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Julian Bates

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Beschreibung

Eine kleine Anmerkung zu Beginn, falls du einfach nur hetero bist, lass am besten die Finger von der Geschichte, sie ist zu gefährlich für dich. Ehrlich. Eigentlich sollte Jasmins und Julians Geschichte ja einfach nur eine kleine erotische Kurzgeschichte werden. Mir fehlen aber bei erotischen Kurzgeschichten immer die Gefühle dabei. Also dachte ich mir noch eine Geschichte für meinen Held und meine Heldin aus, und stellte sie auf die Probe. Sie müssen sich ihren Sex erst verdienen. Dann wurde die Geschichte neben der Erotik faszinierender, sodass diese Teile immer länger wurden. Worum geht es ? Julian ist ziemlich schüchtern und ist deshalb meistens einsam und allein. Als Jasmin in sein Leben tritt, wirbelt sie sein Leben völlig durcheinander. Er wird dazu gezwungen, Farbe zu bekennen. Entscheidet er sich für seine Liebe oder für seinen männlichen Stolz ?

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Eine wahre Liebe

 

Ein Roman von Julian Bates

 

Impressum

Autor: Julian Bates

AutorEmail: [email protected]

Herausgeber:

Dirk Jost

Am Mühlbach 5

64853 Otzberg

Deutschland/Germany

 

 

[email protected]

 

51 Seite(n)

38571 Wörter

194944 Zeichen

Inhaltsverzeichnis

 

1 Allein Allein

2 Eine ungewöhnliche Beziehung

3 Das erste Mal

4 Ein neuer Anfang

5 Langweiliger Alltag

6 Ein Wiedersehen

7 Jasmin

8 Die Fidschi-Inseln

9 Nachwort

1 Allein Allein

 

Ich lebte schon seit einigen Jahren aus beruflichen Gründen in München, ganz in der Nähe einer der größeren Biergärten, den ich im Sommer auch regelmäßig und gerne besuchte. Es gibt nichts Schöneres als die Münchner Biergärten, nirgendwo sonst auf der Welt kann man so entspannt bei Bier und Brezn seinen Feierabend genießen. Damals war ich noch nicht einmal ganz dreißig, ziemlich durchtrainiert und fit.

Ich ging mehrmals die Woche morgens vor der Arbeit schwimmen und besuchte abends fast ebenso oft das Fitnesscenter, ich trieb also vier bis sechs Mal die Woche ein bis zwei Stunden Sport. Nach einigen Jahren zahlte sich das auch aus, ich war ziemlich fit, einigermaßen muskulös und alles andere als hässlich, was mir auch die Blicke, die ich gelegentlich auf mich zog, bestätigen.

Es gab allerdings etwas, um das Thema meiner Erscheinung herum, mit dem ich so meine Probleme hatte. Und das war Mode. Zerrissene Jeans und T-Shirts waren meine absolute Lieblingskleidung, im Winter halt notgedrungen mit beliebig vielen Jacken darüber, und ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden, etwas anderes zu tragen. Also um ganz genau zu sein, hatte ich selbst keine Probleme damit, sondern wohl eher die Leute in meinem Bekanntenkreis, wie Familie und Kollegen.

Eine Frau für eine Beziehung zu finden wollte mir allerdings nicht gelingen, vielleicht ja genau deshalb, obwohl ich durchaus an etwas Festem interessiert war. Und Onenightstands waren nichts, was mich lockte. Angesprochen wurde ich von Frauen so gut wie nie, das ist ja auch eher ungewöhnlich, und selber traute ich mich einfach nicht, ein nettes Mädel mal anzusprechen. Zu sagen, ich war schüchtern, wäre eine ziemliche Untertreibung gewesen.

Und wenn ich einmal wirklich, aus irgendeinem Grund, der, wie man sich das vielleicht jetzt bereits vorstellen kann, völlig außerhalb meiner eigenen Kontrolle lag, doch einmal mit einem netten und hübschen Mädchen sprach, dann setzte mein Sprachzentrum dermaßen zuverlässig aus, dass ich tatsächlich nur noch völligen Unsinn von mir gab. Was die Suche nach einer Freundin für mich noch schwerer machte, war, dass ich in einer IT-Firma arbeitete, deren Belegschaft größtenteils aus Männern bestand.

