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All hell is loose Es ist eine halbe Ewigkeit her, dass ich Law zum letzten Mal gesehen habe, also will ich ihn mit einem spontanen Besuch überraschen. Doch er reagiert auf meine ungeplante Anwesenheit nicht ansatzweise so erfreut, wie ich gehofft hatte – und er ist nicht mehr der nette Student von damals, sondern der Enforcer eines kriminellen Bikerclubs. Leider ist er mindestens noch genauso heiß wie früher. Deswegen weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich ihm sagen soll, dass ich nach Hell zurückgekommen bin, um einen Job zu erledigen. Für die State Police … Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden. Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.
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Seitenzahl: 90
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Enforcer Of Hell
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Laws Frühstücksomelett
Glossar
Nächster Band der Reihe: Captain Of Hell
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Über Mia Kingsley
Copyright: Mia Kingsley, 2020, Deutschland.
Coverfoto: © stetsik – depositphotos.com
Korrektorat: Laura Gosemann
Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.
Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.
Black Umbrella Publishing
www.blackumbrellapublishing.com
Es ist eine halbe Ewigkeit her, dass ich Law zum letzten Mal gesehen habe, also will ich ihn mit einem spontanen Besuch überraschen.
Doch er reagiert auf meine ungeplante Anwesenheit nicht ansatzweise so erfreut, wie ich gehofft hatte – und er ist nicht mehr der nette Student von damals, sondern der Enforcer eines kriminellen Bikerclubs.
Leider ist er mindestens noch genauso heiß wie früher. Deswegen weiß ich beim besten Willen nicht, wie ich ihm sagen soll, dass ich nach Hell zurückgekommen bin, um einen Job zu erledigen. Für die State Police …
Alle Geschichten um den Hellwalkers MC sind in sich abgeschlossen, aber durch einen übergeordneten Handlungsbogen und wiederkehrende Figuren miteinander verbunden.
Dark Daddy Romance. Ein bisschen MC, ein bisschen schmutzig und definitiv ein bisschen unrealistisch – düstere Kurzgeschichten mit Happy-End-Garantie.
Für eine dermaßen schmale Frau wog Jane erstaunlich schwer auf meinen Schultern. Sie hing auf mir wie ein nasser Sack Zement – nur dass Zementsäcke sich nicht die ganze Zeit bewegten, weil sie beim Reden wild gestikulierten.
»Ich versteh das einfach nicht, Law«, lallte sie und wedelte mit den Händen vor meinem Gesicht herum. Ich spürte ihren warmen Atem an meinem rechten Oberarm, weil sie offenbar ihren Kopf nach unten baumeln ließ. »Wieso gerate immer ich an solche Vollidioten? Am Anfang wirkte er eigentlich ganz nett. Doch dann tritt er einen Hund, der ihm nichts getan hat? Wer macht denn so was?«
»Ein Vollidiot«, antwortete ich.
»Genau. Sag ich doch.« Sie klopfte mir gegen den Rücken. »Du verstehst mich, Law. Du bist einer von den Guten. Du würdest nie einfach so einen Hund treten.«
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Sie hatte natürlich recht, was die Sache mit dem Hund betraf – aber einer von den Guten war ich definitiv nicht. Obwohl ein Teil von mir noch nicht aufgeben wollte, wusste ich schon jetzt, dass ich das College nicht beenden würde. Meine Noten waren beschissen, und ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo ich auf legalem Wege das Geld für die nächsten Studiengebühren herholen sollte. Natürlich konnte ich es mit der Arbeit für die Hellwalkers verdienen – aber legal ging anders. Außerdem war die Mitgliedschaft in einem MC kein Teilzeitjob. »Ganz oder gar nicht« war die Devise, und dann würde mir die Zeit für das Studium fehlen.
Darüber hinaus hatte ich mir schon vor einer Weile eingestehen müssen, dass es mir gefiel, Biker zu sein. Ich war stolz darauf, es vom Prospect zum Member geschafft zu haben, ich mochte die Kutte und die Motorräder, und ich mochte die Kameradschaft mit den Jungs. Die illegalen Aktivitäten des Clubs waren eine Notwendigkeit, auf die ich nicht versessen war, aber sie störten mich auch nicht im Geringsten.
Das machte mich definitiv nicht zu einem von den Guten.
