Ein Besuch im Swingerclub - Willy Rencin - E-Book

Ein Besuch im Swingerclub E-Book

Willy Rencin

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Beschreibung

Zur Beachtung; um Verwechslungen auszuschließen; die folgende Geschichte 'Besuch im Swingerclub' ist eine Satire, keine Masturbationsvorlage! Unweit meiner Wohnung hat ein findiger Geschäftsmann, nach der Wende, ein im Hinterhof stehendes Fabrikgebäude aufgekauft und daraus eine mehrräumige Sauna geschaffen. Die Preise sind erträglich, alles ist sauber und ich bin dort Stammgast. Mein Kumpel Erwin hat in seinem Fitnesscenter, wo er Muskelerhaltung – nicht Aufbau betreibt, eine Sauna zur Verfügung und ist ebenso, wie unser gemeinsamer Freund Phil, nicht mit von der Partie. (Phil, der zu viel dem Rauchen frönt, bekommt in der Sauna krampfartige Hustenanfälle und heftiges Ohrensausen.) Es gibt Räume für Mutter und Kind, für gemischtes Publikum und montags dürfen die Leute ihren Hunden die innerliche und äußerliche Rundumreinigung gönnen. Nach dem werden die Lieblinge zu einem der vielen Hundesalons geschleppt und ein bisschen weiter gequält. Haustiere sind zäh, fügen sich in das Unvermeidliche und grinsen vielleicht schadenfroh in sich hinein, weil ihre verblödeten Herrchen wieder um einen blanken Hunderter ärmer geworden sind. Mein Tag ist der Mittwoch, da ist in der Herrenabteilung wenig Betrieb und man hat seine Ruhe. Am Wochenende ist Hochbetrieb und Zeuge sein zu müssen, wie sich Männer im Duschraum gegenseitig die Genitalien einseifen und dabei lustvolle Schreie ausstoßen, darauf kann ich verzichten. Abgesehen davon, gönne ich den Leutchen jegliche Art Vergnügen, wenn ich selbst außen vor bleiben kann. Im Nachsommer vorigen Jahres befand sich in meinem Briefkasten eine Einladung. Die Saunaanlage sei doch seit geraumer Zeit um eine weitere Attraktion bereichert – einen separaten, sehr luxuriösen "Swinger Club". Als Stammgast der Saunaanlage unterbreite man mir für den folgenden Sonnabend ein kostenloses Kennenlernangebot.

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Willy Rencin

Ein Besuch im Swingerclub

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Die Einladung

 

Lieber Leser, um Verwechslungen auszuschließen; die folgende Geschichte ‚Besuch im Swingerclub‘ ist eine Satire, keine Masturbationsvorlage!

 

Unweit meiner Wohnung hat ein findiger Geschäftsmann, nach der Wende, ein im Hinterhof stehendes Fabrikgebäude aufgekauft und daraus eine mehrräumige Sauna geschaffen. Die Preise sind erträglich, alles ist sauber und ich bin dort Stammgast.

Mein Kumpel Erwin hat in seinem Fitnesscenter, wo er Muskelerhaltung – nicht Aufbau betreibt, eine Sauna zur Verfügung und ist ebenso, wie unser gemeinsamer Freund Phil, nicht mit von der Partie. (Phil, der zu viel dem Rauchen frönt, bekommt in der Sauna krampfartige Hustenanfälle und heftiges Ohrensausen.)

Es gibt Räume für Mutter und Kind, für gemischtes Publikum und montags dürfen die Leute ihren Hunden die innerliche und äußerliche Rundum-Reinigung gönnen. Nachdem werden die Lieblinge zu einem der vielen Hundesalons geschleppt und ein bisschen weiter gequält.

Haustiere sind zäh, fügen sich in das Unvermeidliche und grinsen vielleicht schadenfroh in sich hinein, weil ihre verblödeten Herrchen wieder um einen blanken Hunderter ärmer geworden sind.

Mein Tag ist der Mittwoch, da ist in der Herrenabteilung, wenig Betrieb und man hat seine Ruhe. Am Wochenende ist Hochbetrieb und Zeuge sein zu müssen, wie sich Männer im Duschraum gegenseitig die Genitalien einseifen und dabei lustvolle Schreie ausstoßen, darauf kann ich verzichten. Abgesehen davon, gönne ich den Leutchen jegliche Art Vergnügen, wenn ich selbst außen vor bleiben kann.