Daher war ich ziemlich lange und einsame Jahre Single, infolgedessen ich mir auch irgendwann so einige Gedanken darüber machte, was jetzt genau an mir so falsch war, die aber in Summe natürlich im Endeffekt kontraproduktiv waren.

All diese Gedanken fanden jedoch ein spontanes Ende, als ich Jasmin kennenlernte. Jasmin war die schönste Frau, die ich bis dahin überhaupt gesehen hatte. Sie hatte lange, glatte und blonde Haare, war fast zehn Zentimeter größer als ich und gertenschlank. Sie hatte relativ kleine Brüste, die sie allerdings meiner Ansicht nach mit ihren ziemlich verführerischen Oberteilen ziemlich gut zur Geltung brachte.

Sie trug fast immer Nylons, auch unter langen Hosen, und im Sommer sah man sie meistens im Minirock oder einem kurzen Kleidchen. Beides brachte ihre endlos langen, schlanken und muskulösen Beine wirklich gut zur Geltung. Ich mochte es ganz besonders, wenn sich die Sonne in Regenbogenfarben glitzernd in ihren Nylons fing und ihre Muskeln darunter durch ihre Bewegung das Lichtspiel noch intensivierten und zu einem schillernden Anblick machten.

Außerdem hatte sie sehr selten Schuhe mit hohen Absätzen an, was mir eigentlich ganz recht war, denn ich war auch so ein gutes Stück kleiner als sie. Das machte mir deutlich weniger als den Leuten meiner Umgebung aus, ich ignorierte aber die Bemerkungen. Aber ich greife gerade etwas vor, denn sobald es um Jasmin geht, komme ich ziemlich schnell ins Schwärmen.

Vielleicht sollte ich eher erst einmal erzählen, wie wir uns überhaupt kennengelernt hatten. Nun, um ganz genau zu sein, hatte sie mich kennengelernt. Ich war abends wieder einmal alleine im Kunstpark Ost unterwegs gewesen und hatte den größten Teil des Abends damit verbracht, schönen Frauen in aufreizender Kleidung wehmütig hinterherzuschauen. Wenn man alleine unter vielen Menschen unterwegs ist, und nicht das Glück hat jemanden zu treffen oder jemand Neues kennenzulernen, kann es einem passieren, dass man in einem mehr oder weniger leichten Depri versinkt.

Genau das passierte mir auch an diesem Abend wieder einmal, ich trank also ein paar Bier mehr, als eigentlich gut für mich gewesen wären. Und als ich mich irgendwann an diesem Abend gefühlt lange genug erfolglos in den Tanzlokalen herumgetrieben hatte, und daher spontan die Partnersuche, wie schon so oft davor, erst einmal wieder auf Eis legte, beschloss ich, mir wenigstens etwas für das Auge zu gönnen und ein oder zwei Bierchen in der Striptease-Bar zu trinken, die man damals ebenfalls im Kunstpark finden konnte.

Dummerweise hatte ich jedoch bereits eine ordentliche Menge Bier getrunken und war bereits viel zu depressiv, um die Show noch richtig zu genießen. Anstatt also das Richtige zu tun, und mir vorzustellen, wie ich eine der Tänzerinnen verführte und zu mir nach Hause in meine winzige Bude mitnahm, deren spartanische Einrichtung die Tänzerin natürlich nicht im Geringsten störte, weil sie da nur zum Spaß tanzte und ansonsten völlig anspruchslos war, starrte ich stattdessen trübselig in mein Bierglas und fragte mich, was denn nun an mir so alles falsch war. Also abgesehen davon, dass ich, wie schon erwähnt, eben viel zu schüchtern war.

