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Das hier ist der fünfte Band der Linaria Reihe. Die Flotte der drei Futanari-Kreuzer begeben sich auf eine neue Reise, denn eine fremde Rasse hat die Milchstraße überfallen und möchte alle Völker unterjochen. Michaela wird diesmal an die Grenzen von allem herangeführt, was für sie noch akzeptabel ist, und wieder einmal auch über Grenzen hinausgetragen. Sie stellt bald schon fest, dass die Grenzen durchlässiger sind, als sie es bisher für möglich gehalten hatte. Sie kämpft trotzdem darum, wenigstens einige der Grenzen aufrechtzuerhalten. Bei einigen ist sie erfolgloser als bei anderen.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Andromeda
Von Julian Bates
Buchbeschreibung:
Das hier ist der fünfte Band der Linaria Reihe. Die Flotte der drei Futanari-Kreuzer begeben sich auf eine neue Reise, denn eine fremde Rasse hat die Milchstraße überfallen und möchte alle Völker unterjochen. Michaela wird diesmal an die Grenzen von allem herangeführt, was für sie noch akzeptabel ist, und wieder einmal auch über Grenzen hinausgetragen. Sie stellt bald schon fest, dass die Grenzen durchlässiger sind, als sie es bisher für möglich gehalten hatte. Sie kämpft trotzdem darum, wenigstens einige der Grenzen aufrechtzuerhalten.
Bei einigen ist sie erfolgloser als bei anderen.
Widmung:
Dieses Buch widme ich Dex. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich war abgelenkt durch Arbeit, dem Leben, zwei Spielen und dem vierten Teil, der sich dazwischen geschoben hat.
Über den Autor:
Wo liegen die Grenzen der Fantasie? Das ist eine Frage, die mich immer wieder einmal beschäftigt hat, welche Grenzen sollte man sich persönlich setzen? Die Grenzen, die einem von der Familie angeraten werden? Die von der allgemeinen Gesellschaft da draußen? Die von den diversen religiösen Gruppierungen? Die, die einem das Gesetz vorschreibt?
Irgendwann im Laufe eines Lebens kommen die meisten zu dem Schluss, man kann es nicht allen recht machen, und man muss sich seine eigenen Grenzen ziehen. Meine Fantasie hat natürlich überhaupt keine Grenzen, aber ich habe einige Dinge, die ich persönlich einfach nicht gut finde, und andere, die ich mag. Ich respektiere das Gesetz, ich füge niemand anders Schaden zu, und versuche, so vorausschauend zu leben, dass ich das auch unbeabsichtigt nicht tue.
Ich respektiere andere Menschen und ihre Würde, egal wie sie aussehen, welche sexuelle Ausrichtung sie haben oder welcher Religion sie angehören. Ich habe keinen Respekt vor Menschen, die andere Menschen schlecht behandeln, warum auch immer sie glauben das tun zu müssen.
Genau da setze ich auch die einzigen Grenzen meiner Fantasie, und zwar auch der sexuellen. Also respektieren meine Charaktere, abgesehen von den Bösewichten natürlich, das Gesetz und andere Menschen, und fügen niemandem mit Absicht Schaden zu. Sadismus und Erniedrigung wird man ebenfalls nicht in meinen Geschichten finden, Freiwilligkeit, Respekt und Liebe für den/die Partner ist die Basis für alle meine Geschichten.
Geschlechter sind für mich ein Kontinuum, ein dreidimensionales Gebilde, in dem sich irgendwo die tatsächlichen Geschlechter einer Person befinden. Meiner Ansicht nach sind sie nicht einmal sonderlich konsistent, sondern eher fluktuös und verändern sich mit der Zeit.
Andromeda
Von Julian Bates
Impressum
Autor: Julian Bates
AutorEmail: [email protected]
Herausgeber:
Dirk Jost
Am Mühlbach 5
64853 Otzberg
Deutschland/Germany
Telefon:
1. Auflage, 2020
© Julian Bates – alle Rechte vorbehalten.
Impressum
Autor: Julian Bates
AutorEmail: [email protected]
Herausgeber:
Dirk Jost
Am Mühlbach 5
64853 Otzberg
Deutschland/Germany
1. Vorwort
2. Eine Reise ins Ungewisse
3. Ein Kurzbesuch
4. Die Entführung
5. Ein Date
6. Ein Kinobesuch
7. Drogenprobleme
8. Leahs Träume
9. Unerwartetes Erwachen
10. Langweilige Besprechungen
11. Ein Admiral ohne Schiff, ein Schiff ohne Admiral
12. Training
13. Unerwünschte Gäste
14. Eine Speerspitze ist einsam
15. Ein übermächtiger Gegner
16. Im Weltraum hört dich niemand schreien
17. Die Höhle
18. Böses Erwachen
19. Leah: Die Ankunft
20. Leah: Ein Frühstück
21. Leah: Entflammte Leidenschaft
22. Michaela: Das Erwachen
23. Kein guter Abschied
24. Der Aufbruch ins Ungewisse
25. Nachwort
26. Nach dem Nachwort
27. Michaela: Das verlorene Glück
Diese Geschichte spielt im Linaria-Universum, und ist die Fortsetzung der ersten vier Linaria-Bänden.
Kleine Anmerkung, zur besseren Lesbarkeit hat der Autor die außerirdischen Maßeinheiten in Deutsche umgerechnet.
Was bisher geschah:
Der allein lebende, geschiedene Landwirt Michael Martens rettet eine außerirdische Frau, die sich während seiner Pflege als keine Frau im klassischen Sinne, sondern als eine waschechte Futanari, oder auch auf gut Deutsch Hermaphrodit, herausstellt. Sie hat das gewisse Extra, das den älteren Mann in der Midlife-Crisis jedoch nicht weiter stört.
Was ihn allerdings sehr wohl von ihr abschreckt, ist die Tatsache, dass er sich selbst wenigstens fünfunddreißig Jahre älter als die wunderschöne Fremde einschätzt, obwohl er sich eigentlich von ihr schon fast magnetisch angezogen fühlt. Sie spricht unsere Sprache nicht, was die Kommunikation zwischen beiden erheblich erschwert.
Als sie ihn wieder verlässt, von Agenten auf der Erde gejagt, beschließt der depressive Michael, von Frau, Kind und nun sogar noch der Außerirdischen im Stich gelassen, dass es Zeit für ihn ist, diesen gastlichen Planeten zu verlassen. Er wird genau im richtigen Moment von Tarani, so heißt die Fremde, gerettet, als er sich eine Kugel in den Kopf jagen will.
Was ihn kurz danach endgültig aus der Bahn wirft, ist, dass Larissa, Pferdepflegerin seines Hengstes Blacky und ehemalige Freundin seiner Tochter, ihm plötzlich ihre Liebe gesteht, was natürlich so erst recht nicht geht. Die Kleine ist ja gerade mal süße zweiundzwanzig und er bereits fünfundfünfzig Jahre alt. Also wehrt er sich mit Händen und Füßen gegen den aufdringlichen, sehr knapp nicht mehr, Teenager, bis er irgendwann endlich von Tarani abgeholt wird.
Diese hat trotz der Sprachbarrieren die Minderwertigkeitskomplexe des Landwirts erkannt und unternimmt etwas dagegen. Als Michael wieder erwacht, hat er sich zu seinem, nicht allzu lang anhaltenden, Entsetzen ebenfalls in eine Futanari verwandelt, und noch dazu in eine mit einem implantierten Computer, der nicht nur alle Rechnersysteme auf der Erde, und zwar bei weitem, in den Schatten stellt, sondern auch noch direkt auf die Netzhaut projizieren kann.
Als sie, mit Hilfe der überlegenen Technik, erkennen, dass Larissa von den Agenten auf der Suche nach den Außerirdischen gefoltert wird, retten sie sie und entscheiden gemeinsam, ihre Flucht von der Erde zu dritt fortzusetzen. Larissa bekommt von Tarani die gleiche Behandlung wie Michaela verpasst, woraufhin sie das Sonnensystem verlassen.
Auf dem Weg nach Linaria begegnen sie den Xerox, einer den Linarianern feindlich gesonnenen Echsenrasse, die mit ihrem Schlachtschiff den Friedenswächtern auflauern wollen, die den Auftrag haben, die Erde zu beschützen. Ohne viel darüber nachzudenken, beschließen Tarani und Michaela ihre Freiheit für die Friedenswächter und die Erde zu opfern. Beide erwartet ein Gerichtsverfahren, da sich Tarani illegal in unserem Sonnensystem aufhält.
Sie besiegen die Xerox gemeinsam mit den Friedenswächtern und werden prompt verhaftet. Aufgrund der Dummheit des Kapitäns der Friedenswächter, der Michaela eine Vergewaltigung androht, laufen einige seiner Soldaten über und Tarani und ihre beiden neuen Freundinnen fliehen mit genau diesen als Zeugen für das nicht mehr aufzuhaltende Gerichtsverfahren aus dem Sonnensystem in Richtung Linaria, der zentralen Heimat der Menschen im Universum.
Michaela gewöhnt sich in ihre neue Rolle als Frau mit einem Schwanz ein, allerdings nicht ganz ohne Probleme und Hindernisse. Eines dieser Hindernisse heißt Litiam und ist ein muskulöser und durchtrainierter Soldat, der ihren Hormonhaushalt ziemlich durcheinanderbringt. Ihre beiden Freundinnen Tarani und Larissa stehen ihr zwar bei, jedoch ganz anders, als von ihr erhofft, was prompt zu weiteren Komplikationen führt.
