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Alles begann mit einem Unfall auf der Landstraße zwischen Neuenburg und Bockhorn. Auslöser war ein Rennen zwischen zwei Jugendlichen mit ihren PS-starken Boliden. Dabei starb eine Mutter von drei Kindern. Danach gab es zwei Morde! Unsere Kommissare nehmen die Ermittlungen auf.
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Seitenzahl: 108
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Vorwort
Der Unfall
In der Gerichtsmedizin
Der Prozess
Nach dem Urteilsspruch
Im Büro Esens
Am anderen Morgen
Die Durchsuchungen
Im Präsidium Oldenburg
Der Schlussakkord
Ein neuer Fall
Schlusswort
In diesem neuen Fall, den die beiden Kommissare Schöne und Frau Junghans zu klären haben, fing alles mit einem tragischen Unfall an. Dieser schreckliche Unfall, der sich auf der Landstraße B 437 in Richtung Neuenburg ereignete und als Ursache des schweren Unfalls machte man ein Autorennen, zwischen zwei Jugendlichen mit ihren PS-starken Autos aus.
Dann geschehen zwei Morde!
Die Jagd nach dem Täter oder den Tätern beginnt.
Bei diesen neuen Fall, den die beiden Kommissare Schöne und Frau Junghans auf dem Tisch haben, gibt es eine längere Vorgeschichte.
Alles begann mit einem Unfall auf der Landstraße L 437 zwischen den Ortschaften Neuenburg und Bockhorn.
Dazu muss man bis in den November 2022 zurückgehen.
Wir schreiben den 5.11.2022, einem frischen Novembertag, der Himmel war wolkenverhangen, aber es blieb bis zum frühen Nachmittag trocken. Es warr 17.30 h, der Berufsverkehr hatte nachgelassen und die Dunkelheit machte sich so langsam breit.
Auch Frau Marion Müllerjahns, 38 Jahre alt, Mutter von 3 Kindern im Alter von 8,10 und 14 Jahren ist in ihrem blauen Renault Clio an diesem leicht regnerischen Novembertag unterwegs.
Sie ist auf dem Weg zu ihrem Nebenjob, wo sie als Raumpflegerin in Bockhorn in einem Büro tätig ist, um das schmale Familienbudget aufzubessern.
Sie hatte gerade den Ortsausgang von dem kleinen Ort Neuenburg in Richtung Bockhorn verlassen, fuhr am Neuenburger Urwald-Hof vorbei in Richtung Bockhorn auf der B 437.
Ortsausfahrt in Richtung Bockhorn.
Sie hatte gerade ihre Geschwindigkeit, nach dem Ortsausgang, leicht erhöht gehabt und durchfuhr gerade eine leichte Rechtskurve, die dann in eine lange Gerade mündete.
Langgezogene Rechtskurve
In diesem Moment sah sie nur noch zwei Scheinwerfer, die voll aufgeblendet waren, und auf sie mit einer sehr hohen Geschwindigkeit zurasten.
Sie versuchte noch eine Vollbremsung und bremste ihren Wagen abrupt herunter.
Wurde aber von dem Falschfahrer an ihrer linken Fahrzeugseite berührt, bevor er wieder auf seine eigentliche Fahrspur wechselte.
Frau Müllerjahns verlor die Kontrolle über ihr Fahrzeug, welches nach rechts ausbrach, zunächst ein Verkehrsschild erfasste, bevor ein kräftiger Baum ihre Fahrt abrupt stoppte.
Es gab einen gewaltigen Knall, danach herrschte eine gespenstische Ruhe.
Während der Unfallverursacher weiterfuhr und sich mit einem anderen Boliden scheinbar ein Rennen lieferte, hielt ein Autofahrer an und kümmerte sich um das Unfallopfer, welches eingeklemmt in ihrem total zerstörten Wagen lag.
Jedoch kam für die Fahrerin jede Hilfe zu spät, obwohl der Notarzt und der Rettungsdienst sehr schnell vor Ort waren.
Auch die Polizeibeamten waren kurze Zeit später vor Ort und sperrten die Straße sofort in beiden Richtungen ab.
