HORROR Buchausgabe 004: Das Blut der Rache - W. A. Hary - E-Book

HORROR Buchausgabe 004: Das Blut der Rache E-Book

W. A. Hary

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Beschreibung

HORROR Buchausgabe 004: Das Blut der Rache - A. Hary: »Vierzehn Geschichten in der Anthologie des Blutes!«  Inhalt: -1. "Liebe bis in den Tod" -2. "Briefe aus dem Jenseits" -3. "Die Warnung des Schicksals" -4. "Freunde der Nacht" -5. "Briefe aus dem Jenseits" -6. "Der dunkle Engel" -7. "Das Blut der Rache" -8. "Psychogramm des Mörders" -9. "Lauter nette Nachbarn" -10. "Hunger" -11. "Der dunkle Engel" -12. "Stunde der Dämonen" -13. "Krieg der Monster" -14. "Der Sauger"   Impressum: Copyright dieser Ausgabe 2013 by HARY-PRODUCTION * Canadastraße 30 *  66482 Zweibrücken * ISSN 1614-3299   Buchgestaltung: Anistasius

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W. A. Hary

HORROR Buchausgabe 004: Das Blut der Rache

»Vierzehn Geschichten in der Anthologie des Blutes!«

Nähere Angaben zum Autor und Herausgeber Wilfried A. Hary siehe WIKIPEDIA!BookRix GmbH & Co. KG81371 München

HORROR Buchausgabe 004: Das Blut der Rache

HORROR Buchausgabe 004:

 

Das Blut der Rache

W. A. Hary

Impressum:

Alleinige Urheberrechte: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

ISSN 1614-3310

Diese Fassung:

© 2013 by HARY-PRODUCTION

Canadastr. 30

D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de

eMail: [email protected]

Inhalt

»Vierzehn Geschichten in der Anthologie des Blutes!«

1. „Liebe bis in den Tod“

2. „Briefe aus dem Jenseits“

3. „Die Warnung des Schicksals“

4. „Freunde der Nacht“ S. 17

5. „Briefe aus dem Jenseits“

6. „Der dunkle Engel“

7. „Das Blut der Rache“

8. „Psychogramm des Mörders“

9. „Lauter nette Nachbarn“

10. „Hunger“

11. „Der dunkle Engel“

12. „Stunde der Dämonen“

13. „Krieg der Monster“

14. „Der Sauger“

Liebe bis in den Tod

»Sie lernte ihn in der Disco kennen, ihren bleichen Geliebten - kennen und lieben«

Und dann...

Es war Liebe auf den ersten Blick, und Ruth konnte an nichts und niemanden sonst mehr denken. Tag und nacht. Und vor allem am Tag, weil er sie niemals treffen wollte, so lange die Sonne schien.

Nur bei tiefster Dunkelheit, und dann schien sein bleiches Gesicht von innen heraus zu leuchten. Eigentlich unheimlich, aber nicht für Ruth. Sie war total fasziniert von ihrem bleichen Geliebten, der ihr nie seinen Namen nennen wollte. Dabei wurde sie zunehmend schwächer, als würde er ihr bei jeder Begegnung Lebenskraft abzapfen, die unwiederbringlich blieb...

Schließlich, schon nach wenigen Tagen, nachdem sie ihn kennengelernt hatte, brach Ruth vor lauter Schwäche zusammen.

*

Ruth erwachte in völliger Finsternis. Von einer Sekunde zur anderen. Verwundert tastete sie umher. Sie lag auf einer weichen, bequemen Unterlage, wie in einem Bett. Aber es war kein Bett. Davon war sie überzeugt. Denn ihre Hände ertasteten gesteppten Samt. Überall: Unten und - oben. Ihr Kopf indessen ruhte auf einem weichen Kissen. Die Wände rechts und links waren recht eng, und die Samtverkleidung ging bis knapp über ihr Gesicht, daß sie kaum die Arme krümmen konnte, um mit den Fingern über die Innenseite des Deckels zu tasten.

Deckel?

„Ein Sarg!“ kreischte Ruth verzweifelt. Dann war sie nicht einfach zusammengebrochen. Dann war sie gar - gestorben?

Aber nein, sie lebte. Man hatte sie als Lebende in diesen Sarg gesteckt. „Ich lebe!“ schrie sie gellend. „Hört ihr mich denn nicht? Ich lebe!“ Voller Panik schlug sie mit den bloßen Fäusten gegen die Wände und den Deckel. Kein hohles Geräusch. Der Sarg wurde satt von schwerer Erde umgeben.