Als sie Linaria erreichen, starten die Xerox einen Großangriff mit sieben Schlachtschiffen, und eine verzweifelte Schlacht um Linaria entbrennt. Völlig unterlegen vernichten sie trotzdem die Angreifer, nicht ohne jedoch ihr eigenes Schiff, im Falle eines Schuldspruches Taranis einzige Hoffnung auf ein Leben in Freiheit, dabei zu verlieren.
Die Linarianer erweisen sich als äußerst dankbar ihren Helden gegenüber und nehmen nicht nur Michaela und Larissa als Bürger auf, lassen alle Anklagen auf Tarani fallen, sondern ersetzen auch noch den Schlachtkreuzer Neverwhere, den Tarani bereits vor der Schlacht Michaela und Larissa zu Geschenk gemacht hatte, um für den Fall einer Verurteilung einer Enteignung vorzubeugen.
Tabus zu brechen ist dabei eine Sache, die Michaela immer wieder passiert. Ihr Implantatcomputer erwacht wegen einer technischen Panne zur KI, die auf Linaria streng verboten sind. Michaela wird von den anderen zum Kapitän gemacht und muss als Nächstes gleich demonstrieren, dass sie ihr Handwerk versteht, als nämlich niemand anders als Kapitän de’Vries in Linaria auftaucht, um die nagelneue Neverwhere zu vernichten.
Michaela muss mit den anderen fliehen, allerdings geht ihr Plan, Urlaub zu machen, leider nicht auf, stattdessen müssen sie zwei Xeroxkreuzer jagen, die sich auf direktem Weg zur Erde befinden. Dort angekommen vernichten sie einen, der andere bietet die Kapitulation an, eine Versuchung, der Michaela als neuer Kapitän entgegen dem Willen von allen anderen nicht widerstehen kann.
Sie bringt die Xerox nicht nur erfolgreich und sicher nach Hause, sondern bietet den Kapitän dann auch noch Asyl an, da diesem Zuhause die Todesstrafe droht. Michaela löst ihre Konflikte wie üblich mit dem Fremden, indem sie ihn verführt. Zurück im Sonnensystem arbeiten sie alle zusammen, um den Xerox-Kreuzer wieder flott zu machen, wobei sich ihre KI als äußerst hilfreich erweist.
Als Kapitän de’Vries wieder auftaucht, der das Flaggschiff der Linarianer auf dem Gewissen hat, schießen sie sein Schiff gemeinsam kampfunfähig und bringen ihn zurück nach Linaria, wo sich der mächtige Kreuzer am Ende doch noch selbst vernichtet. Die ersten Schritte zum Frieden zwischen Xerox und Linarianern sind gemacht, trotzdem ist allen Beteiligten völlig klar, dass es noch ein sehr weiter Weg sein wird, bis es zu einer Annäherung der beiden Rassen kommen wird.
Eine gute Freundin von Michaela sagt den Gesetzen gegen Homosexualität den Kampf an, da sie diese für den Tod ihres Sohnes verantwortlich macht.
Saskia de’Mortania ist die Hauptrolle des dritten Bands der Linaria-Reihe. Die junge Linarianerin Saskia hat einen Mitbewohner im Kopf, und das ist eine KI. Die streng verbotene KI will Saskia helfen, ihren mobbenden Mitschülern und verständnislosen Eltern zu entfliehen. Sie baut eine virtuelle Realität für sie auf, in der sie glücklich sein kann. Beide Lebewesen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, verlieben sich unsterblich ineinander.
Isabella, die KI, strebt jedoch bald schon nach mehr, sie möchte nicht nur ihr virtuelles Leben verbessern, sondern auch das Reale. Die beiden stellen sehr bald schon gemeinsam fest, dass sie zusammen sehr viel erreichen können, und sprengen sämtliche Grenzen ihres realen und virtuellen Lebens, die sie bisher für unüberwindlich gehalten haben. Leider machen die Erfahrungen und das Leid, verursacht von den Mitschülern, ihr Leben immer wieder zu einer absoluten Herausforderung. Sei es wegen der Langzeitschäden, verursacht durch seelisches Leid, oder durch einen Anschlag auf ihr Leben, bei einem späteren Wiedersehen.
Die zwei meistern jedoch alle Unbill, lernen eine neue Freundin kennen, mit der man sehr viel Spaß haben kann, und schließen sich schließlich am Ende Michaela Martens und ihrer Futanari-Truppe an, mit denen sie zukünftig gemeinsam durchs All schippern. Leider ist die erste gemeinsame Aufgabe, die Galaxie zu retten, was es für alle Beteiligten nicht einfacher macht.
Inzwischen auf der Erde ist eine Pandemie ausgebrochen, ein Virus namens Covid-19 hat bereits Millionen von Menschen das Leben gekostet. Eines Abends wird Jason Becker von den Mitgliedern einer linarianischen Sekte entführt, die mit einem genetisch im Labor gezüchteten Parasiten Experimente anstellen. Sie infizieren Jason mit einem Parasiten, um die Wirkung auf der Erde zu erproben, da die Bevölkerung als sehr kriegerisch verschrien ist, was als ideale Voraussetzung für den Versuch gilt, dessen Ziel es ist, die Bevölkerung eines Planeten zu pazifizieren.
Leider erleidet die Wissenschaftlerin einen Herzinfarkt, nachdem sie Jason mit einem Würmchen infiziert hat. Jason wiederbelebt die Frau und steckt sie in einen vorsintflutlichen Rekonfigurator, der Tage braucht, um sie zu heilen. Jason nutzt die Zeit und infiziert sich dermaßen gründlich mit dem Parasiten, dass dieser erwacht und anfängt, mit Jason zu kommunizieren.
Als die Wissenschaftlerin erwacht, stellt sie Jason aus Dankbarkeit vor die Wahl, ihn infiziert oder geheilt zurück auf die Erde zu bringen. Er entscheidet sich, den Parasiten mitzunehmen, und wird betäubt und auf die Erde gebracht. Kurze Zeit später wird das Schiff der Sekte von einer Adler-Klasse aufgebracht und bei dem Entervorgang alle Mitglieder bis auf die Wissenschaftlerin getötet. Das völlig verseuchte, uralte Schiff beendet seine letzte Reise in der Sonne, die Wissenschaftlerin wird gefangen genommen.
Inzwischen verbreitet sich der Parasit auf der Erde nicht wie geplant weiter, da sich der Parasit in Jason verliebt, der mittlerweile aufgrund der starken Veränderungen seines Körpers zu Jasmin geworden ist. Um unnötigem Ärger wegen des Wechsels seines Geschlechts und seines Aussehens aus dem Weg zu gehen, flieht er nach Darmstadt, wo er erst einmal bei seiner Online-Freundin unter kommt. Sie wird als Nächstes infiziert, und dann eine schöne und aufgeschlossene Polizistin. Sie untersuchen gemeinsam den Mord an ihrer Nachbarin, als Sabine Rosenthal, die den örtlichen Prostitutionsring unter sich hat, versucht sie zum Dienst als Freudenmädchen zu zwingen.
Der Versuch scheitert, stattdessen bringt Jasmin sowohl Sabine als auch alle ihre Handlanger mit Hilfe des Parasiten unter ihre Kontrolle. Jasmin und alle ihre Mädchen ziehen in die Villa ein und infizieren als Nächstes den Hausmeister, der sehr bemüht ist, sich anzuschließen. Der Mord an der Nachbarin wurde von einem rassistischen Polizisten verübt, der sich als Nächstes zu der Truppe gesellt.
Jasmin wird bei dem Kampf schwer verletzt, tödlich für die medizinischen Fähigkeiten der Menschen. Der Parasit heilt Jasmin und verwandelt sie dabei völlig, sie ist danach kaum noch menschlich. Die Mädchen beschließen gemeinsam, den Parasit erst einmal nicht weiter zu verbreiten, und igeln sich in der Villa von Sabine ein.
Helle Blitze elektrischer Entladungen zuckten an den Schilden auf, als die Point Of einen Nebel von Teilchen durchquerte, die noch nicht den Weg in die Sonne oder einer der Planeten des Systems gefunden hatten, durch das wir gerade flogen. Ich stand an einem der riesigen Hangartore und grübelte über das Leben, das Universum und den ganzen Rest nach.
Das Aufleuchten war zwar nett anzusehen, und ähnelten rein optisch durchaus auch den wohlbekannten Blitzen, die man auf der Erde während eines Gewitters vorfinden konnte, allerdings waren diese Leuchterscheinungen, wenigstens hier im Schiff, völlig harmlos, ganz im Gegensatz zu denjenigen in einem Sturm, die sicherlich schon den einen oder anderen unachtsamen Reisenden gegrillt hatten.
Die Schilde des Schlachtkreuzers, auf dem ich mich befand, waren fraglos deutlich stärkeren Bedrohungen als Materienebel oder kleineren Asteroiden mit einem Durchmesser von nicht mehr als ein paar Metern gewachsen, die sich in unsere Flugbahn verirrt hatten. Der Anblick war trotzdem äußerst beeindruckend, die Menge an Energie, die durch den Aufprall bei der hohen Reisegeschwindigkeit der Flotte verursacht wurden, wäre für ein ungeschütztes Raumschiff ohne Schirm bei so einem Zusammentreffen mindestens genauso tödlich wie ein Blitz für den Wanderer gewesen.