Zur gleichen Zeit fielen in Neuenburg einigen Zeugen auf, wie zwei schwere Boliden mit hoher Geschwindigkeit durch den Ort rasten. An der Kreuzung in Ortskern überfuhren sie mit laut aufheulenden Motoren, die für sie rote Ampel und donnerten weiter in Richtung Friedeburg. Ein Autofahrer, dessen Ampel gerade auf Grün ging, konnte gerade noch voll auf die Bremse treten, um einen weiteren Unfall zu vermeiden.
Aber leider war sein Hintermann nicht auf ein solches Manöver gefasst.
Er konnte nicht verstehen, weshalb sein Vordermann eine solche plötzliche Vollbremsung machte und fuhr ihm hinten auf sein Fahrzeug.
Wütend stieg er aus und fing an, ihn wütend zu beschimpfen. Als ihm ein Passant, der am Straßenrand stand und auf sein Grün wartete, ihm zurief:
„Mensch, der musste doch bremsen, weil zwei Idioten mit ihren schweren Boliden bei Rot über die Kreuzung gerast sind. Jetzt halten sie mal inne!“
Daraufhin schaute er ihm verdutzt an und blieb erst einmal wortlos stehen.
Währenddessen versuchten die Rettungskräfte die Frau aus ihrem Wrack zu bergen, was sich nicht ganz einfach gestaltete. In der Zwischenzeit traf auch ein Unfallexperte ein.
Man begann sofort damit alle Spuren zu sichern. Dabei wurden auch rote Lackspuren auf der linken Seite des verunglückten, blauem Fahrzeugs festgestellt und gesichert.
Nach den ersten Erkenntnissen, die der Experte aus den Spuren gewinnen konnte, kam er zu einem folgenden Fazit:
Alles deutete daraufhin, als wäre der verunglückten Frau ein Fahrzeug auf ihrer Spur entgegen gekommen und hat sie noch vorne links gestreift, bevor er wieder auf seine Fahrspur wechseln konnte. Vermutlich handelt es sich hier um ein schiefgegangenes Überholmanöver.
Sie wurde dabei von einem roten Fahrzeug touchiert, dabei verlor sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug, streifte dabei das Verkehrsschild, welches am Straßenrand stand, bevor ihre Fahrt durch den massiven Baum endgültig beendet worden ist. Sie muss zwar noch versucht zu haben, ihr Fahrzeug abzubremsen, aber dazu war es schon zu spät. Die Bremsspur war deutlich zu sehen! Man fand auf der linken Seite ihres blauen Fahrzeuges rote Lackspuren
So wie es aussieht, muss er versucht haben, ein anderes Fahrzeug zu überholen, ohne einen Einblick auf den Gegenverkehr zu haben. Dabei kam es zu dem schweren Unfall.
Wenn man sieht, wo der Unfall passiert ist und auf welcher Seite er sich befand, so hatte er kaum einen Blick darauf, was ihm entgegen kam.
Also war er in einem völligen Blindflug unterwegs und dies mit einer sehr hohen Geschwindigkeit, so das die Fahrerin des blauen Clios keine Chance mehr hatte zu reagieren.
Diese Kurve wurde regelrecht im Blindflug genommen.
Noch über zwei Stunden blieb die B 437 gesperrt, bis auch die letzten Spuren gesichert und die Unfallstelle freigeräumt werden konnte.
In der Zwischenzeit hatten sich einige Zeugen gemeldet, nachdem es sich herum gesprochen hatte, welch schrecklichen Unfall es gegeben hatte. Gleichzeitig wurde auch der Unfall in Neuenburg gemeldet.
Zwei Polizeibeamte fuhren dort hin und nahmen den Unfall auf. Auch hier gab es einen Zeugen, der ihnen den Unfallhergang zu Protokoll gab.
Da man bei der Toten ihre Ausweispapiere gefunden hatte, konnte man auch ihren Wohnort schnell ausfindig machen.
Zwei Polizeibeamte machten sich auf dem Weg dorthin.
Sie klingelten an der Haustüre. Es machte die älteste Tochter auf. Etwas verdutzt öffnete sie die Haustüre und starrte die Beamten an.