Jane hingegen war smart und hatte ein Stipendium, das ihr mit ihren herausragenden Noten zweifellos den Großteil aller finanziellen Belastungen bis zum Abschluss nehmen würde. Im Gegensatz zu mir würde ihr der Sprung in eine bürgerliche Existenz nicht so schwerfallen. Sie verdiente ein gutes, geregeltes und ruhiges Leben, idealerweise mit irgendeinem Anzug tragenden Bürohengst, der sie zu schätzen wusste und genug Zeit für sie und die zwei Kinder hatte, die der stilvollen Hochzeit unter freiem Himmel folgen würden.
Als ich sie auf ihr Bett legte, schloss sie kurz die Augen, bevor sie versuchte, mich mit glasigem Blick zu fixieren. »Findest du mich hübsch, Law? Du hast noch nie gesagt, dass du mich hübsch findest.«
»Natürlich finde ich dich hübsch«, antwortete ich, während ich ihr die eng geschnürten Doc Martens von den Füßen zerrte. »Weil du hübsch bist.«
Streng genommen fand ich Jane sogar mehr als hübsch. Mit ihren langen weißblonden Haaren und der blassen Haut erschien sie mir dermaßen strahlend, dass es fast blendete, was ihre immer dunkel geschminkten Augen nur noch größer wirken ließ. Außerdem hatte sie eine Lässigkeit an sich, wodurch sie gleichzeitig mysteriös und offen erschien – und das zog Männer an wie das Licht die Motten.
Der Teil gefiel mir nicht im Geringsten. Doch es ging mich nichts an, denn Jane und ich hatten vor einiger Zeit beschlossen, nicht unsere Freundschaft für eine eventuell kurzlebige Beziehung zu riskieren – es war bloß der Alkohol, der gerade dafür sorgte, dass Jane diese Fragen stellte.
»Du klingst nicht gerade überzeugend«, murmelte sie. »Selbst nachdem wir geknutscht haben, das eine Mal auf dem Hügel … selbst da hast du nichts gesagt.«
Sie hatte keine Ahnung, dass ich mich an jede Sekunde dieser Nacht erinnern konnte. Schließlich waren wir nur einmal schwach geworden und hatten auf der Motorhaube ihres Trans Ams geknutscht. Leidenschaftlich. Doch mehr war nicht passiert.
Wir hatten uns zusammengerissen, es als kleinen Ausrutscher abgetan, und seitdem war alles wie immer. Wir waren Freunde – mehr nicht. Egal, wie oft uns Leute für ein Paar hielten. Egal, wie gut Jane immer nach Zimt roch.
Deshalb antwortete ich nicht, als ich ihre Jalousien schloss, damit sie morgen ungestört ihren garantiert massiven Kater ausschlafen konnte. Es gab gerade nichts, was ich sagen konnte – zumal ich bezweifelte, dass Jane sich morgen überhaupt an dieses Gespräch würde erinnern können.
Als ich mich wieder umdrehte, stand sie nur in einem schwarzen Spitzenstring vor mir. Sie schwankte leicht. »Fick mich, Law.«
Es traf mich wie ein Hammerschlag, wie unfassbar schön sie war – nicht dass es mich überrascht hätte. Sie allerdings ganz ohne ihre übliche Kombination aus schweren Stiefeln, schmalen Jeans, Shirt und Armeejacke zu sehen kam so unerwartet, dass ich meine komplette Selbstbeherrschung brauchte, um die Situation nicht auszunutzen. Sie war so betrunken, dass es einfach falsch war, jetzt Sex mit ihr zu haben, selbst wenn sie vermeintlich wollte. Doch ihre festen Brüste mit den kleinen, steil aufgerichteten Nippeln waren dermaßen verlockend, dass ich nur die Hand ausstrecken musste und …
Ich riss mich zusammen und packte Jane sanft an ihren schmalen Schultern, um sie wieder hinunter aufs Bett zu drücken. »Du hast ganz schön einen sitzen und solltest dringend schlafen.«
Unbeholfen griff sie nach dem Knopf meiner Jeans. »Ich will aber nicht schlafen.«
Nichts war mir jemals so schwergefallen, wie ihre Handgelenke zu packen, sie von meinem Schritt wegzuführen und Jane quasi zu zwingen, sich auf den Rücken zu legen, um ihr die Decke bis zu den Schultern zu ziehen. »Schlaf jetzt.«
»Bittebittebitte, Law«, bettelte sie, doch ihre Augen fielen bereits zu. »Nur ein bisschen. Es wäre bestimmt so gut.«
»Natürlich wäre es das«, antwortete ich. »Aber das spielt gerade keine Rolle.«
Ihr schien eine neue Idee zu kommen, denn sie leckte sich über die Unterlippe und wollte die Decke nach unten schieben. »Ich kann dich auch Daddy nennen.«
Ich fuhr zurück, als hätte ich mich verbrannt. Das Herz schlug mir bis zum Hals. »Was hast du gesagt?«
»Tracy Montgomery hat es mir erzählt. Du hast sie gevögelt, nicht wahr? Vor zwei oder drei Semestern? Seitdem kann ich an nichts anderes denken. Komm schon, Daddy.« Betrunken, wie sie war, verfehlte sie mich um etliche Zentimeter, als sie die Hand nach mir ausstreckte.
