His Dad - Mia Kingsley - E-Book + Hörbuch

His Dad E-Book und Hörbuch

Mia Kingsley

1,0

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Beschreibung

Notiz an mich selbst: Es ist vollkommen okay, einen Mann in einer Bar aufzureißen, um mich über Billie hinwegzutrösten, der per SMS mit mir Schluss gemacht hat. Nur sollte ich nächstes Mal nicht unbedingt Billies Dad nehmen. Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

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Seitenzahl: 112

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Zeit:2 Std. 39 min

Sprecher:Emilia Schilling
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Nicht empfehlenswert

„His Dad“ von Mia Kingsley hat mir wieder einmal gezeigt, dass das Genre Dark Romance nichts für mich ist. Sehr ordinäre und derbe Sprache, respektloses Verhalten, fragwürdige sexuelle Praktiken, blasse Charaktere, toxische sowie oberflächliche Beziehung ohne jede Tiefe und Gefühl, eine äußerst schwache Lovestory.
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HIS DAD

MIA KINGSLEY

DARK ROMANCE

INHALT

His Dad

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Epilog

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Über Mia Kingsley

Copyright: Mia Kingsley, 2021, Deutschland.

Cover: © Friends Stock – stock.adobe.com

Korrektorat: http://www.korrekturservice-bingel.de

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

HIS DAD

Notiz an mich selbst:

Es ist vollkommen okay, einen Mann in einer Bar aufzureißen, um mich über Billie hinwegzutrösten, der per SMS mit mir Schluss gemacht hat.

Nur sollte ich nächstes Mal nicht unbedingt Billies Dad nehmen.

Dark Romance. Düstere Themen. Eindeutige Szenen. Deutliche Sprache. In sich abgeschlossen.

KAPITEL1

JO

»Wir hätten mehr Alkohol kaufen sollen.« Goldie putzte sich die Nase mit einem weiteren Papiertaschentuch aus der beinahe leeren Box vor ihr. »Ich kann wirklich nicht glauben, dass dieses Arschloch die Dreistigkeit hatte, mich zu betrügen. Mich!«

»Er hat dich sowieso nicht verdient.« Ich tätschelte ihren Rücken und versuchte, mich zu erinnern, ob noch Eiscreme im winzigen Gefrierschrank des kleinen Kühlschranks zwischen Spüle und Mikrowelle war, im dem wir die Snacks für unser Mehrbettzimmer im Studentenwohnheim lagerten. Meine beste Freundin liebte Süßigkeiten und etwas Schokolade-Karamell-Fudge-Eiscreme hätte eventuell dafür gesorgt, dass sie diesen Schmierlappen Jonathan Blairson III. vergessen konnte, dem praktischerweise entfallen war, Goldie davon zu erzählen, dass er lieber Schwänze als ihre Pussy mochte. Das hatte sie auf die harte Tour herausfinden müssen, indem sie ihn mit zwei Kerlen aus seinem Wasserball-Team erwischt hatte.

Goldie seufzte und schüttelte ihren Kopf. »Mir hat nicht einmal der miese Sex etwas ausgemacht.«

»Immerhin weißt du jetzt, dass du nicht der Grund für seine lausige Performance warst.«

Sie schnäuzte sich ein weiteres Mal, und das dermaßen laut, dass es vermutlich der ganze Campus hörte, bevor sie wieder schwer seufzte.

In diesem Moment sah ich, dass mein Handydisplay mit einer Nachricht von Billie aufleuchtete – wo wir gerade von schlechtem Sex sprachen. In Anbetracht der Tatsache, wie bescheiden unser Date gestern gelaufen war, überraschte mich nicht, dass er beschlossen hatte, mit mir per Textnachricht Schluss zu machen.

Ich glaube nicht, dass es zwischen uns funktionieren wird. Deine Fantasien sind viel zu abgefuckt und die ganze Sache ist definitiv nichts für mich. Mach’s gut. Bis dann.

Ich starrte die Pappbox mit den Taschentüchern an, doch keine einzige Träne kam. Ich war auf zwei langweilige Dates mit Billie gegangen und so, wie er gestern davongerast war, nachdem er mich zum Campus zurückgebracht hatte, war mir bereits klar gewesen, was heute kommen würde.

»Ich hasse schwanzlutschende Männer!«, schnaubte Goldie und riss ihr Papiertaschentuch in kleine Fetzen.