In diesem Moment passierte etwas völlig Unerwartetes, was mir so vorher noch nie passiert war, und mich völlig aus der Bahn warf. Eine große und schlanke Blondine in einem engen und kurzen roten Stretchkleid setzte sich direkt neben mich. Sie war zwar nicht das einzige Mädchen hier, aber eine von den sehr wenigen hier in dem Schuppen, der üblicherweise eher Männer wie mich anzog, die alleine, nicht mehr ganz nüchtern waren und die halbnackten Tänzerinnen anstarrten.

Sie sah absolut umwerfend aus und konnte locker mit den hier wirklich sehr gut aussehenden Damen an den Stangen mithalten. Ich überlegte fieberhaft, was ich sagen könnte, dann fiel mir ein, dass ich bereits viel zu betrunken war, und wenn überhaupt einen äußerst schlechten Eindruck hinterlassen würde. Die Lage war also völlig hoffnungslos für mich.

Ich hätte vor Nervosität fast noch mein Bierglas umgekippt, sie fing es jedoch reaktionsschnell im letzten Moment auf, bevor es sich über den Tisch leerte. Meine Kinnlade sackte staunend nach unten und ich muss dabei ziemlich dämlich ausgesehen haben. Wie üblich. Sie lachte jedoch lediglich laut und selbstsicher auf, ignorierte sowohl meine Ungeschicklichkeit als auch meinen dämlichen Gesichtsausdruck und lächelte mich an, was mich erleichtert aufatmen ließ.

Ich sah mich ungläubig um, aber es war sonst niemand an meinem Tisch und es waren auch noch genug Plätze um uns herum frei. Dann machte sie alles noch viel schlimmer für mich, sie sprach mich nämlich an. Sie hatte eine sehr dunkle und rauchige Stimme, die ich so unglaublich sexy fand, dass für mein armes Sprachzentrum jetzt endgültig jede Hilfe zu spät kam.

„Was macht nur ein Mann um diese Uhrzeit in einer Striptease Bar, der eine Stunde für zwei Bier braucht und die Tänzerinnen kaum eines Blickes würdigt?“

Ich brachte kein Wort heraus, wie immer. Ich starrte stattdessen mein Bier an, dann wieder die Frau, und dann wieder mein Bier. Sie sah mich an, seufzte enttäuscht und stand auf, wohl um zu gehen.

Ich wusste jedoch plötzlich, aus irgendeinem, mir völlig unerklärlichen, Grund in diesem Augenblick ganz genau, dass wenn ich das hier und jetzt versemmelte, und ich war gerade auf dem besten Wege, genau das zu tun, dann hatte ich *die* Chance meines Lebens verwirkt. Ich riss mich also zusammen und ergriff sanft ihren Arm, als sie im Begriff war, an mir vorbeizugehen.

„Bitte geh nicht. Ich ...“

Mehr brachte ich nicht heraus.

Und mehr brauchte sie zu meinem Glück auch nicht.

Sie zögerte einen Moment, drehte sich langsam zu mir um und schenkte mir ein Lächeln, und zwar eines der Art, das den Rest der Welt um ihr Gesicht herum verschwimmen ließ. Ich sah nichts anderes mehr, außer ihren wunderschönen blauen Augen und diesem umwerfend schönen Mund, der mich einfach nur anlächelte. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, etwas klarer im Kopf zu werden, meine Benommenheit kam allerdings in diesem Moment nicht vom Alkohol.

Sie streifte meine Hand nicht von ihrem Arm ab, und ich ließ sie daher auch nicht mehr los, stattdessen kam sie näher auf mich zu und stellte sich direkt vor mich. Sie legte eine Hand auf meinen Oberschenkel, ihren hübschen Kopf ein wenig auf die Seite und sah mich irgendwie merkwürdig an. Ihre Hand brannte wie Feuer auf meinem Bein und setzte mich sofort in lodernde Flammen. Noch nie zuvor hatte mich jemand so Tolles wie sie einfach so angefasst, jedenfalls keine, die ich nicht schon länger kannte.