Vor allem die Asteroiden oder selbst kleinere Gesteinsbrocken, die sich bei diesen Geschwindigkeiten vermutlich quer durch das Schiff gebohrt hätten, ohne dabei sehr viel an Fahrt einzubüßen. Ich hatte auf der guten, alten Erde einmal einen Film gesehen, Passangers, der den Fakt recht ordentlich dokumentiert hatte. Wo der ansonsten echt gut gemachte Streifen jedoch völlig falschgelegen hatte, war das Aussehen der Lichterscheinung, wenn die Fremdkörper auf die Schilde trafen.
‚Lisa, bitte zeige mir das Schiff von einer Beobachterperspektive.‘
Die KI gehorchte sofort und präsentierte mir das Bild des schlanken, graziösen Schlachtkreuzers der Xerox, den ich ursprünglich einmal als Kriegsbeute erbeutet hatte. Wobei es ganz genau genommen eher der Akt von Piraterie gewesen war, allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass die Xerox gerade dabei gewesen waren, die Erde, unseren Heimatplaneten, anzugreifen. Der Planet, von dem ich fliehen musste, da dieser mich nicht mehr wollte. Oder wenigstens die Menschen, die mir wichtig waren, wie meine Tochter.
Die Gedanken zuckten von den Erinnerungen an sie zurück und wandten sich der wunderbaren Nacht zu, die ich mit dem neuesten Zuwachs verbracht hatte. Saskia war eine äußerst interessante und ideenreiche junge Dame, die meiner Meinung nach unglaublich viel Potential hatte, das Team so richtig schön durcheinander zu würfeln. Tarani und die anderen mochten sie ebenfalls, ich war sehr gespannt, ob es, nach ihrem Vorbild, spannende Veränderungen bei den Körpern der Mannschaft geben würde. Ich selbst traute mich noch nicht, als Erste in der Richtung aktiv zu werden, da ich bisher immer die Vorreiterin gewesen war, neue Tabus zu brechen.
Die Zeit, die wir hinter uns hatten, hatte sich durch Entspannung und friedlichem Miteinander ausgezeichnet, es war ein Moment der Ruhe und des Friedens gewesen. Was jetzt auf uns zukommen sollte, würde allerdings ganz im Gegensatz dazu eine Epoche des Konflikts und des Krieges werden, die Zeichen zeigten jedenfalls genau da hin. Wir waren auf dem Weg in eine entfernte, abgelegene Gegend der Galaxie, Akayla hatte mir das System in den Sternenkarten eingezeichnet, und wir würden mehr als zwei Wochen und viele Portaldurchquerungen brauchen, um dort anzukommen.
Admiral Davirs und Admiral Darrens würden uns über den Stand der Friedensverhandlungen zwischen Linarianern und Xerox auf dem Laufenden halten, mithilfe der neuen Kommunikationsgeräte, die uns von den Xerox zur Verfügung gestellt worden waren. Die Technik war von Lisa und mir noch einmal überarbeitet worden, vor allem Lisa hatte durchaus einige sehr effiziente Verbesserungen einbringen können, die die Überlichtkommunikation erst so richtig spannend machten, jedenfalls so lange wir uns trauten, die Klammern anzubringen. Tief im Feindesland würde damit vermutlich eher Schluss sein, das Risiko einer Entdeckung war schlicht zu hoch.
Wir hatten bereits drei Portalsprünge hinter uns und mussten dabei die Geschwindigkeit, beziehungsweise die jeweiligen Beschleunigungs- und Abbremsmanöver, an das langsamste der Schiffe, die Neverwhere, anpassen, deren Antriebe gerade im Flug entsprechend der Anderen aufgerüstet werden würden. Weiterhin planten wir noch unterwegs, alle Raumschiffe in eine Art Träger umzurüsten, die sehr viele unbemannte Jägerdrohnen starten konnten, um so die Schlagkraft der Flotte zu erhöhen. Die Drohnen wiederum konnten dann von den beiden KIs gesteuert werden, Lisa und Isabella, die als Einzige diese Art von paralleler Kontrolle hinbekamen, das konnte ansonsten kein Mensch und kein Computer, und die Besatzungen waren nach wie vor deutlich zu klein für etwas Anderes. Ich brauchte die Menschen zur Steuerung der Träger, beziehungsweise der Kreuzer, denn eigentlich war die Adlerklasse ja ein Schlachtkreuzer.
Die Krux an der Sache war, dass das ebenfalls bedeuten würde, dass unsere KIs voraussichtlich demnächst intelligente Lebewesen töten mussten. Das war ein Thema, mit dem wir uns noch auseinanderzusetzen hatten, und zwar vor allem Saskia und ich. Eine Diskussion, die nicht sonderlich einfach werden dürfte, da Saskia extrem pazifistisch eingestellt war, und ich mir darüber hinaus gleichermaßen sehr unsicher war, ob wir bei dieser ganzen Geschichte wirklich das Richtige tun würden.
Auf der anderen Seite waren wir uns wiederum über eine Sache völlig einig. Wir würden nicht die Ersten sein, die das Feuer eröffneten, so wie es der fremden Rasse vermutlich mit den Xerox ergangen war, unter Umständen hatten wir ja noch eine echte Chance, zu verhandeln. Das andererseits konnte uns dahingehend hilfreich sein, dass wir die Drohnen gar nicht erst starten mussten. Was Saskias und mein kleinster, gemeinsamer Nenner war.
Die Mannschaft war außer Saskia noch um ein weiteres Mitglied angewachsen, eine junge Dame namens Tirilie hatte sich uns ebenfalls angeschlossen. Sie war auf ihrem Heimatplaneten eine Kellnerin gewesen, und jetzt schon seit einiger Zeit eine äußerst qualifizierte Waffenoffizierin. Sie hatte die wichtigsten Taktiken geradezu verschlungen und hatte darüber hinaus, vermutlich aus der Vergangenheit ihrer Kindheit heraus, eine Aggressivität tief in sich, die ihr bei der Aufgabe sehr gelegen kommen würde, wenn es darum ging, etwas zu vernichten.
Katrinja und Uadjit hatten wir beide auf Linaria zurücklassen müssen, denn sie führten Berufe aus, die sie unentbehrlich machten, jedenfalls noch, da ich insgeheim auf weitere Verstärkung der Mannschaften hoffte. Uadjits Geschenk, ein Portalring, trug ich allerdings immer bei mir, und hatte ihn auch schon benutzt, was zwar angesichts einer fehlenden visuellen Übertragung Nachteile hatte, durchaus aber zwischendurch eine recht angenehme Art und Weise sein konnte, sich die Zeit zu vertreiben, beziehungsweise herunterzukommen, wenn man mal sehr erregt war, wofür unser veränderter Metabolismus fraglos regelmäßig sorgte.
Ein weiterer Blitz erhellte den Hangar, als Lisa mich ansprach:
‚Michaela, ist dir aufgefallen, dass wir unterwegs, auf dem angelegten Kurs, relativ dicht an der Erde vorbeikommen? Falls du nach dem Rechten schauen wolltest, würde uns das nicht einmal zwei Tage Verzögerung kosten.‘
‚Wieso kommst du auf diese Idee?‘
‚Ich dachte, es wäre eventuell was für dich, da wir so oft darüber gesprochen haben, und weil du in letzter Zeit wieder vermehrt die Albträume hast. Immerhin drehen sie sich alle um das gleiche Thema, nämlich dass du das Gefühl hast, deine Tochter im Stich gelassen zu haben, weshalb es logisch ist, etwas zu unternehmen.‘
Ergeben seufzte ich auf, schließlich kannte Lisa mich besser als jede andere, und die Erfahrungen hatten mich gelehrt, ihren Ratschlag durchaus ernst zu nehmen. Lisa zu belügen, war die dümmste Sache überhaupt, die ich so tun konnte. Vielleicht abgesehen davon, mir selbst etwas vorzumachen. Deshalb hatte ich mir beides abgewöhnt. Es war mir zu peinlich, von einer KI gesagt zu bekommen, dass ich mich gerade wieder einmal selbst belogen hatte.
‚In Ordnung, bitte berechne einen Kurs, der uns an der Erde vorbeiführt. Aber vorher will ich wenigstens noch mit Julia reden, unter Umständen kann ich sie eine Weile von Amelie loseisen, eventuell kann sie mir ja einen Tipp geben, ob das eine gute Idee von uns wäre oder nicht.‘
Die KI erschien direkt vor mir, ihr Astralleib flog in der Luft, scheinbar durch ihre Feenflügel in der Schwebe gehalten. Sie war sogar einigermaßen dezent angezogen, wobei ich mir nicht sicher war, was ich erblicken würde, wenn ich ihr unter das gewohnt sehr knappe Kleidchen schauen würde.
‚Denkst du wirklich, dass ihre Hellseherei so präzise ist?‘
‚Unsinn, ihre Fähigkeiten sind es ganz gewiss nicht, aber vielleicht hat sie trotzdem eine gute Vorstellung, und außerdem sieht sie darüber hinaus ab und an zufällig etwas Spannendes. Wenn sie nicht völlig versiegt sind, in letzter Zeit sieht sie immer seltener.‘
Die Fee nickte mir zu, verbeugte sich vor mir in der Luft und verschwand.
‚Du sollst das doch lassen!‘, rief ich ihr hinterher, sie ignorierte mich jedoch, wie bereits so oft zuvor.
