Ein Mustergatte erzählt - Willy Rencin - E-Book

Ein Mustergatte erzählt E-Book

Willy Rencin

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Beschreibung

Ich habe selbstverständlich für die Nöte und kleinen Sorgen meiner Gattin ein offenes Ohr und bin immer bemüht, sie in jeglicher Form zu unterstützen. So helfe ich beim Fensterputzen oder Staubwischen, indem ich ihr die verbliebenen Schmutzpartikel anzeige oder die von ihr abgenommenen Gardinen handlich zusammenfalte. So lassen sie sich bequem von ihr ins Bad zur Waschmaschine tragen. Ich schaue ihr auch gern nur einfach zu. Was mich immer ein wenig aus dem Gleichgewicht bringt, ist; wenn sie aus einer inneren Eingebung heraus alle Gläser und das große (ererbte) Porzellanservice aus den Anrichten holt zwecks gründlicher Reinigung. In einer Schüssel, wohlgemerkt! Eine Geschirrspülmaschine halten wir, schon wegen des hohen Stromverbrauches, für total überflüssig. Also Gläser reinigen; ein Mann würde sich für selten anfallende, aber notwendige Arbeiten (so er kein Liederjan ist) einen Terminplan machen und sich streng daran halten. Ich würde jedenfalls so handeln! Meine Frau behauptet, sie brauche dafür keinen Plan, hätte es im Gefühl, wenn der Zeitpunkt heran wäre. Sie ist sonst keineswegs so stur, ist eher einsichtig, aber in dieser Beziehung war mein Bemühen ein Haschen nach Wind. Sie hat es im Gefühl! 

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Willy Rencin

Ein Mustergatte erzählt

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Ein Mustergatte

 Ich habe selbstverständlich für die Nöte und kleinen Sorgen meiner Gattin ein offenes Ohr und bin immer bemüht, sie in jeglicher Form zu unterstützen. So helfe ich beim Fensterputzen oder Staubwischen, indem ich ihr die verbliebenen Schmutzpartikel anzeige oder die von ihr abgenommenen Gardinen handlich zusammenfalte. So lassen sie sich bequem von ihr ins Bad zur Waschmaschine tragen. Ich schaue ihr auch gern nur einfach zu. Was mich immer ein wenig aus dem Gleichgewicht bringt, ist; wenn sie aus einer inneren Eingebung heraus alle Gläser und das große (ererbte) Porzellanservice aus den Anrichten holt zwecks gründlicher Reinigung. In einer Schüssel, wohlgemerkt! Eine Geschirrspülmaschine halten wir, schon wegen des hohen Stromverbrauches, für total überflüssig.

Also Gläser reinigen; ein Mann würde sich für selten anfallende, aber notwendige Arbeiten (so er kein Liederjan ist) einen Terminplan machen und sich streng daran halten. Ich würde jedenfalls so handeln! Meine Frau behauptet, sie brauche dafür keinen Plan, hätte es im Gefühl, wenn der Zeitpunkt heran wäre. Sie ist sonst keineswegs so stur, ist eher einsichtig, aber in dieser Beziehung war mein Bemühen ein Haschen nach Wind. Sie hat es im Gefühl!

Ha, ich habe es auch im Gefühl; nämlich wenn im Herbst das Wetter umschlägt. Da bekomme ich eine Art Migräne, liege den ganzen Tag flach mit einem Wickel um den Kopf, der halbstündlich neu mit genau temperiertem Wasser benässt werden muss. Ein zweites Thermometer (das andere benutzt „SIE“ in der Küche) ermöglicht mir die exakte Überprüfung. Es passiert, dass durch Nachlässigkeit das Wasser nicht die notwendige Temperatur hat und erneuert, sprich von meiner Frau aufgewärmt werden muss.

Obzwar meine Gesundheit Schaden hätte nehmen können, nie bekam mein kleines Dummchen, so nenne ich sie manchmal liebevoll, einen Vorwurf zu hören. Natürlich kommt man nicht umhin, Mängel anzusprechen, schon um Wiederholungen auszuschließen. Da wird ein Lernprozess in die Gänge gebracht! Ein Partner leistet dem anderen Partner notwendigerweise Erste Hilfe! Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Schlüsselwort, wie sich sehr wohl am nachstehenden Beispiel erklärt. Da ich gern die verschiedenen im Handel vorrätigen Biersorten ausprobiere, erleichtere ich meiner Frau den Einkauf dadurch, dass ich ihr ganz präzise beschreibe, welcher Sorte ich diesmal den Vorzug gebe und welche Verkaufsstelle sie lagert.

Zugegeben sind für sie weite Wege zu gehen, auch die Flaschen mögen ihr Gewicht haben, aber dafür ist sie an der frischen Luft und kräftigt ihren Körper. Im 3. Stock angelangt, wo wir unsere bescheidene Bleibe haben, ist sie manchmal außer Puste, aber als Kavalier nehme ich ihr sofort den Beutel mit dem Bier ab und überprüfe, da ich sehr ordnungsliebend bin, ob Sorte und Anzahl mit meinem Auftrag übereinstimmen. Hat sie, das kommt aber selten vor, etwas verwechselt, mache ich ihr keine Vorhaltungen, sondern gebe mich damit zufrieden, dass sie sich sofort (von selbst) auf den Weg macht, um den kleinen Patzer zu egalisieren. Ist alles in Ordnung, verkoste ich die erste Flasche, danach schaue ich kurz in die Küche.