Ihre Beine, die mir plötzlich sehr, sehr nahe waren, sahen einfach umwerfend aus, und dann trug sie auch noch Nylonstrumpfhosen, was mich schon immer angemacht hatte. Ihr wunderschönes rotes und enges Kleid ließ keine Fragen über ihre tolle Figur offen, sie war superschlank und hatte genau an den richtigen Stellen ziemlich aufregende Kurven.

Ich versuchte, nach wie vor übernervös, zu retten, was zu retten war, und meinte ehrlich zu ihr: „Ich bin heute nicht mehr ganz nüchtern, fürchte ich. Aber ich würde dich gerne wiedersehen, idealerweise wenn ich etwas weniger betrunken bin. Eigentlich bin ich gar nicht so. Ehrlich nicht, ich stottere normalerweise auch nicht oder so.“

Sie lachte leise auf, nahm aber ihre Hand nicht von meinem Bein und kam noch ein Stück näher, bis sie irgendwann so nahe war, dass ich ihren warmen Atem an meinem Gesicht spüren konnte.

„Weißt du, ich muss dir etwas gestehen. Mir war heute Abend ein bisschen langweilig, und daher habe ich dich beobachtet, nachdem ich dich in meinem zweiten Schuppen, auf meiner üblichen Tour hier, schon wieder getroffen habe. Du bist die ganze Zeit über ziellos herumgelaufen, von einem Schuppen in den Nächsten, hast zu viel von dem teuren Bier hier im Kunstpark getrunken, und schließlich hier gelandet. Du siehst ziemlich gut aus und hast mindestens fünf verschiedene, eindeutig sexuelle, Einladungen von durchaus passabel aussehenden Mädels ignoriert, um dich dann doch irgendwann in diesem Etablissement wiederzufinden. Um dann auch noch die Tänzerinnen hier völlig zu ignorieren und dich in eine Ecke zurückzuziehen, anstatt dich genau wie die anderen Männer hier in dem Laden aufzuführen. Ich habe ja schon ziemlich viel gesehen, aber so etwas eigentlich noch nicht. Du steckst voller merkwürdiger Widersprüche, finde ich. Ich mag Widersprüche.“

Ich starrte sie völlig verblüfft an.

„Was für Einladungen? Ich habe nichts bemerkt, und ich bin doch auf der Suche, ich hätte es doch bestimmt, also eigentlich, oder so ...“

Ich verstummte, ich hätte es vermutlich nicht einmal bemerkt, wenn es mir jemand gezeigt hätte. Das erklärte es vielleicht, ich war also nicht nur schüchtern, sondern anscheinend auch noch völlig blind den typischen weiblichen Signalen gegenüber, die sie offenbar so problemlos erkannte. Ich blickte nach unten auf ihre Hand, die sich keinen Zentimeter von meinem Bein bewegt hatte. Das war doch ziemlich eindeutig ein Signal, oder nicht? Ich nahm all meinen Mut zusammen und legte meine Hand zärtlich auf ihre. Sie seufzte leise erschauernd, senkte ihren Kopf und lehnte ihre Stirn an meine, die sich sehr heiß anfühlte.

„Ich bin müde und möchte nach Hause. Eigentlich wollte ich gerade schon gehen, als du diesen billigen Schuppen hier betreten hast, aber irgendetwas hat mich hinter dir hergezogen. Ich heiße übrigens Jasmin, und wie heißt du?“

„Ich heiße Julian. Ich möchte dich sehr gerne nach Hause bringen, ich möchte aber bitte auch deine Telefonnummer, darf ich dich denn mal anrufen, wenn ich wieder nüchtern bin?“

Sie legte eine Hand auf meine Wange, berührte mich jedoch nur mit ihren Fingerspitzen, aber das reichte, um diese sofort zum Glühen zu bringen.

