholte Louvain. »Ich habe bereits einen Käufer dafür, der darauf wartet, und ich habe Außenstände. Suchen Sie nicht nach dem Mörder, um den Dieb zu finden. Das funktioniert vielleicht an Land. Auf dem Fluss finden Sie den Dieb, und das wird Sie zu dem Mörder führen.«

Monk hätte den Fall liebend gerne abgelehnt. Es wäre leicht gewesen, allein sein geringes Wissen wäre Grund genug. Es fiel ihm tatsächlich immer schwerer einzusehen, warum Louvain nach ihm geschickt hatte und nicht nach einem der vielen Männer, die sich zumindest auf dem Fluss und den Docks auskannten. Es gab immer jemanden, der für entsprechendes Honorar eine private Ermittlung übernahm.

Aber Monk konnte es sich nicht leisten, Louvain darauf hinzuweisen. Er musste der bitteren Tatsache ins Auge sehen, dass er auf Louvains Auftrag angewiesen war und – gegen seine Überzeugung – vorgeben musste, dass er sehr wohl in der Lage war, das Elfenbein zu finden und zu ihm zurückzubringen, und zwar schneller und diskreter als die Wasserpolizei.

Die Not zwang ihn dazu, die zahllosen banalen Fälle, die in letzter Zeit zu wenig eingebracht hatten. Er wagte es nicht, Schulden zu machen, und da Hester ihre ganze Kraft der Klinik in der Portpool Lane widmete, die eine Wohltätigkeitseinrichtung war, trug sie nicht zum Familieneinkommen bei. Doch ein Mann sollte nicht erwarten, dass eine Frau ihren eigenen Lebensunterhalt verdient. Sie verlangte wenig genug – keinen Luxus, keinen eitlen Tand –, sie wollte nur die Arbeit tun dürfen, die sie liebte. Monk hätte sich jedem Mann angedient, um ihr das bieten zu können. Er ärgerte sich über Louvain, denn der hatte die Macht, ihm heftigen Verdruss zu bereiten, aber noch mehr Sorgen bereitete ihm, dass Louvain mehr Interesse daran zeigte, den Dieb aufzuspüren, der ihn beraubt hatte, als einen Mörder, der Hodge das Leben genommen hatte.

»Und wenn wir ihn nicht finden«, sagte er laut, »und Hodge wird beerdigt, welche Beweise haben wir dann noch? Dann haben wir geholfen, das Verbrechen zu verschleiern.«

Louvain schürzte die Lippen. »Ich kann es mir nicht leisten, dass der Diebstahl bekannt wird, es würde meinen Ruin bedeuten. Reicht es nicht, wenn ich in einer Zeugenaussage beschwöre, wo genau ich die Leiche gefunden habe, wie und wann? Der Arzt kann die Verletzungen des Mannes bezeugen, und Sie selbst können sie sich ansehen. Ich setze es schriftlich auf und unterzeichne es, und Sie können die Papiere haben.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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