„Ich - ich bin begraben, lebendig begraben!“ Ruth konnte und wollte es nicht glauben. „Ich bin nicht gestorben. Ihr irrt euch!“ Sie begann zu weinen.

*

Und dann hielt sie inne, lauschte in die Finsternis hinein und begann zu hoffen. Sie hielt fest die Augen geschlossen und lauschte. Kein Geräusch. Tödliche Grabesstille. Vielleicht nagten draußen schon die Würmer? Aber sie konnte es nicht hören. - Lange lauschte sie in die unheimliche Stille hinein, in der wahnsinnigen Hoffnung, man würde endlich auf den Irrtum aufmerksam werden. Jetzt noch. Man würde noch einmal das Grab öffnen, um nachzusehen, ob sie wirklich tot war.

Ja, eine wahnsinnige Hoffnung, denn wann hatte man jemals davon gehört, daß solches geschehen war?

Und dann kam der nächste Horrorgedanke: Wie lange würde eigentlich die Atemluft reichen?

Atemluft? Sie dachte an diese vollkommene Stille. Nein, so vollkommen hätte diese Stille niemals sein dürfen. Sie hätte niemals so lange hineinlauschen können - ohne zu atmen...

Ruth schöpfte tief Luft. Es war verbrauchte Luft. Sie schmeckte nach Moder und Verwesung. Ruth schrie wie am Spieß. Es war ihr klar geworden, daß sie nur noch dann atmete, wenn sie ihre Not hinausschrie. Ansonsten brauchte sie das nicht mehr.

*

Sie riß die Augen weit auf. Auch die Finsternis war nicht mehr länger so perfekt. Es war, als würde sie zu glühen beginnen. Ruth begann, in der Dunkelheit zu sehen. Sie sah über sich den Samt und schlug ihre Krallen hinein, um ihn zu zerfetzen. Darunter kam stabile Eiche zum Vorschein. Ausgerechnet Eiche. Sie kratzte darüber.

Ja, ihre Fingernägel waren zu harten Krallen geworden. Aber sie würde es auch damit nicht schaffen, das harte Holz zu durchbrechen und sich ins Freie zu graben. Dafür war der Sarg einfach zu stabil. Und Eiche war für Ruth ein ganz besonderes Holz...

„War das denn nötig? Hätte es billigeres Holz nicht auch getan?“ weinte Ruth. Aber sie weinte ohne Tränen. Sie war total trocken, ohne Blut, ohne Wasser, und als sie sich mit den krallenbewehrten Händen über den Mund fuhr, wuchsen aus den Mundwinkeln deutlich die Reißzähne.

*

Es war das erste Mal, daß sie wieder an ihren bleichen Geliebten dachte. Erstaunlich, wo sie doch in den letzten Tagen ihres Lebens ganz ausschließlich an ihn gedacht hatte. Und es fiel ihr wieder ein, wieso sie immer schwächer geworden war. Bis zu ihrem Tod. Ein unbeschreiblicher Rausch, bei der jegliche andere Empfindung verschwand - wenn er ihr das Blut saugte. „Ich bin ein Vampir geworden, Geliebter, genauso wie du! Aber warum befreist du mich denn nicht aus meinem Grab, damit wir endlich für immer zusammen sein können?“

Dafür gab es nur eine Begründung: Er war entdeckt worden! Vielleicht hatten sie ihn sogar - vernichtet?

„Nein!“ schrie sie voller Qual. Und sie schrie und schrie und wollte gar nicht mehr aufhören.

Heiser wurde sie ja nicht, und Atemluft verbrauchte sie auch keine mehr. Deshalb schrie sie hemmungslos. Weil dies ihre einzige Chance war, wieder freizukommen. Sonst würde sie nicht nur Tage, Wochen und Monate in diesem engen Sarg verbringen müssen, sondern Jahre. Vielleicht sogar - eine ganze Ewigkeit?

*

Der alte Friedhofswärter hörte das Schreien und Toben, das dumpf aus der Friedhofserde vor ihm heraufdrang. Es war früher Morgen. Die Sonne stand blutrot am Horizont, und der Friedhofswärter griff sich ächzend an das alte Herz.

