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Aufgrund der großen Nachfrage, präsentiere ich euch pünktlich zur dunklen Jahreszeit den mittlerweile "Dritten Band" meiner "Erotischen Horrorgeschichten". Liebe, Sex und Verlangen gehen mitunter leidenschaftlich, frivole, aber manchmal sogar rätselhaft, abartige Wege. Die Geschehnisse werden euch eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken jagen. In der Geschichte: "Einmal küssen und dann sterben", geht es nicht nur um den Angst einflößenden Spruch, sondern um die tödliche Vorsehung. Lest, was es mit dem "Fluch der mysteriösen Schaufensterpuppe" auf sich hat und entdeckt das bittersüße Geheimnis des skurrilen Spukschlosses in einer schaurig kalten Gewitternacht. Wie gewohnt, geht es wieder sinnlich, lüstern und vor allem prickelnd zu. Dennoch, gebt acht! In dieser Ausgabe erwarten euch gleichwohl Gruseliges, Schrecken und der blanke Horror. Ich wünsche euch ein schaurig, schönes Vergnügen! Eure SIWA
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Alle Rechte vorbehalten! Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form, durch Fotografie, Microfilm oder andere Verfahren ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Alle Protagonisten, Schauplätze und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht gewollt und rein zufällig! Ab 18 Jahre! Copyright Texte: Siwa Rubin Bildmaterialien: A sexy brunette witch making a mystical poison in a pot© Maksim Šmeljov - Fotolia.com Covergestaltung: Zasu Die Covermodel steht in keinem Zusammenhang mit dem Text.
Lektorat: Ingrid Wagner
I. Einmal küssen
II. Fluch der Schaufensterpuppe
III. Spuk im Schloss
Jetzt hatte er sie. Jacko schwang seine Arme über den Kopf im Takt der Musik und warf einen triumphierenden Blick über die Schultern zu den Bandkollegen. Sie grinsten zurück. Egal, wie er die Arme auch warf, das Publikum vor der Bühne sang seine Texte mit und machte jede seiner Bewegungen nach.
Machtgefühl übermannte ihn. Jacko war immer wieder von diesem Phänomen überwältigt, es berauschte ihn geradezu. So ein Hochgefühl war kaum vergleichbar, höchstens mit gutem Sex, dachte er beschwingt. Und das schon nach dem zweiten Lied. Die Leute waren heute aber richtig gut drauf.
Jacko schleuderte seine langen schwarzen Haare über die Schultern. Dann sang er eine Textstelle an. Sein Publikum setzte den Text wie selbstverständlich fort. Er schwang seine Haarmassen dazu im Takt. Jede Frau könnte ob seiner Haarpracht neidisch werden und die Mädels rasteten beinahe aus. Ihr Kreischen drang bis zu ihm vor. Er hörte kaum noch seine eigene Stimme. Die ersten Fans waren schon Stunden vor dem Konzert da, um in die erste Reihe nach dem Einlass zu gelangen. Ein bisschen ängstigte ihn diese Versessenheit einiger Groupies. Sie schienen zu allem entschlossen und natürlich standen sie auf ihn. Jeden Abend konnte er sich nach der Vorstellung eine andere auswählen und die jungen Dinger waren zu allen bereit. Schwierig wurde es nur, sie wieder loszuwerden. Als hätte er sie wie ein frischgeschlüpftes Küken auf sich geprägt, bedurfte es manchmal der Security, sie freundlich, aber bestimmt zum Gehen zu bewegen und in ein Taxi auf Nie-mehr-Wiedersehen nach Hause zu schicken.
Zum Glück spielten sie jeden Tag in einer anderen Stadt. Also kamen neue, kleine verrückte Fans hinzu und verfielen dem Hype, den die Band derzeit in den Städten auslöste. Es war schon ein großartiges Gefühl von der Bühne zu kommen, randvoll mit Adrenalin, und sich von den Groupies, eins schöner und williger, als das andere, seine Nachtgespielin zu erwählen. Dann die ganze aufgestaute Energie in sie zu spritzen, um hernach schlussendlich im Tourbus in den Schlaf des Gerechten zu fallen.
Zum Glück sorgte Mary, die gute Seele der Crew dafür, dass er jedes Mal verhütete. Was hatte er schon alles erlebt. Wollten ihm die jungen Dinger doch präparierte Präservative andrehen, um ihn hinterher ein Kind unterzujubeln. Eine dachte, sie wäre so schlau, nachdem sie ihm einen Wahnsinns Blowjob verpasst hatte und spukte es in ein Behältnis, schön in einem Taschentuch getarnt. Zum Glück bestand die vorausschauende Mary auf Taschenkontrolle, bevor die kleine Diebin vom Wachschutz hinausgeleitet, zum Taxi gebracht wurde.
Das Heimfahrt übernahm Jacko nach seinem Vergnügen grundsätzlich und so wurde er inoffiziell unter den Verehrerinnen als ein Gentlemen in Erinnerung behalten.
Keine sollte sich unanständig behandelt fühlen. Auch wenn sie zu Praktiken bereit waren, die selbst Jacko erstaunten. Am Anfang der Tour kam er sich vor, wie ein Gott im Olymp. Ein Pharao musste sich ebenso mächtig gefühlt haben, wenn er alles bekommen konnte. Doch irgendwann war auch dieser Rausch übersättigt. Allmählich begann es langweilig zu werden. Alle Verehrerinnen lagen ihm zu Füßen. Allabendlich sah er in verzückte Gesichter, manche vor Euphorie sogar bis zur Fratze verzerrt. Selbst das Bad in der Menge und Stagediving machte ihm mehr Angst, als es ihn erregte. Er fürchtete sich beinahe vor den tobenden Weibern. Doch er selbst hatte es nun mal angefangen und es kam an.