Sie fragten:
„Ist dein Vater daheim?“
„Nein, er ist noch unterwegs! Müsste aber gleich hier sein.“
„Ist etwas passiert?“
„Dürfen wir hereinkommen?“
Noch zögerte die Tochter, aber dann ließ sie die Beamten doch herein und führte sie ins Wohnzimmer und bot ihnen einen Platz an.
„Kannst du deinen Vater erreichen?“
„Ja!“
„Rufst du ihn bitte an!“
„Das kann ich machen!“
In der Zwischenzeit kamen noch ihr kleiner Bruder Peter und die kleine Schwester Charlotte herein und wunderten sich über den seltenen Besuch.
Ich habe meinen Vater gerade erreicht und reichte einem der Beamten das Telefon. Dieser ging aus dem Zimmer und sprach mit Herrn Müllerjahns.
Nachdem Herr Müllerjahns die schreckliche Nachricht von dem Polizeibeamten erfuhr, rief er sofort seine Mutter an, die nur drei Häuser weiter auf der gleichen Straße wohnte. Sie eilte sofort zu den Kindern. Die beiden Polizeibeamte hinterließen für den Vater eine Kontaktadresse, dann zogen sie sich wieder zurück.
Unterdessen stand der Herr Müllerjahns, der als Fachberater für Fenstersysteme tätig war und sich schon auf dem Heimweg befand, aber noch in einem Stau auf der BAB 29 bei Oldenburg stand, als er die schreckliche Nachricht übermittelt bekam.
Zum Glück stand er jetzt, denn im ersten Moment war er einfach nur geschockt, er brauchte einige Minuten, bis er wieder klar denken konnte. Dann ging es wieder ein kleines Stück im Stau weiter.
Er merkte wie seine Knien zitterten.
Konnte er so überhaupt noch bis nach Hause fahren. Er versuchte sich zusammenzureißen und dachte dabei an seine Kinder, die jetzt von ihrer Oma betreut wurden.
Wissen sie schon etwas?
Wie würden sie dies aufnehmen und verarbeiten können, dass ihre Mutter jetzt tot ist und nicht mehr zu ihnen kommen kann?
Das sie bei einem Unfall getötet worden ist.
Wie sollten sie das auch?
Er selbst konnte es ja kaum fassen, was da passiert ist. Viele Gedanken schwirrten in seinem Kopf herum, so auch die Frage:
Wie bringe ich dies meinen Kindern bei?
Wie werden sie das verkraften und verarbeiten können?
Wie geht es jetzt für mich weiter?
Was soll ich tun?
Wie werde ich mit diesem Schlag fertig?
Noch stand er still im Stau, aber so ganz langsam konnte man wieder rollen, was seine Aufmerksamkeit wieder mehr auf die Straße lenkte. Dennoch konnte er seine Tränen kaum zurückhalten. Nur mit Mühe konnte er sie verbergen. Zum Glück saß er allein in seinem Auto und musste sich nun wieder konzentrieren, da der Stau scheinbar begann, sich aufzulösen.
Er hatte jetzt nur noch ein Ziel, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, wo seine Kinder auf ihn warteten.
Eine halbe Stunde später fuhr er in die Hofeinfahrt seines Hauses hinein, stellte den Motor aus und stützte sich einen kurzen Moment auf sein Lenkrad ab. Er musste jetzt stark sein. Langsam und bedächtig stieg er aus dem Wagen und ging schweren Schrittes zur Haustüre.
Dort wartete seine Tochter Melanie schon auf ihn.
Als sie ihren Vater sah, lief sie ihm entgegen und fiel ihm weinend um den Hals. So standen sie eine Zeitlang beisammen.
Er fragte sie vorsichtig:
„Weiß du schon, was passiert ist?“
„Ich habe es so gerade mitbekommen.“
„Ist das wahr, dass „Mami“ bei einem Unfall getötet worden ist?“
„Das sie tot ist?“
„Ja, mein Kind. Aber mehr weiß ich auch noch nicht.“
„Einer der Beamten hat mir eine Karte hinterlassen, da sollst du dich melden, wenn du nach Hause kommst!“
„Da werde ich auch gleich machen. Ich muss wissen, was da passiert ist.“
„Okay.“
„Aber was machen wir jetzt? Wo sind Peter und Charlotte?