„Als du mir heute Abend hier aufgefallen bist, und ich dich danach beobachtet habe, die Art wie du dich ungeschickt durch die Menschen hier bewegst, all das hat etwas tief in mir berührt und eine Seite in mir zum Klingen gebracht, die ich schon sehr lange für völlig abgestorben gehalten habe, Julian. Ich habe ein ziemlich merkwürdiges Gefühl bei dir, ich kann es nicht erklären, aber es ist da. Es ist aber etwas sehr Schönes, da bin ich mir ganz sicher.“

Ich schwieg und sie überlegte einen Moment, dann meinte sie:

„Komm, lass uns gehen, und versuch, nicht dabei hinzufallen.“

Ich lächelte sie an und trank noch mein Bier leer, obwohl ich eigentlich bereits betrunken genug war. Ich konnte jetzt jedes Quäntchen Mut brauchen, das ich kriegen konnte, egal woher, und der Alkohol stand zur Verfügung. Ich stand auf und stellte zu meiner Entgeisterung fest, dass sie mich mindestens um einen halben Kopf überragte. Gleichzeitig erregte mich der Anblick aber auch, und ihre, für eine Frau sehr ungewöhnliche, Körperlänge passte richtig gut zu ihr. Sie drehte ihre Hand herum und verschränkte die Finger in meinen. Den körperlichen Kontakt zu meinem Bein und meiner Hand hatte sie bis eben keine Sekunde lang unterbrochen, was ich als gutes Zeichen interpretierte.

Sie lächelte, als ich prompt mit dem Fuß am Tisch hängen blieb und etwas von der Ungerechtigkeit der Welt murmelte, die dafür sorgte, dass sie deutlich nüchterner als ich war, denn sonst wäre das alles hier bestimmt einfacher gewesen.

Wir verließen die Bar und sie führte mich zu Fuß durch die Nacht. Es war bewölkt und daher ziemlich dunkel, aber es regnete nicht und wenigstens einigermaßen warm. Wir unterhielten uns über unsere Arbeit, sie arbeitete als Arzthelferin in einer Praxis, über unsere Musikvorlieben und über das Universum und den ganzen Rest.

Ich hatte mein Sprachzentrum zum Glück irgendwann wiederentdeckt und fühlte mich an ihrer Seite so lebendig wie noch nie zuvor in meinem Leben. Sie ließ meine Hand während unseres langen Spaziergangs über nicht mehr los, gelegentlich drückte sie sogar sehr fest zu, ganz so, als ob sie sich irgendwie versichern musste, dass sie wirklich eine Hand hielt.

Wir brauchten fast zwei Stunden zu ihrer Wohnung, und obwohl ich völlig betrunken war, bemerkte ich aber trotzdem, dass wir alles andere als den kürzesten Weg genommen hatten. Vor ihrem Haus angekommen, es war ein typisches Münchner Miethaus mit vielen kleineren und größeren Wohnungen darin, allerdings nicht allzu alt und ordentlich renoviert, nahm sie meine Hände in die Ihren und sah mich unglaublich intensiv an.

„Julian, ich möchte den Rest dieser Nacht nicht ohne dich verbringen.“

Ich setzte an, etwas zu sagen, aber sie legte mir den Finger auf den Mund. Ich küsste ihren Finger und schloss für einen winzigen Moment die Augen. Ihre Berührung auf meinen Lippen tat so unglaublich gut.

„Es gibt aber eine Bedingung. Ich möchte, dass du mir etwas versprichst, und zwar bei allem, was dir heilig ist.“

Ich sah sie mit großen Augen an.

„Schau, ich glaube, wir haben hier etwas ganz Besonderes zwischen uns entdeckt, und zwar etwas, das so selten und einzigartig ist wie ein Diamant. Ich habe noch nie, wirklich noch niemals bei einem Menschen auch nur annähernd das gefühlt, was ich heute Nacht mit dir empfunden habe. Und das einfach nur, weil ich eine Weile mit dir spazieren gegangen bin. Ich bin ziemlich verwirrt, aber ich glaube, wir verpassen etwas sehr Wichtiges, wenn wir uns jetzt und hier trennen und uns einfach eine gute Nacht wünschen.“

Ich nickte ihr leise und zustimmend zu. Ich war mehr als nur einverstanden.