Ich seufzte und dachte bei mir, dass ich Julia vielleicht selber fragen sollte, als sich auch schon ein Portal im Hangar öffnete, aus dem die junge, schöne Frau trat. Es gab einige, die immer wieder versuchten, ihre Schönheit zu kopieren, niemand war allerdings damit erfolgreich gewesen, nicht einmal auf Linaria unten, wo die Menschen sehr viel Zeit mit solchen Dingen verbrachten, seitdem meine Crew so berühmt geworden war.
„Admiral, kann ich etwas für dich tun?“
Ich verdrehte die Augen, worauf sie mich anlächelte und kicherte, sie wusste genau, dass ich jede Art von Formalität hasste. Manchmal ging es durchaus nicht anders, wenn unser Leben oder das vieler andere davon abhing, jedoch war das ganz sicher keiner dieser Momente.
„Reg dich nicht auf, Michaela, das ist eine Form des Respekts, aber das weißt du eigentlich auch selber sehr gut.“
Sie kam auf mich zu und legte ihre Arme um meinen Hals, und ich schätzte mich glücklich, dass mich eine so tolle Frau wie sie liebte und begehrte. Uns verband ein geheimnisvolles, unergründlich tiefes und unzertrennliches Band, was wir uns beide nicht erklären konnten, wir vermochten es lediglich zu akzeptieren und anzunehmen. Ich platzierte die Hände um ihre Hüften und sah sie nachdenklich an.
„Ich habe ein merkwürdiges Gefühl, was meine Tochter angeht. Alpträume und so. Rein emotional und völlig irrational. Sie ist noch auf der Erde, und ich würde gerne sichergehen, ob es ihr gut geht. Kannst du nicht einmal deine Fühler ausstrecken und nachsehen? Dann könnten wir uns vielleicht sogar den Umweg sparen. Es sind nur zwei Tage, aber wer weiß schon, was uns erwartet. Eventuell zählt ja jede Stunde zu unserem Ziel.“
Sie schüttelte ihre Mähne und legte mir die Hände auf die Wangen.
„Meine liebe Michaela, so funktioniert das nicht, was ich da habe, was auch immer das eigentlich ist. Aber an und für sich benötigst du mich in diesem Fall auch nicht, denn wenn es dir wichtig ist, wenn du es brauchst, wird niemand von uns einen Einspruch dagegen erheben. Du kannst ja gerne die anderen beim Frühstück danach fragen, falls du dich traust. Vermutlich bekommst du einiges an den Kopf geworfen, wenn du ihnen sagst, dass du uns nicht mit deinem Problem belästigen möchtest.“
„So ist es nun auch wieder nicht.“
„Ach ja, und wie ist es?“
Leider fiel mir keine gute Erwiderung ein.
„Schau, was du hier etabliert hast, ist eine für alle, alle für einen. Das Konzept ist gut, bleib dabei. Dann ansonsten dürften wir dich auch niemals um etwas bitten, wenn wir glauben, dass es völlig egoistisch ist.“
„Natürlich dürft ihr das jederzeit, das ist doch ...“
Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, bis meine Rede erstarb.
„Und bei dir ist es nicht anders als bei uns. Also, lass uns die gute, alte Heimat besuchen. Ich kann dir da unten nur leider vermutlich nicht viel helfen. Wir können ja eine der KIs auf die Justizsysteme in Deutschland hetzen, damit sie mal schaut, ob sie mich inzwischen suchen, denn in diesem Fall werde ich dich tatsächlich nicht begleiten dürfen.“
Um der indirekten Frage auszuweichen, reagierte ich mit einem Nicken, sie ließ jedoch nicht locker.
„Du wirst aber trotzdem jemanden von uns dreien als Wache mitnehmen, richtig?“
Ein wenig genervt antwortete ich ihr:
„Ich weiß doch noch nicht einmal, wo sie ist und ob ich überhaupt runter muss.“
Sie küsste mich wieder zärtlich auf den Mund.
„Bitte.“
Ich seufzte, so konnte ich ihr nichts abschlagen.
„Ich verspreche es, ihr kommt mit, falls es irgendwie notwendig sein sollte.“
Ein weiterer Kuss wurde auf meine Lippen gepresst.
„Bitte.“
„Ja, okay, eine von euch ist so oder so dabei. Du, wenn dir Lisa grünes Licht gibt.“
Ihre Lippen berührten meine ein weiteres Mal.
„Geht doch.“
Dann streichelte sie mir über die Wange, drehte sich um und verschwand wieder in dem Portal hinter ihr, welches sich anschließend deaktivierte und in den Boden absenkte. Dafür öffnete sich eine Hangartür, eine der kleineren Zugänge ins Schiff, durch die Larissa und Tri völlig außer Atem angestürmt kamen. Offensichtlich waren sie eine nette Strecke lang richtig schnell gerannt, die Besatzung war nämlich ansonsten ziemlich gut durchtrainiert. Sport zu treiben und sich fit zu halten musste ich nur gelegentlich bei den Frauen motivieren, schließlich war der größte Teil davon nachts machbar.
Eigentlich liebte ich die ruhigen Zeiten in einem Hangar, ich machte das immer einmal wieder, einfach nur um ins Leere zu starren, das Lied der Sterne zu hören oder mich weiterzubilden beziehungsweise das Wissen und die Fähigkeiten anzuwenden und trainieren, die mir Lisa vermittelt hatte. Die Mädchen aus der Besatzung waren mir jedoch jederzeit willkommen. Wobei manche, wie Tarani, ganz sicher keine Mädchen mehr waren, sondern äußerst reife und selbständige Frauen, die nur sehr jung aussahen. Und auch die Anderen sehr erwachsene und selbstständige Frauen waren, genau genommen passte der Begriff Mädchen zu keiner von ihnen, und trotzdem nannte ich sie sehr gerne so.
Larissa und Tri liefen auf mich zu und riefen mir bereits aus dem vollen Lauf heraus zu:
„Micha, Micha, wir haben es hingekriegt!“
Ich sah sie lächelnd an und meinte:
„Larissa, Tirilie, schön euch zu sehen. Ich habe es nie bezweifelt, dass ihr das könnt. Was habt ihr denn hingekriegt?“
Larissa sprang mir in die Arme und katapultierte mich so nach hinten. Lisa ließ im letzten Moment ein weiches Kraftfeld entstehen, sonst wäre ich mit dem Rücken äußerst schmerzhaft auf dem Boden aufgekommen. Natürlich ignorierte sie das alles und bedeckte mein Gesicht mit Küssen. Manchmal vergaß ich schlicht und einfach, wie jung das Mädchen noch war, da sie sich bereits so oft als ausgesprochen reif und erwachsen bewiesen hatte. Offensichtlich war das kleine Kind in ihr aber sehr wohl noch präsent, und ich beneidete sie durchaus hin und wieder darum.
„Du hättest sie fast böse verletzt, Larissa.“, meinte die etwas vernünftigere Tri mit hochgezogenen Augenbrauen.
Ich lächelte die beiden nachsichtig an, obwohl mir das Kreuz ein wenig weh tat, trotz des Polsters, auf dem ich gelandet war.
„Ach, die Gute hat ein paar Dinge bei mir gut. Also, was kann ich denn für euch tun, Mädels?“
Ein weiterer Kuss wurde mir auf die Wange gedrückt.
„Die Frage ist falsch gestellt, meine Liebe, die richtige Frage ist, was wir für dich tun können.“
Ich konnte nicht anders und zwinkerte ihr grinsend zu.
„Na denn, was könnt ihr also für mich tun?“
Sie sprang auf, zeigte auf ihr Kleid und dann passierte etwas ziemlich Eindrucksvolles. Plötzlich veränderte sich das Uniformkleidchen und sie trug auf einmal einen dunkelblauen Faltenrock und eine weiße Bluse. Sie drehte sich erneut und trug nach einem sehr kurzen Übergang ein langes, violettes Ballkleid. Diesmal konnte ich währenddessen genauer hinsehen, es erschien mir, als ob sie die Moleküle selbstständig neu ordneten und völlig andere Verbindungen eingingen.
„Das funktioniert leider nur auf dem Schiff, oder wenigstens in der Nähe, oder alternativ einem der modernen Shuttles mit Kraftfeldern. Wir haben der Kleidung auch noch keine wirkliche Intelligenz mitgegeben, die Steuerung wird von einem Implantatcomputer gemacht, oder bei dir kann es vielleicht auch Lisa übernehmen. Es gibt beliebige Variationen, wir haben auch Kleider, deren Farbe oder Transparenz von der aktuellen Gefühlslage abhängig ist, die Idee kam dann noch von Saskia. Gewaschen muss die Bekleidung auch nicht mehr, jedes Mal, wenn das Outfit umkonfiguriert wird, dann werden überschüssige Moleküle verwertet oder alternativ abgestoßen. Was denkst du, gefällt es dir?“
Ihre Kleidung veränderte sich erneut und wurde zu einem engen, knallroten Schlauchkleid mit einer ebenso roten, aber fast völlig durchsichtigen, glänzenden Strumpfhose, bei der sie ganz genau wusste, wie sehr ich darauf abfuhr.
Prompt musste ich ein wenig peinlich berührt laut auflachen, denn sie sah äußerst verführerisch darin aus, obwohl sie die Reaktion kannte, die sie damit bei mir auslösen würde. Abgesehen davon war die Erfindung atemberaubend, die sie mit ein bisschen Hilfe der linarianischen Bedienung eines ländlichen Kaffees hinbekommen hatte.