Sofort räusperte ich mich streng und ihre Wangen wurden rot.

»Natürlich nicht alle schwanzlutschenden Männer. Schließlich bin ich absolut dafür, Schwänze zu lutschen – aber nicht, während man vorgibt, hetero zu sein. Oder wenigstens nicht, während man mit mir zusammen ist.« Sie stand auf und ging zur Kühl-Gefrier-Kombination, um einen Blick hineinzuwerfen. »Ach Mann, wir haben nicht einmal mehr Eiscreme. Mein Leben ist eine Katastrophe.«

Ich wusste, was sie aufheitern würde, selbst wenn es mir dabei elend gehen würde. Meine beste Freundin hatte eine gute Zeit verdient und für sie war ich heldenhaft dazu bereit zu leiden – wie sie für mich gelitten hatte, als dieses Miststück Melanie McNamara sie in der dritten Klasse mit der Schaukel getroffen hatte, die eigentlich für mein Gesicht bestimmt gewesen war. Goldie hatte mich damals gerettet und auch danach noch einige weitere Male.

Schnell gab ich mir selbst eine innerliche Motivationsrede und zwang ein Lächeln auf mein Gesicht. »Weißt du, was wir machen sollten?«

Mit hängenden Schultern sah sie mich an. »Jonathans Familienanwesen anzünden und dabei zusehen, wie es bis auf die Grundmauern herunterbrennt?«

»Nein. Wir sollten uns aufhübschen und ausgehen. Du suchst den Klub aus und dann tanzen wir bis morgen früh. Es gibt keine bessere Art, um diesen Typen zu vergessen … wie war noch gleich sein Name?«

»Bist du dir sicher? Du hasst es, dich aufzuhübschen.« Goldie wirkte misstrauisch, doch ich sah genau, dass ihre Augen bereits aufleuchteten.

»Für dich bin ich bereit, die schlimmste aller Foltermethoden zu ertragen.«

Sie schielte zu dem Stapel Liebesromane auf meinem Nachttisch und wusste genauso gut wie ich, dass ich lieber den Abend damit verbringen würde, im Bett die abertausendste Dark-Romance-Geschichte über einen dominanten Stalker zu lesen, der sein unwilliges Opfer entführte.

»Bist du dir wirklich, wirklich sicher? Du verarschst mich auch nicht, Jo? Denn das wäre wirklich gemein.«

»Ja, ich bin mir sicher. Du bist meine beste Freundin auf der ganzen weiten Welt und du hast eine Aufmunterung verdient.«

»Oh mein Gott! Es ist so weit! Es passiert wirklich! Was ziehen wir an?« Sie rieb sich die Hände. »Ich weiß genau, was wir anziehen. Ich habe die perfekten Outfits für uns – aber du wirst sie hassen.«

Ich fürchtete, dass sie recht behalten würde, doch es war mir egal, denn sie dachte gerade eindeutig nicht an Jonathan.

Goldie öffnete ihren Kleiderschrank und holte zwei Kleiderbügel mit winzigen Tanktops heraus. »Wir ziehen die hier an.«

»Mit was? Leggings?« Ich sah an mir herunter. Da es Freitag Abend war und ich bis vor zwei Minuten keine Pläne gehabt hatte, trug ich bereits Leggings und ein übergroßes Sweatshirt, das ständig von meiner Schulter rutschte.

»Nein!« Goldie rollte mit den Augen. »Das würde die Kleider ruinieren.«

Konzentriert starrte ich die Kleiderbügel an. »Wie sicher bist du dir, dass das Kleider sind? Ich bin mir nämlich relativ sicher, dass irgendwo da draußen eine Zweijährige ihre Oberteile vermisst.«

»Sch, sch, sei still. Zieh dich aus und lass den BH direkt weg – diese Silhouette erlaubt keine Träger.«

Mit einem Stöhnen stand ich auf und fragte mich, welches Monster ich soeben auf die Welt losgelassen hatte.

Goldies Laune war plötzlich hervorragend, während sie sich fertig machte und mich durch die Gegend orderte und dazu zwang, mir die Zähne zu putzen, Haare zu bürsten, eine Tonne Make-up aufzulegen, und mich schließlich in eins dieser winzigen Kleider und High Heels steckte, in denen ich kaum gehen konnte. Ich konnte aufrecht stehen und hübsch aussehen, aber sonst nicht viel.