Im Nachsommer vorigen Jahres befand sich in meinem Briefkasten eine Einladung. Die Saunaanlage sei doch seit geraumer Zeit, um eine weitere Attraktion bereichert – einem separaten, sehr luxuriösen „Swinger Club“. Als Stammgast der Saunaanlage unterbreitete man mir für den folgenden Sonnabend ein kostenloses Kennenlern-Angebot.

Clubs dieser Art gab es bereits eine Vielzahl in Dresden, aber weder ich, noch meine Freunde Erwin und Phil hatten Interesse auf solche Art unser Geld zu vertun. Mit anderen Pärchen auf einer Spielweise Haufen zu bilden, war nicht nach unserem Geschmack. Wir sind da vielleicht etwas eigen. Was das Fernsehen zum Thema beisteuert, lässt darauf schließen, dass in diesen Clubs Hochbetrieb herrscht und diese Art Freizeitgestaltung nicht bloß sehr beliebt, sondern auch durch alle Schichten der Bevölkerung hin, sehr verbreitet zu sein scheint.

Da es aber im Fernsehen fast nichts mehr gibt, was nicht getürkt ist, schien mir das eher zweifelhaft.

In Oma Melberts Garten, wo Phil und Erwin, vor sich einen Kasten „Radeberger“ gerade von ihrem schweren Tagewerk entspannten, wurde ich freudig empfangen. Ich zeigte Beiden die Einladung und sie fanden, ich solle davon Gebrauch machen, schließlich wäre es umsonst.

Omi, wie meist, den rot-weiß gefleckten Kater von Gartennachbar Wilhelm auf dem Schoss, in der Hollywoodschaukel sitzend, missverstand wovon die Rede war. Anstelle „Swinger Club“ hatte sie wohl „Singe Club“ verstand und rief mir zu: „ Das wäre doch eine schöne Sache und ich solle ja mitmachen“.

Omi, hört etwas schwer, aber benutzt ungern ihr Hörgerät und so kommt es immer wieder mal zu kleinen Missverständnissen. Sage ich zum Beispiel zu Erwin oder Phil: „Gib mir noch ein Bier!“, tönt es von der Schaukel: „ Keine Sorge, Jungs, ich bin noch hier!“

Soviel zu Oma Melbert und ihrem Garten, der von Erwin – unter Mithilfe Phils und meiner betreut wird.

Nachdem ich, um meine Freunde nicht zu kränken, eine geringe Menge Bier mitgetrunken hatte, galt als ausgemacht, dass ich Einladung annähme und nachher Bericht erstatte. Begleiten, mir wäre das lieb gewesen, konnte mich keiner meiner Freunde, da die Einladung nur für eine Person ausgestellt war.

Am nächsten Morgen war mir etwas unwohl an den Gedanken, leichtfertig versprochen zu haben das Angebot zu nutzen.

Auch wusste ich aus dem Fernsehen, dass die Leute( allen Alters) dort halbnackt in neckischer Bekleidung herumlaufen. Was um Himmels Willen sollte ich anziehen, um nicht von vornherein aus der Reihe zu tanzen. (Anderseits wollte  weder auffallen, noch direkt an dem närrischen Treiben teilhaben.

Schließlich entschied ich mich für ein schwarzes (engmaschiges) Netz Hemd mit kurzem Arm und einer gleichfarbigen Badehose, die sogar ein integriertes Täschchen besaß. Dazu kamen noch Mokassins und ein paar Söckchen – ebenfalls schwarz.

So ausstaffiert schaute ich mich im Spiegel meines Badezimmers an und war nicht sonderlich begeistert, von meinem Spiegelbild. Der Spiegel ist klein, taugt zum Rasieren, aber außer dem Gesicht ist nicht viel zu erblicken. Es sei man verrenkt seinen Körper wie ein Akrobat im Zirkus.

Ich bemerke, (eigentlich erstmals) dass die Lebensjahre meine Mundwinkel etwas heruntergezogen haben und mir ein leicht mürrisches Aussehen verleiht. Ich versuche sie mit beiden Zeigefingern etwas nach oben zu ziehen, was zwar gelingt, aber jetzt sehe ich richtig bescheuert aus. Nase und Ohren könnten bei mir auch etwas kleiner sein, waren sie auch irgendwann einmal. Im Alter, so hatte ich gelesen, wachsen beim Mann Nase, Ohren und die Füße noch um einiges. (Andere Körperteile sind davon nicht betroffen!)