„Es ist umwerfend, Larissa, das habt ihr echt klasse gemacht, ich will gar nicht wissen, wie viel Aufwand das gewesen war. So etwas hat uns wirklich noch gefehlt, man kann sich kurzfristig auf dem Weg zu einem Treffen umziehen, ehrlich nicht schlecht. Großartige Arbeit, von euch beiden, auch vor dir, Tri! Was ich dich bei der Gelegenheit noch fragen wollte, ich hoffe, es gefällt dir bei uns?“
Das stark gepiercte Mädchen, was ich auf Linaria kennengelernt hatte, nickte heftig und strahlte mich an, offenbar tat ihr das Lob sehr gut.
„Wie sieht es mit Kampfanzügen aus, geht da auch etwas? Und Raumanzüge?“
Tri schnippte mit den Fingern und hatte kurz darauf einen Raumanzug an, einen von der Sorte, wie ich sie entwickelt hatte, die keine Fragen mehr über den Körperbau offenließen. Larissa kleidete sich ihrerseits mit einem Winken ihrer Hände, was ebenso wirkungslos wie das Fingerschnippen war, in einen der silbernen Anzüge, die Tarani getragen hatte, als sie mich damals auf der Erde aufgelesen hatte.
„Sind die Pläne im Rekonfigurator hinterlegt?“
Sie strahlten mich beide wie kleine Mädchen an, die gerade ihren ersten Kuchen für ihre Mama gebacken hatten, und nickten mir grinsend zu. Tri zog tatsächlich ein Päckchen hervor und reichte es mir.
„Das ist für dich, Admiral.“
Sofort blinkte oben ein Druckfeld auf und Lisa informierte mich:
‚Das Kleidungsstück hat ein Interface, bestätige doch bitte mal meinen Zugriff. Und zieh dich idealerweise auch gleich noch aus, damit wir es ausprobieren können.‘
‚Und wer sagt, dass du die Kontrolle darüber kriegst?‘
‚Du? Selbstverständlich ist das deine Entscheidung, also ich möchte dich ja nicht zu irgendetwas zwingen ...‘
Ihre Antwort nicht abwartend, legte ich den Zeigefinger auf das Druckfeld und das Leuchten verschwand. Ich hatte eigentlich Lisa aufziehen wollen, der Schuss war aber gründlich daneben gegangen, sie hatte meine Pointe quasi niedergemetzelt, jetzt lag sie vor uns auf dem Boden, die arme Pointe, in ihrem Blute.
‚Ich dich auch, Lisa. Und kannst du was damit anfangen?‘
‚Oh ja, sobald du dich ausziehst. Danach kann ich es dir zeigen.‘
Wie gewünscht zog ich die Kleidung aus, viel hatte ich eh nicht an, es war doch eher unüblich bei uns, überhaupt etwas zu tragen. Als ich fertig war, langte ich nach dem Päckchen, es flog allerdings bereits auf mich zu und legte sich um meinen Körper. Der erste Versuch war ein hautenger Bodysuit, metallisch glitzernd, dann anschließend so ein enganliegendes Kleid, wie Larissa es eben noch getragen hatte. Es fühlte sich genauso wie normale Kleidung an, nur weicher, sie lag äußerst angenehm auf der Haut, auch die Kleidungsstücke, die normalerweise kratzig waren, wie zum Beispiel die Nähte von Strumpfhosen.
„Ihr habt euch diesmal echt selbst übertroffen, Larissa und Tirilie, ich hätte nicht gedacht, dass so etwas überhaupt machbar sein würde.“
Tri nickte mir zu und meinte:
„Ich hatte die Idee schon vor Jahren, aber leider konnte ich sie nie umsetzen, da ich keinen Kraftfeldprojektor hatte, der so gut und vor allem so granular wie eurer funktioniert. Eure Schiffe sind unglaublich gut ausgerüstet. Ist das eigentlich Technik von den Xerox oder eher linarianische Militärtechnik?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„Da müsstest du Tarani fragen, wenn du es genau wissen möchtest, ich kenne nur unsere und nicht die linarianische Militärtechnik. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es selbst über das hinaus geht, was das Militär so hat, und zwar sowohl das von Linaria als auch das von den Xerox. Tarani hat den Rekonfigurator entwickelt, und auch noch so manches andere, über das ich jedoch echt keinen Überblick habe. “
‚Und dann wäre da ja noch die von dir entworfenen Verbesserungen, Lisa, aber die verschweigen wir mal lieber.‘
‚Und deine, Micha. Allerdings das ist schon in Ordnung so, finde ich.‘
Tirilie nickte, wobei sie das Gespräch mit Lisa natürlich nicht mitbekommen konnte.
„Ja, sie ist eine sehr eindrucksvolle Frau. Genau wie du, Admiral.“
Das Blut schoss mir wegen des Kompliments in die Wangen. Es fühlte sich immer noch sehr merkwürdig an rot zu werden, als Mann hatte ich darauf nicht geachtet, oder es war mir schlicht nie passiert, als Frau jedoch kam es durchaus öfter vor.
„Ich danke dir, Tri.“
Betretenes Schweigen machte sich breit, als ich das Thema auf sichereres Terrain wechselte.
„Was würdet ihr beide eigentlich davon halten, wenn ich die Flotte zur Erde steuern würde, nur um nach meiner Tochter zu sehen.“
Larissa runzelte die Stirn.
„Es würde mir nicht gefallen. Du weißt genau, wie deine Tochter dich behandelt hat, und vermutlich wird sie das genauso fortsetzen. Aber ich schätze, es ist nun mal deine Tochter, weshalb ich es verstehen kann. Es erginge mir mit meinem Kind bestimmt nicht anders. Also wäre ich fein damit. Wieso fragst du?“
„Weil wir auf dem Weg sind, das Universum zu retten, und ich mache einen Umweg für Leah.“
Tri mischte sich ein.
„Wie weit ist denn der Umweg?“
„So in etwa zwei oder drei Tage, normalerweise ...“
Larissa unterbrach mich.
„Das Problem mit den Invasoren ist deutlich älter als drei Tage, es wird durchaus so lange warten können. Keine von uns wird dir einen Vorwurf machen oder gar Einwände erheben.“
Zweifelnd sah ich sie an, so richtig war ich noch nicht überzeugt.
„Ich werde eine Umfrage aufsetzen, dann kann jede etwas dazu sagen.“
Larissa sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Wenn du das brauchst? Fühlst du dich dann besser damit?“
Ich zuckte mit den Schultern. Vielleicht brauchte ich es wirklich.
Larissa sah mich fragend an, was ganz offensichtlich ein Angebot ihrerseits darstellte, ich schüttelte nur leicht den Kopf, es war nicht die richtige Zeit, ich benötigte die Zeit gerade ganz ohne Gesellschaft, sei sie auch noch so angenehm. Sie nickte, griff Tri an der Hand und ging. Es schmerzte mich überraschend stark, sie gehen zu sehen, obwohl ich diejenige war, die alleine hatte sein wollen.
Die Umfrage wurde innerhalb von kürzester Zeit beantwortet, und die Antwort war eindeutig. Dafür bekam ich ziemlich schnell erneuten Besuch, nachdem ich sie abgeschlossen hatte, und zwar von niemand anders als Tarani. Sie betrat den Hangar durch ein Portal, kam auf mich zu, blieb direkt vor mir stehen und sah mich fragend an.
„Was ist los mit dir, so übervorsichtig habe ich dich schon lange nicht mehr erlebt? Bist du verunsichert, ob du das Richtige tust?“
Das Adrenalin schoss in meine Blutbahn.
„Na hör mal, ich dirigiere eine ganze Flotte mit einem essenziellen Auftrag, eventuell sogar überlebensrelevant für unsere Galaxis, einfach mal so auf einen Umweg um nach meiner Tochter zu sehen, weil ich ein blödes Gefühl und Albträume habe.“
„Ist es dir wichtig für deinen Seelenfrieden?“
Ich nickte ihr zu, immer noch erregt.
„Meinst du, du tust einen besseren Job, wenn du das hinter dich gebracht hast?“
Zuerst zuckte ich mit den Schultern, dann nickte ich jedoch noch einmal.
„Siehst du, so etwas kann kriegsentscheidend sein. Ob sich alle on Board wohlfühlen oder nicht. Wieso hast du so ein Problem damit, das weißt du doch bestimmt auch selbst?“
„Weil ich nicht mal sicher bin, ob mich meine Tochter überhaupt sehen will. Höchstwahrscheinlich nicht, warum sollte sich irgendetwas geändert haben? Und deshalb riskiere ich ...“
„Unsinn, du riskierst gar nichts. Vielleicht fällt uns ja auch unterwegs oder auf der Erde noch eine gute Idee für die Bewaffnung ein. Und wenn du mich fragst, sterben wir diesmal sowieso alle.“
Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Und wieso bist du dann mitgekommen?“
„Spinnst du, die Galaxis retten, das ist doch mal eine Herausforderung, und außerdem hast du gesagt, wir sollen alle da hinfahren.“
Ich schlug die Hände vors Gesicht, das war es nicht, was ich hatte hören wollen. Sie lachte leise, kam aber zu mir und umarmte mich schweigend, um ihren Worten die Schärfe zu nehmen.