»Du siehst fantastisch aus.« Sie trat einen Schritt zurück und warf ihre blonden Locken mit einer eleganten Kopfbewegung nach hinten, wie sie es oft tat.

»Ich bin mir zwar sicher, dass ich wie etwas aussehe, das in den Zirkus gehört, aber du siehst höllisch scharf aus.«

Sie lächelte mich an, als ob sie mir widersprechen wollte, doch insgeheim wusste sie genau, wie umwerfend sie war. Blonde Haare, blaue Augen und endlos lange Beine.

Ich wiederum war gesegnet mit roten Haaren und viel zu großen Brüsten. Das Einzige, wovon ich mehr hatte als Titten, waren Sommersprossen. Beinahe jeder Zentimeter meines Körpers war mit ihnen bedeckt. Entweder fand man es niedlich oder dachte, mich hätte die Explosion eines Eimers voller rostfarbener Wandfarbe überrascht.

Goldie gab mir meine Tasche, da mein Kleid zu eng und meine Heels zu hoch waren, als dass ich sie selbst vom Boden aufheben konnte. Wie sollte das hier bitte Spaß machen?

»Wir sind uns einig, dass wir auf die Jagd nach Männern gehen, nicht wahr? Ich will mich betrinken und einen Schwanz zum Lutschen finden, um nicht darüber nachzudenken, dass Jonathan exakt das auch gern tun würde.«

Ich betastete vorsichtig meine Haare. »Vielleicht hilft es schon, wenn du einfach einen Kerl findest und komplett vermeidest, über Jonathan nachzudenken?«

»Du hast wahrscheinlich recht.« Sie sah auf ihr Handy. »Wir müssen runter. Unser Fahrer ist hier.«

Runter. Treppen. Als ob ich es schaffen würde, auf diesen Absätzen die Treppen nach unten zu kommen. Ich bereute meine spontane Tapferkeit jetzt schon. Diese Nacht würde höchstwahrscheinlich das exakte Gegenteil von spaßig werden.

Meine ersten Schritte waren zögerlich, doch glücklicherweise gewöhnte ich mich schnell an diese viel zu hohen Folterinstrumente an meinen Füßen. Es war doch normal, dass ich meine Zehen nicht mehr spürte, richtig?

Goldie tänzelte lässig und summte fröhlich vor sich hin, während sie die Tür nach draußen aufstieß. Ein schwarzer Wagen mit Fließheck parkte direkt vor dem Studentenwohnheim und ohne Umschweife stieg Goldie ein. Ich folgte ihr und gab mir größte Mühe, mich halbwegs elegant hinzusetzen, während meine beste Freundin auf der Rückbank durchrutschte, um mir Platz zu machen.

Mein Kleid war so verdammt kurz, dass ich unserem Fahrer beinahe eine unfreiwillige Peepshow bot. Der Stoff an meinen Schenkeln rutschte nach oben und hastig zog ich daran, um meine Unterwäsche nicht zu entblößen, doch leider vergaß ich währenddessen, dass besagter Stoff von irgendwo herkommen musste, und hätte beinahe meine Brüste aus dem Kleid springen lassen.

»Ich habe nachgedacht und bin zum Schluss gekommen, dass wir in diese Bar namens The Ivy gehen sollten, bevor wir die Klubs abklappern. The Ivy klingt schick.«

»Dann lass uns ins Ivy gehen.«

Goldie gab einen kleinen Freudenquietscher von sich und umarmte mich, während der Fahrer losfuhr. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln, weil sie in diesem Moment so glücklich war. Und vermutlich war es gar nicht allzu schlimm, mit einem viel zu süßen Drink in einer Cocktailbar zu sitzen und Goldie dabei zuzusehen, wie sie mit jedem verfügbaren Mann flirtete.

Wenigstens dachte ich das so lang, bis der Fahrer vor der Bar hielt und wir ausstiegen.

The Ivy war definitiv nicht die schicke Cocktailbar, auf die ich gehofft hatte, sondern eine zwielichtige Absteige. Sollte das vielleicht so eine Art Pub sein? Ich ging dermaßen selten aus, dass ich nicht die geringste Ahnung hatte.