„Sie sind bei der Oma.“
„Gut, lass uns ins Haus gehen.“
Der Vater setzte sich erst einmal völlig erschöpft auf die Couch im Wohnzimmer hin. Er fühlte sich leer.
Seine Tochter setzte sich schweigend zu ihm. Das Telefon klingelte.
Seine Tochter ging ran. Es war die Oma. Sie reichte das Telefon weiter an den Vater. Sie sprachen nur kurz miteinander und vereinbarten dabei, dass er jetzt erst einmal zur Polizeidienststelle fahren sollte, um mehr zu dem Unfall zu erfahren.
Melanie wollte mit ihm fahren. Die beiden anderen sollten noch bei seiner Mutter bleiben. Dies wäre kein Problem! Dann legten beide auf.
Anschließend rief er noch seine Schwiegereltern an, um sie ebenfalls zu informieren.
Sein Schwiegervater nahm das Gespräch an. Still hörte er, was ihm sein Schwiegersohn sagte. Man hörte nur noch ein leichtes Schluchzen und die fragende Stimme der Schwiegermutter
„Was denn sei?“
Dann fiel der Hörer hart auf die Gabel.
Einen Moment saß Klaus noch still auf der Couch, dann stand er auf, rief Melanie zu sich und die beiden machten sich auf den Weg nach Zetel, zum dortigen Polizeirevier.
Herr Mullert empfing die beiden und führte sie in einem Raum hinein. Dort nahmen sie Platz und Herr Mullert veranlasste, die sie etwas zu trinken bekamen.
Nachdem man die Personalien aufgenommen hatte, fragte Klaus Müllerjahns den Polizeiobermeister Herrn Mullert, wie es denn zu diesen schrecklichen Unfall kommen konnte.
„Herr Müllerjahns, erst einmal mein aufrichtiges Beileid an sie beiden.
Ja, dies war ein schrecklicher Unfall. Was man bisher aus den Spuren am Unfallort feststellen konnte, dann muss folgendes passiert sein.
Laut der Aussage des Unfallexperten und den gesicherten Spuren muss sich folgendes zugetragen haben:
„Ihre Frau war auf dem Weg in Richtung Bockhorn.“
„Wissen sie, was ihre Frau dort wollte?“
„Ja, sie geht zweimal in der Woche am Abend in einer Praxis putzen. So auch an diesem Tag. Wie ging es dann weiter?“
„Soweit, was uns die bisherigen Erkenntnisse vermitteln, müssen zwei sehr schnelle Sportwagen aus Bockhorn kommend, sich scheinbar auf der B 437 ein Rennen geliefert haben.
Dabei muss, vermutlich ein rotes Fahrzeug, auf dem Fahrstreifen ihrer Frau gefahren sein und muss sie erst im letzten Moment gesehen haben. Dies war vor einer Kurve, die nicht gerade weit einsehbar ist.
Er zog seinen Wagen scharf nach rechts, berührte aber dabei noch den Wagen ihrer Frau auf der linken Seite. Hier konnten wir rote Lackspuren sicherstellen. Ihre Frau muss noch versucht haben ihren Waren mittels einer Vollbremsung zum Stehen zu bringen, was aber nicht mehr ganz klappte bzw. nicht mehr ausreichte, um eine Kollision zu vermeiden.
Sie muss durch den leichten Aufprall auf der linken Fahrerseite, den ihr der andere Fahrer, bei dem Versuch, ihr auszuweichen, um wieder auf seine Fahrspur zu kommen, verursacht hat, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren haben.
Ihr Wagen wurde, trotz einer sofortigen Vollbremsung zunächst gegen ein Verkehrsschild, welches am Straßenrand stand, geschleudert und anschließend durch einen großen Baum abrupt gestoppt. Bei diesem schweren Aufprall wurde sie getötet. Ein Autofahrer hielt noch an, kümmerte sich um ihre Frau und verständigte noch den Rettungsdienst, der sehr schnell vor Ort war. Leider waren aber Bemühungen vergebens. Sie starb in seinen Armen.“
„Dann war er ja auf der falschen Seite unterwegs?“
„Ja das ist richtig!“
„Der Autofahrer konnte uns noch den Hinweis geben, dass sich ein rotes Fahrzeug sehr schnell vom Ort des Geschehens davon machte.“