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Das vorliegende Dokument, verfasst von Ralf Hagedorn, behandelt das Leben und Wirken von Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf (1852–1925). Er war von 1906 bis 1917 Chef des Generalstabes der gesamten bewaffneten Macht Österreich-Ungarns und entscheidend an der Auslösung des Ersten Weltkriegs beteiligt. Conrad von Hötzendorf schlug bereits vor 1914 mehrfach Präventivkriege gegen Italien und Serbien vor und setzte diese Forderung in der Julikrise, die dem Kriegsausbruch vorausging, durch. Seine Lebensauffassung war geprägt vom "Aktivismus", den er als angriffs-freudige Entschlusskraft und zielbewussten Tatendrang verstand. Er war ein Verfechter des Sozialdarwinismus. Als Generalstabschef entwickelte er detaillierte Operationspläne gegen potenzielle Gegner wie Russland, Serbien und Italien. Im Sommer 1914 war er einer der Hauptbefürworter eines sofortigen Krieges gegen Serbien. Nach dem Tod Kaiser Franz Josephs I. im Jahr 1916 wurde Conrad von Hötzendorf im März 1917 von Kaiser Karl I. als Chef des Generalstabes abgelöst, übernahm aber auf Druck des Kaisers das Kommando an der Südwestfront gegen Italien. Die Jahre nach dem Krieg verbrachte er in Wien und Innsbruck, wo er an Veröffentlichungen über sein Leben arbeitete und versuchte, sein Wirken zu rechtfertigen. Er starb am 25. August 1925 in Bad Mergentheim. In der Forschung wird Conrad von Hötzendorf kritisch bewertet; ihm werden unter anderem taktische Mängel bei der Berücksichtigung moderner Waffen und schwere strategische Versäumnisse angelastet. Er wird als einer der wohl intrigantesten Militärführer Europas vor 1914 beschrieben, der niemals seinen Anteil an der Verantwortung für den Kriegsausbruch und die Niederlage seines Landes übernahm.
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Seitenzahl: 21
Veröffentlichungsjahr: 2025
Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf
IMPRESSUM:
Ralf Hagedorn
c/o IP-Management #4887
Ludwig-Erhard-Str. 18
20459 Hamburg
Franz Conrad von Hötzendorf (mit Unterschrift: Conrad, FM)
Franz Xaver Josef Conrad von Hötzendorf, ab 1910 Freiherr Conrad von Hötzendorf, ab 1918 Graf Conrad von Hötzendorf, ab 1919 Franz Conrad (* 11. November 1852 in Penzing bei Wien; † 25. August 1925 in Mergentheim, Württemberg) war von 1906 bis 1917 Chef des Generalstabes für die gesamte bewaffnete Macht Österreich-Ungarns und als solcher entscheidend an der Auslösung des Ersten Weltkriegs beteiligt. Bereits vor 1914 hatte er mehrmals Präventivkriege der Monarchie gegen Italien und Serbien vorgeschlagen. In der Julikrise, die dem Kriegsausbruch vorausging, setzte er sich mit dieser Forderung durch.
Franz Conrad von Hötzendorf und Erzherzog Friedrich
Leben
Herkunft und Name
An der Ausführung der Pläne zur Unterdrückung des zweiten montenegrinischen Aufstands in der Krivošije 1882 war Conrad von Hötzendorf als damaliger Hauptmann direkt beteiligt.
Franz Xaver Conrad stammte aus einer österreichischen Offiziers- und Beamtenfamilie aus Brünn. Sein Urgroßvater Franz Anton Conrad (1738–1827) war Rechnungsrat bei der k. k. Provinzial-Staatsbuchhaltung der Provinz Mähren und Schlesien. Zu seinem 50-jährigen Dienstjubiläum wurde Franz Anton Conrad 1815 mit dem Prädikat von Hötzendorf in den erblichen Adelsstand erhoben. Der Name Hötzendorf wurde aufgrund großmütterlicher Vorfahren aus der Kurpfalz gewählt. Conrads Vater Franz Xaver Conrad von Hötzendorf (1793–1878), auch Hetzendorf geschrieben, war Leutnant des Chevaulegers Regiments „Freiherr von Vincent“ Nr. 4 und nahm an den Befreiungskriegen gegen Napoleon und an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. Beim Wiener Oktoberaufstand 1848 während der Revolution von 1848 stürzte er vom Pferd und musste aufgrund der schweren Verletzungen aus dem Dienst ausscheiden. Dass sein Regiment sich später den ungarischen Revolutionären anschloss, verbitterte Franz Xaver zusätzlich.
Franz Conrad von Hötzendorf als Hauptmann 187
Im Jahr 1851 heiratete Franz Xaver Conrad die 32 Jahre jüngere Barbara Kübler, Tochter des Malers Joseph Kübler. Franz Xaver Josef (ab 1910 Freiherr, 1918/19 bis zur Adelsaufhebung Graf) Conrad von Hötzendorf wurde ein Jahr später geboren, seine Schwester Barbara 1854. Selbst unter seinen engsten Freunden wurde er Conrad gerufen, was zu dem lebenslangen Missverständnis beitrug, dass „Conrad“ sein Vorname sei.
Ausbildung