Er glaubte keine Sekunde an einen Höllenspuk, sondern vielmehr daran, daß sich jemand einen makabren Scherz mit ihm erlaubte. Erbost ging er zum Telefon und alarmierte die Polizei.

Auch die Beamten konnten sich davon überzeugen: Aus dem Grab von Ruth drang eine verzweifelte Stimme!

Der hinzugezogene Gerichtsmediziner vermutete: „Ein technischer Trick!“ Aber schon bis zum Mittag war man sich einig: Das Grab mußte geöffnet werden. Der Gerichtsmediziner überwachte persönlich die Arbeiten.

Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis die Arbeiter auf den Sarg stießen. „Laßt mich frei!“ schrie es dumpf heraus.

Die hinzugezogenen Familienangehörigen von Ruth erkannten deutlich ihre Stimme. Der Sarg wurde geöffnet.

Ruth lag im gleißenden Sonnenlicht. Sie breitete weit die Arme aus, um ihre Retter freudig zu begrüßen, aber da tat die Sonne ihre Wirkung: Ruth, die Vampirfrau, zerfiel zu Staub, vor aller Augen...

Briefe aus dem Jenseits

»Ich konnte doch nicht ahnen, wie unrecht ich Dir tat, als meine Hände sich um Deinen schneeweißen Hals schlossen...«

Ihre Augen wurden glasig. Ihr Blick richtete sich scheinbar in weite Ferne. Ihre Rechte zitterte, und dann bewegten sich ihre Finger wie selbständige Wesen. Sie führten den Kugelschreiber sicher über das Papier und schrieben:

„Oh, meine Simone, ich konnte es doch nicht ahnen. Ich konnte doch nicht ahnen, wie unrecht ich Dir tat, als meine Hände sich um Deinen schneeweißen Hals schlossen, um dich zu töten...“

*

„Frederik, dieser elende Schuft! Der allein ist schuld an allem. Seine hemmungslose Gier, mit der er meine Schulden eintreiben wollte. Ich hatte doch nichts mehr, außer dir, meine Simone. Und da sah ich euch beide. Erst wart ihr nur Schatten hinter dem hellerleuchteten Fenster. Mein Herz pochte wie rasend. Ich hatte alles verloren, hatte riesige Schulden bei diesem verfluchten Frederik, und jetzt... jetzt wollte er mir auch noch das Liebste wegnehmen, was ich je besessen habe: Dich, meine geliebte Simone.

Ich konnte nichts von dem verstehen, was da drinnen gesprochen wurde, zwischen euch beiden, aber ich war rasend vor Eifersucht. Und dann hörte ich sein gemeines Lachen, und ich war so sicher, daß er sich nur über mich lustig machte, jetzt, wo ich endgültig am Ende war.

Und endlich ging er. Du bliebst allein. Ja, ich war am Ende, wahrlich. Mit allem.

Ich klingelte, obwohl ich einen Schlüssel hatte. Aber ich dachte in diesen Augenblicken nicht daran. Ich dachte an überhaupt nichts mehr. In meinem Innern wühlte nur grausamer Schmerz.

*

Erst war Freude in Deinem Gesicht, als Du mir geöffnet hast. Dann der Schock. Du sahst den Wahnsinn - und Deinen Tod. Ich ließ Dich nicht einmal zu Wort kommen. Ich griff nur zu und drückte und drückte...

Oh, meine Simone, wirst Du mir das jemals verzeihen können? JEMALS?

Deine starren Augen klagen mich an. Sie verfolgten mich auf meiner Flucht quer durch die Stadt.

Straßenlärm umtoste mich. Menschen begegneten mir. Die meisten achteten nicht auf mich. Nur wenige, die mich ansahen und... vor mir zurückschreckten.

Oh, Simone, hätte ich es nur geahnt... nur geahnt... Erst von Frederik erfuhr ich, in welchem Maße ich Dir unrecht tat!

*

„Was ist los mit dir?“ wimmerte er, als ich ihn am Kragen packte. „Deine Schulden sind sämtlich bezahlt. Sie hat es heimlich getan, weil du es niemals zugelassen hättest. Du bist ja völlig übergeschnappt. So ein Mädchen hast du überhaupt nicht verdient!“

Ich schlug zu, immer wieder, bis er sich nicht mehr rührte. Dieser Dreckskerl. Ich Dich nicht verdient?