„Ich bin müde, Tarani, manchmal bin ich einfach nur müde. Es hat so dermaßen viele Tote gegeben, und jetzt ziehen wir schon wieder in den Krieg. Und was ist, falls ich eine von euch verliere? Was tue ich dann?“
„Aufstehen und weitermachen, Süße. Wir sind nicht unsterblich, auch wenn es auf den ersten Blick so erscheint, mit all den technischen Möglichkeiten und der Technik des Rekonfigurators. Und denk immer daran, du hast die Verantwortung für uns alle, nicht nur für einige, du musst dich also um den Rest kümmern, wenn eine von uns stirbt.“
„Das ist unmöglich.“
„Ja, deshalb wollte ich den Job nie haben. Du kannst das aber.“
„Nein, das kann ich nicht.“
„Doch, das kannst du.“
Ich seufzte und drückte sie an mich. Die Außerirdische war zweifelsohne stur. Sonst wären wir vermutlich nie zusammen gekommen. Und ich wäre tot. Ich stöhnte erneut auf und war aber trotzdem wieder ein wenig dankbarer für die Zeit mit ihr, die sie mir ermöglicht hatte, selbst wenn ich Aufgaben hatte übernehmen müssen, für die ich meiner Ansicht nach kaum geeignet war und es nie sein würde.
Obwohl ich mittlerweile doch einige Welten gesehen hatte, auch wenn es bei Weitem nicht so viele waren, wie Tarani vermutlich besucht hatte, fand ich immer noch, dass die Erde einer der schönsten Planeten des Universums ist. Ihre wunderschöne, blaue Farbe ist einzigartig und zieht alle Blicke auf sich, sobald man sich dem Himmelskörper in Sichtweite nähert.
Natürlich durften wir uns mit den Kreuzern nicht wirklich auf Sichtweite nähern, jedenfalls nicht auf Teleskop- oder Radarsichtweite, weshalb wir beim Anflug ständig hinter dem Mond blieben. Shuttles waren deutlich wendiger, vor allem die neuen Schiffe mit den extrem leistungsfähigen Reaktoren und Kraftfeldprojektoren, also würden wir irgendwann umsteigen, nachdem wir die Lage erkundet hatten und wussten, auf was wir uns einlassen mussten.
Es dauert nicht lange, bis sich Lisa und ich uns mit dem Internet verbinden konnten und die Streifzüge in den IT-Systemen der Menschheit, die mir früher fast vollständig verschlossen geblieben waren, aufgenommen hatten. Bezüglich Julia, Natasha und Akira wurde ich ziemlich schnell fündig, es gab nur eine einzige Suchmeldung, aber ohne Anweisung, eine Verhaftung durchzuführen. Lediglich ein Polizist aus Japan mit dem Namen Takashi Okamura sollte bei einer Sichtung informiert werden, das Thema hatte sich also daher für uns erledigt, die drei durften alle legal Deutschland besuchen.
Viel schwieriger erwies sich die Suche nach meiner Tochter, wie ich bald schon genervt herausfand. Sie hatte seit einer geraumen Weile keine Spuren mehr in den sozialen Netzwerken hinterlassen, überhaupt nichts, und die Ex-Frau postete die ganze Zeit über Bilder von sich mit ihrem Anwalt, wie glücklich sie sei, aber leider äußerst wenig von ihrem Kind. Irgendwann wurde allerdings Lisa fündig, die sich nämlich unterdessen in die Justizsysteme eingehackt hatte.
Ungläubig starrte ich die kleine, geflügelte KI an, die sich direkt vor meinen Augen in der Luft befand, und diesmal sogar darauf verzichtete, mit ihren Flügeln zu schlagen.
‚Was meinst du damit, sie wurde in Verwahrung genommen?‘
‚Es gab ein Gerichtsverfahren. Sie wurde auf dem Weg von Holland zurück nach Hause mit ziemlich vielen, also einer großen Menge, und sogar recht harten, Drogen erwischt. Sie wurde mit einer sehr hohen Strafe belegt, sie hat noch einige Jahre davon abzusitzen.‘
Ich schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte auf. Wir befanden uns auf einer Mission in den fast sicheren Tod und meine Tochter drehte völlig hohl.
‚Wie konnte das nur passieren, sie hatte doch so ein tolles Verhältnis mit ihrer Mutter? Ich verstehe es nicht.‘
‚Mach dir keine Vorwürfe, Micha, du konntest das nicht wissen. Die Verhaftung ist erst nach deiner Flucht von der Erde erfolgt.‘
‚Ich hätte mich um sie kümmern müssen.‘
‚Das hat sie aber nicht zugelassen, das hast du mir immer wieder gesagt, und ihre Mutter auch nicht.‘
‚Trotzdem hätte ich es weiter versuchen müssen.‘
‚Selbst wenn sie dich nicht mehr sehen wollte? Was hättest du tun sollen, ihr deine Gesellschaft aufzwingen?‘
‚Ja. Nein. Vielleicht. Keine Ahnung, ich habe es aber offensichtlich falsch gemacht. Ich muss sie da rausholen.‘‘
‚Aus einem Gefängnis? Das könnte im schlimmsten Fall sogar als terroristischer Akt gewertet werden. Im besten Fall als bewaffneter Einbruch. Danach darfst du Deutschland nie wieder besuchen, wenn du nicht selbst einsitzen willst. Und deine Tochter auch nicht. Also zumindest mal nicht erkannt werden, oder in eine Polizeistreife laufen.‘
‚Okay, und was ist die Alternative, wie lange würde sie noch abbüßen müssen?‘
‚Fast fünfzehn Jahre. Es war ein Fall besonderer Schwere. War es nach meinem Rechtsempfinden eigentlich nicht, aber die Gerichtsakte ist unter Verschluss. Einige Teile davon existieren nur in Schriftform und nicht elektronisch. Vermutlich hätte sie jemanden verraten sollen, was sie nicht getan hat.‘
‚Nach deinem Rechtsempfinden?‘
‚Ich habe vorhin Jura studiert und alle deutschen Gesetzestexte und sehr viele Beispielurteile gelesen.‘
‚Ah.‘
Es dauerte eine Weile, bis ich das verdaut hatte.
‚Fünfzehn Jahre ist mir zu viel für sie, die sollen ihr Problem mit dem Drogenkönig, oder was auch immer das ist, anders lösen. Nicht mit meinem Kind. Wir holen sie da raus. Julia, kannst du bitte mal vorbei kommen? Und bring gleich Natasha und Akira mit.‘
Es war völlig klar, dass ich mich dadurch, dass ich mich gegen die deutsche Justiz stemmte, für immer aus dem Rechtssystem entfernte. Trotzdem fiel mir die Entscheidung, die Heimat für alle Zeiten hinter mir zu lassen und sämtliche Brücken abzubrechen, deutlich leichter, als es hätte sein sollen. Schließlich war ich ab sofort in Deutschland eine Kriminelle. Genau wie sie. Ich fühlte mich mit Leah verbundener, als ich das je zuvor im Leben getan hatte, oder zumindest seit ihrer Pubertät, immerhin hatten wir jetzt eine ganz große Sache gemeinsam.
Nicht unbedingt die, die ich mir immer erträumt hatte, und außerdem hatten wir noch nicht einmal darüber reden können, aber vielleicht war es ja ein Anfang. Leise Hoffnung regte sich tief in mir, in meinem Herzen, in den Bereichen, die ich bereits abgeschrieben hatte. Die ich nicht mehr aufsuchte, die ich sauber aufgeräumt und weggeschlossen hatte, wie Möbel und alte Akten in einem Dachboden, vergessen und verstaubt.
Eine viertel Stunde später saßen wir alle in meinem Lieblingshangar vor einem der neuen Shuttles und arbeiteten einen Schlachtplan aus. Der sah ziemlich einfach aus, genau wie alle guten Pläne, es gab kaum einen Hebel für Fehler oder unerwartete Dinge, die passieren konnten.
„Wir fliegen von oben auf das Gefängnis herab, sobald deine Tochter Freigang hat, betäuben alle gleichzeitig, landen, laden den Nachwuchs ein und verschwinden wieder. Akira, Natasha und ich sichern die Umgebung in der gastlichen Herberge.“, meinte Julia auf Japanisch.
Ich antwortete ihr in der gleichen Sprache.
„Die Frage ist, ob ihr wirklich mitkommen wollt. Deutschland wird für euch absolut tabu sein, nach dieser Aktion. Wir versuchen zwar, alle Aufzeichnungen zu löschen, allerdings schätze ich, dass wir eine gute Chance haben, dass wir etwas übersehen, sogar Lisa könnte das passieren.“
‚Wobei ich mir sehr viel Mühe geben werde, ich beziffere diese Möglichkeit daher überschaubar gering.‘
Ich ignorierte ihren Einwand. Julia sah die beiden anderen fragend an, die jedoch sofort, ohne zu zögern, nickten, dann schenkte sie mir ihr schönstes Lächeln.
„Das ist uns egal, wir kommen mit. Ich bestehe darauf.“
Natürlich konnte ich Julia nichts abschlagen, selbst wenn sie darauf bestand, sich in Gefahr zu bringen. Also saßen wir eine Zeit später in einem Shuttle, wobei wir unterwegs auf die Tatsache achteten, dass wir von keinen Satelliten wahrgenommen wurden. Um ganz genau zu sein, erledigte das Lisa für uns. Wir machten das Gefängnis aus, aktivierten unsere Radartarnung, die Isabella und Lisa entwickelt hatten, landeten des nächstens in der Nähe in einem Wäldchen und starteten eine winzige Drohne, um den Gefängnishof zu beobachten.