„Aber ich habe auch Angst. Ich möchte, dass du mir versprichst, dass du niemals, und ich meine wirklich niemals, Geschlechtsverkehr mit mir haben wirst.“

Ich holte tief Luft, das war eine ziemlich harte Ansage so für das erste Kennenlernen, fand ich.

„Es sei denn natürlich, ich fange damit an oder entbinde dich vorher von deinem Versprechen. Irgendwann werde ich sicher dazu bereit sein, aber du musst das völlig mir überlassen. Das bedeutet auch, dass du mich nirgends anfassen darfst, wenn ich dich nicht vorher an der gleichen Stelle angefasst habe. Versprich mir das bei allem, was dir heilig ist, oder geh jetzt sofort nach Hause.“

Ich sah ihr perplex in die Augen und erkannte, wie bitterernst ihr diese Sache war. Ich sah jedoch noch etwas anderes in ihren Augen, es war Verzweiflung und ein sehnsüchtiges Flehen, das ich so noch nie bei irgendjemand anderem gesehen hatte. Ihr Blick war so unglaublich intensiv und traf mich direkt in mein Herz. Ich war eigentlich deutlich zu betrunken um diese Geschichte zwischen uns wirklich zu begreifen, aber ich verstand sogar mit meinem vernebelten Gehirn ihren Blick und die Intensität darin.

Ich weiß bis heute nicht, warum mir die Bedeutung ihres Blickes in diesem Moment so klar war, oder woher das Gefühl kam, das ich in der Bar bereits einen Moment lang hatte, nämlich dass das hier die Chance meines Lebens war, wenn ich nur zugriff.

Ich sank vor ihr auf die Knie. Sie blickte mich verwirrt an und wollte mich schon wieder hochziehen, ich hob jedoch die Hand und zeigte ihr meine offene Handfläche, was sie innehalten ließ.

„Lass mich, Jasmin. Bitte. Ich muss das hier ganz auf meine eigene Art und Weise machen.“

Ich schloss die Augen und versuchte den Alkohol, so gut es ging, zu vertreiben, was mir natürlich nicht mal ansatzweise gelang.

„Meine verehrte Jasmin, ich, Julian, schwöre dir hiermit, auch über heute Nacht hinaus, dass ich deinen Wunsch so lange buchstabengetreu erfüllen werde, bis du mich davon entbindest. Und wenn ich mich morgen nich‘ dran erinnern kann, dann musst du das tun.“

Ihre Reaktion war so verblüffend wie intensiv. Zuerst lief ihr eine Träne die Wange herunter und dann fing sie, bei dem zweiten Teil meiner Rede, an leise und glucksend zu lachen. Sie zog mich hoch und umschlang mich eng in einer zärtlichen Umarmung. Ich umarmte sie ebenfalls und fragte mich allerdings insgeheim trotzdem, worauf ich mich da wohl gerade eingelassen hatte. Sie nahm erneut meine Hand und zog mich lachend zu ihrer Haustür.

„Komm ... komm.“

Wir rannten die Treppen hoch in den vierten Stock und betraten ihre Wohnung. Sie war elegant und geschmackvoll eingerichtet, aber das meiste davon kannte ich aus dem Ikea-Katalog. Sie war also wenigstens nicht sehr viel besser betucht als ich, wenn überhaupt, was mich irgendwie beruhigte, ihre atemberaubende Schönheit schüchterte mich auch so schon genug ein.

Sie platzierte mich auf ihre ziemlich hübsche und bequeme Couch und holte mir noch ein weiteres Bier aus ihrem Kühlschrank.

„Jasmin, ich bin auch so schon betrunken genug, ernsthaft, und wenn ich jetzt noch mehr trinke, dann kann ich für nichts mehr garantieren. Ehrlich nicht. Ist dir eigentlich klar, wie heiß, erregend und sexy du ausschaust? Dann sind doch die Sache vor deiner Haustür und der ganze Schwur für die Katz gewesen.“

Sie öffnete die Bierflasche mit einem Feuerzeug und ließ den Kronenkorken durch die Wohnung fliegen. Dann setzte sie sich breitbeinig auf meinen Schoss und reichte mir die Flasche.