Allerdings wirkte Goldie nicht sonderlich verwirrt davon, wie schmucklos die Bar war, dass hier keine anderen Frauen waren und alle Kerle hier drin Anzüge trugen, während sie uns anstarrten, als wären sie Haie und wir Garnelen. Ich schluckte schwer und wollte mich bei Goldie einhaken, doch sie war bereits mit schwingenden Hüften auf dem Weg zur Bar.

Hilfe. Sie musste zurückkommen. Ich wollte keine einsame Garnele sein.

Der attraktive Barkeeper grinste sie an, stützte beide Hände auf der Bar ab und lehnte sich näher, während Goldie sich mit mehr Eleganz auf einem der Barhocker niederließ, als ich jemals aufbringen konnte. Und wie hatte sie es bitte geschafft, innerhalb von wenigen Sekunden den mit Abstand heißesten Typen hier drin auszumachen und ihn sofort zu verzaubern?

Sie sah zu mir und deutete auf den Barhocker neben sich. Ich stöckelte zur Bar und fühlte mich dabei sehr fehl am Platz, doch Goldie war bereits wieder tief in ihren Flirt mit dem Barkeeper versunken.

Alles war gut. Das hier war nur eine Bar und wir würden bloß ein wenig trinken. Es war egal, dass mehr als die Hälfte der Männer hier drin im Alter meines Vaters waren und dass sie alle Anzüge trugen, als wären sie in einer Anwaltskanzlei und nicht in einer Bar an einem Freitagabend. Davon würde ich mich nicht verwirren lassen. Ich würde es zur Bar schaffen, ohne dass meine Beine unter mir nachgaben.

Leicht zitternd atmete ich aus, stolz und glücklich gleichermaßen, dass ich bisher nicht in diesen Heels gestolpert war.

Ich hatte die Bar fast erreicht, als mir ein Mann in den Weg trat. »Na, wen haben wir denn hier? Ich fürchte, du bist fast zu süß für einen Diabetiker wie mich.«

KAPITEL2

BEN

Napoleone Doro verzog das Gesicht wie ein trotziges Kind. »Das wird meinem Boss nicht gefallen.«

»Sehe ich aus, als ob mich das interessiert?« Ich nahm mein Glas und trank den Rest meines Jameson Triple Distilled. »Du kannst deinem Boss sagen, dass es immer noch drei Prozent sind. Sogar für ihn. Ich erwarte das Geld am Sonntag – oder er kann sich von seinen Eiern verabschieden.«

Doro wirkte angepisst, aber in diesem Moment gab es nichts, was er dagegen tun konnte. Nicht hier. Die Italiener waren in diesem Stadtteil nicht sonderlich beliebt und hier drin, in meiner Bar, noch weniger. The Ivy war ein guter Ort, um Geschäfte zu machen, weil die Cops genau wussten, dass sie hier nicht willkommen waren.

Doro berührte versehentlich den klebrigen Tisch und verzog erneut das Gesicht, dieses Mal eindeutig angewidert. The Ivy sah nicht nach viel aus, doch das war Absicht. Ich wollte hier drin keine Außenstehenden, also gab es keinen Grund, die Bar einladend wirken zu lassen. Das hier war ein Ort für geschäftliche Angelegenheiten, nicht für betrunkene College-Kids – für Letztere gab es schließlich mehr als genug andere Klubs in der Stadt. Deshalb gab ich mir auch keine große Mühe, alles hier hübsch mit teuren Möbeln zu dekorieren und die Böden sauber zu halten, denn auf diese Weise neigten meine Konkurrenten dazu, mich zu unterschätzen. Gut, die regelmäßigen Schlägereien in der Bar waren auch ein Grund, warum neue, schicke Möbel sich nicht lohnten, aber man konnte eben nicht drei Dutzend betrunkene Iren an einem Ort versammeln und erwarten, dass sie sich nicht prügelten. Zumindest nicht in unserer Branche.

»Zweieinhalb Prozent.«

Meine Laune verschlechterte sich. Ich stellte das Glas ab und sah Doro direkt in die Augen. »Wie wäre es stattdessen mit vier Prozent? Und weil du so dreist bist, will ich das Geld morgen Mittag um zwölf.«

Sofort wurde Doro blass. »Es tut mir leid, Mr. Caroll.«

Wenigstens wusste er, dass er Scheiße gebaut hatte.

»Da bin ich mir sicher. Jetzt verschwinde, sonst gebe ich dir einen Grund, damit es dir richtig leidtut.«