Dann hieß es einfach nur warten und hoffen, dass uns niemand gehört oder gesehen hatte. Wobei ich mir ziemlich sicher war, dass Geräusche dieser Art von meinen Mitmenschen als Flugzeuglärm angetan werden würden. Eine Sache offenbarte sich durchaus sehr schnell, die Luftüberwachung hatte von uns nichts mitbekommen, keine Jäger tauchten auf, und auch keine Polizei, es blieb ruhig in unserem Versteck.
Am frühen Morgen war es dann so weit, es gab einen Freigang, und meine Tochter war dabei. Es zerriss mir das Herz, sie in der schmucklosen Gefangenenbekleidung zu sehen, sie ließ den Kopf hängen und war offensichtlich mental völlig am Boden zerstört. Sie wurde sogar hin und wieder von ihren Mitgefangenen geschubst, beachtete das jedoch nicht, bis diese es wieder sein ließen, zumindest unter den Augen der Wärter dort im Hof.
Was mit ihr passierte, wenn niemand auf sie achtete, wollte ich mir nicht vorstellen, sie war ganz sicher nicht für einen Ort wie das Gefängnis gemacht. Der Anblick festigte die Entscheidung, daher ignorierte ich das Adrenalin, das mir in den Blutbahnen brodelte, und startete stattdessen das Shuttle. Es war gut, dass ich ihre Mutter jetzt gerade nicht in Sichtweite hatte, ansonsten hätte ich für nichts mehr garantieren können.
Es war mittlerweile hell genug, sie würden uns ganz sicher bemerken, also war Geschwindigkeit unser Trumpf. Die Triebwerke des Raumschiffs röhrten protestierend auf, als ich die Maschinen an die Leistungsgrenze fuhr. Dafür näherten wir uns aber im Tiefflug sehr schnell dem Gefängnis. Als der Abbremsvorgang abgeschlossen war und wir uns unmittelbar darüber befanden, löste Julia die Bewaffnung aus, die Strahlenkanone, die alle kohlenstoffbasierten Lebewesen in Reich- und Sichtweise betäuben würde.
Der Hof war ziemlich flott aufgeräumt, und sogar die Wachen in den Türmen und Gebäuden sanken gleichzeitig zu Boden, soweit wir sie via Infrarot hinter ihren Mauern sehen konnten. Wir landeten direkt neben dem Hof auf einem Fußballfeld, welches über einen Stahlzaun vom Innenhof abgegrenzt war, um niemanden mit den Triebwerken zu verletzen, da sich alle im Hof recht verteilt schlafen gelegt hatten, was uns keinen Platz zum Landen ließ.
Julia, Natasha und Akira sprangen aus den Shuttle, schnitten den Stahlzaun auf und positionierten sich sofort strategisch in allen Himmelsrichtungen sichernd, die Waffe dabei immer schön auf den Boden gerichtet, was in meinen Augen doch sehr professionell aussah. Julia selbst rannte vorerst zu meiner Tochter, fühlte ihren Puls, nickte zufrieden und winkte uns zu. Dann bewegte sie sich weiter so geschmeidig wie eine Katze in Richtung Gefängnisgebäude.
An und für sich hatte ich Julia und die anderen durchaus schon erlebt, sie hatten sich aber offensichtlich erneut weiterentwickelt, und das auch noch in geradezu beängstigender Geschwindigkeit. Die Abwesenheit des Virus konnten sie offenbar perfekt kompensieren, wie auch immer ihnen das gelungen war. Ich riss mich aus der Starre, winkte Tarani und rannte auf den Hof voller bewusstloser Körper hinaus. Bei meiner Tochter machte ich halt, überprüfte noch einmal, dass ich das richtige Mädchen einpackte, wuchtete sie mir über die Schulter und trug sie so schnell wie möglich zum Shuttle.
Ein lauter Pfiff ertönte, dann kamen die Futanari zurück, sprangen in die offene Luke, die von der letzten sorgfältig verschlossen wurde. Tarani nahm mir den schlaffen, aber warmen Körper ab, legte ihn in den Rekonfigurator, schnallte sie an, dann setzten wir uns alle wieder hin und sicherten uns ebenfalls auf den Stühlen. Der Start wurde heftig und die Beschleunigung drückte uns sehr stark in die Sitze, ein Steuer hätte ich so nicht mehr halten können.
Die Vorsichtsmaßnahme erwies sich als genau richtig, auf dem Radar konnten wir Abfangjäger sichten, die sich anfangs noch näherten, recht bald jedoch erwartet schnell zurückfielen. Raketen oder Flakgeschütze wurden diesmal keine abgefeuert. Offenbar hatten wir doch eine Wache übersehen, die den Alarm eingeleitet hatte. Höchstwahrscheinlich waren das Gefängnis bereits geflutet mit Polizei, was mir nicht ungelegen kam, schließlich war ein Massenausbruch selbstverständlich nicht unser Ziel gewesen.
Es dauerte nicht lange, dann befanden wir uns zurück in dem Lieblingshangar auf der Point Of, die Aktion war fast zu reibungslos vor sich gegangen, ich war einigermaßen verunsichert. Trotzdem verdrängte ich den Gedanken bald wieder, denn sonderlich entspannt würden die nächsten Tage ganz sicher nicht werden. Die Hände zitterten mir ziemlich heftig, wenn ich an die Begegnung mit meiner bald schon sehr wachen und äußerst realen Tochter dachte.
‚Vielleicht willst du anwesend sein, sobald sie erwacht.‘
‚Ja, möchte ich, Lisa. Ich fürchte, wir müssen aber vorher noch Michael für eine Weile zurückholen, auch wenn ich zugegebenermaßen überaus wenig Lust darauf habe. Natürlich mit Implantaten und das Gehirn und deine Bereiche sollen nicht angefasst werden, ja? Keine unnötigen Risiken für dich, bitte.‘
‚Ich möchte weiterleben, mach dir keine Sorgen um mich. Ich glaube, ich kann mittlerweile sagen, dass ich ein vollwertiges Mitglied von der Mannschaft geworden bin, oder?‘
‚Das warst du von Anfang an.‘
‚Findest du?‘
‚Oh ja, Lisa.‘
‚Dann bin ich es also wert, weiter zu existieren.‘
‚Das wärst du sogar, wenn ich dich nicht so sehr lieben würde. So steht es völlig außer Frage.‘
Lisa schwieg für den Rest des Weges, bis wir den Rekonfigurator erreicht hatten und ich mich hineinlegte. Wie üblich verlor ich auf der Stelle das Bewusstsein, dann erwachte ich und merkte sofort, was alles nicht stimmte. Mein Schwanz über dem Hintern und die Brüste waren völlig verschwunden, ich war wieder ganz der Alte, Michael Martens, fünfundfünzig Jahre alt und Landwirt. Ich richtete mich auf und stellte fest, selbst die Körpergröße war die alte, ich kam mir in dem riesigen Rekonfigurator richtig klein vor. Mir war nicht klar gewesen, wie sehr ich mich an den großen, weiblichen Körper gewöhnt hatte.
Ein paar Dinge hatten sich aber nicht zurückentwickelt, das merkte ich sofort, denn ich besaß nach wie vor sämtliche Erinnerungen daran. Der innere Bildschirm funktionierte problemlos, und die Gelenke schmerzten nicht, so wie sie es immer nach dem Aufwachen getan hatten. Meinen nicht allzu kleinen Bierbauch hatte ich auch nicht zurückbekommen.
‚Lisa, kannst du bitte eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt herstellen?‘
‚Das liegt bereits direkt hinter dir, Schatz.‘
Es tat gut, ihre liebevolle Stimme zu hören. Es war nicht einfach, wieder Michael zu sein. Mein Glied war ebenfalls nicht ganz so, wie ich es in Erinnerung hatte, es war nämlich genauso groß wie Michaelas, offenbar hatte Lisa an der einen oder anderen Stelle geschummelt. Diese Dinge machten den Schock, erneut der alte Michael zu sein, wenigstens ein kleines Bisschen erträglicher.
‚Ich danke dir, Lisa.‘
‚Für was?‘
‚Dafür, dass du Lisa bist, dich um mich kümmerst, und mich liebst.‘
Die KI schwieg wieder einmal, wobei ich natürlich hoffte, dass sie sich über meine Bemerkung gefreut hatte. Wir legten die letzten Meter zu der Kabine zurück, in der ich Leah abgelegt hatte, und betrat sofort den Raum. Sie lag in ihrer grauen Gefängniskleidung auf einem Kraftfeldbett und schlief nach wie vor seelenruhig. Ich schob misstrauisch ihren Ärmel des linken Arms hoch und fand die befürchteten Einstiche, die darauf hindeuteten, dass sie selbst ebenfalls süchtig oder es wenigstens für eine Zeitlang gewesen war. Ich setzte mich auf ihr Bett und schob ihr die Haare aus dem Gesicht.
Sie sah so friedlich aus, ich musste mich jedoch ziemlich zurückhalten. Wir war doch sehr danach, sie wachzurütteln und anzuschreien, wie es einem Vater in so einer Situation zusteht. Fand ich jedenfalls. Sie sah es vermutlich anders. Mit einer Sache war ich mir aber sehr sicher, das nächste Mal, wenn ich die Erde tatsächlich noch einmal besuchte, würden ihre Mutter und der Anwalt durchaus das eine oder andere von mir zu hören bekommen.
