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Titel: Franz von Papen – Der Totengräber der Weimarer Republik Autor: Ralf Hagedorn Dieses Buch von Ralf Hagedorn beleuchtet das Leben und Wirken von Franz Joseph Hermann Michael Maria von Papen, einer Schlüsselfigur am Ende der Weimarer Republik und in der frühen Phase des Nationalsozialismus. Von Papen (* 29. Oktober 1879 in Werl; † 2. Mai 1969 in Obersasbach) war ein deutscher Militär, Politiker und Diplomat, der maßgeblich dazu beitrug, Adolf Hitler und die NSDAP an die Macht zu bringen. Die Biografie beschreibt von Papens Karriere, beginnend als Berufsoffizier und Abgeordneter im Preußischen Landtag. Er war 1932 kurzzeitig Reichskanzler und entmachtete in dieser Zeit mit dem sogenannten Preußenschlag die SPD-geführte Regierung des Freistaats Preußen, wodurch er den Föderalismus und die Demokratie in Deutschland schwächte. Nach seinem Sturz handelte er die Bildung einer Koalitionsregierung mit Hitler aus und diente von 1933 bis 1934 als Vizekanzler unter Hitler, bevor er rasch entmachtet und zum Rücktritt gezwungen wurde. Das Buch thematisiert auch seine diplomatischen Tätigkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg in Wien und Ankara, seine Anklage im Nürnberger Prozess, bei dem er freigesprochen wurde, sowie seine spätere Einstufung als Hauptschuldiger im Rahmen der Entnazifizierung und seine vorzeitige Entlassung aus dem Arbeitslager. Ralf Hagedorn zeichnet ein detailliertes Bild eines Mannes, dessen Handlungen das Schicksal der Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus maßgeblich beeinflussten.
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2025
Franz von Papen
Der Totengräber der Weimarer Republik
IMPRESSUM:
Ralf Hagedorn
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 18
20459 Hamburg
Franz von Papen (1933)
Von Bundesarchiv, Bild 183-1988-0113-500 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19347514
Franz Joseph Hermann Michael Maria von Papen, Erbsälzer zu Werl und Neuwerk (* 29. Oktober 1879 in Werl; † 2. Mai 1969 in Obersasbach) war ein deutscher Militär, Politiker (1921 bis 1932 Deutsche Zentrumspartei, dann parteilos, 1938 NSDAP) und Diplomat, der am Ende der Weimarer Republik entscheidend dazu beitrug, Adolf Hitler und die NSDAP an die Macht zu bringen. Er war 1932 kurzzeitig Reichskanzler und von 1933 bis 1934 Vizekanzler unter Hitler.
Der frühere Berufsoffizier und Abgeordnete im Preußischen Landtag, im Juni 1932 von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Kanzler ernannt, entmachtete in seiner nur halbjährigen Amtszeit mit dem sogenannten Preußenschlag die SPD-geführte Regierung des Freistaats Preußen. Damit schwächte er sowohl den Föderalismus als auch die Demokratie in Deutschland. Nach seinem Sturz im Dezember 1932 handelte er mit Hitler, den er glaubte kontrollieren zu können, die Bildung einer Koalitionsregierung zwischen der nationalkonservativen DNVP und der NSDAP aus. Im Kabinett Hitler übernahm er am 30. Januar 1933 das Amt des Vizekanzlers, wurde aber rasch entmachtet und nach dem sogenannten „Röhm-Putsch“ im Juli 1934 zum Rücktritt veranlasst. Anschließend war er Gesandter und Botschafter des Deutschen Reiches in Wien und Ankara.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagt, am Ende aber in allen Anklagepunkten freigesprochen. Im Rahmen der Entnazifizierung stufte ihn eine Spruchkammer am 24. Februar 1947 als Hauptschuldigen ein und verurteilte ihn zu acht Jahren Arbeitslager. Nach dem Einspruch der Berufungskammer Nürnberg vom 26. Januar 1949 wurde er jedoch vorzeitig entlassen.
Franz von Papen verlässt das Kurfürstenkollegium 1932.