Meinem Schwanz war egal, dass Jane sich morgen an nichts erinnern würde – er hatte das richtige Stichwort gehört und sich eingeprägt, wie ihre Titten aussahen, und jetzt wollte er Action.
»Schlaf jetzt.« Ich knurrte die Wörter regelrecht, weil von meiner Selbstbeherrschung nicht mehr viel übrig war.
»Dann versprich mir wenigstens, dass du mich vielleicht irgendwann vögelst. Wenn ich in fünf oder sechs Jahren immer noch Pech mit den Kerlen da draußen habe, bist du dran.« Ihre langen Wimpern flatterten. »Bitte, Daddy.«
»Nur wenn du jetzt schläfst.«
»Also haben wir einen Deal?«, fragte sie und streckte ihre rechte Hand in meine Richtung aus, wobei die Decke wieder einen Teil ihrer verlockenden Brüste entblößte.
»Haben wir.« Ich deckte sie zu und beugte mich vor, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben. Als ich mich aufrichtete, war ihr Kopf bereits zur Seite gerollt, und sie schnaufte leise.
Ich holte einen Putzeimer aus dem Abstellraum neben der Küche und stellte ihn neben Janes Bett. Idealerweise brauchte sie ihn nicht, aber man konnte nie wissen.
Einige Minuten lang sah ich ihr beim Schlafen zu und lächelte, als sie zu schnarchen begann. Morgen würde ich sie anrufen und damit aufziehen, dass sie es heute mit den Drinks übertrieben hatte – ganz so, wie sie es getan hatte, als ich den übelsten Kater meines Lebens gehabt hatte –, und um sicherzugehen, dass alles in Ordnung war.
Als ich mich aus dem Zimmer schlich, spürte ich, wie das Handy in meiner Gesäßtasche vibrierte. Ich schloss die Tür hinter mir und nahm den Anruf entgegen.
Es war Devil. Er wartete nicht einmal, bis ich mich gemeldet hatte, sondern sagte sofort: »Wir könnten Verstärkung gebrauchen, Law. Wir müssen morgen für ein wenig Politik mit einem Support Club nach Salt Lake City, und ich fahre ungern so weit und über Staatsgrenzen, ohne den harten Kern des Clubs dabeizuhaben. Wir sind mindestens drei Tage lang weg.«
»Ich bin schon unterwegs.« Kurz zögerte ich, bevor ich fragte: »Der harte Kern?«
»Du hast dir den Enforcer-Titel in den letzten Monaten redlich verdient«, sagte Devil. »Plan genug Zeit ein, um deinen neuen Patch auf die Kutte zu nähen.« Damit legte er auf.
Gleichermaßen frustriert wie zufrieden steckte ich mein Handy weg. Ich war gerade befördert worden. Das war großartig. Doch es bedeutete auch, dass Trips wie der nach Salt Lake City nun immer häufiger vorkommen würden und ich Jane immer seltener sehen würde – von meinem zum Scheitern verurteilten Studium einmal abgesehen.
Wahrscheinlich war es besser so. Ich war nicht gut für Jane und konnte ihr nicht zumuten, mit meinem neuen Leben in Berührung zu kommen. Ich war ein vollständig gepatchtes Member in einem MC. Dass sie die juristischen Implikaturen dieser Tatsache guthieß, wagte ich stark zu bezweifeln, und ich würde nicht von ihr verlangen, es mir zuliebe zu akzeptieren.
Trotzdem wollte ich nicht den Kontakt zu ihr vollkommen abbrechen, denn dafür mochte ich sie zu sehr. Ich ging in die Küche, riss ein Blatt Papier von dem Block am Kühlschrank, den Jane immer für Einkaufszettel benutzte, und notierte die Adresse des Clubhauses darauf.
Darunter schrieb ich:
Muss eine Weile weg, aber du kannst mich jederzeit anrufen.