Wie konnte es Margareth nur so weit kommen lassen? Wie konnte sie unsere Tochter nur dermaßen verlieren, dass sie ins Drogenmilieu abgerutscht war? Ich schüttelte den Kopf, ich war mir so sicher gewesen, dass Leah immer nur mit mir und dem Hof so viele Probleme gehabt hatte, und dass sie mit ihrer Mutter glücklich werden konnte, oder wenigstens einen guten Start in ihr selbstständiges Leben bekommen würde.
Sie stöhnte leise im Schlaf auf, es war offensichtlich, dass sie jetzt bald erwachte. Ich ballte die Faust, meine Hände zitterten schon wieder heftig. Teilweise aus Wut und ein ordentliches Stück weit aus Angst, denn das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, war einige Jahre her, und sie war mir nicht sonderlich wohlgesonnen gewesen, ganz im Gegenteil.
Schließlich schlug sie ohne Vorwarnung die Augen auf und seufzte auf, als sie mich sah. Sie streckte die Arme aus und schmiegte sich an mich, worauf ich eine Sekunde lang erschrocken zurückzuckte, damit hatte ich als Allerletztes gerechnet, bevor ich die Umarmung glücklich und fest erwiderte. Plötzlich erstarrte sie auf einmal und drückte mich energisch, schon fast panisch von sich.
„Papa? Das ist kein Traum, oder? Du bist wirklich hier? Was zum Teufel geht hier vor, wieso hast du so viel abgenommen? Und wo zur Hölle bin ich eigentlich?“
Offenbar hatte sie zumindest in ihren Träumen einen liebenden Vater gehabt. Ich ignorierte den brutalen Stich in meinem Herzen, so gut ich konnte wenigstens.
„Die Aussprache ist nicht mehr unbedingt das, was ich dir einmal beigebracht habe, junge Dame. Außerdem gibt es im Moment deutlich wichtigere Fragen zu beantworten. Und ja, bevor du erneut fragst, zu deinen kommen wir schon auch noch. Kannst du mir mal bitte verraten, was du im Gefängnis machst? Wegen Drogenschmuggel? Habt ihr denn alle beide den Verstand verloren, du und deine Mutter? Das ist völlig unakzeptabel!“
Ich merkte, wie ich mich immer stärker aufregte und lauter wurde, daher stand ich auf und ging ein paar Mal in der kleinen Kabine hin und her, bis ich mich einigermaßen beruhigt hatte. Meine Tochter sah mich schweigend an, dann sagte sie sehr leise:
„Also liegt dir doch was an mir.“
Ich wollte schon wieder aufbrausen, dann meinte ich, so ruhig es ging:
„Natürlich liegt mir etwas an dir, was dachtest du denn?“
„Immerhin bist du verschwunden.“
„Und das ist ein Grund für dich, Heroin zu schmuggeln und Drogen zu nehmen? Du wolltest doch sowieso nichts mehr mit mir zu tun haben, und das seit Jahren schon!“
„Es stand sogar in allen Zeitungen. Du bist mit Larissa durchgebrannt, oder? Außerdem hat Mama mir gesagt, ich darf nicht mit dir ...“
„Das hat sie?“
Das Blut in den Adern kochte schon wieder. Offenbar war ich gerade nicht dazu in der Lage, ein einigermaßen ruhiges Gespräch zu führen. Ich verschluckte den nächsten Satz vollständig, da der durchaus äußerst unschöne Schimpfwörter enthielt, völlig ungeeignet für mein Kind. Stattdessen schlug ich mit der Faust auf die metallische Wand, so fest ich es mit diesem schwächlichen Körper hinbekam. Dann atmete ich einige Male tief ein und aus.
„Ich glaube, du musst mir erst einmal erklären, warum du überhaupt Drogen nimmst.“
„Weil ich krank bin.“
„Wieso bist du krank, du warst als Kind nie krank, was ist den das für ein Blödsinn. Hat dir das etwa auch deine Mutter eingeredet?“
„Ja. Aber nur solange ich es zugelassen habe. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seitdem du verschwunden bist und ich bei ihr ausgezogen bin.“
Ich schlug das nächste Mal gegen die Wand, da ich schon wieder ausrastete. Ich bekam dieses Gespräch offenbar nicht richtig in den Griff.
‚Lisa, sag Larissa, sie soll so schnell wie möglich herkommen.‘
Es dauerte keine Sekunde, bis sie antwortete:
‚Sie kommt.‘
„Papa, deine Hand ... “
„Was ist damit? Es geht hier darum, dass du im Knast warst!“
„Warst? Wo bin ich denn hier?“
„Das erzähle ich dir noch. Warum hat deine Mutter behauptet, dass du krank wärst? Hast du Krebs oder sowas?“
„Nein, ich bin mental gestört, weil ich dich doch zu sehr und falsch liebe ...“
Blutrote Schleier legten sich mir pulsierend über die Augen, was mich dazu brachte, zurück zur Wand zu gehen, und erneut dagegen zu schlagen, dann rannte ich völlig fassungslos aus dem Zimmer, Tränen des Zorns brannten sich mir gerade in die Wangen. Ich hatte meine einzige Tochter in dem Moment im Stich gelassen, als sie mich am dringendsten gebraucht hatte. Larissa kam mit entgegen, und es war eine ganz andere, die Blondine vom Bauernhof, nicht die Pinke, verrückte Larissa.
Ich umarmte sie dankbar, dann bat ich sie:
„Bitte kümmere dich um sie, ich schaffe das gerade nicht.“
Sie wischte mir die Tränen beiseite, anschließend ergriff sie meine rechte Hand und hielt sie mir vor das Gesicht, sie war blutüberströmt, offenbar war mir bei der rauen Behandlung die Haut an den Knöcheln aufgeplatzt.
„Tue ich, mach dir keine Gedanken. Leg dich in den Rekonfigurator. Und geh eine Runde Schwimmen oder so.“
Ich küsste sie zärtlich auf die Lippen, hauchte ihr ein „Danke“ entgegen, dann entfloh ich dem Ort des Schreckens.
Ich stieg nicht in den Rekonfigurator, sondern rannte einfach nur zum Spielzimmer. Die Hand fing tatsächlich mittlerweile an, wehzutun, ich ignorierte den Schmerz jedoch, er half mir, mich abzuregen, und erinnerte mich daran, dass das alles real war. Wenn ich gerade meiner Ex-Frau begegnet wäre, hätte ich sie vermutlich erschlagen, oder zumindest doch ziemlich übel zugerichtet, obwohl ich niemals Frauen schlage. Wie konnte sie nur so einen Unsinn reden? Erst erkämpfte sie sich das alleinige Sorgerecht, und dann richtete sie unsere Tochter zugrunde? Was stimmte nur mit der bösen Hexe nicht?
Ich strampelte mich aus der Jeans und dem T-Shirt und sprang rennend ins Wasser. Mein Knöchel schmerzte im Wasser noch mehr als vorher, aber dafür wusste ich, dass das Blut von der intelligenten Flüssigkeit aufgenommen werden würde. Und die Reinigungsroboter konnten sich um die Blutspur kümmern, falls es irgendwo noch ein paar Tropfen gab. Es dauerte nicht lange, dann war ich nach ein einigen Runden schnellen Kraulens völlig fertig, der Körper des Landwirts mochte ja gut arbeiten können, auf Sport allerdings hatte ich ihn während eines Zeitraums über viele Jahre nicht mehr vorbereitet.
‚Sie möchte nicht mit mir reden, Michael, sie will nur mit dir sprechen, mit sonst niemandem.‘
‚Beschimpft sie dich?‘
‚Nein, sie weint, sie macht sich Vorwürfe, sie ist untröstlich.‘
‚Ich komme.‘
‚Geht es wieder bei dir?‘
‚Ich kriege das hin. Ich habe mich abreagiert und zum Glück unterwegs meine Exfrau nicht getroffen, sonst wären echt schlimme Dinge passiert.‘
Ich bekam Larissas Reaktion nicht mit.
‚Lisa, bitte trockne mich mit den Kraftfeldern ab, wir gehen wieder zu ihr.‘
‚Natürlich, Michael.‘
Ich zog mir die Jeans und das T-Shirt an, es waren nur wenige Blutflecke darauf, anschließend marschierte ich zurück in Leahs Unterkunft. Meine Knöchel waren zwar nicht verheilt, aber dafür hatten sie wenigstens aufgehört zu bluten. Einen Moment später stand ich erneut vor ihrem Quartier. Ich holte noch zweimal vor der Tür tief Luft, danach betrat ich den Raum, nachdem ich angeklopft hatte, allerdings ohne auf ein herein zu warten.
Leah war in der Tat völlig aufgelöst, sie hatte sich auf dem Bett zusammengerollt und schluchzte heftig. Ich nickte Larissa dankend zu und umarmte sie, dann setzte ich mich neben meine Tochter auf das weiche, bezogene Kraftfeld und strich ihr behutsam über den Kopf, genauso, wie ich es immer bei ihr getan hatte, als sie ein kleines Kind gewesen war. Das waren damals die guten Zeiten vor der Pubertät gewesen, als sie für mich eine Prinzessin dargestellt, und sie die Tiere auch noch überaus liebevoll behandelt hatte.
„Es wird alles wieder gut, Leah, mach dir keine Gedanken, du bist bei mir sicher. Wein dich ruhig aus, ich bin da, ich passe auf dich auf.“
Sie schluchzte noch heftiger, ich konnte kaum verstehen, was sie zu mir sagte.