Das Management ließ ihn gewähren. Jedoch war nicht mit den Managern zu spaßen. Vertrag war nun mal Vertrag. Zumindest konnte Jacko durchsetzen, dass er dabei eine ruhigere Nummer sang, eine Liebesballade. So betatschten ihn zwar viele Hände, zumindest krallte keine nach ihn und er fiel letztendlich noch in die wildgewordene Weibermasse, die er zudem auch noch selber auf die Palme gebracht hatte. Wer weiß, was sie mit ihm anstellten. Vielleicht fraßen sie ihn ebenso, wie den Typen aus dem Film „Das Parfüm“ vor lauter Geilheit auf. Hätte er nicht seit Tagen diesen immerwährenden Albtraum, könnte er über dieses Hirngespinst getrost lachen. Lieber lenkte er seine Gedanken auf etwas Erfreulicheres.
Erst gestern bemerkte er eine Frau im Publikum. Sie stand in der vierten oder fünften Reihe. Dennoch fiel sie auf. Ihr Haar schien durch das Licht im Saal feuerrot und schimmerte, wenn sie sich bewegte. Falls sie es tat oder von den tobenden Massen einfach mitgerissen wurde. Sie starrte Jacko unverwandt an. Ein seltsames Gefühl breitete sich in seinem Innersten aus. Alle Herzen flogen ihm zu. Sie sangen seine Titel mit, himmelten ihn an, er konnte sie zu jeder noch so dummen Bewegung hinreißen und von der Bühne aus manipulieren. Was er ihnen auch zurief, sie antworteten, wie befohlen. Nicht so die unbekannte Schöne. Sie stand wie angewurzelt mit einem unergründlichen Lächeln auf den Lippen.
In Jacko erwachte die Sehnsucht, die er sofort in den unteren Gefilden spürte. Sie würde für heute seine Königin der Nacht, beschloss er in diesem Moment. Endlich war der letzte Titel durch. Mit seinen Bandkollegen verbeugte er sich tief vor dem ausgelassen, tobenden Publikum. Arndt, der Manager, gab das Zeichen für die erste Zugabe. Jacko sprang kurz zu Bob, dem Security Mann und erklärte ihm mit einem Wink auf die unbekannte Schöne zeigend, dass er sie abpassen und nach der Vorstellung zu ihm bringen sollte. Bob grinste und nickte verstehend. Dieser kleine Nebenjob brachte ihm so manches Scheinchen vom dankbaren Superstar ein. Voller Vorfreude heizte Jacko mit den Jungs seiner Band noch einmal richtig ein. Selbstzufrieden ließ er sich feiern. Der Blick der schönen Unbekannten fesselte ihn.
Er fühlte sich wie auf Wolke sieben. Ihre Ausstrahlung war unglaublich. Jacko sah nur noch sie inmitten der vielen ihm zufliegenden Herzen. Vor seinem inneren Auge zogen schon herrlich geile Szenen vorbei. Seine Hose wurde unerträglich knapp, denn auf der Stelle reagierte sein bester Freund untrügerisch auf Signale, die seine Fantasie noch schürte. Er musste sie besitzen. Hoffentlich passte Bobby sie rechtzeitig ab. Keine andere würde ihr heute Abend ersatzweise gerecht. Seine Gedanken wirbelten inzwischen nur noch um sie. Bislang hatte er sich selten auf eine vor dem Schluss festgelegt.
Wie eine schöne Hexe stand sie mit ihren magischen Augen inmitten der Menschen und schien ihn zu hypnotisieren. Den Text sang er fast automatisch und die Massen schön brav mit ihm. Sein Drummer spielte ein Solo. Er ließ die einzelnen Bandmitglieder von den Fans noch einmal hochleben. Als der Saal kochte, nachdem Harry, der Bassist schlussendlich ihn anpries, blickte er der Rothaarigen direkt ins Gesicht. Sie schien kurz die Augenbrauen hochzuziehen, drehte sich um und drängte sich durch die immer noch ausgelassenen Massen. Wo wollte sie um Himmels willen hin? Verzweifelt blickte Jacko in die Richtung, in der er Bob vermutete und gab ihm mit einem Kopfnicken zu verstehen, ihr zu folgen. Doch das Bühnenlicht blendete ihn. Er wusste nicht, ob Bob seine Geste verstanden hatte.
Der Saal tobte. Arndt gab statt dessen das Zeichen für die zweite Zugabe. „Verflucht!“ Darauf hatte er gerade gar keine Lust. Die schöne Unbekannte war fort. Irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, nur für sie gesungen zu haben. Immerhin hatte sie in ihm erweckt, was seit geraumer Zeit merklich nachgelassen hatte. Die Lust und der Jagdtrieb. Zumindest ein Gefühl. Plötzliche Sehnsucht und ein wenig Angst überkam ihn. Würde Bob es schaffen, würde er sie ausfindig machen? In diesem Moment verdoppelte er Bobs Honorar um ein schönes Sümmchen. Ihm lag wirklich an diesem leckeren Häppchen heute Nacht. Ein Bühnenarbeiter hielt die schwere Feuerschutztür fest. Schwitzend und vom tosenden Applaus begleitet, verließ die Band die Bühne.