„Das ist mir egal, Julian, das ist dein Problem. Du hast einen Schwur geleistet, und den wirst du auch halten. Ich sorge heute Nacht lediglich dafür, dass es nicht ganz so einfach wird, wie du es dir vielleicht vorgestellt hast. Ich weiß zwar noch nicht ganz genau, was ich tun werde, wenn du deinen Schwur brichst, aber du würdest auf jeden Fall all das Vertrauen wieder verlieren, was ich dir gerade entgegenbringe. Ich würde mir an deiner Stelle also sehr genau überlegen, was ich als Nächstes tue.“

Nach dieser Eröffnungsrede griff ich dankbar nach dem Bier und nahm einen relativ großen Schluck, das war dann doch erneut eine ziemlich deutliche Ansage von ihr. Sie senkte ihren Kopf, küsste meinen Hals und erstarrte. Ihre Lippen brannten förmlich auf meinem Hals und ich bekam sofort einen sehr heftigen Impuls, uns beiden sämtliche Kleider vom Leib zu reißen und sie hier und jetzt zu vernaschen. Ich trank stattdessen die Flasche fast auf Ex völlig leer und stellte danach beruhigt fest, dass ich nicht nur dem ausnüchternden Spaziergang erfolgreich entgegengewirkt hatte, sondern jetzt tatsächlich noch betrunkener war, als ich es in der Bar gewesen war.

Ich fragte mich nicht zum ersten Mal, in was für eine Situation ich mich gerade manövriert hatte. Sie hatte ihren Kuss während meiner Trink-Aktion nicht unterbrochen, sondern hatte ihre Lippen einfach weiter auf meinen Hals gepresst und war dabei merkwürdigerweise fast völlig regungslos geblieben, irgendwie erwartungsvoll, oder vielleicht auch ängstlich.

In meinem Zustand war ich mir jedenfalls mittlerweile bei gar nichts mehr sicher. Dann öffneten sich ihre Lippen und ihre Zunge glitt über meinen Hals. Sie erschauerte dabei genauso heftig wie ich, für mich fühlte sich ihre weiche und feuchte Zunge sehr, sehr erregend an. Ich bekam sofort einen heftigen Ständer, der ziemlich schmerzhaft von innen gegen meine Jeans drückte.

Ich stellte die leere Bierflasche ab und umarmte sie, meine Lippen fanden ihren unglaublich weichen Hals und ich erwiderte fast exakt ihre Geste, denn das Gleiche wie sie zu tun, hatte sie mir ja schließlich explizit erlaubt. Sie presste ihren Körper gegen Meinen, der Zwillingsdruck ihrer Brüste auf meiner war fast mehr, als ich ertragen konnte. Ich hielt mich allerdings tapfer trotz allem zurück und schob meine Hände nicht unter ihr Kleid, wie es mein überschäumender Trieb gerade mit Nachdruck von mir verlangte. Sie legte ihre Hände auf meine Schultern und sah mich an, ihre Augen strahlten mich wie zwei Sterne an und ich versank einen endlos langen Augenblick völlig in ihrem Blick.

„Du hältst dich ganz gut, aber wir werden den Schwierigkeitsgrad noch etwas erhöhen müssen, so leid es mir tut.“

Mit diesem Spruch griff sie nach unten und zog sich ihr rotes, dehnbares Kleid über den Kopf und ließ es dann achtlos neben sich auf den Boden fallen. Meine Kinnlade sackte nach unten, sie saß jetzt in Nylons, Höschen und BH vor mir, also so gut wie nackt. Ich konnte sehr gut sehen, dass sie mindestens so gut wie ich trainiert war, und sie hatte noch weniger Fett als ich auf den Rippen.

„Du solltest definitiv mehr Essen.“

Der Spruch kam mir, ohne dass ich es verhindern konnte über die Lippen.

---ENDE DER LESEPROBE---