Die ersten offiziellen Besprechungen der neuen Reichsregierung im Garten der Reichskanzlei ! [ Juni 1932] Das neue Reichskabinett im Park der Reichskanzlei, von rechts nach links: Reichswirtschaftsminister Prof. Dr. [Hermann] Warmbold [verdeckt: von Gayl /Inneres] Reichskanzler [Franz] von Papen Reichsaussenminister [Konstantin] von Neurath Reichsernährungsminister [Magnus] von Braun [Eltz von Rübenach / Verkehr] Finanzminister Dr. [Franz] Gürtner…
Von Bundesarchiv, Bild 102-13532 / Pahl, G. / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5481085
Leben und Wirken
Leben im Kaiserreich (1879–1918)
Franz von Papen als Page am Kaiserlichen Hof in Berlin (1897)
Herkunft und Laufbahn
Franz von Papen entstammte der Familie von Papen-Koeningen, der älteren Linie des westfälischen Adelsgeschlechtes von Papen, das als Erbsälzer, das heißt durch Salzgewinnung, in Werl zu Reichtum und Adelstitel gekommen war. Er wurde als drittes von fünf Kindern des katholischen Offiziers und Grundbesitzers Friedrich von Papen-Köningen geboren. Als er elf Jahre alt war, schickten ihn seine Eltern auf seinen eigenen Wunsch hin auf eine Kadettenschule. Die Ausbildung dort legte den Grundstein für seine weitere militärische Karriere. Sie führte ihn über das Königliche Pagenkorps am Hof des Kaisers und das Westfälische Ulanen-Regiment Nr. 5 in Düsseldorf bis in den Generalstab, dem er ab 1913 als Hauptmann angehörte. Dort machte er zahlreiche, für seine spätere Laufbahn entscheidende Bekanntschaften, so unter anderem mit Kurt von Schleicher. Außerdem galt Papen als begeisterter und erfolgreicher Reitsportler.
1905 heiratete Papen Martha von Boch-Galhau (1880–1961), eine der Erbinnen der bekannten Keramikdynastie Villeroy & Boch. Sie brachte neben beträchtlichen Finanzmitteln auch ein Hofgut in Wallerfangen (Saar) in die Ehe ein, das seit 1905 als Gut Papen bekannt war und sich noch heute im Besitz der Familie befindet. Außerdem gewann er durch seine Frau für seinen späteren Werdegang entscheidende Kontakte zu rheinischen Industriellenkreisen. Aus der Ehe ging ein Sohn, Friedrich Franz von Papen (1911–1983), und vier Töchter hervor: Antoinette (1906–1993), Margaretha (1908–1995), Isabella (1914–2008) und Stefanie von Papen (1919–2016). Antoinette von Papen war seit 1926 mit dem Juristen und Staatsbeamten Max von Stockhausen verheiratet, während Isabella von Papen mit Wilhelm Freiherr von Ketteler verlobt war, einem engen Mitarbeiter von Papens, der 1938 von der Gestapo ermordet wurde.
Der „Herrenreiter“: Papen 1903 in Reitbekleidung.
Franz von Papen als deutscher Militärattaché in Washington, D.C. (1914)
Militärattaché in Washington (1913–1915)
Franz von Papen Abschied
1913 wurde Papen Militärattaché an der deutschen Botschaft in den USA. Er war zuständig für die USA und Mexiko. Diesen diplomatischen Posten hatte er vor allem den guten Beziehungen seines Vaters zu Kaiser Wilhelm II. zu verdanken, mit dem dieser gemeinsam studiert hatte. In den USA lernte er zahlreiche Persönlichkeiten des politischen und öffentlichen Lebens kennen, die damals untergeordnete Führungspositionen bekleideten, aber später etwa zur selben Zeit wie er selbst in die obersten Staatspositionen aufrückten, wie etwa Franklin D. Roosevelt oder Douglas MacArthur, dem er während der Wirren der mexikanischen Revolution 1914 zur Flucht aus Veracruz verhalf. Während des Ersten Weltkriegs kam dem Doppelposten in Washington und Mexiko eine große politische Bedeutung zu, der Papen nicht gewachsen war.